"
-
--
Sie müssen es
Prompt ist indes das Dementi erfolgt, das also lautet: I versichern, daß alle beide stünken, wie das die in Gefühlen. Weil er seiner politischen Ueberzeugung gemäß fich das ist seine leberzeugung ift er ausPetersburg, 14. Auguft. Die auswärts verbreitete Nachricht, daß telligenteren ihrer Scharfmacherkolleginnen tun, sondern organisiert hat, darum bie Wahlen zur Duma zum September ausgeschrieben wurden, ist, sie insultiert mit echt offiziöser Tölpelhaftigkeit die Ge- gewiesen, darum ist seine Existenz von der Polizei vernichtet worden. wie die Petersburger Telegraphenagentur" erfährt, völlig un- werkschaftsgenossen mit freundschaftlichen Belobigungen! In Holland muß fich der Ausgewiesene erst eine neue Eristenz begründet. Da wird dem einen Redner eine ebenso scharfe wie treffende schaffen; feine einder kommen dorthin als Fremde. In DeutschFinanzschwindel. Kritik an den Ausschreitungen der ökonomisch- historischen land geboren, kennen sie nur die deutsche Sprache. Richtung" nachgesagt; dort wird ein anderer Redner wegen seiner ganz besonders büßen, daß ihr Vater Sozialdemokrat ift. Sozial herzerfrischenden Deutlichkeit" belobigt. Dies offiziöse Bob bemokraten find lästige Ausländer, denn wir haben hier flingt dann freilich schließlich wieder in den milden Tabel aus, selbst genug Sozialdemokraten!" Auf einen mehr wäre aber die Polizei will die daß sich immerhin in dem Protokoll widerstreitende Aeuße- es dann jebenfalls nicht angekommen rungen" über die wahren Ziele" der Gewerkschaften fänden, Sozialdemokraten vermindern. Sie wird aber das Gegenteil die bewiesen, daß eine wirtliche Klärung der Anschauungen erzielen! Solche Polizeitaten sind die besten Agitationsmittel für noch nicht vollzogen" sei. Aber zulegt folgt wieder ein süßer die Vermehrung der Sozialdemokraten!- Trost:
aus
Frankfurt a. M., 14. März. Die Frankfurter Beitung" meldet etersburg vom heutigen Tage: Der Finanzminister ere flärte dem Vertreter der Frankfurter Zeitung ", der Verkehrsminister habe ihm 11 Millionen Rubel aus dem diesjährigen Etat, da ihre Berausgabung aufschiebbar sei, zur Verfügung gestellt. 4 Millionen werden für die von der Hungersnot heimgesuchten Distrikte und 6 Millionen für außeretatsmäßige Eisenbahnbauten verwandt. Die Rüstungen der Revolution.
Lemberg , 14. August. Die hier weilenden russischen Flüchtlinge versichern, daß die umfassendsten Vorbereitungen zu einem bewaffneten allgemeinen Aufstand bereits getroffen seien. Der Aufstand werde ausbrechen, sobald die Ernte beendet sein wird. Fast sämtliche im Auslande weilenden ausländischen russischen Revolutionäre feien nach Rußland zurückgekehrt, um sich in den unmittelbaren Dienst der revolutionären Bewegung zu stellen. Auch der Sitz des revolutio= nären Bundes sei von Genf etappenweise nach Rußland zurückverlegt worden. Große Mengen von Waffen und Munition seien in der legten Zeit nach Rußland eingeschmuggelt und von den dortigen revolutionären Führern übernommen worden.
Die Meldung ist, da die Quelle unbekannt ist, mit Reserve aufzunehmen.
Odessa , 14. August. Eine Schildwache des Seebataillons ist mit einer Anzahl Gewehren flüchtig geworden.
Die Reaktion an der Arbeit.
Kronstadt , 14. August.( Von einem besonderen Korrespondenten.) Gestern haben hier die Sigungen des Kriegsgerichts über die jüngsten Meutereien begonnen. in verschiedene Die Angeklagten sind in Gruppen geteilt worden. Warschau , 14. August. Gestern abend hielten Truppen auf der Bahnlinie Warschau - Wien einen Zug an und verhafteten 50 Paffagiere. Viele derselben wurden durchsucht. Nach dreistündiger Verspätung konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen.
Ein Verräter erschossen.
Riga , 14. August. Der Lettische Hausverwalter Briffche wurde gestern auf offener Straße von zwei unbekannten Tätern erschossen. Ein ihm zu Hülfe eilender Schutzmann wurde gleichfalls getötet. Hierauf flüchteten die Attentäter in ein Haus, das sofort militärisch umstellt wurde. Bis jetzt ist es nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden.
Unsichere Geldtransporte.
Liban, 14. August .( Von einem besonderen Korrespondenten.) Die Polizei hat vorgestern in der Wohnung eines Arbeiters 17 Berfonen aufgehoben, welche einen Postzug beraubt hatten.
Kiew , 13. Auguft. Von morgen ab wird in den Postzügen der Südwestbahnen hinter dem. Postivagen ein eigens instandgefeßter Wagen mit einem Militärkommando laufen. In diesem Wagen sollen sämtliche Geldsendungen verwahrt werden.
"
Was die( Revisionisten und die Margisten unter Sturz der Gesellschaftsordnung und hineinwachsen in den Zukunftsstaat verstehen, dürfte jedenfalls etwas wesentlich Verschiedenes sein, so daß auch durch die radikalen Wendungen der Gewerkschaftsführer die luft Wie zugunsten der Firma Tippelskirch Podbielska mit dem zivischen Partei und Gewerkschaften schwerlich überbrüdt Gelde der Steuerzahler gemißwirtschaftet wurde, beweisen folgende wird. Man ivirb vielmehr in solchen Aeußerungen hauptsächlich Mitteilungen der Deutschen Schuh und Lederwelt": bas Bestreben erblicken müssen, den Bogen nicht zu übesip und nicht einen vorzeitigen Bruch mit der politischen Parteileitung zu provozieren."
wird
Dies liest sich genau so, als ob Herr Naumann oder Herr Som bart in dem offiziösen Blatte eine Gastrolle absolvierten!
Der Feder eines Jesuitenzöglings hinwiederum scheint folgender schlaue Gebante entflossen zu sein:
vom
"
„ Es ist indes schwerlich anzunehmen, daß sich die Gewerkschaften den Gewaltstreich Bebels ruhig werden gefallen lassen. Jm, allgemeinen war der Inhalt des Protokolls durch die als ,, Vorwärts" infam" bezeichneten Veröffentlichungen der lokalistischen Einigkeit" bereits bekannt, und es war wohl nur eine ausgesuchte Bosheit der Gewerkschaftsvorstände gegenüber dem Parteivorstande, wenn sie in ihrer Antwort mit Parteigruß" sich einem so leicht und unbedenklich zu erfüllenden Ersuchen in den Weg stellten. Die Parteileitung ihrerseits scheint ebenfalls einen boshaften Trick angewandt zu haben, indem sie das bertrauliche Protokoll gerade am Sonnabend, an welchem die meistens nur in einer Wochenausgabe erscheinenden Gewerkschaftsblätter schon gedruckt waren, veröffentlichten, wodurch die politische Parteipresse in der Besprechung und damit verbundenen Be arbeitung ihres Lefepublikums einen Vorsprung von einer Woche erzielt hat."
"
Ein Magdeburger Schuhlieferant mußte an Tippelskirch u. Co. Kavalleriestiefel franko Berlin pro Paar für 18 M. liefern. Tippelskirch ließ sich für das Paar, nachdem er sie mit einem Aufwand von höchstens 25 Pf. pro Paar hatte gelb Tackieren lassen, 23,20 M. bezahlen. Tippelskirch hat auf sein Anfuchen auch Zuschläge von 5 Broz. erhalten, was er mit„ Unfoften ans beschleunigter Lieferung" motivierte. Der Mallergewinn der Firma Tippelskirch belief sich bei anderen Schuhen und Stiefeln auf 45, 50, ja selbst auf 80 bis 100 Broz. Interessant ist es auch, daß die Firma Zehnspänner- Pferdegeschirre für etwa 900 m. einfaufte und für mindestens 2000 W. auf Reichsunkosten der Kolonialverwaltung zur Verfügung stellte.
Der schon erwähnte Magdeburger Schuhlieferant teilte der Kolonialverwaltung gelegentlich mit, daß er an Tippelskirch 28 000 Paar Stiefel geliefert hatte. Der Geheime Legationsrat Dr. Seiß meinte in der Reichstagssigung vom 28. März: Tat sächlich" waren es nur 14 000, denn Tippelskirch habe das gesagt. Jedenfalls eine heitere Illustration zu der Tatsache, wie die Ausfagen gewöhnlicher Sterblicher einerseits und die Behauptungen der Firma„ Tippelskirch u. Cie." andererseits von amtswegen bes wertet werden. Uebrigens hat die Magdeburger Firma daraufhin dem Abg. Erzberger gegenüber erflärt, daß ein Irrtum ihrerseits über die Höhe der Lieferung ausgeschlossen sei. Sie müsse ja schließlich wissen, wieviel Stiefel sie geliefert habe.
Kommt da kürzlich der Abgeordnete Erzberger in den Laden des Gatttermeisters J. Schmidt in der Karlstraße. Da hängen nagelneue Geschirre, amtlich gestempelt, als filr die Maschinengewehrabteilung unferer Südwestafrikaner bestimmt. Fitr 85 Mart verkaufe ich Für das Baar!" meint Herr J. Schmidt. Aber, lieber Mann, Sie machen sich der Hehlerei verdächtig, wenn Sie derartige Waren feilbieten," sagte der Abgeordnete. Aber ich bitte Sie," ertviderte ber biedere Sattlermeister, diese Geschirre, die von Afrika zurüc famen, weil sie dort feine Berwendung finden konnten, habe ich rechtmäßig auf einer hiesigen Auktion erstanden!"
In der Tat ist denn auch dieser hübsche Einfall nicht dem dürren Boden des ödesten aller offiziösen Organe entsprossen. Er war vielmehr vorher in der„ Germania " zu lesen. Aber so jesuitisch- schlau der Einfall war, fein pfiffiger Erzeuger hatte dabei nur das eine übersehen, daß der Vorwärts" die Ver. öffentlichung des Protokolls bereits am Dienstag angekündigt, also der Gewerkschaftspresse fehr aus reichende Gelegenheit gegeben hatte, zur Veröffentlichung des ihr ja sehr gut betannten Protokollteils rechtGermania" Zu alledem schweigt die„ Norddeutsche Allgemeine Der Zug mit der Spiridonowa wurde in Sibirien , um Unruhen zeitig Stellung zu nehmen! Der Einfall der zu vermeiden, über Omst hinausgeführt bis zur nächsten Streden war also sehr schlau und geradezu niedlich boshaft, 8eitung" hartnädig; dafür delektiert sie sich an dem Gewert abzweigung. Aber die Omster Eisenbahnarbeiter forderten die nur daß er den kleinen Fehler hatte, in diesem Falle fchaftsprotokoll!- Die Norddeutsche Allgem. sto bid Rückkehr des Buges und drohten mit der Zerstörung der Station. gründlich daneben zu hauen. Die Klage der Schulhefoten. Der Zug wurde nun zurückgebracht und in Omst von einer un- Beitung" aber war von dem Phänomen, daß je Selbst der, Reichsbote" hat nicht den Mut, folgende Klage geheuren Menschenmenge begrüßt. Der Wagen der Spiridonowa, mand einen schlauen Einfall haben könne, derart fasciniert, der mit Blumen geschmückt worden war, wurde an der Menge, die daß sie ihn unbesehen schleunigst als ihr geistiges Eigentum eines ländlichen Lehrers seinen Lesern zu unterschlagen: die Marseillaise und andere revolutionäre Lieder sang, borbeigeführt. In Krasnojart veranstalteten die Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten am Tage der Durchreise der Spiridonowa einen Streit ohne Aufstellung irgend welcher Forderungen, er hatte einen rein demonstrativen Charakter.
ausgab!
Mag die Norddeutsche Offiziöse im trauten Verein mit der" Post", der Freif. 8tg." und der„ Germania " fortfahren, das Gewerkschaftsprotokoll und die sich daran anschließende Debatte zu fruttifizieren. Mag fie die zerschmetternde Niederlage der hiftorisch ökonomischen Richtung", pie Zersetzung der Partei und die Mauserung der Gewerkschaften mit eindringendstem Scharfsinn daraus beweisen wir werden ihr zur ge
Die Hungersnot und die Verpflegungsaktion. Die offiziöfe Torgowo- promyschlennaja Gafetta" teilt mit, daß nach der Meinung der Semstwo - Verwaltungen die diesjährige Mizernte viel schlimmer sei als die des vorigen Jahres. Die Semstwos möchten sehr gern an der Verpflegungskampagne teil- eigneten Zeit die Antwort nicht schuldig bleiben!- nehmen, aber nur unter der Bedingung, daß das gesamte Berpflegungswesen ihnen untergestellt wird. Nach den langjährigen Erfahrungen wissen die Semstwos nur allzu gut, wie voltsfeindlich sich die Regierung während der Verpflegungskampagne verhält und wie biel tausende von Rubeln dabei von den Regierungsbeamten in die eigenen Taschen gesteckt werden. Daraus erklärt sich ihre Forderung.
er Ausländer
-
-
Eine preußische Kulturtat!
In Hannover wohnte seit 17 Jahren der Genosse Pieter de Jonge aus Holland ; er ist verheiratet und Vater von acht Kindern, die sämtlich in Hannover geboren sind. Er hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen, ist im heiligen preußischen Staate weder polizeilich noch gerichtlich bestraft worden. Für seine Familie hat er immer als braver Arbeiter treu gesorgt, auch ist er stets als Der Köln . Volfsztg." wird aus Petersburg berichtet: Aus dem Kaukasus hat die Zentralregierung sehr be- guter Arbeiter von den Unternehmern gern beschäftigt worden. As unruhigende Nachrichten erhalten. Es bereitet sich offenbar zum nüchterner und einfichtiger Mensch gehörte er seiner gewerkschaftlichen Herbst eine Erhebung des Kaukasus gegen die russische Herrschaft Organisation schon seit langem an. Vor einigen Wochen nun trat vor. Die Truppen, welche jetzt schon das dritte Jahr in dem revo- er auch dem sozialdemokratischen Wahlverein offen bei. Als Jutionierten Gebiet fast Tag für Tag einen Guerillafrieg zu führen Parteigenosse hatte er bisher ja stets seine Pflicht getan, aber- da haben, sind auf das äußerste erschöpft und lehnen sich gegen die fortwährenden Anstrengungen auf, die ihnen zugemutet werden. Die Garnisonen in den Festungen Michailowskaja und Kars sind zu sollen, weil von Gärung ergriffen; es finden beständig Verhaftungen von Soldaten statt. Der einzige Ausweg wäre, wenn die Regierung in Stürze fünf frische Armeekorps nach dem Kaukasus werfen könnte, aber dies ist unter den gegenwärtigen Verhältnissen im Innern fast unmöglich, wenn man nicht zu einer teilweisen Mobilisierung der Reserven greifen will. Ein ganz genaues Bild über die Lage im Rautasus läßt sich in St. Petersburg schiver gewinnen. In den Regierungsfreifen ist man sehr zurückhaltend, und die Administration im Kaukasus arbeitet rücksichtslos, um den wahren Stand der Dinge zu verschleiern. Alle Blätter von halbwegs libe= raler Richtung sind im Rautasus unterdrückt, private Telegramme über Unruhen werden nicht durchgelassen, Korrespondenten der Residenzblätter, welche sich an Ort und Stelle informieren wollen, werden verhaftet, auf der Post arbeitet das schwarze Kabinett"; mißliebige Briefschreiber sehen sich der Gefahr aus, ohne weiteres nach Sibirien transportiert zu werden. Besonders schlimm steht es im Gouvernement Kutais. Der allgemeine Eindruck ist der, daß der Kaukasus zum Herbst der Schauplak entsezlicher Ereignisse werden wird.
Politifche Ueberlicht.
Berlin , den 14. Auguft. Verfrühter Jubel!
Der bürgerlichen Breßmeute, die sich mit Gier auf den von uns veröffentlichten Teil des Protokolls der Gewerkschafts
glaubte er nicht Mitglied der Organisation werden nun weil ihm die preußische Polizei doch bekannt ist! Seine Bedenken und Befürchtungen, er könne deshalb Unannehmlichkeiten haben, waren allmählich aber doch geschwunden und so wurde er Mitglied der politischen Organisation. Kurze Zeit darauf erhielt er folgendes Schreiben: Der Polizeipräsident zu Hannover J.-Nr. 7465.
D
„ Die Stimmung im jetzigen Kultusministerium zur Lehrerbesoldung war den Lehrern nicht unbekannt; daß aber nach dem Wortlauf des Erlasses jegliche Aufbesserung auch aus den Mitteln der Kommunen unterbunden werden soll, ist für die Lehrer geradezu erschütterad. Zwar soll die große Zahl der Stellen mit Minimaleinkommen von 900 Mart und 1000 Mart um 200 beziehungsweise 100 M. aufgebeffert werden, aber für einen Staat wie Preußen ist es beschämend, daß er seine Lehrer, die ihre Qualifikation zum einjährig- freiwilligen Dienste nach gewiesen haben, bislang so schlecht besoldet hat. Gerade die Landlehrer, die bezüglich ihrer Arbeit auf den schwierigsten Posten stehen, die in überfüllten Selaffen drei bis vier Abteilungen gleichzeitig fördern sollen und dabei bis ins Alter hinein bie Höchste Pflichtstundenzahl unterrichten müssen, haben diesen tärglichen Lohn für ihre mühevolle Arbeit erhalten. Wieviel besser twerben andere Beamte bezahlt, die nicht die Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Dienst befizen! Jeder Arbeiter und Handwerker ist heute finanziell besser gestellt als der Boltsschul lehrer auf dem Lande. Leider wird das auch in Zukunft noch nicht besser werden. Zwar sollen die allergrößten Ungleichheiten in der Besoldung tunlichst beseitigt werden, aber die Mittel dazu soll die Gemeinde bewilligen, der Staat will nur mit Beihülfen eintreten, wo es nötig ist. Man muß sich verwundern über den Optimismus im Kultusministerium. Glaubt man dort wirklich, auch die wohlhabenden Landgemeinden würden ohne Gefezeszwang aufbessern? Wenn die Schulvorsteher auch ein sehen, daß die Gehälter der Lehrer böllig unzureichend find fie sprechen das offen aus so bewilligen sie doch freiwillig nicht einen Pfennig. Ein Erlaß des Herrn Kultusministers macht auf sie nicht den geringsten Eindruck. Es werden also Ungleichheiten bestehen bleiben, wenn die eine Gemeinde die beabsichtigte Er höhung annimmt, die andere aber ablehnt. Da kann der arme Lehrer weiter hungern."
Die Klage dieses Schulheloten verliert dadurch nichts an ihrer Berechtigung, daß sie die töricht übertriebene Behauptung einfließen läßt, jeder Arbeiter sei heute finanziell besser gestellt als der Lehrer auf dem Lande. Ein Blick in den Haushalt des nächsten Landproletariers tönnten ihn eines Besseren belehren.
Bufolge Ermächtigung des Herrn Regierungspräsidenten hierfelbst werden Sie hiermit als fäftiger Ausländer aus Preußen ausgewiesen und demgemäß aufgefordert, das Gebiet des preußischen • Staates innerhalb sechs Wochen nach Zustellung dieser Verfügung Der betreffende Landschullehrer meint schließlich, daß den Lehrern zu berlassen. nichts anderes übrig bleibe, als Selbsthilfe. Das hätten die Falls Sie dieser Verfügung nicht nachkommen, werde ich gegen Lehrer längst einsehen sollen. Warum haben sie sich nicht längst zu Sie auf Grund des§ 132 des Landesverwaltungsgesetzes vom einer wirklich rückgratsteifen Lehrerorganisation zusammengeschlossen, 30. Juli 1883 eine hiermit angedrohte Strafe von 30 Mart, an deren Stelle im Unvermögensfalle drei Tage Haft treten, fest- die energisch für eine menschenwürdige Lage der Volksschullehrer eintritt! Warum ist nicht längst in ihnen jenes Klassenfegen. erwacht, das die handarbeitenden Proletarier so Sollten Sie nach dem Berlassen des preußischen Staats- bewußtsein erwacht, das Warum haben sie nicht längst gebietes ohne Erlaubnis in dasselbe zurückkehren, so wird Ihre vorbildlich bekundet haben! Bestrafung auf Grund des§ 3612 des St.-G.-B. mit Haft bis zu das Wesen unseres Klassenstaates begriffen, für den auch die Proletarier der Intelligenz nichts sind, als Werkzeuge zur geistigen Niederhaltung des Proletariats überhaupt?!
6 Wochen erfolgen. 1. An
dinodan du In Vertretung Melin.
Herrn Zimmermann Pieter de Jonge hier Hildesheimerstr. 71a. Genosse Junge ging darauf zum Polizeipräsidium, stellte dort tonferenz gestürzt hat, um in der diesen Preßkulis eigenen klar, daß doch fein Grund vorliege, ihn als lästigen Ausländer geistreichen Manier eine Handvoll aus dem Zusammenhang zu betrachten, da er doch noch keinem Menschen lästig gefallen sei. geriffener Bitate herauszuflauben, gesellt sich heute auch das Ihm wurde jedoch erklärt, er fei Sozialdemokrat. Sozialdemo offiziöse Organ, die" Nordd. Allg. 3tg." zu. Daß gerade fraten hätten wir hier selber genug, er möge nur dies Blatt die billige Gelegenheit benutzt, die öffentliche Auf- ruhig nach Holland zurüdfahren. Schließlich sagte man merksamkeit von den blamablen Solonialstandalen ihm, daß die Sache noch einmal geprüft werden solle und ihm abzulenken, ist ja nur zu bezeichnend für die tödliche Verlegenheit der regierenden Kreise. Statt seine Leser über Nachricht zugehen werde. Die Nachricht tam am 14. Juli und die Affären Pod Tippel, Putttamer, Horn, Tesch und andere Standalosa zu informieren, leistet es sich das kindliche Vergnügen, durch armfelige Zitatenmäßchen die Sozialdemokratie bernichten zu helfen. Und es begnügt sich nicht etwa damit, in ,, ausgleichender Gerechtigkeit" Partei und Gewerkschaften gegeneinander auszuspielen und schließlich zu
lautete:
So lange die Lehrer devotest bitten, statt selbstbewußt au fordern, so lange sie sich von den reaktionären Volksbedrückern und Bolksverdummern als willfährige Werkzeuge mißbrauchen lassen, werden sie auch die Behandlung erfahren, die ihrer würdig ist!.
INDIE
bos ni slaEine Allerweltspartei.
Am vorlegten Sonntag haben die Christlichsozialen im rheinischwestfälischen Induſtriegebiet in einer geheimen Parteikonferenz die Gründung einer Allerwelts- Arbeiterpartei beschlossen. Die geistigen Führer find der antisemisch- chriftliche Stöder und Lic. Mumm; Gewerkvereins, Franz Behrens , der bekannte Dauerdurchfallsals öffentliche Akteure traten auf der Generalsekretär des christlichen Auf Ihre mir persönlich vorgetragene Bitte um Aufhebung fandidat, und noch einige andere christlichsoziale Unteroffiziere. Das meiner Ausweisungsverfügung vom 5. b. M. eröffne ich Ihnen, Ergebnis der Konferenz liegt nun bor in einem Aufruf zur daß es bei der Ausweisung sein Bewenden be- Gründung einer christlich nationalen Arbeiter. halten muß. Graf vom Berg. partei. Als Einstand bringt Herr Behrens bereits 2000 Stimmen Staatsgebiete ver- mit, das Resultat von zirka 200 christlichsozialen Versammlungen freundschaftlichen" Ianläßlich der legten Reichstagswahl im Kreise Essen.
Genosse de Jonge hat mun die preußischen lassen und awar mit den für die Preußen