der Menge von Vraucreiverlaufscmgebotcn. mit denen sie an die Gastwirtsvereine herantreten. Die Folgen giftiger Baktcrien. Von den an Fleischvergiftmig Erkrankten ist jetzt einer gestorben. Es ist der 42 Jahre alte Strumpfwirker Ilhlemaiin aus der Voigtstr. 10, der vorgestern nachmittag nach dem Krankenhaus am Fricdrichshain gebracht werden mutzte. Er war Witwer und wohnte mit seiner Mutter zusammen. Im nächsten Monat wollte er sich zum zweitenmal verheiraten. Am Sonntag vor acht Tagen holte sich Uhleinann Schabefleisch von dem Schlächtermeister Senme und verzehrte eS. Bald darauf traten heftige Schmerzen und Erbrechen ein. Zu der Sache teilt uns Herr Seume mit, datz sich herausgestellt habe, datz das Fleisch frisch und nicht mit einem Konservieruugs- mittel vermischt gewesen sei. Der Krankheitserreger sei ein Bazillus gewesen, der in sachverständigen Kreisen noch nicht bekannt sei. Wie er in das Fleisch gekommen, entziehe sich der Kenntnis der Bakterio - logen. Er selbst sei in keiner Weise verantwortlich zu machen und e« sei ihm auch amtlich nntgeteilt worden, datz von einem Straf- verfahre» gegen ihn keine Rede sein könne. Todessturz von der Treppe. Auf dem Grundstück Invaliden- stratze 10S hat sich Dienstagabend ein bedauerlicher Unglücksfall zu- getragen. Der Fuhrherr Schwarzfeger, welcher dort sein Fuhr- geschäft untergebracht hat. war auf den Heuboden hinaufgegauaen, um Futter für die Pferde herunterzuholen. Als er mit cmer Ladung Heu die steinerne Treppe hinabschritt, trat er fehl und stürzte kopfüber in die Tiefe. Sch. schlug unglücklicherweise mit dem Kops auf eine Stufe, zog sich einen Schädelbruch zu, an dessen Folgen er gleich darauf starb. Bom eigenen Wagen überfahren und getötet. Bei einem ver- hängnisvollen Unglücksfall hat der 28 jährige Kutscher Eduard Krause, der in einem Fuhrgeschäfte in der Wallstratze tätig war, den Tod gefunden. K. war mit seinem Wagen nach der Pumpstation auf Schmargendorfer Gebiet gefahren und als er auf dem Rückwege die Cunostratze passierte, stürzte er bei einer scharfen Biegung Plötz- lich vom Bock herunter und kam unter den Wagen zu liegen. Der Verunglückte wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Rowdies haben in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch in einem Lokale am Nettclbcckplatz mit dem Messer.gearbeitet". Da- bei wurde der Arbeiter Richard Stahlberg ouS der Triftstratze 47a derartig zugerichtet, datz er jetzt im bedenklichen Zustande darnieder- liegt. Er hatte nicht weniger als neun tiefe Messerstiche in die Brust und die Arme erhalten. Blutüberströmt wurde St. vom Kampfplatze getragen lind zunächst nach der Unfallstation in der Liudowerstrahe gebracht. Bon den übrigen Teilnehmern an der Schlägerei waren einige mit leichteren Verletzungen davongekommen. In das Land der Mosel führt uns ein Vortrag, der gestern zum erstenmal in der.Urania" in der Taubenstratze gehalten wurde. .Die Mosellande und ihr Weinbau" betitelt er sich und wird durch farbige Lichtbilder erläutert. Der Bortragende er- innerte daran, datz gerade das Moselland, besonders Trier , stark an die Römerzeit gemahnen, und erläuterte seine Vorlesungen durch Anschauung verschiedener Bauten, wie?orta mAras, Kaiferpalast, Amphietheater und aufgefundener Thermen. Hierauf gab er eine Beschreibung des mittelalterlichen Trier , um dann den Weinbau an der Mosel in den älteste» Zeiten bis auf die Neuzeit zu schildern, insbesondere die Anlage der Weinberge, die Anpflanzung der Reb- stöcke, die Feinde der Traube, um uns schliehlich in die Weinkeller zu führen— natürlich im Geiste— und uns auch an einer der jährlich Iviederlehrenden Wein- versteigermig in Trier teilnehmen zu lassen. Der zweite Teil des Vortrages führt uns weiter in die romantischen Gefilde der Mosel . Wir durchwandern die schönen Gegenden bis Koblenz , wo sich die Mosel in den Rhein ergietzt. Bei dieser Gelegenheit machen wir gleich einen Ausflug in die Eifel , um Marialaach. Daun , Mander- scheid und Gerolstein zu besichtigen und Charakterbilder aus der Eifel an unserem geistigen Auge vorüberziehen zu lassen. Der Vortrag in Verbindung mit den farbigen Lichtbildern war so reich- haltig und enthielt so wundervolle Partien, datz das zahlreich ge- ladene Publikum mit seiner Anerkennung nicht zurückhielt. Der Reftaurateur A. Kieburg, Adalbertstr. 86. bittet uns mitzuteilen, datz er mit dem in unserem gestrigen Artikel.Zwischen- pächter-Wirtschaft" genannten Restaurateur Kieburg nicht identisch sei und überhaupt kein Laubeuland besitze. Theaterabende in Sanssouci finden wieder, wie im Vorjahre, jeden Dienstag statt. Das Löwe- Ensemble, das hier ein Gastspiel absolviert, lieferte in der Eröffnungsvorstellung„Hofgunst" den Beweis, daß es über gute Kräfte verfügt. Nadrcimen zu Steglitz . Der„Grohe Preis von Europa", der gestern abend zum AuStrag kommen sollte, mutzte rcgenshalber abermals verschoben werden: er wird nunmehr heute fDoimerStag) abend 6 Uhr ausgefahren werden. Gesperrt. Die Jungfernbriicke ist behufs Erneuerung der Aufzugsvorrichtungen vom IS. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhr- werke und Reiter gesperrt. Voroit- INlaclmcbten. Suxdorf. Die hiesigen Schützenbrüder sind autzer sich. Der Kaiser hat, nach einer Mitteilung des Regierungspräsidenten an den Polizei- Präsidenten von Rixdorf, die Würde eineS Schützenkönigs, welche bei dem diesjährigen KönigSfchtetzen der Rixdorfer Schützen- gilbe auf ihn gefallen war, angenommen und der Gilde, zur bleibenden Erinnerung an dies Ereignis, eine silberne Medaille ver- liehe». Der Kaiser als Schützenkönig von Rixdorf I Wie erhaben werden sich die Rixdorfer Schützenbrüder fühlen! Rummelsburg . Die Gemeindevertretung vollzog in ihrer letzten Sitzung die Neu- wähl der Mitglieder der Voreinschägungskommission. Die hierzu vom Gemeindevorsteher aufgestellte Liste wurde mit tvenigen Aenderungen angenommen. Ebenso wurde der vom Gemeinde- Vorsteher für den vierten Armenbezirk als Bezirksvorsteher in Vor- schlag gebrachte Eigentümer Paetsch bestätigt. Dagegen wurde die Wahl eines Handwerksmeisters zum Mitglieds des Kuratoriums für sie gewerbliche Fortbildungsschule auf Antrag des Genossen Ritter ausgesetzt. Gleichzeitig wird der Gemeindevorsteher beaustragt, eine Vorlage dahingehend einzubringen, datz zu Mitgliedern des Kuratoriums auch Haudwerksgehülfen gewählt werden können. Der Bericht der hiesigen drei Schularzte, welcher der Gemeindevertretung zur KeimtiiiS»ahine unterbreitet wurde, spricht sich dahingehend aus, datz die allgemeine Konstitution der Kinder nur als eure.mittel» mätzige" zu bezeichnen sei. Das Prädikat.gut" könne nur ganz vereinzelt gegeben werden. Auch ist eine große Anzahl bleichsllchtiger und mangelhaft genährter Kinder vorhanden. Da die vollständigen Berichte der einzelnen Schulärzte den Vertretern zugestellt werden sollen, so behielten sich unsere Vertreter die Stellung von Anträgen, welche eine Förderung der gesundheitlichen Verhältnisse herbeiführen sollen, für eine spätere Sitzung vor. Infolge Steigerung des Materials und der Arbeitslöhne tverden auf Antrag des Gemeindevorstandes und der Baukominission für den Ortsteil Rummelsburg die einmaligen Kanalisationsbeiträge von bisher 16 M. für den laufenden Meter auf 20 M. festgesetzt. Aus demselben Grunde wurde gleichzeitig auch der Preistarif für Wasserleitungsanschlüsie für den ganzen Ort und für Ober- Schöneweide einer Abänderung unterzogen und werden bei einigen Positionen erhöhte Beträge angesetzt. Da nach s 63 des Ein- kommensteuergesetzes die Unteroffiziere und Mannschaften des BeurlaubtenstandeS mit einem Einkommen Vis zu 8000 M. für die» ' Verantwortlicher Redakteur; Kays Weher, Berlin , VÜ.r dex jenigen Monate, in denen sie sich zu einer militärischen Uebung be- finden, von der Zahlung der Staatseinkommensteuer befreit sind— so beschloß die Gemeindevertretung, die betreffenden Personen für diese Zeit auch von der Gemeindeeinkommensteuer zu befreien. Auch wurde beschloffen, gegen den von der Gemeinde Friedrichs- felde für ihre zwischen Karlshorst und Rangierbahnhof gelegenen Ländereien aufgestellten Bebauungsplan— da derselbe die Rummelsburger Gemeindeterrains auf dem sogenannten Block- dammfelde nicht genügend berücksichtigt— Einspruch zu erheben. Auf Antrag der Preußischen Grundeigentumsbank erklärte sich die Vertretmig mit der Freilegung der Holteistratze von der Weser- stratze bis Alt-Boxhagen einverstanden. Da sich aber das Deutsche Kabelwerk als Anlieger wider Erwarten weigert, das anteilige Terrain freizulegen, so beschloß die Mehrheit der Vertretung das EnteignuiigSverfahren bezüglich des Terrains der Deutschen Kabel- werke einzuleiten und durchzuführen. Unter Verschiedenes kritisierte unser Vertreter John die Aufführung des Gymnasiums durch Akkordmaurer. Der Bürgermeister erklärte hierzu, daß der Vertrag mit der beireffenden Baufirma keine Hand- habe bietet, dagegen Einspruch zu erheben. seine dies- bezügliche Vorstellung bei den Bauausführenden hatte eine mehr als deutliche Zurückweisung erfahren. Maurermeister Gndicke, ivelcher zurzeit als Gemeindevertreter den Neubau der katholischen Schule aufführt, glaubte bei dieser Debatte sein Licht ganz besonders leuchten lassen zu können, indem er die von allen Vertretern mit Befremden aufgenommene Weisheit verzapfte, die Akkordmaurer lieferten eine bessere Arbeit als die Tagelohnmaurer. Zum Schluß teilte der Gemeindevorsteher noch mit, daß der Maurermeister Oertel sein Amt als Gemeindevertreter sowie seine sonstigen Ehren- ämter niedergelegt hat. Am Sonntag, den 23. September, nachmittags 4 Uhr, ver- anstaltet der Wahlverein in der Urania, Taubenstraße, eine Vor- stellung. Zur Darstellung gelangt der neueste Projektionsvortrag mit Lichtbildern: eine Wanderung an der Mosel . Billetts a 70 Pf. sind bei den Bezirkssührern zu haben. Tchöneberg. Selbstmord eines Magistratsbcamte». Gestern früh hat sich der zwanzigjährige Magistratsbeamte Erich Kluth in selbstmörderrscher Absicht aus dem ersten Stock des Hauses Hauptstratze 93, das seiner Mutter gehört, auf den Hof hinabgestürzt. Der Fall war so un- glücklich, datz der Tod auf der Stelle eintrat. Ueber die Beweg- gründe, die den jungen Mann, der im Wilmersdorfer Rathause be- schäftigt war, in den Tod getrieben habe», ist noch nichts bekannt. Lichtenberg . I» einer am DienStag in Gurschs Kronprinzen-Garten ab- gehaltenen außerordentlichen Generalversammlung dcS Bezirks- ivahlvereinS gab Genosse Alfred Linke den Bericht von der Kreis- generalversammlung. In der Debatte wurde im wesentlichen nur die Frage des Anschlusses der Lichteuberger„VorlvärtS"-Spedition an die zu gründende offene Handelsgesellschaft berührt. Den An- schlntz befürworteten die Genossen Stadthagen , Freiwald t, Sonnenbnrg, Liesegang. Gursch und S e i k e l vom KreiSzentralvorstand und Genosse John- Rummelsburg. Folgender Antrag der Funktionäre des Bezirkswahlvereins wurde mit 122 gegen 101 Stimmen angenommen:.Die außerordentliche Generalversamm- lung lehnt nach Kenntnisnahme der bis jetzt gegebenen Unterlagen den Anschluß an die offene Handelsgesellschaft ab." Weifte nsee. Das Provmzialschulkollegium hat die Wahl de? Genossen Taub- mann zum Mitglieds des Kuratoriums der Realschule nicht bestätigt. Die letzte Gemeindevertretersitzung sollte bereits an dessen Stelle eine Neuwahl vornehmen, ohne datz Genosse T. Kenntnis von der Nicht- bestätigung hatte. Die Gemeindevertretung war jedoch einsichtiger und beschloß die Neuwahl zu vertagen, bis der in Aussicht gestellte Beschwerdeweg erledigt ist, da in der Nichtbestätigung absolut keine Gründe angegeben sind, sondern nur vermerkt ist:„Die Wahl des Kassenbeamten Taubmann zum Mitglieds des Kuratoriums der Real- schule ist nicht genehmigt." Im Wahlansschutz, welcher die Sache kurz vorher behandelte, geißelte Genosse Schulz das Gebaren der oberen Behörde und verlangte mit Recht die Wrederwahl des Nicht- bestätigten. Er fand aber keinen Anklang; dem in letzter Zeit berühmt gewordenen Dr. Pape war es vorbehalten zu erklären, „datz die Sozialdemokraten überhaupt keinen Anspruch auf solche Aemter erheben können". Warum, hatte er vergessen anzugebe», auch in der öffentlichen Sitzung schwieg er sich darüber aus. Alle Sendungen, den Wahlverein betreffend, sind bis auf weiteres an Taubmann, Stratzburgstr. 56 HI, zu richten. Ei» lohnender EinbruchSdicbstahl wurde vorgestern in dem Gold- Warengeschäft von M. Schütze, König-Chaussee 61b, verübt. Die Täter brachen die neben den Schaufenstern angebrachten Schaukästen auf und raubten sie vollständig aus. Eine große Anzahl von Taschenuhren, Ringen, Broschen usw. fielen ihnen zur Beute. Der Schaden, der dem Goldwarenhändler durch die Einbrecher zugefügt wurde, beträgt etwa 1000 M. Bon den dreisten Schaukastenmardern fehlt jede Spur. Tegel . Die Krankenhausfrage für Tegel geht nun allmählich ihrer Lösung entgegen. Siachdem die Gemeindevertretungen sich im Prinzip mit der Gründung des Zweckverbandes der vier Gemeinden Tegel , Wittenau , Reinickendorf -Ost und West und Rosenthal einverstanden erklärt haben, ist in den nächsten Tagen die Gründung deS Verbandes ah erwarten. Das Landratsamt hat als Vorbild den Krankenhaus- Zweckverband von Heegennühle empfohlen und diesem bezw. dem Muster, das seine Statuten geben, wird dann wohl auch zugestimmt werden. Das Krankenhaus soll, damit allen Anforderungen entsprochen werden kann, für mindestens 75 bis 100 Betten berechnet werden und Raum ftir die Aufstellung von Isolierbaracken bei etwaigen Epidemien bieten. Die Gemeinde Tegel wird sich nach den Beschlüssen der Gemeindevertretung vorbehalten, unter gewissen Bedingungen, das heitzt, wenn dadurch die Existenz deS Verbandes nicht gefährdet ist, von dem Bertrage zurückzutreten und ein eigenes Krankenhaus zu bauen. Soweit sich bis jetzt die Situation überschauen läßt, wird das Krankenhaus sich fast selbst erhalten. Innerhalb der Gemeinden liegen große Fabriken, denen daS Krankenhaus schnelle Hülfe bringen wird. In Tegel sind nach Vollendung des städtischen Gaswerkes Tegel der Stadt Berlin rund 6000 Arbeiter beschäftigt, die gleiche Zahl und vielleicht darüber finden auf dem neuen Fabrikgelände zwischen Borsigwalde , Wittenau und Dalldorf Arbeit. Zu diesen kommen dann noch rund 4000 Ar- beiter in Reinickendorf und Rosenthal. Man denke nur, wie leicht bei so vielen Arbeitern einer verunglückt. Schon heute hat Tegel eine ganze stattliche Zahl Kranker im Jahre nach Berlin zu schaffen. Die Krankentransportwagen gehören schon zu den ständigen Er- scheinungen in den Straßen Tegels. Hoffentlich gelingt eS. diesen Uebelftand durch schleunigen Bau des Krankenhauies zu beseitigen. Mühlenbeck. In einer nur mäßig besuchten Volksversammlung referierte am Sonntag Genosse Störmer über:„Die allgemeine politische Lage". In seinem l'/zstündigen Referat kennzeichnete Redner in treffenden Worten die Wirrnisse, die in unserer inneren wie äußeren Politik bestehen.— Dem mit großem Beifall aufgenommenen Bor- trage folgte noch, da eine Diskussion nicht geführt wurde, zum Schlüsse ein Mahnruf des Borsitzenden Genossen Huhn. Gellagt wurde, daß von den zirka 200 Mitgliedern der Gewerkschaften nur ein geringer Teil in der Versammlung anwesend war. Wasserstand am 19. September. Elbe bei Aussig — Meter, bei Dresden — 1.40 Meter, bei Magdeburg 4- 9,89 Reter.— N n ft r« t bei Strantzsurt—,— Meter.— Oder bei Ratibor -b 6.91 Meter.— Neige- mündung+ 8,68 Meter.— Oder bei Brieg+ 3,70 Meier.— Oder bei Breslau Unterpegel— 0,28 Meter._______ Sr/stratenteil verant!?'? Th. Glocke, Berlin . Truck u. Verlag: Vorwärts Vermischtes. Explosion. In einer Weihenfelser Strohstofffabrik explodierte während der Mittagszeit ein Dampfrohr. Von fünf Arbeitern an der Schwebebahn, die am Rohr Mittagsrast hielten, wurden zwei ge- tötet und drei lebensgefährlich verletzt. Der Taifun in Hongkong hat Hunderte von Opfern gefordert. Aus Manila wird berichtet: Die französischen Schiffe haben vier Offiziere verloren. Von Kriegsschiffen sind die englischen Fluß- kanonenboote.Robin" und..Möschen" und der englische Torpedo- bootszerstörer„Taku" beschädigt, das englische Kanonenboot „Phoenix" und der französische Zerstörer„Franeisque" gescheitert, der französische Zerstörer„Fronde" beschädigt. Bei Zusammen- stoßen kamen zwanzig Menschen ums Leben, acht Dampfer find gescheitert, davon sind sechs ans Land getrieben worden. Obwohl das Barometer am Morgen tief stand, deutete nicht» darauf hin, daß ein Taifun im Anzüge sei. Die alltäglichen Ar- beiten im Hafen wurden mit gewohnter Vorsicht vorgenommen, als plötzlich die Gewalt des Taifuns losbrach und die Schiffe anS Land warf. Die Hafcndocks waren bedeckt mit Trümmern von Ozeandampfern, Dschunken, SampanS und Fährbooten, auf den Straßen sind die Trümmer zu Haufen getürmt und versperren den Verkehr. Die meisten Menschenleben hat der Orkan unter den Ein- geborenen gefordert, deren Boote im Peart River durch den Sturm zum Scheitern gebracht wurden, wobei Hunderte den Tod fanden: es ist augenblicklich unmöglich, die Zahl der Umgekommenen zu schätzen. Beamte der britischen Regierung haben sofort Vor- kehrungen getroffen zur Unterstützung der Obdachlosen. Nach einer Meldung des„Standard" aus Hongkong sind 29 Schiffe infolge des Taifuns untergegangen, darunter zwei eng- lische Kanonenboote. Hunderte chinesische Dschunken gingen auch unter, wobei die gesamten Besatzungen ertranken. Viele Leichen- der umgekommenen Matrosen sind bereits ans Land geschwemmt worden. Ein französisches Torpedoboot stieß mit einem anderen Schiff zusammen und ging unter. 20 Personen sind hierbei er- trunken. Der Gesamtverlust an Menschenleben beziffert sich zwischen hundert und zweihundert. Die letzten Nachrichten aus Hongkong stellen fest, daß 1006 Menschenleben in dem Taifun verloren gegangen sind; 12 Schiffe sind gesunken, 24 gestrandet, 7 beschädigt; von den Ein- gcborenenfahrzeugen ist die Hälfte gesunken. Die Verladungen sind wegen Mangel an Leichterschiffen ins Stocken geraten. Aus Hongkong wird noch gemeldet, datz der Torpedojäger „Fronde" bei dem Taifun durch Zusammenstoß mit einem eng- lischen Kanonenboot und einem englischen Handelsdampfer ernst» lich beschädigt worden ist; fünf Mann der Besatzung werden ver. mißt, vier sind verletzt. Ueber da« schwere Eisenbahnunglück in Amerika , von dem wir in unserer gestrigen Nummer berichteten, wird noch gemeldet: Bei Dover in Oklahoma ereignete sich gestern auf der Chicago -Rock-Jsland- und Pacific-Bahn eine grauenhafte Bahn- katastrophe, die der historischen Tay-Bridge-Katastrophe vom 28. Dezember 1879 gleichkommt. Ein nach Norden gehender Zug. die Lokomotive und sämtliche Wagen, autzer einem Pnllman- Salonwagen, stürzten durch die infolge von Regen beschädigte Brücke bei Dover in den reißend geschwollenen Eimarron-Fluß. Fast sämtliche Passagiere, ihre Anzahl wird auf 115 angegeben. wurden durch den Sturz getötet oder ertranken. Da die Tele» graphendrähte zerrissen sind, fehlt eS noch an Einzelheiten. Rur sechs Passagiere, darunter einer namens Zeist, sollen gerettet sein. 47 Leichen wurden bei Dover und bei Kingfischer aus dem Fluß gezogen. Ein neues Erdbeben. Nach einer Meldung der Blätter auS Bruck an der Mur wurde dort gestern abend kurz nach 10 Uhr ein wellenförmiges Erdbeben verspürt, daS fünf Sekunden andauerte und von Westen nach Osten ging. Da» Beben war von unterirdischem Getöse begleitet. Palermo , 19. September. In vergangener Nacht um 121� Uhr wurde hier ein leichtes wellenförmiges Erdbeben ver- spürt; ein zweite? heftiges und gleichfalls wellenförmiges, von Osten nach Westen gehendes Beben, wurde kurz nach 3% Uhr verspürt; dasselbe dauerte fünf Sekunden. Auch in Vellabate, Bagheria und Marino fanden Erderschütterungen statt. 56 Personen an Fischvergiftung ertrankt. In der russischen Stadt Tomaschow erkrankten gelegentlich der Feier eine» Kon- firmationsfestes 50 Personen an Fischvergiftung. Neunzehn der Erkrankten starben. Es wurde festgestellt, daß in den Messing? topfen, in denen Fische gekocht worden waren, sich Grünspan au- gesetzt hatte._ «erliner Marktpreise. Au« dem amtlichen«evtcht der städtischen Marlthallen-Dnektion.(Großhandel.) Rindfletlch la 71-76 pr. 100 Psd., Ua 65-70, Ula 60-64, IVa 54-58. Kalbfleisch, Doppelländer 105—115, la 84—90, IIa 74—83, lila 64-73. Hammelfleisch Ja 77—82, IIa 67—76. Schweinefleisch 66— 73. Rehböcke la per Pfd. 0.75—1,08, IIa 0,65. Roiwild la per Pfund 0,45—0,58, IIa 0,00. Damwild 0,40—0,64. Wildschweine pcrPsnnd 0,00—0,00. Frischlinge 0,85. Kaninchen per Stück 0,50—0,90. Bildenten la per Stück 1,30, IIa 0,00. Rebhühner, Jung» la 1,00— 1,40, junge IIa 0,70— 0,95, alte0,80— 0,93, junge kleine 0,30—0,70. Hühner, alte, per Stück 1,65—2,40, alte, IIa 1,30—1,50, junge, per Stück 0,60—1,20. Tauben, junge, p. Stück 0.35—0.57. alte 0,30. Enleu, junge, per Stück 1,00—2,80, alle, per Stück 0,00. Hamburger, junge, per Stück 3,00. Gänse. la per Psd. 0,50—0,60, IIa 0,45—0,48, Hamburger, junge 0,63, la per Stück 3,00—4,00, na 1,50—2,90. PouletS per Stück 1.25—1,50, do.»ein 0,65—0,90. Hechte per lOOPjd. 77-97. Zander 111-138. Aland 57-64. Schlei- 111—128. Bleie 56—89 Aale, groß 88—94, mittel 73—95,«ein-mittel 76—80, uns ort. 61 bis 78. Plötzen, mattO.00. Karpjen, unsort.0,00. varse, matt 45— 51, Nein 66. Karauschen 75-78. Wels 0.00. Bunte Fische 30-58. matt 46. Amerikanischer Lachs I neuer per 100 Psd. 110-130, do. n neuer 90—100, do. III neuer 75. Sprotten, Kieler 0,75— 1,50. Flundern, pomm. I, per Schock 9. do. pomm. II 2—4, Kieler , Stiege la 4—6, do. mittel ver Kiste 2—3, do.»ein Per Kiste 0.00. Bücklinge, per Wall Kieler 8—3,50. Stralsunder 2,50-4. Aale, groß per Pfd. 1,10—1,50, mittelgrotz 0,80—1,00, klein 0,50—0,60. Heringe per Schock 4—5. Schellfische Kiste 8—4,50, do.'I, Kiste 2, Kabliau, per 100 Psd. 20—25. Heilbutt 25.«ordellen. 1902er per Anker 95, l 904er 95, 1905er 90, 1906er 70. Schottische Bolberinge 1905 0,00, large 40—44, fall. 36—38, med. 35—42, deutsche 37—44. Heringe, neue Matjes, per'/, To. 00—120. Hummern, Ua, 100 Psd. 0,00. Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 5—8,50, lleine 0,00, unsortiert 0,00. Galizier , groß 0,00. Eier. Land», per Schock 4,25—5,00. Butter per 100 Psd. la 124-126. IIa 113-120, INa 112-116, absallende 95—110. Saure Gurken Schock 3,50—4,00, Pseffergurken 3,50—4,00. Kartoffeln per 100 Psd. Dabersche 2—2,25, Rosen 1,60—1,75, neue runde 1.75— 2.00, Salatkart. 5—6. Spinat p. 100 Psd. 8,00—12,00. Karotten p. Schockbund 2,00—3.00. Sellerie, hiesige. P.Schock 1,50-6.00. Zwiebeln lOOPsd. 3,00- 4,50. Petersilie. grün, Schockbd. 1,00. Kohlrabi p. Schock 0,75—1.00. Retiig, bayr., p. Schock 2.40 bis 4,80. Radieschen p. Schock«Bd. 0,60— 0,80. Salat, p. Schock 1.50— 1,75. Bohnen, grüne, per 100 Pfund 10—15. Wachsbohnen 10—18. Schoten per 100 Pfd. 15-17. Pseflerlinge pr. 100 Psd. 10-13. Mohrrüben pr.100 Psd. 3-4. Teltower Rüben p. lOOPsd. 8—12. Blumenkohl p. Mandet 1,50—2,50. Birfing- kohl ver Schock 4,00—8,00. Rotkohl p. Schock 3,00—7.00. Weißkohl p. Schock 2,00, bis 5,00. Steinpilze p. 100 Pfd. 40—50. Gurken, Zerbster , Schock 0.00—0,00, do. Einlege-, Schock 1,50— 1,75, do. Rothenbg. t.SO— 2,00, do. Liegnitzer 2,00— 3,00. do. Einlege-(Sens-) 3—18. Kohlrüben, Schock 3—4.00. Tomaten, hiesige lOOPsd. 3— 5. KürdiS 2—3. Birnen, ilal. per lOOPsd. 0,00, hiesige 3—20, Tiroler 20-35, böhmisch« 4-16, Retiig. 0,00. Aepsel, Ungar., per 100 Psd. 0.90. ilal. 10—15, hiesige 2—9, Gravensteiner 6—16, Tiroler 15—24. Preißelbeeren 0,00, schwedische 20—22. Blaubeeren per 100 Psd. 12—15. Pflaumen, ttal. runde dunlle per 100 Psd. 0,00, ungarische 0,00, hieftge 8—5, Reineclauden 0,00, Serben 6—9, Badenser 0,00, Böhmische 4—5. Zitronen. Messina 300 Stück 19.00-35,00. 360 Stück 12,50-24,00, MO Stück 0.00, 420 Stück, klein 12,00—15,00, 500 Stück,»ein 13—15. Pfirsiche, Wcrdersche per 100 Psd. 20—40, srz. 0,00, tlalieuische la Kiste 3,00, do. Ua Kiste 2.50. do. lUa Kiste 0,00, do. in Körben per 100 Psd. 50-60. Buchdruckerei u. Verlagsgnstglt Paul Singer& Co.. Berlin SW.
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