Mittwoch,
Schleswig- Holsteinischer Parteitag.
M
Am Sonntag und Montag tagte in Rendsburg der Partei tag für die Provinz Schleswig- Holstein und das Fürstentum Eutin . Erschienen waren 106 Delegierte resp. Parteifunktionäre. Den bom Parteisekretär für die Provinz, Genossen Bartels Sam burg, vorgelegten Tätigkeitsbericht haben wir bereits in Nr. 198 besprochen. An ihn knüpfte sich eine lebhafte Debatte, in der hauptsächlich auf die Ursachen des Stimmenrüdganges im 9. Kreise um 500 eingegangen wurde. Ein Redner aus diesem Kreise führt diesen Rückgang auf die Aufstellung einer freisinnigen Kandidatur zurüd. Um nicht einen Nationalsozialen wählen zu müssen, hätten früher die Freifinnigen zum Teil für unseren Kandidaten geStimmt. Poller Kiel wendet sich gegen die Aeußerungen Baul Müllers auf der Gewerkschaftskonferenz, soweit sie das Verhältnis der Genossen im 7. Kreise( Kiel ) betreffen. Müller habe gesagt: Man schwelgte in raditalen Phrasen, d. h. nur scheinbar radikal, man schwärmte den Massen manches über ihre Macht vor, man sprach von gewerkschaftlichem Sumpf, bon Palliativmittelchen, von Feigheit der Führer usw. Ganz speziell unser. Freund Legien hätte alle Ursache, sich gegen die Heße in Versammlungen zu wenden, denn gerade in Kiel , im größten Orte seines Kreises, ist in einer Weise gegen die Gewerkschaftsführer und indirekt auch gegen ihn polemisiert worden, daß er scharfen Protest erheben sollte." Weiter habe Müller gesagt:" Ich halte Legien in allererster Linie für berufen, ein ganz entschiedenes Veto gegen solche Demagogenheze einzulegen." Hierzu müsse er erklären, daß diese Angaben auf Unwahrheit beruhen, denn von einer derartigen Heze" gegen Legien sei ihm nichts bekannt. Ob diese unwahre Behauptung bewußt oder unbewußt von Müller aufgestellt wurde, könne er nicht beurteilen, aber unwahr sei sie auf jeden Fall.
Aus der Partei.
geht folgende Schauermeldung: Eine neue christliche Gemeinheit. Durch die Ordnungspreffe
fomme, wo wir die alte Staatsbarade umwerfen können. Der Hirtenbrief" war nicht am Blaze. Als wir das Schreiben sahen, fragten wir in Hamburg an per Telephon an, was los sei, weil wir glaubten, dort müsse eine Bombe geplakt sein. Wir erhielten aber eine beruhigende Antwort.( Große Heiterkeit.) In unserem Blatt sind die drei Genossen nicht verhöhnt worden, weil wir in Rücksicht auf unsere Raumverhältnisse manches igno 15. August zwei Diebe dabei abgefaßt, als sie in der dortigen " In der Bürgermeisterei Benrath wurden in der Nacht zum rieren müssen. Wenn der Artikel den drei Abgeordneten Anlaß tatholischen Kirche mit Hülfe von Brecheisen einen Eingegeben habe zu ihrer Erklärung, dann müßten sie ihn falsch ver- bruch versuchten. standen haben. Sollten solche gefährliche Strömungen vorhanden einen Spizbuben auf frischer Tat, den zweiten am folgenden Mehreren Polizeibeamten gelang es, den sein, dann wäre es Pflicht des Parteivorstandes gewesen, dagegen Tage auf seiner Arbeitsstelle zu verhaften. Front zu machen; den drei Genossen stand es nicht zu. Sollten ergaben, daß es sich um die Vertrauensmänner des Die Personalien die drei Genossen mal wieder einen etwas temperamentvollen sozialdemokratischen Metallarbeiter Verbandes Artikel lesen, dann können sie ganz beruhigt sein, denn er kommt Otto Wahl und Heinrich Krämer handelte, denen auch noch ein schon ziemlich abgekühlt in die Köpfe unserer schwerfälligen schles- anderer Einbruchsdiebstahl zur Last gelegt wird." wig- holsteinischen Bevölkerung hinein. Eine Gefahr ist da nicht im Verzuge. Schon oft haben wir, und auch Sie, Genosse b. Elm, durch unsere Reden die Massen begeistert und aufgefordert, mit zuarbeiten an dem großen Befreiungswert. Das hat der Artikel auch nur getan. Es sollte etwas Feuer in die Bude gebracht werden, damit der deutsche Michel nicht leer ausgehe. Den Artikel unterstreiche er auch heute noch von A bis 3 und er würde ihn morgen genau so schreiben.
"
Der Hirtenbrief" und die Frage des Massenstreits beschäftigten den Provinzialparteitag noch Montagvormittag. Adam- Kiel verweist auf den großen Beifall, den Adler geerntet habe und der beweise, wie der Parteitag über die Frage des Hirtenbriefes" urteile. Die Kieler Genoffen lehnen es dankend ab, sich unter eine Vormundschaft zu stellen, wie sie in dem„ Hirtenbrief" zum Ausdruck fomme. Der Artikel„ Fort mit dem Kleintram!" entspreche den Anschauungen der Kieler Genossen. -Koenen Hamburg : Wir werden uns ja in Hamburg am Freitag gestatten, über das Thema„ Gewerkschaften und Partei" zu sprechen und dabei wird diese Angelegenheit auch zur Sprache fommen. Ich bin nicht Müller bestreitet, von einer„ direkten Heze" gegen Legien bange, wie die Hamburger Genossen sich entscheiden. Frohme gesprochen zu haben. Eine Anzahl Kieler Genossen operieren meint, mit Phrasenschwall und Redensarten werde eine solche Sache äußerst geschickt, indem sie einen Haufen Gewerkschaftsführer bei nicht entfchieden. Redner verteidigt den„ Hirtenbrief" und behauptet, den Beinen nehmen und sie dem Führer der deutschen Gewerk- daß tatiächlich eine verderbliche Revolutionsromantik zum Ausdruck schaften, Genossen Legien, um die Ohren schlagen. gekommen fei, gegen die sich der Hirtenbrief" mit recht gewandt Jetzt sei allerdings die Ernüchterung eingetreten. In
"
"
〃
"
#
-
-
=
dieser Mordgeschichte noch die geschmackvolle Bemerkung an: Bei den Das Berliner Organ für die Gebildeten aller Stände fügt beiden scheint sich der Say:" Religion ist Privatsache" mit dem anderen:" Eigentum ist Diebstahl" in höchst eigentümlicher Weise vermischt zu haben.
Gewerkschaft ist verantwortlich für Verfehlungen einzelner ihrer An sich ist die Sache sehr belanglos, denn feine Partei noch Ordnungsleute würden nicht zum besten fahren. Mitglieder, solange sie sie nicht deckt. Wär's anders, gerade die
Düsseldorfer Parteiblatt, die" Boltszeitung", beantwortet diese Aber was ist denn überhaupt an der Sache Wahres? Unser Frage so:
" Lediglich, daß die beiden verhaftet sind und sich in Unters suchungshaft befinden. Die Verhaftung liegt schon über 14 Tage zurück, aber die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Be= weise für die Schuld der beiden konnten bisher. nicht erbracht werden und wer die Personen fennt, namentlich Krämer, der weiß, daß letterer ganz bestimmt weder einen Einbruchsdiebstahl begangen hat, noch an einem solchen beteiligt gewesen ist. Auch bei Wahl wird dies zutreffen. Der Rhein Länder", das Benrather Lokalblatt, hat auch diese Meinung geäußert, und jeder halbwegs anständige Mensch wartet mit seinem Urteil, bis das Gericht gesprochen hat." Die Leute von der christlichen und sonstigen Ordnungspresse
"
"
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Klaffenjuftiz in Desterreich. Aus uczawa( Bukowina ) wird folgende ungeheuerliche Verurteilung gemeldet: Bei ciner Demonstration der Handelsangestellten für die Neunuhrsperre wurde eine Scheibe eingeschlagen. Ein bekannter Sozialistenfresser trat als Zeuge dafür auf, daß Genosse Häupter die Scheibe zerbrochen habe. Bei der Hauptverhandlung wurde Genosse Häupter zu acht Monaten schweren Keifers verurteilt. cht Monate für eine Scheibel Das Suc za waer Kreisgericht ist weg enfeiner Wilde in prozessen berühmt.
2ucher
Hus Induftrie und Fandel. Arbeitsleistung im Bergbau.
Troß Neuanschaffungen und bedeutenden Abschreibungen habe. schließt das Kieler Parteiunternehmen mit einem Nettogewinn dem Artikel Fort mit dem Kleinkram!" stecke eine Portion fümmern sich grundsätzlich nicht um die Regeln anständiger Leute, bon 5706 M. ab. Der Erweiterungsbau befindet sich schon unter Revolutionsromantik.( Viele Zurufe: Ist nicht wahr!) Dugende wenn es gilt, die Sozialdemokratie oder die freien Gewerkschaften Dach und ist beschlossen worden, eine weitere( 3willings-) von Beitungsartikeln könnte er anführen, welche anarcho- sozialistische anzuschwärzen. Rotationsmaschine anzuschaffen. Auffassungen bekündeten. In Altona habe man einem anarchistischen Die Debatte über die prinzipielle und tattische Haltung des Redner wahnsinnigen Beifall gezollt. So sei das in vielen Teilen Parteipreffe. Oberhessische Volkszeitung" wird Blattes fette sehr lebhaft ein; es wurde auch die Frage des Deutschlands gewefen. In Rücksicht auf wichtige Parteiinteressen sich das am 1. Oftober täglich erscheinende Parteiblatt für OberMassenstreifa und die bekannte Hirtenbrief" An- tömme er nicht so sprechen, wie er gern möchte. In Berlin war die bessen nennen, dessen Herausgabe die letzte hessische Landeskonferenz gelegenheit erörtert. Da Genosse Haß( Vertreter der Preß- Meinung vorhanden, daß mit der Wahlrechtsdemonstration der beschloß. fommission) mitteilte, daß Genosse v. Elm die Preßkommission um politische Massenstreit in Anwendung kommen sollte, und es habe Bremer Bürgerzeitung" erscheint vom nächsten ein Urteil über den Ton des Kieler Blattes ersucht habe, ging oußerordentlicher Wühe bedurft, diese Anschauungen zurückzudämmen. Montag ab täglich mindestens zehn Seiten start. b. Elm auf diese Angelegenheit ein. Das Kieler Organ habe bei Jn Sachien hätte von Berlin aus gebremst werden müssen, weil Erörterung des Vorwärts"-Konflikts gesagt, der Dresdener Parteitag auch dort der Massenstreit schon so gut wie beschlossene stimme" zu Forst ist Personalien. In die Redaktion der Märkischen Volks habe mit 228 gegen 11 Stimmen sein Verdikt über den damals Sache war. Redner verliest viele Zitate und meint, der August Freudenthal aus Bremen eingetreten. zunächst vertretungsweise Genosse auch vom Vorwärts" vertretenen Revisionismus gefällt. In seiner bessere Geist werde auch schließlich über verkehrte Ansichten Anfrage habe er hervorgehoben, daß die vom Vorwärts" ver- zur Tagesordnung übergehen. Seine weiteren Ausführungen über tretenen Anschauungen auf dem Dresdener Parteitage nicht als den Vorwärts", Kautsky usw. decken sich mit seinen Erklärungen im Widerspruch zur Gesamtpartei stehend bezeichnet wurden. auf der Generalversammlung des 8. und 10. Kreises. v. Elm Bebel habe in Dresden befont, daß Eisner unerseßlich sei. Wenn vertritt nochmals feinen Standpunkt und sagt, Adlers Definition des man einem Genossen revisionistische Gesinnung vorwerfe, wenn Begriffs Revisionist" sei nicht zutreffend. Ein Revisionist, der den man sage, er suche der heutigen Gesellschaft entgegenzufommen, Klassenkampf nicht wolle, fönne nach dem Dresdener Beschluß kein so sage man damit, daß er tein Sozialdemokrat sei. Bebel habe Sozialdemokrat sein. Der früheren Vorwärts"-Redaktion ist der die Schreibweise des Vorwärts" als ausgezeichnet hingestellt, habe Vorwurf des Revisionismus gemacht worden, als sie schon aus dem mithin genau das Gegenteil von dem gesagt, was die" Bolts- 3tg." Amte war. Wollen wir wahres Feuer erzielen, dann müssen wir die ausführte. Der fundamentalste Grundsatz der Partei müsse sein, Waffen aufklären, bloße Werte nigen nichts. Sievers Altona: daß man der Wahrheit die Ehre gebe. Er betone nochmals, daß Wir waren erstaunt, als wir den„ Hirtenbrief" lafen. In Altona bat in Dresden gegen die Redaktion des„ Bortvärts" tein Tadel er- man fich eingehend damit befaßt und die Verfasser haben sicherlich hoben wurde. Redner behandelte sodann den am 21. November die Ansicht daraus gewonnen, daß der Hirtenbrief" abfällig be= 1905 in der Bolts- 3tg." erschienenen Artikel: Fort mit dem urteilt wurde. Wo stecke denn im 6., 8. und 10. Wahlkreise die Kleinkram!" Darin werde gesagt, die russische Revolution habe verderbliche Revolutionsromantik? Nun stelle man die Sache so dar, eine ganz andere Bedeutung als die französische Revolution, werde als wenn durch den Artikel der Schleswig Holst. Volkszeitung" Das von dem„ Verein für die bergbaulichen Interessen im von Zündstoff gesprochen, der überspringen und morsche Nachbar- Revolution gemacht werden sollte. Wenn in Altono wirklich einige Oberbergamtsbezirf Dortmund " herausgegebene vielbändige Werk gebäude in Brand feßen tönnite, werde ausgeführt, man habe teine Sozialdemokraten dem anarchistischen Redner Beifall gezollt haben, über den Ruhrbergbau spricht sich dahin aus, man tönne aus der Zeit, sich mit Kleinigkeiten zu befaffen, wenn die Götterdämmerungs- so nur deshalb, weil die beiden sozialdemokratischen Redner Berechnung der Leistung pro Arbeiter nicht den Schluß ziehen, die zeit vor der Tür stehe. Das Blatt vertrete jetzt einen wesentlich( Frohme und v. Elm) verschiedener Meinung waren. Klüß Kiel Belegschaft sei minderfleißig geworden. Wenn man alle Begleitanderen Standpunkt, denn es sagt nun, es habe während der vertritt die Ansicht Adlers. Paul Müller verwahrt sich gegen umstände objektiv in Betracht ziehe, so würde man„ doch wohl sagen Wahlrechtsbewegung nie an einen Massenstreit auf Barole ge- den Vorwurf der Kieler , neuen Zündstoff in die Partei getragen zu fönnen, daß die von den Bergleuten bei der eigentlichen Bergarbeit glaubt. Damals sprach man von Pulverfässern usw., was völlig haben.( Buruf: Dame Luxemburg !") So lange Roja Luxemburg entfaltete Kraftanstrengung nad 1860 im allgemeinen eine im Widerspruch zur Entwickelung der Dinge stehe. Wer auf dem nicht ihre unverschämten Aeußerungen gegen die Gewerkschaften größere ist wie vorher". 1888/91 wurden 61-64 Proz. der Boden der materialistischen Geschichtsauffassung stehe, der könne zurücknehme, so lange nehme er gegen Rosa Luxemburg auch nichte Gesamtbelegichaft vor der Kohle( eigentliche Bergarbeit) beso nicht denten und schreiben. Das, was wir in dem biel an- zurück. Auch der Vorwärts" babe anerkannt, daß seine Aus- fchäftigt, zurzeit sind es nur noch 49-50 Proz. Berkicksichtigt gegriffenen Hirtenbrief" sagten, sagt jetzt die ganze Bartei; heute führungen auf der Konferenz nicht parteiſchädigend seien. Bezig man diese für den Leistungseffeft febr bedeutsame Verschiebung der glaubt tein Mensch mehr an die Pulverfäffer". Man nannte uns lich des Massenstreits sei für ihn nur die Kölner Resolution Belegschaft, beachtet man außerdem die umfangreiche Anlegung Revisionisten , weil wir auf dem Boden der materialistischen Aufmaßgebend. Legien: Die Hirtenbrief" Frage will ich bergbaufremder Arbeiter, dann erscheint die jebige Leistungserhöhung fassung standen und für die unausgelegte Jenaer Resolution ein- nicht berühren. Den Artikel in der Volkszeitung" der„ Volkszeitung" habe als ein sehr günstiges Zeugnis für die Belegschaften. traten. Den Massenstreit können wir nicht zur Erringung der auch ich so aufgefaßt, als wenn die Funken bald auf uns sozialistischen Gesellschaft anwenden, sondern wenn es gilt, An- überspringen würden. Idealismus stedt in unserem Programm, griffe auf unsere Grundrechte abzuwehren, wie dies in der Re- deshalb braucht er so nicht entfacht zu werden. Nach dem gegen solution von Jena ausgedrückt ist. Aber man hat den Massenstreit wärtigen Stande unserer Wacht, unserer Organisationen find wir als Allheilmittel bezeichnet. Wort und Tat stehen bei uns nicht noch nicht in der Lage, den Generalstreit proklamieren zu können. im Einklang. Erst macht man große Worte, aber hinterher will Auf der vielgenannten Konferenz ist von einer unüberbrückbaren In größerem Maße steigt der Arbeitseffekt im Braunkohlenman nichts gesagt haben. Das ist eine Politit, die sich schließlich Seluft zwischen Partei und Gewerkschaften nicht gesprochen worden, rächen wird, indem man uns nicht mehr ernst nehmen wird. auch Müller hat das nicht getan. Die Veröffentlichung des Protokolls Sicher wird der Mannheimer Parteitag das Festhalten an der halte er nach wie vor für verkehrt. Den Stieler Genossen steht das Jenaer Resolution beschließen. Damit ist gesagt, daß erst die Recht der freien Meinungsäußerung zu. Wir haben uns immer wieder Borbedingungen zur Anwendung des Massenstreits geschaffen verständigt. Die Gewerkschaften find früher nicht anders gewefen als werden müssen. Heute betrachte ich den Massenstreit nur als ein jegt. Der Zwed der Konferenz fei gewesen, Einigkeit zwischen Partei Abwehrmittel gegen Wahlrechtsraub usw., später, wenn die Vor- und Gewerkschaften herbeizuführen, Gegenfäge auszugleichen. dieses Jahr im mitteldeutschen Braunfohlengebiete 3-4000 Wrbeiter bedingungen erfüllt sind, wird der Massenstreik auch zur Er- Stelling Lübeck : Müllers Aeußerungen seien nicht so harmlos oberung politischer Rechte zur Anwendung fommen können. Ggewesen. Der Hirtenbrief" wäre besser unterblieben, obwohl er herrscht bei uns die Unfitte, bei abweichenden Meinungen gleich nicht verkenne, daß in einzelnen Blättern nicht zu billigende auf Personen einzuschlagen, sie zu verdächtigen, fie féien gar leine Aeußerungen gestanden hätten. Wir müssen einigend wirken und Sozialilisten. Wenn das wahr wäre, gehörten wir nicht auf den Posten, auf den die Wähler uns gestellt haben.
"
"
"
-
-
Im preußischen Steinfohlenbergbau waren während des ersten Halbjahres 1906 463 713 Personen beschäftigt gegen 447 166 im gleichen Zeitraum 1905. Die rapide Steigerung der Belegschaften innerhalb des letzten Jahrzehnts hat dem Bergbau große Arbeitermaffen zugeführt, die ihn bisher nur vom Hörensagen kannten. bergbau. Die Zahl der im preußischen Braunkohlenbergbau beschäftigten Personen ist von 44 304 im ersten Halbjahr 1905 auf 46 281 im ersten Halbjahr 1906 gestiegen. Diese erhebliche Belegschaftsvermehrung ist ein besonders charakteristisches Merkmal der guten Stonjunktur, da nach 1900 die Zahl der Braunkohlenarbeiter mehrere Jahre erheblich zurückging oder doch stabil blieb. Obwohl zwei Monate streiften, hat sich doch die Leistung pro Kopf von 475 Tonnen im ersten Halbjahr 1905 auf 490 Tonnen im ersten Halbjahr 1906 gehoben. Die Kohlenknappheit ist demnach nicht auf eine Verminderung der Arbeitsleistung zurückzuführen, da eine solche
das trennende Moment befeitigen. In seinem Schlußwort nicht eingetreten ist. tonstatiert der unter dem Beifall der großen Mehrheit der Delegierten, daß der Artikel im Eintlang stehe mit der Mehrheit der Genossen. Er werde auch in Zukunft anfeuernde Artikel schreiben, damit die Genoffen nicht einschlafen.
Bom deutschen Kohlenhandel. In einem Zirkular, vom Zentral fomitee französischer Grubengesellschaften herausgegeben, wird u. a. betont, daß in den ersten sechs Monaten dieses Jahres der deutsche Exporthandel in Kohlen, soweit Frankreich in Betracht kommt, eine starte Zunahme gegen die gleiche Periode des vergangenen Jahres aufweist. Es wurden exportiert 1086 946 Tonnen Kohlen( ein Mehr von 495 177 Tonnen), 757,329 Tonnen Koks( ein Mehr von 256,705 Tonnen) und 19 225 Tonnen Preßtohlen( ein Mehr von 5382 Tonnen). Zusammen wurde ein Mehr von 757 264 Tonnen erzielt. Folgende Tabelle zeigt die Einfuhr während der ersten sechs Monate der letzten drei Jahre:
1904 Tonnen 277 710
1906 Tonnen 266 621
1905 Tonnen 564 447
95.102
121 911
41 498
295 782
319 851
387 304
.
"
" 7
78 762
•
"
Adler Kiel: Bebel habe in Dresden auch zu Eisner gesagt: Sie stehen an falscher Stelle." Also ein Vorstoß gegen Gisner in milder Form. Der Dresdener Parteitag habe die revisionistischen Gesinnungen abgelehnt, wontit nicht gesagt sein sollte, daß die VerAm Montag wurden die Verhandlungen zu Ende geführt. treter dieser Richtung teine Sozialdemokraten seien. Daß ein Der Etat der Agitationsfommission für das kommende, GeschäftsRevisionist tein Sozialdemokrat sein kann, wie Elm ausführte, sei jahr wird auf 30 221 M. festgesezt. Um eine planmäßige Agitation eine ganz neue Auffassung. Die Volts- 8tg." Habe ihren Ton unter der ländlichen Bevölkerung betreiben zu können, wurde benicht geändert, sie schreibe genau so wie früher. Der Artikel: schlossen, Material über die Lage der ländlichen Arbeiter, DienstFort mit dem Kleintram!" ist mit Zustimmung meiner Kollegen boten und Kleinbauern zu sammeln und es unter Berücksichtigung veröffentlicht worden; es wird darin ausgedrückt, wir haben zur- der rechtlichen Verhältnisse zu verarbeiten und für die Landzeit etwas Wichtigeres zu tun, als uns mit Kleintram zu be- agitation zu verwenden. Ferner wurde bei diesem Punkt beschlossen, fchäftigen. Der Artikel zieht eine Parallele zwischen der russischen eine rege Agitation unter den Fischern zu betreiben. Nach einem und der französischen Revolution, wobei der Neben- und Rüd- instruktiven Referat Adlers- Miel über Fragen der Kommunalwirkungen der ersteren gedacht werde. So gut wie die französische politik", in dem er die bestellte Arbeit des Städtetages für die Revolution nicht an der Grenze Halt gemacht und Folgen ge- Provinz hinsichtlich der Erweiterung" des Kommunalwahlrechts zeitigt habe, so gut werde auch die russische nicht spurlos an uns drastisch beleuchtete, wurde eine Kommission eingesetzt zweds borübergehen. Angesichts solch eines welthistorischen Momentes Revision des vor fünf Jahren geschaffenen Kommunalprogramms Sränge sich ganz von selbst ein solcher Vergleich auf. Es werde für die Provinz. Von den Delegierten des ersten und zweiten in dem Artikel gesagt, wir wollen auch einen Bissen von der Freis fchleswig- holsteinischen Wahlkreises( dänisches Sprachgebiet) wurde Das Westfälische Kohlensyndikat wird in ausländischen Handelss heit haben, wollen dafür sorgen, daß die große Stunde fein kleines lebhaft die Herausgabe eines in dänischer Sprache gehaltenen freisen mit großem Mißtrauen betrachtet, es wird in einem englischen Geschlecht vorfindet. Die Wahlbewegung muß zur Niederringung Wochenblattes befürwortet, damit die ländliche usw. Bevölkerung Handelsblatt behauptet, daß es dem britischen Händler wie dem des elendesten aller Wahlsysteme führen. Die Tendenz des Artikels über unsere Grundsätze aufgeklärt und derselben gezeigt werden deutschen Konsumenten„ Sand in die Augen" streut. war die Mahnung zum Frieden und zur Einigkeit in unseren fönne, wie die Sozialdemokratie sich zur Köllerei" stelle. Der Kontrolle aus über den gesamten Kohlenhandel in West-, Süd- und Reihen; von einem Massenstreit ist darin feine Rede, ebensowenig Parteivorstand hat des hohen Kostenpunktes wegen von einer solchen Mitteldeutschland und versuche auch im Auslande, zum Nachteil der werde die anarchistische Idee vom Massenstreit propagiert. Die Gründung abgeraten. Der Parteitag erkennt das wünschensfranzösische Revolution hat 10 Jahre gebauert, die ruffische fann werte der Gründung eines dänischen Wochenblattes an und beauf englischen Händler, seinen Wirkungskreis auszudehnen. 10-20 Jahre dauern. Wie kann da sofort etwas für uns heraus- tragt die Agitationsfommission nochmals mit dem Parteivorstand Rentabilität. Die Westfälische Kupfer- und Messingwerke A.-G. springen! Das Feuer der Begeisterung sollte entflammt werden, in Verbindung zu treten. Der Siz der Agitationskommission verbuchte einen Gesamtversand von 7 636 448 Kilogramm im Werte deshalb hieß es: Fort mit dem Kleintram!" Das war ein Hin- bleibt in Altona , wo auch der nächstjährige Provinzialparteitag von 13 320 090 M. Im Vorjahre belief sich der Versand auf weis auf den Borwärts"-Konflikt, den zu beseitigen wir alle Ur- stattfindet. Als Parteisekretär wurde Genosse Bartels6 172 536 Kilogramm im Werte von 9 016 977 M. Der Durchschnittswert ist mithin bon 1,46 M. auf 1,74 M. pro Kilogramm gestiegen.
"
5 409 20 660 2441 412 8 796 360 8 337 288
Es übe eine