Nr. 193.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
23. Jahrg.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1983.
Die revolutionäre Bewegung in der ruffifchen Armee.
Fortsetzung.*)
( Von unserem Petersburger Korrespondenten.)
auch
Dienstag, den 21. August 1906.
über die
die
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69.
Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.
,, unbeachtet ihrer öffentlichen Stel
Wilna, Lomsha, Reval , Grodno , Sewastopol , Batum ,„ In Anbetracht der in der periodischen Presse erscheinenden Noworossiest und Kijew ergriffen. Die größten Dimensionen unrichtigen Mitteilungen über die Maßnahmen der Staatsanwaltschaft nahmen die Ereignisse in Batum und Noworossiest an in der Frage der strafrechtlichen Verfolgung der Personen, welche ( Kaukasus ), wo die rebellischen Soldaten die vollständige den in Wiborg verfaßten Aufruf an die Bevölkerung mit dem Titel An das Volk, von den Vertretern des Volfes", unterschrieben haben, Herrschaft über die genannten Städte gewannen, und in Rije. halte ich es für nötig, bekannt zu machen, daß, nachdem ich ein Die Gründe der Unzufriedenheit waren verschiedene: schlechte Eremplar dieses Aufrufes und Nachrichten über seine VerKost, grobe Behandlung usw. Charakteristisch ist der Anstoß, breitung in St. Petersburg erhalten hatte, ich den Untersuchungsder den Aufstand in Stijew hervorrief. Die Obrigkeit hatte richter für außerordentliche Angelegenheiten bei dem St. PetersDie russische Revolution, die alle Grundpfeiler der despotibeamten durch Sappeure zu ersetzen. Diese lehnten jedoch die Boruntersuchung zu beginnen, in der Sache der Anklage gegen alle Die russische Revolution, die alle Grundpfeiler der despoti - beschlossen, die zurzeit streikenden Post- und Telegraphen- burger Kreisgericht Belewow am 28. Juli beauftragt habe, die fchen Staatsordnung umstürzt, hat nun auch begonnen, die Mauer zu untergraben, die die Armee vom Volte scheidet. Nolle von Streifbrechern energisch) ab. Als dann der General Unterschreiber des genannten Aufrufes wegen des in§§ 51 und Der Soldat, der nicht minder unter dem Drucke dieser Staats- gouverneur mit Repressalien drohte, zogen die Sappeure in 129 I, Punkt 3 des Strafgesetzbuches vorhergesehenen Verbrechens." ( Aus dem Regierungsboten".) ordnung zu leiden hat, verfolgt mit gierigem Interesse den boller Bewaffnung auf die Straße, entschlossen, den Kampf So ist es Tatsache, daß die am Wiborger Aufruf beteiligten Kampf des Volkes gegen den Absolutismus. Die Wogen des gegen die autokratische Regierung aufzunehmen. Dumamitglieder auf Grund des berüchtigten politischen§ 129 geBefreiungskampfes ergreifen auch ihn und reißen ihn mit sich. Dezemberaufstand der Matrosen in Kronstadt , welcher dazu Den Schlußaft der vorjährigen Armeerevolten bildete der richtlich verfolgt werden sollen! Andererseits hatten die immer häufiger werdenden Straßen Wie bekannt, wurde der Bauernabgeordnete Seondraschut fämpfe und sonstigen offenen revolutionären Kundgebungen führte, daß fünf Tage lang die Stadt in den Händen der Aufbald nach der Dumaauflösung verhaftet; Solomko wird als chedes Volkes die Aufgaben tätiger Propaganda im Militär für ständischen war. die Sozialdemokratie in den Vordergrund gerückt. In verZur Vervollständigung der Charakteristik dieser Militär- maliger Redakteur der„ Myse" verfolgt; Onipfo wurde in Kronschiedenen Städten, überall, wo nur ein Stonner mit den aufstände des vorigen Jahres können die Forderungen der stadt verhaftet; es wurden in den Räumen der Arbeitergruppe, bei Stafernen angebahnt werden konnte, begann lebhafte Soldaten in Odessa dienen, die mit geringen Variationen in mehreren heimkehrenden Abgeordneten in der Provinz Haussuchungen mehreren linksstehenden Abgeordneten in St. Petersburg und bei den meisten anderen Städten sich wiederholten und im wesent- vorgenommen. Agitation, vorzugsweise in schriftlicher Form. Dabei Es wurde gemeldet, Abg. Medwedew wäre in mußte der Charakter lichen folgendermaßen lauten: 1. Sofortige Entlassung aller Woronesch verhaftet worden. der Propaganda einer Aenderung, oder besser gesagt- Vervollkommnung unterworfen Reservisten; 2. Verkürzung der Dienstzeit im Militär bis auf Jetzt teilt das Wochenorgan der Kadettenpartei( 16. August) werden. Bisher, in den Jahren 1900-1904, pflegte die zwei Jahre; 3. Abschaffung der unsinnig strengen Kriegs- mit: In Anbetracht der äußerst revolutionären Tätigkeit der e he= Sozialdemokratie, wenn sie sich an den Soldaten wandte, nur gerichte; 4. die Soldaten sollen nicht Dienstbotenstellung bei maligen Mitglieder der Reichs duma, welche gegen= hervorzuheben, welche Rolle in der bürgerlichen Gesellschaft, den Offizieren einnehmen; 5. Bildung soll teine Privilegien wärtig für agitatorische Zwecke in den Dörfern umherreifen"( fo hervorzuheben, welche Rolle in der bürgerlichen Gesellschaft, im Dienste geben; 6. die Anschaffung der Ammunition, Gouverneure und Stadthauptmänner beauftragt, gegen solche„ Rederen eine wichtige Stüße der Militarismus bildet, dem im Dienste geben; 6. die Anschaffung der Ammunition, drückt sich der Minister aus), hat der Minister des Innern die Militär gebührt, und propagierte die Forderung unseres Pro- die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Auf- volutionäre" gramms, Ersatz des stehendes Heeres durch die Miliz und all- Stronsdieben, sondern von Kommissionen geleitet werden, ihrer Verhaftung. Dieselbe Quelle: In Goroschino, Kreis Kasernenwohnräume soll nicht bon lung", die allerstrengsten Maßnahmen zu ergreifen, vermittelst gemeine Bewaffnung des Volkes. Es ist unleugbar, daß die Stese allgemeinen Prinzipien in der Kaserne wenig Anaus Offizieren und Soldaten zu gleichen Teilen Chorol, wird jeder Verkehr zwischen dem Abg. Kirilenko und Arbeitszeit 4 Stunden bis seinen Wählern verhindert; Strashnifis( Landpolizei) stehen vor flang fanden. Es zeigte sich, daß die Soldaten in Masse für bestehen müssen; 7. unsere Drganisationen nur auf die Weise gewonnen werden zum Mittagessen, die übrige Zeit soll von den Soldaten nach seinem Hause und lassen niemand hinein; wenn er ausgeht, gehen fonnten, daß man bei der Agitation von ihren Alltags- Honneurs außerhalb der Front; 9. Abschaffung der Titel; geplantes Meeting will die Polizei verhüten. Belieben zugebracht werden dürfen; 8. Abschaffung der Strashnifis ihm nach, um ihn zu isolieren. Ein von der Bevölkerung bedürfnissen und Kaserneninteressen ausging. Diefer Weg „ Towarisch"( 16. August): In Smolensk wurde Abg. Wolkow, wurde denn auch jetzt von den Sozialdemokraten eingeschlagen. 10. die Soldaten sollen„ Sie" angeredet werden; 11. Butritt als er heimfam, am hellen Tage verhaftet; die Bauernbevölkerung Die allertätigſte unter den Organisationen, welche in den zu allen militärischen Rangklassen für jeden Soldaten seinen forderte aber mit solcher Energie seine Befreiung, daß er nach zwei Lekten zwei Jahren die Propaganda im Militär verfolgten, Grundlage; 13. der Soldat soll an seinem Geburtsort die Heil. Synode über die Tätigkeit der Priester, die Dumamitglieder Fähigkeiten gemäß; 12. eigenes Gericht auf kollegialischer Tagen entlassen wurde.- Das Ministerium des Junern hat an die war der Krimsche Verband der russischen sozialdemokratischen Dienstzeit absolvieren; 13. der Soldat darf nicht gegen das waren, eine Anfrage gerichtet. Am 11. Auguſt bekam die Heil. Synode Schwarzmeerflotte erstreckte. Die Flotte, deren Bemannung tober verkündeten Freiheiten sollen auch für den Soldaten Arbeiterpartei**), dessen Tätigkeit sich auch auf die ganze eigene rebellische" Volk geschickt werden; 15. die am 17. Of aus dem Gouvernement Woronesch die gewünschte Auskunft vom sich vorzugsweise aus ehemaligen städtischen Arbeitern kom- Geltung haben; 16. Bibliotheken, Zeitungen usw. in den plettiert, ist ein äußerst dankbares Arbeitsfeld für die Sozial- Rasernen nach eigener Auswahl, ohne Zensur der Obrigkeit; demokratie. Besonders intensiven Charakter nahm die Agi- 17. das stehende Heer soll durch den Landsturm ersetzt werden. tation unter den Matrosen an, als im. vorigen Jahre der Revolutionssturm" über das Land hereinbrach. In der Flotte entstand der Plan, sich gleichzeitig mit den Arbeitern gegen den Zarismus zu erheben. Doch nahmen, wie bekannt, die Ereignisse nicht den geplanten Verlauf: es erhoben Pressemeldungen über die Stimmung in den Regierungskreisen. sich vereinzelte Bruchteile der Flotte und zu verschiedenen Das Organ des linken Flügels der bürgerlichen DemoZeiten. tratie, Nascha Shifn", war durch seinen Mitarbeiter Lwow Im Juni 1905 brach der Aufruhr auf dem Panzerschiff über die Interna der Regierungssphären immer ausführlich " Potjemtin" aus. Er blieb nicht ganz vereinzelt. Der Auf- informiert. Vom 16. August ab erscheint als Ersatz für die ruf des revolutionären Panzerschiffs Fort mit der Tyrannei!" unterdrückte„ Nascha Shisn" die Zeitung„ Towarisch". In der Es lebe die Freiheit!" fand widerhall in Kronstadt und Nummer vom 16. August gibt Lwow eine gründliche Analyse Libau . Zehn Tage lang leisteten die Matrosen der Regierung des Programms des Ministerkonseils. Wir werden gesprochen: 12 Matrofen zu Zwangsarbeit von 6 bis zu 10 Jahren, Widerstand. Die gewaltsam erreichte Beruhigung" hielt seine Ausführungen kurz wiedergeben: 13 zur Versegung in eine Strafabteilung mit zeitweiliger Haft und nicht lange vor. Die grandiose Erhebung des Potjemfin" Agrarfrage: Festhalten am jezigen Regierungsprogramm; 15 zu Disziplinarstrafen. 34 Angeklagte sind freigesprochen und sollte dem Zaren nur als drohende Warnung dienen und Unterstügungen für die Notleidenden. 3. Zivilpersonen den Zivilgerichten übergeben worden. Hinweis darauf, daß die letzte Stüße des Thrones ein- Judenfrage: Baldige Aufhebung der Rechtseinschränkungen, zustürzen droht. Bald darauf, im November desselben die durch provisorische Erlasse" geschaffen sind. Beratung der Jahres, brach der zweite Aufstand der Kronstädter Matrosen Gesamtfrage in einer Stommission. los, denen sich die Matrosen und ein Teil der Infanterie in arbeit für Zivilpersonen unter dem„ verstärkten Schutz" bei der AnTodesstrafe: Ersatz der Todesstrafe durch 20 Jahre ZwangsSewastopol anschlossen. Die Matrosen verweigerten ihren wendung der Militärgesetze. Weitere Anwendung der Todesstrafe Vorgesetzten, die sie veranlassen wollten, auf die Soldaten zu für Attentate auf den Kaiser und für Hochverrat, und auch der Todesschießen, den Gehorsam; sie richteten sogar ihre Gewehre strafe in der Armee. gegen die, die ihnen befohlen hatten zu schießen. Admiral Amnestie, Aufhebung des Kriegszustandes usw. Bisarewsky wurde schwer verwundet, Kapitän Stein getötet. nach Beruhigung des Landes.(!!) Festungskommandant Replinjeff, Divisionsgeneral Ssedelnikoff Bresse: Beschleunigtes außerordentliches und viele Offiziere wurden verhaftet, die rote Flagge der Verfahren gegen die schuldigen Journalisten; Revolution flatterte auf" Otschatoff", dem Transportschiff mögliche Schonung der nichtschuldigen Druckereibesizer, der durch Schließung von Druckereien schierleidenden Seter usw. " Dujestr" und Panzerschiff Panteleimon"( vormals Aufschub der Steuererhebung in den verarmten " Botjemkin", die Umtaufung hatte nichts geholfen!) Gegenden. Die Regierung zog in Sewastopol 21 000 Mann Militär Die Generalgouverneure und Gouverneure sollen über die zusammen; zwischen den rebellischen Matrosen und dem Situation in jeder Gegend berichten, damit der Kriegszustand u. dgl., kaiserlichen Heere entspann sich eine förmliche Schlacht. Die falls Beruhigung eintritt, allmählich aufgehoben wird.
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Reste der Armada, deren größter Teil im Großen Ozean, im Nach diesem schönen Programm soll das russische Volt
japanischen Kriege, seinen Untergang gefunden hatte, wurden auf dem Trockenen schwimmen lernen. Man gibt ihm Viertelshier im Kampfe mit dem„ inneren Feinde" im Schwarzen reförmchen und verspricht ihm Amnestie und Aufhebung des Meere vernichtet. Dtschatoff" und" Onjestr" versanten im Kriegszustandes nach Beruhigung. Da aber die ViertelsMeere, der" Panteleimon " wurde schwer beschädigt. Der reförmchen wenn sie überhaupt kommen nicht helfen Kommandant der Sewastopolschen Festung konnte seinem und die Schandwirtschaft der Bureaukratie fortdauert, so tritt Herrn und Gebieter nach Petersburg rapportieren, daß die keine Beruhigung ein, so gibt's keine Amnestie noch Aufhebung Ordnung wieder hergestellt" wäre. des Kriegszustandes!
Stolypins Rücktritt?
Aber die Ordnung" wurde, wie vorauszusehen war, sehr bald wieder verletzt". Die Armee trat in die FußPetersburg, 20. August. Wie verlautet, soll Ignatiew oder tapfen der Flotte. In der zweiten Hälfte des November 1905 General Sleigels zum Gouverneur von Polen ernannt werden. trat die revolutionäre Gärung in verschiedenen Teilen der Außerdem erhalten sich die Gerüchte von dem bevorstehenden Rücktritt Armee deutlich zutage. Die Soldaten arrangierten Meetings, Stolypins, der durch den jetzigen Ackerbauminister Fürsten Demonstrationen, Streifs. Von der Bewegung wurden Waffiltschikow oder durch den früheren Premier Jswolski ersetzt die Garnisonen von Petersburg , Warschau , Odessa , Charkow , werden soll, während Gurko das Ackerbauministerium erhalten *) Siehe die Artikel in Nr. 177 und 180 des Vort." **) Im ganzen erstreckte sich der Einfluß des Krimschen VerBandes auf 14 Städte Südrußlands . Ein wesentliches Objekt seiner Tätigkeit bildete u. a. die Flotte.
"
würde.
Gerichtliche Verfolgung der Dumamitglieder.
In der Zeitung Nowoje Bremja" vom 16. August ist folgendes Schreiben des Staatsanwalts der St. Petersburger Gerichtstammer ( Kamyschanski) veröffentlicht:
Bischof und bon
der Kirchengemeinde über den Priester wäre schon längst dunkler Machenschaften" überführt worden; der
Bojarlow( Arbeitsgruppe). Der Bischof behauptet, Bojarkow Oberpriester nennt ihn.„ Anarchist"; die Bauern der Pfarrei haben dagegen den Behörden geantwortet:" Er ist unser Wohltäter, wir ehren ihn wie den eigenen Vater, wir haben auf ihn unsere Hoffnung gesezt".
Birsh. Wied.",( 3./16. August): Am 11. Auguft wurde in Rifchinet der Abg. Seffer verhaftet.
Die Kriegsgerichte gegen die Meuterer. Kronstadt , 18. Auguft. Das Kriegsgericht verurteilte heute 10 Teilnehmer an dem bewaffneten Aufstand zum Tode und 122 zu 3wangsarbeit; 15 Angeklagte wurden freigesprochen. Agentur".) Das Kriegsgericht hat außer dem schon gemeldeten Reval, 18. August. ( Meldung der Petersburger TelegraphenTodesurteil über 18 Personen noch folgende Verurteilungen aus
Ein Blutbad.
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Jusowka , 20. August. Hier fand gestern ein von Tausenden zwei Schwadronen Dragoner die Menge auseinander zu treiben ver bon Arbeitern der Wjatfaer Gruben besuchtes Meeting statt. Als fuchten, fielen aus einem Hinterhalt Schüsse; daraufhin gaben die Dragoner fünf Salven ab. Viele Arbeiter wurden getötet oder verwundet; 18 Nädelsführer wurden verhaftet. Es herrscht große Gr regung. Riga .
Riga , 19. Auguft. Das aus 16 Mann bestehende Streiks komitee der Straßenbahner ist verhaftet worden; durch Maueranschläge wird bekannt gemacht, daß gegen alle Straßenbahner, welche nicht zur Arbeit zurückkehren, gerichtlich vorgegangen würde, indessen ist bisher kein einziger auf seinen Bosten zurüdgekehrt.
Straße ein berittener Polizeioffizier erschossen, Riga , 19. August. Gestern abend wurde auf einer belebten während ein Schußmann verwundet wurde. Den Tätern gelang
es zu entkommen.
Odessa , 19. August. Infolge Entlassung von einigen zum Streit auffordernden Maschinisten und Matrosen haben alle übrigen schaft in Sebastopol die Arbeit niedergelegt, so daß kein Maschinisten und Matrosen der russischen Dampfschiffahrts- GesellDampfer von Gebastopol abgehen kann.
Odessa , 19. August. Gegen das Hutmagazin von Wechselstein und das Geschäft von Dawidowitsch wurden Bomben geworfen, die jedoch nur geringen Schaden anrichteten. Hier ist der Anarchist Kornfeld verhaftet worden. Elisabetpol.
Petersburg, 19. August. Die Nachrichten aus dem Gouverne= ment Elisabetpol lauten andauernd alarmierend. Das Departement des Generals Wewern soll von Tataren und Kurden umzingelt sein
Die„ Lodzer Zeitung" berichtet über die Vorgänge am 15. August