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Bequemen ausländischen Konkurrenz, sondern man schanzt die ebensoviel verbisfene Wut wie horrenden Stumpffinn verraten. I schlachtet, hat freilich nicht minder seinen tiefen Sinn. Ein liberales ihnen strupellos Monopole und damit Millionen So meint sie, der zweite„ Vorwärts"-Artikel verrate die beginnende Beitungsunternehmen ist ja in erster Linie des Geld verdienens über Millionen zu! Mauserung der Radikalen", wegen da und da darf es sich durch die Rücksichten auf die Politik ,, denn auch die, Leipz. Boltsztg." beginnt heute eine gerade nicht abhalten lassen, der lieben Konkurrenz wegen jede im Mehring - Blatte, das sonst den„ Sauherdenton" in Reinkultur Sensationsaffäre nach allen Chikanen auszuschlachten. züchtet, urkomisch wirkende, süßliche Umwinselung der So kommt es denn, daß Herr Levysohn in seiner Wochenschau Gewerkschaften. Das Leipziger ultraradikale Blatt hat die journalistischen Praktiken verdammt, die fein eigenes Blatt ganz die Kottübel vergessen, mit denen es die Gewerkschaften und
Onkel und Neffe haben sich, nachdem sie sich jahrelang ostentativ gemieden, wieder einmal zusammengefunden. Eduard VII . ist heute in Cronberg angekommen und von Wilhelm II. bereits bei seiner Ankunft durch Handschlag und Kuß begrüßt worden. darauf folgenden Frühstückstafel nahmen der Kronprinz von Griechen land und die Großfürstin Michailowitsch teil.
An der
Die deutsche sowohl wie die englische Presse kommentiert die Zusammenkunft ziemlich lebhaft. Man spricht von einer beginnenden Wiederannäherung der beiden Höfe von einer Ueberbrückung der deutsch - englischen Gegensätze. Zugleich orakelt man allerlei über die politische Bedeutung des Besuchs, ohne doch bestimmte Gegenstände einer etwaigen Abmachung zu bezeichnen. Für wahrscheinlich hält man es, daß die Aussprache sich um Englands ägyptische Bolitik drehen würde; auch hält man eine Erörterung der Lage des Baren und der Situation in Rußland für naheliegend.
einige ihm besonders ans Herz gewachsene Führer( Nerhäuser usw.) ſeit Wochen tagtäglich ausübt! Die Profitmacherei des Verlegers bedacht hat, und es gebärdet sich als das gewerkschaftsfreundlichste und das liberale Gewissen des braven Chefredakteurs kommen so Blatt von der Welt. Der Vorwärts" ist sogar so gütig, den gleichmäßig zu ihrem Rechte! Getverkschaften das Recht zu einer von der Partei abweichenden Auffassung zu fonzedieren."
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Also die Radikalen beginnen nach der National- 8tg." ihren Standpunkt preiszugeben!
Berlin , 15. August. Nach einem Telegramm des Gouverneurs aus Dar es Salam vom 15. August Dann aber ereifert sich das Blatt darüber, daß wir den Ge- meldet der Major Johannes, daß in Upangwa( Landschaft werkschaften zumuteten, dem Jenaer Massenstreitbeschluß zuzustimmen: im Nordosten des Nyassa- Sees) nur ein Kleintrieg zu er " In verständiges Alltagsdeutsch übersetzt, heißt das nichts warten und daß kein Grund zu Befürchtungen vorhanden sei; anderes als: Der Stärkere hat nachzugeben! Run redet er beläßt dort demnach den Hauptmann v. Kleist und kehrt das Sprichwort ja zwar vom Klügeren, der nachgibt; aber der selbst nach Dar es Salam zurück. Hauptmann v. Schönberg Kampf um politischen Einfluß hat dieses Sprichwort noch stets ins meldet neue Ansammlungen von Aufständischen am Muhest Umgefehrte gesetzt. Und so werden auch wohl in dem Streit um und Lihowera südwestlich von Liwale. Rückkehrende das Massenstreikproblem die Klügeren, die Gewerkschaften also,
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denen übrigens damit im Vergleich mit dem„ Vorwärts" feineswegs Offiziere haben die Vermutung ausgesprochen, daß der ein Kompliment gemacht werden sollzugleich die Stärkeren sein." Kleinkrieg im Süden des Schutzgebietes noch ein Jahr dauerv Also: die Radikalen mausern sich und beweisen das damit, daß könne. sie die Gewerkschaften zur Nachgiebigkeit zu veranlassen suchen! Das wird ein hübsches Stück Geld kosten!- Um den blühenden Blödsinn würdig zu übergipfeln, wird dann schließlich noch Bebel nachgesagt, daß er sich seit Jena fortgesetzt gemaufert habe! Alle unsere Nachweise des wirklichen Inhalts der Jenaer Resolution und der ganzen Massenstreitdebatte werden glatt unterschlagen!
Ein Teil der deutschen Presse zieht bei dieser Gelegenheit allerlei Vergleiche zwischen den Persönlichkeiten und den politischen Erfolgen der beiden nahe verwandten gekrönten Häupter. Eduard VII. wird als der gewandte Weltmann, der alle äußeren konstitutionellen Schranken gewissenhaft respektierende Diplomat geschildert, der nach einem langen Leben des scheinbar sorglosesten Lebensgenussessich über Nacht als bedeutender Staatsmann entpuppt und in der inneren wie der äußeren Politik in furzer Zeit Bedeutendes erreicht habe. Wilhelm II. dagegen, die von romantischem Selbstbewußtsein getragene Natur, habe trotz aller überschäumenden Tatkraft und aller rücksichtslosen Exponierung seiner Persönlichkeit so manchen Miß- All diese fahrigen, sich in den tollsten Widersprüchen übererfolg und Fehlschlag seiner Hoffnungen erleben müssen. Dem schlagenden Wutergüsse unserer lieben Gegner sollten unsere GeNeffen wird dergestalt der Dheim indirekt als Muster vorgehalten. noffen doppelt von der Nützlichkeit der Tattit fiberzeugen, durch Die deutsche Sozialdemokratie braucht sich über dies hofmeister- ruhigen fachlichen Austrag solcher Konflikte die gegnerische Breßliche Problem glücklicherweise nicht den Kopf zu zerbrechen. Ihr meute um den ersehnten Genuß eines Parteistandals zu bringen!- erscheint das Auftreten und die Wirksamkeit eines Monarchen weniger in dem Temperament und Naturell desselben begründet, als aus den gesamten politischen Zuständen des jeweiligen Landes heraus erklärlich. Die herrschende Klasse jedes Landes hat das Oberhaupt, das sie verdient, das ihren Interessen entspricht. So ist auch die Bersönlichkeit Wilhelms II. aus den preußisch- deutschen Verhältnissen heraus erwachsen. Und daß Wilhelm II. nicht als scheinbar parteiund temperamentlofer Schemen über den Wassern schwebt, sondern sich als Vertreter der bürgerlichen Gesellschaft, als Mensch von impulsiver Einseitigkeit gibt, hat die Sozialdemokratie zu allerlegt zu bedauern. Auch neigen wir ja keineswegs der Auffassung zu, daß ein temperamentvoller Herrscher nach persönlichem Belieben aus- wärtige Politik machen, internationale Konflikte schürzen oder lösen könne. Das allbeherrschende kapitalistische Interesse beherrscht auch die auswärtige Politik das hat gerade wieder der MarokkoKonflikt bewiesen.
Deshalb halten wir auch im Falle der Cronberger Zusammenfunft alle gewagten Konjekturen über die dort erörterten Fragen und gefaßten Beschlüsse für überflüssig. Es dürften dort ebenso wenig weltpolitische Abmachungen von größerer Tragweite getroffen werden, wie schwerwiegende Vereinbarungen in Sachen der russischen Revolution. Deutschland würde Englands ägyptischer Politik auch ohne den Cronberger Besuch keine Knippel zwischen die Beine ges worfen haben, und der Verlauf der russischen Revolution wird sich erst recht nicht von den Hoffnungen oder Befürchtungen der beiden Monarchen beeinflussen lassen.
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Deutfches Reich.
Pod forcht sich nit!
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In der Angelegenheit von ZippelskirchFischer steht nach der„ N. G. K." die Vernehmung des Landwirtschaftsministers v. Podbielski unmittelbar bevor. Die genannte Korrespondenz bemerkt dazu weiter:
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Die kundigen Thebaner der Sonnemannokratie. Auch die Frankfurter 8tg." beginnt über das Protokoll der Gewerkschaftskonferenz und den darüber beginnenden Meinungsaustausch zu philosophieren. Sie urteilt weniger täppisch als die Scharfmacherpresse, aber sie verrät doch allzu unvorsichtig ihre innersten Herzenswünsche, wenn sie schreibt:
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das
Die Ausweisung des Genoffen Hauth aus dem Kanton Zürich . Zürich , 14. August.( Eig. Ber.) Die Ausweisung unseres Genossen Emil Hauth wegen seiner Tätigteit als Redakteur des" Voltsrecht" ist nun doch zur traurigen Wahrheit geworden. Die demokratischen Regierungsräte haben in brüderlicher Eintracht mit ihren liberalen Kollegen den Gewaltstreich vollführt und sich so als die willigen Handlanger des scharfmacherisch- reattionären Züricher Bürgerverbandes bewährt. In Rücksicht auf die ohnehin tiefe Erregung in den Arbeiterkreisen, die nun seit Wochen anhält und angesichts der allgemeinen Beliebt heit unseres Genoffen Hauth, hätte man einen Augenblick erwarten dürfen, daß die Regierung aus Staatsflugheit die Ausweisung unseres Genossen unterlassen würde, da die Maßregel als eine starte Provokation wirken mußte. Mit den Scharfmachern im Rüden, mit den Dragoner- Kosaten und der Infanterie, mit der Die Zeit aber ist ein für allemal vorbei, wo Parteiführer schießenden Flinte und dem hauenden Säbel zur Seite fühlen sich und Gewerkschaftsleiter im Stillen hartnäckig um die Macht die 6 bürgerlichen Mitglieder der Züricher Regierung rangen und dann nach außen hin bombastisch verkündeten: Partei 7. Mitglied, unser Genosse Ernst, hat die Ausweisung Hauths selbst= und Gewerkschaften sind eins! Es ist auch nicht anzu verständlich aber leider vergebens bekämpft jedoch als die starken nehmen, daß der gewerkschaftliche Rebisionismus Männer", die sich gegen die Arbeiter, gegen die sozialdemokratische etwa das Schicksal des theoretischen Revisionismus Partei alles erlauben dürfen. Zum nicht kleinsten Teil ist die Austeilen werde. Die revisionistischen Theoretiker waren deshalb in weisung niedere persönliche Rache der sechs Minister an unserem besonders schwieriger Lage, weil sie teine großen Massen hinter Genossen Hauth für die im Voltsrecht" von ihm an der Regierung fich hatten. So sehr die Arbeiter Jahrzehnte hindurch mit geübte Kritit, und sodann sollte er auch als sogenannter intellektumargistischen Theorien gefüttert worden sind, eller Urheber" der Kämpfe in Zürich bestraft werden. Den an so find ihnen im Grunde doch alle diese Dottrinen gleich der Spize stehenden schweizerischen Genossen kann man nichts oder gültig geblieben und sie mußten ihnen gleichgültig bleiben, weil nicht viel anhaben, und darum muß den Ausländer die ganze Wut sie von den Arbeitern im Grunde naturgemäß gar nicht verstanden einer aus Rand und Band geratenen Bourgeois- Regierung treffen. werden konnten. Der gewerkschaftliche Revifionismus packt Vor 40, 50, 60 und 70 Jahren waren die hervorragendsten Führer die Sache von einem ganz anderen Ende an. Er und geistigen Inspiratoren des gegen das Patriziertum und die sagt: Theorie hin, Theorie her, wir ändern die Bragis, und Oligarchie fämpfenden und aufstrebenden Bürgertums Auswenn die Parteitheorie sich damit nicht abfindet, dann schaffen länder, deutsche Flüchtlinge, die ja zum Teil ebenfalls verfolgt und wir eine aus den gewerkschaftlichen Erfahrungen sich ergebende vertrieben wurden; wenn es nun aber Nachkommen jener bürger" gewertschaftliche Theorie"! Die Gewerkschaften gehen lichen Freiheitshelden heute ebenso mit den ausländischen Freunden also von der Praxis aus, und für praktische Fragen fann man der schweizerischen Arbeiterschaft machen, so handelt es sich dabei den Massen schon Verständnis beibringen. Das ist es, was die nicht um die gleiche, sondern um eine viel größere Schmach und Gewerkschaften der Partei so gefährlich macht: fie haben ge- Schande, als jene der herrschenden Konservativen vor einem halben schlossene, über das ganze Reich verbreitete und zum großen Teil Jahrhundert war. Die Nache an dem„ intellektuellen Urheber" stramm disziplinierte Organisationen hinter sich; entschließen hat vor 13 Jahren ebenfalls ein Opfer aus unseren Reihen gefie sich einmal ernsthaft, diese Organisationen fordert. Wegen des sogenannten Käfigturm- Krawalls" in Bern gegen die Partei auszuspielen, dann ist die im Jahre 1893 war unser Genosse Arbeitersekretär Dr. Wassilieff Partei der schwächere Teil. Darum fonnte der fluge zu vier Monaten Gefängnis berurteilt worden, und er wäre natürHerr v. Elm auf der Konferenz mit einer gewissen Berechtigung von den Duertreibereien in der Partei sagen: Wenn die Getverkschaftsmitglieder sich mehr um die Partei fümmern würden, dann würde diese Richtung auf einem einzigen Barteitag einfach hinweggefegt werden." Diesen Machtverhältnissen kann sich die Parteileitung nicht verschließen. Sie hat ja eben erst in der Massenstreitfrage bewiesen, daß sie auch zurüdauweichen versteht. Welches ihre eigentlichen Gedanken bei der Veröffentlichung des Protokolls waren und welche Absichten sie für den Mannheimer Parteitag hat, ist noch unklar. Sie wird vielleicht versuchen, Was den Effekt der Ausweisung unseres Genossen Hauth bedie Massen auf ihre Seite zu reißen und die Parteiseele", an die trifft, so ist er nur ein Schlag ins Wasser. Er kann in Basel oder Bebel schon in Dresden appellierte, gegen die Gewerkschaften zu St. Gallen oder Bern ebensogut als Mitarbeiter und Korrespondent revolutionieren. Auf die Dauer aber haben die Gewerkschafts - für das„ Boltsrecht" tätig sein, wie er es bisher als Mitredakteur führer doch die realeren Machtmittel, und nach ihrem jezigen in Zürich war. Die schriftstellerische und journalistische Tätigkeit Auftreten ist nicht daran zu zweifeln, daß fie diese benutzen werden, ist ja glüdlicherweise nicht an einen bestimmten Ort gebunden. um, vielleicht langsam, aber sicher, gegen die Die Züricher Arbeiterschaft wird und muß auch diesen brutalen Partei an Terrain zu gewinnen. Schlag der frechen Reaktion überwinden, aus dem hoffentlich für
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lich auch ausgewiesen worden, würde er nicht Schweizer Bürger gewesen sein. Unseren Genossen Hauth konnte man auch beim besten Willen nicht strafgerichtlich verfolgen und einsperren, so benutzt man den Umstand, daß er Ausländer ist, um durch seine Ausweisung persönliche und Klassenrache an ihm zu nehmen. Schmachvoll ist aber seine Ausweisung auch noch aus dem weiteren Grunde, weil die Frau unseres Genossen eine Schweizerin ist und fie also von den herrschenden Sack- und Prozent- Batrioten brutal aus dem Vaterlande hinausgejagt wird.
Herrn v. Podbielski wird ohne Zweifel die Gelegenheit mur willkommen sein, vor dem Untersuchungsrichter nachweisen zu können, daß er nichts von den petuniären Beziehungen zwischen dem Major und der Firma, deren eigentlicher Leiter er war, gewußt hat. Wie man hört, befindet sich Herr v. Podbielski selbst in zuversichtlichster Stimmung, und in den Kreisen, die für unterrichtet gelten können, erzählt man sich, daß er dem festen Vertrauen Ausdruck verliehen hat, an der maßgebenden Stelle, nämlich beim Kaiser, ohne Schwierigkeit sein kaufmännisches Verhältnis zu der Kolonialfirma zu rechtfertigen. Herr v. Podbielski hofft, für seinen ausgeprägten Geschäftsfinn bei dem so modern empfindenden Monarchen, der den Verkehr mit weitblickenden Geschäftsleuten von der Art des Herrn Ballin liebt, volles Verständnis zu finden. Man geht Herrn Naumanns Aftien beginnen also an der Frankfurter unsere Bewegung neue Kraft entspringt. Dem Genossen, Hauth wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß der Minister in dieser Richtung bereits einleitende Schritte getan hat, um sich den Be- Börse zu steigen. Dieser trügerischen Hauffe der Mauferungs- wird die Arbeiterschaft undergängliche Liebe und Dankbarkeit be fit seines Ministerportefeuilles auch über den Abschluß des spekulanten dürfte bald genug eine arge Baisse folgen!- Fischerschen Prozesses hinaus zu sichern. Ein ungeschriebenes, aber um so strenger befolgtes Gesetz will es, daß jedes Mitglied des preußischen Staatsministeriums, dessen Name, wenn auch nur zu Unrecht, in Verbindung mit irgendeiner kompromittierenden Angelegenheit genannt wurde, es als seine Pflicht erachtet, seinen Borgesetzten, den Ministerpräsidenten, und seine Kollegen, die übrigen Minister, in entsprechender Weise aufzuklären. Dies pflegt in schriftlicher Form zu geschehen. Sehr interessant wäre es zu erfahren, ob fich Herr v. Podbielski inzwischen in dieser Weise geäußert hat, nachdem nun bereits seit mehreren Wochen seine Person den Mittelpunkt einer so unerquicklichen Affäre bildet."
Nach Lage der Dinge und bei den in Preußen herrschenden dreiviertels absolutistischen Zuständen, nicht zum mindesten auch bei der Feigheit unsrer im Ernste jedesmal zusammenflappenden bürgerlichen Opposition sind allerdings auch wir der Ueberzeugung, daß Pod alle Veranlassung hat, in zubersichtlicher Stimmung" der kommenden Dinge zu harren!
80 Prozent Maklerprovision!"
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Der humoristische Herr Levysohn.
Die Germania " nagelt folgenden Erguß des Chefredakteurs des„ Berl. Tagebh", des Herrn Rebysohn, fest:
zu
wahren.
Die Volkswahl der Regierung in Neuenburg . Neuenburg , 14. August.( Eig. Ber.) Die Volkswahl der Rea gierung im Kanton Neuenburg ist am Sonntag bei äußerst schwacher Beteiligung der Stimmberechtigten mit 2020 gegen 604 Stimmen beschlossen worden. Es bleiben von den 25 Schweizer Kantonen nur noch die Kantone Freiburg, Waadt und Wallis , in denen das kantonale Parlament die Regierung wählt. Norwegen .
In Stavangers Amt, das im alten Storthing durch fünf Moderate bertreten war, wurden ein Linkenmann, ein regierungsfreundlicher Linkenmann und zwei Moderate gewählt; in einem Kreise wird Stichwahl stattfinden. In Nord Trondhjems Amt, das bisher durch die Linkenpartei vertreten war, ist ein Linkenmann gewählt und in den übrigen drei Kreisen wird Stichwahl entscheiden.
Solcher Berringerung des Prestige sind auch die Kolonialstandale, an denen wir jezt laborieren, nur zu sehr geeignet, erklecklichen Borschub zu leisten. Man beachte wohl, daß Vorgänge, wie sie in betreff Jestos v. Buttkamer, des Gouverneurs Horn, der Herren Fischer, Tippelskirch und Genossen an die große Glode gehängt wurden, Der erste Sozialdemokrat gewählt. Am Montag fand Storthingsin allen übrigen kolonialpolitisch tätigen Rationen feines wegs oder Ungehörigkeiten gehört tabl in Stavangers Amt, Nord Trondhjems Amt und haben. Es wurde überall mit demselben schlechten Wasser gefocht, in der Stadt Trondhjem statt. das jetzt bei uns mit so wenig gutem Geruch übergelaufen ist. In Trondhjem selbst, das im alten Storthing durch einen Aber die Engländer, Franzosen, Italiener , Spanier und die Nord- Linken und drei Sammlungsparteiler vertreten war, fiegte in einem amerikaner haben es fast immer verstanden, ihre schmutzige Kreise der Sozialdemokrat, Redakteur Buen, mit 688 Wäsche innerhalb der Familie auszutochen. Stimmen über den Sammlungskandidaten, der 129 Stimmen erMerkwürdigerweise ist es in Deutschland gerade jene Partei, hielt. In den drei anderen Stadtkreisen wurden die Sammlungswelche von solcher Familienbehandlung nichts wissen will, die feit parteiler gewählt. ihrem Siege im Kulturkampf sich als den reinsten Reichs- und Baterlandsfreund aufzuspielen pflegt. Und so werfen die KleriVon einem Lieferanten der Firma Tippelskirch erhält die talen der Zentrumspartei Tag für Tag neuen ZündFrf. 8tg." Nachricht von folgender interessanter Manipulation, wie stoff in die glimmende Korruptionsglut. Die Tatsache, daß wir dadurch zum Gespött der übrigen Völker herabfinken, die Monopolfirma, die stets lange im voraus von einem eintretenden scheint die Herren bom 8entrum wenig anzufechten." Waffen oder Truppentransport Kenntnis hatte, ihre festen Abnehmer Mit Recht entgegnet die„ Germania ", daß gerade das Blatt des bediente: Bor längerer Zeit erhielt ein Lederwarenfabrikant eine mit" Tip- Top" unterzeichnete telegraphische Anfrage, in welcher Zeit Herrn Levysohn im öffentlichen Auskochen der schmutzigen er 500 Armeesättel im Preise von je 50 Mart liefern könne. Die Wäsche der letzten Kolonialskandale den größten Eifer ent Die Bewegung unter den Gefängniswärtern, die in Mailand Sättel wurden geliefert und fanden prompte Abnahme bei der wickelt habe! ihren Anfang nahm, breitet sich immer mehr aus; auch die AngeDennoch darf man den furiofen Fall nicht einfach so auffaffen, stellten der Gefängnisse von Turin , Florenz , Rom usw. haben sich Kolonial- oder Schutztruppenverwaltung zum Preise von 90 Mart, d. H. also, die Monopolfirma lieferte nicht einmal eigenes Fabrikat als ob der Herr Chefredakteur und berüchtigte Wochenbeschauer sein der Bewegung angeschloffen und Eingaben an den Minister einund strich für die Vermittelung 80 Prozent Maklerprovision ein. eigenes Blatt in den letzten Wochen nicht gelesen habe. Aus Herrn gereicht. Die Bewegung ging von Mailand aus, wo schon seit Bis jetzt sollen überhaupt für unsere Kolonialtruppen in Afrika und Levysohns Klage spricht vielmehr der liberale Politiker, der Gesinnungs- Jahren unter dem Wärterpersonal der dortigen Gefängnisse große genoffe jenes gleichfalls freifinnigen Hamburger Kollegen, der da Unzufriedenheit herrschte, die auch dann nicht aus der Welt ge Afien 60 000 Stüd Sättel geliefert worden sein. fürzlich erklärte, mit bloßer Moral tömne man teine Stolonial schafft wurde, als im Jahre 1902 der oberste Gefängnisdirektor politik betreiben. Herrn Levysohns Jammern über das öffent- die famose Verordnung erließ, daß jede Klage des Personals als Unbotmäßigkeit strafbar sei. Die Beamten versuchten nun, fich Die National- Zeitung", die vor einigen Tagen so brünstig die liche Breittreten der doch unausbleiblichen Kolonialsfandale ent- birekt an das Ministerium und an den König zu wenden, aber es Gewerkschaften umworben, ist natürlich über die fachliche Art unserer spricht also ganz den wirklichen politischen Auffassungen des Mosse - war wieder vergeblich. Nun hat sich das Personal der Mailänder Auseinandersetzung über das Gewerkschaftsprotokoll erbittert. Sie rächt Blattes. Gefängnisse nach verschiedenen sehr erregten Versammlungen dahin fich für ihre Enttäuschung, daß die Partei ihr und ihren Gesinnungs - Daß das Mosse- Blatt sich andererseits teinen dieser Standalfälle geeinigt, eine Eingabe an das Ministerium des Innern, die von genoffen zuliebe kein Standälchen anzettelt. durch allerlei Glossen, entgehen läßt, ihn vielmehr mit der, Germania " um die Wette aus- fämtlichen Beteiligten unterzeichnet wurde, zu machen, ohm sich
Die Enttäuschung der Standallüfternen.