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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 256

um so memverden scheint.

Dienstag, den 1. November 1892.

zu

um sie als ihre eigenen an die Kunden zu verkaufen.

drei jüdischen Arbeitern mit. Er nannte

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9. Jahrg.

warnte er Dor

alsperre durdy die Polizei. fähig erhalten, daß sie von anderen Firmen fertige Fäffer kauft, die deutschen   Sozialdemokraten streng genommen eines 1. Maiez Wegen gar nicht bedürften. Sie wären genügend vorgeschritten und Die Lokperre, welche die Bolizei in der am Montag ab- überlanger Arbeitszeit und allzu niedrigen Zohns legten die wüßten ohnehin bei jeder Gelegenheit zu demonstriren, ing­ersammlung für Gründung eines Frauen- Bildungsbei einer Arbeitszeit von 6 Uhr früh bis 8 Uhr Abends nicht er für durchans ausgeschlossen, auch Tischler der Firma Holanet die Arbeit nieder. Sie bekamen befondere durch das Parlament. Eine Arbeitsruhe hielt Die Lonehmen ließ, nachdem das Lokal nach ihrer Meinung mehr als 6-12 fl. wöchentlich.- Der Feilenhauermeister Hain flemlichen Demonstrationen.  gehaltenen, bedarf noch nachträglich einer Beleuchtung, und zwar in Brünn   hat seinen Feilenhauern mit der Motivirung ge- würde man sich in Deutschland   nur lächerlich machen, namentlich, Mit Umzügen und Aehnlichem Vereins or, da diese Praxis auch in andern Versammlungs fündigt, er bekomme genug billigere Arbeitsfräste. Durch Fern wenn nur um der Demonstration willen demonstrirt werden solle. gefüllt wa schon angewandt wurde und allmälig allgemeine haltung des Zuzugs wird ihm hoffentlich klar gemacht, daß er Eine Arbeitsruhe am 1. Mai sei vom Pariser Kongresse überdies Lokalität man nach den Gründen, welche die Polizei ver: mit dieser Meinung auf dem Holzwege ist. Der Rabbi nicht vorgesehen. Der 1. Mai als Feiertag im Sinne der inter­Lokalität man nach den Gründen, welche die Polizei ver: von Bojar, Sohn des Schwindel- Rabbi von Sadagora  , nationalen Beschlüsse solle allerdings aufrecht erhalten werden. Praxis, solche Maßregeln zu treffen, so heißt es: es geschehe aus hat dem Weberausbeuter Heller in Kolomea   nach dessen An- Da sich die Verhandlung sehr in die Länge zu ziehen drohte, zu achten, daß nicht durch Ueberfüllung eines Lotals ein Unglück gabe erklärt, er möge lieber mit Gojim  ( Christen) arbeiten, als wurde sie unterbrochen, um die Wahl der Delegirten zum Partei­geschehe und daß im Falle eines ausbrechenden Feuers die verärger als die Antisemiten." Dies theilte der Ausbeuter Heller stimmig Wartmann- Friedrichshagen  , Reinhardt- Weißen­Gewählt wurden zu solchen ein­sammelten Massen sich rasch entfernen fönnten. Einmal zugegeben, daß die Polizei von diesem Gesichtspunkte jüdischen Arbeiter Reschuim"( Sünder), da sie Sozialisten seien. Debatte über die Moifeier wieder aufgenommen. die streikenden see und Krüger Bernau. Nach Vollzug der Wahl wurde die Die in der aus ein Recht hat, gewiffe Vorsichtsmaßregeln zu treffen, fo Den Streifenden geht es überaus traurig; die Familien Versammlung anwesenden Unabhängigen" gaben die beſtimmte muß doch andererseits verlangt werden, erstens daß alle Zusammenkünfte von größeren Menschenmassen gleichmäßig wimmern förmlich vor Hunger"," sagt die Arbeiter Erklärung ab, den 1. Mai als Ruhetag betrachten und die daraus behandelt werden, zweitens daß die getroffenen Maßregeln in dem Zeitung". Zwei Ausbeuter, die Fabrikanten Windschauer und entstehenden Ronsequenzen auf sich nehmen zu wollen. Folgender zweckentsprechenden Umfange und nicht darüber hinaus gehand Tannenzapf, haben die versprochene Lohnerhöhung zurückgezogen Antrag gelangte schließlich zur Annahme: Die heutige Versammlung des Nieder- Barnimer Kreises Beides ist gegenwärtig nicht der Fall. hineingestürzt und klagten, die Arbeiter hätten ihnen die Gewebe wolle beschließen betreffend der internationalen Kundgebung, den Die Polizei handelt nicht nach bestimmten Grundsägen, son- ganz zerschnitten und ihnen einen großen Schaden angerichtet. 1. Mai als Tag der Manifestation für den Achtstundentag feft­dern nach freiem Befinden und Gutdünken, Bei Schaustellungen Die Arbeiter erklärten, dies sei das eigene Werk dieser Fabri- zusetzen, um den revolutionären Gedanken, den der Parifer und Festlichkeiten mag die Ueberfüllung eine noch so große sein, fanten, um eventuell Konkurs anmelden zu können. Dies kongreß bei Beschluß der darauf bezüglichen Resolution gehabt es ist uns kein Fall bekannt, daß die Polizei einschritte; sie über- hat viel Aufregung verursacht. Befagter Windschauer wurde hat, auch zur That werden zn lassen und den Delegirten auf­läßt es den Arrangeuren derselben, zu thun, was ihnen gut dünkt. Tags darauf von der Bezirkshauptmannschaft wegen Unter- zugeben, auf dem Parteitage dahin zu wirken." Wie jeder Besucher von öffentlichen Lokalen Berlins   weiß, schlagung von Krankenkassen- Beiträgen seiner Arbeiter zu 50 fl. Da mittlerweile die Räumung des Saales für andere Zwecke sind dieselben namentlich an Sonn- und Festtagen, häufig aber ischlerei Arbeiter in einer Bewegung um Erringung gebrochen und man ging mit einem dreifachen Hoch auf die Strafe verurtheilt. In demselben Kolomea stehen 80 jüdische erforderlich geworden war, so wurden die Verhandlungen ab­auch bei besonderen Veranlassungen in der Woche, überfüllt, auch bei besonderen Veranlassungen in der Woche, überfüllt, einer vierzehn stündigen Arbeitszeit!! Sie arbeiten Sozialdemokratie auseinander. das forgende" Auge und die ordnende" Hand der Polizei machen fich für diese Veranstaltungen nicht bemerflich. Und doch sollten ezt von früh 5 bis 9 Uhr Abends. Wegen des schlimmen alsdann nicht blos für solche Menschenansammlungen alle die ab.- In Aussig   stellten sämmtliche Arbeiter der Stück Standes des Weberstreits sahen sie von einer Arbeitseinstellung zur Hand hat, sie sollten für sie noch in höherem Grade gelten, weil färberei und Appretur von J. H. Bornemann wegen un­bei benfelben neben zahlreichen Frauen auch viele Kinder die regelmäßiger Arbeitszeit und elendester Löhne die Arbeit ein, Lofalitäten füllen. Des weiteren bilden bei Festlichkeiten und Schaustellungen die zahlreichen Tische ein Hinderniß für die Be­wegung der Menge, das in Bolksversammlungen, wo man Tische und Stühle so wenig als möglich, am liebsten gar nicht duldet, nicht vorhanden ist.

habt werden.

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und um die Arbeiter zu chifaniren, famen sie in die Stadt

Versammlungen.

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Die Partei­

Storkow- Charlottenburg hatten sich am Sonntag in Ranum's Die Parteigenossen aus dem Kreise Teltow  - Beeskow  . Salon, Schöneberg  , zahlreich eingefunden, um Stellung zum Parteitag zu nehmen. Genosse Auer erläuterte in eingehender Weise die verschiedenen Punkte der Tagesordnung zum Parteitag An der Diskussion betheiligten sich die Genossen Rose- Adlers­hof, Silberschmidt- Schöneberg, Staberow, Gallun, Emil Neumann  - Rigdorf, Peters- Schmargendorf und Schent Rigdorf, sämmtlich dem Genossenschaftswesen, dem Indem aber die Polizei Vorsichtsmaßregeln wie die gekenn Kontroll- und Schuhmarkensystem gegenüber eine mehr oder Beichneten offenbar nur bei politischen Versammlungen und zwar bei minder ablehnende Haltung einnehmend. Auch hielten es Für den Wahlkreis Nieder Barnim   war vom Ver- diese solchen, die von der Sozialdemokratie ausgehen, trifft, bei Vertrauensmann Anton Ropp zwecks Wahl der Parteitags- der Weise zu begehen, wie es ohne wirthschaftliche Schädi Redner für selbstverständlich, die Maifeier nur in fammlungen anderer Parteien aber nicht wenigstens haben wir belegirten zum 30. Oftober nach Friedrichsberg( Spizig's gung der Mehrzahl der arbeitenden Bevölkerung möglich ist. noch nie davon gehört hat sich in den Reihen der Berliner   Lokal) eine Boltsversammlung einberufen, die sich eines Dem gegenüber vertraten Bökert- Adlershof und Hecht­Sozialdemokratie die Anschauung verbreitet, daß hinter diesen recht regen Besuches zu erfreuen hatte. Beantragt wurde zunächst, Tempelhof   den Standpunkt, den 1. Mai unbedingt als den Tag Maßregeln eine politische Absicht zu suchen sei. Man suche, da man den Vortrag des Reichstags- Abgeordneten des Kreises, Rechts der Feier beizubehalten, dagegen es den Genossen der einzelnen Orte feine Handhabe hat, die Versammlungen zu verbieten, durch die anwalt Stadthagen  ( Berlin  ) über Staatssozialismus  " in anheimstellend, entweder die Arbeit für diesen Tag einzustellen firenge Handhabung bau- und feuerpolizeilicher Anordnungen den der Reihenfolge der Punkte der Tagesordnung zurückzustellen und oder Abends Protestversammlungen abzuhalten. Labjuhn­Besuch der Versammlungen zu beschränken. in erster Linie die Wahl der Delegirten vorzunehmen. Die Ver- Lichterfelde erwartete vom Parteitage ein energisches Vorgehen Eine Bestätigung scheint diese Auffassung in bezug auf die Versammlung behielt indeß die festgesezte Tagesordnung bei. Stadt- gegen Vollmar, als den Vertreter des Staatssozialismus inner­fammlung am letzten Montag bei Joël dadurch zu finden, daß sich hag en führte in seinem Referate aus, daß eine Stellungnahme halb unserer Partei. Nachdem Rose- Adlershof das Ver­die Polizei nicht begnügte, den Saal vor Ueberfüllung zu bewahren, zum Staatssozialismus unbedingt erforderlich sei. Die Frage des langen Labjuhn's als vorläufig und zwar für so lange sondern das Betreten der Gallerie gänzlich unter Staatssozialismus   sei neben der Frage der Maifeier die brennendste, als unberechtigt bezeichnet hatte, bis Volmar nicht endgiltig fagte, obgleich diefe Gallerien bei allen andern Beranlassungen, welche den Parteitag zu beschäftigen haben werde. Die Stellung erklärt habe, er halte den Staatssozialismus für berechtigt, und insbesondere bei Festlichkeiten, dem freien Zutritt des Publikums der Partei zum Staatssozialismus   in dem Parteiprogramme zu letzteres habe Boumar bisher nicht gethan, wandte sich Redner geöffnet und, wie uns häufige Besucher des Lokals versicherten, präzisiren, wäre seiner Zeit für überflüffig erachtet worden; gegen einen Antrag, welcher die Streichung des Absatzes 3 fehr oft alsdann überfüllt find, Begründet wird doch feien nachher so absonderliche Anschauungen über den unseres Programms, Religion ist Privatsache", bezweckte, ebenso diese auffallende Maßregel, welche sehr nach zweierlei Maaß aus Staatssozialismus   zu Tage getreten, daß es durchaus wünschens- wie gegen Annahme der im zweiten Berliner   Wahlkreise durch­fieht, damit, daß der überwachende Beamte nicht im Stande sei, werth erscheine, hierüber Klarheit zu schaffen. In scharfen Bügen gedrungenen Resolution, welche sich gegen Vollmar aussprach. die Gallerien zu überschauen und zu kontrolliren, was auf den fennzeichnete dann der Referent den Staatssozialismus  , der in Der Antrag wie die Resolution wurden auch abgelehnt, dagegen felben vorgeht. Uns will dieser Grund um so weniger als stich seinen Endzielen doch nur darauf hinauslaufe, die heutige Ge- fand folgender Antrag einstimmige Annahme: haltig erscheinen, als es der überwachende Beamte ja jederzeit in fellschaftsordnung zu befestigen, die jeßigen gesellschaftlichen genossen des Kreises Teltow- Beeskow- Storfow- Charlottenburg der Hand hätte, die Gallerien räumen zu lassen, wenn dort Un- Klaffengegensätze aufrecht zu erhalten, und die Bestrebungen der stellen den Antrag, eine spezialisirte Rechnungslegung über zulässiges fei es in Gestalt von Zwischenrufen oder sonstwie Sozialdemokratie zu vereiteln, welche den Klassenstaat verwirft unser Zentralorgan, den Vorwärts  ", passiren sollte. den Vorwärts", zu verlangen und und die sogenannten sozialen Reformen nur benutzt, um die Ar- diese dem Parteitag zur Kenntnißnahme zu unterbreiten." beiter fampffähiger zu machen in dem Ringen um die Erreichung Die Wahl der Delegirten zum Parteitage fand durch die der sozialistischen   Endziele. Ferner führte der Vortragende die Wahl der Genossen Bökert Adlershof, Labjuhn- Lichter­auf gleicher Grundlage beruhenden Unterschiede zwischen der felde und Wernicke- Charlottenburg ihre Erledigung. Zum heutigen Verstaatlichung" und der feitens der Sozialdemokratie Erfahmann wurde Wurbs- Rixdorf bestimmt. Mit einem drei­geforderten Vergesellschaftlichung" vor Augen. Redner beantragte fachen Hoch auf die Sozialdemokratie ging man auseinander. bann eine entsprechende Resolution und forderte, daß der Partei­tag den Staatssozialismus als 6. Punkt auf seine Tagesordnung setzen und präzise Stellung zum Staatssozialismus nehmen möge.( Beifall.) vereins hatte, wie in der am 11. Oftober abgehaltenen General­Die hiesige Filiale des allgemeinen deutschen   Tapezirer. Die Versammlung beschloß demgemäß. Die Stadthagen  'sche versammlung berichtet wurde, im 3. Quartal eine Gesammt- Gin­Resolution wurde zur Debatte gestellt. Alle folgenden Redner nahme von 94,60 m. und zählte am 1. Oftober 73 Mitglieder; verwarfen unter lebhafter Zustimmung der Versammlung energisch im Laufe der letzten Tage find wieder mehrere Kollegen bei­den Staatssozialismus  . Nachdem ein Unabhängiger" aus Pankow   getreten. Beim Arbeitsnachweis haben sich seit Eröffnung des die Gelegenheit benutzt, die bekannte Abneigung seiner Leute gegen Bureaus 80 Kollegen einschreiben lassen; Stellenangebote waren den Parlamentarismus überhaupt aufs neue an den Tag zu legen, 40 vorhanden. Kollege Uessem motivirte das geringe Stellen und Stadthagen   ihm nach Gebühr erwidert hatte, wurde angebot damit, daß beim Wirth, wo das Bureau tagt, eine die von letzterem gestellte Resolution widerspruchslos angenommen. Menge Stellen unter der Hand weggingen, und wünschte hierin Sie lautet: Aenderung. Nachdem sich noch mehrere Kollegen hierüber miß­Die sozialdemokratische Partei hat mit dem sog. Staats billigend ausgesprochen hatten, wurde auf Antrag Wa ch sen sozialismus nichts gemein. Der Staatssozialismus   tritt für Bei- eine Kommission gewählt, die im Verein mit dem Berkehrswirth behaltung der Klassenherrschaft und der Klassen selbst, für Klassen- dem Uebelstande abhelfen soll. Diese Kommission besteht aus den privilegien und Vorrechte ein. Die sozialdemokratische Partei Kollegen Wachsen, Haube und Messem. Ein Antrag fämpft für Abschaffung der Klaffenherrschaft und der Klassen Krüger, die nächste Vereinsversammlung ausfallen zu lassen In freien Ländern kommt man ohne solche Bevormundung selbst und für gleiche Rechte und Pflichten aller. Der sogenannte und dafür eine öffentliche Zapezirerversammlung einzuberufen, fehr gut aus, die Preußen sind alt genug, um es auch zu Staatssozialismus   will Verstaatlichung zu fiskalischen Zwecken, wurde abgelehnt, da kurz hintereinander zwei öffentliche Tapezirer­tönnen. durch welche die heutige Staatsgewalt an die Stelle des Privat versammlungen stattgefunden haben. Der Einberuferin der Montags Versammlung möchten wir unternehmers gesetzt und damit die Macht der wirthschaftlichen aber empfehlen, den Weg der Beschwerde gegen die Maßnahmen Ausbeutung und der politischen Unterdrückung des Arbeiters in der Polizeibehörde zu betreten, sei das Resultat auch kein anderes, einer Hand vereinigt wird. Die sozialdemokratische Partei hat als daß festgestellt wird, mit welchen Gründen das zweierlei Maß die Aufgabe, den Kampf der Arbeitertlaffe gegen die fapitalistische zu rechtfertigen versucht wird und für wie bevormundungsbedürftig Ausbeutung zu einem bewußten und einheitlichen mit dem Ziele man die Arbeiterklasse hält. Es ist immer gut zu wissen, mit wie zu gestalten, die Verwandlung des kapitalistischen   Privateigen­oiel Weisheit man regiert wird. thums und der Produktionsmittel in gesellschaftliches Eigen thum und die Umwandlung der Waarenproduktion in sozialistische für und durch die Gesellschaft betrie bene Produktion herbeizuführen. Der sogenannte Staats­ sozialismus   wünscht Beibehaltung der Ursachen des Elends, des Druckes, der Knechtung, der Erniedrigung und der Ausbeutung, die sozialdemokratische Partei strebt die Befreiung aus den Feffeln des Elends, der Knechtung, der Erniedrigung und der Ausbeutung durch Beseitigung ihrer Ursachen an."

Ganz unzutreffend erscheinen uns aber die baupolizeilichen Bedenken. Hält die Polizei Vorsichtsmaßregeln für stark besuchte Lokalitäten nothwendig, dann hat sie neben der gleichmäßigen Handhabung derfelben für Alle nachdrücklich dafür einzutreten, daß die Besitzer diejenigen Einrichtungen herstellen, die noth wendig sind, um den Besuchern die Sicherheit ihres Lebens und ihrer gefunden Gliedmaßen zu gewähren. Also daß da, wo z. B. Gallerien find, dieselben so gebaut sein müssen, daß die auf ihnen Platz habenden Besucher mit vollkommener Sicherheit die­felben betreten fönnen; und daß da, wo Nothtreppen oder Rothausgänge fehlen, diefelben angebracht werden. Solche Maß regeln find schon um deswillen zu treffen, weil die Polizei, für so allwiffend sie sich auch halten mag, nie wissen kann, wie rasch bei einem vorkommenden Unglücksfalle die versammelte Menge ein Lokal verlassen muß. Ist für alle Fälle Borforge ge­troffen und man braucht nicht zu ängstlich zu sein, dann thut die Polizei am besten, sie bleibt vor der Thür und überläßt es den Besuchern, wie sie sich zurecht finden wollen. Das Vor­fehungspielen reizt und erbittert und sollte deshalb auch vom Standpunkt einer väterlich wohlwollenden Regierung" aus unter­bleiben.

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Soziale Lteberlicht.

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Eine Versammlung aller in der Lederfabrikation be­schäftigten Arbeiter tagte am 25. Ottober bei äußerst zahlreicher Betheiligung. Genoffe Earl Hoffmann hielt einen längeren beifällig aufgenommenen Vortrag über Wirthschaftliche Krisen". Hierauf forderte Kollege Trapp die Anwesenden auf, dem in Altenburg   i. S. gefaßten Kongreßbeschluß vom 8. August betreffs Umwandlung der Weißgerber- Organisation in einen Allgemeinen Lederarbeiter- Verband durch allseitigen Beitritt zu legteremGeltung zu verschaffen, gleichzeitig den Anwesenden die Vortheile dieser Organi fations- Umwandlung vor Augen führend. Weiter macht Redner be­fannt, daß die Gebühr für die Aufnahme in den Allgemeinen Leder­arbeiterverband 1 M. und der wöchentliche Beitrag 20 Pfennige beträgt und Anmeldungen bei dem Vorsitzenden Trapp  , Biesen­Der Wiener Holzdrechslerstreik ist nach der dortigen thalerstr. 6a und dem Kassirer Mielsch, Gerichtsstr. 25, erfolgen Arbeiter- Zeitung  " im Abnehmen begriffen. Die Gehilfen- Der Parteitag foll ersucht werden, sich in diesem Sinne tönnen. Dann wurde an Stelle des Kollegen Hermann, welcher forderungen sind in 180 Werkstätten bewilligt. Die Inhaber der auszusprechen. Ferner gelangte folgende, von Eggert bean- auf die Kandidatur zum Gewerbegericht verzichten muß, Kollege letteren verpflichteten sich, innerhalb dreier Monate teinen Ar- tragte Resolution zur einstimmigen Annahme: Pee nominirt und als Ersaykandidat für diesen, Kollege beiter zu entlassen. Im Laufe der nächsten Woche dürfte für die" In Erwägung, daß die Erreichung der wirthschaftlichen Trappe aufgestellt. Hiernach erstattete der Vertrauensmann Be­legten im Kampfe stehenden Genossen die entscheidende Wendung Macht und die Befreiung der Arbeiterklasse von der Herrschaft des richt über seine bisherige, fünfmonatli che Thätigkeit. Nach der eintreten. Trotz der Zähigkeit und Opferwilligkeit der Genossen, Kapitalismus   ohne die Eroberung der politischen Macht un- Wahl der Kollegen Mielsch, Pee und Boddarm zu welche bei ungemein geringer Unterstützung ausharren, ist doch möglich ist, erklärt die heutige Versammlung, an der bisherigen Revisoren wurden auf Beschluß der Versammlung der sozial bereits eine bedenkliche Noth an Geldmitteln zu konstatiren, weshalb Tattit der sozialdemokratischen Partei festhalten zu wollen. demokratischen Parteitasse 50 mt. überwiesen. Die Arbeit er- Zeitung" alle Arbeiter und Genossen ersucht, schnell Sie erklärt, nach wie vor mit allen Kräften und allen hr Schärflein, und sei es auch die kleinste Gabe, beizutragen, damit zweckmäßig erscheinenden Mitteln für die Erreichung der sozial- Im Fachverein der Tapezirer erstattete am 24. Oktober der Nest der noch Außenstehenden auszuharren vermag. Die demokratischen Ziele au tämpfen. Insbesondere hält die Ver- Kollege Friedmeier den Jahresbericht, danach fanden 21 Ver Rohrbrechsler, deren Forderungen bereits mitgetheilt fammlung die alljährige Betheiligung am Parteitage im fammlungen statt, darunter 4 General- und 5 außerordentliche wurden, streifen seit dem 24. Oftober in Stärte von 160 Mann. Interesse der Agitation für geboten." Generalversammlungen. In 6 Bersammlungen wurden Vorträge Unter ihnen befindet sich auch eine Anzahl Hausarbeiter, was die Nachdem wurden die einzelnen Punkte der Tagesordnung gehalten, in 3 fanden Vorlesungen statt. Eine fiel wegen zu Arbeiter- Zeitung  " als besonders erfreulich begrüßt, weil die Haus- des Parteitages zur Debatte gestellt. Die Frage der Maifeier schwachen Besuchs aus. Bei der Uebernahme waren 300 Mit­arbeiter früher ftets ein Hinderniß jeder Bewegung waren. Der veranlaßte eine längere Auseinandersetzung; die Ansichten gingen glieder, aufnehmen ließen sich 64, davon mußten jedoch bald 34 Streit der Faß binder der Hofbindermeister Striegl bezüglich der Feier bezw. der Arbeitsruhe und Demonstration gestrichen werden. Im vorletzten Quartal waren nur noch u. Sohn dauert fort. Die Firma sucht sich dadurch leistungs- auseinander. Stadthagen   stand auf dem Standpunkte, daß 81 zahlende Mitglieder und in diesem Quartal 88, die übrigen

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