Nr. 203. 23. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 1. September 1906.

Die russische Revolution.

Eine außerordentliche Versammlung unverantwortlicher

Staatsmänner

damit ihre Manifeste jedem Bauern bekannt werden; so soll forschungen angestellt wurden, konnten weder die Attentäter noch ihre auch von der Revolution gehandelt werden: der Ausgang des Helfershelfer ermittelt werden. Kampfes hängt davon ab, was jeder Bauer sagen wird.

Agitation im Heere.

Es wird allgemein anerkannt, daß alle der alten Ordnung Die beim russischen Polizeidepartement eingelaufenen Nach­foll nach einer Meldung der„ Strana" demnächst zu Peters- feindlichen Parteien getrennt marschieren, bereint richten besagen, daß in verschiedenen russischen Hafen­burg über die Gestaltung der inneren Politik Rußlands be- lagen sollen. Im vereint schlagen zu können, sollen alle im städten, vorwiegend aber solchen in Süd- Rußland, eine raten. Das Blatt schreibt des Näheren:„ Die Einberufung gegenwärtigen Augenblick eine und diefelbe Grundidee propagieren, verstärkte Agitation des sozialrevolutionären Militär­der Versammlung steht mit den letzten Ereignissen im Zu- und die kann nur sein: die Konstituante. Das Kadettenorgan tomite es ermittelt worden ist. Der Hauptmann Minaiew von der 4. Sotnie des 22. Kosaken­fammenhang. Die Versammlung wird denselben Charakter jetsch" sagt, daß es noch verfrüht ist, die besonderen Klassen­tragen, wie die, welche nach dem denkwürdigen 13. März 1881 interessen zu verfechten, bevor die allgemeine Sache des ganzen regiments in Mariupol wurde wegen revolutionärer Propaganda ( An diesem Tage wurde Alexander II. getötet. Die Red.) Klasseninteressen des Proletariats laufen mit den gemein­Volkes gesichert worden ist. Sehr richtig! und gerade die unter den Kosaken verhaftet und nach Odessa gebracht. einberufen wurde. Es werden Personen, die im Staatsdienst samen zusammen, so daß es dabei die eigenen Klasseninteressen gar Ein revolutionärer Briefter? stehen und auch solche aus Hoffreisen an den Beratungen Petersburg , 31. August. Die Untersuchung über die Unruhen teilnehmen, ferner Staatsmänner der jüngsten Vergangenheit. Die nicht vernachlässigt. Bei dem sogenannten„ arbeitenden" Bauern- an Bord des Pamjat Aso wa" hat ergeben, daß der Urheber Initiative zur Einberufung einer solchen Versammlung ist im tum sind die Klasseninteressen mit den gemeinsamen nicht immer der Matrosenmeuterei der 65 jährige Seelsorger des Schiffes Komitee der Landesverteidigung entstanden und wird von der identisch; aber auch für seine Interessen ist die Konstituante die gewesen ist. Er wird vor ein Striegsgericht gestellt werden.(?) Majorität des Ministerrates unterstützt." einzige Möglichkeit der Befriedigung und Sicherung. Am wenigsten laufen Ein Bombenattentat. Die Beschlüsse jener Versammlung, die nach dem Tode die Klasseninteressen der Kadetten, nämlich der liberalen Grundherren, mit Die„ Lodzer Zeitung" meldet am 28. August aus Bialystof: Alexanders II. stattfand, sind für Rußland höchst unheilvoll den gemeinsamen zuſammen; die Konstituante kann sie bei der Nach der Abreise des Gouverneurs aus Prushany wurde des Abends gewesen, denn sie leiteten eine Periode der schwärzesten Bodenenteignung schwer schädigen. Diese müssen entscheiden, ob sie in das Gebäude der dortigen Polizeiverwaltung eine Bombe ge Reaktion ein. Der Entwurf einer Verfassung, den Alexander II. das eigene Klasseninteresse oder das gemeinsame höher einschätzen. worfen. Die Post(?) wurde zerstört, Opfer an Menschenleben sind zu unterzeichnen willens gewesen sein soll, verschwand im Es wäre deshalb gut, wenn die Rjetsch" häufiger an die all- nicht zu verzeichnen. Die Attentäter sind entkommen. Dunkel der Archive. Wenn die Versammlung, die jetzt zu- gemeinen Interessen erinnerte. Diese aber können nur durch eine sammentreten soll, von demselben Geiste beseelt sein wird, wie ertretung des souveränen Volkes, eine Konstituante, ihre Vorgängerin, wenn das Attentat auf Stolypin wie das gesichert werden. auf Alexander II. zu einer Verstärkung der ohnehin schon Es muß dies allen Bürgern Rußlands largemacht werden. Die unerträglichen Unterdrückungspolitik führen soll, so würden Dumaauflösung hat diese Aufklärungsarbeit außerordeutlich erleichtert. die Leiden, die das russische Volk im Kampfe um die Freiheit An fich war die Duma nichts; sie war aber ein Mittel zur politi erdulden muß, vermehrt und vergrößert werden, ohne daß ichen Erziehung der Masse. Dieselbe Erziehung soll durch die Dumaauflösung gefördert werden. Den rückständigen Volks­das wankende Gebäude der zarischen Willfürherrschaft deshalb schichten und der Armee soll die Notwendigkeit der Einberufung der respondent der Birsh. Wed." schildert, die Stadt Warschau nach ben neue Festigkeit erlangte. Die Tatsache des Zusammentretens dieser Versammlung Stonstituante klar gemacht werden. Auch bei den neuen Duma- terroristischen Akten der letzten Zeit. Auf den Trottoiren marschieren unverantwortlicher Machthaber zeigt übrigens sehr deutlich, wahlen wird die Boykottpolitik schädlich sein; aber bei der Beteili- Passanten dürfen nur auf dem Straßendamm gehen und werden wie wenig das Stabinett Stolypin die wirkliche Regierung gung an den Dumawahlen soll die Propaganda der Idee der durch beständige Burufe Links gehen!" zur Bewegung angehalten. Rußlands ist, wie eng begrenzt seine Machtbefugnisse sind und Konstituante der Zweck sein. Natürlich wagen sich keine Spaziergänger mehr auf die Straßen wie wenig daher auch seine Programme und Reform- Stolypin hat sich gefreut, daß die Dumaauflösung so ruhig heraus, die verödet daliegen. Um 8 Uhr abends werden die Haus­versprechungen, selbst wenn sie ernst gemeint wären, wert sind. aufgenommen wurde. Er erwartete offenbar einen fofortigen Auf- fore, die Läden und die Cafés geschlossen. Die Theater find leer. stand. Er hat sich geirrt: ein Putsch wäre leicht zu unter- Handel und Wandel stockt. drücken gewesen, einen solchen brauchen die Revolutionäre nicht. Sonstige Meldungen. Wir brauchen keine Putsche oder Augenblics­ausbrüche; wir brauchen eine siegreiche Revoirdischer Gang von der Wohnung eines Tataren bis zur Petersburg, 31. August. In Schousch a wurde ein unter­Iution. Diese muß aber noch durch organisatorische und Residenz des Gouverneurs General Kolotschapow entdeckt. Man Agitationsarbeit vorbereitet werden. Das ruhige Verhalten des nimmt an, daß auf den Gouverneur ein Attentat geplant war. Proletariates zeigt, daß bei ihm Bewußtsein an die Stelle von Elementarregungen tritt.

Stolypin zum Rücktritt genötigt?

Der„ Russische Kurier" will wissen, daß die ultrareaktionäre Hof­partei den Zaren völlig für sich gewonnen habe und daß am Witt woch bei einer Unterredung des Ministerpräsidenten mit dem Zaren dieser ihm mehrmals gejagt habe, das Bombenattentat müsse schädigend auf seine Gesundheit einwirken. Dem Ministerpräsidenten sollte so angedeutet werden, daß er„ Gesundheitsrücksichten" zu be­kommen habe. Nach dem Kronrat( der nach den Ankündigungen gestern getagt hätte) werde Stolypin gegangen werden.

Nach einer Petersburger Meldung erklärte indes Stolypin einem Vertreter eines dortigen Blattes, daß alle neuerdings wieder um laufenden Gerüchte, daß er abzu danken beabsichtige, un tv a hr feien

Unzuverlässige überall. Aus vertraulichen Mitteilungen einiger Gouverneure geht her­vor, daß die in der letzten Zeit bielfach beobachtete Flucht politischer Gefangenen u. a. darauf zurückzuführen ist, daß die Gefängnis­direktoren vielfach unzuverlässige Elemente" sind.

Warschau .

Das Aussehen einer belagerten Stadt bietet, wie der Kor­

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In Mitau wurde ein Jude verhaftet, der einen Schubkarren mit Kartoffeln fuhr, unter welchen 40 Revolver und eine Kiste mit mit 150 Proz. Aufschlag verkauft. Patronen gefunden wurden. Die Revolver werden in der Stadt

planen die Bauern einen allgemeinen Aufstand, nur die In den Gouvernements der Wolganiederung Verteilung von Land kann den Aufstand verhüten.

In Tscherkadi, einer Gemeinde von 15 000 Einwohnern, welche als revolutionäres Zentrum bekannt ist, wurden große Vor­räte an Bomben und ein ganzes Waffendepot entdeckt.

Die„ Rietsch" schildert eine Versammlung in der Ansiedelung Pokrowskoje, Gouvernement Samara, bei Gelegenheit der Duma­auflösung. Die Anwesenden schrien:" Eine Konstituante soll ein­berufen werden!" Die Redner aber mahnten, abzuwarten, was Petersburg und Moskau sagen werden, und vorläufig ruhig zu Plechanow über die Lage nach der Duma- Auflösung. bleiben". Eine solche Ruhe wird die Position der Regierung nicht Seitdem der bekannte russische Parteiführer Genosse befestigen, sondern erschüttern. In vielen Industriezentren( JIwanowo- Wosnessenst, Donetz­Plechanow abseits von den ztvei großen Fraktionen der russischen Sozialdemokratie eine selbständige Position ein- gebiet, Brjanst) ist noch die schwarze Bande stark, d. h. das nivent, erhält seine Stimme eine eigenartige Bedeutung da- proletarische Bewußtsein wenig entwickelt. Bei planmäßiger die Zentralregierung hat das Volk zu ernähren. Die och durch, daß er ohne Rücksicht auf fraktionelle Zugehörigkeit sich Propaganda entwickeln sich aber jetzt auch die rückständigen über die Ereignisse ungezivungen ausspricht und an der Partei- Proletarierschichten schnell. Die„ Rjetsch" berichtet, wie in tätigkeit freie Stritif übt. Das Erscheinen jeder neuen Nummer Bachmut( Donetzgebiet) die häufigen Versammlungen das Proletariat feines Tagebuches eines Sozialdemokraten" ist immer ein völlig gewandelt haben, so daß die früheren Pogromteilnehmer nicht Ereignis und begegnet nicht nur in der sozialdemokratischen, mehr zu erkennen sind.

erwartet werden.

In den Gouvernements von Kasan , Simbirst und Samara dürfte die Hungersnot schon Ende des Monats ausbrechen, die Geldvorräte der Gemstwos sind völlig erschöpft und schulen werden am 28. September wieder eröffnet.

Nochmals die hohen Löhne der Buchdrucker.

Wir zeigten unseren Lesern fürzlich den Korrespondent für sondern auch in der bürgerlichen Presse der allergrößten Auf- Dasselbe gilt für die Bauern. Die„ Rietsch" beschreibt wie Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer" in einer jedenfalls eigen­merkjamfeit. Die kürzlich in Genf erschienene Nummer 6 im Gouvernement Nischni- Nowgorod die Sozialdemokraten und Sozial- artigen Rolle. Nicht durch unsere Schuld. Er bemühte sich dem ( August) ist der durch die Duma- Auflösung geschaffenen Lage revolutionären Versammlungen veranstalten und die Masse organisieren. Vorwärts" gegenüber die relativ hohen Löhne der Buchdrucker gewidmet. Wir geben den wesentlichen Inhalt der Aus- Es werden Bauernklubs, Bauernkomitees gegründet. Reisende herauszustreichen. Daß wir ihn in solcher Rolle nicht bewundern führungen Plechanows wieder: Agitatoren kommen, und die Bauern wohnen mit großer Lust einer und seine Beweisführung nicht anerkennen, erbost ihn sehr. Er Die Auflösung der Duma konnte von jedem einsichtigen Politiker Reihe Vorträge bei. Bei den Sozialdemokraten ist dies besonders gut Für die Regierung war es vorteilhafter, den eingerichtet. Bisweilen finden auf Wunsch der Bauern Diskussionen Konflikt früher vom Zaune zu brechen. In der gegenwärtigen zwischen verschiedenen Parteivertretern statt. Die Bauern treiben politischen Atmosphäre schrumpfen die Kräfte der Regierung mit dann selbst die Agitation weiter. jedem Tage zusammen; ihre letzte Stüße, die Armee, ist in Auf­lösung begriffen. Die Auflösung der Armee hat aber jegt vorläufig erst begonnen. Gegenwärtig fann noch die Regierung auf die Mehrzahl der Truppen rechnen. Später, bei der weiteren Ent­wickelung dieses Auflösungsprozesses, wird die Mehrzahl der Truppen zu den Freiheitskämpfern übergehen. Der Selbsterhaltungstrieb der Regierung erforderte es daher, die Duma bald auf zulösen.

Das ist alles sehr gut, es muß aber noch besser werden. Es ist notwendig, daß das gesamte Bauerntum solcher Einwirkung unserer Ohne dies zu tun, können wir nicht Partei unterzogen werde. fiegen; wenn wir aber dies getan haben, wird es uns un möglich sein, nicht zu siegen.

Das ist die

widmet uns dafür eine Fülle von Liebenswürdigkeiten", die wir verschmerzen, weil wir genügend Verständnis für seine unangenehme Bojition besigen. Auf seine fachlichen Einwände gehen wir ein. Wir hatten nebenbei bemerkt, daß die Löhne der Buch drucker in der berufsgenossenschaftlichen Statistik durch eingestellten Beträge für versicherte Unternehmer und Gehälter der Beamten günstig beeinflußt werden. Dazu bemerkt der Korrespondent", es komme dafür nur ein Prozentsaz von Nach dem Bericht der Berufss 0,0020 Versicherter in Betracht. genossenschaft beträgt die Zahl der freiwillig Versicherten aber 299, Auch ein zweites tut not: Systematisches Einwirken das macht auf die Gesamtzahl von 132 644 schon 0,2254 Proz. aus. Die Propaganda im Militär geht erfolgreich seiner ersten Entgegnung erklärte der Korrespondent", er könne trots Dazu kommen aber noch die verficherungspflichtigen Beamten. In auf die Armee. vorwärts; es muß aber hier noch ein gutes Stück Arbeit geleistet Anfrage bei der Berufsgenossenschaft nähere Lohnangaben nicht Die Boykottfreunde waren gegen die Beteiligung an der Duma, werden. Jede Familie, die im Militär Mitglieder hat, soll dabei machen. Jetzt gibt er den Durchschnittslohn für Buchdrucker weil sie keine„ konstitutionellen Illusionen" bei dem tatsächlichen helfen. Diese Arbeit soll getan werden, bevor wir das Bolt zum auf 1341,08 m. an. Damit glaubt er unsere Berechnung einer Fortbestehen der alten Regierungsform im Volte befestigen wollten. Rampf auffordern. Sonst werden wir bloß Stolypin einen Dienst mittleren Linie von 1250 9. entkräftet zu haben. ein Jrrtum! Wir hatten ausdrücklich konstatiert, daß Es war das eine falsche Taktik: gerade eine rege Beteiligung mußte erweisen. anderer Facharbeiter solche Illusionen zerstören. Nur praktische Erfahrung konnte Das Proletariat wird den Kampf beginnen, wenn es ihm, Löhne der Buchdrucker hinter denen die großen Massen belehren, daß die gegenwärtige„ Konstitution" zu nicht wenn es Stolypin paßt. Ihm wird er dann passen, wenn das zurückſtehen. Wollen wir nun nach dem Rezept des„ Korrespondent " nichts führt. Durch praktische Erfahrung würden alle zu begreifen ganze Volk und die Mehrzahl der Truppen revolutionär gestimmt verfahren und den Löhnen der Buchdrucker unter Ausschluß der Jugendlichen und Lehrlinge die Löhne anderer Facharbeiter, z. B. gezwungen sein, daß ihre elementarsten wirtschaftlichen Interessen sind. Uns Revolutionäre soll die ganze Gesellschaft unterstützen. Dreher, Maurer , Schmiede usw. gegenüber stellen, dann würde sich mur durch eine auf Grund des allgemeinen, gleichen usw. Stimmrechts Dann wird das Ziel in nicht ferner Zukunft erreicht werden. für die Buchdrucker ein noch ungünstigeres Verhältnis ergeben als cinberufene Konstituante befriedigt werden können. Die Duma­Das folgende Heft des„ Tagebuchs eines Sozialdemokraten" durch die Gegenüberstellung der berufsgenossenschaftlichen Durch auflösung ist für die Masse eine anschauliche Lehre gewesen; wird den Meutereien und dem Massenstreit gewidmet werden. Was schnittslöhne. Die Kernfrage ignoriert der Korrespondent" voll­Deshalb hat sie das Machtverhältnis augunsten der darüber bekannt ist, kann uns in derselben Ueberzeugung bestärken: ständig. Nach den Angaben der Berufsgenossenschaft sind die Löhne Revolution verschoben. Es wäre für die Aufklärung der Masse Wir brauchen keine Augenblicksausbrüche; sie übrigens nur sehr minimal gestiegen, von 1025 m. im Jahre 1904 noch nützlicher gewesen, wenn der Anschauungsunterricht der Duma- können uns bloß schwächen; wir brauchen eine auf 1040 M. im Jahre 1905. Der Kuriosa halber geben wir noch verhandlungen länger gedauert hätte; es war daher für die Re- fiegreiche Revolution; und zu einer solchen ist folgendes aus dem„ Korrespondent" wieder: gierung die frühere Auflösung auch in dieser Hinsicht wünschenswert; noch Vorbereitungsarbeit nötig. aber auch jetzt hat diese anschauliche Lehre die Entwickelung der Masse gefördert.

Neue Bluturteile über die Sveaborger Menterer.

Die friedliche Lösung der Krisis ist jetzt unmöglich ge- Helsingfors , 31. August. Gestern wurde über den Rest der Auf­worden; allerdings war diese Unmöglichkeit auch früher für ein- rührer von Sveaborg das Urteil gefällt: 19 Soldaten und drei fichtigere Politifer flar. Auch solche, die früher immer eine fried- Zivilisten wurden zum Tode durch Erschießen, 33 Soldaten zu liche Lösung erstrebten( die Kadetten), haben im Wiborger Aufrufe 3wangsarbeit von 12 bis 15 Jahren, 33 zur Versetzung in eine Refruten und Steuerverweigerung empfohlen und dadurch den Strafabteilung auf 4 bis 5 Jahre, 195 auf 3 bis 4 Jahre und 298 revolutionären Weg betreten. zu 3 bis 4 Monaten Gefängnis verurteilt.

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Guerillakrieg gegen die Polizei in Moskau .

Düwell nennt unsere Feststellung, er habe in der Parteipresse einmal erflärt, die fortgesetten Lohnerhöhungen bedeuten eine nicht zu übersehende Gefahr für die Allgemeinheit, als Schwindel und beweislose Verdächtigung. Nun wir fragen Herrn Düwell, wer anfangs vorigen Jahres in der Leipziger Volkszeitung" den Satz geschrieben hat:„ Es ist ein Grundirrtum, anzunehmen, jede Lohnerhöhung bedeute einen entsprechenden allgemeinen sozialen Fortschritt. Im Gegenteile fann die Einkommenssteigerung für einen Beruf eine wirtschaftliche Schädigung der Gesamtheit ein­schließen. Nehmen wir an, das Kohlenmagnatentum läßt eine Lohnsteigerung für die Gesamtbelegschaft in Summe von 50 Millionen Mark eintreten, gleichzeitig wird eine Preissteigerung vorgenommen, die eine Mehrbelastung der Konsumenten um 100 Millionen Mark ausmacht, so hat die Bergarbeiterschaft zwar 50 Millionen Mark nominell gewonnen, die Gesamtheit hat aber trozdem 50 Millionen Mark auf dem kapitalistischen Altare opfern müssen." Wir müssen schon dabei bleiben, daß es eine beweislose

Die Illusion der Gesetzlichkeit" ist aber noch haften ge­blieben; es wurde so argumentiert: die Regierung darf nicht ohne Am Montag, den 27. August find in Moskau mehrere sorg­Volksvertreter Rekruten einberufen und Steuern erheben, deshalb führt die Gesetzlichkeit zur Rekruten- und Steuerverweigerung. dem„ Russischen Kurier" wären sie von Sozialrevolutionären unter­fältig organisierte Attentate auf Polizeibeamte verübt worden. Nach Es geht aber der legale Widerstand notwendig in einen nommen worden. Ueber den Verlauf teilt dieselbe Quelle mit: In illegalen über. Der Standpunkt der Unterzeichner des Aufrufes dem betreffenden Bezirk waren zahlreiche Sozialrevolutionäre mit war überhaupt verfehlt. Der richtige wäre der der 3 wed- Browning- Nevolvern bewaffnet auf dem Bürgersteig verteilt. Gegen Berdächtigung ist, wenn man aus dem Vorstehenden„ feststellt", mäßigkeit gewesen. 9 Uhr abends famen plöglich auf einer mit feurigen Pferden be- Düwell habe erklärt, die fortgesetzten Lohnerhöhungen bedeuten Leute zlvei junge Der Hauptpunkt in dem Aufrufe hätte folgender sein müssen: spannten Proljetta alt den Polizei eine nicht zu übersehende Gefahr für die Allgemeinheit." Für leutnant B. J. Schtschutin Eine Vertretung, die aufgelöst werden kann, ohne die Forderungen herangestürmt, schossen ihn eine Gefahr erklärt er die Preiswucherei, durch welche die Be­nieder und rasten mit ihrem Gefährt blizschnell des Volkes erfüllt zu haben, entspricht nicht den Volksinteressen. da- hauptung, durch Lohnerhöhungen würde die Konkurrenzfähig Deshalb ist eine Konstituante notwendig, oder aber, von, um in der Karjetnajastraße zwei am Restaurant" Bolna" feit und die Rentabilität unterbunden, ins Reich der Märchen ver­falls eine neue Duma zusammentritt, der Kampf um die postierte Polizeibeamte in derselben Weise niederzuknallen und davon- wiesen wird. Wenn der„ Korrespondent" die Bewegung der Sohlen­zujagen. Als aber die Polizeibeamten der benachbarten Reviere preise mit den Löhnen der Bergarbeiter vergleicht, wird er übrigens Konstituante vermittelst der neuen Duma. Der zweite Punkt auf die Attentäter zu schießen begannen, erwiderten nicht nur diese finden, daß, das gewählte Beispiel leider nur anzusehr der Wirklichkeit hätte die Aufforderung sein müssen, den Aufruf in den Massen und das Feuer, sondern auch die auf den Bürgersteigen fich befindlichen entspricht. Der Korrespondent" hat dann noch den sonderbaren auch in der Armee zu verbreiten. Die Regierung gibt sich Mühe. bewaffneten Revolutionäre. Trozdem sofort die umfassendsten Nach- Einfan, Genossen Kautsky gegen Düwell sprechen zu lassen,