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Nr. 219. 23. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dounerstag, 20. September 1906.

Eine täppische Büberei.

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Auch dieses Fünfzeilenzitat ist einem Leitartikel entnommen. unseres bürgerlichen Parlamentarismus wurde in folgender Dieser Artikel behandelt die Situation in Desterreich und die Wahl- Weise charakterisiert: rechtsbewegung unserer österreichischen Genossen. In dem Artikel beißt es am Schluß, nachdem die besonderen Verhältnisse Desterreichs gewürdigt waren die Krise des Dualismus, der nationale Widerstreit, die Ohnmacht der Krone, die des Wahlrechts gewissermaßen als des Mittes des berstenden Staatsgefüges be= darf, usw.- wörtlich:

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Das ist eine Situation, in der ein Massenstreik vollen Er­folg verspricht, damit soll nicht gefagt sein, daß es ihm gelingen muß, auf den ersten hieb das Wahlunrecht zu fällen. Wir müssen darauf gefaßt sein, daß es wie in Rußland auch in Desterreich dem Massenstreit nicht im ersten Anlauf gelingt, den Gegner über den Haufen zu werfen, daß es notwendig wird, diesen in immer erneutem Ansturm schließlich zu erschöpfen und so zur Kapitulation zu zwingen. Aber wie immer dem sein möge, wir dürfen versichert sein, daß unsere österreichischen Genossen ihre Schuldigkeit tun werden, bis sie das Ziel erreicht, daß sie sich gesteckt. Es wird keine Ruhe geben in Desterreich, bis das gleiche Wahlrecht errungen, sowie feine Ruhe in Rußland , bevor nicht die konstituierende Versammlung auf Grund des allgemeinen und gleichen Wahlrechts gewählt wird. Unsere öster­reichischen Brüder werden sich von den russischen Helden nicht be­schämen lassen.

Das alles find aber nur die Anfänge des Zeitalters der Re­volutionen, das nunmehr begonnen hat."

Eine gewisse Clique scheint es nach einem neuen Dresden gelüften. Der flägliche und fläglich gescheiterte Ueberfall gegen Mehring, der in Dresden zu den peinlichsten Szenen führte, scheint diesmal in einer nicht minder fläglichen Attacke gegen den Vor­wärts" eine Wiederholung finden zu sollen. Nachdem die fattsam bekannten Angriffe gegen den Parteivorstand und die Berliner Ge­noffen an der gesunden Einsicht der übergroßen Mehrheit der Partei zuschanden geworden sind, unternimmt man jetzt, unmittelbar vor dem Parteitag, ein Kesseltreiben gegen den Vorwärts". Und wiederum wie in Dresden ist Heinrich Braun der Feldherr dieses jämmerlichen Feldzuges. Seine unglaublichen Ungeschicklichkeiten" in Dresden , um ein Wort Quards zu zitieren, sollen womöglich auch den Mannheimer Barteitag entwürdigen. Es besteht ja die ernstliche Gefahr, daß in Mannheim statt einer blöden persönlichen Rauferei nach dem Ge­schmad Heinrich Brauns eine ernste fruchtbringende Debatte über die Fragen der proletarischen Taftit stattfindet! Da muß noch zu guterlegt eine Stinkbombe plagen, um Verwirrung und Bank zu stiften. Nach der sich progressiv steigernden Kampagne der Neuen Gesellschaft" gegen den Vorwärts" haben wir freilich etwas Der­artiges erwartet. Der unqualifizierbare Artikel, der in der letzten Nummer der Wochenschrift Heinrich Brauns veröffentlicht wird, tommt uns deshalb keineswegs unerwartet. Freilich übertrifft er an durchfichtiger Gehässigkeit und täppischer Unverfrorenheit noch er­Die wahrscheinlich langwierigen Stämpfe in Rußland und heblich unsere feineswegs niedrig gespannten Erwartungen. Und Desterreich beren ganz eigenartige Vorbedingungen in dem Artikel der Verfasser dieser literarischen Stinkbombe ist kein anderer als der gerade auseinandergesetzt werden find also als die Anfänge des Hauptvertreter der konfusen Massenstreifromantik Friedrich Zeitalters der Revolution" bezeichnet worden. Wo ist da Re­Stampfer. volutionsromantik? Ist nicht die ganze sozialdemokratische Partei, Stampfers neun Spalten langer Artikel besteht aus einem reich von einzelnen Illusionisten abgesehen, davon überzeugt, daß wir assortierten Lager von Zitaten aus dem letzten Jahrgang des Bor - tatsächlich einem Zeitalter schwerer Kämpfe ents wärts", das beweisen soll, wie unzulänglich der Vorwärts" als gegengehen? Haben nicht gerade auch in Jena die Genossen führendes Organ der Partei gewesen, und wie er selbst zwischen Legien und Elm erklärt, daß nur ein Narr" annehmen könne, daß Revolutionsromantik und Flaumacherei umhergeschwankt sei. Die die besitzende Klasse ohne den Versuch äußersten Widerstandes ab­Stampferschen Zitate sind meist böchstens 10 oder 20 Zeilen lang. danken werde?! Das Zitat, in seinem Zusammenhange verstanden, Da sie fast durchweg längeren Artikeln entnommen sind, ist selbst- hält sich also völlig fern von jeder Revolutionsromantik, fern von verständlich der Sinn dieser Artikel aus den paar tendenziös einer Empfehlung des Massenstreits in der gegenwärtigen herausgerissenen Sägen nicht zu erkennen. Um den wahren Situation! Sinn der Artikel und die logische Eingliederung der Bitate So wird der offenbare Sinn von Artikeln durch strupelloseste in den Inhalt herzustellen, bedürfte es begreiflicherweise eines Fälschung entstellt! biel größeren Raumes, als Stampfer zu seinem Zitatenragout benötigte. Um aber zu beweisen, wie bewußt Stampfer den Sinn der Artikel fälscht, wie er geflissentlich den Anschein zu erwecken sucht, als wäre der Gedankengang der betreffenden Artikel wirklich der, den er durch seine den Sinn fälschenden Zitate den Lesern zu suggerieren versucht, müssen wir gleichwohl wenigstens einige Stich proben der Stampferschen Fälschungen geben. Wollten wir alle Zitate Stampfers in dieser Weise als ebenso plumpe wie bewußte Fälschungen nachweisen, so brauchten wir statt der vier Spalten, die

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unsere Abwehr in Anspruch nimmt, mindestens zwölf oder fünfzehn Spalten. Wir sind jedoch erbötig, vor jeder Instanz in jedem Falle und für jedes gitat den Nachweis zu führen, daß Stampfer den Sinn der Artikel nach seinen Standalbedürfnissen ebenso frivol gefälscht hat, wie wir das von den folgenden Stich

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Stampfer fährt dann in der Neuen Gesellschaft" fort:

Am 24. November aber hieß es gar: Man darf weit zurückgehen in der Geschichte, um ein Jahr zu finden, in dem alle Beichen fo auf Sturm deuten, wie im Jahre des Heils 1905. Eine äußerst bedrohliche auswärtige Lage, im größten der Nachbarreiche eine Revolution, die kein Ende absehen läßt, bei uns im Inneren die größte Unzufriedenheit mit den bestehenden Zuständen Unter ihren Füßen grollt der Vulkan und sie merken es nicht."

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Der zitierte Artikel des

Der Artikel, dem dies Bitat entnommen ist, betitelt sich: Ein ng it schrei". Er besteht zur guten Hälfte aus einem Zitat aus dem Berliner Tageblatt". Berliner Tageblatt" atmet eine Aschermittwochstimmung, wie sie in ber liberalen Bresse felten anzutreffen ist. Nachdem die Jfolierung Deutschlands durch seine verfehlte auswärtige Politik charakterisiert, nachdem auf die Revolution in Rugland angespielt, geht das Ber­liner Tageblatt" dazu über, nachzuweisen, daß durch die preußisch Stampfer bemüht sich zunächst um den Nachweis, daß der Vor- deutsche Reaktionspolitik, durch die Dreiklassenschmach, durch die die wärts", der jetzt gegen die revisionistische Massenstreikromantit auf Massen des Volkes immer schwerer belastende Zoll- und Steuer­trete, selbst bösartigen revolutionsromantischen Anpolitik auch in Deutschland je länger je mehr unerträgliche Zustände wandlungen unterworfen gewesen sei. So heißt es in dem geschaffen würden. Der Schluß des Artikels lautet:

proben nachweisen werden!

Artikel:

" So las man am 2. November:" In diesem Augenblicke heißt es für das flassenbewußte Proletariat im Zarenreiche wie für das fämpfende Proletariat überall: Das Pulver troden und das Schwert geschliffen".

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Die Zeiten sind zu ernst, als daß man über die Gefahren, von denen wir im Innern wie nach außen bedroht sind, leicht­herzig hinwegtänzein dürfte. Noch sind wir ja von einer Probe auf unsere Stabilität im Reiche und in Preußen verschont ge­blieben. Aber deshalb soll man sich nicht so ruhig auf das Faulbett legen. Nicht jeden Wochentag macht Gott die Zeche, aber der schwarze Sonnabend tann über Nacht tommen. Dann sollte man wenigstens mit gutem Gewissen sagen können, daß nichts versäumt wurde, solange es noch Zeit war."

Stampfer will offenbar glauben machen, daß dieser Artikel den Sinn gehabt habe, auch das deutsche Proletariat durch die dem russischen Proletariat gegebene Parole, das Pulver trocken und das Schwert geschliffen", in die revolutionsromantische Auffassung zu versehen, als könne man auch bei uns eine Revolution nach russischem Vorbilde entfesseln. In Wirklichkeit aber handelt ber Es wäre eine gröbliche Unterlassungsfünde gewesen, wenn der ganze, die damals neueste Phase der russischen Vorwärts" dieses kapitalistische Selbstbekenntnis nicht propagandistisch Revolution schilderide Artikel von dem Verhältnis der ausgenugt hätte. Der Vorwärts" bemerkte zu dem Augstschrei" des Liberalen zum Proletariat. Das Mosse Blatt hatte damals Mosseblattes, daß diese Schilderung den Tatsachen entspräche. Dabei geschrieben, daß nach der Berufung Wittes Nube die erste Bürger- schrieb er u. a. die Säße, die von Stampfer zitiert werden. Hätte pflicht sei: Rußland braucht jetzt vor allem Ruhe." Gegen diese Stampfer mitgeteilt, aus welchem Anlasse sie geschrieben liberale Jämmerlichkeit diesseits und jenseits der Weichsel polemisierte worden, daß sie nur eine Unterstreichung der von dem der Artikel. Am Schlusse desselben hieß es: Berliner Tageblatt" geäußerten Warnungen und Be­" Die ganze bürgerliche Gesellschaft, mit wenigen Ausnahmen, fürchtungen gewesen seien, so wäre damit freilich die Vorspiegelung, wird das Manifest zum Vorwand nehmen, um nach dem be- als ob der Vorwärts" mit der Revolution ge­währten Rezept unserer deutschen Siegestläffer" des Liberalismus droht habe, von vornherein ausgeschlossen gewesen! zu hoffen und zu harren". Den weiteren Weg muß num die Denn sonst hätte ja der Vorwurf der Revolutionsromantik und revolutionäre Arbeiterklasse in Rußland wohl ganz allein mar- Revolutionsdrohung ebensosehr für das Berliner Tage= schieren, mur auf sich selbst, auf die eigene Kraft, eigene Ent- blatt", wie für den Vorwärts" gegolten. Stampfer unterschlug schlossenheit, eigene Beharrlichkeit, eigene Unentwegtheit und Un- auch hier den Zusammenhang, um durch eine bewußte Fälschung erschrockenheit bauend. In diesem Augenblick heißt es für das die Leser irreführen zu können. tlassenbewußte Proletariat im Zarenreich wie für das lämpfende Proletariat stets und überall: Das Pulver trocken, das Schwert geschliffen".

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Und der deutsche Reichstag selbst, wie er wieder vor den Augen der Deffentlichkeit ersteht, ist nichts anderes als ein lebendiges Stück dieses allgemeinen Berfalls der bürgerlichen sozialen Ordnung. Schon nach den Regierungsvorlagen zu der be­ginnenden Reichstagssession und der Stellungnahme der bürger­lichen Parteien dazu ist es klar: der Reichstag tritt zusammen, um in seiner bürgerlichen Majorität wieder einmal bloß eine Jasage Maschine für fertige Resultate des weltpolitischen Wettrüstens zu fungieren. Eine neue Flottenvorlage, neue Steuern auf notwendige Lebensmittel der arbeitenden Masse, reaktionäre Verkehrssteuern, das ist die Arbeit", die nun des gesetzgebenden Segens der Reichstagsmajorität harrt. Doch ist der deutsche Reichstag als Einheit, als selbst­herrliche Gesetzgebungskörperschaft überhaupt bloß ein Schein, eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Im Hinters halt lauert das Dreiklassen- Parlament, die preu ßische Duma", diese feste Burg der feudalen ständisch­absolutistischen Monarchie. Dabei verschiebt sich die gegenseitige Rolle beider( Gesetzgebungskörperschaften) mit jedem neuen Schritt des weltpolitischen Kurses; der Reichstag als Aus­druck der Demokratie und des Fortschritts, als Gegengewicht zu der preußischen Dreiklassenbarbarei sinkt immer tiefer, die borussische Duma erhebt immer mächtiger und frecher das Panier ihrer ostelbischen Unverschämtheit."

In der Tat, eine solche Charakteristik des bürgerlichen Parla­mentarismus ist ein fürchterliches Berbrechen gegen Seine Majestät den Bourgeoisparlamentarismus! Nun aber der Schluß des Artikels! Läuft er auf eine Verwerfung des Parlamentarismus, auf eine Aufforderung zur Revolution, aur action directe" hinaus? Hören wir:

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Die Reichstagstribüne soll nach wie vor und mehr denn je zur Tribüne werden, von der aus nicht nur tägliche leibliche und geistige Interessen der Ents erbten verteidigt werden, sondern von denen auch die große Befreiungslehre des Sozialis­mus berkündet und gelehrt wird. Drei Millionen Rebellen wider die kapitalistische Klaffengesellschaft harren, daß ihre erwählten Männer des Vertrauens im bürgerlichen Parlament nun der ganzen Schmach der Zeit und dem ganzen Groll der Massen das Wort verleihen. Die sozialdemokratischen Abgeordneten werden das richtige Wort finden. Sie werden, fie müssen."

Wer das nicht zu unterschreiben vermag, mag alles andere sein, nur kein Sozialdemokrat!

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Diese Zitate, die Stampfer zum Beweise der Revolutions­romantik des Vorwärts" beibringt, mögen zur Charakteristik seiner Zitierkünfte genügen. Wir haben gesehen, daß Stampfer seine Zitate nicht nur durch Weglassung eines bedeutsamen Wortes forrigierte", um sie in seinem löblichen Sinne fruftifizieren zu fönnen, sondern daß er vor allem auch den Sinn der ganzen Artikel dadurch fälscht, daß er naiven Lesern einige vollständig aus dem Buſammenhang geriffene und dadurch gerade in das Gegenteil ihres Simnes verkehrte Fegen serviert! Bei dieser ganzen über der selige Buttkamer mit seinem berüchtigten Zitaten­Bittermethode verfährt Stampfer so perfid, daß ihm gegen­fad als stümpernder Anfänger der Zitatenfälscherei erscheint! Ja, wenn unsere Staatsanwälte nach der Stampferschen Methode gegen die fozialdemokratische Preffe vorgehen und unfere bürger­ichen Gerichte diefer Zitier- und Interpretationsmethode ihren Bei­wenigen Wochen von der Bildfläche hinweggefegt werden! Es ist eine fall schenken wollten, könnte die ganze sozialdemokratische Presse in unerhörte Schmach für die Sozialdemokratie, daß sich Genossen finden, die in solch verlogener und infamer Weise ihre Parteigenossen verdächtigen und befehden!

Stampfer geht dann dazu über, durch ähnliche Zitatenkünfte den " Borwärts" zu beschuldigen, den Kampf gegen die Schulvorlage nicht energisch genug geführt zu haben, Er schreibt: Am 4. Dezember, 4 Uhr nachmittags, erschien die preußische Schulvorlage. Der Vorwärts" bom 5. Dezember brachte darüber nichts! Endlich erschien am 6. Dezember ein Artikel, in dem es hieß:

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" Ohne die Bedeutung der Schule zu über fchäzen, haben wir doch ein natürliches Interesse daran, die acht­jährige Schulqual unserer Kinder nicht durch die ganz besonderen und ausgesuchten Qualen des tonfefsionellen Religionsunterrichts noch au vermehren; wo immer darum ein Eingreifen der Sozialdemokratic gegen die reaktionären Schulpläne nötig ist, wird es geschehen... Aber wir sind andererseits weit davon entfernt, den heuchlerischen Entrüstungsrummel des liberalen Bürgertums mitzumachen..."

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Die Warnung vor dem heuchlerischen Entrüstungsrummel des liberalen Bürgertums" war um so weniger angebracht, als dieser Entrüstungsrummel" gar nicht egistierte. Auch der Vorwärts" sah das, wie wir alsbald bemerken werden, später ein. Welchen Zweck fonnte es aber haben, die Arbeiter vor einem nicht vorhandenen Entrüstungsrummel" zu warnen und ihnen noch dazu einzuschärfen, sie sollten die Bedeutung der Schule ,, ja nicht überschätzen?"

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Schrecklich! Am Montag, den 4. Dezember, 4 Uhr!! erschien die Schulvorlage, aber der Vorwärts" begnügte sich damit, diese Stampfer fährt in der Neuen Gesellschaft dann weiter fort: Vorlage in der Dienstag früh erscheinenden Nummer nur in Am 28. November wandelte sich die Glocke des Präsidenten einem Entrefilet zu behandeln( Stampfer fagt wahrheitsliebend: Ballestrem zu einer Sturmglocke der Revolution". Der Reichstag der Vorwärts" brachte darüber nichts"), und erst in der über­zu einem parlamentarischen Hühnerhof", dessen Gegacer" vom nächsten Nummer, die am Mittwoch erschien, sich in einem Zeit. Erdbeben der Revolution übertönt wurde. Was das alles be- artikel mit der Vorlage zu beschäftigen! Dieser Artikel hat nun deuten sollte, war am 19. November anläßlich der Einbringung Stampfer ganz und gar nicht gefallen. Warum? Weil der Ver­der Flottenvorlage gesagt worden. Es war die action directe". Wenn eine hochwohlweise Aktion extra dazu angetan war, in faffer sich zu sagen vermaß, daß die Arbeiterklasse ohne die Be­der Arbeiterklasse Deutschlands noch mehr das Augenmert, die deutung der Schule, d. h. unserer tlassen staatlichen Schule, Sympathien, die Hoffnung von der rein parlamentarischen Reform wie sie nun einmal ist, und bis zum Sturze der nicht nur aktion auf die direkte Massenaktion zu wenden, dann ist es sicher vom Junkertum und dem Kleritatismus, sondern die neue Flottenvorlage." auch von dem nationalliberalen Schlotjuntertum

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Der leitende Gedanke des ganzen Artikels und also auch der Schlußpaffus ist demnach der, daß das Proletariat int revolutionären Kampfe Iaffentampfpolitit treiben müsse. Nicht nur in der gegenwärtigen Situation in Rußland , sondern auch in den anderen Ländern. In diesem Sinne gelte wie für das klassen­bewußte Proletariat im Barenreiche, auch für das kämpfende Prole­tariat überhaupt stets und überall das Wort: das Pulver troden und das Schwert geschliffen". Bei genauerem Vergleich zwischen dem Stampferschen Zitat Das Zitat aus dem Artikel vom 19. November haben wir be- repräsentierten preußisch- deutschen Reaktion auch bleiben wird, und unserem Zitat wird der Leser auch bemerken, daß nicht nur der reits türzlich in unserer Abwehr gegen den Genossen Frohme durch zu überschäzen doch durch unablässige kritik und durch Sinn des Artikels entstellt, wissentlich entstellt worden ist, Zitierung eines größeren Teiles des Artikels und Kennzeichnung des positive Arbeit die Herrschende klasse auf dem sondern daß der zitierte Sazz durch die Weglassung des ganzen Gedankenganges desselben erledigt. Wir haben nachgewiesen, Gebiete der Schulpolitik vorwärts zu drängen" Wörtchens stets sogar im buchstäblichen Sinne daß in dem Artikel von einer Aufforderung zur sohabel Hätte der Verfasser den Vorwärts"-Lesern durch groß­gefälscht ist! Diese Weglassung des Wörtchens stets" fann fortigen Anwendung des Massenstreits gar feine spurige Phrafen vorgegaufelt, daß es bloß einer gewaltigen umsoweniger als harmloses Versehen gelten, als gerade durch diese Stede war, sondern daß den Lesern durch den Hinweis auf die proletarischen Protestbewegung bedürfe, um die Schulverpfaffung ab­Unterschlagung das verstümmelte Zitat einen ganz anderen würdelose Haltung der bürgerlichen Opposition zuwehren, so hätte er sich vermutlich den Beifall Stampfers er­Sinn erhält. In der Stampferschen Form kann das aus dem den Flottenvorlagen gegenüber nur die Versumpfung worben. Aber der Verfaffer beging obendrein das Verbrechen, einen Zusammenhang herausgerissene Bitat tatsächlich als eine revo unseres bürgerlichen Parlamentarismus dar- Protestrummel" des Liberalismus von vornherein gebührender­Iutionäre Fanfare aufgefaßt werden. In seiner vollständigen gelegt worden war. Der Gedankengang, daß der Parlamenta maßen zu charakterisieren. Da, wo Stampfer sein Zitat aus guten Fassung dagegen stellt es nichts anderes dar als eine tnappe rismus allein fein Mittel zur Durchsetzung der demokratischen und Gründen abbricht, heißt es freilich wörtlich weiter: programmatische Formulierung der proleta sozialen Forderungen des Proletariats sei, so bemerkten wir damals, rischen Klassentampftaftit. So zitiert Stampfer! fei ein traditionell sozialdemokratischer und der Auffassung des pro­Ein zweiter Beweis der Zitierkunst Stampfers. In der Neuen letarischen Klassenkampfes entsprechender. Gesellschaft" heißt es weiter: Wir haben es also nur noch mit dem Zitat vom 28. November " Und tags darauf... Unsere österreichischen Brüder werden zu tun. Dieser Leitartikel behandelte den Kontrast zwischen dem sich von den russischen Helden nicht beschämen lassen. Das ehernen Schritt der Weltgeschichte im Osten und dem Erwachen alles find aber nur die Anfänge des Zeitalters unseres eingerosteten Parlamentarismus( des bürgerlich ent­der Revolutionen, das nunmehr begonnen hat." würdigten!) aus dem Sommerschlafe". Die Versumpfung

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Aber wir sind andererseits weit, davon entfernt, den heuch­lerischen Entrüstungsrummel des liberalen Bürgertums mitzumachen. Man wird geradezu von physischem Unwohlfein befallen, went man gegenwärtig das Geplärre liberaler Blätter vom Schlage des Berliner Tageblattes" beobachtet. Wo der Libera­lismus aller Schattierungen weit vom Schuß ist, wo er nicht zu befürchten braucht, daß von ihm die Verwirklichung feiner großmänligen Versprechungen verlangt wird, da brüstet er sich mit seiner Schulfreundlichkeit, da tobt er gegen die