Hus der Frauenbewegung.
Erwacht!
Wacht auf! Wacht auf!
Ihr habt jahrtausendelang geschlafen Wacht auf und seht,
Es will lichter Morgen werden.
Jakoby.
Bachet auf, ihr getretenen und entrechteten Frauen, ihr denkträgen Menschenfinder, und seht, wie in allen Orten und in allen Landen die Sehnsucht des Proletariats nach Freiheit und Bildung wächst! Seht, wie neben dieser Sehnsucht das Bedürfnis, Brot, genügend Brot zu erringen, in den wirtschaftlichen Kämpfen zwischen Unternehmern und Arbeitern zum Ausdruck kommt. Immer größer wird die Zahl der Frauen, die durch den schlechten Verdienst der Männer zur Eriverbsarbeit gezwungen werden. Das Kapital sucht zu Nutz und Frommen seines Profits an Stelle der kraftvollen Männerarme Frauen, jugendliche Arbeiter und noch lieber Kinderhände schuften und schanzen zu lassen. Die Gier der Unternehmer nach billigen Arbeitskräften spiegelt fich deutlich in der Reichsstatistik wider, nach der die Beschäftigung der weiblichen und jugendlichen Arbeiter in den Fabriken von Jahr zu Jahr recht beträchtlich zunimmt. Hunderttausende und Aberhunderttausende von Frauen und Mädchen unterstehen der Botmäßigkeit des ausbeutenden Kapitals, und sind deshalb gezwungen, wollen sie sich nicht eines Verrats an den Angehörigen ihrer Klasse schuldig machen, sich der modernen Arbeiterbewegung anzuschließen.
Arbeiterin sein, das heißt in der heutigen Ordnung nichts anderes, als zum Vorteil fremden Reichtums ausgebeutet werden, das heißt Sorge, Entbehrungen und Unrecht tragen, gar oft auch
Hunger und Schmach.
Die Grundlage der heutigen Weltordnung beruht auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Um die heutige Weltordnung aufrecht zu erhalten, versucht man, die Arbeiter massen mit allen gefeßlichen und ungefeßlichen Mitteln an der Wollen die Frauen und Mädchen als gleichberechtigte Menschen Ieben, müssen die gemeinsam, Schulter an Schulter mit ihren Männern und Brüdern fämpfend, das Ende der kapitalistischen Herrschaft herbeiführen. Erst wenn die Herrschaft des Kapitalismus aufgehoben ist, hat auch die Sklaverei, das Elend des Proletariats und die Rechtlosigkeit der Frau ein Ende.
Es gilt, schon die Gegenwart lichter und schöner zu gestalten; darum ist es Pflicht der Frauen und der Mädchen, sich an den wirtschaftlichen und politischen Kämpfen zu beteiligen.
Proletarierinnen, glaubt nicht, auch nur eine einzige von euch sei in dem Kampfe um Recht und Menschenwürde überflüssig. Es ist nicht nur aller Recht, sondern aller Pflicht, sich in der modernen Arbeiterbewegung zu betätigen. Arbeiterfrauen und Mädchen! Sucht daher nicht nach allen möglichen und unmöglichen Gründen, die angeblich beweisen sollen, daß die moderne Arbeiterbewegung keinen Zweck" habe; die Beteiligung an unseren Kämpfen ist für alle Unterdrückten notwendig. Nur durch die moderne Arbeiterbewegung wird die Menschheit vom Joch des Kapitals befreit werden.
Frauen und Mädchen, erwacht! Werdet Kämpferinnen im Heere der Sozialdemokratie. Vereinigt euch mit euren Klassengenossen; helft der Zukunft den Weg bereiten!
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Von der Gesindeordnung. P. Weltisch führte in einer längeren Rede aus, daß die GeIn Lindau bei Neustadtel( Kreis Freystadt ) erkrankte, wie die nossenschaftsgründungen überhand genommen hätten. Er wandte " Volkswacht" berichtet, vor einiger Zeit die Frau des Fabrik- sich entschieden dagegen, da man es hier nur mit kleinkapitalistischen arbeiters August F. so, daß sie die häuslichen Arbeiten nicht mehr Unternehmungen zu tun habe, die dem Verband gefährlich werden, berrichten konnte, das Bett hüten mußte und einer sorgfältigen die Streitarbeit leisten und auf die Ausbeutung des ArPflege bedurfte. Der Mann, täglich seiner Arbeit nachgehend, beiters gerichtet sind und die oft nur ein 3 wischenmeisterkonnte sich seiner kranken Frau nicht widmen, eine Pflegerin stand system darstellen, daher auch bekämpft werden müssen. In der ihm nicht zur Verfügung, auch konnte er trotz eifrigen Bemühens Diskussion fand der Redner manchen Gegner insofern, als eine solche nicht erhalten. Da fühlte sich nun die vierzehnjährige, man den Genossenschaftsgedanken selbst in Schuß nahm, aber man bei dem Bauerngutsbesizer John in Lindau in Diensten stehende war sich darin einig, daß von den bestehenden genossenschaftTochter der Erkrankten in ihrer Kindesliebe verpflichtet, ihre tranke lichen Gründungen unter den Glasschleifern Berlins nichts zu Mutter zu pflegen und die Hauswirtschaft zu versorgen. Das erwarten sei. Der Verbandsvorsitzende Girbig hob den Untervierte Gebot achtend, das ihr in der eben erst verlassenen Schule schied scharf hervor und feierte die Genossenschaften auf ge= wohl täglich gelehrt worden ist, verließ sie ohne vorherige Kündigung under Grundlage in enger Fühlung mit den Gewerkden Dienst und ging zu ihrer kranken Mutter. Das junge Mädchen schaften und in Verbindung mit der Partei, für die er unter hatte aber nicht bedacht, daß es sich in den eisernen Klauen der auen Umständen eintreten würde. Folgende Beamte wurden preußischen Gesindeordnung von 1854 befand, und daß es damit gewählt: Strauch , Kassierer; Zwicker und Reis, Revisoren; Meilden gegen dieses Ausnahmegesetz für Landarbeiter gefrevelt. Das mußte als Gewerkschaftsdelegierter; Schlüter als Kassierer vom Streifgerochen werden. Der Bauerngutsbesitzer strengte Klage an, wegen fonds; Schröder als Vertreter in den Hauptvorstand. Ein Beungefeßmäßigem" Verlassen des Dienstes und auf Rückkehr des schluß des Hauptvorstandes, daß Arbeitsmangel nicht länger Mädchens in denselben. Nach einer amtlichen Vernehmung erhielt als Grund zur Unterstützung durch den Verband angesehen werden das Kind von Herrn Amtsvorsteher Freyberger die Aufforderung, solle, fand vielfachen Widerspruch und die Versammlung beschloß, innerhalb vierundzwanzig Stunden in den Dienst zurückzukehren, Beschwerde beim Ausschuß zu führen. Die Praktiken der widrigenfalls es eine Geldstrafe von 60 Mark treffen würde, die Firma Bruhns u. Simon wurden scharf kritisiert. eventuell exekutivisch beigetrieben oder im Unvermögensfalle in eine besteht eine größere Ausbeutung als in irgend einem anderen Haftstrafe von 1 Woche umgewandelt werden würde. Die Liebe Betriebe. Die Firma gehört zur Vereinigung der Unternehmer zur Mutter siegte aber in dem Mädchen und so kehrte es auch auf und ist tarifbrüchig geworden. Verhandlungen sind deswegen im diese Aufforderung hin noch nicht in den Dienst zurück. Bald erGange. schien der Gemeindediener und wollte die Pfändung an den Sachen Im Herbst wird der Verband in eine Lohnbewegung ein. des Mädchens vornehmen. Diese verlief ergebnislos. Nach wenigen Stunden erschien wiederum der Gemeindediener und beorderte das Mädchen nach dem Polizeiamt, von wo es in Haft gesezt und nach aller in der Zelluloid- Haarschmuckbranche beschäftigten Arbeiter und Eine gutbesuchte Branchenversammlung der Kammacher und einer Woche mit dem Bemerken entlassen wurde, daß es das ganze Arbeiterinnen tagte am Mittwoch im„ Englischen Garten ". In der Mietsjahr hindurch immer höhere Strafen zu gewärtigen habe, Branche herrschen noch recht traurige Verhältnisse, welche in der wenn es nun noch nicht in den Dienst gehe.
treten.
Dort
Mit unverkennbarer Deutlichkeit lernt man so schon der kaum Hauptfache auf die übergroße Zahl von jungen ungelernten Ar der Schule entwachsenen Jugend den Wert der zehn Gebote Gottes beitern und Arbeiterinnen, die in der Branche beschäftigt werden, mit dem Wert der von den Junkern und ihrer Sippe geschaffenen zurückzuführen sind. Ruhmlos an der Spitze steht die Firma folgt die„ Gebote", da kommt ein famoses„ Gefeß", auf Grund dessen schlechtesten aus. Preise werden hier bezahlt, wie man sie schlechter und aufrechterhaltenen Gesindeordnung vergleichen. Das Kind be- Thomas u. Krasser, Dresdenerstr. 59, welche ausschließlich nur mit solchen Leuten arbeitet. Hier sieht es auch am es unbarmherzig eingesperrt wird. Von Rechts wegen. Wahrhaftig, im entlegensten Winkel des Erzgebirges kaum finden kann. Hier mir leben schon in einer mehr als„ göttlichen Weltordnung". kommt es vor, daß ein Familienvater, bei einer Arbeitszeit von 57 Stunden, mit 12 Mark Wochenverdienst nach Hause geht. Aber auch das Organisationsverhältnis ist hier nicht das beste. Zu den Vorgängen in Nürnberg wurde folgende Resolution mit stürmischen Beifall angenommen:
Der Gewerkschaftskongres, der am Montag in Liverpool erlichen Delegierten, die daran teilnehmen werden, sagt die Londoner öffnet wird, ist bemerkenswert schon allein durch die Zahl der weib" Tribune". Eine Reihe von neuen Verbänden haben die Arbeiterinnen jüngst gegründet: die Telephonmädchen, die Teepockerinnen, die Verkäuferinnen, die Ladenarbeiterinnen werden vertreten sein. Eine große neue Union ist gebildet worden, die alle Arbeiterinnen umfaßt, welche nicht in einer eigenen Union organisiert sind," National Federation of Women Workers" geabhalten, zu der Delegierte geladen sind, die Industriezweige vernannt. Neben dem Kongreß werden die Frauen eine Konferenz treten, in welchen Frauenarbeit eine große Rolle spielt. Dic Organisationsbestrebungen sind unter den englischen Arbeiterinnen allerorten sehr lebhaft geworden.
Verfammlungen.
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Die Glasarbeiter hielten am Donnerstag eine Versammlung ab, in der die gegenwärtige Lage im Gewerbe besprochen wurde.
"
Die im Englischen Garten " tagende Branchenversammlung der Kammacher und aller in der Zelluloid- Haarschmuckbranche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen nimmt Kenntnis von den wiederholten abscheulichen Vorgängen in Nürnberg . spricht der Familie, deren Ernährer durch ruchlose Mörderhand seinen Tod gefunden hat, ihr Beileid aus und verurteilt das rigorose Verhalten der Arbeitswilligen sowie der Polizei gegenüber den Ausständigen sowohl als auch unbeteiligten Personen auf das entschiedenste. Ferner bringt die Versammlung den Ausständigen in Nürnberg ihre Sympathie dar und hofft, daß dieselben so lange ausharren, bis ihre gerechten Forderungen erfüllt sind.
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