( Telegraphischer Bericht.) Dritter Verhandlungstag.
Mittwoch, den 26. September.
Vormittagssigung.
9 Uhr. Den Vorsitz führt Singer.
ist
Singer: Es ist noch ein Gast eingetroffen. Der Sekretär des Schweizer Textilarbeiterverbandes aus Zürich , Genoffe Jenni, bom Zentralkomitee des Verbandes als Delegierter hergeschicht. Ich heiße ihn herzlich willkommen. Der Parteitag tritt in die Beratung von Punkt IV der Tagesordnung: Der politische Massenstreit.
145 bor.
Stimmung.)
gegen meine Person erging.
-
bes Parteivorstandes, das Protokoll zu veröffentlichen, auf das äußerste 1 lungen der Gewerkschaftsvorstände. Dort heißt es: Allerdings hat erbittert war. Aber wir müssen doch auch bitten, daß die Mitglieder Bebel erklärt, daß er das, was er in Jena gesagt, auch heute noch der Generalkommission sich einmal in unsere Lage versetzen und sich Wort für Wort aufrecht erhält. Das steht allerdings im schärfsten die Frage vorlegen, was sie getan haben würden an der Stelle des Widerspruch zu der Mitteilung Silberschmidts auf Seite 7 des Parteivorstandes. Auch die Generaltommission würde in einem solchen Protokolls. Ich erkläre mir diesen Widerspruch, wie gesagt, aus Falle zu teiner anderen Handlungsweise gekommen sein wie der dem angeführten psychologischen Momente heraus. Parteivorstand. Wir haben sehr lange über diese Frage diskutiert, Schon ein Blick auf die bisherige Massenstreifsdebatte zeigt, wir haben alle möglichen Fälle in Erwägung gezogen, aber die daß ohne die Zustimmung der Gewerkschaftsführer und-Mitglieder Gründe für die Veröffentlichung waren so start, daß wir glaubten, an die Ausführbarkeit eines Massenstreiks nicht gedacht werden es wagen zu müssen, im Widerspruch mit der Generalfommission fann. Die bloße Tatsache, daß die Zahl der politisch organisierten die Veröffentlichung vorzunehmen. Und ich glaube, die Veröffent- Genossen nur 400 000 beträgt, muß jeden vernünftigen Mann lichung hat keinen Schaden gestiftet.( Sehr richtig!) Jedenfalls wäre davon überzeugen, daß die Arbeitseinstellung dieser, selbst wenn der Schaden, der ohne die Veröffentlichung eingetreten wäre, man einen gewissen Anhang dazu rechnet, wirkungslos fein muß. ein weit, weit größerer gewesen. Und auch die Generalfommission Es ist geradezu undenkbar, einen Massenstreit durchzuführen, ohne selbst jagt in einer Erklärung, es sei in der legteren nichts ent- daß in den Massen die Gesamtstimmung dazu vorhanden ist.( Lebhalten, was die Gewerkschaftsvertreter vor den Parteigenossen zu hafte Zustimmung.) Massenstreifftimmungen aber lassen sich nicht verheimlichen hätten. Ist das der Fall, so muß umsomehr der fünstlich machen.( Lebhafte Zustimmung.) Das haben wir geSchritt, zu dem wir uns in der äußersten Not von allen Seiten sehen, als Mitte August d. J. die Führer der russischen Sozial
-
in
-
Dabei darf aber nicht verkannt werden, daß die Situation in
Rußland mit der in Deutschland nicht zu vergleichen ist. Rußland ist ein ökonomisch und politiſch ſehr rückständiges Land. Rußland wird despotisch regiert, die Bevölkerung hat nicht die geringsten politischen Rechte. Was sie sich erobert hat, ist dem Barat abgerungen, aber noch nicht gefeßlich sanktioniert. Der Kampf in Rußland ist ein revolutionärer Kampf, bei dem es sich darum handelt, die elementarsten Grundbedingungen des staatlichen Lebens erst zu erobern.( Sehr richtig!) ( Fortsetzung in der 1. Beilage.)
Verfammlungen.
Eine öffentliche Versammlung der Bankangestellten hatte der
-
Dies Kartell unterzog der Redner einer
Hierzu liegt die von dem Antragsteller Bebe I folgendermaßen gedrängt- entschlossen, auch auf billige Berücksichtigung von jener Seite demokratie mit zwei Drittel Mehrheit den Massenstreit beschlossen. abgeänderte Resolution 144, ferner die Anträge 58 bis 71, 136, 143, toßen und die Sache als unumgänglich hingenommen werden, weil Dieser Massenstreik aber scheiterte, weil die große Mehrheit der Singer: Alle diese Anträge betrachte ich als Amendements zu wäre.( Lebhaftes Sehr richtig!) Ich habe bereits erklärt, daß diese mit. Das sollte eine sehr bemerkenswerte Lehre für diejenigen sein, auf andere Weise eine gründliche Aussprache nicht möglich gewesen Arbeiter und Arbeiterorganisationen erklärten, sie machten nicht der Resolution Bebel. Infolgedessen werden die Antragsteller nicht Besprechung, die im Februar dieses Jahres zwischen Generalkommission die da glauben, in jedem Augenblick sei ein Massenstreik zu machen. das Wort zur Begründung, sondern nur bas Wort in der Diskussion erhalten. Ich schlage vor, für alle Anträge auf war, so unverbindlich, daß wir im Parteivorstand, als wir den und Parteivorstand stattgefunden hat, eine durchaus unverbindliche( Sehr richtig!) einmal die Unterſtügungsfrage zu stellen. Die Antragsteller werden Beschluß zu dieser Einladung gefaßt hatten, uns nicht einmal unter bann in der Diskussion über ihre Anträge sprechen können.( 3u- uns verständigt haben, was wir der Generalfommission in der Alle Anträge werden genügend unterstützt. Zusammenkunft sagen wollten. Wir haben es jedem einzelnen BorReferent Bebel: Als wir im vorigen Jahre in Jena aus- standsmitglied überlassen, welche Mitteilungen, Anschauungen und er Aeußerungen einandergingen. hat wohl niemand dieser vertraulichen Besprechung machen geahnt, daß wir in wolle. Es war von vornherein nicht beabsichtigt, nach irgend einer diesem Jahre schon wieder über den politischen Massenstreit Richtung hin bindende Beschlüsse zu fassen. Das finden Sie auch sprechen müssen. Wie das gekommen ist, ist Ihnen allen bekannt. bestätigt in dem Protokoll der Generalfommission auf Seite 6, wo Die Art, wie diese Diskussion provoziert wurde, muß allerdings Legien widerholt erklärt, daß die am Freitag abgehaltene Be= auf das allerentschiedenste verurteilt werden. Sie wissen ja, daß auf sprechung über die Stellung der Generalfommission zu der Frage Grund einer vertraulichen Besprechung durchaus unverbindlicher Art, des politischen Massenstreits eine durchaus unverbindliche die Generalkommission und Parteivorstand im Februar hatten, und übec welche die Generalfommission in der kurz darauf folgenden Kon- nach der einen, noch nach der anderen Seite zu bestimmten Begewesen sei eine Abmachung, die nach feiner Richtung hin, weder ferenz der Zentralvorstände ein Protokoll aufgenommen wurde, das schlüssen drängen sollte. Wir sind zu diesem Beschlusse gekommen, allerdings wie ich nachweisen werde die Verhandlungen vielfach als sich gleichzeitig für uns die Notwendigkeit herausstellte, mit der Bentralverband der Handlungsgehülfen am Montag nach dem unrichtig wiedergibt. Durch die Indiskretion der sogenannten Generalfommission über die oberschlesischen Partei- und Gewerk- Musikersaal einberufen. Als Referent fungierte Georg Bern. Einigkeit" in Berlin ist es dann zu großen Debatten gekommen. fchaftsverhältnisse Rücksprache zu nehmen. hard. Er knüpfte an die kürzlich bekannt gewordene Tatsache an, Ich finde, daß das Wort„ Einigkeit" in diesem Falle der brutalſte Das war die erste Veranlassung zu einer Besprechung, und daß die Großbanken, nach dem Anfangsbuchstaben ihrer Firmen Hohn ist.( Sehr richtig!) Wenn man loyal zu Werke gehen wollte, diese Verhandlungen haben einen Tag völlig ausgefüllt. Dann kam" D- Banken" genannt, ein Kartell geschlossen haben, wonach keine der und wenn die betreffenden Redakteure sich als Parteigenossen die zweite Verhandlung, in der wir in unverbindlicher Weise die betreffenden Banken einen Angestellten engagieren darf, der bei dem Protokoll flar hervorging, daß der Parteivorstand bei unserer Auffassung derart sei, daß unter den bermaligen Verhält- Stellung sich befindet. war es ihre Pflicht und Schuldigkeit, da aus Situation besprachen und unsererseits erklärten, daß die Lage nach einer anderen dem Kartell angehörenden Bank in ungekündigter diesen Verhandlungen nicht vertreten war, zunächst einmal niffen unter feinen Umständen an einen Generalstreit zu denken scharfen Kritik, er kennzeichnete es als eine Vereinbarung, welche bei diesem anzufragen, ob das Protokoll in Wahrheit das wiedergibt, fei, weil er unrettbar mit einer glänzenden Niederlage der Partei die Freizügigkeit der Angestellten unterbindet, und beleuchtete dann was in der vertraulichen Besprechung verhandelt war.( Sehr richtig!) endigen würde.( Sört! hört!) Aus dem Protokoll soll auf Seite die Verhältnisse der Bankangestellten überhaupt. Dann wandte fich Wenn sie dann mit der Antwort nicht zufrieden waren, mochten fie 7 und 8, wo das Referat des Genossen Silberschmidt steht, der Ge- der Redner den Organisationen zu, welche auf die Bankangestellten fun, was sie für gut hielten. Aber auch dann würde ich die Ver- bantengang hervorgehen, den ich in meiner Rede entwidelt habe. als Mitglieder rechnen, er zeigte, daß weder die beſtehenden Banköffentlichung als Treubruch charakterisieren müssen.( Sehr richtig!) Nun habe ich die erste Rede in jener vertraulichen Besprechung beamten- Bereine, noch der deutschnationale Handlungsgehülfen= Es trifft vielleicht auch hier einmal das Wort zu von der Straft, die gehalten, und die Rede hat nach meiner Auffassung sicherlich eine Verband in der Lage sind, die Interessen der Bankangestellten in stets das Böse will und doch das Gute schafft. Stunde gedauert, nach der Auffassung der Genossen im Partei- wirksamer Weise zu vertreten, daß dies vielmehr nur durch den Nach einer Richtung hin muß ich meine lebhafte Verwunderung vorstande war sie von noch längerer Dauer. Jedenfalls war es eine Zentralverband der Handlungsgehülfen geschehen kann, der, im aussprechen, nämlich darüber, daß als jene tendenziöse Entstellung Rede, die mit dem Inhalt einer Druckseite nicht erschöpfend Gegensatz zu den anderen Organisationen, von der Erkenntnis ausdes Protokolls veröffentlicht wurde, ein ganzer Teil der Parteipresse wiedergegeben werden konnte.( Sehr richtig!) geht, daß das wirtschaftliche Verhältnis der Bankangestellten zu den ohne weiteres diese Dinge als wahr und richtig unbesehen hinnahm Also, wenn schon an sich der Rauminhalt in dem Silberschmidt- Unternehmern fein anderes ist, als das der industriellen Arbeiter zu und sich in der schärfsten Kritik gegen Parteivorstand und speziell schen Referate zeigt, daß unmöglich der Inhalt meiner Rede auch ihren Unternehmern, daß es hier wie da also gelte, den KlaffenWie geMan nahm unbesehen an, daß das, nur annähernd wiedergegeben sein kann, so fommt hinzu, daß die kampf zwischen Kapital und Arbeit durchzukämpfen. was da berichtet sei, auf Wahrheit beruht. Ich stehe nicht an, verschiedenen Gedankengänge derart ineinander und aneinander wöhnlich, so gestaltete sich auch in dieser Versammlung die lange zu erklären: Wenn das wahr wäre, was damals durch die Einig geschoben worden sind, daß sie notwendigerweise zu einem durch- Diskussion zu einer Auseinandersehung zwischen Vertretern des keit" veröffentlicht ist und was bis zu einem gewissen Grade im aus falschen Bilde führen mußten. Ich habe in der Konferenz Bentralverbandes auf der einen und Bertretern des Deutsch Protokoll der Generalkommiſſion ſeine Bestätigung findet, dann gäbe meine Anschauung. wie überhaupt ein Massenstreit zu inszenieren nationalen Verbandes auf der anderen Seite, von der zwei leitende es keine Berurteilung scharf genug gegen diejenigen, die sich das er- ist, auseinandergesetzt. Ich habe dabei ausführlich Veranlassung Bersonen in einer unglaublich seichten und oberflächlichen Weise laubt haben, was sie sich nach dem Protokoll erlaubt haben sollen. genommen, die ganze deutsche innere Situation, speziell die des gegen die klaffenbewußte Handlungsgehülfenbewegung polemiſierten. Denn dann wäre unsere Handlungsweise, speziell die meinige, nichts Königreichs Preußen, einer Kritik zu unterziehen. Ich habe nach- Mit etwas mehr Einsicht und Sachlichkeit wie die beiden anti mehr und nichts weniger, als Parteiverrat. Ich kann es mir taum brüdlich darauf hingewiesen. daß darüber kein Zweifel besteht, semitischen Leuchten vertrat der Vorsitzende des deutschen Bankvorstellen, wie eine Behörde wenige Monate nach einem Partei- daß ein Generalstreit in Deutschland beziehungsweise in Preußen beamtenvereins die Grundsätze dieser Organisation. tage, auf dem eine bestimmte Resolution angenommen worden ist, etwas anderes bedeuten würde, als in irgend einem anderen Lande Nach einem Schlußwort des Referenten wurde mit großer die die Nichtschnur für die Parteipolitik bilden sollte, wenn der Welt, daß die Gewalten und die Organisation, die uns da Mehrheit eine Resolution angenommen, welche dem Referenten zu entgegen einer solchen die Parteileitung sich in Verhandlungen gegenüberstehen auf der einen Seite das preußische Königtum stimmt, das Kartell der D- Banken als einen unerhörten Eingriff mit einer Körperschaft einläßt, die bezwecken sollen, einen vom und Juntertum, auf der anderen Seite die stramm organisierten in Freizügigkeit der Angestellten erklärt und als Mittel zur Parteivorstand gefaßten Beschluß nichtig zu machen. Nicht nur, daß Industriebarone-, daß diese jedem Versuch eines Massenstreits mit Abwehr derartiger Eingriffe in die Rechte der Angestellten den Anderselbe Mann, der jene Resolution vertreten und herbeigeführt hatte, derartig brutalen Mitteln entgegentreten könnten, daß, wenn wir schluß an den Zentralverband der Handlungsgehülfen, der auf dem daß dieselbe angenommen worden ist, es sein soll, der das plötzlich zu- zu jenem schreiten wollten, wir weit besser organisiert sein müßten, Boden der modernen Arbeiterbewegung stehenden Oraanifating. nichte macht, was er vor der Partei bekundet hat. Man hätte doch erwarten als wir es jetzt und auf lange Zeit hinaus sein tönnen. Es wäre empfiehlt. dürfen, daß wenigstens einige der Parteiblätter sich die Frage vorge- die absolute Unmöglichkeit vorhanden, unter diesen Umständen legt hätten, ob einem Manne, der nunmehr ein Menschenalter lang daran zu denken, einen derartigen Massenstreit in Szene au seben, für die Bartei gefämpft hat, ob einem solchen Manne eine der es ftünde vielmehr zweifellos zu erwarten, daß der Massenstreit artige Felonie und Niedertracht zugetraut werden kann.( Lebhafte fehlgehen würde und daß auch das Scharfmachertum sofort die Ge( Lebhafte fehlgehen würde und daß auch das Scharfmachertum sofort die GeZustimmung.) Wenn ich es auch billige, daß ein Mißtrauen belegenheit ergreifen werde, zu Ausnahmemaßregeln zu schreiten. obachtet wird, daß man scharf alle Behörden der Partei, die eine leitende Dabei sei es ganz sicher zu erwarten, daß diese Ausnahmegesetze Gewalt haben, beobachtet und ich dieses Mißtrauen sogar für einen die nötige Berüdsichtigung an den maßgebenden Stellen im Reichs demokratischen Zug ansehe, so ist doch die Art, wie diesmal das tag und in anderen Körperschaften finden würden.( Sehr richtig!) Mißtrauen in der Partei zum Ausdruck gekommen ist, eine so starkes Ta haben wir uns gesagt, es wäre im höchsten Maße gewissen Stück, wie ich es noch nicht kennen gelernt habe. Wir im Partei- los, wenn wir in einer solchen Situation einen derartigen Schritt loden. Das einzige Mittel, diesem Treiben ein Halt entgegenzuborstand waren mun selbstverständlich in einer sehr unangenehme täten. Wir müssen protestieren gegen die Aeußerung einiger Lage versetzt. Die Verhandlungen hatten in eine Versammlung der Parteigenossen in der Bresse, wir hätten den Massenstreit ristieren Zentralvorstände der Gewerkschaften stattgefunden, man hatte diese müssen, selbst in der sicheren Voraussicht, dabei zu unterliegen. Genosse Janson, als Vertreter der Hafenarbeiter, schilderte Berhandlungen für geheim erklärt, das Protokoll war nur an eine( Sehr richtig!) Freilich gibt es Momente im Leben der Völker, die Entstehung des Kampfes der Stettiner Hafenarbeiter und die beschränkte Zahl von Personen hinausgegeben und allen zur Pflicht wo es heißt: coûte que coûte", to der Kampf bis zum äußersten Rücksichtslosigkeit des Unternehmertums. Er ersuchte die Anwesenden, gemacht worden, den Inhalt desselben streng vertraulich zu behandeln, aufgenommen werden muß, selbst in der Voraussicht einer sicheren alles Mögliche zu tun, um Arbeitswillige vom Kampfplage fern zu und mun erscheint auf einmal durch die Indiskretion eines angeb- Niederlage. Aber ich bestreite auf das entschiedenste, daß im gegen halten. lichen Parteiblattes ein Teil aus diesen Verhandlungen, der sie oben- wärtigen Moment die Situation in Preußen so beschaffen wäre, Hierauf referierte Paul Bergmann über: Sonntagsruhe, brein noch in ein falsches Licht sezen muß. Der Parteivorstand, der daß ein derartiger Kampf aufgenommen werden dürfte. Man Fleischermeister und Polizeibehörde". Redner ging mit dem Berder Hauptangeklagte ist, ist gezwungen, auf Grund der Tatsache, würde jeden General, der seine Armee in eine Schlacht führt, wo halten der Berliner Fleischermeister, welche ihre Gesellen Sonntags Fleiſchermeister und Polizeibehörde". Redner ging mit dem Berdaß jene Verhandlungen für geheim erklärt worden sind, der Untergang des Heeres sicher ist, für wahnsinnig halten, ihn in christlicher Nächstenliebe 6-8 Stunden ausbeuten, scharf ins zu schweigen. Ich glaube niemals, so lange wir eine fofort vor ein Kriegsgericht stellen und innerhalb 24 Stunden erfozialdemokratische Partei in Deutschland haben, ist eine Partei schießen. In einer ganz ähnlichen Situation würde sich der Partei- Gericht. Die Polizei fördere indirekt die Sonntagsarbeit, weil fie leitung in einer so außerordentlich unangenehmen Lage gewesen, wie vorstand befinden. Eine solche Aktion wäre nichts als eine Stopf- fich zu wenig um die Fleischereibetriebe kümmere. Hier könne nur wir damals im Parteivorstand.( Sehr richtig!) Wir mußten da losigkeit und müßte mit einer furchtbaren Niederlage enden. Ich eine starke Organisation Remedur schaffen. Nach einer kurzen Dis mals alle Angriffe über uns ergehen lassen und mußten uns darauf glaube, daß gerade diejenigen, die den Vorstand jezt heftig kriti- fussion wurde eine im Sinne der Referate gehaltene Resolution einbeschränken, einige Richtigstellungen vorzunehmen, auf den Inhalt fieren, die ersten sein würden, um gegen uns vorzugehen.( Leb- stimmig angenommen. selbst aber konnten wir nicht eingehen. Dabei verstand es sich von hafte Zustimmung.) Die Haltung, die ein Teil der Parteipresse
-
einberufenen gut besuchten öffentlichen Protestversammlung referierte Von einer vom Zentralverband der Fleischer und Berufsgenossen Baul Hensel über das Thema:" Der Jnnungs- Arbeitsnachweis als internationales Streitbrecher Vermittelungsbureau". In seinen Ausführungen geißelte Referent scharf das Verhalten des Innungssprechmeisters Hermann Träbert, welcher schon seit Jahren Arbeitswillige nach verschiedenen Orten, wo Streits ausgebrochen waren, gesandt hat. Speziell während des Stettiner Hafenarbeiterstreits habe man mit allen Mitteln versucht, Arbeitswillige nach dort zu rufen, sei eine starte Organisation, und deshalb sei es Pflicht aller Fleischergesellen, dem Verband beizutreten. Fleiſchergeſellen, dem Verband beizutreten.
ſelbſt, daß, nachdem einmal die Indiskretion begangen war, sowohl gegen den Parteivorstand bei dieser Gelegenheit eingenommen hat, Letzte Nachrichten und Depefchen
unter den Parteigenossen, wie unter den Gewerkschaftsmitgliedern muß mich zu diesem Urteil führen.
Landtags- Nachwahl.
Hannover , 26. September. ( W. T. B.) Bei der heute hier stattgehabten Landtagserfazwahl für den verstorbenen Abgeordneten Dr. Sattler ist Gymnasialdirektor Dr. Ramdohr( natl.) mit sämt lichen abgegebenen Stimmen gewählt worden.
Arbeiterlos.
Wehlar, 26. September. ( B. H. ) In der am Bahnhof ges legenen Röhrengießerei erlitten 4 Arbeiter durch feurigflüffiges Eisen lebensgefährliche Verlegungen. Ein Arbeiter ist seinen Wunden
Kurze Freude.
das dringende Verlangen bestand, nunmehr flar zu sehen, und Es ist nun aber sehr begreiflich, daß die Gewerkschaftsführer, genau zu wissen, was verhandelt worden sei, um ein endgültiges als ich diese Gesichtspunkte entwickelte, hierin nicht nur eine BeUrteil in der Sache zu haben und danach ihre Stellung ein stärkung ihres Standpunktes erblickten, sondern mit innerer Genug nehmen zu fönnen. Es war daher selbstverständlich, daß wir tuung auch noch weitere Schlüffe zogen, als sei ich überhaupt gegen uns an die Generalkommission wandten, sie möge, soweit die Ver- jeden Massenstreik in der Zukunft und gegen jede Massenstreithandlungen über Partei und Gewerkschaft in Frage fämen, das propaganda. Protokoll frei geben, um auf diese Weise der gesamten Partei und der Daß diefe psychologische Erklärung richtig ist, geht daraus DeffentlichkeitEinblick in die Verhandlungen zu ermöglichen. Die General- hervor, daß unmittelbar auf der Konferenz selber derartige Ankommission hat dies abgelehnt und hat sich an den Beschluß der Konferenz schauungen zutage traten, so daß ich genötigt war, auf das entgebunden erachtet. Damit tomten wir uns jedoch nicht einverstanden schiedenste zu erklären, ich stünde nach wie vor auf demselben Standerklären, denn die Kritik in der Presse wurde immer schärfer, die punkt wie in Jena und hätte von meiner Jenaer Rede kein Wort bereits erlegen. Anzufriedenheit der Genossen immer größer und in zahlreichen zurückzunehmen. Es ist eine falsche Auffassung der Jenaer ReBuschriften an den Parteivorstand gaben die Genossen ihrem Un- folution, als verlangte sie, daß wir bei nächster Gelegenheit ohne willen entschiedensten Ausdruck und verlangten unter allen Um weiteres in einen Massenstreit eintreten sollten. Ich will nach- München , 26. September. ( B. H. ) Der Hülfsarbeiter, der ständen, daß der Parteivorstand dafür einzutreten habe, daß das weisen, daß diejenigen, die da sagen, den großen Worten von Jena Mechaniker und der Soldat Nuf drei Brüder wurden ver Protokoll der Deffentlichkeit übergeben werde. Wir stellten darauf sei gar keine Tat gefolgt, die Jenaer Verhandlungen, wie ich zu haftet, nachdem sie sich des Diebstahls in der Münze dringend veran die Generalfommission das Verlangen, sie möchte die Umfrage ihrer Ehre annehme, vollständig vergessen haben. Von ihrer Gedächtig gemacht hatten. Insbesondere hatte der Soldat so hohe an die Teilnehmer der Konferenz richten, ihnen die Sachlage wissenhaftigkeit hätte ich allerdings erwartet, daß sie, ehe sie ein Ausgaben gemacht, daß der Verdacht der Polizei auf ihn gelentt darlegen und sie ersuchen, die Erlaubnis zur Veröffentlichung solches Urteil fällten, das Protokoll von Jena zur Hand genommen wurde. Man fand bei ihm noch den Betrag von 60 000 m. zu geben. Das Abstimmungsresultat ist so gewesen, daß die große und geprüft hätten, was Bebel und die anderen dort gesagt hatten. Mehrheit der Vertreter auf jener Gewerkschaftskonferenz diese Ver-( Sehr richtig!) Wäre das geschehen, so hätten sie in meiner ganzen Im Kampf für die Freiheit. öffentlichung abgelehnt haben. Wir waren dadurch in eine noch Rede nicht einen Sab, nicht ein Wort gefunden, das so ausgelegt Odessa , 26. September. ( B. H. ) Der durch das Kriegsgericht schlimmere Lage versezt als vordem. Wir schritten nun schweren Herzens werden tönnte. Ich habe das Protokoll über die Verhandlung über zum Tode verurteilte Revolutionär Demidow aus Malzen wurde zu dem Vorgehen, das allen bekannt ist. Wir find der Meinung ge- den Massenstreit in Jena zweimal Wort für Wort durchgelesen heute hingerichtet. wesen, daß höhere Interessen auf dem Spiele stehen und daß es un- und war überrascht, wie korrekt der Standpunkt war, den wir dort möglich ist, die Sache länger zu vertuschen, weil dann mit jebem eingenommen haben. Daß ich selbst schon auf der Konferenz mich Tag der Unwillen und die Ünzufriedenheit in der Partei und den gegen mißverständliche Aeußerungen von Mitgliedern der General- Boltawa, 25. September. ( W. T. B.) In der vergangenen Nacht Gewerkschaften immer größer wird.( Lebhafte Zustimmung.) Doch ver- kommission gewendet habe, erklärt Silberschmidt selbst in einer überfiel eine Bande Bewaffneter das Gutshaus im Dorfe Kanowfa stehen wir sehr wohl, daß die Generalfommission über den Beschluß Bemerkung gegen Geyer auf Seite 47 des Protokolls der Berhand- und raubte den 10 000 Rubel enthaltenden Geldschrank.
10 000 Rubel erbeutet.