bem Liberalismus teine Mehrheit zu schaffen vermag, so gewiß ist es| Großkapital der Brauindustrie ernsthaft Widerstand zu leisten. durch Delegationen. Emil Pouget, der Redakteur des Zentral andererseits, daß schon heute der Gesamtliberalismus mit Vom Publikum, dem gegenüber die strikte Befolgung des Be- organs der Konfederation nennt diesen Beschluß bedauerlich, der der Sozialdemokratie zusammen über eine große schlusses behauptet wurde, erwarteten die Wirte die Verhängung Keim der Zwietracht werde dadurch in die Organisation verpflanzt. Mehrheit in der Bevölkerung verfügt. Auf die des Boykotts, in der naiven Hoffnung, durch denselben den unge- Was bleibe dann noch übrig von einem Syndikat? Er verweist Kandidaten der gesamten Linken, mit Einschluß der National- mein tapitalkräftigen und durch Rückversicherungen und Boykott- auf Belgien , wo es Gewerkschaften politischer Richtungen gebe. liberalen und der Sozialdemokratie, entfiel bei den letzten schutzverträge gesicherten Ring der foalierten Großbrauereien in Die Folge sei die Machtlosigkeit und 3ersplitterung der Arbeiter. Reichstagswahlen ungefähr eine Million Stimmen mehr als wenigen Tagen zur Kapitulation zwingen zu können. In Als ob es in Frankreich nicht auch gelbe Gewerkschaften" gibt! auf die Kandidaten aller übrigen Parteien zusammengenommen. Sieben großen Versammlungen, die von der sozial- Und noch von einer anderen Seite droht den anarchistelnden Wenn jene anderen Parteien trotzdem rund sechzig Mandate mehr demokratischen Parteileitung einberufen waren, wurde der Stand- französischen Syndikaten Gefahr: Die Bergleute des Nordens besitzen als die gesamte Linke, so ist das eben nur dem Umstande punkt der Konsumenten jedoch dahin präzisiert, daß die Erhöhung nämlich wollen mit ihren 80 000 Mitgliedern der Konfederation zuzuschreiben, daß die Wahlkreiseinteilung im Reich allmählich zu des Bierpreises eine von jedem Einsichtigen vorausgesehene Folge beitreten. Dieser Verband war der Konfederation gerade deseiner standalösen Ungerechtigkeit geworden ist. der Brausteuererhöhung und der ganzen Politik der indirekten wegen fern geblieben, weil er die Taktik derselben nicht gutheißen Man sollte meinen, daß angesichts dieser Konstellation der Volksbelastung sei, weshalb vom Publikum lediglich der Versuch und nicht mitmachen wollte. Basly, einer der Führer der Bergdemokratische Liberalismus den einzigen Weg, zurückzuweisen sei, die beschlossenen Mehrlasten auf die Konsumenten Leute, hat sich, wie Pouget mitteilt, dahin geäußert, daß der Verder ihn zu politischem Einfluß und realer Macht führen abzuwälzen. In einer Resolution wurde daher empfohlen, fe in band nunmehr eintreten wolle, um mit der Theorie der„ Sabotage" fann, flar vorgezeichnet sähe. Er muß den Bier zu trinken, das nicht zum bisherigen Preise und der„ Aktion direkt" aufzuräumen, denn diese Theorie sei Gesamtliberalismus zu demokratisieren versuchen. Nur ein in bisheriger Qualität und Quantität berab= nicht bloß unvernünftig, sie sei auch verbrecherisch". Liberalismus, der sich sehr energisch demokratisch folgt würde. Einige Tage später wurde dann von einer Seit 1895, so sagt Pouget weiter, habe ein Aufschwung der betätigt, hat eine Gristenzberechtigung. Läßt größeren Sigung von Partei- und Gewerkschaftsfunktionären noch französischen Synditate stattgefunden, und zwar nur dadurch, daß er sich von dem demokratischen Boden verdrängen, so geht eine Kommission gewählt, mit der Aufgabe, zwischen den man den Streit der politischen Richtungen vermieden habe. Die die Mission der Demokratisierung Deutsch - Brauereien und den Wirten eine Verständigung anzu- Nurgewerkschaftler vergessen nur, daß innerhalb jener Zeit auch Yands ausschließlich auf die Sozialdemokratie bahnen. Beiderseits wurde der Einladung zu einer Ver- eine große Wandlung im französischen Sozialismus vor sich geüber; die demokratischen Elemente in der liberalen ständigungssigung Folge geleistet und es hatte, wie schon berichtet, gangen ist. Die frühere Zersplitterung, das Gezänke der vielen Wählerschaft werden zu bloßen Mitläufern der Sozialdemo- zunächst den Anschein, als sollte es zu einer Verständigung kommen. Kleinen Schulen und Setten mag gewiß abstoßend gewirkt haben, tratie, und der Reſt wird genötigt, unter den Fittichen Seitens der Vermittelungskommission war der Vorschlag gemacht und man kann wohl anerkennen, daß es notwendig war, alle jene der Reaktion Unterschlupf zu suchen. Sozialistische Heißsporne worden, die Erhöhung des Lieferpreises von 1,50 M. auf 0,50 M. Streitigkeiten aus den Gewerkschaften fern zu halten. Diese prophezeien diese Entwickelung und erklären fie für unabwendbar zu reduzieren und das Rückvergütungswesen zu reformieren. Taktik aber und die schlechten Erfahrungen, welche die französischen und wünschenswert. Die Reaktionäre aller Schattierungen Beide Parteien versprachen, den Vorschlag in ihren Körperschaften Arbeiter früher vielfach mit den allerhand Politikern, die sich als arbeiten auch ihrerseits auf dasselbe Ziel los. Das Kartell aller zu beraten und dann wieder mit der Vermittelungskommission" Sozialisten" gebärdeten, gemacht haben, hat die Gewerkschaften bürgerlichen Parteien, das Kartell der einen reaktionären Maffe zusammenzutreten. Als nun die zweite Vermittelungssigung stattwürde, indem es den Gegensatz zur Sozialdemokratie verschärft, fand, erklärten sich die Brauereien bereit, in eine Herabsehung der zugleich den Liberalismus für die Reaktion unschädlich machen. Erhöhung auf 1 M. einzuwilligen, die Wirtebertreter dagegen Bom reaktionären Interessenstandpunkt aus ist die Lösung natürlich hatten es wider die Abrede versäumt, einen positiven Beschluß die denkbar erstrebenswerteste, für den Liberalismus aber bedeutet ihrer Berufsgenossen herbeizuführen, und so war ein Zustande sie die einfache Ausschaltung aus der realen Politik... kommen der Verständigung in der Sizung nicht möglich. Der Freifinn fönnte auf die Bumutung, ihn in ein Kartell Brauereien erklärten zum Schlusse derselben, auch weiterhin noch aller bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratie ein zu Verhandlungen bereit zu sein. Die Wirte haben nun am zubeziehen, nicht wirksamer antworten, als wenn Dienstag in einer Versammlung beschlossen, sowohl den um er sich an die Spize eines Kartells der ge= 1,50 M. erhöhten Lieferpreis an die Brauereien famten Linten gegen das elendeste aller Wahl- zu zahlen, als auch die bisherigen Ausschanksysteme stellte. preise zu erhöhen und künftig für 0,3 Liter 11 f. statt Herr Barth hat die Frage durchaus richtig gestellt. Auch 10 Pf., für 0,4 Liter 13 Pf. statt 12 Pf. zu fordern. Dieser wir wollen feinen Zeifel darüber lassen, daß wir einen Ent- Beschluß steht in direktem Gegensatz zu dem von den Wirten zuerst gefaßten. Dieses von einem Extrem ins andere Fallen der schluß des Liberalismus, gemeinsam mit der Sozialdemokratie Wirte ist ein Beweis für ihre wirtschaftliche Ohnmacht und die gegen die preußische und deutsche Reaktion zu kämpfen, mit verzweifelte Lage, in der sich die Mehrzahl von ihnen befindet. Freuden begrüßen und mit aller Straft unterstügen würden. Durch ihren letzten Beschluß, vorausgesetzt, daß sie denselben halten, Der demokratische" Liberalismus mag also seine Truppen besteht nun faktisch der Boykott. Die Wirke fordern mustern und fundgeben, welche Heerhaufen er zu höhere Preise und das Publikum lehnt gemäß den Versammlungstellen gewillt ist. An den sozialdemokratischen Truppen beschlüssen alles Bier zu höheren Preisen ab. Die unausbleibliche foll's nicht fehlen! Es liegt also in den Händen des Libe- Folge des jetzigen Zustandes wird die Vernichtung zahlreicher Es liegt also in den Händen des Libe- Griſtenzen im Wirtsgewerbe ſein, und es gibt kein Mittel, das ralismus, den gemeinsamen Stampf gegen die Reaktion zu be- zu verhindern, so lange breite Massen des Boltes, und vor allem ginnen. Die Sozialdemokratie ist längst zum Angriff formiert! bes Mittelstandes, noch immer Leute in den Reichstag wählen, Am Liberalismus ist es ausschließlich, die die volts- und mittelstandsfeindlichen Gesetzen, wie der BrauProbe auf das Erempel zu machen.- steuererhöhung und den übrigen neuen Reichssteuern, ihre Zustimmung geben.
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Die Agrarier für ihren Pod.
Ein unbegreifliches Urteil!
Die
allmählich in die antiparlamentarische, anarchistische Strömung getrieben. Wie die Dinge aber jetzt liegen, wird es sicherlich zu Auseinandersetzungen über die zukünftige Taktit kommen und, wenn es auch zunächst erbitterte Kämpfe gibt, so wird doch sicherlich die unpolitische, antiparlamentarische Richtung innerhalb der französischen Gewerkschaften schließlich überwunden werden. Spanien .
Ueber den Generalstreik in Bilbao wird gemeldet: Bilbao , 23. August. Heute kam es auf der Grube Montegni zu einem Handgemenge, in dem mehrere Personen Verlegungen erlitten. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Der Arbeiterklub ist geschlossen worden.
Santander, 24. August. Der Ausstand nimmt an Ausdehnung zu. Die Nacht soll in Bilbao ruhig verlaufen fein. Madrid , 24. August. In Bilbao herrscht scheinbar Ruhe, Drei Kriegsschiffe antern im Hafen.( Frankf. 8tg.")
Der Sozialismus unter den Bauern. Im Gegensatz zu
anderen Ländern erhält Spanien einen beträchtlichen Zuwachs für die Partei aus ländlichen Kreifen. Die Ursache dieser Erscheinung liegt in den besonderen agrarischen Verhältnissen; ähnliches finden wir nur noch in Italien und Ungarn . Jede Nummer unseres Madrider Parteiorgans, des" Socialista ", bringt zahlreiche Beispiele von dem regen Parteileben, das in vielen spanischen Dörfern herrscht. So brachte die letzte Nummer des Blattes u. a. die Mitteilung, daß der sozialistische Arbeiterverein von Villena sein dreijähriges Stiftungsfest unter starker Beteiligung abgehalten habe. Ferner: der Verein sozialistischer Bauern von Albana ist in die allgemeine sozialistische Union der Bauern und Landarbeiter eingetreten und in Lavadores betrieben die Genoffen des dortigen Vereins eine lebhafte Propaganda zum Zwecke des allgemeinen Zus sammenschlusses der bäuerlichen Genossen und Vereine.- Norwegen . Die Schleifung der Grenzfestungen.
Amerika.
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Die Deutsche Tages- 8tg." erlahmt nicht im Kampfe Der frühere Pionier V., der vor Ableistung seiner Dienstzeit um ihren Pod. So sucht sie heute den Nachweis zu führen, daß zur Disposition der Ersatzbehörden gestellt worden ist, weil er von Pod Bülows Flucht an die Deffentlichkeit nicht provoziert habe. einem Unterleibsleiden befallen war, wurde fürzlich vom KriegsSie schreibt: gericht der 18. Division wegen Ungehorsams und Beharrens im Un„ Die Erklärung der Nordd. Allg. 3tg." vom 18. August gehorsam zu 43 Tagen Gefängnis verurteilt. Gegen dieses ganz war vom Landwirtschaftsminister nicht herausgefordert" worden. unverständliche Urteil hat V. Berufung eingelegt, mit der sich am Vorher hatte Herr von Podbielski lediglich erklärt, daß der Dienstag das Oberkriegsgericht des 9. Armeekorps( Altona ) bes Kaiser ihn nicht aufgefordert habe, ein Ent- schäftigte. Der Anklage liegt folgender Vorfall zugrunde: Am Das im Oktober vorigen Jahres geschlossene Uebereinkommen, lassungsgesuch einzureichen, und daß er ein solches Ent- 16. Juli d. J. mußten die Harburger Pioniere baden und V., der das die Auflösung der schwedisch - norwegischen Union besiegelte, legte Tassungsgesuch nicht eingereicht habe. Diese Erklärung entsprach Freischwimmer ist, erhielt den Befehl, er folle fich ausziehen und den Norwegern befanntlich auch die Pflicht auf, ihre in der zwischen formell den Tatsachen. Ein Zwang, fie irgendwie zu baden. Er litt aber, wie so oft, an großen Unterleibsschmerzen beiden Ländern geschaffenen neutralen Zone liegenden Grenzfestungen widerlegen, lag nicht vor. Hielt man es aber für nötig, davon und klagte auch über Seitenstiche, was er dem aufsichtführenden zu schleifen. Zur Untersuchung, ob Norwegen diese Verpflichtung Mitteilung zu machen, daß der Landwirtsschaftsminister in seinem Leutnant mitteilte. Dieser ließ ihn durch einen- Sanitätsgefreiten auch getreulich erfüllte, wurde eine aus einem preußischen, einem Schreiben an den Reichskanzler diefen ersucht hatte, seinen Wunsch untersuchen, der nach flüchtiger Untersuchung erklärte, er fönne österreichischen und einem niederländischen Oberst bestehende nach Entlassung aus dem Amte dem Kaiser zu unterbreiten, so nichts Krankhaftes an dem Mann entdecken. Der Leutnant Kommission gebildet. Diese hat nun am 20. August das Ergebnis fonnte man mit der Veröffentlichung warten bis zum wiederholte seinen Befehl, ohne daß V. Folge leistete. V. wurde ihrer Untersuchung veröffentlicht und erklärt, daß diese Bestimmungen 20. August und unmittelbar an diese Mitteilung die zweite nun zur Wache gebracht, wo er über heftige Schmerzen flagte. Auf des Uebereinkommens in vollem Maße erfüllt sind. Kurz bevor diese knüpfen, daß der Kaiser sich seine Entschließung vorbehalten Anordnung des Hauptmannes wurde V. ärztlich untersucht und Erklärung veröffentlicht wurde, tauchte in der schwedischen Presse die habe. Denn wäre der Landwirtschaftsminister nicht dazu ver- es wurde festgestellt, daß er an einem Unterleibsleiden erkrankt war, Nachricht auf, der preußische Oberst habe behauptet, daß die anlaßt worden, der ersten Erklärung die bekannte zweite entgegen das sich zu einem Bauchwandbruch verschlimmerte und zur Entlassung Schleifung bei einem Teile der Festungswerke gänzlich ungenügend zu stellen, dann wäre die unerquidliche Differenz aus dem Militärdienst führte. Und troß dieser Feststellungen soll V. durchgeführt sei. Diese Nachricht war offenbar nichts als ein Ausvermieden worden." sich gegen das Allerheiligste, gegen die militärische Disziplin, ber- fluß des Mißtrauens, das noch immer bei gewissen Leuten in Die Agrarier nehmen also für ihren Pod gegen den Reichs- gangen haben! Der Angeklagte erklärt, er sei an dem fraglichen Schweden gegen Norwegen herrscht. Vielleicht wird es zur fanzler Partei. Bülow wird sich dadurch freilich nicht anfechten Tage infolge seines Leidens so aufgeregt gewesen, daß er nicht ge- Besserung des Verhältnisses zwischen den beiden Ländern beitragen, lassen. Er besitzt für solche Angriffe die von ihm selbst als staats- mit dem Zeug ins Wasser fliegen und vor ein Kriegsgericht kommen, Michelsen führen, das den Kampf um die Unionsauflösung gegen wußt habe, was er tat. Der Feldwebel habe ihm gedroht, er werde wenn die jeßigen Storthingswahlen zum Sturze des Ministeriums männisches Requisit bezeichnete Rhinozeroshaut. und der Leutnant habe trotz aller Vorhalte auf dem Befehl bestanden. Der Schweden geleitet hat. Feldwebel will nicht nur nicht gedroht, fondern dem Soldaten gütlich zugeredet haben, weil er geglaubt habe, daß der Mann nicht frank, sondern wasserscheu sei. Andere Zeugen bekunden, daß der AnGesetz zum Schuhe der Frauen verfassungswidrig! Die geflagte viel gelitten und oft gezittert habe. Ein als Zeuge ver- Kapitalisten in den Vereinigten Staaten finden in ihrem Kampf nommener Stabsarzt führt aus, die Schmerzen seien wohl nicht so gegen unbequeme Arbeiterschußgeseze sehr häufig die Unterstützung groß gewesen, daß die freie Willensbestimmung ausgeschloffen ge- hoher Gerichtshöfe. Schon zu wiederholten Malen sind Gesetze, die wesen sei; der Angeklagte hätte sich, als er Schmerzen verspürte, zum Schuße der Arbeiterklasse im allgemeinen oder zu dem bea bei einem Arzte melden müssen. Der Verteidiger hebt hervor, daß ſtimmter Schichten erlassen worden waren, deshalb für unfonstituvon einem Ungehorsam vor versammelter Mannschaft teine Rede tionell erklärt worden, weil sie nur für eine bestimmte Klasse gemacht Der worden seien, es waren also Klassengesete. Bisher hatten die sein könne, weil er sich dessen gar nicht bewußt gewesen sei. Mann sei unvorschriftsmäßig behandelt worden, denn er hätte unteren Instanzen die Entscheidung hierüber stets ben Appellgerichtsofort zu einem Arzte gebracht werden müssen. höfen und schließlich dem Obergericht überlassen. Kürzlich hat aber Der Angeklagte erklärt noch, er habe den Befehl so aufgefaßt, daß ein unterer Gerichtshof eine solche schwerwiegende Entscheidung ge er sich nicht nur ausziehen, sondern auch schwimmen solle, zumal er troffen. Im Staate New York wurde im Jahre 1897 ein Gesetz früher schon, trotz seiner Schmerzen, mit Wasser begossen angenommen, durch das die Fabrikarbeit von Frauen und Kindern und gewaltsam ins Wasser gebracht worden sei während der Zeit zwischen 9 Uhr abends und 6 Uhr morgens verDer Ankläger beantragt die Verwerfung der Berufung. Das Ober- boten wurde. Um einen Versuchsfall zu schaffen, hatte ein Buch friegsgericht ermäßigt die Strafe auf 3 Wochen Mittelarrest, da druckereibefizer gegen dieses Gesetz verstoßen; er wurde verhaftet ein Ungehorsam bor versammelter Mannschaft vorliege und der und man machte ihm den Prozeß. Der Generalanwalt verlangte Angeklagte unvorschriftsmäßig behandelt worden sei. Der An Bestrafung. Es sei zwar das Recht eines jeden Bürgers, Arbeiter geflagte hätte also auch nach der Auffassung dieses Gerichts den zu beschäftigen; ein anderes Fundamentalgesetz aber sei, daß durch Befehl ausführen müssen; er hätte sich eventuell beschweren können, die Ausübung dieses Rechtes keine andere Person geschädigt werden wenn er noch lebend aus dem Wasser gekommen wäre. Anders dürfe. Frauen und Kinder würden aber geschädigt, wenn man sie ist das die dreimal geheiligte militärische Disziplin schüßende Urteil zur nächtlichen Arbeit zwinge. Der öffentlichen Wohlfahrt werde geschadet, indem man die Gesundheit der Mütter kommender nicht zu verstehen. Generationen gefährde. Die Legislatur sei also berechtigt gewesen, ein solches Schutzgesetz zu erlassen. Man sollte meinen, gegen diese flare Auffassung ließe sich nichts einwenden. Der Richter Olmsted aber sprach den Angeklagten frei. Aus der Begründung seien fola gende sonderbaren Säße angeführt: Als einzigen Punkt habe der Der kommende Gewerkschaftstongreß wird eine Debatte Generalanwalt nur den Schuß fünftiger Bürger angeführt, aber Die Ministerpension des Herrn b. Podbielski wird zeitigen über das Verhältnis der Gewerkschaften zur sozialistischen auch da beziehe er sich nur auf die Fabritarbeiterinnen und nicht zwar nur einen mageren, aber doch immerhin noch einen gewiffen Bartei. Bei den französischen Parteigenoffen reift je länger je auf alle Frauen, die daheim arbeiten müssen. Der Staat erwarte Ersatz für die durch die Vertragslösung des Reiches mit der Firma mehr die Erkenntnis, daß ein Jneinandergreifen der beiden Be- nicht nur von den Fabrikarbeiterinnen Kinder, die später gute. Tippelskirch der Frau v. Podbielski erwachsenden Geschäftsverluste wegungen im Interesse des Proletariats dringend notwendig ist. Bürger werden sollen und er könne nicht einsehen, warum die Hausbarstellen!- In dieser Beziehung liegen gerade aus jüngster Zeit viele Aeuße- frauen, die zu Hause beschäftigt sind oder die weiblichen Angestellten rungen hervorragender Parteiführer vor. Als ein Schritt des von Geschäftshäusern oder die Gesellschaftsdamen, die überhaupt Entgegenkommens seitens der Partei ist auch zu betrachten das nicht arbeiten, nicht in gleichem Maße beschüßt werden sollten. Und In Frankfurt a. M., wo nach unserer letzten Meldung zwischen Anerbieten der Redaktion der Humanité",( die ja gegenwärtig mo bleiben die Rechte der Frauen, die überhaupt teine Kinder Brauereien und Wirten eine Verständigung über die Tragung der gewissermaßen als das Zentralorgan der geeinten Sozialisten zu gebären? Hier liege also ein Stück Klassengefeßgebung vor, eine unBrausteuererhöhung zustande zu kommen schien, hat der Bierkrieg betrachten ist) die bekanntlich die Führer der Gewerkschaften ein- zulässige Beschneidung der konstitutionellen und der individuellen jetzt schärfere Formen angenommen. Ueber den bisherigen Ver- lud, Artikel über gewerkschaftliche Thematas in ihren Spalten zu Freiheit. Gegen dieses haarsträubende Urteil hat der General lauf des dortigen Kampfes wird uns furz zusammenfassend be- behandeln. Die andere Seite allerdings verhält sich noch sehr anwalt Berufung eingelegt und will bis zur höchsten Instanz richtet: Die vereinigten Brauereien von Frankfurt und Umgegend ablehnend; die führenden Geister der Konfederation erklärten, daß gehen. Westindien. erhöhten mit dem 1. August den Lieferpreis um 1,50 M. pro Hetto- ihre Mitarbeit an der Humanité" durchaus nicht etwa im Sinne liter und empfahlen den Wirten, die Erhöhung auf das Publikum eines Entgegenkommens gedeutet werden dürfe, daß sie stritte an Die Revolution auf Kuba macht ständige Fortschritte. Gleichzeitig abzuwälzen. Die Wirte beschlossen darauf, weder den ihrer Auffassung festhielten. werden allerlei Behauptungen Behauptungen berbreitet, daß die Union Brauereien mehr zu zahlen, noch vom Publikum Nun ist aber in ihren eigenen Reihen ein Ereignis eingetreten, eingreifen, ja daß sie Stuba annettieren werde, Behauptungen, mehr zu fordern als bisher. Troh dieses Beschlusses dem sie mehr Beachtung zu schenken gezwungen sind. Der natio- denen von New York ebenso unbeglaubigte Dementis entgegengesett zahlten aber nach wenigen Tagen die meisten der Wirte den er- nale Kongreß der Textilarbeiter hat nämlich und zwar mit werden. Gelüste zur Verspeisung Kubas werden die Yankees, rich höhten Preis an die Brauereien, weil eben die wirtschaftliche Selb - 45 gegen 23 Lokalgruppen beschlossen, eine Verständigung mit tiger die Bourgeois der Union schon haben, fragt sich nur, ob sie ständigkeit der Wirte in Frankfurt so gut wie anderwärts nur eine dem Zentralfomitee der sozialistischen Partei herbeizuführen, ent- den günstigen Zeitpunkt gekommen erachten. Die wichtigsten MelBittion it, und das Wirtsgewerbe Gar nicht imitande ist, dem meber durch eine permanente Körperschaft oder von Fall zu Fall' dungen lauten:
: Erzberger hat einen erneuten Angriff gegen die Monopolfirma 28örmann unternommen. In einer Zentrumsversammlung in Hagen in Westfalen führte er nach dem Scherl- Blatt aus: " Zwar habe die Firma Wörmann erklärt, sie werde alle diejenigen Beitungen verklagen, die sie neben die Firma Tippelskirch stellen; allein die Wörmannsche Empfindlichkeit sei um so auf fallender, als bekanntlich Tippelskirch in Berlin der Agent der Firma Wörmann sei. Sonst pflege doch das Verhältnis von Firma und Agent ein derartiges zu sein, daß erstere nicht von letzterem abrüde. Indes tönnten die Beitungen beruhigt sein: Wenn erst einmal über die Firma Börmann alles bekannt geworden sei, so werde man sehen, daß Tippelskirch ein Waisentnabe gegen Wörmann sei. Das Zentrum fei für die sofortige Lösung solcher Verträge, die fich nicht mit der politischen Moral vertragen." Herr Erzberger will also als geschäftstüchtiger Journalist seine Pfeile erst nach und nach verschießen. Er hofft offenbar, bis zum Wiederzusammentritt des Reichstages noch Munition genug im Köcher zu behalten! Uebrigens ist das Scherl- Blatt wieder einmal in der Lage, Mitteilungen über das Ergebnis der Untersuchungen des Falles Tippelskirch liefern zu können. Es schreibt nämlich:
Im Anschluß hieran wollen wir hinzufügen, daß die amtliche Nachprüfung des Kontrattes Tippelstirch" seitens der Behörden bereits so weit gediehen ist, daß die Auflösung dieses Vertrages nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte."
Zum Bierkrie
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Partei und Gewerkschaften.
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