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Dr. 223. 23. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 25. September 1906.

Sozialdemokratischer Parteitag.

( Fortsetzung aus dem Hauptblatte.)

Mannheim , 24. September 1906. Der Parteitag tritt in die Tagesordnung ein. Zum Bericht bes Vorstandes liegen eine Anzahl Anträge vor. Unterstügt werden nur folgende Anträge: Magdeburg und Bochum : Daß der Vorstand um zwei Sekretäre verstärkt wird",

und

Kassel Melsungen : Der Parteivorstand ist angesichts der Tatsache, daß die Aufgaben der Partei fortgesetzt größere werden und namentlich auch im Hinblick auf die 1908 bevor­stehenden Reichstagswahlen um zwei Sekretäre zu verstärken. Das Wort erhält der Berichterstatter

Pfannkuch:

fo

zu

Dann wird die

geschlachtet wird. Ich betone diesen Umstand, um den Vorwurf der auch eine ordentliche Unterlage für derartige Dinge vorhanden sein. Generalfommission zurückzuweisen, daß sie auf die Mitteilung hin, Um aber nichts zu versäumen, nahm der Parteivorstand Ver­daß die Zentralvorstände der Gewerkschaften unser Verlangen ab- anlassung, bei unseren Nürnberger Genossen, die sich ganz ruhig gelehnt hätten, keine Antwort mehr erhalten habe. Dazu war keine berhielten, indem sie vernünftigerweise mit den Tatsachen rechneten, Zeit mehr. Die Redaktion war so in Verlegenheit, daß sie nicht anzufragen, und wir erhielten die Auskunft, daß unsere Taktik die mehr warten konnte. Genosse v. Elm hat selbst neulich in einem richtige sei. Andere Genossen waren der Ansicht, man könne den ähnlichen Falle erklärt, es gibt Momente, wo man sich entscheiden Sterbetag Lassalles zum Anlaß einer erneuten Demonstration zu muß, wo man handeln muß. In dieser Situation befanden wir Gunsten des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts uns damals, als wir die Einwendungen der Redaktion als berechtigt machen. Auch dieser Anregung hat der Parteivorstand nicht Folge anerkennen mußten, die sagte: Der Teil muß veröffentlicht werden, geleistet, und es hat sich gezeigt, daß er recht hatte. Es wird weiter um den Gegnern die Angriffswaffen aus der Hand zu schlagen. dem Parteivorstand vorgeworfen, daß er in der Wahlrechts­Ich will noch weiter betonen, und das wird die Sache in noch frage gebremst hat. Aber man muß doch die reellen Fak­milderem Lichte erscheinen lassen und den Parteivorstand völlig ent- toren Rechnung ziehen. Es ist ja jetzt Gepflogenheit lasten, die Redaktion hätte bei einem ablehnenden Botum des Partei- geworden, auf der einen Seite die schärfsten Mittel vorstandes die Preßkommission des" Vorwärts" vollzählig auf ihrer fordern, um zu beweisen, daß die, welche sie früher forderten, uns Seite gehabt. Ich glaube, ich begehe keine Indiskretion, wenn ich das recht haben, daß sie sie heute nicht mehr fordern. Das ist keine sage. Der Parteivorstand wäre damit in Gegensatz zu ihr geraten, und da Art und Weise, wie man Parteiagitation betreibt. Man sollte sagten wir uns doch, auf einen Kompetenzkonflikt, der schließlich noch immer die Zukunft im Auge haben und das tun, was möglich ist. der Kontrollkommission zur Entscheidung zu unterbreiten gewesen Für die agitatorisch tätigen Genossen hat der Vorstand die Genosse Huysmans hat der deutschen Sozialdemokratie wäre, wollten wir es im gegenwärtigen Augenblick nicht ankommen Herausgabe eines Leitfadens beschlossen, der alles enthält, was für bezüglich ihrer Organisation ein besonderes Lob ausgesprochen. Dies lassen. Dazu drängte die Entscheidung zu sehr. Dazu kam, daß wir die Agitation wichtig ist. Der Auftrag ist noch in Arbeit. Genoffe ist umso bemerkenswerter, als er als Sekretär des Internationalen die Diskussion über dies Thema in dem Rahmen halten konnten, den David, der damit betraut ist, wird sich seiner Aufgabe in Bureaus auch die Organisationen aller anderen Länder kennt. Uns wir für den angemessenen erachteten. Die fünf Artikel, die der zufriedenstellender Weise entledigen. wird dieses Lob nicht in den Kopf steigen. Wir sind durchaus nicht Vorwärts" unter Zustimmung des Parteivorstandes zu der Sache Wir haben noch ein weiteres getan und eine Zusammenstellung der Meinung, daß unsere Organisation mustergültig sei. Gerade der brachte, haben wohl, glaube ich, wegen ihrer Gründlichkeit und aller von der Sozialdemokratie im Reichstage eingebrachten Anträge Streit zwischen der mehr politischen und mehr gewerkschaftlichen Sachlichkeit allgemeine Zustimmung gefunden. Wenn also auch die und deren Schicksal in Auftrag gegeben. Genosse Sagenstein, Richtung hat seine Grundlage in Mängeln der Organisation. Generalkommission formell im Rechte war, so hat doch der Partei- der damit betraut ist, wird diese Arbeit zum Heil und Nußen der In Jena haben wir ja der Partei eine festere Organisation gegeben. vorstand unter zwingenden Verhältnissen gehandelt, wie er nicht partei erfüllen. Dadurch ist es möglich geworden, die Kräfte der Partei mehr und anders handeln konnte, und ich glaube, daß der Effekt seiner Hand­Noch einige Worte zu den Anträgen auf Aenderung der mehr zusammenzufassen und wir können nach der bisherigen halb- lung ein derartiger ist, daß er sich der Zustimmung aller Partei­Es Organisation. jährigen Praxis nur sagen, daß wir gute Erfahrungen mit der genoffen erfreut und daß Befriedigung innerhalb der Parteikreise dieser Anträge nicht unterſtügt find. hat mich gefreut, meisten gefreut, daß die Das beweist, daß neuen Organisationsform gemacht haben. Der vermeintliche Gegen- darüber besteht. die Delegierten nicht deshalb Anträge einbringen, fatz zwischen Partei und Gewerkschaft ist meistenteils nur ein ein- Verschiedene Anträge bringen alle zum Ausdruck, daß der gebildeter. Einzelne Aeußerungen werden mißverstanden und Parteivorstand im letzten Jahre nicht alles getan habe, was im das Wort zu ihrer Begründung ergreifen zu können, sondern daß sie praktische Arbeit zu leisten gesonnen sind. Es ist unnötig, über rufen dann noch zugespiztere Aeußerungen von der Gegen- Intereffe der Agitation notwendig gewesen wäre. Eine Uebersicht die Anträge noch etwas zu sagen. Nur einige Worte zu den seite hervor. Der Genosse v. Elm wird in der Debatte über das Schicksal aller angenommenen und dem Vorstand zur Er­immer als derjenige aufgeführt, der der Meinung Ausdrud wägung überwiesenen Anträge, wie ihn ein Antrag wünscht, ist be- genügend unterſtüßten Anträgen auf Vermehrung der Zahl der auf gegeben habe, man brauche nur seitens der Gewerkschaften reits in diesem Berichte gegeben und wird von jetzt ab eine ständige Kontrollkommission schlagen ihnen nach gründlicher Erwägung ein­Der Parteivorstand und die dem Parteibureau tätigen Sekretäre. ernstlich zu wollen und es wäre möglich, die Auffassungen der Rubrik im Vorstandsberichte bilden. Gewerkschaften auf die Partei zu übertragen, ja, die Parteileitung Der uns in Jena erteilte Auftrag, einen erneuten Ver- mehren. Außerdem erbitten wir die Sanktion zur Anstellung von stimmig vor, den Parteivorstand um einen weiteren Sekretär zu ver­selbst nach der Richtung hin zu reformieren. Ich habe das nicht ständigungsversuch mit den polnischen Genossen zu unternehmen, aus seiner Aeußerung herauslesen tönnen. Ich bin im Gegenteil ist ausgeführt und hat zu einem erfreulichen Stefultat geführt. Hülfskräften. Wir wollen vorläufig zwei intelligente Parteigenossen zur Erledigung der mechanischen Arbeiten anstellen, die der Meinung, Genosse Elm wollte damit nur alle Gewerkschafts - Die Verhandlungen zwischen der P. P. S. und dem Partei- naturgemäß einen immer größeren Umfang annehmen. mitglieder anspornen, auch ihrerseits sich mehr um die Sozial- vorstand haben sich zuerst ziemlich lange hingezogen. Erst demokratie, um die politische Organisation zu bekümmern; dann würden als drei polnische Delegierte nach Berlin kamen, wurde die Ver- Ich glaube, der Parteitag wird dem einmütigen Wunsche des Vor­all die Klagen, welche die Gewerkschaften heute der Partei gegenüber ständigung schnell erreicht. Die Grundlage der Einigung finden Sie deutsche Sozialdemokratie in ihrer Leitung die Organisation haben, standes und der Kontrollkommission zustimmen. vorbringen, auf ein Mindestmaß reduziert. Genosse Elm nicht mir zu; es in dem Vorstandsbericht( Seite 27). Ich erwähne das hier nur, um die allen Aufgaben gerecht werden kann. Wir dürfen uns nicht freut mich, daß ich ihn richtig verstanden habe. In derselben De- einem Wunsche der polnischen Genossen nachzukommen, damit auch dadurch beirren lassen, daß hier und da der Vorwurf erhoben wird, batte, wo Genosse Elm den ihm so viel verdachten Ausdruck ge- der Parteitag diesen Abmachungen seine Sanktion erteilt. Weiter braucht hat, hat Genosse Silberschmidt dem Genossen Simon wünschen die Genossen dann eine nochmalige Veröffentlichung der ist begreiflich, wenn er von außerhalb Stehenden erhoben wird. Aber die deutsche Sozialdemokratie sei bedeutungslos. Ein solcher Vorwurf von Nürnberg den Vorwurf gemacht, er sei einer derjenigen, die Einigungsgrundsäße mit den Unterschriften des deutschen und pol es gibt auch Genossen in den eigenen Reihen, die das behaupten. Um noch die altväterliche Ansicht vertreten, die Gewerkschaften sollten nischen Borstandes. Das wäre zwar überflüssig, aber wir können es so mehr hat es mich gefreut, daß heute morgen die fremdländi­und müßten nur Rekrutenschulen der Sozialdemokratie sein. Ich ja tun, um zu beweisen, daß wir selbstverständlich alles Vergangene schen Delegierten einer nach dem anderen das Lob der deutschen nehme an, daß der Genosse Silberschmidt dieses" nur" nicht so traß vergessen haben und bereit sind, gemeinsam zu arbeiten. gemeint hat, und daß Genosse Simon nur dem Gedanken hat Aus- Der Parteivorstand erhält ja aus den Kreisen der Genossen nicht nur Höflichkeitsphrasen; das Lob kam aus dem Herzen, es Sozialdemokratie aussprachen. Nach meiner Meinung waren das bruck geben wollen, daß die Gewerkschaften neben der Erfüllung recht viele Anregungen, dies und jenes zu tun. Das ist gewiß sehr war der Ausdruck der in den betreffenden Ländern herrschenden An­ihrer Aufgaben im heutigen wirtschaftlichen Leben auch die andere rühmlich, aber man darf nicht glauben, wenn diesen Anregungen schauungen. Wenn dem aber so ist, dann können wir auf die Aufgabe erfüllen müßten, Kräfte für die Sozialdemokratie zu einmal nicht nachgegeben werden kann, daraus das Recht herleiten werben und auszubilden und daß das ein Stück ihrer Aufgabe sei, zu können, nun auf den Parteivorstand loszuschlagen. Das ist kein Leistungen des verflossenen Jahres mit Stolz blicken. Wir können dem sie sich nicht entziehen sollten und wollten. Ein Streit darüber, parteigenössisches Verhalten. Von einer Pfennigfuchserei des Partei- getrost in die Zukunft schauen, wir sind stark genug, um unser Ziel ob der Partei oder den Gewerkschaften der Vorrang gebühre, oder vorstandes, die ihm sogar vorgeworfen wird, ist nicht die Rede. Wir wir es erreichen, ist eine andere Frage, die jetzt nicht zur Diskussion mit gewohnter Energie weiter zu berfolgen. Db, wann und wie ob sie gleichberechtigt seien, sollte unter Parteigenossen eigentlich haben so viel wie irgend möglich für die Agitation getan. steht. Wir sind bis jetzt immer fampfbereit gewesen, wir werden es überhaupt nicht geführt werden. Es ist selbstverständlich, daß jeder Snickerig zu sein, ist weder Parteiintention noch Gepflogenheit. Es Genosse die Einheit der Gewerkschaftsbewegung und der politischen ist freilich das Wort besonders deswegen geprägt worden, weil die auch in Zukunft sein.( Lebhafter Beifall.) Partei will. Wenn aber eines bei der ganzen Diskussion Parteipresse und besonders die Provinzpreffe in ihrer gegenwärtigen Gerisch über diese Frage fruchtbringend geworden ist, der Verfassung nicht den Aufgaben in dem Maße gewachsen ist, wie es erstattet den Kassenbericht. In dem gedruckten Berichte find Hinweis darauf, daß für die Zusammenfassung beider Be- wünschenswert erscheint. Niemand ist mehr von dieser mißlichen die Einnahmen nach Provinzen und Staaten geordnet. Das Gegen­wegungen mehr als bisher zu geschehen hat. Ich kann Lage überzeugt, wie der Parteivorstand und aus diesem Grunde, stück zu dieser Tabelle, eine Uebersicht, was aus der Zentraltasse in erklären, daß die Gewerkschaftsbewegung innerhalb der Parteileitung daß bisher nicht die Möglichkeit vorlag, gründliche Abhülfe zu schaffen, die einzelnen Provinzen und Staaten gefloffen ist, konnte nicht mehr jede möglichste Förderung jederzeit erfahren wird, erfahren muß und ist die Entschließung des Parteivorstandes hervorgegangen, für die aufgenommen werden. Ich teile sie deshalb an dieser Stelle mit. erfahren soll. Speziell hat im Parteivorstand auch nicht einen Leute, die Parteipropaganda und Agitation betreiben wollen, sowie für die Allerdings schicke ich voraus, daß sie naturgemäß nicht ganz er­Augenblid eine Meinungsverschiedenheit darüber bestanden, wie die Redakteure, die wir für unsere Parteipreffe heranbilden wollen, Kurse schöpfend sein kann. Oft tommt das, was der einen Provinz Form der Organisation der Gewerkschaften beschaffen sein müsse. Ich einzurichten, in denen fähige Parteigenossen herangebildet werden überwiesen wird, auch einer anderen Provinz zugute. Eine fomme darauf, weil in der letzten Zeit der Kampf zwischen den sollen. Wir alle sind der Meinung, daß unsere Provinzpresse einer Man darf auch Gewerkschaften eine Form angenommen hat, die die Partei und die Gewerkschaften in gleicher Weise in Mitleidenschaft gezogen hat. Aber arbeitung von Gebieten, die bisher brach lagen oder nicht in dem schöpfendes Bild gibt. Die Bedürfnisse der einzelnen Landesteile nicht etwa erst das Eintreten dieser Kampfesart hat die Auf- Maße ausgebeutet werden konnten, wie es wünschenswert wäre, ist sind in den einzelnen Jahren sehr verschieden. Erst eine auf Grund faffung der Parteileitung beeinflußt, nein, diese Auffassung ist bereits erst möglich, wenn eben die Kräfte aus dem in Vorbereitung be- wiederholter Aufstellungen gewonnene Uebersicht kann zu einem wiederholt auf den verschiedensten Parteitagen ausgesprochen worden. findlichen Institute hervorgegangen sind. Ich kann dabei nicht unterlassen abschließenden Urteil darüber führen, ob die Verwendung der Gelder Es ist betont worden, daß im Parteivorstand nicht ein einziger den Vorwurf zurückzuweisen, als ob die Partei geistig verarme. Welche zweckmäßig und gerecht war. Genosse sitzt, der nicht ein Anhänger der Organisationsform der Unsumme von geistiger Kraft hat die deutsche Sozialdemokratie herbas Verhältnis zwischen den Beitragsleistungen der einzelnen Jm Im einzelnen stellt sich Zentral- Verbände der deutschen Gewerkschaften wäre. Wir beklagen vorgebracht, die sich heute auf den vier großen Gebieten der modernen Provinzen und Bundesstaaten an die Zentralkasse und den Zu­es auf das tiefste, daß Zersplitterungsversuche unternommen sind, Arbeiterbewegung, der Parteipolitik, den Gewerkschaften, den Kranken­unter denen die deutsche Gewerkschaftsbewegung heute noch zu leiden fassen und den Genossenschaften betätigt. Ich behaupte, feine andere vendungen aus der letzteren an die Landesteile folgendermaßen: hat. Schon vor zwei Jahren hat sich der Parteivorstand der Auf- Bewegung, die erst mehr als vier Dezennien eristiert, hat dieselbe Beiträge Zuwendungen gabe unterzogen, zu versuchen, eine Einigung zwischen den Zentral- Summe von Intelligenz hervorgebracht wie die sozialdemokratische. Ostpreußen 652,- berbänden und den sogenannten Lokalisten herbeizuführen. Der Ich bin der festen Ueberzeugung, die Partei verfügt über einen Westpreußen Versuch ist damals gescheitert. Eine gleiche Anregung ist jetzt wieder großen Fonds von geistigen Kräften, der in ausgedehnten Gebieten Brandenburg ( darunter in Form v. an den Parteivorstand herangetreten; aber sowohl er wie auch die Verwendung findet. Wegen dieser Ausdehnung aber entsteht ein Darlehen 10 000,-, Unterstügung Gewerkschaftsorgane, mit denen er Rücksprache genommen hat, sind Mangel in der Bearbeitung der immer größer werdenden Aufgaben. Maiausgesperrter 90 000,-) einmütig der Auffassung, daß ein derartiger Verfuch heute ein voll- Um diesem Bedürfnisse zu genügen, hat sich der Parteivorstand ent- Pommern tommen verfehltes Unternehmen wäre. Wenn aber etwas dazu bei- schlossen, die Kurse einzurichten, in denen in sechsmonatlicher Dauer Bosen. tragen fönnte, eine solche Verschmelzung möglichst bald herbei den Parteigenossen die Grundlagen gegeben werden sollen, die sie Schlesien. zuführen, dann will ich aussprechen, daß entgegen anderen Auf- dann durch Selbststudium bez. durch Bolontieren in großen Partei- Sachsen( darunter in Form eines faffungen, denen auch öffentlich Ausdruck gegeben worden ist, in der Redaktionen erweitern können. Wir hoffen, daß unsere Erwartungen Darlehens 20 000,-) deutschen Parteileitung bisher nichts unternommen worden ist, nicht getäuscht werden. Dem Parteivorstand sind bei Gründung des Schleswig- Holstein was irgendwie der Auffassung Vorschub leisten könnte, seitens der Instituts Vorwürfe gemacht worden, er habe sich in der einen oder Hannover ( darunter in Form von deutschen Parteileitung würden die Lokalisten noch in ihren Bestrebungen anderen Form vergriffen. Das kann möglich sein; aber ein Beweis Darlehen 55 000,-) unterstützt. Im Gegenteil, ich fann nur betonen: der Parteivorstand dafür liegt nicht vor. Alle jene, die alles besser wissen wollen, Westfalen ist der einmütigen Auffassung, daß eine erfolgreiche Führung der haben auf die Frage, wie es anders zu machen sei, die Antwort Hessen- Nassau wirtschaftlichen Kämpfe mit der geschlossen dastehenden Unternehmer- nicht geben können, und so lange diese Antwort nicht gegeben werden Klasse nur denkbar ist mit einer geschlossenen starken einheitlichen kann, sollte man abwarten, was die nächste Zukunft bringt. Durch Gewerkschaftsorganisation( Sehr richtig!) und das tönnen, mögen die Kritik wird höchstens erreicht, daß derartige Einrichtungen schon auch über einzelnen Einrichtungen in den Gewerkschaften Meinungs- von vornherein beeinflußt werden. verschiedenheiten bestehen, die innerhalb der Organisation aus- Die Parteileitung hat auch die Parteikorrespondenz errichtet, von gefochten werden können, das können nur die Zentralverbände sein. der Ihnen bereits neum Blatt vorliegen. Sie ist ein wesentliches ( Sehr richtig!) Unterstügungsmittel für die Genossen, die agitatorisch tätig Was nun die Veröffentlichung eines Teiles des Protokolls der sein sollen. Wenn daran Kritik geübt worden ist, so ist dies das bekannten Gewerkschaftskonferenz durch den Parteivorstand gegen den gute Recht der Genossen. Auch wir in der Parteileitung haben bis­Willen der Generalfommission anbetrifft, so erkenne ich rückhaltlos an, her selbstredend noch nicht in dem Blatte eigentlich gefunden, was es daß die Generalkommission formell durchaus im Rechte war, dem Wunsche nach unseren Erwartungen sein soll.( Buruf: Sehr richtig.) Es fällt der Parteileitung nicht stattzugeben. Der Parteivorstand hat des- eben ein Baum nicht auf den ersten Hieb. Verbesserungen werden halb auch zum zweiten Male an die Generalkommission das Er- Schritt für Schritt, so es sich notwendig erweist, vorgenommen Großh. Heffen. fuchen auf Freigabe dieses Teiles des Protokolls gestellt in so werden. Das Blatt soll eine Fundgrube darstellen, aus der Großh. Mecklenburg . dringlicher Weise, daß die Generalkommission sich veranlaßt die agitatorisch tätigen Genossen das Material schöpfen können, um Großh. Sachsen- Weimar fah, da sie glaubte aus eigener Machtvollkommenheit nicht unseren Geguern in der öffentlichen Diskussion entgegentreten zu Großh. Oldenburg handeln zu fönnen, die Vorstände der Zentralverbände fönnen und selber angriffsweise vorzugehen. Wir hoffen, daß wir Großh. Braunschweig zu fragen. Auch hier kam ein ablehnendes Votum zu stande. Der das Blatt so gestalten werden, daß es unsere Hoffnungen und Herzogtum Sachsen- Meiningen Parteivorstand hat das bedauert. Er ist selbstverständlich nicht in Wünsche erfüllt. Herzogtum Sachsen- Altenburg leichtfertiger Weise etwa, wie man das auch hingestellt hat, dazu ge Wir haben auch anderweitig zur Förderung der Agitation den( Zuwendungen für die thüringische kommen, trotz dieses Votums den betreffenden Teil des Protokolls Genossen Material an die Hand gegeben, um die Wahlrechtsbewegung Staatengruppe: Sachsen- Weimar , zu veröffentlichen. Wie lagen denn die Dinge? Ein Teil der Ge- zu betreiben, um die März- und Maifeier einheitlich zu gestalten und S.- Meiningen , die beiden Schwarz­werkschaftspresse, geführt durch das leitende Organ der unter dem die entsprechenden Reden halten zu können. Wir haben selbst- burg sowie die beiden Neuß und System der Vertrauensmänner organisierten Gewerkschaften, die verständlich dabei uns nicht von denen leiten lassen; die heute S.- Altenburg insgesamt 4116,-) " Einigkeit", hatte die gravierenden Bruchstücke aus diesem Protokoll noch der Meinung sind, eine derartige Bewegung müsse mit den Herzogtum Sachsen- Coburg- Gotha beröffentlicht. Es lag nichts näher, als daß das Zentralorgan der stärksten Mitteln fortwährend gesteigert werden. Man ist im Irrtum, darunter in Form von Darlehen Partei, der Vorwärts", dazu nicht schweigen konnte. Die Redaktion wenn man der Auffassung huldigt, es bedürfe nur von der einen 2000,-, die bereits zurück­des Vorwärts" trat an den Parteivorstand mit der Frage heran: oder anderen Richtung her irgend einer Anregung und der Partei- gezahlt sind) Was sollen wir tun? Wir können nicht einen Tag mehr vorstand müsse der Anregung Folge geben. So wurde beispiels- Herzogtum Anhalt( Zuwendung Länger warten; jeder Tag, den wir schweigen, vermehrt weise an uns die Forderung gestellt, wir sollten aus Anlaß der nicht erhalten) die peinliche Verlegenheit, in der wir uns befinden, in der wir uns befinden, und Nürnberger Vorkommnisse Protestversammlungen gegen die Polizei- Fürstentum Schwarzb. Rudolstadi die von den Gegnern in der rücksichtslosesten Weise aus- willtür entrieren. Das ist nicht schwierig; aber es muß doch Fürstentum Reuß j. 2.

besseren Ausstattung ihrer Redaktionen notwendig bedürfe. Die Be- ganz scharfe Trennung ist nicht möglich. nicht vergessen, daß eine solche Tabelle noch kein er

Rheinprovinz ( darunter in Form v. Darlehen 90 000,-)

102 528,80 15 314,20

2 049,40

29 700,35

47,60

2 873,40

160 124,24

1 132,22

51,85

4 980,58

25 051,42

3 584,86

24 666,55

6 179,96

16 000,-

2 939,51

58 972,-

3 196,01

41 054,75

4 305,84

20 841,40

5 542,63

141 614,96

.

485 667,23

16 780,-

50 781,60

860,47

12 400,-

2 500,-

6 171,10

1 523,48

425,- 128,86

Königreich Preußen insgesamt ( dar. in Form v. Darl. 175 000,-) 192 737,29 Königreich Bayern ( dar. in Form v. Darlehen 6000,-) 3 975,41 Königreich Sachsen( dar. in Form von Darlehen 46 000,-) 39 400,- Königreich Württemberg 1 389,- Großh. Baden ( dar. in Form von Darlehen 5000,-)

400,- 349,-

1000,-

100,-

9 020,30

4060,-

1 544,40 432,-

300,-

358,16

2791,65

518,42

153,26

600,-