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Abfuhr. Gestern morgen um �7 Uhr sollte das Duell statt- finden. Der Gutsbesitzer verspätete sich aber eine halbe Stunde; schon beim ersten Kugdwcchsel erhielt er von seinem Gegner, dem Mediziner, einen Schutz in die Lunge. Der anwesende Arzt konstatierte eine sehr schwere Verletzung; in äutzcrst bedenklichem Zustande wurde der verwundete Gutsbesitzer in eine Klinik geschafft, Ivo er hoffnungslos daniederliegt. Auf dem Schauplatz des Duells erschienen bald darauf Gendarmen; aber der Duellant und die Sekundanten waren bereits verschwunden. Das besonders geartete Ehrgefühl des Reserveoffiziers bestimmt bekanntlich, Streitigkeiten mit dem Revolver auszufechten. Nur mit Blut kann in diesen Kreisen eine Beleidigung gesühnt werden, und so knallten sich die Stützen von Thron und Altar gegenseitig nieder. Tödlicher Absturz vom Gerüst. Bei einem bedauerlichen Unglücks- fall hat gestern der Arbeiter Franz Kerend sein Leben eingebüßt. K. war auf einem Neubau in der Wilhelmstratze �unmittelbar an der Leipzigerstratze) beschäftigt und hatte auf dem Seitengerüst mit Aufzugarbeiten zu tun. Dabei wurde er plötzlich von einem Un- Wohlsein befallen, fiel um und stürzte in die Tiefe. Der Bedauerns- werte zog sich einen schweren Schädelbruch zu und starb bereits auf dem Transport nach der Unfallstation in der Kronenstratze. Straßensperrungen. Die Königin Augustastratze vom Hafen- Platze bis zur Linkstratze wird vom 7. d. M. und die Linfftratze von der Königin Augustastratze bis zur Potsdamerstratze vom 10. d. M. ab behufs Ausführung von Kanalisierungsarbeiten; die Thaerstrahe von Frankfurter Allee   bis Baltcn-Platz wird behufs Umpflasterung vom 7. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Wiedergefunden hat sich der gestern vermißte 18jährigc Willy Schmidt, der einer Gcmütsdepression zum Opfer gefallen war und sich von Hause entfernt hatte. Fcuenvehrbcricht. Gestern früh nm 5 Uhr kam in einem Keller Prinz Eugenstratze 26a Feuer aus. Pretzkohlen hatten sich dort ent- zündet. Kurz vorher hatte die Wehr einen Kohlenbrand auf dem Anhalter Bahnhofe zu löschen/ In der Alten Schönhauserstratze 42 brannten Leisten, Bilderrahmen u. a. und auf dem Exerzierplatz an der Schönhauser Allee eine Pappel. Ferner wurde die Wehr noch nach der Auguststratze 6a, wo in einer Wohnung Feuer auSgekoinmen war, nach der Matternstratze 2, Behrenstratze 54 und anderen Stellen gerufen._ Vorort- Nach rieb tem Rixdorf. lieber eine Revolverattacke eines Hausverwalters wird berichtet: Ein aufregender Vorfall spielte sich gestern vormittag auf dem Hofe des Hauses Steinmetzstr. 98 zu Ripdorf in Anwesenheit zahlreicher Mieter dieses Hauses ab. Es war hier zwischen dem Hausverwalter Oberpostschaffner Karl Meyer und dem Bureauvorsteher Max Buch- holz wegen rückständiger Miete ein Wortstreit entstanden, in dessen Verlauf sich die beiden Gegner auf das heftigste erregten. Plötzlich stürzte sich Buchholz mit erhobenen Fäusten auf Meyer, aber blitz- schnell zog der Postschaffner einen scharfgeladenen Revolver hervor und feuerte zwei Schüffe auf Buchholz ab, deren einer den Bureau- Vorsteher in die rechte Hand traf. Meyer, vor dem jetzt alles erschreckt zurückwich, begab sich in seine Wohnung, während Buchholz sich verbinden lietz. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet. Schöueberg. Die Kinderscrienspicle, die in diesem Jahre von einer Anzahl opferwilliger Frauen eingeführt wurden, haben nach ihrein mit dem Wiederbeginn der Schule erfolgten Abschlüsse ein recht gutes Resultat gezeitigt, so datz die Veranstalter mit dem ersten Versuche wohl zu- frieden sein können. In den vier Wochen ihres Bestehens sind täglich im Durchschnitt bis 65 Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren unter der Leitung von Frauen nach dem Grunewald, Station Eich- kamp, geführt worden, wo sie mit Spielen unterhalten und mit Milch versorgt wurden. In einer grotzen Anzahl von Fällen wurde das Fahrgeld aus den gesammelten Mitteln bestritten. Im ganzen wurden hierfür sowie für Milch 104 M. ausgegeben, wozu in opfer- williger Weise aus Genoffenkreisen 120 M. zulammengebracht wurden. Ein Fonds von 16 M. verbleibt in den Händen der Vertrauens- Person, der sich hoffentlich bis zum nächsten Jahre, nachdem in die Agitation hierfür beizeiten eingetreten werden soll, noch stattlich ver- grötzern wird. Britz  -Buckow  . In der am Dienstag stattgefundenen Wahlvereinsversammlung hielt Genosse Wilhelm Miethke einen interessanten Vortrag über: Politischer Massenstreik", hierbei gleichzeitig das ThemaPartei und Gewerkschaften" in eingehender Weise behandelnd. In der Dis- kussion vertrat Genosse Schröder die Ansicht, datz auf Vorgänge, wie solche sich in Breslau  , Nürnberg   usw. in letzter Zeit abgespielt haben, seitens der Arbeiterschaft dieser Städte mit dem Massenstreik geantwortet werden müsse. Genosse Händel   ist im Gegensatz zum Referenten der Meinung, datz sich dieEinigkeit" mit der Veröffent- lichung des Protokolls keinVcrdienst erworben habe. Die Stellungnahme der Gewerkschaftsführer auf der Konferenz zur Frage des Massen- streiks hält er nach den Vorgängen in Köln   für nicht auffällig. Nach einem kurzen Schlutzworte des Referenten erstattete Genosse Kimmritz einen ausführlichen Bericht von der letzten Generalversammlung des Zentralwahlvereins. Die Abrechnung von der mit den Tempel- hofer und Mariendorfcr Genossen gemeinsam veranstalteten Urania- Vorstellung zeigte einen kleinen Ueberschutz. Es wurde der Wunsch laut, datz möglichst bald wieder eine solche Vorstellung veranstaltet werde. Rnmmelsburg. Ein gewaltiger Brand kam am Freitagnachmittag aus bisher noch nicht ermittelter Ursache in Rummelsburg   zum Ausbruch. Dort stand um 4>/z Uhr die Fabrik der Aktiengesellschaft für Anilin- fabrikation in grotzer Ausdehnung in Flammen. Diese hatten in kurzer Zeit eine solche Ausdehnung erreicht, datz die Ortsfeuerwehren aus Boxhagen, Rumnielsburg, Stralau und anderen Vororten dein verheerenden Eleniente machtlos gegenüber standen. Der Amts- Vorsteher und die Direktton wandten sich deshalb an die Berliner Feuerwehr um Hülfe, die daraufhin die Löschzüge 6 und 7 mit zwei Dampfspritzen usw. entsandte. Als diese an der entfernten Brand- stelle einttafen, war die Situation eine sehr bedrohliche. Wacker griffen die Züge an und gaben tüchtig Wasser. Nach mehrstündiger vereinter Anstrengung von 10 Wehren aus Berlin  , Karlshorst  , Nieder- undOber-Schvneweide, Treptow  , Friedrichs- berg, Lichtenberg   usw. gelang es, den Riesenbrand auf das Haupt- gebäudc, einen mächtigen vierstöckigen Bau auf dem rechten User der Spree gegenüber dem Plänterwalde, nahe dem Rummels- burger See, zu beschränken und die übrigen Gebäude zu schützen. Da? Hauptgebäude ist mit allen Maschinen, Apparaten usw. und grotzen Vorräten an Säuren für die Anilinfabrikation ei» Raub der Flammen geworden. Nur die Um- fassungLmauern standen um 8 Uhr noch. Leider ist gleich beim Aus- bruch des Brandes gegen 4 Uhr der verheiratete dort schon 7'/z Jahre tätige Arbeiter A. Behnke verbrannt. Seine Leiche war abends um 9 Uhr noch nicht gefunden. Sie liegt entweder unter dem Schutt oder ist von den Säuren, die in allen Stockwerken lagerten, verzehrt worden. Die Entstehung des Brandes wird auf eine Explosion zurückgeführt. die weithin vernehmbar war. Wie diese entstanden ist. weitz man nicht. Die meisten Arbeiter retteten sich durch eilige Flucht über die am Hause angebrachten eisernen Treppen, nur dem vermitzten Behnke war dies nicht mehr möglich. Vermumch ist er schon infolge der Explosion tödlich verletzt worden. Im Nu stand dann das große Gebäude in Flammen. Zwanzig Minuten später waren schon mehrere Wehren zur Stelle. An eine Rettung des Manne? oder des Gebäudes war aber nicht mehr zu denken. Bald darauf stürzte der Dachstuhl in die Glut und nun mutzten sich die Wehren auf die Löschung der Flammen und den Schutz der angrenzenden Gebäude beschränken. Der Schaden ist bedeutend, aber durch Versicherung gedeckt. Der Betrieb der grotzen Fabrik der Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation soll keine Unterbrechung erfahren. Die Ortslvehr von Rummelsburg   wird auch während der Nacht noch tätig sein und morgen die Leiche des B. zu bergen suchen. Grost- Lichterfelde. Der Druckfehlerteufel, von seinen Ferien anscheinend sehr gekräftigt zurückgekehrt, hat sich als Opfer seiner schäumenden Kraft die hiesige Terraingesellschaft erkoren, die er im gestrigen Bericht kurzerhand zu einer 20prozcntigen Landabgabe verdonnert. Gegenüber diesem nahezu an Konfiskation grenzenden frechen Einbruch in das heilige Privateigentum sei konstatiert, datz es sich nur um eine tiprozentige Landabgabe handelt. Lankwitz  . Verschwundener Kirchendiener. Der Nachbarort Lankwitz   ist seit einiger Zeit ohne Kirchendiener. Seit Sonnabend abend ist der an der dortigen Dreifaltigkeitskirche tätig gewesene Otto Klos ver- schwanden. Da man anfangs glaubte, datz K. bei Ausübung des Dienstes in der Kirche von einem Unglücksfall betroffen worden sei, nahm man eine eingehende Durchsuchung des Gotteshauses vor, aber ohne Erfolg. Weder die Augehörigen, noch die Vorgesetzten des Kirchendieners können sich die Ursache seines rätselhaften Ver- schwindens erklären. K. ist etwa 1,50 Meter grotz, hat dunkelblondes Haar, braun gebranntes Gesicht, kleinen Schnurrbart und ist mit weißem Waschjackett, weißer Weste, schwarzen Hosen und schwarzem steifen Hut bekleidet. Steglitz  . Zur Gcmeindewahk. Ein eigenartiges Ergebnis hatten die Gemeindewahlen der dritten Klasse im März dieses Jahres. In beiden Bezirken brachte erst die Stichwahl die Entscheidung und zwar mit Hülfe der Hausbesitzer zugunsten des Mietervereins. Auf Protest des Gemeindevorstandes erklärte jedoch die Gemeindevertretung die Wahlen der Herren Denckewitz im ersten und� Templiner   im zweiten Bezirk für ungültig. Der sozialdemokratische Protest"gegen die Wahl im ersten Bezirk wurde mit allen gegen die Stimme unseres Vertreters abgewiesen. Gegen diesen Beschlutz wurde von unserer Seite Klage erhoben. Das Resultat der Wahlen vom März ist also, daß bis jetzt erst einem der vier Gewählten des Mietervereins sein Mandat sicher ist, während zwei der Herren der Eintritt in unser Dorfparlament endgültig verwehrt wurde, und der vierte zwar vorläufig sein Mandat ausübt, aber doch stets gewärtig sein mutz, datz ein ihm ungünstiges Urteil auch seinem Wirken im Rathause ein Ziel setzt. Bis zur endgültigen Entscheidung unserer Klage dürfte voraussichtlich noch eine geraume Zeit vergehen. Man wird sich deshalb entschließen müssen, in absehbarer Zeit die Ersatzwahl im zweiten Bezirk vorzunehmen. Vor einiger Zeit berichtete denn auch die Lokalpresse, datz die Wahl im September stattfinden werde. Inzwischen scheint man sich die Sache auf dem Rathause aber anders überlegt zu habe», denn es verlautet neuerdings, datz e r st im Oktober gewählt werden soll. Das wäre natürlich sowohl für uns als auch für den Mieterverein höchst nachteilig. Da die Wahl nach den im Januar ausgelegten Liste» stattfindet, ist eS erklärlich, datz der April- und Oktoberumzug für die Parteien, deren Wähler fast ausschlietzlich Mieter find, einen erhebliche»Stimmen- Verlust bedeutet. Wenn auch die nach außerhalb verzogenen Wähler ihr Wahlrecht dadurch noch nicht verloren haben, so ist es doch begreiflich, datz dieselben nur schwer oder gar nicht zur Wahlurne gebracht werden können. Aber auch unter den im Orte Verzogenen ist die Agitation sehr erschwert und dadurlh ein Stimmenverlust ziemlich sicher. Für die Hausbesitzer würde dies natürlich einen doppelten Vorteil bedeuten aus diesem Grunde glauben wir auch gern, datz die Wahlen tatsächlich erst nach erfolgtem Umzüge stattfinden. Für unsere Parteigenossen sei das Manöver aber ein deutlicher Wink, schon jetzt bei jeder Gelegenheit im persönlichen Verkehr auf die bevorstehende Wahl aufmerksam zu machen. Auch ist dringend zu wünschen, sich die neuen Adressen von verziehenden Genossen sorgfältig zu notieren, um das Wahlkomitee zu gegebener Zeit zu unterstützen. Unsere Losung mutz sein:Aus einen Schelmen anderthalbel" Spandau  . Zu einer großen Kundgebung gegen den Reichstagsabgeordneten Pauli hat sich eine öffentliche Versammlung gestaltet, die von der Kommission der Gastwirte zu Donnerstagabend einberufen und außerordentlich stark besucht war. Es handelte sich un» eine Ver- sammlung, die gegen die von der Ringkommission beschlossene Er- höhuug der Bierpreise Stellung nehmen sollte. Als Referenten fungierten der Redakteur Friedrichs-Berlin und Genosse Litsin- Berlin, die in großzügigen Referaten die durch die Steuerpolitik der Regierung und die Beschlüsse der Ringbrauer geschaffene Situation, in welche Gastwirte wie auch das konsumierende Publikum gedrängt worden sind, beleuchteten. In der sich an die Referate anschließenden ausgiebigen Diskussion legten unsere Genossen Trampler, Pieser und Pieper den Standpunkt der Arbeiterschaft dar, den Gastwirten ihre Haltung den Arbeitern gegenüber vor Augen führend. Ihr Verhalten durch Verweigerung von Versammlungssälen, bei Auslegung der Listen bei Wahlen und Bohkottierung det Arbeiterpresse sei nicht sehr geeignet, die Sympathie der Arbeiter für die Gastwirte wach- zurufen. Es gelangte schlietzlich folgende Resolution einstimmig zur An- nähme:Die heute imRoten Adler" in Spandau   tagende große öffentliche Versammlung spricht nach Anhörung der Referenten ihre Empörung über die matzlose Verteuerung des Bieres durch den Brauereiring aus. Sie erklärt, datz sie unter keinen Umständen es billigen kann, wenn die Brauereien den Versuch machen, die Brau- steucr als Vorwand für eine ungerechtfertigte Erhöhung der Bier- preise zu benutzen. Die Versammlung spricht ihre Genugtuung darüber aus. datz die Gastwirte versuchen, trotzdem eine Bierpreis- Verteuerung den Konsumenten gegenüber zu vermeiden und fordert die Bürgerschaft Spandaus auf. die Gastwirte m dem ihnen aufgedrungenen Kampfe zu unterstützen." Der Vorsitzende gibt bekannt, datz gestempelte Plakate mit der Aufschriftringfreies Bier" zum Aushange in den Restaurationen ausgegeben werden. DerBoykott" sei nicht so zu verstehe», datz man nun die bisher besuchten Lokale meide, weil sie Ringbier führten; man solle dort ruhig weiter verkehren, aber man solle den Genuß des Ringbieres meiden und andere Getränke, Selters usw. verzehren. Von besonderem Interesse waren die Mitteilungen des Redak- tcurs Friedrichs über die Stellung des ReichStags-Abgeordneten Tischlermeisters Pauli in der B r a u st e u e r f r a g e. Der Redner erzählte, von den Berliner   Gastwirtsvereinigungen sei nach der grotzen Protestvcrsaminlung in derNeuen Welt" zu Berlin   ein Aktionskomitee eingesetzt worden; zu einer der Sitzungen des Komitees sei auch Herr Abgeordneter Pauli geladen worden und erschienen. Herr Pauli habe da in einer längeren Rede die Brausteuer zu verteidigen gesucht. Seinen Ausführungen und Berechnungen fei man von den verschiedensten Seiten entgegengetreten. Und nach Schluß der damaligen Sitzung habe Herr Pauli erklärt, er habe jetzt ein ganz anderes Bild von der Sache gewonnen und werde seine Fraktion in diesem Sinne aufklären; er riet auch dem Komitee, mit anderen Frakttonsmitgliedern in Verbindung zu treten. Nach einiger Zeit habe er, Redner. Herrn Pauli im Reichstage getroffen: dieser habe ihm mitgeteilt, datz er mit seinen Aufklärungen in der Fraktion nichts erreicht habe; auch sei es ganz unnütz, datz sich das Komitee weiter bei der Fraktion bemühe. Kurz darauf sei es zur Abstim- mung gekommen, und Herr Pauli, der noch wenige Tage vorher ein ganz anderes Bild bekommen hätte, habe für die Erhöhung der Brausteuer gestimmt. DasSpandauer Tageblatt" ist über den Verlauf der Ver- sammlung nicht sehr erbaut und gibt selber zu, datz sich dieselbe zu einersozialdemokratischen Aktion" gegen den Abgeordneten Pauli, seinen Schützling, gestaltel habe. Es tröstet sich mit der Bemerkung, datz der V o r st a n d des Spandauer   Gastwirtsvereins mit der Ver- sammlung nichts zu ttm habe, und schreibt resigniert: Die Sozialdemokratie benutzt eben jede Gelegenheit, unter dem Deckmantel der bürgerlichen Parteien in öffentlichen Versamm- lungen Propaganda für ihre sozialdemokratischen Fixfaxereien zu machen. Hier hat ihr wieder einmal die Bierkommission des Gastwirtsvereins die Wege geebnet und Gelegenheit gegeben. agitatorisch in einer öffentlichen Versammlung auftreten zu können. Zum grotzen Vorteil wird es diesmal nicht sein, sie hat höchstens das damit erreicht, datz unter die Mitglieder des Gastwirtsvereins die Brandfackel geworfen worden ist. Hoffentlich werden auch hier die bürgerlichen Elemente die Oberhand über dieRoten  " behalten." Wir verstehen den Schnierz desTageblatt" zu würdigen, denn es scheint im Geiste schon zu sehe», daß die Zeit abläuft, wo ein Herr Pauli den Kreis Potsdam-Lsthavelland im Reichstage vertritt. Was an unseren Genossen liegt, dieses Ziel zu erreichen, wird geschehen. Den deutschen   Staub von den Füßen geschüttelt hat rtn Soldat der Disziplinarabteilung des Gardekorps  , der vor 12 Tagen aus dem Fort Hahneberg   entwichen ist und sich zur Erleichterung seiner Flucht mittels Einbruchs in die Militärbadeanstalt die Uniform eines Feldwebels vom 5. Garderegiment z. F. verschaffte. Er hat einem hiesigen Bekannten aus dem Auslände geschrieben, datz er dort wohlbehalten angekommen ist. Potsdam  . Der sozialdemokratische Wahlverein nahm in seiner letzten Ver- sammlung den Bericht des Gen. Stövesandt von der Kreisgeneral- Versammlung in Nauen   entgegen, der ja durch die Parteipresse bereits veröffentlicht ist. Die Mitdelegierten Gen. �Förster und Krakau   gaben noch besondere Aufschlüsse über die Spandauer   Preß- angelegenheit und den Potsdamer   Antrag betr. die Prüfung des Kreisvorstandsberichtes resp. die sog. Kartenmitglieder. Bei der Kürze der Zeit sei es der Kommission nicht möglich gewesen, den Bericht über diese Angelegenheit schon der letzten Kreis- General- Versammlung zu geben. Es sei notwendig, datz die künftigen Kreis- Generalversaniinlungen schon um 10 Uhr morgenS� beginnen, um die Tagesordnungen ordnungsmäßig erledigen zu können, nament- lich auch. um die Diskussion nicht zu sehr kürzen zu muffen. In der Diskussion über den Bericht sprechen die Genossen Stoof und Wittenbecher die Ansicht ans, datz sie in der Behandlung des Antrages 1 eine Verschleppungstaktik sehen. Genosse Staad  'erklärt dazu, datz eine Erledigung der Frage in, Plenum nicht möglich gewesen sei, trotz der Befürwortung der Potsdamer Delegierten. Nach einer längereu Auseinandersetzung über den PunktPartei und Gewerkschaft", über den Genosse Liebknecht auf der Kreiskonferenz referierte, gelangte die folgende Resolution zur Annahme: Die Versammlung nimmt Kenntnis von dem Berichte der Delegierten zur Kreisgeneralversammlung und erklärt sich mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden. Sie erwartet jedoch, datz der Antrag 1(betreffend die Karten­mitglieder) nicht in der Kommission begraben, sondern von derselben baldmöglichst Bericht erstattet wird." Eine lange Diskussion förderten auch die Pretzangelegenheiten zu- tage. Um die Austragung derBrandenburger Zeitung" noch am Erscheinungstage auch ferner zu ermöglichen, beschließt die Ver- sammlung. pro Exemplar einen monatlichen Zuschuß von 5 Pf. für die Austräger zu bewilligen. Diesen Zuschuß zahlt die Vereinskasse vorläufig bis zum Aprilächsteir Jahres. Die in Nauen   beschlossene Agitation für die Presse ist hier für den kommenden Sonntag nicht mehr möglich. Es wird deshalb eine Verlegung beschlossen. Damit schließt die Versammlung mit dem Wunsche, die in letzter Zeit neu aufgenommenen Mitglieder auch einmal persönlich kennen zu lernen._ Berliner   Marktpreise. AuS dem ainllichei» Bericht der städNlchcn Markihallcn-Direktion.(Großhandel.) Rindfleisch 1» 7l 75 pr. ,00 Pfd., na 65-70, lila 59-64, IVa 5458. Kalbfleisch, Doppelländer 100110, la 8288, IIa 7280, lila 6270. Hammelfleisch la 7580, IIa 65 74, Schweinefleisch 6673. Rehböcke la per Pfd. 0,600,80, IIa 0,30. Rolwild la per Pslmd 0,45-0,51, IIa 0,18-0,25. Damwild 0,500,54. Wildschweine per Pfund 0,50. Frischlinge 0,00. Kaninchen per Stück 0,200,60. Wildenten!a per Stück 1,001,25, IIa 0,75. Rebhühner, junge la 0,851,20, junge kleine 0,600,80, alte 0,600,80. Hühner. alte, per Stück 1,502,60, alte, IIa 1,201,50, junge, per Stück 0,701,02. Tauben, junge, per Stück 0,350,46, alte 0,250,32. Enten, junge per Stück 1,602,60, alte per Stück 0,00. Hamburger, junge, per Stück 2,90. Gänse, la per Psund 0,500,60, IIa 0,350,45, la per Stück 2,75 bis 4,00, IIa 1,252,50. Poulets per Stück 0,601,45, do. klein 0,00. Hechte pr. 100 Psd. 90112. Zander 108. Aland 00. Schleie 115 14t. Bleie 7175. Aale, groß 103111, mittel 8388, klein 0,00, unsort. 74-77, Plötzen 0,00 Karpfen, unsortiert 7784. Barse, matt 86. Blciflsche 51. Karauschen 81. Wels 0,00. Bunte Fische 6470. Amerikanischer Lachs I neuer per 100 Psd. 110130, do. II neuer 90100, do. III neuer 75. Seelachs 1520. Flundern, ponim. I, per Schock 9, do. pomm. II 23, Kieler, Stiege la 46, do. mittel per Kiste 23, do. klein per Kiste 0,00. Bücklinge, per�Wall Kieler 4,505, Swalsundcr 4,505. Aale, grotz per Psd. 1,101,50, mittelgrotz 0,801,00, klein 0,500,60. Heringe per Schock 45. Schcllsische Kiste 34, do. 'I, Kiste 23. Kabliau, per 100 Psd. 1520. Heilbutt 25. Sardellen. 1902er per Anker 00, 1904er 00, 1903er 00, 1906er 00. schottische Pollheringe 1905 0,00, largo 40-44, füll. 3638, med. 3542, deutsche 37-44. Heringe, neue Matjes, per To. 60120. Hummern, Ha, 100 Psd. 0,00. Krebse, per Schock, grotze 0,00, mittel 0,00, kleine 0,00, unsorttert 0,00. Galizier, grotz 0.00. Eier, Land-, per Schock 2,603,30. Butter per 100 Psd. la 121126. Ha 118120, lila 112116, abfallende 95110. Saure Gurken schock 3,504,00, Pfeffergurken 3,504,00. Kartoffeln per 100 Pfd. Dabersche 2 2,50, Rosen 1,501,75, neue runde 1,502,50, neue blaue 2,252,50. Spinat p. 100 Psd. 1012. Karotten p. Schockbund 1,502,50. Sellerie, hiesige, P.Schock 1,506,00. Zwiebeln 100 Psd. 2,75 3,50. Petersilie, grün, Schockbd.1,00. Kohlrabi p. Schock 0,801,00. Rettig, bahr., p. Schock 2,40 is 4,80. Radieschen p. Schock-Bd. 0,600,70. Salat, p. Schock 1,502,00. Bohnen, grüne, per 100 Psund 520. WachSbohncn 1020. Schoten per IM Pfd. 1525. Psefferlinge per IM Psd. 1830. Mohrrüben per IM Psd. 34. Blumenkohl per Mandel 1,002,50. Wirsingkohl per Schock 4,00 8, M. Rotkohl p. Schock 3,M 9,M. Weißkohl p. Schock 2,M bis 5,00. Steinpilze p. 100 Psd. 3045. Gurken. Zerbster, Schock O.M O.M, do. Einlege-, Schock2, 00 2,50, do. Rothcnbg. 2,503,50, do. Liegnitzer 3,504,00. do. Einlege-(Sens-) 1018. Kohlrüben, schock 35,50. Tomaten, hiesige IM Psd. 36. Birnen, ital. per IM Psd. 1420, hiesige 320, Tiroler 2335, böhmische 5 16. Rettig- 4 6. Aepscl, Ungar., perlMPjd. 6 13, ital  . M. hiesige 211, Gravensteiner 818, Tiroler 1638. Preitzclbeercn M, schwedische 1722. Blaubeeren per IM Psd. 1826. Pflaumen, ital. runde dunkle per IM Psd. 0,M, ungarische 611, hiesige 23, Reineclauden 618, Serben 914, Badcnser 0,00, Böhmische 313. Zitrone». Mcsfina 300 Stück 20.0023,00, 360 Stück 18,0020,00, 200 Stück 15,0016.00, 420 Stück, klein 12,00. Pfirsiche, Werdersche per IM Psd. 1020, französische 0,00, italienische I Kiste 2,002,50, do. II Kiste 0,801,60, do. m Kiste 1,00-1,20, do. in Körben per IM Psd. 25-40. WttternngSüderftcht vom 7. September 190», morgens 8 uy». »E c S» g» «a 8 9 16 13 18 Wetter-Prognose für Sonnnabend, den 8. September 190«. Zunächst ziemlich Heller, am Tage etwas wärmer bei mätzigen südwest- licheii Winden; später neue Trübung und leichter Regen. Berliner   Wetterbureau. Verantwsrtlichex Redc-kteur: Hans Weber. Berlin  . Für Den Inseratenteil veravtw.: Th. Gltzcke» Berlin  . Krück u. Mrläg: Borwätt« BuSdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SM