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Wir haben auch hier wieder in jeder Reihe die höchsten und niedrigsten Preise durch Fettdruck hervorgehoben. Es ergeben sich, wie schon angeführt, in einem wirtschaftlich, sozial und verkchrs- technisch zusammengehörigen Komplex ganz exzeptionelle Unterschiede. Dag das ein idealer, unabänderlicher Zustand ist, wird niemand behaupten wollen. Hier kann der Handel tatsächlich sich verdienstlich betätigen. Er mag es sich zur Aufgabe machen, mit dieser Anarchie aufzuräumen. Daß innerhalb verschiedener Orte, die als eine einzige Stadt betrachtet werden können, die Preise der täglich gang- baren, zur Lebenshaltung unentbehrlichen Waren um 50 und mehr , Prozent differieren, ist ein Hohn auf den Fortschritt im Zeichen der Organisation. Man wird auch gegenüber der vorstehende» Zu­sammenstellung, in dem Bestreben zu beschönigen, das Moment der vielleicht vorliegenden OiialitätSuuterschicde ins Feld führen. Wir geben deshalb noch eine Aufmachung, welche zeigt, wie die Preise in einem Orte fallen, während sie am anderen Platze stabil bleiben oder in die Höhe gehen. Die Angaben sind für beide Jahre für die einzelnen Orte von derselben Behörde gemacht, es ist nicht gut an- zunehmen, daß die Organe für verschiedene Jahre Preise ver schiedener Qualitäten ermitteln und veröffentlichen lassen. Diese Zusammenstellung kann daher als ein ziemlich ungetrübtes Bild der herrschenden Anarchie betrachtet werden. Im Jahre lövö war der Preis gegenüber 190.1 niedriger oder höher für Zucker Eier Kartoffeln jn niedr. höher niedr. höher niedr. höher " V Pf- Pf. Pf- Pf. Pf. Pf- Lutgendortmund... 0 100 Hörde...... 20 60 Dortmund  .... 5 5 62 Düffeldorf..... 6 3 21 Duisburg  ..... 8 6 100 Solingen  ..... 23 50 Vohwinkel..... 3 50 Wald....... 4 65 Gladbach..... 2 15 130 Stade...... 3 5 Norden...... 8 10 117 Schleswig  ..... 2 17 In Dortmund   steigt der Zuckerpreis, im angrenzenden Lütgen- dortmund geht er zurück, hier werden die Kartoffeln teurer, in Hörde sinkt der Preis, während er für diesen Artikel in dem mit Hörde eng verbundenen Dortmund   nach oben geht. In einem Ort gehen die Preise für Eier in die Höhe, in nächster Nachbarschaft halten sie sich auf dem alten Niveau. Man könnte beinahe sagen: Die Negellosig- leit ist die Regel. Im Kleinhandel herrscht heute»och, trotz des entwickelten Verkehrs und trotz der vielen Organisationen Anarchie und Systemlosigkeit. Bon der industriellen Ernte. Mit einer Dividende von 15 Proz. sollen diesmal die Aktionäre der Westfälischen Drahtindustrie in Hanun beglückt werden. Auf 20 Proz. gegen 13 Proz. im Vor- jähre wird die Dividende des Gußstahlwerks Witten   geschätzt. Die Voigtländische Maschinenfabrik A.-G. in Planen gibt für 1905/06 7 Proz. mehr als im Vorjahre, nämlich 16 Proz. Die Aktionäre der Humboldtmühle A.-G. Berlin genehmigten sich 7 Proz. Papier- arbeiterlohn. Wiederum 9 Proz. sollen die Aktieninhaber der Klavierspiegelfabril Hnpfeld A.-G. in Leipzig   erhalten. Die Schuhfabrik vormals Otto Herz u. Co. in Frankfurt   bringt wieder 8 Proz. heraus. Auf 7>/z Proz. 15 Proz. im Bor­jahre) erhöht sich die Dividende der A.-G..Archiinedes" in Berlin.   Die Zeitzer   Eisengießerei und Maschinenbau A.-G. erklärt eine Dividende von 10 Proz. gegen 7 Proz. für 1904/06. Die Maschinenfabrik Kappel   in Chemnitz   klagt im Geschäftsbericht über niedrige Verkaufspreise und wesentlich erhöhte Löhne, aber sie schüttet 16 Proz. Dividende aus, 4 Proz. mehr alS im Vorjahre und die Tantiemensunnue ist um 15 000 M. gegen das Vorjahr gestiegen. Lerne zu klagen, ohne zu leiden, heißt es hier. Die Sarotti Schokoladen- und Kakao-Jndustrie-A.-G., die im vorigen Jahre 10 Proz. gab, läßt eine kleine Versüßung eintreten, diesmal gibt es 11 Proz. Goldgewinnung in Transvaal  . Die Goldausbeute, die im Jahre 1904 rund 16 Millionen Pfund Sterling Wert   darstellte, im Jahre 1906 rund 204/6 Millionen, hat für die acht Monate dieses Jahres schon eine» Wert von rund 15>/z Millionen Pfund Sterling erreicht. Ena der Frauenbewegung. Vorwärts! Die bevorstehende Konferenz sozialistischer Frauen veranlaßt r-as, einen Rückblick über die Fortschritte der Frauenbewegung zu halten. Besonders macht sich seit der Bremer   Tagung- ein erfreu- licheS Aufblühen derselben bemerkbar. Die sozialistischen   Ideen sind zu den Frauen durch Wort und Schrift in die entlegensten Gegenden getragen worden. Die Zahl der Vortrauenspersonen hat sich von 105 auf 325 erhöht, die Auflage derGleichheit" ist von 12 000 auf 46 000 gestiegen, und auch der Frauenbildungs- vereine sind der Zahl nach mehr geworden, so daß man nach fluch- tigem Urteil recht befriedigt sein könnte. Doch in die Freude über das, was geschaffen ist, mischt sich ein bitterer Tropfen, wenn man all der Hindernisse gedenkt, die der noch zahlreicheren Gewinnung der Frauen entgegenstehen und die nicht nur in den reaktionären gesetzlichen Bestimmungen oder in den Sitten, Vorurteilen und Gebräuchen, denen die Frauen sich meist allzu willig unterordnen, zu suchen sind, sondern auch zu einem großen Teile in der Gleich- gültigkeit beruhen, die ein Teil der Genossen der Frauenbewegung entgegenbringt. Diese Gleichgültigkeit, recht oft Feindseligkeit, wirkt vielfach geradezu lähmend auf die wenigen tätigen Genossinnen. Mehr als einmal wird uns gesagt:Ach, geht doch, unsere Männer wollen ja gar keine aufgeklärten Frauen." Allzu recht hat Kautsky  , der hierüber schreibt:Viele Genossen betrachten die sozialistische Propaganda unter den Frauen als eine Art Sport oder Luxus, den sich die Partei gestatten darf, wo sie Ueberfluh an Kräften hat, nicht als eine Lebensbedingung, der um jeden Preis zu genügen ist." Daß Männer gar leicht da�u neigen, die Frauenbewegung an sich als etwas minder Notwendiges zu betrachten, ist bei der voll- ständigen Rechtlosigkeit, unter der die Frauen leben, sehr ver- ständllch, da die sozialistische Propaganda unter den Frauen zurzeit keine greifbaren politischen Erfolge bringt. Die besondere Agita- tion und Aufklärung bei den Frauen deshalb aber einstellen oder lässig zu betreiben, wäre verkehrt und würde sich einmal schwer rächen. Zunächst also gilt es, den Männern, die die Frauenbewegung als einen Sport betrachten, zu beweisen, daß die Frauen gleich- berechtigt sind und daß die Rückständigkeit unserer Frauen nicht daran liegt, daß sie überhaupt nicht bildungsfähig sind, sondern daran, daß ihnen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt woroen ist. Vergegenwärtige man sich all die Opfer, die finanziell und per- sönlich zur Gewinnung der Männer gebracht sind und auch heute noch gebracht werden, so sollte man denken, daß daZ männliche Pro- letariat, das dock im Besitze der politischen Rechte ist, alle aus- nahmslos Sozialdemokraten seien. Wie sieht es aber damit aus; wieviel Aufklärung tut noch unter den Männern not, unter den Männern, die durch die Verfassung in den Besitz des freien, gleichen und allgemeinen Wahlrechts ge- langten und doch den Stimmzettel nicht so gebrauchen, wie es»m Interesse des proletarischen Befreiungskampfes notwendig ist? Je. doch keinem Genossen wird eS einfallen, deshalb die Agitation unter diesen rückständigen Elementen als Sport zu bezeichnen. Warum wird nun die Frauenbewegung ohne jede Berechtigung von einem Teil der Genossen anders bewertet? Unter den Frauen, die durch ein buntscheckiges Vereins- und Versammlungsgesetz in ihrer Betätigung und freien Entfaltung gehemmt und in ihrer Mehrzahl kaum ahnen, daß auch sie politische Rechte verlangen können, ist eben eine ganz besondere Art der Agitation notwendig. Während man den Mann nur auf die Ausübung und den richtigen Gebrauch des Stimmzettels verweist, gilt es bei einem großen Teil der Frauen, zunächst das Interesse für die Ausübung des Wahl- rechts zu wecken und den Wunsch, selbst im Besitze dieses Rechts zu sein, zu fördern. Nichts dürfte wohl geeigneter sein, die Auf- klärung der Frauen zu fördern, als die Verleihung des Stimm- rechts, denn durch Teilnahme an politischen Kundgebungen kann das Interesse der rechtlosen Frauenwelt für die Politik am besten geweckt und entfacht werden. Aber allem Anschein nach wird sich in unseren alten Kulturländern nicht sobald die Erkenntnis von der Notwendigkeit des Frauenstimmrcchts Bahn brechen. Soll nun deshalb die Agitation und Aufklärungsarbeit unter den Frauen minder eifrig betrieben werden? O nein! Wenn auch das Frauenwahlrccht als hehres Ziel unserer Bestrebungen leuchtet, so gilt es doch schon jetzt, die Frauen zur Betätigung ihrer Kräfte im Interesse unserer Bewegung anzu- spornen, schon deshalb, weil die Frauen einen großen Einfluß auf ihre Männer auszuüben vermögen. Wie mancher Parteigenosse wird nicht durch den offenen oder stillen Widerstand seiner Frau in seiner Parteiarbeit gelähmt und an seiner vollen Kraft- cntfaliung in> Interesse unserer Bewegung verhindert. Wie leidet das Familienleben durch eine unaufgeklärte Frau, die dem Geistes- leben ihres Mannes kein Verständnis entgegenbringt, und wie arg ist es um die Erziehung der Kinder im sozialistischen   Geiste bestellt, wo eine selbst nicht aufgeklärte Frau die Erziehung leitet? Aus allem Gesagten dürfte der Beweis erbracht sein, daß keine Mittel gespart werden dürfen, um die Agitation und Organisation der Frauen zu fördern. Leider sind die Erfolge nicht durch Zahlen zu beweisen, aber der günstige Einfluß der Frauen dürfte sich bald an dem Fortschritt der modernen Arbeiterbewegung zeigen. Man bringe daher der Frauenbewegung nur annähernd die- selben finanziellen und persönlichen Opfer, man treffe nur an- nähernd die gleichen Einrichtungen, wie sie zur Gewinnung des männlichen Proletariats getroffen sind, und wir geben die Ver- sicherung, daß sich die Bildungsfähigkeit des weiblichen Proletariats glänzend bewahrheiten wird. Möge die Frauenkonferenz daher nicht nur rückwärts blicken auf das, was geschaffen ist, sondern vorwärts schauen, u�neue Mittel und Wege zu finden, um das bereits Errungene zu halten und zu befestigen und neues Terrain dazu zu gewinnen. Glückauf zu ernster Arbeit! ' Versanlmlitngen Veranstaltungen. Berlin  . Montag, 17. September, 8'/, Uhr, im Klubhans, Komman- dantenstraße 72, Vortrag. Herr Holzamer:Schiller  ". Lichtenberg  . Montag, 17. September, bei Gebr. Arnhold, Frankfurter Chaussee 5. Vortrag. Dr. Max Sorecht:.Ursache und Be- kämpfnng der Schwindiucht". Charlottcnbnrg. Mittwoch, 19. September, 8'/, Uhr, im VolkShause, Rosinenstraße 3, Vortrag. Auguste Kadeit:Volksschule und Kindererziehung". SerieKts-TeiUmg» Ungebühr vor Gericht. Eine grobe AchtnngSvcrletzung gegen einen preußischen Gerichts- Hof beging gestern vor deni Schöffengericht Berlin-Tempelhof   eine Schwalbe. Während der Verhandlung einer Diebstahlssache flatterte plötzlich durch ein offenstehendes Fenster eine Schwalbe. Das Tierchen fühlte sich unter dem Schutze der Göttin Justitia   anscheinend ganz wohl, denn fröhlich zwitschernd flog eS im GerichtSsnal umher. Versuche, das Tierchen zu entfernen, blieben erfolglos. Schließlich setzte sich die Schwalbe auf den über dem Richtertische hängenden Beleuchtung?- körper. Nach geraumer Zeit kam aus der Gegend, in welcher sich der Vogel häuslich niedergelassen hatte, plötzlich ein gewisses Etwas geflogen, das mit klatschendem Geräusch auf den Richtertisch nieder- fiel. Erst nach dieser geradezu unerhörten Ungebühr vor Gericht lvurde der Uebeltäter zum Fenster hinausgejagt. Wäre die Schwalbe kein Vogel, so wäre ihr wohl die Freiheit genommen worden. Der AmtSgrrichtssekretär Richard Weisthnhn war wegen Unter- schlagung vor der Ferienstraskammer deS Landgerichts III   angeklagt. W. hatte eine Anstellung bei dem Amtsgericht in Kalkberge-RüderSdorf als Sekretär. An Gehalt bezog der Angeklagte zuletzt ein monatliches Einkommen von 145 M. Er geriet aus Anlaß von Ausgaben an seine Braut in Schulden, Als er schließlich nicht mehr auS und ein wußte, weihte er einen guten Freund, der sich in ähnlicher Lage wie er befand, in die mißlichen pekuniären Verhältnisse ein. Kurz vor dem 1. April d. I, befand sich W, in großer Geldnot, die ihn schließlich zu der Handlung verleitete, die ihn auf die Anklagebank führte. Er bezog unter Berufung auf seinen Freund, den HülfS« arbeiter L. im Statistischen Amt, von einer Goldwarenfabrik in Breslau   eine wertvolle goldene Uhr auf Kredit. Schon am Tage der Ankunft der Uhr übergab sie der Angeklagte seinem Freunde, der bereitwilligst den Versatz übernahm. AIS W, auch den Erlös verpraßt hatte. packte ihn die Reue. Er verließ eines Tage« feine Stellung und hielt sich längere Zeit verborgen, so daß ein Steck- brief hinter ihm erlassen wurde. Schließlich wurde W. in Berlin  verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert, in dem er früher selbst amtlich tätig war. Er bestritt von Anfang an, sich der Unterschlagung schuldig gemacht zu haben, gab aber in der gestrigen Verhandlung unter Tränen seine Verfehlung zu. Dem Antrage des Staatsanwalts gemäß erkannte die Strafkammer auf drei Monate Gefängnis, da der Angeklagte gerade in seiner Eigenschaft als Gerichtsbeamter in hohem Grade verwerflich ge- handelt habe. Wegen Uebcrtretnng der Borschriftc» über die Sonntagsruhe im Bäckergrwcrbc hatte der Inhaber der bekannten Firma K e m p i n S k i u. C o., Herr U n g e r sich gester» zu verantworten. Die genannte Firma hat schon seit geraumer Zeit in ihrem GeschäftShause Leipziger- straße 25 eine eigene große Bäckerei zur Herstellung ihres enormen Bedarfs an Backware eingerichtet. In dieser Bäckerei läßt sie auch an Sonn« und Festtagen während derjenigen Stunden, während welcher im Bäckereibetriebe die Sonntagsruhe eingeführt ist, Backware herstellen. Auf einen deswegen gegen sie erlassenen Strafbefehl beantragte die Firma Kempiuski u. Co. gerichtliche Entscheidung, In der Verhandlung vor dem Schöffengericht»lachten die Verteidiger geltend: Die Bäckerei der genamitcn Firma liefere lediglich die Backware für ihren eigenen Restaurationsbetrieb. An dritte Personen werde keinerlei Backware abgegeben. Der Betrieb unterstehe der Aufsicht des Küchenmeisters. In der Bäckerei würden auch Puddings. Schinken in Brotteig und andere Speisen für daS Restaurant zu­bereitet. Die Bäckerei sei also lediglich als integrierender Bestand­teil des KempinSkifchen RestanrationSbetriebeS anzusehen und nicht als ein selbständiger Betrieb, unterliege somit den Vorschriften über die Soiuitagsnihe nicht, da der Gast- und Schankwtrtsbetrieb nach der Gewerbeordnung unter diese, nickt falle. In einer Entscheidung des KammergerichtS und einer jüngst ergangenen Entscheidung deS Reichsgerichts fei festgestellt, daß die von großen Hotels ein- gerichtcicn Dampfwäschereien nicht unter die sonst für Dampf- iväschcreien bestehenden Vorschriften der Sonntagsruhe fallen, weil sie lediglich ein Bestandteil deS gesamten HotelbetriebcS seien. DaS Reichsgericht habe dies sogar angenommen, obwohl in dem von ihm entschiedenen Falle die betreffende Dampf- Wäscherei die Wäsche nicht bloß für da» Hotel, sondern gegen Eni- gelt auch für die Gäste gereinigt habe. Hier liege der Fall noch günstiger», indem die Backware nur zur Verwendung in dem Nestmirationöbetnebe hergestellt werde. DaS Schöffen­gericht schloß sich diesen Ausfiihrnnge« in allen Punkten an und sprach die Firma KempinSki u. Co. von der Anklage des Vergehens gegen die Vorschriften über die Sonntagsruhe im BSckergewerbe frei. Diese Entscheidung widerspricht der Tendenz der Sonntags- ruhevorschriften._ Sand ist Gold diese Worte hat sich die Leipziger   Zemeniiiidustrie Dr. Gasparh u. Co. in Markranstädt   als Warenzeichen schützen lassen. Sie liefert Maschinen, mit welchen aus Sand Bausteine gefertigt werden. Eine Aktiengesellschaft in Friedenau  , welche ähnliche Maschinen her- stellt, verwendete die WorteSand bringt Geld" als Warenzeichen. Ihr Direktor wurde vom Landgerichte Dortmund   am 25. Januar wegen Vergehens gegen das Warenzeichengesetz zu 200 M. Geld- strafe verurteilt. Seine Revision ist vom Reichsgerichte am Mittwoch verworfen worden. Vermischtes. Durch das leidige Spielen unbeaufsichtigter Kinder mit Streich- hölzern wäre in Gr.-Schauen im Kreise Becskow-Storkow beinahe ein großes Unglück hervorgerufen worden. Ein fünfjähriger Knabe spielte mit mehreren Kameraden auf einem großen Reisig- Haufen eines benachbarten Grundstückes und entzündete mehrere Streichhölzer. Dadurch geriet das Reisig plötzlich in Brand und wurde völlig eingeäschert. Auf das Angstgeschrei der Knaben stürzten die Nachbarn herbei, die große Mühe hatten, die in der Nähe liegenden Gebäude vor dem Feuer zu verschonen und den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Der kleine Uebeltäter ist wiederholt beobachtet worden, wie er einen riesigen Nüsterstubben anzünden wollte. Hochofen geplatzt. In vergangener Nacht gegen 1�12 Uhr ist in Mülheim   auf der Friedrich Wilhelmshütte   ein Hochofen geplatzt! Das donnerähnliche Getöse wurde selbst in Duisburg  gehört. Der Hochofen ist völlig unbrauchbar, der Schaden an Material erheblich. Ein Arbeiter ist schwer verletzt. Eine Blatternseuche ist, wie gemeldet wird, in Granada   ausgebrochen, von der 150 arme Familien befallen sind. Sieben Personen sind innerhalb der letzten 26 Stunden gestorben. Der Stadwernialtnng fehlen die erforderlichen Hiilfouiittel, es mangelt au Medikamenten. Man befürchtet Unruhen. Eisrnbahn-Unsälle. Wie aus Breslau   gemeldet wird, stieß auf dem Bahnhof Mach« bern in vergangener Nackt der Güterzug Nr. 9401 mit dem ein- fahrenden Güterzug Nr. 9483 zusammen. Der Zugführer Süßmanu ist tot, zwei Hilfsbremser schwer verletzt. Der Materialschaden ist gering; eine Verkehrsstockung ist nicht eingetreten. London  , 13. September.Morning Lcader" meldet ans Montreal   vom gestrigen Tage: Bei einem mit Schnittern besetzten Zuge der Canadian-Pacific-Eisenbahn, der nach Westen abging, ver- lagte, als er in der Nähe von Azilda angekommen war, die Bremse. Der Zug fuhr da»» einige Meilen mit großer Geschwindigkeit und stieß nül einem anderen Zuge bei Wiunipeg zusammen. Die beiden ersten Wagen wurden vollständig zertrümmert, 12 Schnitter aus England wurden getötet und 10 verletzt. Heftige Gewitter sind, wie auS Rom   gemeldet wird, in Mittel- und Süditalien   niedergegangen. In der Nähe von Neapel   bildeten sich reißende Ströme, Zahlreiche Bäume wurden ent- wurzelt und vom Wasser mitgeführt. Bei O t t a j a n o stürzte eine Brücke ein, wobei fünf Personen getötet wurden. Turin  , 13. September. DaS BlattMomento" berichtet, daß 200 Sträflinge aus dem Zentralgefängnisse ausgebrochen seien. Ein« FeuerSbrunst wütet, wie derOstdeutschen Bolkszeitung" au? Etzdtk uhnen gemeldet wird, in dem an der Grenze ge- legenen Städtchen Kalwarja<Gouvernement Suwalki), da? etwa 8000 jüdische Einwohner hat. Ein großer Teil der Stadt ist bereits in Asche gelegt; auch sollen einige Menschen in den Flammen um- gekommen sein. Paris  , 13. September. In der Ortschaft Maze brach gestem eine Fcuersbrunst aus. wodurch mehrere Pachthäuser in kurzer Zeit in Asche gelegt wurden. Drei Personen, ein Bater mit seinen brisen Kindern, kamen in den Flammen um. Balparaiso, 13, September. Der Vulkan Daillon in Chile   be- findet sich in voller Tätigkeit. ES hat sich ein neuer Krater gebildet. Arbeiterlos. Auf der ZecheHeinrich Gustav" bei Langen- Steinschlag dreer verunglückte durch sofort tot. ein Gcstetnarbeiter. Er war 13. September. In Angers   wurden bei einer Gruben- tatastrophe zwei Bergarbeiter getötet und drei schwer verletzt. berliner Vtarktpretse. Aus dem amllichen Bericht der städtischen Marklhallen-Direktion.(Großhandel.) ZlindNcisch In 7878 pr, 100 Pfd., IIa 67-72. lila 62-66, IV» 56-60. Kalbflclsch, Doppellinder 105-115, l» 86-92, II» 76-85, M» 66-75. Hammelfleisch la 77-82, IIa 6776. Schweinefleisch 6875. Rehböcke I» Per Psd, 0,700,90, IIa 0,400,65. Roiwild la per Pfund 0,450,57, IIa 0,25-0,40. Damwild 0,43-0,52. Wildschweine per Psund 0,250,43, Frischlinge 0,00. Kaninchen per Stück 0,500,95, Wildenttn la perStück 1,00 1,40, IIa 0,75, Rebhühner, junge la 1,07 1.30Zungt 11a 0,751.05, alte0,50-c>,8g,jilngi Nein« 0.55-0,60. Hühner, alte, per Stück 1,40-2,90, alte, IIa 1,001,30, junge, per Stück 0,65-1,25. Tauben, junge, per Stück 0,300,50, alte 0,00. iintc», junge per Stück 1,102,25, alte per Stück 0,00. Haniburger, junge, per Slück 2,803,00, Gänse, la per Psimd 0,500,60, IIa 0,400,49, la per Stück 2,75-3,90, IIa t. 00 2,60, PouletS per Stück 0,70-1,15, do. klein 0.35-0,60. Hechte per 100 Psd, 79-97. Zaiider 0,00, Aland 67-69. Schleie 136143. Hleie 0,00, Aale, groß 94-95, mittel 86. klein-mitlel 79-85, unsort, 0,00. Plötze» 47, Karpsen, unjorttert 0,00. Barsc 69-70. Vlcifisch«. matt 16-21. Karauschen 6569, Wels 0,00. Bunte Fische 47 73, matt 0,00. ilmerikanischer Lach» 1 neuer per 100 Pfd. 110130, do. II neuer 90100, do, III neuer 75. Seelachs 1520. Flundern, Pomm. I, per Schock 9, do, pomm, II 28, Kieler, Stiege la 46, do, mittel per Kiste 23, do, klein per Kiste 0,00, Bücklinge, per Wall Kieler 34, Strallunder 34,50, Aal«, groß per Psd. I,l0 1,50, mittelgroß 0,801,00, klein 0,500,60. Heringe per Schock 45, Schellflsche Kille 34,50, do.'I, Kiste 2, Kabliau, per 100 Psd. 1625. Heilbutt 25. Sardellen, 1902er per Anker 90, 1904er 90, 1905er 85, 1906er 70. Schottische Vollheringe 1905 0,00, large 40-44, fnll. 8638, med. 3542, deutsche 8744. teringe, neue MatjeS, per To. 60120. Hummern, IIa, 100 Psd. 0,00. rebsc, per Schock, große 1415, mittel 0,00, kleine 3,50, unsortiert 4,508,00. Galizicr, groß 0,00. Eier, Land-, per Schock 4,20 4,40, Butter per 100 Psd. la 124-126, IIa 118-120, III» 112-116, absallende 95-110. saure Gurken Schock 3,504,00, Pjeflergurken 3,504,00, Karlostclii per 100 Psd. Dabersche 22,25, Rosen 1,601,75, neue runde 1,752,00, neue blaue 2,00-2,25. Spinal p, 100 Pfd. 10-12. Karotten p. Schockbuild 1.50-2.50. Sellerie, hiesige, p. Schock 1,506,00, Zwiebeln lOOPsd. 2,753,00, Petersilie, arlin, Schockbd. 1,00. Kohlrabi p. Schock 0,501,00. Retlig. bahr., p. Schock 2,40 bis 4,80. Radieschen P. Schock-Bd, 0,600.80, Salat, p. Schock 1,502,00. Bohnen, grüne, per 100 Psunb 1016. Wachsbohncn 1020. Scholen Per 100 Psd. 1520, Psefferlinge per 100 Psd. 18 20. Mohrrüben per lOOPsd. 3 4.TeIlower Rüben per lOOPsd. 12, Blumenkohl per Mandel 12,50. Wirfing- kohl per Schock 4,008,00. Rotkohl p. Schock 3,009,00. Weißkohl p. Schock 2,00 bl» 5,00, Steinpilze p, 100 Psd, 30-40. Gurken, gcrbster. Schock 0.00-0,00, do. Einlege-, Schock 1,502,00, do, Rothenbg. 2,00- 3,00, do, Liegnitzer 3,004,00. do Einlege»(sens») 12 IS, Kohlrübe», Schock 35,50. Tomaten, hiesige 100 Psd. 3-6, Kürbis 25. Birnen, ital. pei lOOPsd. 0.00, HIcsigc3-20.Tiroler 20 35, böhmische 416, Retlig- 36, Acpsel, ungar,, perlOOPsd, 6 II, tlal. 0,00. hiesige 2-9. Gravenstelner 620, Tiroler 16-24. Prelßelbeeren 0,00, schweblsche 2022. Blaubeeren per 100 Psd, 1818. Pflaumen, tlal. runde dunlle per 100 Psd. 0,00, ungarische 0,00, hiesige 26. Reineclauden 0.00, Serben 1013, Badens« 0,00, Böbmische 26. Zitronen, Meisina 300 Stück 20,00-35,00, 360 Slück 18,00-24,00, 200 Stück 0,00, 420 Stück. Nein 12-15. Pfirsiche, Werdersche per lOOPsd. 10-40. frz. 0,00, italienische la Ksste 3.00. do. Ha Kiste 1,80-2,00. do. lila Kiste 0,00, do. in Körben per 100 Psd, 30-43,