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I. Der Verbandstag kann sich mit der Stellungnahme des Kölner Gewerkschaftskongresses zur Maifeier nicht einverstanden erklären. Der Verbandstag ist vielmehr der Ansicht, daß mehr wie bisher der 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern ist. Des weiteren ist der Verbandstag der Auffassung, daß unter gegebenen Verhältnissen die Anwendung des politischen General- respektive Massenstreits eine Notwendigkeit werden kann und aus diesem Grunde den Kollegen die Diskussion über diese Frage zu empfehlen ist.

wünscht. Dann aber soll man die fachliche Kritik der Parteigenossen| gegen die Grundsätze des Vertrauens, das zwischen den offiziellen wärtig eine andere sei als die, welche der Vorwärts" vor dem an der Gewerkschaftsbewegung auch nicht anders auslegen als sie Vertretungen der politischen und der gewerkschaftlichen Organisationen 21. Januar vertrat. Der Mannheimer Parteitag werde voraussichts gemeint ist." bestehen muß, daß die Generalfommission hiergegen im Jutereffe lich eine Verständigung in der Frage des Massenstreiks herbei­des Gesamtwohles der Arbeiterbewegung die entschiedenste Verführen. einlegen muß. Wie die Leser des Protokolls mittlerweile Von einer Debatte über den Bericht nahm der Verbandstag Die Sächsische Arbeiterzeitung" spricht von einer Abersehen haben werden, ist in legterem nichts enthalten, was Abstand. Folgende Resolutionen wurden angenommen: tehr von früheren Irrungen, von einer Wand- die Gewerkschaftsvertreter bor den Parteigen offen zu vers Iung, die sie am Vorwärts" bemerkt haben will und die heimlichen hätten. Es handelt sich für die Generalkommission und sich in unseren Artikeln zum Protokoll anzeigen sollen. Wir die Verbandsvorstände lediglich um die Frage, ob Verhandlungen, sollten meinen, die Sächsische Arbeiterzeitung" hätte aus die wiederholt und zwar auch noch ausdrücklich in dem ber­diesen Artikeln am allerersten ersehen müssen, daß der Vor- öffentlichten Protokollteile selbst als vertrauliche bezeichnet sind, wärts" keine Wandlung erfahren hat, daß er vor dem gegen den Willen der Beteiligten veröffentlicht werden dürfen. 21. Januar ebensowenig von Revolutionsromantik erfüllt war Der Parteivorstand glaubte dieses Recht zu haben und hat wie heute. Das Zitat, womit das in unseren jetzigen Ar- die Veröffentlichung entgegen dem ausdrücklich ausgesprochenen Willen der Verbandsvorstände bewirkt. In dieſem eigen­tikeln dokumentarisch nachgewiesen wird, stammt aus mächtigen Vorgehen bekundet sich eine bedauerliche Mis­der Nummer vom 30. Dezember 1905! Und troßdem wärmt a ch tung der letzteren und damit zugleich der bon auch die Sächsische Arbeiterzeitung", die unsere jezigen ihnen vertretenen Gewerkschaften. Es fann sicherlich nur der Artikel anerkennend erwähnt, also sie doch gelesen haben muß, Partei zum Schaden gereichen, wenn deren Vertretung den die Legende von der Revolutionsromantik, von den Er- deutschen Gewerkschaften die Achtung bersagt, auf die letztere nach wartungen, die russische Revolution werde sich alsbald nach ihrer Entwickelung und Bedeutung, wie auch nach ihrer Stellung Deutschland verpflanzen, wieder auf. zur Partei vollen Anspruch haben.

anderer...

konstatiert.

,, Fränkische Tagespost"( zweiter Artikel):

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Der Parteivorstand hat die Tragweite seines Vorgehens wohl nicht völlig übersehen, weil das von ihm in Anwendung gebrachte Verfahren auch vertrauliche Parteiberatungen in Zukunft gefährden muß.

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In­

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II. Der Verbandstag erklärt sich mit den Beschlüssen des 5. Gewerkschaftstongresses abgesehen von der Stellungnahme zur Maifeier einverstanden und beschließt, das bisherige Ver­hältnis zur Generalfommission auch in Zukunft bestehen zu lassen. Als Sitz des Vorstandes wurde Berlin , als Sitz des Ausschusses Hamburg bestimmt. In den Vorstand wurden gewählt: 1. Bor sigender Stühmer, 2. Vorsißender Ritter, Sekretär Heits mann, Kassierer Käming, Redakteur Sabath.

Der nächste Verbandstag wird in Frankfurt a. M. abgehalten. Damit sind die Arbeiten des Verbandstages erledigt. Der Vor­fizzende Ritter betonte in seiner Schlußrede, daß politische und gewerkschaftliche Organisationen notwendig seien, um das Proletariat Berbandstag mit einem Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung aus wirtschaftlicher und politischer Not zu befreien. Er schloß den und den Verband der Schneider.

Internationaler Hutarbeiterkongreß.

Frankfurt a. M., 16. Auguft. Vierter Verhandlungstag.

Es kommt zunächst ein Antrag von Brasilien zur Beratung: Die Gelder, welche dem belgischen Verbande während der Aussperrung geliehen worden sind, sollen liquidiert werden. Meschte meint, dieser Kongreß habe wohl nicht das Recht, einen dahingehenden Beschluß zu fassen; das sei Sache der natio­nalen Verbände, die das Geld geliehen haben. Deutschland werde, wohl das Geld nicht zurücverlangen.

Nicht zur Mäßigung, nicht zur Trennung von der Sozial­demokratie wird das Protokoll anregen, sondern zur fräftigeren Be­tonung des proletarischen Klassenfampfes. Selbst die auf der Die Generalfommission betrachtet in dieser Erklärung äußersten Rechten der Arbeiterbewegung stehenden Führer des Buch bedauerlicherweise die Frage der Protokollveröffentlichung aus­druckerverbandes müssen wegen ihrer Haltung entschiedenen und sich immer von neuem wiederholenden Widerspruch aus den Reihen der schließlich vom Standpunkt des rein formalen Rechts und der eigenen Organisation erfahren. Genau ebenso war es nach dem Zuständigkeit aus. Sie ignoriert völlig alle die großen Inter­Berichtigung. Die im gestrigen Bericht enthaltene Aus­Kölner Gewerkschaftskongresse auf den Generalversammlungen der essen der Partei sowohl wie der Gewerkschaften, die für die führung Sabaths zum Punkt: Agitation in der Herrenkonfektion Metall- und Holzarbeiter, der Brauer und Schneider und vieler Veröffentlichung sprechen. Sie ignoriert die Tatsache, daß das ist folgendermaßen zu berichten: Sabath führte aus, die Groß­Protokoll nicht mehr geheim war, daß die Einigkeit" fonfektion habe bedeutende Fortschritte gemacht. Das gehe daraus Wir sind nun durchaus nicht der Meinung, daß die Zentral- tendenziöse Auszüge daraus veröffentlicht hatte und daß auf hervor, daß der Export gestiegen ist, trotzdem die Konfettion infolge vorstände der Gewerkschaften den Klassenkampf leugnen, hat ja Grund dieser tendenziösen Auszüge bereits falsche Be- der Zollgesetzgebung einige Absatzgebiete im Auslande verloren hat. ſogar der Bericht des Tarifamtes der deutschen Buchdrucker, der schuldigungen erhoben wurden, gegen die Genosse Bömelburg Auch im Inlande habe der Absatz eine gewaltige Zunahme er­von Vertretern der Unternehmer und Arbeiter unterzeichnet ist, Sie ignoriert fahren. die Unvereinbarkeit fapitalistischer und proletarischer Interessenpolitit bereits gezwungen war, sich zu wehren. den Umstand, daß in dem Protokoll unwahre Angriffe Der ganze Streit zwischen einem Teile der leitenden Personen auf verschiedene Genossen enthalten sind, denen ohne die in den Gewerkschaften und in der Partei die Massen sind von Veröffentlichung jede Abwehr unmöglich war. Aber was ihm hocherfreulicherweise fast völlig unberührt ist fein prinzipieller schwerer wiegt, als das alles, sie berücksichtigt nicht im ge­Streit, der zu einem harten Entweder Dder zwingt, es ist ein ringsten den schwerwiegenden Grund für die Veröffentlichung, Streit um Nuancen, bei dem die einen sich für eine fräftigere Be- die Beunruhigung der Genossen in Partei und Gewerkschaft tonung des Gewerkschaftlichen, die anderen für eine schärfere politische durch die unkontrollierbaren Behauptungen, die über den n Haltung einsetzen, wo auf einem schmalen Pfade und nicht wie sonst auf getrennten breiten Heerstraßen politische und gewerkschaftliche halt des Protokolls aufgestellt wurden, nicht im geringsten das Arbeiterbewegung zusammen marschieren müssen oder wo sich auf dringende Bedürfnis, eine reale Grundlage für die Erörterung Knotenpunkten die sonst auf weiten Streden parallel marschierenden des Themas Partei und Gewerkschaft zu schaffen, das durch Heerkörper ihre Wege kreuzen. die legten Ereignisse sich der Arbeiterschaft als brennende Es soll aber durchaus nicht bestritten werden, daß ganz ver- Frage aufgedrängt hatte. Der Parteivorstand hat, höherer einzelte Genossen und Genossinnen mit Uebereifer und nicht mit Pflicht, höheren Gesichtspunkten folgend, die formale Kompetenz den gewähltesten Worten, auch nicht mit Klugheit und, wenn der Generalfommission verletzt. Wir glauben, daß das gefunde auch nicht mit der Absicht, so doch mit der Wirkung zu verlegen, sittliche Gefühl der Arbeiterschaft ihm Recht geben wird, daß die Polemik zwischen Partei und Gewerkschaften geführt haben. Es ist hier in beiden Lagern arg gesündigt und schwer gefehlt worden auch die Gewerkschaftsgenossen die Notwendigkeit der Ver­von Genossen, die bloß einem Teile der Arbeiterbewegung ihre ganze öffentlichung erkennen werden. Wir glauben sagen zu dürfen, Kraft fast ausschließlich gewidmet haben. Wir haben diefen leber- daß wir in Mannheim eine sachliche und fruchtbringende treibungen, vor allem in der Form, niemals irgendwelche Wichtig: Debatte haben werden dank der Veröffentlichung, während sie keit und Bedeutung zugemessen, wir haben diese oft mehr auf anderenfalls eine durch Mißtrauen vergiftete geworden wäre. Ueberzeugung zurückgeführt. Wir haben in diesen Aeußerungen auch Gefühl verletzter Würde über alle anderen Erwägungen zu eine Freude an dem starken Ausdrucke als auf die Kraft der Das sollte auch die Generalfommission einsehen, anstatt das viel mehr persönliche. Aeußerungen gesehen als Erklärungen, für die Partei oder Gewerkschaften die Verantwortung zu tragen haben. In der Arbeiterbewegung herrscht das Recht der freien Meinungs­äußerung und die durch keine Zenfur eingeengte Debattierfreiheit. Deshalb fanu man nicht die Partei als Gesamtheit verantwortlich machen für jede Erklärung eines Genossen, einer Genossin, eines Parteiblattes, auch nicht des Vorwärts", ebensowenig kann man die gesamte Gewerkschaftsbewegung haftbar machen für das, was ein Hauptvorstandsmitglied oder Redakteur eines Gewerkschaftsblattes sagt oder schreibt.

stellen.

Verbandstag der Schneider.

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Berlin , 18. Auguft.

Espanet stimmt Meßschte bei; aber er bittet die einzelnen Rationen, den Wunsch der Belgier zu erfüllen, damit sie von einer drückenden Schuld befreit werden. feine Gelder geliehen haben, möchten die belgischen Kameraden Podrahski Wien regt noch an, die Nationen, die Belgien in der Weise unterstützen, daß sie ihnen eine Summe zur Verfügung stellen. Die Sache ist damit erledigt. Ein anderer Antrag von Brasilien betrifft die Abschaff­ung der Stüdarbeit und die Einführung der Tagesarbeit auf der Basis des Achtstundentages. Der Antrag wird von Frau bedürfe darüber keiner Diskussion. Es genüge, wenn beschlossen panet kurz begründet. Metschke meint, daß sich wohl alle Delegierten über die Schädlichkeit der Stückarbeit flar seien; es wird, daß der Kongreß die Anregung zustimmend zur Kenntnis nimmt. Bordet- Lyon meint, daß das Hauptgewicht wohl auf die Einführung des Achtstundentages zu legen sei, weshalb es sich empfehle, an einem Tage eine Demonstration für den Achtstunden­tag zu veranstalten.( Meschte: Das haben wir ja schon im Nach Eröffnung der Sigung erstattete Kunze- Berlin den Be- 1. Mail) Mallaieu- Denton sagt, da sich der Achtstundentag richt der Statutenberatungs- Kommission. Dem Antrage der Kom- doch nicht so leicht durchführen laffe, sollte man die Propagierung mission gemäß lehnte der Verbandstag die Einführung eines Staffel- der Sache den einzelnen Nationen überlassen. Reina- Monza beitrages ab und beschloß mit allen gegen eine Stimme, daß der hält diese Pflicht für geboten; aber eine Demonstration an einem Die Verhandlungen der Gewerkschaftsvorstände in der Konferenz Wochenbetrag auf 35 Bf. für männliche und 15 Pf. für weibliche bestimmten Tage zu veranstalten, hält er nicht für zweddienlich. vom 19. bis 23. April 1906 drehen sich zu neun Zehnteln um der Mitglieder festgesetzt wird. Unter anderem wurden noch folgende Bodrabski hält eine Spezialdemonstration der Hutarbeiter artige Aeußerungen von Parteimitgliedern und Parteizeitungen, die Anträge angenommen: Den weiblichen Mitgliedern wird auf An- ebenfalls nicht für zweddienlich; für diese Demonstration sei der sich für den objektiven Beurteiler der innerhalb der Sozialdemokratie trag die Gleichheit" unentgeltlich geliefert. 1. Mai da. An diesem Tage sollten auch die Hutmacher demon­Von den Beiträgen herrschenden Anschauungen nicht mit diesen im Juhalt und noch kann jede Mitgliedschaft 20 Prozent für örtliche Ausgaben behalten. strieren. Er beantragt aus diesen Gründen den Vorschlag abzu­weniger in der Form völlig decken. Bei der Agitation einzelner Filialen in den umliegenden lehnen. Der Kongreß beschließt, die Frage der Abschaffung der Stüd­Wie in der Partei, gibt es auch in den Gewerkschaften Genossen, Orten, wo die gewonnenen Mitglieder den betreffenden die sich in ihrem Wohlgefallen an scharfen Worten und zugefpigter Filialen zugeführt werden, trägt die Hauptkasse nur zu Anfang arbeit soll von den einzelnen Nationen studiert und das Material Bolemit nicht genug tun können, die bei denjenigen, der in den An- die Kosten, wohingegen die weiteren Kosten nach Möglichkeit auf dem nächsten Kongresse erörtert werden. Für die in Buenos- Aires und Brasilien seit dem 1. Mai in schauungen da oder dort abweicht, nur auf das Trennende von den Filialen getragen werden müssen. Der Vorstand wird und nicht auf das unverhältnismäßig größere Einigende sehen und um ein befoldetes und zwei unbefoldete Mitglieder vermehrt. Ferner brutalſter Weise ausgesperrten Hutmacher wird eine Sympathie­danach den Ton der Debatte bestimmen. So Tüchtiges in der wurden Anträge angenommen, die sich auf die den Filialen zu­Polemik gegen den Gegner unserer Partei geleistet wird, so wenig stehende Zahl der Delegierten zum Verbandstag, auf die Ur- für das internationale Sekretariat und spätere Kongresse einzu­Der Antrag der Franzosen , Esperanto als Verkehrssprache vollendet ist die Form der Auseinandersetzungen innerhalb unserer abstimmungen und andere Berwaltungsangelegenheiten beziehen. führen, wird von Allibert- Paris begründet. Die Zweckmäßig Reihen. Wir sehen das im Kleinen wie im Großen, in der Die Reiseunterstüßung wurde von 2 Pf. auf 3 Pf. pro Kilometer erhöht. teit einer solchen Verkehrssprache werde wohl am besten durch diesen Partei wie bei der Gewerkschaft, bei den Führern wie Die Frage der Einführung der Arbeitslosenunterstützung soll auf die Kongreß demonstriert. Man solle deshalb alle Kollegen auffordern, bei den Maffen. Das einzige, was uns hierbei trösten Tagesordnung des nächsten Verbandstages gesetzt werden. Esperanto zu lernen. Podrahsti beantragt, in Berücksichtigung fönnte, ist, daß es in anderen Parteien auch nicht besser Von den sonst noch angenommenen Anträgen find zu nennen: der Anregung Alliberts geht der Kongreß über den Antrag der ist, die freisinnige Presse, die Freifinnige Zeitung" voran," Sämtliche Verbandsangestellten sind verpflichtet, der Unter- Franzosen zur Tagesordnung über. Espanet macht den Vor­polemisiert am liebsten im Heugabelstil mit den nächsten Nachbarn, stigungsvereinigung der in der modernen Arbeiterbewegung An­stügungsvereinigung der in der modernen Arbeiterbewegung Anschlag, daß wenigstens die Sekretäre der Nationen Esperanto den Barth, Schädler und Genossen, und die Komplimente, die sich gestellten beizutreten. Die Hauptkaffe bezw. die örtlichen Ver- lernen und als Verkehrssprache benutzen. Mallaieu sagt, die nun gegenwärtig die um Heim und die um Pichler gegenseitig waltungen zahlen die Hälfe der Beiträge." widmen, klingen auch nicht wie das friedliche und liebliche Läuten Sekretäre sollten statt Esperanto Englisch lernen. Der Antrag Podrahski wird angenommen. der Abendglocken. Diese Art der Polemik innerhalb unserer Reihen, über die wir uns durchaus nicht freuen, ist eben deutsche Art, sie ist auf den Höhen der deutschen Wissenschaft genau ebenso zu Hause wie bei den Arbeitern.

Was aber neu und weniger gesund ist, das ist die Ueber­empfindlichkeit über die Auswüchse der Polemit, die ungeheure Be­deutung, die jedem scharfen Worte, jedem unglücklich gewählten Aus­drucke gewidmet wird. Es gibt auch manche Genossen, für die das Sprichwort gilt, daß er den Splitter im Auge seines Nächsten wohl sieht, nicht aber den Balfen im eigenen Auge.

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Unser Fachorgan sowie die Verbandsfunktionäre haben auf die Gefahren des Alkohols hinzuweisen und für Anftlärung in dieser Frage in geeigneter Weise Sorge zu tragen." Dem Vorstand wurde ein Antrag zur Berücksichtigung über­wiesen, welcher besagt, daß statistische Erhebungen veranstaltet werden sollen über die von den Bekleidungsämtern beschäftigten Stollegen, die Höhe der Löhne, Dauer der Arbeitszeit und den Üm­fang der für die Bekleidungsämter nach Schluß der Arbeitszeit an­gefertigten Arbeiten. Das Material dieser Erhebungen soll den Arbeitervertretern im Reichstage überwiesen werden, damit dieselben auf Beseitigung der bestehenden Mißstände hinwirken.

Wer all dies berücksichtigt, der wird den scharfen, oft ge Den Bericht vom Gewerkschaftskongreß erstattete der Verbands­ärgerten und hier und da neues Mergernis erregenden vorfißende Stühmer. Er gab eine Uebersicht über die wichtigsten Worten auf der Konferenz der Gewerkschaftsvorstände kein Beschlüsse des Kongresses. Zur Frage der Maifeier fagte er, dieselbe allzugroßes Gewicht beimessen dürfen. Die Kluft ist nicht so groß, tommie für die Schneider wenig in Betracht, denn sie hätten, be­wie sie scheint. Die Massen werden dafür sorgen, daß sie sich nicht sonders die Heimarbeiter, die Möglichkeit, den 1. Mai durch Arbeits­erweitert, daß sie sich bis auf ein kleines Spältchen schließt. Warum dieses kleine Spältlein, das niemandem gefährlich zu werden braucht, weiter bestehen wird, soll in einem weiteren Artikel auseinander­gesetzt werden."

Die Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands erläßt in der neuesten Nummer des Correspondenzblattes" folgende Erklärung:

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Parteivorstand und Generalfommiffion.

ruhe zu feiern, ohne daß es zu Konflikten mit den Unternehmern tomme. Ein Teil der Verbandsmitglieder habe sich über die Kölner Maifeierdebatten aufgeregt und doch hätten sie nur in kleiner Zahl durch Arbeitsruhe gefeiert, obwohl sie dadurch keine Schwierig teiten zu erwarten hatten. Der Beschluß über den politischen Maffenstreit sei besonders in dem Teile angegriffen worden, der Dieser Basius bedeute nicht, daß der Massenstreit nicht diskutiert davon spricht, daß der Massenstreit nicht propagiert werden solle. werden dürfe; eine Diskussion des Massenstreits lasse sich ja doch nicht verbieten. Die Ansichten seien ja darüber Unser in Nr. 32 des Correspondengblattes" veröffentlichtes geteilt, wan und unter welchen Umständen bon der Schreiben an den Vorstand der sozialdemokratischen Partei in Sachen Waffe des Massenstreits Gebrauch gemacht werden solle. Einen ber Freigabe des Protokolls der Vorständekonferenz ist bisher un- Waffenstreit von furzer Dauer lediglich als Demonstration hält der beantwortet geblieben. Daß die Vorwärts"-Redaktion an die von Redner nicht für zweckmäßig. Wenn einmal ein politischer Massen­ihr ebenfalls bewirkte Veröffentlichung unseres Schreibens die Be streif entbrenne, dann werde er nicht in drei Tagen erledigt werden, Die lehnenden Bescheides für verpflichtet, den Genossen durch wörtliche Gewerkschaften hätten keine Ursache, den politischen Massenstreit zu Bekanntgabe des Teiles des Protokolls, der das Thema Partei und wollen, wenn er aber tomme, dann würden auch die Gewerkschaften Gewerkschaften" behandelt, eine sichere Grundlage für ihr Urteil zu ihren Mann stellen. Das sei auch in Köln ausgesprochen worden. geben, konnten wir als eine Antwort des Parteivorstandes nicht er. Die weiteren Ausführungen des Redners bezogen sich auf die Möglich feunen. Nunmehr hat der Parteivorstand in der Tat den auf die feit und Durchführbarkeit des politischen Massenstreits. Er vertrat die Behandlung des Punktes Partei und Gewerkschaften bezüglichen Teil Ansicht, daß die Borbedingungen für die wirksame Durchführung eines des Protokolls in Sonderabdruck veröffentlicht und der Auflage des politischen Maffenstreits zurzeit noch nicht gegeben seien, daß sich in ,, Vorwärts" vom 11. Auguſt beigegeben. der Stimmung der Arbeiterschaft hinsichtlich der Anwendung des politischen Massenstreits ein toloffaller Umschwung vollzogen habe und daß auch die Haltung des Vorwärts" in dieser Frage gegen

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Ein solches Verfahren des Parteivorstandes stellt sich so außer halb aller Gepflogenheiten der Arbeiterbewegung und verstößt derart

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erklärung beschlossen.

Ronzer Bukarest regt die Schaffung eines Fonds an, mit dessen Hülfe man Fabriken auftaufen und arbeitslose Kollegen darin beschäftigen solle. Reina- Monza steht der Idee der Ge­nossenschaftsbewegung sympathisch gegenüber, in Italien , habe man auch bereits einige forporative Hutbetriebe, aber einen Beschluß in dieser Sache könne der Kongreß nicht faffen. Müller warnt entschieden vor derartigen Gründungen und beantragt, über den Antrag Ronzer zur Tagesordnung überzugehen. Auch Mallaieu warnt vor solchen Experimenten. Wie die Deutschen , so hätten auch sie damit üble Erfahrungen gemacht. Der Antrag Ronzer wird abgelehnt. Dagegen wird ein Antrag Reina angenommen, der der Genossenschaftsbewegung im allgemeinen seine Sympathie ausdrüct

In der Nachmittagsißung, die von Allibert Paris präsi­diert wird, werden noch einige auf die Geschäftsführung des inter­nationalen Sekretariats bezügliche Anträge beraten. Mallaieu beantragt, alljährlich bis zum 30. Juli die Statistiken usw. der nationalen Verbände an den internationalen Sekretär zu schicken, damit dieser in der Lage sei, rechtzeitig den Bericht fertig zu stellen. Es entsteht darüber eine längere Auseinandersetzung. Po= Sekretariat felbst. Schließlich einigt man sich, daß die Berichte drahsti meint, die Regelung überlasse man am besten dem drei Monate vor dem Kongreß dem internationalen Sekretariat zugeschickt werden müssen. Weiter beantragen die Deutschen :

Verbände bis 1500 Mitglieder haben mindestens einen, bis 2000 Mitglieder zwei, bis 3000 Mitglieder drei und über 3000 Mitglieder vier Delegierte zu entsenden. Doppelmandate sind ungültig.

Auch darüber gibt es eine lange Auseinandersetzung. AIIi­bert- Baris bezeichnet ein solches Vorgehen als undemokratisch. G8 jei nur geeignet, die einen Nationen niederzustimmen. Meschte erwidert, daß sie eine Belehrung darüber, was demo­tratisch sei, ablehnen müssen. Es sei nur ein Akt der Gerechtigkeit, wenn die starken Verbände, die doch auch entsprechend ihrer Stärke Pflichten zu erfüllen haben, eine proportionale Vertretung und Abstimmung verlangen. Da eine Verständigung nicht zu erzielen ist, zieht Metschte schließlich seinen Antrag zurück mit dem Hinzu= fügen, daß es jedem Kongreß überlassen bleiben soll, über den Ab­stimmungsmodus zu beschließen. Weiter wird von Deutschland beantragt: