Br. 197. 23. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonbend, 25. August 1906.
Ueber das Erdbeben in Chile Find heute folgende Nachrichten zu verzeichnen:
Santiago de Chile , 24. August. Gestern vormittag ereigneten fich neuerdings Erdstöße, denen am Abend ein schwächerer Erdstoß folgte.
hold einen Lichtbildervortrag halten wird. Nachdem Beobachtung sich durch Befürwortung oder gar Gewährung einer Unterstützung an durch das Riesenfernrohr. Da der Eintrittspreis hierfür bedeutend Hülfsbedürftige die Unterstüßten verpflichten. Das kann aber unsere ermäßigt ist, liegt es im Interesse der Mitglieder, wenn sie sich mit Anschauung über das Wesen der Kirche und ihre Rolle im heutigen ihren Angehörigen daran beteiligen. Der Vorstand. Staatsleben in feiner Weise berühren. Und das war der springende Punkt unserer Darlegungen. Daß die beiden Blätter an unserer Darstellung über das Verhalten des in unserem Falle in Frage kommenden Gefängnisgeistlichen mit der Bemerkung von fehlerhafter, wenig taktvoller Gefängnisseelsorge hinweggleiten, soll nur nebenbei gefagt werden.
Kirche über" wird. In einem solchen Artikel der„ Christlichen Welt" heißt es:
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Santiago de Chile , 23. August. Nach Meldungen aus Valparaiso werden dort energische Maßregeln ergriffen, um die Ordnung aufGegen den Byzantinismus auf der Kanzel recht zu erhalten; über 150 Leute seien erschossen worden. Noch wird in einem Organ der firchlichen Mittelpartei, der„ Christlichen immer würden Leichen geborgen. 1500 Tote seien behördlich be- Welt", Klage geführt. So wenig es uns interessiert, wie es bie Vom Schutzmann, der daneben greift, ist wieder mal eine nied erdigt. Eine Epidemie erscheine nahezu unausbleiblich. frommen Herrschaften mit den überhandnehmenden Fürbitten der liche Leistung zu berichten. Diesmal handelt es sich nicht um eine In Santiago wird durch die andauernden Erderschütterungen Kirche für hohe und höchste Herrschaften halten mögen, so ist doch jener Jagden auf Raubmörder und andere Verbrecher, bei denen der bauliche Zustand der Gebäude mit jeder Stunde schlechter. auch nicht ganz uninteressant, zu sehen, daß selbst unter diesen schon so manches Mal statt des gesuchten Täters ein ganz un Santiago, 24. Auguft. Die Aufräumungsarbeiten schreiten schnell Leuten es noch solche gibt, denen der„ Ueber" byzantinismus der gefährlicher Staatsbürger zur Strecke gebracht wurde, sondern um eine Jagd auf Streitposten. Vor dem Grunds borwärts. Es ist festgestellt worden, daß mindestens 3000 Gebäude stücke Huffitenstraße 40, auf dem der Lagerplaz der Kohlenniedergerissen werden müssen, da sie einzustürzen drohen. Die Ge„ Es handelt sich um die üblichen Fürbitten und Dank- handlung von August Grimberger sich befindet, hatte ein meindebehörden haben Verkaufspreise für Lebensmittel festgesetzt, um fagungen bei geschehenen und bevorstehenden Schußmann zu Lauern, die etwa irgendwen zu verhindern, daß die Händler die Lage ausbeuten. Die Gemeinde- Personenstandsveränderungen in den regierenden belästigen" würden. Richtig entdeckte er morgens um behörden werden selber das Fleisch verkaufen. Der Bahnbetrieb muß Familien. Sie werden bekanntlich vorgeschrieben in Form von 7 im Torweg einen Mann, der dort stand und offenbar auf noch unterbrochen bleiben, weil es an Kohlen fehlt. Einschiebseln in das allgemeine Kirchengebet, das so wie so mit ein- iemand wartete. Im Hinblick auf den Streit der Kohlen. Valparaiso , 24. August. Von 40 Angestellten des Telegraphen- gefügten Bitten schon überladen ist und gar nicht den Eindruck eines arbeiter, an dem auch der Betrieb der Firma Grimberger be amtes sind 38 umgekommen. Beim Einsturz eines Hauses befand unseren Herrgott macht. Die Kirchenleute lassen sich des- Polizist an den Wartenden heran und kommandierte, er solle wegSomit trat der Gebetes, sondern den einer Nachrichtensammlung für teiligt ist, war das natürlich sehr verdächtig. fich die Frau eines Generals auf dem Balkon, von welchem sie auf halb diese formulierte Vorlesung meistens nur mit passiver gehen. Der Mann erwiderte, er wohne in diesem Hause, dürfe die Straße herabstürzte. Während sie verwundet dalag. wurden ihr Geduld gefallen und nehmen mit ganz richtigem Takte die mithin hier stehen und verbitte sich jede weitere Belästigung. Plötzvon Leichenschändern Finger und Ohrlappen abgeschnitten, um die Gebetshaltung erst beim Vaterinser ein. Am intensivsten aber lich griff der Polizist zu und führte den Frebler zur benachbarten daran befestigten Juwelen zu rauben. In bedenklichem Zustande äußert sich die Abneigung der„ Untertanen gegen die Gebete, die Wache. Dort machten die Beamten nicht die flügsten Gesichter, wurde die Frau des Generals später an Bord eines im Hafen be- sich mit den Familiennachrichten aus den herrschaft als sich herausstellte, daß der Sistierte gar nicht Kohlenfindlichen Kriegsschiffes gebracht. lichen Häusern beschäftigen. Ist mun gar bei einer Prinzessin arbeiter, sondern Metallarbeiter ist.( Es handelt sich um Karl der Storch unterwegs, fo gibt es sehr viele Leute nicht nur solche, unseren Genossen Metallarbeiter Start Neumann, der im Hause welche den Blaukoller haben anhören, unter Umständen mit ihren Kindern dem Gottesdienste fern mann das gehört, so eilte er hinaus mit den Worten:„ Na, dann die diese Fürbitten mit Widerstreben Hussitenstraße 40 wohnt.) Saum hatte der danebengreifende Schutzbleiben. Und das kann, wenn die weisen Frauen und Männer sich werde ich mal den anderen holen!" und alsbald erwischte er vor gar verrechnet haben, wochen- und monatelang währen. Der Unnut demselben Hause einen anderen Mann, der dort stand. Das war richtet sich zunächst gegen diese ewige Wiederholung derselben Für nun allerdings ein Kohlenarbeiter, aber auch er wohnte im Hause bitte, und dann gegen die Fassung der Fürbitte selbst. Ja, es gibt Hussitenstraße 40. Da beide Arrestanten absolut nichts verbrochen nicht wenige, die der Meinung sind, solche allerhöchste Personalien hatten, so mußte man sie wieder gehen lassen. Doch hatten sie das möchten überhaupt aus dem Kirchengebete ver Vergnügen, erst noch bis 349 auf der Wache zu fizzen, weil der schwinden. Herr Leutnant nicht gleich zur Stelle war.
New Yort, 24. August. Nach Meldungen aus Valparaiso geht dort jetzt ein schwerer Regen nieder, durch welchen die herrschende Not noch verschlimmert wird.
Santiago, 24. August. Ein Dampfer mit zahlreichen Flücht lingen aus Balparaiso ist hier eingetroffen. Es sind Küchen zur unentgeltlichen Speisung des Volkes eingerichtet worden. Die Vorräte an Chlorkalt zur Desinfektion sind erschöpft. Eine Epidemie droht mszubrechen. Etwa 500 Leichen sind noch nicht beerdigt.
Partei- Angelegenheiten.
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Zur Lokalliste! Das Lokal Flora" in Biesenthal ist in der Liste zu streichen, da uns dasselbe nicht mehr zur Verfügung steht. In Hoppegarten bei Müncheberg , Kreis Lebus , steht der Gasthof Wilder Mann" der Arbeiterschaft zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung.
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Bitte auszuschneiden und der Lokalliste bei zufügen.
Am Montag, den 27. August cr., feiert der Verein Berliner Tanzlehrer( 1876) fein 30. Stiftungsfest in Diesners Festsälen", Kronprinzen- Belt( Belt I), und wird versucht, hierzu Billetts umzusetzen. Genanntes Lokal steht der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung, man weise daher etwa angebotene Billetts entschieden zurüd.
Ein mir bekannter höherer süddeutscher Beamter, der Geheimrat A., der in seinem langen Leben für zwei Fürstenhäuser die gesamte Vermögensverwaltung geleitet hatte, flagte mir einmal, so gnädig die Herrschaften auch bisweilen feien, so meinten sie doch, die„ Untertanen" seien lediglich um der Fürsten willen da. Diese vormärz lichen absolutistischen Ansichten seien trotz des modernen Aufzuges in unserem heutigen Staatsleben noch gar nicht in den Köpfen der Herrschaften ausgerottet. Und Bismarck war es ja wohl, der von seinem alten Herrn einmal sagte, er behandele ihn bisweilen wie der patrimoniale Gutsherr seinen Hofinspektor. So scheint auch in unseren regierenden Kreisen die Ansicht zu herrschen, als ob bei bevorstehenden Familienfreuden die Leute nichts lieber täten, als mit innigster Andacht sich in die Stunde der Gefahr" und den fröhlichen Anblick eines gesunden Kindes" zu verfenken. Es wird Beit, daß diejenigen, welche in diesen Fragen als Ratgeber fungieren, mit aller Ehrerbietung, aber in Berücksichtigung der veränderten Lage der Dinge auf eine zeitgemäße Aenderung der fraglichen Fürbitten aufmerksam machen.
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Bei dieser Gelegenheit wollen wir nicht unterlassen darauf hinAlso wenn sich solche Gebete" nicht ganz vermeiden lassen, zuweisen, daß in einer ganzen Anzahl uns nicht zur Verfügung dann wäre es doch richtig, sie nur einmal in das Kirchengebet tehender Lokale Tanzunterricht stattfindet. Für die betreffenden einzuschieben und dann in einer Form, die auch fritischen Untertanen Wirte hat dies unter anderem auch den Vorteil, daß sich nach und durchaus einwandsfrei erscheint. Eine völlige Beseitigung zu ernach ein sogenanntes Stammpublikum bildet. Wir richten deshalb hoffen, dazu find unsere stark servil- byzantinisch infizierten Zeiten zu Beginn der Saison an alle in Betracht kommenden Parteigenossen allerdings nicht angetan." das dringende Ersuchen, auch in diesem Falle die Lokalliste genau Einen Orden wird sich der Pastor, der das geschrieben hat, zu beachten und nur die uns zur Verfügung stehenden Lokale zu sicher nicht verdienen. benuzen. Wir haben es hier speziell mit Wirten zu tun, die sich trop wiederholtem Ersuchen bisher hartnäckig geweigert haben, uns ihre Säle zu Versammlungen freizugeben, wie z. B. der Inhaber des Lokals Dresdenerstr. 10, Preuß, und Jäger, Admiralstr. 38.
Zu den üblichen Paradeferien kommen auch noch Sedanferien. Herr v. Studt hat das so beschlossen, so daß es in der nächsten Woche drei schulfreie Tage hintereinander in den Schulen von GroßDie Lokalkommission. Berlin geben wird. Nach der Verfügung des Ministers soll in den Jahren, in denen Sozialdemokratischer Zentral- Wahlverein für Teltow - der 2. September auf einen Sonntag fällt, der Unterricht am Beeskow Storkow: Charlottenburg . Sonnabend ausfallen und an diesem Tage die Sedanfeier stattfinden. Dies ist in diesem Jahre der Fall. Für den weiteren Sonntag, den 26. August 1906, mittags 12 Uhr, in Fall, daß die Herbstparade der Garde auf den 1. September fällt Baumschulen weg, Restaurant Speers Festsäle( Inhaber und an diesem Tage deshalb der Unterricht ruht, hat die Regierung Frizz Zabang), Baumschulenstraße 78: in Potsdam , Abteilung für Kirchen und Schulwesen, angeordnet, daß die Sedanfeier schon am Freitag, 31. August, unter Ausfall des gesamten Schulunterrichts stattfindet. Vom Donnerstag bis Montag ist also dann feine Schule. Die Verfügung gilt für die Schulen in Charlottenburg , Grunewald , Deutsch Wilmersdorf , Schöneberg , Grünau , Steglitz , Groß- Lichterfelde , Nixdorf, Briz, Mariendorf , Borhagen- Rummelsburg, Treptow , Schmargendorf , Stralau, Lant wis, Tempelhof , Pankov , Reinickendorf , Weißensee , Lichtenberg und Behlendorf .
General- Versammlung.
1. Die Parteikonferenz für Berlin und die Provinz Branden burg. Referent Genosse Hermann Fischer- Schöneberg. Anträge und Wahl der Delegierten zu derselben.. 2. Der Mannheimer Parteitag. Referent Genosse Karl Wollermann- Schöneberg. Massenstreit und Maifeier. Referent Genosse Frit 8ubeil- Berlin . Anträge und Wahl der Delegierten zu demselben. 3. Sonstige Anträge. 4. Verschiedenes.
Die General- Versammlung wird pünktlich eröffnet. Laut Statut ist jeder Wahlverein berechtigt, drei Delegierte zu entsenden. Die Delegierten müssen mit Mandat versehen sein. Parteigenossen haben als Gäste Zutritt.
Bahnverbindungen: Görlizer Bahnhof 10.10, 10.25, 1038, 11.10, 11.25, 1140, 11.55. Stadtbahn alle 10 Minuten. Der Wahlverein Baumschulenweg teilt uns mit, daß er für die Delegierten den Besuch der Sternwarte für Sonntag abend 7% Uhr festgesetzt habe.
Der Zentral- Vorstand. J. A.: W. Eberhardt.
Sozialdemokratischer Wahlverein für den ReichstagsWahlkreis Nieder- Barnim . Sonntag, den 26. August, nachmittags 2 Uhr,
im Lokale Zum Prälaten", Weißensee , Lehderstr. 122: Kreis- Generalversammlung. Tagesordnung:
1. Der Provinzial- Parteitag für die Provinz Brandenburg . 2. Anträge zu demselben und Wahl von Delegierten. 3. Der Parteitag in Mannheim .
4. Anträge zu demselben und Wahl von Delegierten. 5. Kreisangelegenheiten.
Der Vorstand.
J. A.: Georg Freiwaldt.
Mariendorf , Marieufelde, Lichtenrade . Am Sonntag früh 7 Uhr findet von den bekannten Bezirkslokalen aus eine Flugblattverbreitung zu der am 28. August stattfindenden Volksversammlung statt. Die Beteiligung aller Parteigenossen wird erwartet.
Für Berlin wird wohl dasselbe angeordnet werden. 8war sei der Schuldeputation noch nichts davon bekannt, wird gemeldet; was aber nichts dagegen beweisen würde. Wir wissen ja, daß schon Schulschluß erfolgte über den Kopf der Schuldeputation hinweg. Die Schuljugend wird es Studt Dant wissen!
Die Affäre eines Kriminalschutzmannes wird in den Räumen des Polizeipräsidiums viel besprochen. Das Vorkommnis liegt etwas abseits von dem Tätigkeitsgebiet der Bolizei: es handelt sich um eine Liebschaft mit einem erst fünfzehnjährigen Mädchen- und um die Folgen dieses Verhältnisses.
Das Mädchen ist die Tochter eines Angestellten der Polizei, der im Gebäude des Polizeipräsidiums wohnt. Und der Mann, der da beschuldigt wird, zu dem halbwüchsigen Mädchen Beziehungen angeknüpft zu haben und nun für die Folgen verantwortlich zu sein, ist ein beim Polizeipräsidium beschäftigter Kriminal. schutzmann Pflügge.
Will man wissen, wie dieser Kriminalschutzmann Pflügge, der schon beträchtlich über das vierzigste Lebensjahr hinaus ist, in solchen Verdacht kam? Er hatte zu der Familie Zutritt gefunden, was ihm nicht schwer werden konnte, da sie, wie gesagt, Wohnung im Polizeipräsidium hat. Bald hatte er sich dann der Tochter genähert, was wiederum ohne große Mühe zustande kam, da das Mädchen sozus fagen unter den Augen der Beamten aufgewachsen war und von allen gekannt wurde. Almählich begann Schußmann Pflügge das Mädchen auszuführen, fie mit in den Birtus zu nehmen, Spaziergänge mit ihr zu machen usw.
Die Eltern mögen es für unbedenklich gehalten haben, dem Manne ihre Tochter anzubertrauen. Vermutlich haben sie sich gesagt, daß ein Kriminalschußmann über jedem 3 weifel erhaben sei. Der Gedanke, daß hier ein Schutz auch vor Schußleuten nötig sein könnte, darf ja nicht wahr?- einem. Angestellten der Polizei zu allerletzt kommen. Doch anderen Sinnes wurden die Eltern, als das Mädchen als schwanger erkannt wurde und nun den väterlichen Freund dafür verantwortlich machte.
Der liebenswürdige Herr Pflügge wurde zur Rede gestellt berfiehe da, da geschah das Unerwartete, daß Pfl. jede Verantwortung ablehnte und den Verdacht auf andere Beamte der Polizei lenkte. Wer war der Vater des werdenden Kindes? Herr Pflügge, der Kriminalschußmann, wies höher hinauf. Ganz offen nannte er zwei beim Polizeipräsidium beschäftigte Leutnants mit Namen und ließ durchmerken, daß diese eher in Betracht kommen könnten.
Den Eltern erschien das keineswegs als eine Ehre für ihre Tochter. Sie erblickten in Pflügges Behauptung, daß das Mädchen auch mit anderen zu tun gehabt haben könnte, eine Beleidigung- und brachten die Sache vor Gericht. Die Beleidigungsttage ist fürzlich verhandelt worden, leider unter Ausschluß der Deffentlichkeit. Das Ergebnis war, daß Kriminalschutzmann Pflügge zu einer Geldstrafe von 50 Mart verurteilt wurde.
Zur Frage der Bierverteuerung schickt uns der Verband der freien Gast- und Schantwirte Deutschlands folgende Zuschrift: Weiß man jetzt, wer der Vater ist? Die jugendliche Mutter soll in der Universitätsklinik, wo sie entbunden wurde, fiebernd ges In Nr. 195 des„ Vorwärts" vom 23. August bringen Sie unter der Ueberschrift Die Bierkonsumenten müssen zahlen!" einen Bericht jammert haben: Er hat immer gesagt, das schade nichts, das machten alle Mädchen so und nun hat es doch geschadet!" über eine in den Industrie- Festsälen abgehaltene Versammlung des machten alle Mädchen so Vereins Berliner Gastwirte, welche sich mit der Frage der Abwälzung Mancher wird das komisch finden. Mancher andere aber wird aus der Bierpreiserhöhung auf das Publikum beschäftigte. Sie sagen in diesen Worten den Schluß ziehen wollen, daß der geheimnisvolle dem Bericht: Als Ehrengäste waren anwesend die Mit- Unbekannte, der das Mädchen geschwängert hat, ein unerglieder der Saalbefizer und der anderen Gastwirtebereinigungen". fahrenes Kind mit den Künsten eines Routiniers Da diese Bemerkung den Schein ertecken fönnte, als umgarnt habe.
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hätten auch wir an dieser Berfammlung teilgenommen Herr Pflügge, der Kriminalschußmann, ist vor Gericht der Be und uns mit den dort gefaßten Beschlüssen einverstanden erklärt, bitte ich Sie, davon Notiz nehmen zu wollen, daß dies nicht der leidigung schuldig befunden worden, aber auch dort dürfte er die Fall ist. Wir sind vielmehr der Meinung, daß die Brauereien in Baterschaft sehr entschieden bestritten haben. Seine Vorgesetzten der Lage und verpflichtet sind( die Aktionäre und Direktoren als halten ihn offenbar für schuldlos. Anderenfalls wäre es unverHurrapatrioten) die Steuer selbst zu tragen. Soweit es uns möglich, ständlich, daß man ihn nach wie vor Dienst tun läßt. Er werden wir bemüht sein, ringfreies Bier zu beschaffen, um so den ist sogar Drdonnanz eines Kriminalkommissars, der in dem Ruf Bierberteuerern einen möglichst großen Schaden zuzufügen. Wir eines besonders sittenstrengen und frommen Mannes steht und gehören also nicht zu den Gastwirte- Vereinigungen, welche mutig( nebenbei bemerkt) die Strafverfolgung von Fruchtabtreibungen zu bor den Brauereien zurückweichen, sondern werden den Kampf mit bearbeiten hat. aller Energie führen. Für den Verband der freien Gast- und Schankwirte Deutschlands : Ferdinand Ewald.
Gefängnisseelsorge.
Neugierig wird mancher sein, was denn nun zugunsten der Beutnants, die von Pflügge beschuldigt worden sind, gegen diesen unternommen werden wird. Ja, das sind wir ebenfalls. Vorläufig, wie gesagt, bedient er noch immer seinen Kriminalfommissar.
Ueber dieses Thenta hatten wir uns fürzlich anläßlich der Befprechung über den vom Superintendenten Fädrich erstatteten Ephoral- Es bleibt bei Rietemal. Die Petition der bei Friedrichshagen bericht über die geistliche Tätigkeit mit einigen Worten verbreitet belegenen Kolonie Kiekemal, die den Namen ihres Dorfes mit der und schließlich auf Anzapfung der„ Staatsbürger- Zeitung" bezw. des geschmackvolleren Benennung Königstal" vertauschen möchte, ist aber " Reich" vor gut acht Tagen die Erfahrungen eines unserer Kollegen mals in dieser von ihr hartnädig verfolgten Angelegenheit abüber Seelsorgertätigkeit zum besten gegeben. Die„ Staatsbürgerin" schlägig beschieden worden. In einer fürzlich abgehaltenen Ver versprach damals auf die Sache zurückzukommen und bringt nun jamunlung gelangte ein Schreiben des Regierungspräsidenten zu Potsdam zur Berlesung, in welchem sich derselbe zur Verleihung Stiekemaler den Mut nicht sinken. Sie haben nochmals eine umfangreiche Petition an den Oberpräsidenten der Mark Brandenburg Im übrigen haben die Kiefemaler eine Enquete angestellt verfaßt. darüber, welches Ergebnis der der Kolonie von der Muttergemeinde
morgen Sonntag, nachmittags von 12 Uhr an recht zahlreich zu der in in ihrer gestrigen Nummer einen längeren Artikel über diesen Gegens des Namens Königstal" ablehnend verhielt. Trogdem lassen die Speers Festsälen, Baumschulenstr. 78 stattfindenden Kreisversammlung stand, in welchem darzutun versucht wird, daß Geistliche sich in zu erscheinen. Es find genügend Plätze für die Mitglieder als Gäste manchen Fällen Anerkennung und Dank verschiedener Gefangenen verreserviert. Im Anschluß an die Versammlung findet eine gemeinsame schafft haben. Das hat aber niemand bezweifelt und wir wollen zum Besichtigung der Treptower Sternivarte statt, wo Direttor Archen- Troft der Stöckerblätter noch hinzufügen, daß auch sonst Geistliche