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England.

Der Trade- Unions- Kongreß.

London , 5. September. ( Eig. Ber.)

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bersammlung des dritten Kreises, die Saal und Hofplatz des vor den Parteivorstand gebracht, die dieser voraussichtlich der Ent Studentenhauses füllte. In furzen Ansprachen hatten hier die scheidung durch den Parteitag überlassen wird. Folkethingsmänner Alfred Christensen und P. Knudsen, sowie Dr. Genosse Cabrini ist Reformist, ist aber trotzdem in der offiziellen Der erste Punkt der gestrigen Verhandlungen war die Gestigkeit des Wahlsystems geschildert, die Versammelten zu eifrigster misten mißbilligte. Munch das verderbliche Treiben der Reaktion und die Ungerech- Parteisektion Mailands geblieben, da er die Sezession der Autono­Als nun aber durch die Mandatsniederlegung wertschaftsvorlage, über die der Abgeordnete Shackleton Wahlarbeit aufgefordert und stürmischen Beifall erweckt. Da trat der sozialistischen Fraktion der Wahlkreis Mailand II, den Cabrini ( der zweite Vorsitzende der Arbeiterfraktion und einer der Führer der stockkonservative Obergerichtsanwalt Paul Rasmussen auf und seit zwei Legislaturperioden vertrat, vakant wurde, lehnte Cabrini der Textilarbeiter) referierte. Er sagte: Keine Gewerkschaftsvorlage tann uns befriedigen, die langen, mit allerlei Schmähungen und Verdächtigungen gespidten aus Disziplin angehöre, aber ihre Vertretung im Parlament nicht suchte die den Gegnern gewährte Redefreiheit in einer unabsehbar die Kandidatur ab mit der Erklärung, daß er zwar der Parteifektion nicht das alte Gewerkschaftsrecht, wie es vor dem Taff- Wale- Entscheid Rede zu mißbrauchen und die Versammlung zu sprengen. Als man übernehmen wolle wegen seiner von der revolutionären Taktik ganz bestand, wiederherstellt. Die Kollektivverantwortlichkeit muß in sich das nach Verlauf einer Stunde nicht mehr gefallen ließ, trat er und gar abweichenden Auffassung der Parteiaktion. Wenn Cabrini Klarer Weise beseitigt werden, so daß den Juristen keine Gelegenheit mit den Geberden eines Märtyrers zurück. gegeben wird, uns vor die Gerichte zu bringen. Die Vorlage ist hierbei korrekt handelte, so beging er doch den großen Fehler, öffentlich noch nicht außer Gefahr. Die erste Arbeit der parlamentarischen erwarten tann. Gleich nachdem um 12 Uhr die Wahlhandlung zutreten, der außerhalb der Parteiorganisation steht. Wegen dieses Die Wahlbeteiligung ist so lebhaft, daß man ein gutes Resultat für den reformistischen Kandidaten Claudio Treves ein­Herbstfession wird die Report Stage( Berichterstattungs- Stufe) der begonnen hatte, strömten die Arbeiter aus Werkstätten und Fabriken Verhaltens wird sich nun Cabrini zu verantworten haben. Gewerkschaftsvorlage sein.( Unter Report- Stufe wird folgendes ver- nach den Wahllofalen. Die Stimmabgabe ist durchaus geheim. Sie standen: Wenn eine Vorlage die erste und zweite Lesung durch geschieht durch aleiche Stimmzettel, worauf nur die Worte stehen: den Mailänder Trambahnern den Vorschlag machte, von der Arbeits­Zweitens wirft man ihm vor, daß er am Vorabend des 1. Mai gemacht hat, wird sie in die Kommissionsberatung geschickt. Volgmandsliste A. Diese Beratung ist die kritische Zeit der Vorlage. ruhe abzusehen, wofür die Stadtverwaltung und die Trambahn­Ift Volgmandsliste B. fie auts der Kommissionsberatung mit ihren Umänderungen In einem abgeteilten Raum jetzt der Wähler ein Kreuz neben die Dieser Vorwurf gesellschaft 10 000 Lire für die Opfer des Vesuvs geben wollen. glücklich heraus, fo folgt die Report Stufe: man spricht geradezu von Verrat, vom Ver­Der Vor- Liste, für die er stimmt, und couvertiert seinen Bettel. Es ist zu schachern proletarischer Ideale usw. ist offenbar nicht berechtigt. figende der Kommission stellt sich neben den Präsidenten und hoffen, daß von den 7 Landthingskreisen Kopenhagens , von denen Cabrini stand unter dem Eindruck des unermeßlichen Glends in den liest dem Hause die amendierte Vorlage vor. Es findet sodann ge- bisher nur der fünfte durch einen Sozialdemokraten( den bisher Vesuvorten. Er schlug etwas vor, was ihm gut und richtig erschien. wöhnlich eine kurze Debatte statt, worauf die dritte legte einzigen im Landthing) vertreten war, mindestens zwei für die Da die Trambahner ja teine Schafe waren, konnten sie selbst prüfen Lesung erfolgt.) Die Arbeitervertreter im Parlament sind sich alle Partei erobert werden. und entscheiden. Sie taten dies in der Tat und wiesen den Vor­über unsere Hauptforderung einig. Die Diskussion unter ihnen be­Westindien. trifft nur die richtige Fassung, so daß unser Ziel vollständig erreicht schlag zurück. Wo in aller Welt soll da der Verrat liegen? werden könnte. Sobald die Report- Stufe beginnt, werden die tember gedrahtet: Aus Havana hier eingegangene Depeschen be­Der Aufstand auf Kuba . Aus New York wird vom 8. Sep­Arbeiterparlamentarier zu einer gemeinsamen Sizung zusammen- fagen, daß die Aufständischen die Telegraphenleitungen östlich von Ein Staatsanwalt für einen Sozialdemokraten. Daß die Staats­treten, um sich über die endgültige Fassung der Vorlage einig zu Binar del Rio durchschnitten haben. Es werde ein Angriff auf Binar anwaltschaft öffentliche Anklage erhebt bei Beleidigung bürgerlicher Der zweite Punkt war Die russische Duma". Vor del Rio befürchtet, to nur 1000 Mann Truppen stehen, während Abgeordneter, ist keine Seltenheit. Erst vor einigen Monaten wurde einigen Wochen gaben wir den Wortlaut eines Memorandums Guerras Streitmacht auf über 3000 gut berittene Leute gefchägt auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Darmstadt ein Arbeiter wegen einigen Wochen gaben wir den Wortlaut eines Memorandums wird. Die kleineren Brücken auf der West- Eisenbahn find gesprengt Beleidigung des nationalliberalen Abgeordneten Dr. Becker zu einer wieder, das englische Gelehrte, Reformer, Barlamentarier und worden und Guerra droht damit, auch die größeren zu sprengen, mehrmonatlichen Gefängnisstrafe verurteilt. Nun aber tritt die Lokalbehörden an die Duma richteten. Das Komitee, daß dieses Memorandum verbreitete, lud nun den Trade Unionskongreß ein, wenn sie noch für weitere Truppenfendungen benutzt werden sollten. Staatsanwaltschaft Darmstadt auch für einen sozialdemokra Schranken, und Der Staatssekretär für die öffentlichen Arbeiten Montalvo y Morales tischen Abgeordneten in die sich an der Deputation zu beteiligen, die gegen Ende September stellt die Meldung in Abrede, nach der die Regierung einen offiziellen den neugewählten Reichstagsabgeordneten für Darmstadt - Groß­nach Petersburg gehen wird um den Dumamitgliedern das Memorandum zu überreichen! Der Kongreß beschloß, seinen Bor- Waffenstilstand erklärt haben soll. figenden Cummings und den Arbeiterabgeordneten Steadman an der Deputation teilnehmen zu lassen.

werden."

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Aus der Partei.

Die Referate auf dem Parteitage.

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Polizeiliches Gerichtliches ufw.

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zwar für gerau, Genossen Berthold. Vor einigen Monaten hatte der nationalliberale Darmstädter Tägl. Anzeiger" eine Notiz gebracht, worin von einem Manne, der nicht genannt, aber in nicht mißzuverstehender Weise als der Genosse Berthold bezeichnet wurde, Es wurden ferner Refolutionen angenommen zugunsten der Er­in später Nachtstunde in sinnlos betrunkenem Zustande aus einer höhung der Zahl der Gewerbeinspektoren, der Wohnungsreform, des Wirtschaft hinausgeworfen worden sei. Genosse B. war zu jener Achtstundentages und des obligatorischen Nachwägens von Erzeug Als die vorläufige Tagesordnung für den Parteitag in Mann- Zeit aber überhaupt nicht in Darmstadt , sondern in Berlin . Der niffen, bei denen die Entlohnung nach dem Gewicht der fertig- heim veröffentlicht war, liefen Anträge ein, für Punkt 5 der Tages- Staatsanwalt hat nun gegen das nationalliberale Organ sowie gestellten Waren festgesetzt ist. Der Kongreß verlangte auch eine Vorlage, die den Unterordnung: Der politische Massenstreit" einen zweiten gegen den Urheber der verleumderischen Notiz, den Darmstädter nehmern verbieten soll, während eines Streits oder einer Aus- Berichterstatter zu stellen und hierfür den Genossen Legien oder Redakteur der Hehlschen Wormser 3tg." Hannemann, öffent­sperrung den daran beteiligten Arbeitern die Wohnungen zu kündigen. sonst ein Mitglied der Generalfommission zu wählen. Als die ersten liche Anklage erhoben. Der Termin ist auf den 20. September an In den letzten Jahren ist es in fleinen Fabrifortschaften, wo die dieser Anträge einliefen, richtete der Parteivorstand an die General- gesetzt. In Preußen und Sachsen werden sich die Staatsanwälte über ihren hessischen Kollegen wundern. Unternehmer gleichzeitig ganze Häuserreihen besigen, oft vor- tommission die Anfrage, ob eines ihrer Mitglieder bereit sei, über gekommen, daß die Streifenden oder Ausgesperrten auch obdachlos den Gegenstand zu sprechen. Die Generalfommission stimmte zu und liegt schon seit Jahren dem Parlament vor, aber ihr Prinzip greift zu referieren. gemacht wurden. Eine Vorlage, die diesem Uebel abhelfen könnte, Genoffe 2egien erklärte sich bereit, neben dem Genossen Bebel so tief in das Eigentumsreht ein, daß sich bürgerliche Ver treter an sie nicht heranwagen. Auch jetzt, wo wir eine Arbeiter- Aus dem Lande des Ochsenkopfs. Aus Schwerin wird vom fraktion haben, dürfte es nicht leicht sein, eine derartige Vorlage zum 8. September telegraphiert: Die Staatsregierung verbot die Ab­Gesetz zu erheben. Die Genossen Smillie und Thorne brachten eine Resolution haltung des sozialdemokratischen Parteitags für beide Mecklenburg ein, die den Minenbefizern verbieten soll, ausländische Arbeiter in innerhalb des großherzoglichen Staatsgebiets. Kohlenbergwerken zu beschäftigen, so lange die Fremden die englische Sprache und die Grubenregulierung nicht verstehen. In der Be gründung dieser Resolution erklärten fie ausdrücklich, daß es sich dabei

nicht um Vorurteile gegen Fremde handle, sondern daß das einzige Motiv der Resolution sei, die Sicherheit der Minenarbeit nicht ge fährden zu lassen. Die Resolution wurde angenommen.

Der Kongreß erteilte sodann den anwesenden Gästen das Wort. Es sprachen die fraternal delegates"( brüderlichen Delegierten) der amerikanischen Arbeiterföderation( American Federation of Labor) Foster und Wilson, die dem Kongresse die brüderlichen Grüße der amerikanischen Gewerkschaften überbrachten. Beide erhielten Ge schente vom Rongreß.

Schließlich sprach der Abg. Artur Henderson( Vorsitzender der Arbeiterpartei und einer der Führer der Metallarbeiter): Jch möchte Sie vor allem daran erinnern, daß die Arbeiterpartei eine Schöpfung des Kongresses ist, deren Aufgabe darin besteht, die Wünsche und Forderungen der Arbeiter an das Parlament zu bringen. Die Aufmerksamkeit, die jetzt unseren Arbeitern zuteil wird, der Ernst, mit dem man uns beobachtet, ist deshalb zum großen Teile dem Kongresse zu verdanken. Das Land ist sich heute bewußt, daß eine neue Kraft ins Dasein gerufen wurde. Was nun die Einigkeit der Arbeiterpartei betrifft, so bin ich der Ansicht, daß es unter denjenigen Leuten, die noch außerhalb der Partei stehen, kaum einen so großen Verräter geben kann wie unter denjenigen, die zwar in der Partei find, aber ihre Einheit, die sich in den letzten 12 Monaten so glänzend bewährt hat, vernichten wollen."

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Abends fand eine von der sozialdemokratischen Föderation ein­berufene Boltsversammlung statt, der folgende Resolution vorgelegt wurde:

Wir freuen uns über die wachsende Neigung der Arbeiter, fich zu einer selbständigen politischen Partei zu organisieren; wir erfären aber, daß nur der Sozialismus die Basis einer solchen Partei sein muß."

Die Hauptrednerin war die Gräfin Wartvid, die diese Resolution ausführlich begründete. Sie teilte der Versammlung ferner mit, daß die Siege der Arbeiterpartei eine wahre Banik in den Kreisen der herrschenden Klassen hervorgerufen haben.-

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Dänemark . Landthingswahl.

Freie Wanderbücherei!

In der Kommunalen Bragis" finden wir folgenden Aufruf: beit zur Fortbildung durch das Lesen guter Bücher zu gewähren, Um den Parteigenossen in kleinen und kleinsten Orten Gelegen­hat der Unterzeichnete eine kleine Freie Wanderbücherei eingerichtet. Sie steht den Parteigenossen völlig fostenlos zur Verfügung. Ein­richtung und Benutzung geschieht nach folgenden Grundsäzen:

1. Die Freie Wanderbücherei besteht aus verschiedenen Reihen bon je 10-12 Bänden. Jede Reihe ist in einer Versandkiste untergebracht.

2. Parteigenoffen, die an ihrem Wohnorte uicht über eine Vereins- oder andere Bibliothek verfügen, erhalten eine Bücherkiste auf je drei Wochen portofrei und unter Beifügung des Rüdportos zugefandt. Sie ernennen unter sich einen Vormann, der die Büchertifte verwahrt, die Bücher zum Lesen austeilt und für pünktliche Rüdlieferung sorgt. Nach Ablauf der Benutzungsfrist ist die Bücherkiste sofort zurückzuschicken.

3. Die Bestellungen müssen die genaue Adresse des Bestellers und den Stempel des für den Ort zuständigen Partei­bertrauensmannes tragen, der dadurch aber keine Haftung über­nimmt.

4. Die Bestellungen werden in der Reihenfolge ihres Ein­treffens ausgeführt. Die erste Versendung erfolgt am 1. Oftober dieses Jahres.

5. Die Freie Wander- Bücherei umfaßt vorerst Werte von: Bebel, Büchner, Deutsch , Dodel, Eisner, Engels, Goethe, Grotjahn, Herkner, Issaieff, Jaurès , Kautsky , Kennan , Kropattin, Lange, Leroy- Beaulieu, Liebknecht, Lindemann, Lissagaray , Mary, Schiller , Schurz, Schweichel, Sinzheimer, Vandervelde usw.

Dr. Albert Südefum, Mitglied des Reichstages. Adresse: Berlin W. 10.

Strafftonto der Presse. Als unverbesserlicher Preßsünder stand der verantwortliche Redakteur der Sächsischen Arbeiter­zeitung", Genosse Größsch zu Dresden am Freitag abermals vor Gericht.( Ueber seine Verurteilung am Mittwoch haben wir gestern unter Gerichtszeitung berichtet.) Diesmal fühlte sich ein Bäckerobermeister aus Birna beleidigt, und zwar durch einen Ver­sammlungsbericht, in dem eine große Schweinerei gefchildert wurde, bie sich in einer seiner Bäckereien zugetragen habe. Ein Name war in

dem Berichte nicht genannt worden. Als Genosse Grötzsch dem Pirnaer Bäckerobermeister auf dessen Verlangen den Namen der betreffenden Bäckerei nicht nannte, klagte dieser als Beleidigter, obwohl er durch die Notiz nach Lage der Sache gar nicht gemeint sein konnte, und zu 100 Mark Geldstrafe. erreichte wunderbarerweise auch die Bestrafung des Genossen Größsch

Gewerkschaftliches.

Proletarier- Massenmord.

Budapest , 6. September.

Ein typischer Vertreter des in Amt und Würden sitzenden ungarischen Verbrechertums hat am jüngsten Sonntag ohne jeden stichhaltigen Grund einen Proletariermassenmord angezettelt. So ungeheuerlich ist die Ruchlosigkeit des Mordbuben, daß das Unga­rische Telegraphen- Korrespondenzbureau die trockenen Tatsachen unterschlägt, weil alle Verdrehungskunst offiziöser Berichterstattung das Verbrechen nicht zu beschönigen vermag.

Am 2. September hat der Oberstuhlrichter des Petrozsenher Bergreviers, Vasul Janza, um die streitenden Bergarbeiter ein­zuschüchtern, das Militär aufgefordert, die friedlich versammelte Menge anzugreifen. Die requirierte Mannschaft des 23. Jäger­bataillons gab auf die dichte Menge eine Salve ab und machte dann einen Bajonettangriff. Bier Tote und fiebzehn Schwerver­wundete wälzten sich alsbald in ihrem Blute; 175 Personen wurden leicht verwundet und flüchteten zumeist mit der entsetzt ausein­anderstiebenden Maffe. Von den Schwerverwundeten ringen einige mit dem Tode. Die glorreiche Schlacht" gegen unbewaff­nete Proletarier war glänzend durchgeführt.

Der Betrieb der Kohlengruben im Petrozsenher Bergrevier Brandenburger Kreistonferenzen. In unserem Berichte über die( im Hunyader Komitat, nahe der südlichen Landesgrenze) ist eine reistonferenz für den Wahlkreis Sorau Forst zweigunternehmung der Salgo Tarjaner Kohlenberg. ist die Angabe enthalten, daß der Kreis zwar 1420 Mitglieder, aber bau- Aktiengesellschaft, bei der die elendesten Arbeits­nur 814 Abonnenten der Volksstimme" und nur 699 gewerkschaftlich bedingungen herrschen. Für die Förderung eines Meterzentners Organisierte zähle. Diese Angaben sind glücklicherweise falsch. Die Kohle erhalten die Arbeiter einen Akkordlohn von 16 Hellern, was " Bollsstimme" zählt rund 3500 Abonnenten im Streise, und die Zahl bei zwölfftündiger Schicht einen Tagesverdienst von durchschnitt­der gewerkschaftlich Organisierten beträgt mindestens 4000. Die un lich drei Kronen( 2,55 M.!) ergibt. Hiervon werden in Abzug richtigen Angaben entstammen einer statistischen Aufnahme unter den gebracht die Kosten des Sprengmaterials, des Deles , der Werkzeug­Vereinsmitgliedern. Und auch in dieser Begrenzung ist sie noch unvollständig, weil von den 1011 Mitgliedern aus Forst nur 547 die reparatur, ferner die Bruderladenbeiträge, der Mietzins, die Bei­Fragen beantwortet hatten.

Von den Organisationen.

träge für die Kirche, Musik usw. Zudem herrscht das ungenierteste Trudsystem, die Arbeiter sind gezwungen, Lebensmittel, Petro­leum usw. aus der Kantine der Gesellschaft zu beziehen, wo die Lebensmittel teurer find als in den Budapester Markthallen. Lohnzahlung erfolgt einmal monatlich, wobei jedoch die Berg­arbeiter selten mehr als zwei bis drei Kronen Bargeld in die Hand bekommen. Hand bekommen.

Kopenhagen , 7. September. ( Eig. Ber.)' Heute wählt hier in der Hauptstadt sowie in der Nachbarstadt Frederiksberg und in ein paar ländlichen Kreisen die allgemeine Wählerklasse ihre Wahlmänner zur Landthingswahl. Acht Tage später wird die Klasse der höchstbesteuerten Wähler eine gleiche Anzahl Wahlmänner wählen, die dann zusammen mit denen der Für den Wahlkreis Hagen Schwelm fand am letzten allgemeinen Klasse die Abgeordneten ernennen. Die Höchft Sonntag eine Streistonferenz statt. Einen breiten Raum der besteuerten haben Stimmrecht auch in der allgemeinen Klasse, also Verhandlungen nahm natürlich die geschehene Reichstagserfahwahl doppeltes Stimmrecht! In Kopenhagen beträgt die Zahl der wahl ein. Im allgemeinen war man mit dem Ausfall der Wahl zu berechtigten, über 30 Jahre alten Männer 68 000, von denen nur frieden. Als Kandidat wurde Genosse König einstimmig wieder 6000 Einkommen von 4000 kronen und darüber versteuern und aufgestellt. Eine Neugestaltung der Wahlkreisorganisation wurde Vor kurzem wurde der Versuch gemacht, die Bergarbeiter des damit einen zehnfach so großen Einfluß auf die Zusammenseßung beschlossen, um eine feste Kreiszentralisation zu schaffen. Der neue Petrozsenher Reviers einer nationaldemokratischen" Organisa des Herrenhauses" ausüben als die armen Schluder mit weniger Verein erhält den Namen: Sozialdemokratischer Verein für den tion anzugliedern. Mit der sozialdemokratischen Partei oder einer als 4000 kronen Steuereinkommen. Beide Wählerklassen haben Reichstagswahlkreis Hagen- Schwelm". Eintrittsgeld wird nicht fozialdemokratischen Organisation hatten die Betrozsenher Berg­hier je 560 Wahlmänner zu wählen. Unsere Parteigenossen stellten erhoben, nur 10 Pf. für das Mitgliedsbuch gezahlt. Der monatliche Teute keinerlei Fühlung. Als sie eine Ortsgruppe des national­in Kopenhagen , Frederiksberg und einigen anderen Kreisen mit Beitrag beträgt 30 f. den Radikalen gemeinsame Kandidatenlisten auf. Es gilt bei demokratischen" Schutzvereines konstituieren wollten, wurde es vom diesen Wahlen, die reattionäre Uebermacht des Landthings, die treis Dortmund hörde hatte in den beiden Monaten Juli waltungsbeamten gebärden sich allen auf ihrem Gebiete befind­Der sozialdemokratische Verein für den Wahl Oberstuhlrichter Vasul Janza verboten. Die Komitatsver­ihren verderblichen Einfluß bei allen wichtigen demokratischen und und August 500 Neuaufnahmen zu verzeichnen: fozialen Fragen geltend zu machen sucht, soviel, wie es das elende lichen Industrieunternehmungen gegenüber dank dem regelmäßigen Wahlsystem nur irgend zuläßt, einzuschränken. Batschisch, den sie von diesen beziehen, als deren diensteifrige auch bei dem Vasul Janza der Fall. Sein Organisationsverbot Schergen; allzu oft erweisen sie sich als zu diensteifrig. Das war beantworteten die Bergarbeiter damit, daß sie Arbeitszeitver­fürzung und Lohnerhöhung forderten und Anfangs voriger Woche ihrer 3000 Mann in den Streit traten. Die zuständige Bergwerksdirektor Verhandlungen zur Schlichtung der Gegenfäße anbahnte. Aber den Oberstuhlrichter Janza, der befürchten mochte, daß die Folgen seiner Energie" ihn die Gunst der Berg­wertsdirettion tosten könnten, scheint diese Wendung um jede Be finnung gebracht zu haben. Er beschloß, die Streifenden erem­plarisch zur Raison zu bringen. Am Sonntag, den 2. September waren die Streikenden im Lunkareter Streiklager versammelt, um die Mitteilungen des Delegierten der Berghauptmannschaft, Schweiger, entgegenzunehmen. Blötzlich erschien Oberstuhl­

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Ein schuurriges und unwirksames Verbot. Die Wahlbewegung ist äußerst lebhaft. Die Konservativen Teiften Ungeheuerliches in Beschimpfung und Verdächtigung der Der Lichtbilbervortrag über Rußland wurde auch heute polizeilich Aus Königsberg wird uns vom 7. September gemeldet: Sozialdemokratie, der roten Garde" oder roten Bande", wie ihre Presse sich auszudrüden beliebt. Unsere Genossen werden in dieser berboten, weil Genoffe Grempe nicht in Königsberg ansässig sei. Breffe als Bürgerfeinde" und Sozialist tyrannen" bezeichnet, und Dieser referierte daher über Preußische Polizeipragis". Genoffe " Bort Land" schließt seinen Wahlaufruf mit den Worten:" Stimmt Mardwald hielt unter Berufung auf seine Drtsansässigkeit un­für die Liste der Rechten gegen Roheit und Tyrannei!" Als ob gehindert den beanstandeten Projektionsvortrag über Rußland vor Berghauptmannschaft entsendete einen Delegierten, der mit dem es nicht jedermann bekannt sein müßte, daß es gerade jene Herren der überfüllten Bersammlung. von der Rechten sind, die Roheit und Tyrannei berewigen möchten, die die Prügelstrafe wieder einführen halfen, die die so dringend Personalien. Für das neue thüringische Parteiorgan, die notwendige Reform der Rechtspflege sowie die Einführung des all­gemeinen, gleichen Gemeindewahlrechts zu verhindern suchen und jeden sozialen und demokratischen Kulturfortschritt, für den die Sozialdemokratie mit Aufbietung aller ihrer Kraft tämpft, zu Hintertreiben trachten.

Weimarische Boltszeitung" in Jena , die zum 1. Dt tober erscheinen soll, ist Genosse Jäschte, zurzeit Redakteur am Barteiblatt in Brandenburg , als Redakteur gewählt worden. Die Mailänder Parteisektion gegen Genossen Cabrini. Wie diese Herren selbst in der Wahlbewegung als Tyrannen Rom , 6. September. Die rebolutionäre Mailänder Partei auftreten möchten, das zeigte sich gestern abend in der Wähler- fektion hat gegen den früheren Abgeordneten Cabrini eine Anklage