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»Müller führt aus. daß man?» HamBiKg lSenfg höflich, fttchi Itut gegen mich, sondern gegen alle Geiverlschafrsführer v«r! gegangen sei. DaS trifft zu. Der Mann, der in HaniburfZ gegen uns gewütet hat, heißt Rosbinki, er ist von Beruf Schuh- macher. Ob er seiner Gewmschaft angehört, ist fraglich; denen, die ich danach gefragt habe, erscheint es sehr zweifelhaft. Er ist Berichterstatter von,Echs�. W handelt sich um denselben Mann, der sich zun» LÜbe�er Pdrtöitag von dem dainaligen Bor- sitzenden unserer Zahlstelle Hamburg  . Schnack, einen gehässigen Brief gegen die Maurersrganisation hat schreiben lassen, den er dem Partcivorstande in die Hände spielte. Es ist nicht auS- geschlossen, daß der Mann aus eigenem Antriebe und aus Hebet» zeugung handelt, aber ich zweifle daran, denn es geht in der Arbeiterbewegung heute sehr viel hinter den Kulissen vor.(Hört I hört I)' Ich bin vor dem Jenaer   Parteitage in einer Versammlung des Parteivereins für den dritten Hamburger Wahlkreis der Ansicht eines Gewerkschaftsführers, daß gewissermaßen schon der Versuch einer Debatte über den Generalstreik strafbar sei, rein sachlich, ohne Namensnennung, entgegengetreten. Einige Monate später, in der Berichterstattung über den Parteitag in Jena  , zu den» ich delegiert war. habe ich mich allerdings in einer Wandsbecker Parteiversammlung in schwerer Weise gegen Genossen Bringmann gegen.uns", d. h. ..gegen alle Gewerkschaftsführer", sagt B. in seiner bescheidenen Art, indem er seine werte Person mit der ganzen Gewerkschaftsbewegung identifiziert.vergangen". Ich beschäftigte mich in meiner Berichterstattung auch mit der dem Genossen Bringniann»licht un» bekannten Redewendung von dem.schwankenden Schiffe, dem die Partei gleiche" usw., wobei ich allerdings meiner Verwunderung Ausdruck gab, wie ein Sozialdemokrat so etwas schreiben könne. So habe ich gegen die Gewerkschaftsführergewühlt". So wird außerhalb HaiilbnrgS ein großer KreiS von Partei- genossen über Parteivorgänge in Hamburg   be lehrt. In Hamburg  zieht B. es vor zu schweigen; an Parteidiskussionen auch wenn ihi» als GeiverkschaftSführcr in erster Linie»nteressierende Dinge erörtert werden beteiligt er sich nicht. Aus übertriebener Be- scheidcnheit geschieht das sicher nicht. Meiner früheren Berufsorganisation, der der Schuhmacher. gehöre ich allerdings nicht mehr an. Nachdem ich jahrelang Berichterstatter desHamburger Echo" gewesen, bin ich ausgetreten um der Berufsorganisation der Parteischriftsteller, dem Verein Arbeiterpresse, beizutreten. Als Mitkämpfer kam ich für die Schuh  - »nacherorganisation nicht mehr in Betracht. Wenn eS aber für kämpfende Gelverkschaften zu zahlen galt, habe ich mich nie gedrückt. Näheres darüber kann die Redaktion desHamb. Echo" dem Genossen Bringmann verraten. Der gehässige Brief von Schnack war Verteidigungsmaterial. Wir die Mitglieder des Schiedsgerichtes in Sachen Zentralverband der Maurer kontra Akkordmaurer sollten auf dem Lübecker   Partei- tage nach allen Regeln der Kunst.geschlachtet" werden, alle An- zeichen dafür waren schon wochenlang vor dem Parteitage vor- handen. Und da sollten wir»mS kein Material verschaffen dürfen! Und nun noch eine direkte Frage an Bringniann: Was würden Sie. Genosse Bringmain», sagen, wenn jemand die Gemeinheit beginge und den von Ihnen gegen»nich beliebten Satz in bezng auf Ihre.parteifördernde" Tätigkeit dahin variieren würde: ES ist»licht ausgeschlossen, daß Bringmann aus eigenem An- triebe und auS Ueberzeugung handelt, aber ich zweifle daran, denn cS geht in der Gewerkschaftsbewegung heute sehr viel hinter den Kulissen vor t" R o s b i tz k i- Wandsbeck. poltreiliebes, Oerfchtiiches ulw, Es bleibt beim ErpressungSurteil! Zun» zweiteninal hat die Breslauer Strafkammer den Genossen Mehrlein wegen Erpressung zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Das Urteil hat eine Vorgeschichte, die die.Volkswacht" also schildert: Im vorigen Jahre haben sich die Arbeiter fast aller städtischen Betriebe von Bresla»» veranlaßt gesehe»». beim Magistrat um eine Aufbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen zu petitionieren. Nach Form und Inhalt waren alle diese Petitionen sehr bescheiden gehalten. Auch die L a t e r n e n w ä r t e r wagten um eine Auf- besserung ihrer Lage zu bitten, und Mehrlein hatte für sie die Petition entworfen. Auf jeder Wachtstube wurde ein Exemplar behufs Samlnlung von Unterschriften ausgelegt. A»lf zwei dieser Stuben wurde die Petttton von unberufenen Händen zerrissen. ES wurde von den Wärtern mitgeteilt, daß die Stubenältesten Roß­deutscher und H ü t t e r die» getan hätten. Die Laternenwärter, wie auch der ganze Verband, hatten keine Lust, diese Handlung un« gesühnt hingehen zu lassen, weil die Petenten sich arg benachteiligt fühlten. Auf Grund eineS VersaniullungSbeschlilsseS richtete nun Mchrlein an die erwähnten Stubenältesten je ein Schreiben, in dem um rimgehende Zurücklieferung der Petition ersucht wurde. Andernfalls aber wlirde von ihnen eine an die Sterbekasse des Verbandes zu zahlende Buße von je 1b M. bei Vernieidilng einer Strafanzeige verlangt. H ü t t e r teilte darauf in einem Briefe mit. daß er selbst die Petitton nicht zerrissen habe, und der Verband gab sich mit dieser Mitteilung zufriedei». Gegen Roßdeutscher wurde Strafantrag gestellt. Der Herr ist vom Breslau  « Schöffengericht jedoch freigesprochen worden, indem angenommen wurde, er habe nicht bewußt rechtswidrig gehandelt. Gegen Mehrlein hatte der Breslauer»freisinnige" Magistrat beschlossen, wegen Erpressung Strafantrag zu stellen, und wirklich wurde er auch von der Breslauer zweiten Straf- kammer am 17. September v. I. gemäß dem AnWage des Staats­anwalts zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Das Gericht nahm an, der Angeklagte habe durch Androhung eines Uebels, wie es eine Strafanzeige darstelle, auf die beiden Stubenältesten einzuwirken gesucht, um der Sterbekasse des Verbandes einen widerrechtlichen BermögenSvorteil zuzuführen. Gegen diese» Urteil, das in den Kreisen aller Sozialpolitiker Aufsehen und insbesondere auch in bürgerlichen Kreisen das größte Befremden erregte, legte Mehrlein Revision ein. Am 22. Mai stand die Verhandlung vor dem Reichsgericht an. Hier beantragte der Reichsanwalt selbst die Aushebung des Urteils. In dem Schreiben de« Mehrlein sei die Absicht, den Willen der beiden Stubenältesten zu beugen, nicht ersichtlich. Es sei unerfindlich, wie der Vorderrichter Nur den Papierwert der zerrissenen Listen und ihre Herstellungskosten. nämlich eine Mark berechnen könne, da doch außer der sonstigen Arbeit des Angeklagten auch der Wert der gegebenen Unterschriften berechnet werden müsse. Zudem hat der Gemeindearbeiterverband ein berechtigte« Interesse gehabt, seinen Mitgliedern einen Bor- teil zuzuwenden und der Angeklagte habe die geforderte Buße nicht den Laternenwärtern als Perso»,. sondern der Sterbekasse zuwenden wollen. Bei der Schwere des Delikte» der Erpressung hätte der Vorderrichter alle Veranlassung gehabt, mit größter Vorsicht und Sorgfalt vorz»»gehen. Rur   das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit ge- höre z»lm schweren Dolus der Erpressung.   Das Reichsgericht schloß sich dem vollinhaltlich an und beschloß die Aushebung und Zurückverweisung an die Vorinstanz. So hatte sich nun am Montag die zweite BreSlaiter Ferien- strafkammer wieder aufs neue mit der Sache beschäftigt. Abermals hat sie den Versuch der E r p r e s s u n g in dem Verfahren MehrleinS gefunden und ihn abermals zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Bis das Reichsgericht abermals entschieden hat. bemertt die PolkSwacht", haben wir jetzt mindestens Zeit, Vergleiche anzustellen zwischen dem Prozeß gegen denjenigen, der mit frevelnder Hand ,remde» Eigenttun zerstörte und freigesprochen wurde, weil ihm da» Erkenntnis von der Rechtswidrigkeit feine« Tuns fehlte, und dem vorstehenden Prozeß, wo derjenige, dessen Eigentum zerstört wurde. Gefängnisstrafe zudiktiert erhielt, weil er Schadenersatz verlangte, obwohl er wissen mußte, daß solches Verlangen ein rechtswidriges ist. Wir meinen, so lange das Privateigentum überhaupt als heilig und unantastbar gilt, darf daSsozialdemokratische" Eigentum keine Ausiiahme machen._ DaS gleiche Recht. Vom Schöffengericht Breslau   war seiner- zeit der Genosse Klühs, damals an derBresla»»«Volks wacht", wegen Beleidigung eines christlichen Gewerkschaftssekretärs Bin- k o w S k i zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt worden. In der Ver- Handlung hatte unser Genosse Widerklage erhoben, weil der so empfindliche Herr Binkowski in einem Flugblatte die Behariptung aufgestellt hatte, die Sozialdemokraten in ihrer Ge- samtheit seien Lügner und Verleumder. Daraufhin wurde auch Herr Binkowski zu 10 Mark Geldstrafe und einem Drittel der Kosten verurteilt. Die Berufungsstrafkammer hat nunmehr die Berufung des Ge- nossen Klühs verworfen, dafür aber den Herrn christlichen Arbeitersekretär freigesprochen, weil der einzelne Sozialdemokrat sich nicht beleidigt fühlen darf, wenn seine Partei in der Allgemein- heit beschimpft wird! Bekanntlich ist vor kurzem der Genosse Brey als Vorsitzender des Fabrikarbeiterverbandes sogar zu Gefängnis verurteilt worden, weil sich die.Christen" durch eine gegen die .christlichen Gewerkschaften" allgemein gerichtete Bemerkung beleidigt fühlten. Verurteilung ans jeden Fall. Die entsetzliche Borussia- Katastrophe, die so manchem Bergarbeiter das Leben kostete, wurde bekanntlich verflossenen Winter im Reichstage von den sozio- listischen Abgeordneten des rheinisch-westfälischei» Industriegebietes einer gründlichen Kritik unterzogen. Diese Reden unserer Ab- geordneten benutzten nun die Genossen nn Ruhrgebiete zu emer Broschüre, die unentgeltlich zur Verbreitung gelangte. Bei der Ver« teilung, die meistens des Sonntags vorgenommen wurde aber nicht etwa auf»öffentlichen" Straßen und Plätzen usw., sondern von HanS zu Haus wurden einige Genossen von der Polizei abgefaßt, worauf da»»»» a»lf Grund der famosen regicrungspolizeilicheii Verfromminigsverordnung die üblichen Strafmandate eintrafen. Einer dieser Flugblattverbreiter, der gegen den Strafbefehl Einspruch erhoben, hatte sich vor dein Schöffengerichte in R u h r o r t zu verantworten. Da den» Manne absolut nicht nach- gewiesen werden konnte. eine.öffentlich bemerkbare Arbeit" verrichtet zu haben er hatte die Broschüren in den Taschen gehabt und sie einzeln erst in den Wohntnigen heraus­genommen, so ließ man die eigentliche Anklage fallen, aber ver- urteilt wurde dennoch! Und zwar auf Grund des§ 10 des alten preußischen PreßgesetzeS! Zwar spricht dieser Paragraph von der öffentlichen Verbreitung von Druckschristel». wozu es einer polizeilichen Genehmigung bedarf, doch das ist Nebensache. Die Hauptsache ist. daß Verurteilung erfolgt. Charakteristisch für unsere Rechtspflege aber ist das Urteil ans jeden Fall. Eine öffentliche Verbreitung lag nicht vor, es»vurde deshalb auch deswegen keine Anklage er- hoben. Da sich aber im Laufe der Veihandlring herausstellte, daß der Flugblattverbreiter auch keine»öffentlich bemerkbare Arbeit" verrichtet hatte, so ließ man die hierauf bezügliche Anklage fallen und»in»» erfolgte Verurteilung auf Grund des tz 10 des allen preußischen Preßgesetzes, wonach die öffentliche Verbreitung von einer polizeilichen Genehmigllng abhängig»st. Zwar hätte müssen aus prozessnalen Gründen den» Angeklagten mitgeteilt werden, daß er eventuell auch wegen Verstoßes gegen tz 10 des alte» preußischen Preßgesetzes verurteilt werden könne, doch wozu sich lange mit solchen Zwirnsfäden abgeben. Und da zweifle noch jemand an der Vor- züglichkeit unserer Juristerei! Versammlungen. Ter Verband der baugewerblichen Hülfsarbeiter hielt am Sonntag bei Btlggenhagen eine sehr stark besuchte General- V e r s a n» in l u n g ab. Böttcher erstattete den Kassen- b e r i ch t, der einen sehr günstigen Stand der Finanzverhält- nisse des Verbandes zeigte. Die Einnahmen im zweiten Quartal titOL betrugen 79 179,27 M., der Kassenbcstand am Ende des ersten Quartals war 08 088,74 M., das ergibt eine Gesaintsuinmc von 147 208,01 M.; davon sind abzuziehen Ausgaben in, Betrage von 73 780,27 M.. bleibt somit ein Kasscnbestand von 73 487,74 M. Unter den Ausgaben steht die Maßregelungsunterstützung verzeichnet mit 1741,35 M.. die Streikunterstützung mit 1851,80 M. und die Unter- stützung der Ausgesperrten vom 1. Mai mit 1077 M. Wie die Einnahmen gesttegen sind, zeigt ein Vergleich mit den Kassen- Verhältnissen des Jahres 1905. Im ersten und zweiten Quartal 1905 waren die Einnahinen 74 820,28 M., im Jahre 1900 dagegen 130 500,15 M., mithin war ein Mehr von 01 085,87 M. zu ver- zeichnen. An die H a u p t k a s s e wurden in dieser Zeit des Jahres 1905 abgeführt: 40 451,95 M.. im Jahre 1900 dagegen 80 802,00 M.. mithin ein Mehr von 40 410.71 M. Die Mitgliedcrzahl des Verbandes ist natürlich, den erhöhten Einnahmen entsprechend, stark gewachsen. Während am Ende des zweiten Quartals in» Jahre 1905 nur 0530 Mitglieder gezählt wurden, erreichte ihre Zahl im Jahre 1900 die Höhe von 11048. Der Zuwachs vom 1. Januar bis 1. Juli 1900 betrug allein 3043 Mitglieder. Jnter- essant ist die Statistik vom 1. M a». Die Maimarke als Kontrolle über die Arbeitsruhe lösten 8109 Mitglieder, ein sehr günstiges Resultat, worauf der Verband mit Befriedigung blicken kann. Wegen der Maifeier ausgesperrt wurden 50 Kollegen auf insgesamt 123'/2 Tage. Die meisten waren Familienväter, die zu- sammen 79 Kinder zu ernähren hatten. An Unterstützung wurde ihnen gezahlt 1077 M. Einige Speztalangelegenheiten aus den Vorstandssitzungen mit Bezug auf die Kassenvcrhältnisse brachte Böttcher zur Sprache. Es Handeitc sich um ein Darlehen von 20 000 M. an einen Verband, für den die Gewerkschaftskommission die Sicherheit leistete. Der Vorstand war einstimmig dafür, mit Ausnahme eines Revisors, Kilischoivski, der aus diesem Anlaß sein Amt niederlegte. Der Vorstand bewilligte auch für die Lithographen und für die Buchbinder je 500 M. zur Unterstützung. Nach einem Beschluß der Versammlung wird sich der Vorstan? in einer besonde» ren Sitzung»nit dem Verhalten Kilischowskis, der zu der Sitzung eingeladen ist, beschäftigen und das Resultat der nächsten General- versainmlung vorlegen. Die Ersatzwahlen eine? Revisors und zweier Mitglieder der Schlichtungskommission ergaben folgendes Resultat: W Wohlgemuth. Rixdorf, als Revisor und H. Weiland und E. H e i d e m a ii n als Kommissiüfismitglicder. Zu einer ausgedehnte», Distussion führten die Vorkommnisse bei dem Streit der Fahrstuhlarbeitcr der Firma Lähn. Auf Bauten dieser Firma hatten etwa 40 Mann die Arbeit niedergelegt, weil sie sich keine Abzüge gefallen lassen wollten. Sie wurden auf eine schwarze Liste gesetzt und andere Arbeiter Verbandsmitglieder fanden sich, welche die Plätze der Kollegen einnahmen, die sich in einem Abwehr st reik befanden. Die Versammlung zeigte beut- lich ihre Entrüstung über eine solche Handlungsweise. En» Antrag der Sektion der Fahrstuhlarbeiter,daß diejenigen Kollegen. welche die Arbeit auf den Bauten der Firma Lähn aufgenominen haben, unbedingt aus dem Verband ausgeschlossen werden sollten, wurde gegen 12 Stimmen angenommen. Es wurde im Laufe der Diskussion hervorgehoben, daß zwischen den Steinträgern und den Fahrstulzlarbeitern oft eine Feindseligkeit besteht aus einer Ursache, die bei modern denkenden Arbeitern längst nicht mehr Geltung haben sollte, nämlich auS Aerger über die Maschinenarbeit, welche die Handarbeit hier das Steine­tragen verdrängt und ersetzt. In diesen» Falle mußte der Vor- band eine hohe Streikunterstützung zahlen. nicht nur im Kampfe gegen die Unternehmer, sondern auch gegen die eigenen Verbands- Mitglieder, Bon des Angeklagten wagte keiner, sich vor der Ber- sammlung zu verteidigen. Ein Redner riet zur Milde und meinte, man solle diesen Kollegen eine ernste Rüge erteilen, aber die Ver- sammlung erklärte sich entschieden für den Ausschluß. Nach Er- ledigung einer Reihe interner Verbandsangelegenheiten wurde die Versammlung geschlossen. Die Sektion der Puber des Zentralverbandcs der Maiirer hielt am Sonntag in den Arminhallen eine zahlreich besuchte Mitglieder- Versammlung ab. Auf der Tagesordnung stand:Das Verschillden der örtlichen Verwaltung in der Demminer Strcikbruch- Affäre". Mit dieser Sache hatte sich vorher eine Bezirksverjammlung in Schöneberg   befaßt und die Angriffe, die dort gegen den Sektions- vorstand gerichtet wurden, veranlaßlen den Vorstand, sie nun der Sektionsversammlung zur Beurteilung vorzulegen. Bei der noch jetzt nicht beendeten"Putzeraussperrung in Demmin   kamen in der Pfingstwoche den bedrängten Unternehmern arbeitswillige Putzer aus Berlin   zu Hülfe und es galt nun, diese Leute zum Verlassen des OrteS zu bewegen. Die Beinühungcn der Stettiner Gauleitung blieben erfolglos. Dann wurde der Berliner   Seltionsvorsitzende Ncumann nach Demmin   gesandt, aber auch er hatte keinen Erfolg. Er hatte sich auch nicht für berechtigt gehalten, außergewöhnlich hohe Geldmittel aufzuwenden, zumal die Gauleitung schon vorher ver- sucht hatte, durch Reise- und Lohncntschädigung die hartgesottenen Streikbrecher abzuschieben. In der Schöneberger Bezirksversamm- lung war nun das Verhalten des Vorstandes und Vorsitzenden in dieser Angelegenheit in scharfen Worten verurteilt worden und außerdem trat dort die Meinung hervor, daß der Berliner   Sektions- vorstand in Berlin   selbst nicht alles getan habe, was im Interesse des Gewerbes notwendig sei. In der Sektionsversammlung wurde ziemlich ruhig und sachlich über die Angelegenheit diskutiert. Eine Abstimmung darüber wurde nicht für nötig erachtet. Die Meinung»var allgemein die, daß keinerlei Grund vorliege, dem Vorstand oder Vorsitzenden ein Mißtrauensvotum auszustellen. Nach Erledigung dieses Punktes verlas der Kassierer Trebbin  die zur Aufnahine angemeldeten Kollegen. Geger» zwei Aufnahmen wurden Einwendungen erhoben, so daß diese vorläufig zurückgestellt »verden   mußten. Hierauf wurde die Abrechnung vom zweiten Quartal verlesen. Die Abrechnung mit der Zweigvereinskasse schließt mit der Bilanzsumme von 18 020,75 M. Die Einnahme der Lokalkasse. samt dem alten Bestand von 79 715,71 M.. betrugen 90 224,91 M., die Ausgaben 4912,74 M.. so daß am Quartalsschluß der Bestand auf 85 312,17 M. angewachsen war. Einstimmig erteilte die Ver- sammlung dem Kassierer Entlastung. Der Verband der an Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter hielt am 13. August im Gewerkschaftshaus wiederum eine außerordentliche Generalvcrsainmlung ab, um über den Anschluß an den Deutschen   Holzarbeiterverband zu beraten. I»» der vorigen außerordentlichen Generalversammlung, am 17. Mai bei Keller, waren 400 Stimmen für. 411 gegen den Anschluß abgegeben worden und fünf Stimmen waren zersplittert. Seitdem ist die Frage in den Bezirken erörtert worden. Es wurden Anträge an den Vor- stand gestellt, die ihn nötigten, zu demselben Zwecke von neuem eine Generalversammlung einzuberufen. Da in der vorigen Ver- sammlung den Fürsprechern des Anschlusses durch Debattenschluß das Wort abgeschnitten worden war. wurde jetzt der Antrag gestellt und angenommen, immer abwechselnd einen Redner für und einen Redner gegen den Anschluß zu Wort kommen zu lassen, und dem- gemäß verfahren. Nach fast zweistündiger Debatte wurde zunächst über die Frage entschieden, ob der 8 48 des Statuts, wonach zur Auflösung des Verbandes eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist, hier bei Entscheidung dieser Frage Geltung haben sollte, der Uebcr- tritt zum Holzarbeiterverband also einer Auslösung des Verbandes gleichzustellen sei. Dies wurde verneint. Hierauf wurde mit starker Mehrheit beschlossen, dem Vorstand den Auftrag zu erteilen. unverzüglich eine Urabstimmung über den Anschluß an den Holzarbciterverband vorzunehmen, dann einer neuen Generalver- sammlung das Ergebnis der Urabstimmung bekannt zu geben und gegebenenfalls den Zeitpunkt für den Uebertritt zum Holzarbetter- verband festzusetzen. Wegen verschiedener Vergehen gegen die Grundsätze der Orga- »isation wurden folgende Mitglieder ausgeschlossen: Linkewitz. Klindner, Tesmer, Engel, sämtlich von der Firma Nadge; Zimmer« mann von der Firma Haase und Otto Hendel. Agttationsverein für den Wahlkreis Landsberg  < Soldin. Sitzung: Freitag, abends S><, Uhr, im GewerkschastShause, Saal II. Gäste willkommen. Verband der Friseurgehülfe» Deutschlands  . Zweigverein Berlin  und Vororte. Versammlung am 16. d. MtS, abends 9'/, Uhr, Rosenthalcr- straße 11/12. Tagesordnung: Gewerkschaftliches. Zahlreiches Erschelne» erwartet Der Vorstand. I. A.: Liere. Verein der Bicrabzieher Berlins   und Umgegend. General- Versammlung am Donnerstag, den 16. August, Seydclstr. 30. Berein der Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Arbeite- rinnen Berlins   und Umgegend. Abteilung V. Abteilungsversamm- lung: 8 Uhr, bei Wernau  , Echwedterstr. 23/24. Vortrag, Diskussion, Be­richte, Verschiedenes. Wichtige Tagesordnung. Erscheinen aller Mitglieder wird erwartet. Allgemeine Kranken- und Sterbekasse ber Metallarveiter. (E. H. 29, Hamburg  .) Filiale Rummelsburg  . Sonnabend, den 18. August, abend« 8>/z Uhr, bei Gust. Tempel, Boxhagen, Ecke am neuen Babnhos: Mitgliederversammlung. Sonnabend, den 15. September, in den Räumen dcS Eoss Bcllcvue: Zehnjähriges Stistungssest. Berliner   Marktpreise. AuS dem anitlichen Bericht der städtischen Markthallen-Dirrktio»».(Großhandel.) Rindfleisch I» 7175 pr. 100 Psd., IIa 6570, lila 59- 64, IVa 54-68, englische Bullen- 0,00, dänische Bullen- 0,00, holländische Bullen- 0,00. Kalbfleisch, Doppclländcr 100110, Ja 82-88, IIa 72-80, Ma 60-70. Hammelfleisch la 77-82, IIa 6775. Schweinefleisch 67-73. Rchböcke la Per Psd. 0,50-0,55, IIa 0,25-0,49. Rotwild la mit Abschußaltcst, per Psund 0,38-0,47, IIa 0,34-36. Damwild 0,440,50. Wildschweine pr. Psd. 0,150,25. Frischlinge 0,3035. Kaninchen per Stück 0,200,50. Wildenten la per Stück 0,00, IIa 0,00. Hühner, alte, per Stück 1,701,80, alte, II a 1,501,65, junge, per Stück 0,651,15. Tauben, junge, per Stück 0,250,48, alte 0,00. Enten, junge per Stück 1,101,90, alle per Stück 0,00. Hamburger, junge, per Stück 2,80. Gänse, la per PsttNd 0,600,67, IIa 0,00, la per Stück 3,00 bIS 3,80, IIa 1,50-2,75, PouletS per Stück 0,70-1,00. do. klein 0,40-0,60, Hechte pr. 100 Psd. 8196. Zander 127. Schleie 106-120. Bleie matte 36-38. Aale, groß 113125, mittel 00, klein u. mittel 00, unsort. 6983. Plötzen 63. KarpsenOO. Barsematt67-77. Karauschen 75. Wels 00. Bunte Fische 2053. Amerik. Lach» I neuer per 100 Psd. 110130, do. II neuer 90100, do. III neuer 5075. Seelachs 1015. Flundern, pomm. I, per schock 9. do. pomm. II 23, Kieler, Stiege la 46, do. mittel per Kiste 23, do. klein per Kiste 0,00. Bücklinge, per Wall Kieler 45, Stralsunder 56, Aale, groß per Psd, 1,101,30, mittelgroß 0,801,00, klein 0,500,60. Heringe per Schock 45, Schcllsische Kiste 3 4, do. '1, Kiste 1,50. Kabltau, per 100 Psd. 1013. Heilbutt 25. Sardellen. 1902er, per Anker 90,00, 1904cr 88,00, 1 905er 80,0082,00. Schottische Vollhering« 1905 0,00, laree 40-44, knU. 36-38, med. 3542, deutsche 37-44. Heringe, neue MatjeS, per'/, To. 60120. Hummern, IIa, 100 Psd. 00. Krebs«, per Schock, große 00, mittel 11,5018,00, kleine 00, unsort. 5,007,50. Galizier 00. Eier, Land-, per Schock 2,803,20. Butter per lOOPsd. la Il5-t20. Na 110113, lila 105-108, abfallende 70-100. Saure Gurken, neue, Schock 2,40 2,60, Pleffcvgurfen 2,40 2,60. Kartoffeln per 100 Psd. Rosen 1,752,00, neue runde 2,252,50, neue blaue 2,252,50. neue t erbsler 2,25-2,50. Spinat p, 100 Psd. 1218. Karotten p. Schock 2.00-2,50. cllcrie, hiesige, p, Schock 1,255,00, Zwiebeln lOOPfb. 3,004, Petersilie, grün, Schockbd. 1,00. Kohlrabi p. Schock 0,751,00. Rettig, bayr., p. Schock 2,40 bis 4.80. Radieschen p. Schock-Bd. 0,600,70. Saiat, p. Schock 1.001,40. Bohnen, grüne, per 100 Psund 510. Wachsbohnen 812. Schoten per 100 P!d. 10-16. Pscffcrlinge per 100 Psd. 20-27. Mohrrüben per 100 Psd. 5,00. Blumenkohl per Mandel 1,002,20. Wirsingkolil per Mandel 1,002,00. Rotkohl p. Mandel 22,50. Weißkohl p. Mandel 1,50 bis 2,00. Steinpilze P. 100 Psd. 2530. Gurken, Zerbster  , Schock 0,751,00, do. Einlege-, Schock 1,00 2,00. do, Rothenb. 23.00, do. Liegnitzer 2,002,50. Kohlrüben. Mandel 1,001,25. Birnen, ttal. per 100 Psd, 1525, hiesige 514, Tiroler l4-35. böhmische? 14. Reettig 7 8, Aepsel. Ungar., perlOOPsd. 12 15, italienische 815, hiesige 625. Stachelbeeren 00. Preißelbeere» 1622. Kirschen, sauere 00. Blaubeeren per 100 Psd. 1220. Pflaumen, ttal. runde dunkle per 100 Psd. 16-25, ital  . lange gelbe 15-22, ital. runde 1525, ungarische 1012, hiesige 325, Reineclaude 1022. Zitronen, Messina   300 Siück 18,00-20,00, 360 Stück»2,00-16,00. AO Stück 7,0012,00, 420 Stück, klein 7,00. Pfirsiche, Werdersche per 100 Psd. 2535, französisch« 2040, italienisch« I Kiste 1,502,00, do. n Kiste 1,80-1,60, do. iu Kiste 1,00-1,80. do. in Körbe» per 100»id. ZS-40