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Hus der Partei.
Voraussetzung ihrer politischen Emanzipation und Herrschaft für die Richtigkeit dieser Auffassung liefert gerade die Erfahrung Das Zentrum als Klasse. Die treibende und tragende Kraft als Massen- der Frauenbewegung in den letzten 15 Jahren. forderung hat es jedoch erst durch die steigende Erwerbstätigkeit sträubte sich anfangs der 90er Jahre mit aller Kraft gegen unsere Bildungsbestrebungen. Der Arbeiterbildungsausschuß des weiblichen Geschlechts erhalten, vor allem aber durch die Forderung, dem weiblichen Geschlecht die ihm damals noch verEinbeziehung der Proletarierinnen in die moderne Industrie schlossene Bahn geistiger Betätigung zu öffnen. Vor zwei Jahren zu Frankfurt a. M. beginnt seine Tätigkeit in diesem Winter Das Frauenwahlrecht ist das Vorrecht der wirtschaftlichen Gman- erklärte zur allgemeinen Ueberraschung einer der konservativsten mit der Veranstaltung einer Rezitation. Frau Regina Rubenzipation der Frau vom Haushalt und ihrer ökonomischen Unab- Herren des Zentrums, Freiherr v. Hertling, sich mit aller Vehemenz Berlin wird das mehrfach von Aufführungsverboten betroffene Am Vorabend" von Leopold Kampf hängigkeit von der Familie auf Grund ihrer Berufsarbeit. für die Zulassung der Frauen zu allen Studienziveigen, einen solchen Revolutionsdrama Prinzipiell bedeutet das aktive und passive Wahlrecht für das völligen Wechsel in der Auffassung, eine solch völlige Umwandlung vorlesen. An literarischen Abenden werden veranstaltet: ein weibliche Geschlecht in seiner Gesamtheit die soziale Mündig - in den Ueberzeugungen kann nur durch den beständigen Druck erkeitserklärung; praktisch bedeutet es das Mittel, politische Macht zeugt worden sein, den die Schichten ausgeübt haben, die an einer bsen- Abend, ein 3ola- Abend, ein Dostojewski - Abend und ein Bernard Shaw - Abend. Im Dezember wird ein zu erlangen, um die gesetzlichen und sozialen Schranken zu be- solchen Umwandlung sozial interessiert waren. seitigen, welche die Lebensentwickelung und Lebensbetätigung des Eine andere Frage ist die des Vereins- und Versammlungs- humoristisch- satirischer Abend veranstaltet werden und im Weibes hemmen. Aber die in der Frauenwelt ebenso wie in rechtes. In manchen Staaten, sogar im reaktionären Sachsen , sind Februar soll der Stimmung dieses Monats angepakt ein Schelmender Männerwelt wirksamen Klaffengegensätze bedingen, daß der Männer und Frauen in dieser Beziehung ganz gleichgestellt. In abend die feineren Lachmuskeln in Bewegung setzen. Die künstWert und der Hauptzweck des Wahlrechts für die Frauen der anderen Staaten aber und Preußen marschiert natürlich überall lerische Leitung hat der Bildungsausschuß seinem Mitgliede, dem verschiedenen Klassen verschieden ist. Der Wert des Wahlrechts der Reaktion voran hat man den Frauen das Vereinsrecht in Genossen S. Grumba ch übertragen. Die Rezitationen sollen in als soziales Stampfmittel steht in umgekehrtem Verhältnis zu großem Umfange beschränkt. Einem Fortschritt auf diesem Gebiete diesem Jahre ausschließlich durch Künstler erfolgen. Mitteilungen der Größe des Besitzes und der durch ihn verliehenen sozialen ist auch das Zentrum stets entgegengetreten. Jetzt hat übrigens über die musikalischen Veranstaltungen und über die wissenMacht. Sein Hauptzwed ist je nach der Klassenlage die volle teilweise auch unter dem Druck der bürgerlichen Frauenrechtlerinnen fchaftlichen Vorträge erfolgen demnächst. rechtliche Gleichstellung des Geschlechtes oder aber die soziale das Zentrum in wiederholten Erklärungen anerkennen müssen, zwar Emanzipation des Proletariats durch die Eroberung der nicht, daß die Frauen Freiheit der politischen Vereinsbetätigung politischen Macht zum Zweck der Aufhebung der Klassenherrschaft haben müssen, aber doch zugeben müssen, daß man angesichts der und der Herbeiführung der sozialistischen Gesellschaft, die allein gewaltigen sozialen Umwandlung, die Millionen und Abermillionen die volle menschliche Emanzipation des Weibes verbürgt. von Frauen in den Eristenzkampf hinausgetrieben habe, die ihnen Den Klaffengegenfäßen innerhalb des weiblichen Geschlechts notwendige Freiheit des Vereins- und Versammlungsrechtes und zufolge tritt die bürgerliche Frauenbewegung nicht einheitlich der Koalition nicht länger verweigern dürfe. Diese Fortschritte begeschlossen und mit höchster Kraftentfaltung für das allgemeine weisen doch, in welcher Weise wir weiter arbeiten müssen, um zu Frauenwahlrecht ein. Die Proletarierinnen sind deshalb für die einem vollen Erfolge zu gelangen. Der Frage der Einführung des Eroberung ihres vollen Bürgerrechts auf ihre eigene Straft an- allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechtes für die gewiesen und auf die ihrer Klasse. Die proletischen Bedürfnisse Frauen stehen ja bisher die bürgerlichen Parteien sehr ablehnend feines Emanzipationskampfes zusammen mit historischer Einsicht gegenüber. Darüber brauchen wir uns um so weniger zu wundern, und Gerechtigkeitssinn erheben das Proletariat zum konsequen- als in weiten bürgerlichen Kreisen noch die Abneigung gegen das testen Vorfämpfer für die volle politische Gleichberechtigung des allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht überhaupt beweiblichen Geschlechts. Die Sozialdemokratie, die politische steht, und sehr einflußreiche Streise bis auf den heutigen Tag daran Kampfesorganisation des Klassenbewußten Proletariats, tritt pa- denten, dieses Wahlrecht bei der ersten besten Gelegenheit zu be= her prinzipiell wie praktisch für das Frauenivahlrecht ein. seitigen oder zu beschränken. Diese Leute sind natürlich auch nicht Die Frage des Frauenstimmrechts gewinnt mit der Ver- geneigt, das Wahlrecht auf die Frauen auszudehnen. Gleichwohl schärfung des Klassentampfes erhöhte Bedeutung. Auf feiten wage ich die Behauptung, daß wir in Deutschland Aussicht haben, der herrschenden reaktionären Klassen wächst die Tendenz, durch weit eher das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Frauen die Einführung eines beschränkten Frauenwahlrechts die politische wahlrecht zu bekommen, als daß das allgemeine, gleiche, geheime Macht des Besitzes zu stärken. Auf seiten des Proletariats und direkte Wahlrecht überhaupt abgeschafft wird.( Große Besteigt die Notwendigkeit, die Köpfe zu revolutionieren und seine wegung.) Das letztere ist wohl überhaupt nicht gut möglich, denn erwachsenen Glieder ohne Unterschied des Geschlechts wohl ich bin überzeugt, es wäre ja schauerlich, sich darin zu täuschen, daß gerüstet in die Kampfesfront zu stellen. Der Kampf für das in diesem Falle alle stimmfähigen und stimmberechtigten Männer, allgemeine Frauenstimmrecht ist das zweckmäßigste Mittel, die die durch eine Abänderung des Gesetzes geschädigt werden würden, Situation im Interesse des proletarischen Befreiungskampfes sich zu einem Proteste und Kampfe erheben würden, wie ihn zu nutzen.
Diesen Gesichtspunkten entsprechend erklärt die 4. Konferenz sozialistischer Frauen zu Mannheim :
Bei den Kämpfen, welche das Proletariat für die Eroberung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts in Staat und Gemeinde führt, muß das Frauenwahlrecht gefordert und in der Agitation grundsätzlich festgehalten und mit allem Nachdruck vertreten werden.
Die Frauenkonferenz erklärt es des weiteren als Pflicht der Genofsinnen, sich mit aller Energie an den politischen Wahlrechtsfämpfen zu beteiligen und ihnen die Massen der Proletarierinnen als Mitstreiterinnen zuzuführen, aber andererseits auch mit der nämlichen Energie dafür zu wirken, daß in diesen Kämpfen die Forderung des Frauenwahlrechts allgemein mit dem gebührenden Nachdruck vertreten wird. In der Diskussion erhält zunächst das Wort
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Einigung in Forst. In einer Versammlung des sozialdemo fratischen Ortsvereins Forst am Donnerstag machte der Vorsigende Genosse Bonad zunächst Mitteilung von dem Entscheid der Kontrollkommission, die als Berufungsinstanz in der Schiedsgerichtsfrage angerufen worden war. Das Urteil der Kontrollkommission ist einstimmig dahin gefaßt, daß an dem Schiedsgerichtsspruch nichts geändert werden folle. Anträge hierzu aus der Versammlung nicht gestellt wurden, ist der Spruch des Schiedsgerichts rechtskräftig geworden. erstattete Genosse Richter einen längeren Bericht über die Verhandlungen der Kreisgeneralversammlung in Gassen. schloß sich eine lange und lebhafte Debatte. Zum Schluß der Dis fussion wurde folgende vom Genossen Klühs vorgeschlagene Resolution mit 79 gegen 68 Stimmen angenommen:
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An ihn
„ Die Versammlung des Ortsvereins Forst hat von dem Bericht der Delegierten über die Generalversammlung in Gassen Kenntnis Sie kann den Beschluß nicht billigen, daß dem genommen. Bentralvorstande das Stimmrecht aberkannt wurde, und bedauert, daß Genosse Kara als Vorsitzender der Generalversammlung sich zu einer Aeußerung hinreißen ließ, die nicht geeignet war, dem notwendigen Frieden zu dienen."
Im Anschluß an den Bericht über diese Versammlung veröffentlichte die Märkische Voltsstimme" folgende Erklärung:
Nachdem gestern abend der Ortsverein Forst durch Annahme der Resolution Klühs einen wesentlichen Grund unseres an den Mannheimer Parteitag zu richtenden Protestes gegen die Gültigkeit der Mandate unseres Kreises aufgehoben hat, sehen wir uns im Interesse des örtlichen Parteifriedens veranlaßt, diesen Protest nicht abzusenden, und bitten die übrigen 61 Unterzeichneten, sich dieser Erklärung anzuschließen. Im Auftrage von 17 Unterzeichneten: Karl Delor.
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hat. Und genau so wie vor der Empörung seiner eigenen Arbeiter 1898 das Zentrum davor zurückschreckte, das Zuchthausgesetz in irgend einer Form anzunehmen, so hat es noch in viel höherem Maße alle Veranlassung, am Prinzip unseres Reichstagswahlrechtes nicht Aber auf der anderen Seite, in dem zu rütteln.( Sehr wahr!) Der Verein Arbeiterpresse, der zurzeit 44 Arbeiterfefretäce, Maße, als die Unzufriedenheit der Masse wächst und die sozialistische Stimmenzahl sich steigert, wird man bei dieser Lage der Dinge stait 15 Parteiangestellte, 33 Berichterstatter, 25 Gewerkschaftsredakteure, das Reichstagswahlrecht zu beschränken, darauf kommen müssen, es 165 politische Redakteure, 35 Schriftsteller, 20 Kontorangestellte, auf die Frauen auszudehnen, weil man unter ihnen eine ungeheuere 96 Expedienten, 42 Geschäftsführer, 107 Gewerkschaftsangestellte, Anzahl von Personen findet, die vorläufig noch der sozialdemo- 5 Krantentassenangestellte zu Mitgliedern hat insgesamt 587fratischen Organisation fremd sind. Mit dieser Tatsache rechnend, hielt am Sonntag zu Mannheim seine Generalversammlung die man nicht bestreiten kann, denn warum es so sein muß, darüber ab. Der Vorsitzende Genosse Thiele Halle erstattete den Jahreswill ich mich hier nicht auslassen die Frauen sind immer in- bericht. Er wünschte, daß die Generalversammlung fünftig aus ge= different und, soweit sie einer Führung folgen, folgen sie mehr der wählten Delegierten zusammengesetzt werde, die Mittel des Vereins fonservativen und der Geistlichkeit mit dieser Tatsache also würden dazu ausreichen. Bedauerlich sei, daß das Vereinsdas durchschnittlich einmal im Monat in fleinem Frau Mensing- Holland: Die Genoffin Zetkin hat bereits auf rechnend, wird die Majorität durch die Einführung des Frauendie Erklärung des Genossen Troelstra erwähnt, daß er sich augenblick- stimmrechts die Sozialdemokratie auf einige Zeit zurückzudrängen Format erscheine, nur wenige Beiträge von den Mitgliedern erhalte, lich für die Gewährung der Wahlrechts an die Frauen nicht erklären in der Lage sein. Das ist unzweifelhaft richtig. Aber trotzdem ist nicht minder bedauerlich sei, daß der Verein im Vorwärts"-Konflikt könne. Diese Erklärung hat für unsere Frauenbewegung in es der allergrößte Fehler, wenn wir uns gegen die Ausdehnung des versagte, weil selbst im Vorstand die Meinungen geteilt waren. In Holland einen schweren Schlag bedeutet. Wir hatten den Wunsch, Wahlrechtes auf die Frauen erklären wollten. Alle die Gründe, die den Verein müsse ein regeres Leben kommen, wobei allerdings der daß auf dem letzten Kongreß der holländischen Genossen Stellung heute gegen das Stimmrecht der Frauen geltend gemacht werden, Eindruck vermieden werden müsse, als ob er eine Gruppe zur Vergenommen werden möchte zur Frage des Frauenwahlrechts. Leider wurden seinerzeit gegen das Stimmrecht der Männer vorgebracht. tretung besonderer Berufsinteressen in der Partei bilden solle. In blieb dazu infolge der Auseinandersetzungen zwischen Marristen Jch selbst habe mich vor 43 Jahren als Mitglied des Arbeiter der Debatte fand der Vorschlag, die Generalversammlung aus Deleund Opportunisten teine Zeit übrig. Wir haben aber die Absicht, bildungsvereins gegen das allgemeine Stimmrecht ausgesprochen, gierten zusammenzusetzen, nicht viel Gegenliebe. Ein Antrag Schulzzu verlangen, daß der nächste Kongreß es als Pflicht der Partei weil die Arbeiter politisch noch nicht genug gebildet seien. Das hat Bremen , der ihn vertrat, wurde dem Vorstand zur Erwägung übererklärt, eine Revision der Verfassung in dem Sinne zu fordern, sich auch als sehr richtig erwiesen; denn noch jetzt nach 40 Jahren wiesen; er soll in den„ Mitteilungen", dem Organ des Vereins, erörtert daß das allgemeine Frauenstimmrecht eingeführt wird.( Lebhafter stimmen in Deutschland noch 7½ Millionen Wähler gegen uns. werden. Die Erörterung des Vorwärts"-Konflikts, zu dem ein Beifall.) Es ist kein Zweifel, daß die große Mehrheit von ihnen aus Arbeitern Redner bemerkt hatte, daß die ausgeschiedenen Redakteure gegen das besteht, die gegen ihre eigenen Klasseninteressen stimmen. Aber das Statut gehandelt hätten, wurde durch einen Geschäftsordnungshat wohl niemand von uns veranlaßt, sich gegen das allgemeine beschluß abgeschnitten, da die Frage aus der Debatte ausschied, Stimmrecht auszusprechen, sondern wir haben nachdrücklich agitiert, weil sie die Partei in ihrer Gesamtheit und nicht den Verein indem wir immer größere Kreise zu der Erkenntnis gebracht haben, Arbeiterpresse im besonderen angehe. in der Sozialdemokratie das heil für ihre Zukunft zu erblicken. Schon haben wir 3 Millionen, und ich hoffe, daß wir 4, 5 und 6 Millionen und schließlich die Majorität gewinnen werden. Denn wenn die Reaktionäre als letzte Zuflucht für ihre Herrschaft die Frauen anrufen, so werden wir auch gezwungen sein, nicht nur die Frauen, sondern auch wir Männer, innerhalb der Frauenweit zu arbeiten, und dann wird bald der letzte Anker der Gesellschaft gebrochen, an den sie sich noch anklammern kann.
Genosse Bebel( mit stürmischem, langanhaltendem Händeflatschen begrüßt): Parteigenossen und Genossinnen! Nach dem stürmischen Beifall zu urteilen, den Sie dem Referat der Genossin Zetkin gespendet haben, glaubte ich annehmen zu müssen, daß Sie nach allen Richtungen so befriedigt wären, daß aus Ihrer Mitte fofort ein Antrag auf Schluß der Debatte fommen würde. Ich gebe ja zu, daß die Genossin Mensink als Gast ein besonderes Anrecht darauf hatte, noch das Wort zu erhalten; aber warum auch ich das Wort noch nehmen soll, kann ich in diesem Augenblick noch nicht verstehen.( Heiterkeit.) Ich muß Ihnen offen erklären, daß ich nicht dem eigenen Triebe gefolgt, sondern der Not, dem Druck, der auf mich ausgeübt worden ist vom Bureau, unter allen Umständen bei dieser Gelegenheit ein paar Worte zu Ihnen zu sprechen. Mein moralischer Widerstand hat nichts geholfen, ich bin dem Druce er Tegen, und so stehe ich nun in diesem Augenblick vor Ihnen.( Große Heiterkeit.) Da habe ich wieder gesehen, was es bedeuten würde, wenn die Frauen nach allen Seiten hin gleichberechtigt würden. ( Anhaltende Heiterkeit.)
Auf diese Weise bin ich aufs neue bestärkt worden in der Auffassung, daß diese Frage des Frauenstimmrechts einzig und allein prinzipiell und zwar
Den Genossen in Belgien , Oesterreich und Schweden ist ja auzugeben, daß die kulturellen Zustände zum Teil dort noch tiefer sind als bei uns. Wer die ungeheuere Gewalt der Kirche über die Frauenwelt in den katholischen Gegenden Deutschlands kennt, wird verstehen, aus welchen Gründen die Genossen dort geglaubt haben, daß die Ausdehnung des Wahlrechts auf die Frauen die Reaktion stärken würde. Zunächst halte ich es ja für eine Täuschung, daß die Reaktion jetzt schon bereit war, nicht nur den Männern, sondern auch den Frauen das allgemeine Wahlrecht zu gewähren. Auf der anderen Seite aber wäre es von eminentem agitatorischem Werte bom radikalsten Standpunkte gewesen, wenn die Genossen selbst diese Forderung aufgestellt und aus behandelt werden kann und behandelt werden darf. Die damit die Unzufriedenheit in die gegnerischen Kreise hineingetragen Sozialdemokratie kann keine andere Politik als die prinzipielle hätten. Und wenn dann später die Frage ernsthaft aktuell geworden treiben. Sie darf sich auf keinem Gebiet von irgend einer anderen wäre, hätten sie sagen können: Wir sind in erster Linie für dieses Partei übertrumpfen lassen( Lebhafte Zustimmung.), was im Pro- Frauenrecht eingetreten. Ich will hier keine Polemik mit den aus gramm zum Ausdruck kommt. Die Freiheit und Gleichheit alles ländischen Genossen führen, ich habe mich nur für verpflichtet geWir deffen, was menschliches Antlig trägt, muß auch in allen unseren halten, Gründe und Gegengründe hier kurz anzugeben. Forderungen im Parlament, in der Agitation und in der Presse werden ja auf dem nächsten internationalen Kongreß, der hoffentlich zum Ausdruck kommen und danach müssen wir tun und handeln. in Stuttgart stattfinden wird, sowieso ausführlich über diese Fragen ( Erneute Zustimmung.) Nur dadurch können wir die Massen des sprechen. Boltes für uns gewinnen und einen gewaltigen Drud ausüben, Für mich ist es ganz zweifellos: wenn wir Erfolge erringen der endlich unsern Forderungen zum Siege zu verhelfen vermag. wollen und Erfolge müssen wir erringen-, so können wir sie ( Vielfaches Bravo!) Gewiß tritt sehr oft im Parlament an uns nicht erringen, wenn wir von vornherein auf unsere die Frage heran, ob wir die prinzipiellen Forderungen in ihrem prinzipiellen Forderungen verzichten ganzen Umfange und ihrer ganzen Schärfe aufstellen sollen, ob
Frau Wengels- Berlin begründet einen Schlußantray. Frau Braun- Berlin bittet, ihr als Vertreterin der englischen Frauen noch das Wort zu berstatten.
wohl wir nicht die geringste Aussicht haben sie durchzusehen und und erklären, daß wir nur auf Konzessionen rechnen. Ich halte die opportunistische Stellungnahme findet da immer eine gute das für eine durchaus verfehlte Taktik und darum freue ich mich, Wurzel. Man glaubt, wenn wir weniger fordern würden, würden daß die Frauenstimmrechtsfrage hier rein und klar behandelt worden wir leichter das Wenige bekommen. Aber ich habe in meinem jetzt ist und bitte Sie, die vorgeschlagene Resolution einstimmig anzunahezu 40jährigen parlamentarischen Leben die Entdeckung gemacht, nehmen. Sie verpflichten damit auch die Partei, ebenfalls für sie daß auch im politischen Leben das Wort gilt, das auch im bürger einzutreten und ihr früher oder später zum Siege zu verhelfen. lichen Leben so vielfach zitiert wird: Bescheidenheit ist eine Zier,( Lebhafter, langanhaltender Beifall.) doch weiter kommt man ohne ihr!"( Stürmische Heiterfeit.) Wir können die bescheidensten Forderungen stellen, und sie werden uns nicht erfüllt, wenn nicht der Druck der Verhältnisse hinter uns steht. Hinter der prinzipiellen Forderung steht an sich der Druck des Prinzips, der Druck, den die Gründe ausüben, die man für ein Prinzip anzuführen vermag. Da kommen uns unsere Gegner wenigstens ein Stück entgegen. Vielleicht erreichen wir, gestatten Sie den Ausdruck, mit Unverschämtheit, was wir mit Bescheidenheit nie erreicht hätten. In den letzten Wochen und Monaten ist so oft gesprochen worden von der Machtlosigkeit der Sozialdemokratie. ( Lachen.) Kein falscheres Wort als das.( Lebhafter Beifall.) Jch behaupte geradezu, daß im Deutschen Reich keine mächtigere Partei existiert wie die unsere. Die Sozialdemokratie ist es, die unser ganzes politisches und soziales Leben im Inneren und Aeußeren beherrscht. Ohne ihre Eristenz würden wir noch weit hinter dem zurückstehen, was wir heute erreicht haben.( Beifall.) Einen Beweis
Der Schlußantrag wird angenommen.
Auf eine Beschwerde, daß dadurch auch der Genoffin PoppDesterreich das Wort abgeschnitten worden sei, erwidert
Vorsitzende Genossin Ziet: So hat nicht das Bureau, sondern die Versammlung entschieden.
Die Resolution Zetkin findet einstimmige Annahme. Auch wird beschlossen, das Referat als Broschüre drucken zu lassen. Hierauf tritt die Mittagspause ein.
In der weiteren Debatte kam es zu interessanten Auseinander. setzungen über den Wert der vervielfältigten Korrespondenzen im Vergleich mit den Originalarbeiten. Es wurde beschlossen, der Verein möge nach Kräften für die Ausdehnung des Mitarbeiterwesens in der Parteipresse eintreten.
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In den Vorstand wurden gewählt Thiele, Rob. Schmidt, Lipinsti, Schulz Bremen und Eisner. Der Sig des Ausschusses bleibt in Hamburg ; seine Mitglieder sind von der dortigen Mitgliedschaft zu wählen.
Ueber die vom Verein gegründete Unterstützungsvereinigung der in der modernen Arbeiterbewegung Angestellten wurde vom Verwalter Genossen Rob. Schmidt- Berlin mitgeteilt, daß am Schlusse dieses Jahres voraussichtlich die Mitgliederzahl 1350, das Vermögen zirka 250 000 m. betragen werde. Gewährt wird Witwen- und( vom nächsten Jahre ab) Invalidenunterstützung. Doch soll die letztere nur in dringenden Fällen gewährt und eher die erstere erhöht werden. Zurzeit sind bereits 17 Wittwen zu unterstützen.
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Vom Fortschritt der Presse. Ein neues Parteiorgan haben sich die Genossen in Nordhausen geschaffen. Die erste so lautet Nummer der Nordhäuser Volkszeitung" - ist uns soeben zugestellt worden. Die der Titel des Blattes Beitung wird in einer zu diesem Zwecke gegründeten Druckereigenossenschaft hergestellt. Die Redaktion des politischen Teils liegt in den Händen des Genossen B. Schildbach, während der lokale Teil vom Genossen W. Apel redigiert wird.
Eine Gesellschaftsfahrt Stuttgart Heidelberg arrangiert der fozialdemokratische Verein Stuttgart für Donnerstag, den 27. September, an welchem Tage der sozialdemokratische Parteitag von Mannheim einen Ausflug nach Heidelberg macht. Voraussetzung des Unternehmens ist genügend Beteiligung.
Sozialdemokratischer Jugendverband für Dänemark . 32 Delegierte der sozialdemokratischen Jugendvereine Dänemarks haben am Sonntag in Vejle auf Jütland einen Kongreß abgehalten und beschlossen, einen sozialdemokratischen Jugendverband zu gründen. Der Verband umfaßt borläufig 14 Ortsgruppen mit 720 Mitgliedern. Als Verbandsvorsitzender wurde Zigarrenmacher Chr. Höher, Kopenhagen , gewählt. Das Land wurde in drei Agitationsbezirke: Fütland, Fünen und Seeland eingeteilt. Eine Zeitschrift für die sozialdemokratische Jugendbewegung Dänemarks soll im nächsten Jahre gegründet werden.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Straffonto der Presse. Wegen Beleidigung der Bromberger Polizei- begangen durch eine Stritif der bekannten Behandlung, die am 21. Januar zu Bromberg mehreren verhafteten Flugblattverbreitern und-Verbreiterinnen widerfuhr- wurde Genoffse Däumig vom„ Volksblatt für Halle" am 18. Mai zu 300 Mart Geldstrafe verurteilt. Seine Revision wurde vom Reichsgericht verworfen.