Einzelbild herunterladen
 
  

Adlershof .

"

nahm, daß im selben Saale schon des öfteren in Versammlungen richtet werden, das zeigt, wie ein Arbeiter um einen Teil seines Weil in gehäffiger Weise über Religion gesprochen wird." Mit Auseinandersetzungen zwischen den Katholiken und Ungläubigen Verdienstes gebracht wurde. Das Musterinstitut ist diesmal die biesen Worten wurde die am Dienstag, den 28. August, im Lokale stattgefunden hätten. Nach den bisherigen Leistungen dieses Herrn Gewehrfabrik. In der dort befindlichen Maschinenwerkstatt, die bon Meißner stattgefundene gut besuchte Volksversammlung vom 3 urteilen, ist anzunehmen, daß der Unglaube nun wirklich tot- dem Meister StarI unterſtellt ist, wurde einigen Drehern bedeutet, überwachenden Beamten aufgelöst. Nachdem Genosse Störmer über geredet ist. daß sie bei einer bestimmten Arbeit etwas mehr verdienen könnten Austritt aus der Landeskirche" eine halbe Stunde gesprochen hatte als die Lohnordnung es vorschreibe. Unter den bevorzugten Ar­Die Direktion der hiesigen Straßenbahn steht wirklich im Zeichen beitern befand sich auch der Dreher Emil Harten. Als selbiger am und gerade den Bibelspruch" Bete und arbeite" kritisch auseinander des Fortschrittes. Durch Anschlag gibt sie bekannt, daß ab 3. Sep- Bahltage seinen etwa 7,50 M. betragenden Mehrverdienst in setzte, erfolgte mittels obigen Ausspruchs durch den die kirchliche tember der Preis für die Arbeiterwochenfahrkarten um 20 Pf. Empfang nehmen wollte, wurde ihm zu seinem Erstaunen von dem Autorität vertretenden Gurkenhändler Schulze, Selchowerstr. 34, die erhöht wird. Man darf sich wohl der Hoffnung Auflösung derselben. Beschwerde wird erhoben. Die Fortsegung geben, daß durch die eventuelle Mehreinnahme die Gesellschaft in ausgezahlt erhalte. Harten schien indes die Qualifikation eines der Hoffnung hin- Vizemeister ädel mitgeteilt, daß er diesen Mehrverdienst nicht dieser Versammlung mit demselben Thema und Referenten findet am die Lage versetzt wird, die Arbeiter Sonntag, den 9. September, nachmittags 2 Uhr, in Meißners Lofal nicht mehr in offenen Sommerwagen befördern zu brauchen. tänigkeit einen solchen Bescheid entgegenzunehmen gewillt ist. Er im November staatlichen Musterarbeiters nicht zu besißen, der in aller Unter­statt. Infolge dieser durch nichts zu rechtfertigenden Maßnahme Die Rigorosität dieser Gesellschaft kennt überhaupt keine Grenzen. erhob hierauf sofort beim Direktor Beschwerde. Unter anderem wird die Arbeiterschaft in der nun anberaumten Versammlung nicht Sache des beteiligten Publikums wäre es, hier einmal Remedur zu brachte er vor, daß in dem Betrieb des Meisters Karl von einem nur zahlreich vertreten sein, sondern auch durch Massenaustritt aus verlangen. der Landeskirche die behördlichen Maßnahmen beantworten. Dreher für den Oberbüchsenmacher Schwieger Arbeiten gemacht Weißensee. würden, die jedenfalls mit dem Betrieb der Gewehrfabrik nichts zu tun haben. Auf die Frage des Direktors, ob er dies auch be­weisen könne, erbot sich Harten, den Beweis sofort zu erbringen. Es wurde deshalb sofort ein Offizier mit Harten in den Betrieb geschickt, der die peinliche Untersuchung vornehmen sollte. wurde nun festgestellt, daß die Matrizen, welche der Dreher für den Oberbüchsenmacher anzufertigen hatte, für eine Drahtziehfabrik bestimmt waren. Vorgefunden wurden etwa 100 fertige, aus dem Material der Gewehrfabrik angefertigte Matrizen. Die Anfertigung einer solchen Matrize erfordert eine Arbeitszeit von 3 Stunden. Es bleibt abzuwarten, ob die sofort eingeleitete Untersuchung noch weiteres ergeben wird. Bis jetzt befinden sich der Oberbüchsen­macher Schwieger und der Meister Karl noch im Dienst. Das Vor­gehen Hartens soll von einigen Musterarbeitern mißbilligt worden fein. Grweisen sich die Angaben des Harten nach jeder Richtung als wahr, so dürfte die Angelegenheit sicher etwas Staub auf­wirbeln.

Schule und Haus. Eine immer wiederkehrende Erscheinung, die auch regelmäßig auf beiden Seiten mit Erbitterung und jeweiligen Scherereien verbunden ist, ist die schon oft gerügte Unfitte einzelner Lehrer oder Rektoren, den Gewissenszwang mit aller Energie den Kindern, in den meisten Fällen Kindern sozialdemokratischer Eltern, beizubringen, wie es nun gerade von oben" gewünscht wird. Die unschuldigen Opfer sind dabei immer die Kinder, sie werden in den Augen ihrer Mitschüler herabgesetzt und bis in die Seele hinein geschändet. So steht schon seit längerer Zeit unsere Genossin Neumann mit dem Neftor Tessel in Streit, weil sie ihren Sohn durchaus nicht an dem freiwilligen Turnunterricht in der Schule teilnehmen läßt, sondern die freiwillige turnerische Aus­bildung dem Turnverein" Fichte" überläßt. Nach langem Hin und Her ist nun endlich von dem Kreisschulinspektor eine Verfügung er­gangen, die aber wiederum jeder gesetzlichen Unterlage entbehrt. Das Schreiben lautet:

Auf Ihre am 29. Mai d. J. bei dem dortigen Gemeinde­borstand vorgetragene und von demselben mir weitergegebene Be­schwerde gegen den Rektor Herrn Tessel erwidere ich Ihnen, daß lepterer durchaus im Sinne seiner vorgesezten Behörde gehandelt hat, wenn er Ihrem Sohne Georg die Teilnahme an den lebungen des Turnvereins Fichte" in Berlin strengstens untersagt hat.

Die einheitliche Erziehung der der Volksschule anvertrauten Kinder muß schwer darunter leiden und es kann nur Verwirrung in ihre Seelen hineingetragen werden, wenn sie in einzelnen Fächern von Personen unterwiesen werden, welche mit der Schule in keinerlei Verbindung stehen und die, wie es bei dem Verein" Fichte" zweifel­los der Fall ist, im Auftrage eines politischen Vereins tätig sind. Wenn Ihr Sohn das Bedürfnis hat, außerhalb der Schulstunden noch Turnübungen zu pflegen, so kann er an den freiwilligen Turn­übungen teilnehmen, welche an mehreren Nachmittagen wöchentlich von dortigen Lehrern geleitet werden.

Sie werden daher lediglich im Interesse Ihres Sohnes handeln, wenn Sie ihn fortan nicht mehr an den genannten Verein schickten. Der Kreisschulinspektor Melter.

Wer die Verwirrung in die Seelen der Kinder hineinträgt, wird der Leser selbst empfinden. Im übrigen muß es den Eltern schon überlassen bleiben, was mit ihren Kindern außerhalb der Schul­stunden geschieht.

Tegel .

Der einstimmige Beschluß der Gemeindevertretung für eine weitere sofortige Vermehrung der Zahl der Gemeindevertreter hat die Zustimmung der Aufsichtsbehörde nicht gefunden. Bei der Zusammensetzung der Aufsichtsbehörden speziell in einem Landkreise wie Nieder- Barnim ist es fein Wunder, daß diese Leute den Bedürfnissen eines Industrieortes wie Ober- Schöneweide nicht Rechnung zu tragen verstehen. Der Entwickelung der Gemeinde ist damit allerdings nicht gedient. Die Klage unferer Genossen gegen die Gültigkeit der letzten Gemeindewahlen ist noch nicht entschieden. Köpenick .

"

"

-

Potsdam .

3

Die Generalversammlung der Arbeiterbildungsschule findet am Freitag, den 31. August, bei Ladenthin, Kaiser Wilhelmstraße 38, statt. Der nächste Kursus bezieht sich auf Nationalökonomie.

"

Vermischtes.

"

-

Mit dem Mannheimer Parteitag beschäftigten sich die Köpe­nicer Genossen in der letzten Mitgliederversammlung des Wahl­vereins. Das Referat hierzu hielt Genosse Boeske, der einen flaren Ueberblick der Tagesordnung zum Parteitag gab. So werde, führte Redner aus, beim Punft Vorstandsbericht der Vorwärts" Konflikt cinen breiten Raum in der Debatte einnehmen; bei dieser Bor: värts" seines Charattere als Zentralorgan entkleidet wissen Gelegenheit dürften auch die Anträge Kolb- Karlsruhe, der den will und eine Belebung des Parteivorstandes durch zwei jüngere Sekretäre wünscht, einer längeren Erörterung unterzogen werden. Der Parlamentsbericht wird sicher Anlaß geben, über das Fehlen eines Teiles unserer Fraktion anläßlich der Interpellation über das Borussia"-Grubenunglück eine Aussprache herbeiführen. Auch dürfte die Frage der Doppelmandete erörtert werden. Einen breiten Raum in der Debatte versprechen die beiden Punkte Mai­feier und Massenstreit einzunehmen. Zur Frage der Maifeier sei schon deshalb ausführlicher Stellung zu nehmen, damit die Form sehr merkwürdige Geschichte, die sich wie ein Hochstaplerroman lieft. Rardinalsnichte und Beichtvater. Römische Blätter berichten eine des Uebercinkommens und Handelns des Parteivorstandes mit der Jn Florenz ist dieser Tage unter fehr eigentümlichen Umständen Generalfommission festgelegt werde. Die letzten Vorkommnisse eine junge, schöne Marchesa verhaftet worden, die wie dies bei lassen eine solche Regelung als dringend notwendig erscheinen. vielen italienischen Marchesen zum guten Ton" gehört von ihrem Bur Frage des Massenstreits gibt Redner derselben Meinung Gatten getrennt lebt und nebenbei die" Nichte" des Kardinals Ausdruc. wie sie bereits im Kreisgeneralversammlungsbericht für Rampolla sein will. Die junge Frau lebte und wirkte" zuerst( wie Teltow - Beeskow wiedergegeben ist. Zu den hierzu vorliegenden An- die zahllosen geheimnisvoll pikanten Damen dieser Art in Rom zu trägen, so z. B. einen Korreferenten zu bestellen, äußert sich Redner in zustimmendem Sinne. Redner fordert zugleich, daß der Partei- Grafen Antonelli, einem Offizier der päpstlichen Nobelgarde, und zu ,, wirken" pflegen) in der Gesellschaft", wo sie es verstand, zu dem tag die Bestrebungen der Lokalorganisierten, bei denen es sich nicht dessen Gattin in die engsten Beziehungen zu treten; ja sie band mehr um Fragen des Prinzips, sondern nur noch um Gigen- diesem schlauen Römerpärchen sogar einen Bären auf des Inhalts, brödeleien handele, verurteilen möge. Im Interesse der einheit­lichen Führung zukünftiger Kämpfe sei ein. Wegweiser dringend ihr Dnkel, der Kardinal, wünsche, daß fie in einer höchst mysteriösen geboten. In der hierauf folgenden Diskussion sprachen die Ge- Angelegenheit eine größere Reise unternehmen und daß die Gattin noffen Hilligas, Herbst und Jansch. Silligas wandte sich nament- bes Würdenträgers sie als Ehrendame begleiten möge; fie solle für lich gegen Ausführungen in letzter Zeit, die gegen die Gewerk- diese Begleitung fürstlich entlohnt werden. Die Marchesa" erzählte der Gräfin Antonelli, ihre Mutter, die schaftsführer Vorwürfe enthalten hätten. Ihm trat Genosse Herbst entgegen, der die Neutralität der Gewerkschaften als ein für die Schwester des Kardinals Rampolla, sei vom Marchese Villamarino Die Seeufer- Absperrung stand auf der Tagesordnung der letzten moderne Arbeiterbewegung gefährliches Symptom tennzeichnete.( einem Vertrauten des königlichen Hofes) verführt und nach ihrer Gemeindevertretersizung. Wie groß das Interesse an der Frage In seinem Schlußwort widerlegte Boeste die Einwendungen von Entbindung vergiftet worden! Nun habe ihr Onkel Rampolla ihr war, zeigte schon der noch nie dagewesene Besuch aus der Hilligas. Alsdann gab Genosse Jahnte den Bericht über die Ver- ungezählte Summen zur Verfügung gestellt, um ihren Vater", den Bürgerschaft Tegels. Zehn Personen und die Vertreter der handlungen der Generalversammlung Groß- Berlins . An Stelle Verführer und Mörder ihrer Mutter, vor Gericht zu ziehen. Ebenso Presse finden Platz, felten find alle Plätze besetzt, besetzt, daß des Kassierers, Genossen Kuhring, der wegen Arbeitsüberbürdung wolle sie gegen ihren Ehemann, den Marchese Venezia auf Heraus­aber viermal mehr Zuhörer Einlaß begehrten, ist un sein Amt niederlegen mußte, wurde Genosse Heinze gewählt. Ein gabe ihrer Mitgift( 12 Millionen) flagen. Da man in Rom von bekannt in der Geschichte Tegels. Den Antrag, der zur Ver- Antrag, gegen 18 Mitglieder, die bei der Firma Spindler Arbeits- alters her für den Klang des Goldes ein sehr zartes Empfinden handlung stand, hatten unsere Genossen die Gemeindevertreter willigendienste verrichteten, das Ausschlußverfahren zu beantragen, hat, ging die Eingeladene unter dem Jubel ihres Mannes sofort auf ben ehrenden Antrag ein, und Marchesa und Freundin dampften nach Lichtenberg und Rodeike, eingebracht. Der erste begründete den wurde angenommen. ab. Hier hielt man sich in einem ersten Hotel Antrag, der eine Beseitigung der Absperrung und eine Wiederherstellung Die Anfrage des Genossen Hilligas: welche Schritte unter- lorenz des früheren Zustandes forderte. Wenn er auch geben mußte, daß nommen werden gegen Mitglieder, die gegen die Lokalliste ber auf, lebte herrlich und in Freuden, und ein junger Mönch, er fich geirrt habe, als er erflärte, einen Beschluß, den Weg zu sperren, stoßen, wurde dahin beantwortet, daß im Wiederholungsfall der der als wirkungsvoller Bußprediger und Kanzelredner be gäbe es nicht, er habe sich durch Einsichtnahme in das Protokoll der Ausschlußantrag der Betreffenden erfolgt. Eine lebhafte Diskussion tannte Bater Cianchi vom Dominikanerkloster von San Miniato vertraulichen Sigung vom 2. Juli d. J. vom Gegenteil überzeugt, rief der Konflikt des Gesangvereins Morgenrot" fontra Genossen quartierte sich zur Befriedigung der geistlichen Bedürfnisse so müsse er doch sagen, es sei am See ein erhebliches Verkehrs- Karl Seidel hervor, wonach lekterer dem Verein seinen Saal zu sowie zur Ausarbeitung des Feldzugsplanes für die erwähnte hindernis geschaffen worden. Ganz besonders würden dadurch neben einem Konzert versprochen hatte und selbigen alsdann anderweitig Wission bei den beiden ein, wandte aber natürlich der Kardinals­den Spaziergängern aus Tegel die von den Dampfern kommenden bergab. Die Versammlung tam zu der Meinung, daß beide Teile nichte sein Hauptinteresse zu. Von Florenz aus begab sich das immer auf angebliches Geheiß des Onkels Kardinal nach Personen getroffen. In den sich anschließenden Ausführungen die Schuld tragen. Zum Schluß fonnte der Vorsitzende die Mit- Trio des Vorsitzenden ließ diefer durchblicken, daß er bereit sei, teilung machen, daß bei der am 1.. Mai eingeleiteten Staatsattion Monaco , wo der Bruder und Beichtvater die Nonnenklöster be Bur fuchte, überall den Segen des Kardinals, auf vatikanisches Amts­den Weg wieder zu öffnen, sobald genügend Garantien nur ein Genosse mit 20 M. Geldstrafe bedacht worden ist. dafür gegeben seien, daß der Reeder Holz seinen Privatvertrag mit Neuaufnahme hatten sich 12 Mitglieder gemeldet, gegen die Ein- papier gedruckt, verteilte usty. Zuweilen fuhr das fromme Paar, Marchesa und Mönch, auch tagelang per Automobil in der der Gemeinde hält. Vielleicht werde der Amtsvorsteher eine Ver- spruch nicht erhoben wurde. Riviera herum, während die Freundin allein im Hotel ihren fügung erlassen, nach der es verboten sein werde, ohne Fahrkarte die Die Hand abgeriffen. Ein bedauerlicher Bauunfall wird uns Betrachtungen oblag. Auf einmal waren die Mittel der Marchesa Schiffe zu besteigen. Dies würde genügen. Bis dahin aber werde auch aus Köpenid gemeldet. Auf dem dortigen Neubau in der Menzel zu Ende; aber der Mönch wußte sich zu helfen, er nahm den die Uferregulierung in der geplanten Weise vorsichgehen und neue Schnellzug und sauste nach seinem Kloster, dessen Kasse er um Wege schaffen. Auf die Seite der Antragsteller trat nur 6000 Frant erleichterte. Kaum war er zurüd, so nahm auch die Gemeindevertreter Schumacher. Gemeindevertreter Direktor Unger Marchesa das Dampfroß, eilte nach demselben Kloster, legitimierte glaubt, daß es sich nicht um die Absperrung, sondern um die Person sich als Nichte des Kardinals und ließ sich von dem naiven Prior des Reeders Holz handle. Gemeindevertreter Kommerzienrat Ernst diefelbe Summe ausbezahlen. Dann bestiegen beide das Automobil, Borsig wünschte, die Gemeindevertreter sollten sich besser in­ließen die Freundin sizen und begaben sich zum Ordensprovinzial, formieren, dann werde die sogenannte öffentliche Meinung den sie um Vertuschung des mittlerweile ruchbar gewordenen ( gemeint ist wohl die öffentliche Protestversammlung) nicht unnötig Standals beschworen. Trotz der durch die Angelegenheit kompro­erregt. Gemeindevertreter Genosse Lichtenberg erwiderte, daß er nur mittierten hohen Persönlichkeiten und trotz des Onkels Kardinal das Interesse der Gemeindemitglieder im Auge gehabt habe, daß ihn veranlagte aber der Provinzial die Verhaftung der Marchesa, kein Interesse für eine Person leite, und daß nicht er, sondern die anderen Redner die Angelegenheiten des Herrn Holy in die Debatte während ihr Tröster, der Bußprediger, entwischt ist und seine Fähig gezogen hätten. Der Vorsigende Gemeindevorsteher Weigert stellte feiten wohl bereits bei einer anderen frommen Dame betätigt. Auf der vergnügten Reise zu Dreien fand die Marchesa" übrigens noch fest, daß seinerfeits mit aller Nachsicht gehandelt worden sei, daß sich aber Reeder Holtz alles Wohlwollen verscherzt habe. Bei der noch Gelegenheit, die Gräfin um eine große Summe zu beſtehlen Abstimmung wurde der Antrag unserer Genoffen mit allen gegen drei und ihre fostbaren Juwelen durch falsche Steine zu ersetzen. Als die Stimmen abgelehnt. Im übrigen genehmigte die Gemeinde­faule Geschichte endlich ans Licht fam, hatte die Marchesa Rampolla" vertretung den Bebauungsplan für die August Müllerstraße und die einen solchen Schreck, daß sie einem Knäblein das Leben schenkte, als den Gatten ihrer Freundin, den Grafen mit den Anliegern der Straße neuerdings getroffenen Abmachungen. deffen Vater fie Nur einer der Besitzer, Brehmer, hat seinen Einspruch gegen den Antonelli bezeichnete. Bei näherem Zusehen erwies sich leider, daß neuen Bebauungsplan nicht fallen lassen. das Baby, das die Marchesa mit eifersüchtiger Mutterliebe ganz allein besorgte, ja sogar stillte. eine... Holzpuppe war.

ftraße 3 follte abgerüstet werden. Der 40jährige Maurer Karl Gewiese war dabei im Begriff, einen schweren Kalkkasten von dem Gerüst herunterzuholen. Als er damit die Leiter herunterstieg, blieb er plöblich mit seinen Solapantinen in einer Sprosse hängen, verlor das Gleichgewicht und stürzte mit samt dem Kasten in die Tiefe. Bei dem Sturz wurde dem Unglücklichen die linke Hand vollständig abgerissen, nur noch mit einer Daumensehne hing das Glied am Unterarm. Der Schwerverlette wurde in das Kreis­frankenhaus in Briz eingeliefert. Boffen.

In der öffentlichen Sigung der Stadtverordneten wurde Serr Drenert jun. zur Feldbeputation einstimmig bestätigt. Bum Besuch des Städtetages am 24. bis 25. September wird Herr Bürger­meister Dr. Wirth bestimmt. Es wird berichtigt, daß vom Kreis­vertreter 1000 M. zweds Anschaffung einer mechanischen Schiebe­leiter nach hier überwiesen wurden. Ein Abonnement auf die öffentliche Wetterkarte und Aushang an einer besonderen Tafel am Postgebäude wird angenommen. Die Versammlung spricht sich gegen eine Zentralheizung für das neue Schulgebäude aus und wünscht wie bisher Kachelöfen, die sich beffer bewähren dürften Bei der Eisenbahndirektion Berlin , die neuerdings die Einführung als eine Zentralheizung, bei der man immer mit Mängeln rechnen des 20 Minuten- Verkehrs abgelehnt hat, soll angefragt werden, ob müsse. Die Pflasterung des Bürgersteiges vom Roggeschen Grund­der vom verstorbenen Eisenbahnminister zugesagte Spätzug Berlin - stück( Bahnhof) bis zur Neuendorfer Chaussee soll in allernächster Tegel um 1 Uhr nachts im Winterfahrplan enthalten ist. Wegen Zeit in Angriff genommen werden und wurde Herr Steinseh­der Verpachtung der Bootsanlegestelle am Bollwerk an den Juhaber meister Rogge mit der Ausführung beauftragt des Strandschlosses" fam es zu langen Debatten. Im Vertrag foll festgelegt werden, daß eventuell jeder gegen eine Gebühr dort an legen dürfe. Eine öffentliche Bootslandebrücke wurde als notwendig bezeichnet. Mariendorf .

Straßenbahn Steglitz Südende- Mariendorf. Die Gemeinde­vertretung von Mariendorf hat in ihrer letzten Sigung beschlossen, die Straßenbahnlinie Steglig- Südende durch den Ort weiterzuführen und die Bahnstrecke aus eigenen Mitteln zu bauen und selbst zu berwalten. Die Gemeinde hatte sich zunächst an den Kreisausschuß mit dem Antrage gewendet, die Durchführung dieses Projektes zu übernehmen. Die Behörde erklärte sich jedoch hierzu nur unter der Bedingung bereit, daß die Gemeinde Mariendorf die Berzinsung und Amortisation der Anlagefosten sowie die Dedung etwaiger Fehlbeträge übernehme. Dieses Anfinnen lehnte die Gemeinde­vertretung von Mariendorf ab und wird nun die Bahn in eigener Regie bauen.

Spandau .

Mit der Erhöhung des Bierpreises hat sich auch in Spandau eine Versammlung der Gastwirte von Spandau und Umgegend beschäftigt. Das Resultat der eingehenden Debatte, in der Genoffe Böhle den Standpunkt der freien Gast- und Schankwirte darlegte, war die Annahme folgender Resolution:

-

Eine Löwengruppe eingegangen. Die bekannte Löwengruppe des Dompteurs Julius Seeth, die zuletzt in Rußland sich befand und im nächsten Jahre unter der Leitung des berühmten Bändigers eine amerikanische Tournee unternehmen sollte, ist, wie man hört, ein Opfer verdorbenen Pferdefleisches geworden. Sämtliche Tiere find eingegangen. Noch vor kurzem bot ein Liebhaber dem Besitzer der Tiere, Direktor Seeth , eine ganz bedeutende Summe für die Tiere, etwa 200 000 m., doch zerschlugen sich die Verhandlungen, da Seeth den Verkauf ablehnte. Die Gruppe, die aus mehr als zwanzig großen männlichen Löwen bestand, erregte vor zwei Jahren im Zirkus Albert Schumann in Berlin viel Bewunderung.

Eingegangene Druckfchriften.

Die beim Kollegen E. Freund, Bichelswerder, tagende außerordentliche Generalversammlung des Vereins der Gast­wirte von Spandau und Umgegend kann sich dem Vorgehen der Ringbrauereien, die erhöhte Biersteuer durch die Erhöhung der Bierpreise auf die Gastwirte abzuwälzen, nicht anschließen. Die Bersammlung protestiert auf das entschiedenste gegen jede Er- Jahresbericht des Vorstandes des sozialdemokratischen Vereins für höhung der Bierpreise und erklärt, die geplante Erhöhung unter den 8. und 10. fchleswig- Holsteinischen Reichstagswahlkreis für die Zeit vom feinen Umständen tragen zu können und zu wollen. Die Ver- 1. Juli 1905 bis 30. Juni 1906. 31 Seiten. Verlag E. Heinrich in sammlung bedauert, daß die Ringbrauereien die erhöhte Bier- Hamburg. steuer zum Anlaß nehmen, um sich nicht nur schadlos zu halten, sondern sich selbst auf Kosten der Gastwirte einen Vorteil zu verschaffen. Die Versammlung empfiehlt sämtlichen Mitgliedern, ihren Bedarf an Bier von ringfreien Brauereien zu decken." Kampf gegen den Unglauben. Am Sonntag wurde unter üblichem Aus den Musterinstituten. Wiederholt find Mißstände in den Tamtam der Grundstein zur katholischen Kirche gelegt. Bei der fich Staatswerkstätten im Vorwärts" Gegenstand der Erörterung ge­an den kirchlichen Att anschließenden Feier im Wilhelminenhof" wesen; des öfteren haben wir gezeigt, daß die Arbeiter, einer glaubte der Herr Kuratus Nennoch auch gegen den Unglauben zu Hierarchie von Fabrikbeamten unterstellt, jeder freien geistigen Protofoil des 2. Bergarbeiterbelegiertentages für Preußen. 113 Seiten. Felde ziehen zu müssen, indem er in einer Ansprache darauf Bezug Regung beraubt werden. Heute kann über ein Vorkommnis be- Preis 40 Pj. Verlag H. Hausmann u. Co., Bochum . Verantwortl. Redakteur: Carl Wermuth, Berlin - Rigdorf. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Ober- Schöneweide.

Jahresbericht der Agitationsfommission für die Provinz Schleswig­ Holstein und das Fürstentum Lübeck für die Beit vom 1. Juli 1905 bis 30. Juni 1906. 31 Seiten. Berlag Chr. Haase u. Co., Stiel. Bericht über die Tätigkeit der Agitationskommission und der Wahl­freise nebst Staffenberichten der Provinz Pommern vom 1. Juli 1904 bis 30. Juni 1906. 52 Seiten. Verlag A. Horn, Stettin . G. Weißstein. Des vergnügten Weinhändler Louis Druders humoristischer Nachlaß. 61 Seiten. Preis 1,50 M. Berlag E. Frensdorff, Berlin SW, 11.