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Nr. 24. 23. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mitto, 26. September 1906.

Parteitag der sozialdemokratischen

Parteitags­

Partei Deutschlands zu Mannheim . dem Barteivorstand keine Marschroute vor, sondern überweisen sie den Alkoholismus äußert sich jetzt schon. An Orten, wo die Sozial­

( Fortsetzung aus der 1. Beilage.)

Referent Singer( fortfahrend):

er

Beschluß hinwegsehen. Es ist ratsamer, solche Anträge dem Vor- ist durchaus nicht nötig, daß hierzu ein stand zu überweisen. Ich kann konstatieren, daß diesmal die provi- beschluß vorliegt, bevor eine solche Erörterung herbeigeführt forische Tagesordnung allgemeine Zustimmung fand. Schreiben Sie werden darf. Die erzieherische Tätigkeit der Partei in bezug auf ihm diesen und ähnliche Anträge. Auf dem nächsten Parteitag müssen vor demokratie einen erzieherischen Einfluß ausübt, ist die Kriminalität allem die Reichstagswahlen behandelt werden. Wir werden es uns bedeutend zurückgegangen. Ich habe ja nichts dagegen, daß der Parteitag sehr überlegen müssen, ob wir da die Tagesordnung noch mit sich einmal mit der Frage des Alkoholismus beschäftigt, wenn er Zeit dazu Ich glaube daher, daß die Parteileitung, welche durch mich diesen anderen Dingen bepacken dürfen. hat. Aber im nächsten Jahre wird es nicht möglich sein. Ich Vorschlag machen läßt, in Ihrem Sinne handelt, wenn sie vor­3ubeil beantragt nunmehr im Einverständnis mit den Antrag warne davor, dem Parteivorstand einen strikten Auftrag zu erteilen, Die unter Umständen gar nicht fchlägt, die Zahl der deutschen Delegierten auf eine bestimmte stellern, den Antrag dem Parteivorstande zur Berücksichtigung zu den ausführen kann. Höchstziffer festzulegen. Dieser Vorgang ist nicht neu in der Ge- überweisen. diesjährige Tagesordnung beweist ja, wie wenig wir die schichte der Internationalen Kongresse. Ich weise darauf hin, daß die Molkenbuhr: Tagesordnung eines Parteitages im voraus feststellen können. Schweizer Genossen, als der Jnternationale Kongreß in Zürich tagte, Ob wir den Antrag annehmen oder zur Berücksichtigung über- Wir glaubten, im vorigen Jahre die Frage des Massenstreits in derselben Weise verfahren sind, ebenso die französischen Genossen weisen, kommt schließlich auf dasselbe hinaus. Wir werden uns auf erledigt zur haben; aber es hat sich gezeigt, daß wir verpflichtet sind, in Paris , und die belgischen in Prüssel. Ich glaube, die Zahl, welche dem nächsten Parteitage außer mit den laufenden Angelegenheiten diese Frage heute nochmals zu behandeln, und wer weiß, was uns wir gegriffen haben, ist hoch genug, um auch das höhere Interesse, und den Reichstagswahlen auch mit den Beschlüssen des Inter - das nächste Jahr bringt. Man soll sich auch nicht fortwährend welches der Kongreß bei den deutschen Genossen erregen wird, zu be- nationalen Kongresses zu befassen haben. Das für die Landarbeiter drängen und treiben lassen von einzelnen Leuten an diesen oder an friedigen. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß bei den bisherigen inter - erforderliche Agitationsmaterial kann nicht der Parteitag liefern. jenen Orten, die humane Bestrebungen fördern, so sehr ich ihnen nationalen Kongressen die Deutschen gewöhnlich, Gewerkschaft und Das müssen die Genossen sich selbst verschaffen unter Berücksichtigung dazu Erfolg wünsche. Mit demselben Recht könnte auch einmal ver­Partei zusammen, etwa 70-80 Personen waren, so glaube ich, daß wir der Verhältnisse der verschiedenen Landesteile. Worauf es ankommt, langt werden, die Folgen der Kaffeetrinkerei auf die Tagesordnung mit der Gesamtzahl von 300, die wir Ihnen vorschlagen, auch höhere das sind unsere Forderungen. Bisher haben wir für die Landarbeiter zu setzen.( Widerspruch.) Ich kenne Parteigenossen, die Abstinenzler Ansprüche zu befriedigen imftande sind.( Lebhafte Zustimmung.) Es das gleiche gefordert, wie für die Industriearbeiter. So brennend find und Kaffee in Qualitäten und Quantitäten verzehren, daß wird also taum jemand, der von seinen Genossen für würdig erachtet ist die Frage nicht, obwohl es ganz gut wäre, wenn einmal das die Wirkung noch schlimmer ist, als die des Alkohols. Dagegen, wird, auf den internationalen Kongreß geschickt zu werden, Ginbuße Glend der Landarbeiter in der breiten Deffentlichkeit geschildert daß sie den Antrag dem Parteivorstande zur Erledigung über­zu erleiden brauchen.( Sehr richtig!) Aber selbst wenn das der Fall würde. wäre, würde es unsere Pflicht als Vertreter des Landes, in dem der Kongreß tagt, sein, uns eine gewisse Einschränkung und Bescheidenheit aufzuerlegen, weil wir den ausländischen Delegierten in keiner Weise irgendwelche Unbequemlichkeiten machen wollen. Dasselbe Jnteresse, welches wir an der Einschränkung haben, wird auch bei den Ge­

nicht in der

Hierauf wird der Antrag 120 angenommen Den Antrag 121 begründet

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V

Schult Bremen:

Bruns- Kattowitz :

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weisen, wäre nichts einzuwenden, aber wenn man den Partei­vorstand zwingen will, so sträube ich mich mit Händen und Füßen dagegen, folange ich Mitglied des Parteivorstandes bin. Ich bitte, die Anträge abzulehnten.( Beifall.)

so

Ehrhart Ludwigshafen:

Die Vertreter des Parteivorstandes werden wohl auch diesem Ich gebe ohne weiteres zu, daß ich weder selbst zu den Anti­werkschaften vorhanden sein, und sie werden begreifen, daß wir den Wenn Sie den Antrag annehmen, so führen Sie damit lediglich alkoholikern gehöre, noch eine Verbindung mit ihnen unterhalte. Antrag widersprechen, aber trotzdem können wir davon nicht absehen. Wunsch haben, auch auf diesem Boden mit den Gewerkschaften ge- einen Beschluß des Bremer Parteitags aus, daß die Presse sich mehr( Heiterkeit.) Ich schätze des Sonntags ein gesundes Glas Wein, be­meinsame Sache zu machen und hoffen wir, daß die Gewerk- mit der Alkoholfrage beschäftigen und auf die Schäden des Alkohol- fonders wenn es ein Pfälzer ist.( Große Heiterkeit.) In richtigem schaften sich ebenfalls dieser Kontingentierung anschließen. Wir find selbstverständlich soll. Das hinweisen Lage, einen genuffes ist nicht in genügendem Maße genossen, ist das gut( Erneute Heiterkeit); ich bedauere, daß Wenn Sie dem Antrag zustimmen, fo auf die Gewerkschaften verpflichtenden Beschluß zu fassen. Es fällt uns Maße geschehen. viele Abstinenten das Wort paẞt: Junge auch gar nicht ein, so anmaßend zu sein, daß wir den Gewerk- berpflichten Sie sich damit doch nicht etwa, Abstinenzler zu( Stürmische Heiterkeit), ich will lieber sagen, daß so viele, werden. Wir sollen nur die Massen auf die Gefahren des die früher im Trunke etwas zu viel getan haben, später glauben schaften vorschreiben wollen, was sie zu tun haben; davon kann gar Alkohols hinweisen, und das kann am besten durch ein Referat ge- Buße tun zu müssen( Heiterkeit), die die Erfahrung, die sie an sich ge­feine Rede sein. Aber ich glaube den Wunsch aussprechen zu dürfen, daß die Generalkommission bei den Verbänden unseren Vorschlag schehen. Veröffentlicht der Referent vorher seine Resolution, so wird macht haben, anderen ersparen wollen.( Erneute Heiterkeit.) Es ist befürwortet. Das ist unser gutes Recht und in dem vorliegenden sich daran eine lebhafte Diskussion in der Presse anknüpfen und das hier nicht der Platz, auf die Frage selbst einzugehen, Sie wissen ja, Falle unsere Pflicht und wir dürfen uns umsomehr der Hoffnung ist von hoher Bedeutung. Ich bitte Sie, es mit dem Antrag nicht daß die Glocke des Präsidenten und die Beschränkung der Redezeit hingeben, daß auch die Gewerkschaften dieser Auffassung beitreten, wieder so zu machen, wie im Vorjahre, wo Sie diesen Antrag in einen zwingen, immer dann aufzuhören, wenn es am schönsten ist. als ich mitteilen kann, daß die Generalkommission, an die wir uns Verbindung mit dem Antrag, die Erziehungsfrage auf die Tages-( Große Heiterfeit.) Wir müssen zu der Frage einmal Stellung nehmen. Im Anfang war es nur ein kleiner Kreis, der das verlangt gewendet haben, prinzipiell dem von uns vertretenen Standpunkt ordnung zu setzen, angenommen haben. hat; er wurde immer größer und mir wurde ganz bange, als in beitritt, aber noch nicht in der Lage ist, einen definitiven Be­diesem Jahre aus allen Ecken und Kanten Deutschlands die dringende schluß zu fassen, weil sie den Vorständen der Verbände diese Als ich mich vor fünf Jahren zuerst ernstlich mit der Alkoholfrage Aufforderung kam, die Frage zu besprechen. Wenn wir das tun, fo Frage zur endgültigen Entscheidung vorlegen muß. Wir müssen uns beschäftigte sie ist wirklich nicht mit einigen trivialen Redensarten ist damit noch lange nicht gesagt, daß wir mun stets nur Mineralwasser für heute damit begnügen, den Wunsch auszusprechen, daß auch die und mehr oder minder schlechten Wigen zu erledigen habe ich, trinken dürfen.( Große Heiterkeit.) Jedenfalls ist es von Vorteil, Generalkommission unserer Auffassung beitritt, ihrerseits die Schritte wie bei allen Fragen des öffentlichen Lebens, mich gefragt: Kann die Frage zu erörtern. Es ist sehr gut, wenn Pfannkuch sagt, die zu tun, die notwendig sind, um einen solchen Beschluß der Ge- dabei für die Arbeiterbewegung ein Vorteil herauskommen? Und Frage tann in der Presse diskutiert werden, auch ohne daß be­werkschaftsverbände herbeizuführen. Ich empfehle Ihnen also auch ich bin nach reiflichster Ueberlegung zu der Ueberzeugung gekommen, schlossen wird, sie auf die Tagesordnung eines Parteitages zu den zweiten Teil der Resolution zur Annahme. Ich habe nur noch daß der Alkoholismus ein gewaltiges Hindernis der Aufklärungs- feßen. Aber Sie sollten stolz darauf sein, daß die Antialkoholiker hinzuzufügen, daß ich das feste Vertrauen habe, daß die deutsche arbeit ist und unserer organisatorischen Bestrebungen und daher von so viel Wert auf einen Parteitagsbeschluß legen. Ich ziehe Arbeiterklasse, die im nächsten Jahre zum erstenmal einen inter - den Parteigenossen entschieden bekämpft werden muß. Daß ich dann, die Konsequenzen, die Ihr zieht, nicht, denn ich brauche nationalen Sozialisten- und Arbeiterfongreß im Reiche sehen wird, einmal entschlossen diesen gefährlichen Schädiger der Arbeiterbewegung noch fein Kuratel, ich weiß zur rechten Zeit beim Trinken alles aufbieten wird, unseren ausländischen Brüdern den Aufenthalt zu bekämpfen, selbst Alkoholabstinent wurde, ist selbstverständlich. aufzuhören.( Heiterkeit.) Ich gebe zu, es ist beschämend, wenn so angenehm wie möglich zu machen.( Lebhafte Zustimmung.) Wir Wenn mich irgend etwas in meiner Ueberzeugung festigen konnte, Arbeiter trinken, bis es oben herauskommt, und wenn sie dann find nun in der glücklichen Lage, an dem Ort, wo der Kongreß tagt, so waren das die Erfahrungen, die ich in den nun zwei Jahren meiner in ihrem Dunst die Marseillaise fingen.( Lebhafte Zustimmung.) eine Barteibertretung zu haben, die schon oft bewiesen hat, daß sie Tätigkeit im oberschlesischen Industriebezirkt gemacht habe. Dort Wenn wir dagegen etwas tun können, so leisten wir der Partei es versteht, solche Dinge zu arrangieren. Das internationale feiert der Alkoholismus seine furchtbarsten Triumphe, insbesondere einen großen Dienst.( Sehr richtig!) Wir werden die Frage nicht Bureau wird selbstverständlich noch in diesem Jahre eine an Lohn- und Vorschußtagen. Die Gruben- und Hüttenbarone so lösen, wie es Kayenstein will. Dann müßten wir erst Ersatz Sigung abhalten, in der die Einzelheiten für den Kongreß vor zahlen ihren Arbeitern am Ersten des neuen Monats gnädigst einen für das Bier haben. Das Mineralwasser ist viel zu teuer. Es bereitet werden, es wird die provisorische Tagesordnung festgestellt Teil des im vorhergehenden Monat verdienten Lohnes und nennen müßte verbilligt werden.( Sehr richtig!) Wir können sehr wohl die werden und dafür Sorge getragen werden, daß die Berichte der das- Vorschuß geben. Den Rest zahlen sie dann am 15. des Frage auf die Tagesordnung des nächsten Parteitages fezzen. Wir einzelnen Länder zeitig genug eingehen, damit die Delegierten anderen Monats. Da sieht man jeder Beschreibung spottende wollen den Parteivorstand aber nicht vergewaltigen. Wenn zwingende bereits Kenntnis von dem Inhalt dieser Berichte haben und dann Szenen. In den zahllosen Schnapsspelunken stehen die Armen dicht- Gründe da sind, gut, dann seßt die Frage als lezten Punkt auf die um fo fruchtbarer diese Fragen bearbeiten können. Der Partei- gedrängt bis in die fernsten Eden der schmutzigen Räume Tische Tagesordnung!( Große Heiterkeit.) Sie brauchen darüber nicht zu vorstand in Verbindung mit dem internationalen Bureau und den und Stühle gibt es meist nicht und trinken den entsetzlichen Fusel lachen. Wenn der Punkt erst einmal auf der Tagesordnung steht, Genossen Stuttgarts wird alle Vorbereitungen treffen, um ein oft bis sie sinnlos zusammenfinken. Weiber und Kinder zerren dann kommt er, wenn er nicht mehr erledigt werden kann, das glückliches Gedeihen des Kongresses zu ermöglichen. Wir wollen und schleppen die Männer unter Schimpfen und Heulen aus den nächste Mal ganz gewiß heran. Vielleicht könnten wir den An­aber auch an dieser Stelle bekunden, daß wir die Wichtigkeit der Kneipen und von den Straßen nach Hause, um wenigstens einen trag dem Vorstand zur Berücksichtigung überweisen.( Lebhafter internationalen Kongresse als ein Mittel zur Stärkung der Brüder- Kleinen Teil des ohnehin jämmerlichen Lohnes für die kommenden Beifall.) lichkeit und Solidarität der Arbeiterklassen aller Länder für durchaus zwei Wochen elendesten Lebens zu retten. Die Polizei hat notwendig erachten. Wie Sie aus den Ansprachen der Genossen aus alle Hände voll zu tun. Es ist nicht möglich, all' das dem Auslande gesehen haben, haben dieselben unseren Genossen sehr Elend Ich muß meinem Erstaunen darüber Ausdruck geben, daß von und Unglück in wenigen Worten zu schildern. so autoritativer Stelle wie Pfannkuch Anschauungen geäußert hohe Anerkennung gezollt.( Beifall.) Und die Anerkennung hat nicht Es ist so groß, daß in Oberschlesien ein großer Teil der katholischen werden, die wissenschaftlich nicht haltbar sind und deshalb entschieden zum geringsten dazu beigetragen, unsere Arbeiten zu fördern, da sie Geistlichen, daß auch die Polenpartei durch Förderung der Abstinenz zurückgewiesen werden müssen. Pfannkuch zog einen Vergleich uns doch gezeigt hat, mit welchem Interesse die Bewegung unserer bewegung demselben entgegenzuwirken sucht. Auch Staat und Ge- zwischen der Schädlichkeit des Alkohols und des Kaffees. Man sollte Partei von seiten des Auslandes verfolgt wird.( Sehr richtig!) meinden suchen neuerdings zu wirken, allerdings nur mit rohen sich doch hüten, über eine solche Sache mit einem solchen Mangel an Zeigen wir uns daher dankbar, indem wir auch dazu beitragen, daß mechanischen, nur erbitternd wirkenden Polizeimaßregeln. Wie unter Sachkenntnis zu reden. Ich möchte Sie bitten, den Antrag an­der nächste internationale Kongreß erfolgreich arbeiten fann und ver- solchen Verhältnissen die Arbeiterbewegung steht, fann man sich zunehmen, vielleicht in dem Sinne, wie es sich Ehrhart ge­sprechen Sie, daß jeder sein möglichstes tut, damit der Kongreß in denken. Wir kommen sehr viel langsamer fort, wie anderswo. Es dacht hat. Stuttgart sich würdig seinen Vorgängern aureihen kann.( Lebhafter liegt mir mun fern, zu sagen, daß hier eine Agitation für Altohol­Bebel: Beifall.) Hierauf wird die von Singer vorgeschlagene Resolution abstinenz das erste Hülfsmittel wäre, nein, zunächst wäre das ein ohne Debatte einstimmig angenommen. Grund, die Leute noch schwerer zu gewinnen. Erst wenn der Organi - Ich bin fein Gegner der Antialkoholbewegung und wenn etwa fationsgedanke in feinen einfachsten Formen in die Köpfe gebracht der Glaube herrschen sollte, daß der Vorstand aus irgend welcher ist, sollten durch die Aufklärung über den furchtbaren Feind der Ar- Animosität gegen diese Bewegung den Gegenstand nicht auf die Tages­beiter die Gewonnenen rascher und sicherer wie heut, zu brauchbaren. ordnung setzen will, so müßte ich das auf das allerentschiedenste flaren und opferwilligen Mitkämpfern gemacht werden. Und noch eins bekämpfen. Ich erkenne an, daß wir um die Erörterung der Frage fommt hier in Betracht, wir gewinnen durch Bekämpfung des früher oder später auf einem Parteitage nicht herumkommen. Ich Alkoholismus die Frauen, die willigen Werkzeuge der Pfaffen, die erkenne weiter an, daß es bei dem Umfange, den die Bewegung gerade in Oberschlesien unsere zähesten Gegner find, viel leichter angenommen hat, dringend notwendig ist, die Frage einmal zu 121. Ober- Langenbielau, Teltow Beestow, für die Bewegung. Die Frauen leiden am schwersten unter dem erörtern.( Sehr richtig!) Aber ich wehre mich allen Ernstes und Frankfurt am Main , Nieder- Barnim, Ham Alkoholismus der Männer und sie werden um so sicherer Freunde zwar im eigenen Interesse der Partei dagegen, daß sie den Antrag burg II, Dresden- Altstadt, Pfungstadt , München , einer Bewegung, die ihnen bessere Männer gibt. Auch das habe ich in der Form annehmen, wie er gestellt ist, das heißt, mit der Ver­Freistadt i. B., Waltershausen , Kiel , Guben , in Oberschlesien erfahren. In unseren oberschlesischen Versammlungspflichtung, die Frage im nächsten Jahre zu erörtern. Schulz Hannover , Jena , Breslau , Apenrade , Kiel - lokalen gibt es mir ein Getränk: Waffer. Hunderte von Frauen hat vorhin darauf aufmerksam gemacht, daß in Bremen der Antrag Gaarden, 8. und 10. schleswig- Holsteinischer Wahl- aber haben den zunächst heftigen Widerstand gegen den Besuch des Lokals gleichfalls dem Borstande überwiesen, aber dennoch nicht auf die freis, Hahn, Berlin III und Berlin IV, 16 Partei- durch ihre Männer aufgegeben, lediglich mit der Begründung, von dort Tagesordnung gesezt ist. Glaubt Schulz, daß irgend ein Punkt genossen in Erfurt , 9 in Jlversgehofen, 33 in fommt der Mann nicht betrunken nach Hause." Wir werden Sorge der diesmaligen Tagesordnung zurückgestellt werden konnte. Husum , 6 in Pfungstadt , 26 in Görlig, 12 in tragen, daß auch in den weiter zu errichtenden Versammlungs- sind diesmal so belastet, daß wir froh sein können, wenn wir Schöneberg , 31 in Berlin VI, 6 in Berlin III, 38 in lokalen dort keine alkoholischen Getränke zu haben sind und hoffen die Tagesordnung erledigen. Das war voriges Mal auch der Fall. Leipzig Stadt: dabei auf Verständnis bei der beteiligten Generalfonmission der Auch voriges Mal sind verschiedene Anträge auf Erweiterung der Auf die Tagesordnung des nächsten Parteitages 1907 ist Die Gewerkschaften. Ich bin aus meinen eindringlichen Erfahrungen Tagesordnung gestellt, aber von der großen Mehrheit des Partei­Alkoholfrage" zu setzen. heraus zu der Erkenntnis gekommen, daß es von großem Nußen tages abgelehnt worden, und die Grörterungen haben bewiesen, daß 122. Berlin III: Der Parteitag beantragt, auf die Tages- ist, die Alkoholfrage von Partei wegen einmal gründlich zu er- das ein guter und vernünftiger Beschluß war. Wir leben in einer ordnung des Parteitages 1907 Das Wahlrecht in den Einzelstaaten" örtern und bitte daher um Annahme des Antrages.( Lebhafter Beit, wo wir keinen Tag wissen, was der nächste Tag an großen zu setzen. 123. Neumünster , Kiel , Schleswig , Jehoe, Chemniz, Hannover und 13 Parteigenossen in Mann

Auf Borschlag von Singer berät der Parteitag nunmehr die Anträge, die sich mit der Tagesordnung des nächsten Parteitages beschäftigen. Es sind die folgenden:

A

120. Teltow Beeskow Stortow- Charlotten­burg: Die Landarbeiterfrage ist auf dem nächsten Parteitage zu

behandeln."

Zubeil- Berlin :

Beifall.)

Engler- Freiburg :

Albert- Ingolstadt:

Wir

Ereignissen bringen wird.( Schr richtig!) Wir wissen daher nicht, was für außerordentlich wichtige Fragen im nächsten Jahre auf die Tagesordnung gefest werden müssen. Wenn Ihr uns aber jetzt die heim beantragen, auf die Tagesordnung des nächsten Parteitages Schaden der Alkohol anrichtet und wie er unser Vorwärts zu setzen, so wird der neue Parteivorstand dem wohl oder übel Ich weiß aus eigener Erfahrung bei der Kleinagitation, welchen Verpflichtung auferlegt, diesen Punkt auf die nächste Tagesordnung " Die Alkoholfrage" zu setzen. dringen hemmt. Den Satz eines Desterreichers, Den Antrag 120 begründet daß der nachkommen müssen und das Ende vom Liede wird sein, daß Euer Alkohol der beste und zuverlässigste Bundesgenosse des Kapitals Antrag an den Schluß kommt oder gar nicht erörtert wird ist, fann ich nur unterschreiben. Jetzt trinken sogar schon und dann ist die Mißstimmung größer wie je.( Widerspruch.) Es Es gibt wohl faum eine wichtigere Frage, als die Landarbeiter Kinder Alkohol. Hier müssen wir aufklärend wirken. Mit Polizei herrscht im Vorstande feine Animosität gegen den Antrag. Sind die frage, diese Frage muß auf dem nächsten Parteitag ausgiebig er gefeßen werden wir da nichts machen, sondern nur durch Aufklärung. Beitläufte im nächsten Jahre noch so, daß wir den Punkt auf die örtert werden, damit die Genossen, die auf dem Lande agifieren, Ich halte es für nötig, daß wir die Frage auf dem nächsten Partei Tagesordnung segen können, so erkläre ich für meine Person, daß einheitlich vorgehen können. Ich habe mich gefreut, daß die Frage tag erörtern. Allzulange Zeit werden wir dazu nicht brauchen. Die ich dafür eintreten werde.( Bravo !) Liegen aber die Greignisse so, auf der Frauenkonferenz eingehend behandelt ist. Das sollte auch der vorausgehende Diskussion in der Presse wird ihre Wirkungen nicht daß eine Reihe anderer wichtiger Fragen erörtert werden muß, so­Parteitag tun, um Mittel und Wege zu finden, wie wir die Land- verfehlen. Sie haben ja die Bilder gehört, die ihnen Bruhns daß dieser Punkt zurückgesetzt werden muß, so müssen wir in der arbeiter zu Sozialdemokraten erziehen können. Die Verhältnisse in vorführte. Nicht nur in Oberschlesien , sondern auch in Süd- Lage sein, das zu tun, ohne gegen einen Parteitagsbeschluß zu ver= den einzelnen Landesteilen sind verschieden, um so notwendiger ist deutschland zeigen sich die üblen Folgen des Alkoholismus.( Bu- stoßen. Denn es ist immer unangenehm, wenn Barteitagsbeschlüffe es, daß wir gegenseitig unsere Erfahrungen austauschen. Deshalb stimmung.) bitte ich, den Antrag anzunehmen.( Bravo !)

Pfannkuch:

Pfannkuch:

Wenn ich gegen den Antrag spreche, so geschieht es, obwohl der Parteivorstand die Schäden des Alkoholismus vollkommen anerkennt. Es tut mir leid, daß ich gegen den Antrag sprechen muß, aber von dem, was die Mitglieder des Parteivorstandes das Jahr über tch halte es nicht für ratsam, schon jetzt die Tagesordnung des für Getränke ausgeben, fann ein Wirt nicht einmal eine Woche lang nächsten Parteitages festzulegen. Der Parteivorstand fönnte dadurch leben.( Hört! hört!) Der Erörterung der schädlichen Wirkung des in eine Zwidmühle geraten, er müßte sich unter Umständen über den Alkohols in der Bresse steht nichts im Wege.

nicht befolgt werden können. Als vernünftige Leute sollten wir uns in eine derartige Lage nicht bringen. Ich bitte Sie, hier eine ähnliche Entscheidung wie in der Landarbeiterfrage zu treffen. Lehmann- Altona:

Ich bin erfreut, daß Bebel den nötigen Ernst bei der Be­handlung dieser Frage gefunden hat im Gegensatz zu einigen anderen Es Rednern. Wenn aber wirklich im nächsten Jahre besonders wichtige