Nr. 225. 23. Jahrgang.
Telegraphischer Bericht.
( Fortsetzung aus dem Hauptblatte.)
Bebel fortfahrend:
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befizen. Nein, das ist die Folge der historischen Entwicklung, der ganz dem Massenstreit ausgesprochen hat; aber daraus kann man eigentümlich anders gearteten ökonomischen und politischen Verhältnisse doch noch nicht schließen, daß die Masse der Genossen für in den süddeutschen Staaten, insbesondere der grundverschiedenenStellung den Generalstreik ist. Der Parteivorstand darf auf keinen Fall der verschiebenen bürgerlichen Parteien untereinander. In keinem dieſer leichtsinnig eine Niederlage herbeiführen: mit der einen iſt es nicht Staaten hat man das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht getan! Das ganze Streben der Gegner geht dann dahin, unsere den Sozialdemokraten gegeben, sondern die Mehrheitsparteien glaubten Kampfesfähigkeit auf alle Zeit zu vernichten.( Lebhafte Bu dadurch die Herrschaft erlangen zu fönnen.( Sehr richtig!) Daß ſtimmung.) Daß man das nicht fertig bringt, das weiß ich auch. die Sozialdemokratie dadurch gewann, war eine sehr unangenehme Das haben wir unter dem Sozialistengesetz bewiesen. Aber Beigabe. Hätten sie das vermeiden können, dann hätten sie es wir wären Toren und Narren, wenn wir uns zum zweitenEs ist natürlich, daß die Arbeiter, die diesen Kampf führen, getan. Man hat auch nach anderer Richtung hin ganz merkwürdige male eine derartige Situation und nunmehr selbst auf den Hals abei auch foziale Verbesserungen ihrer Lage herbeizuführen suchen. Erkurse in der Partei gemacht; man hat die Dinge vollständig auf laden.( Sehr richtig!) Die ganzen Darlegungen Stampfers Selbstverständlich nimmt dieser Kampf Formen an, die wir bisher den Kopf gestellt, als wenn die Agitation Lassalles das all- mögen der ehrlichen Ueberzeugung des Schreibers entsprungen fein, ut teiner Revolution gekannt haben. Die Arbeiterklasse greift gemeine Reichstagswahlrecht herbeigeführt hätte. Zu einer Zeit, aber dann fehlt ihm vollständig der Kontakt mit der großen Mehrnatürlich zu der Waffe des Massenstreits, weil es in Rußland die wo Lassalle mit seiner Forderung noch gar nicht aufgetreten heit der Parteigenossen.( Lebhafte Zustimmung.) Es wird auch beeinzig mögliche Waffe für sie ist.( Sehr richtig! In jedem war, bestand in den konservativen Kreisen Preußens, besonders in mängelt, daß wir unsere Petition an das Abgeordnetenhaus und revolutionären Kampfe werden immer neue Kampfmethoden den Kreisen, die sich damals um Wagener gruppierten, die Idee, Herrenhaus wie üblich mit Hochachtungsvoll ergebenst" unter angewandt, die der ökonomischen Struktur der Länder ent- auf Grund der Erfahrungen, die die Konservativen in der Konflikts- fchrieben haben.( Heiterfeit.) Darüber allgemeines Entfeßen. Das sprechen. Aber auch in Rußland , wo der Massenstreif natur- zeit mit dem Dreiklassenwahlsystem gemacht hatten, das all- war ein Haupt- und Kardinalverbrechen. Nun, wir alle sind ja gemäß eine große Rolle spielen muß, scheitert er, wenn die Massen gemeine Wahlrecht für Preußen zu gewähren, in in einer gegebenen Situation feine Stimmung dazu empfinden. Hoffnung, daß es dadurch möglich wäre, die oppositionelle rationen usw. schreiben zu müssen und da gebrauchen Sie auch die der schon in der Lage gewesen, an höher gestellte Personen, KorpoDas hat die russische Sozialdemokratie erfahren. Ju Rußland Dreitlassenmajorität zu stürzen. Das ist historische Wahrheit, und üblichen Floskeln, die mit dem inneren Gefühl sehr wenig zu tun wird der Kampf um eine neue Staatsordnung geführt, bei uns aber von diesem Gedankengang ist auch Bismarck beeinflußt gewesen. haben. Es ist eine der konventionellen Lügen, an denen die bürgerliche Gesind seit einer Reihe von Jahren die Vorbedingungen, um die man Es gab für Bismarck bei Schaffung des Reichstages des Nord- sellschaft so außerordentlich reich ist. Oder meinen Sie etwa, wir hätten in Rußland noch fämpfen muß, bereits erkämpft.( Sehr richtig!) deutschen Bundes gar keine andere Möglichkeit, als die Einführung des in der Tat diese fürchterlichen Gefühle.( Heiterkeit.) Ich habe Deshalb ist die Situation in Deutschland nicht mit der in Rußland allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts. So sehr manchen der Kritiker in Verdacht, daß er sogar in Briefen an einen zu vergleichen. Soviel wir an der Ordmung der Dinge auch aus- ich bereit bin, unsern Einfluß auf die öffentlichen Dinge nach jeder oder den anderen Parteigenossen am Schluß Flosteln gebraucht hat, zusetzen haben, niemand wird doch behaupten, daß wir in unserem Richtung hin zur Geltung zu bringen, so müßte ich doch auf der die mit seinen inneren Gefühlen gegen denselben sehr wenig zuKampfe in allen Fällen zu ähnlichen Methoden zu greifen hätten anderen Seite sehr nachdrücklich gegen eine derartige Geschichts- sammen trafen.( Große Heiterkeit und Sehr gut!) Daraus dem wie unsere russischen Genossen.( Sehr richtig!) Wir haben im Deutschen fälschung mich wenden, als wären wir damals schon wer weiß wie Parteivorstand einen Strick drehen zu wollen, ist lächerlich fleinlich. Reiche das allgemeine Stimmrecht. Dabei will ich einfügen: Wenn mächtig gewesen.( Sehr richtig!) Genosse Maurenbrecher gegen unsere Taktik auf den Wahlrechts( Sehr wahr!) Was ist denn der Zweck dieser Petition? Wir wollten Nun ist zweifellos durch die Einführung des allgemeinen Wahl- auf diesem Wege erreichen, daß diese Körperschaften noch einmal ihr tampf in Desterreich verweist, so sollte ein Mann, der auf dem Boden der rechts, durch die soziale Gesetzgebung lange Jahre das Interesse der Urteil über diese Frage abgeben sollten. Freilich kam da die somaterialistischen Geschichtsauffassung stehen und tiefe historische Arbeiter für den Reichstag in Anspruch genommen worden, während genannte Wahlkreisreform des Ministers des Innern, und durch deren Studien gemacht haben will, doch wissen, daß die Desterreicher fie für den Landtag kein Interesse hatten. Sagte doch Liebknecht Beratung wurde dann um ein Wahlrecht kämpfen, das bei uns seit fast 40 Jahren ver- noch vor acht Jahren:" Ach, was geht uns der preußische Landtag erklärt, so daß unser die Petition einfach für erledigt Ein wirklicht ist. Zweck nicht erreicht wurde. Den Kampf um das allgemeine Wahlrecht für die an. Den lassen wir verfaulen." Ich selbst habe in Köln eine weit stärkeres Stück wie der Artikel bon Stampfer ist Landtage mit Massenstreiks zu führen, ist den österreichischen donnernde Philippika gegen die Beteiligung an den Landtags- derjenige des Genossen Maurenbrech er. Ich bedauere ganz Arbeitern nicht eingefallen. Sie sagten sich: Was wollen wir an wahlen gehalten. 56 Jahre haben wir uns nicht um den Landtag außerordentlich, daß ich mich mit diesem Genossen auseinandersetzen der Spize arbeiten, ehe die Grundlage geschaffen ist. Der Vergleich gefümmert. Es wäre eine psychologische Ungeheuerlichkeit, wenn muß. Der Artikel der„ Neuen Gesellschaft", Heft 34, ist betitelt: mit Desterreich trifft also in keiner Weise zu. Billigerweise sollte wir bei der langen Tradition, die uns am Beine hängt, plötzlich„ Die nächste Aktion". Ich habe ja schon vorher meine höchste Verman erwarten, daß ein Mann, der sich als Politiker aufspielt, der in den Massen große Begeisterung für den Massenstreit gegen das wunderung über die politische Auffassung Maurenbrechers Historiker sein will, diese Tatsachen im Kopfe hätte, um solche Ver- Dreitlassenwahlrecht verlangen wollten. Wenn sich auch die Gegner ausgesprochen. Ich persönlich habe dazu um so mehr Ursache, als gleiche zu unterlassen.( Sehr richtig!) darüber freuen, so muß ich doch sagen, es ist gegenwärtig noch nicht ich es gewesen bin, der im Parteivorstand angeregt hat, daß Genosse Lange vor Rußland sind Massenstreits von den Arbeitern in der Moment gekommen, daß wir in den Massenstreit für das all- Maurenbrecher in die neue Parteischule als Lehrer aufBelgien, Holland , Schweden und Italien geführt worden. Diese sind gemeine Wahlrecht in Preußen einzutreten vermöchten. Nun ist ge- genommen wurde und das Fach Geschichte zugewiesen bekam. Ich aber in ihrem Wesen und in ihrem Ziel mit dem russischen Massenstreit nicht fagt worden:" Ihr habt doch anders geredet. In Sachsen und stehe aber gar nicht an zu erklären, daß, wenn ich diesen Artikel zu vergleichen. Dort handelt es sich um einen großen revolutionären Preußen wurde der Massenstreit geplant." Derartige Anschauungen getannt hätte, ich wahrscheinlich anders gehandelt hätte. Nicht, Kampf um die primitivsten Existenzbedingungen, auf der anderen soll auch ich nach Silberschmidt auf jener Konferenz geäußert daß Genosse Maurenbrecher zu dem Parteivorstand in Opposition Seite aber nur um einen Kampf, um ganz bestimmte Ziele und be- haben. Das ist ein totales Mißverständnis. In Hamburg wurden tritt das wäre ja Wahnsinn, wenn ein derartiges Motiv für uns stimmt abgegrenzte Zwecke. 1893 hatte es sich in Belgien um die zum Protest gegen die neue Wahlrechtsvorlage im Mai vorigen maßgebend sein sollte! Er kann so scharf schreiben wie er will Eroberung des allgemeinen Wahlrechts gehandelt. Der Massenstreit Jahres von der Parteileitung eine große Zahl von Protestver- aber was er schreibt, muß Hand und Fuß haben. Es müssen Gründe hatte unzweifelhaft Erfolg, insofern als die Klassenwahl abgeschafft fammlungen arrangiert, die aber zur unangenehmsten Ueberraschung sein und nicht Behauptungen, von denen ich sagen muß, daß wenn und das allgemeine Wahlrecht allerdings mit dem Pluralsystem ge- der dortigen Parteileitung außerordentlich schwach besucht waren. Es ein Quartaner eine derartige historische Auffassung verrät, ich das geben wurde. Im Gegensatz zu früher haben die belgischen Ge- war in der Hamburger Arbeiterschaft gegenüber dem Wahlrechts- begreife, nicht aber von einem 30jährigen Lehrer der Geschichte. noffen jetzt 30 Vertreter in der Kammer. Dagegen ist der zweite attentat des Senats gar keine Stimmung vorhanden. Der Partei- Er schreibt:„ Die Kraftlosigkeit und Aktionslosigkeit der Partei Massenstreit in Belgien im Anfang dieses Jahrhunderts gegen vorstand hat dann nach Hamburg geschrieben, wir wären bereit, mit tontrastiert zu stark mit den großen Worten, die wir im letzten das Pluralsystem mißlungen. Vielleicht deshalb, weil beim den Hamburger Genossen zu beraten, was in der gegebenen Winter an manchen Stellen gehört haben. Es ist das Gefühl vorersten Male die belgische Bourgeoisie überrumpelt wurde und Situation zu tun wäre. Ich habe dabei etwas richtig zu stellen. Es handen, wir wollen endlich einmal einen Fortschritt sehen." Dann fich mächtig ins Bockshorn jagen ließ, das zweite Mal aber nicht. ist in einer Polemit, die wir im Frühjahr hatten, behauptet worden, fommt er auf die historische Auffassung, die ich vorhin bereits ( Lebhafte Zustimmung.) Ganz ähnlich liegt es mit den Massen- daß damals diese Anregung von seiten des Parteivorstandes nach widerlegte, und weiter schreibt er: Es muß ein Erfolg errungen Streits in Holland , Schweden und Italien . In Italien waren die Hamburg gerichtet worden sei, ehe noch überhaupt die Hamburger werden, sonst gräbt sich die Unluft, das Gefühl der Unfruchtbar Massenstreits spontane Ereignisse, die aus dem Naturell des Volkes Genossen daran gedacht hätten, sich weiter ins Benehmen zu setzen, keit, der Sackgasse, der falschen Leitung noch tiefer ein als erklärlich waren. Die Frage liegt bei uns ähnlich wie in diesen was sie nun nach jenem Sonntag tun sollten. Das hat sich als bisher. Wir müssen das Vertrauen der Masse wieder gewinnen, Ländern. Es handelt sich bei uns nicht um die Umgestaltung 3ertum herausgestellt. Am 22. Mai hat die Hamburger indem wir ihnen Ziele zeigen, die zu erreichen heute des ganzen politischen Oberbaues der bürgerlichen Gesell- Parteileitung diese Frage erörtert und beschlossen, die drei sozial- schon möglich sind, und für die es sich lohnt, zu kämpfen." schaft. Zudem ist bei uns der Massenstreit für die Eroberung demokratischen Vertreter von Hamburg im Reichstage, Metzger, Jch fordere Sie hiermit allesamt auf, wenn einer von Ihnen aus politischer Rechte im wesentlichen auf Norddeutschland beschränkt. Dieß und mich, nach Hamburg zu berufen, um in der Sache seiner eigenen Erfahrung imstande ist zu bestätigen, daß das Bild, Es ist doch selbstverständlich, daß, wenn die Norddeutschen als letztes weitere Schritte zu unternehmen. Mittlerweile war allerdings der das hier Maurenbrecher von der Parteistimmung entwirft, Mittel zur Eroberung des Wahlrechts zum Massenstreit greifen, die Brief des Parteivorstandes unterwegs, traf aber erst Dienstag ein. richtig ist, dann will ich pater peccavi fagen. Aber das ist nicht Süddeutschen dabei natürlich nicht mitmachen. Sie können uns Es gebührt also zweifellos den Hamburger Genossen der Vorzug wahr; nirgends ist das vorhanden.( Sehr richtig!) Wie in aller höchstens moralisch und materiell unterstützen. Eine Hoffnung etwa der Initiative. Nun ist in jener Zusammenkunft allerdings Welt fann vor allem ein Historiker sagen:„ Wir müssen einen Erauf einen Sympathiestreit der Süddeutschen wäre auf Sand gebaut. auch der Massenstreik erörtert worden; aber nicht eine folg haben?" Wie kann man einer Partei, die in der Minorität ist, Das müssen wir uns sagen, wenn wir die Situation falt und Stimme hat erklärt, sich auf denselben einlassen zu wollen. die nicht über die Staatsgewalt verfügt wie kann man der zus nüchtern betrachten. Und gerade bei dieser Frage ist eine solche Wir waren fest überzeugt, daß es geradezu wahnsinnig sei, muten: Du mußt einen Erfolg haben? Ich freue mich ja über diesen Betrachtungsweise vor allem angebracht. in diesem Moment an einen Massenstreit zu denken. Es kam hinzu, Durst nach Taten, den Genosse Maurenbrecher zeigt. Er ist Ob es in dem Falle eines Generalstreits zum Blutvergießen daß die Vorlage des Senats nicht beabsichtigte, den Arbeitern über drei Jahre in der Partei das soll kein Vorwurf für ihn sein fommen fönnte, tann ich nicht sagen. Jedenfalls darf man nicht haupt das Wahlrecht zu nehmen, sondern daß sie nur ein anderes wir aber stehen in der Mehrzahl bereits vier, fünf, ja zehnmal fagen, weil in Rußland die Revolution mit dem Massen- System bezweckte, um den, wie sie fürchtete, übermäßigen Einfluß länger in der Partei, und da können Sie wohl glauben, daß wir, streit eingesetzt hat, müssen wir dasselbe tun. Dieser Ge- der Sozialdemokratie nach Möglichkeit zu verhindern. Also weder die wir mit der Zahl der Jahre auch dem Ende unseres Lebens entdanke hat ja neulich die Mainzer Genossen unter Führung des damals noch später war in Hamburg vom Massenstreit die Rede. gegen gehen, allesamt das dringende Verlangen haben, nicht nur Genossen Dr. David veranlaßt zu erklären, daß unter keinen Um- Genau dasselbe war in Sachsen der Fall. Dort ist der Partei- einen Erfolg, sondern hundert Erfolge, ja den ganzen Erfolg ständen an eine blutige Revolution bei uns gedacht werden könne. vorstand wiederholt veranlaßt worden, Konferenzen der fächsischen zu haben.( Lebhafte Zustimmung.) Der Massenstreit tönne zwar einmal als letzte Waffe dienen, aber Parteivertreter über den Wahlrechtskampf beizuwohnen. Ich habe Wir arbeiten alle mit Leibeskräften daran, um ihn zu erzielen; immer nur als friedliches Kampfesmittel. Nun, Parteigenossen, aus verschiedenen Gründen an feiner dieser Konferenzen teil- aber zu fagen: jetzt müffen wir Erfolge haben, oder wir sind verwelche Wirkungen von einer unzufriedenen Masse eventuell ausgehen genommen, fann aber auf Grund von Berichten meiner Vorstands- loren, ist einfach eine findliche Auffassung von den Entwickelungswerden, entzieht sich jeder Berechnung. Wir haben nie erklärt, daß genossen erklären, daß allerdings im Gegensatz zu Hamburg eine möglichkeiten der Geschichte eines Voltes.( Lebhafte Zustimmung.) wir eine Revolution machen; wir haben immer betont, daß Minorität der Vertretung innerhalb der fächsischen Sozialdemokratie Und wo haben wir denn das Vertrauen der Wassen verloren, Revolutionen von oben, von den herrschenden Klassen gemacht werden, für die Inszenierung von Massenstreits war, während die große daß wir es wiedergewinnen müssen, wo denn, wo irgend? Wo? die den Wünschen des Volkes nicht nachkommen. Daß aber, wenn Mehrheit, und darunter auch die Vertretung des Parteivorstandes, Beigt das etwa die gewaltige Zunahme der organisierten Genossen, das Maß der Unzufriedenheit im Volke den höchsten Grad erreicht sich energisch gegen den Massenstreit unter den damaligen Ver- die steigende Abonnentenzahl der Parteipreffe, zeigen das unsere hat, es zu explosiven Ausbrüchen fommen fann, ist hältnissen ausgesprochen hat. Wäre er doch eingetreten, so wäre der Erfolge bei den Gemeindewahlen usw.? Genau das Gegenteil ist niemals ausgeschlossen. Diejenigen, die da meinen, Deutsch - Barteivorstand natürlich der letzte gewesen, der öffentlich dagegen der Fall.( Lebhaftes Sehr richtig!) Land sei infolge des Volkscharakters der Deutschen für aufgetreten wäre. In einem solchen Falle wäre er verpflichtet ge- Genosse Hilferding , der unseren preußischen Verhältnissen alle Ewigkeit gegen derartige Revolutionen gefeit, die wesen, auch gegen seine bessere lleberzeugung dafür einzutreten. vollständig fernsteht, hat ein viel richtigeres Urteil über die ganze irren sich ganz gewaltig.( Sehr richtig!) Ich fann nicht das Gegen- Soviel Solidaritätsgefühl müssen Sie Ihrem Parteivorstand zu- Situation der Partei in Preußen und über den Massenstreit abgegeben teil behaupten. Das hängt von den Verhältnissen und den daraus trauen, sonst täten Sie am besten, ihn lieber heute als morgen als Maurenbrecher. Es denkt niemand von uns daran, die resultierenden Stimmungen ab. Ebensowenig wie man sagen tann, zum Teufel zu jagen. ( Heiterkeit und Zustimmung.) Es ist aber Jenenser Beschlüsse aufzuheben oder irgendwie zu bemängeln. es wird zur Revolution tommen, kann man sagen, es wird auf auch nicht wahr, daß in Preußen die Frage des Massenstreits Nicht ein Wort der Jenenser Resolution entspricht der Auffassung, feinen Fall zu gewaltsamen Eruptionen in Deutschland kommen. irgendwo in nennenswerten Kreisen erörtert worden wäre. Die die die Gegner der Taktik des Vorstandes geäußert haben. Ebenso( Sehr richtig!) Für uns kommen nur für die Anwendung des gesamten 78 Abgeordneten waren damals im Reichstag versammelt. wenig nehme ich ein Wort meiner damaligen Rede zurück. Ich möchte Massenstreits bestimmte Voraussetzungen in Frage. In der Jenaer Aber von feiner Seite ist dieser Gedanke zur Debatte gebracht hier nur eine charakteristische Stelle hervorheben. Nachdem ich die verResolution heißt es, daß es im Falle eines Anschlages auf worden. Von der Kontrollkommission ist niemand an uns heran- schiedenen Massenstreits in den verschiedenen Ländern besprochen habe, das allgemeine, direkte, gleiche und geheime Wahlrecht oder das getreten, von seiten feiner Organisation in Preußen, nicht einmal fomme ich auf Deutschland , und da sage ich: Wir Deutschen tun Koalitionsrecht Pflicht der gesamten Arbeiterklasse ist, jedes ein Brief mit diesem Wunsche ist an den Vorstand gekommen. Ich nicht so leicht einen Schritt, den wir uns nicht genau überlegt haben, Mittel anzuwenden und als ein solches Mittel bezeichnen fann weiter erklären, daß alle Schritte, die damals beraten sind, in was uns ja den Vorwurf zugezogen hat, wir wären wie der öfterwir die Massen- Arbeitseinstellung. Nun stehe ich gewiß nicht an, boller Uebereinstimmung mit den Vertretern der Parteileitung reichische Landsturm, der immer hinten nachhinkt. Wir sind der zu erklären, daß wenn ein Attentat auf das allgemeine in Berlin bereinbart worden find. Da ist allerdings Meinung: The wir uns in so große Stämpfe einlassen, müssen wir Wahlrecht geplant iſt, oder tvenn den Arbeitern das auch im Laufe im Laufe der Diskussion das Wort Massenstreit ge erst gründlich organisieren, agitieren, politische und wirtschaftliche Koalitionsrecht genommen werden soll, gar nicht mehr die fallen, aber ernsthaft ist von keiner Seite dieser Gedanke Aufklärung schaffen, die Masse selbstbewußt und widerstandsfähig Frage entstehen kann, ob wir wollen, sondern dann müssen wir. vertreten worden. Nun bin ich im höchsten Grade erstaunt gewesen, machen, fie begeistern für den Moment, wo wir ihr sagen müssen: ( Sehr richtig!) Rechte, die wir befizen, lassen wir uns nicht nehmen. in einigen Breßäußerungen der lezten Wochen die Anschauung zu Du haft Dein Alles einzuseßen, weil eine Lebensfrage für Dich als Dann wären wir erbärmliche, elende Kerle.( Lebhafte Zustimmung.) hören, daß doch in erheblichen Kreisen auch der preußischen Partei Mensch, als Familienvater, als Staatsbürger auf dem Spiele steht. Das ist der Punkt, wo es fein feilschen, kein Handeln und kein der Gedanke des Massenstreits Wurzel gefaßt habe und daß das Wenn ich auch mit großer Begeisterung für den Massenstreif Reden mehr gibt. Dann haben wir allesamt ins Feuer zu gehen, hat man nicht gesagt, aber das lag darin der elende eingetreten bin, so kann man doch aus feinem Worte herausnehmen, und wenn wir auf der Strede bleiben.( Erneute lebhafte Bus Parteivorstand mit seiner Feigheit und Superflugheit das hinter- daß ich bereits im nächsten Jahre für einen Massenstreit eingetreten stimmung.) Wenn die Gegner das versuchen, dann haben sie auch trieben habe. So wird in einem Artikel des Genossen Stampfer fei. Gerade weil es sich für uns nach der ganzen Gestaltung der die Konsequenzen zu tragen. Dann sind wir als Männer und in Nr. 49 der Neuen Zeit" vom 1. September Wahlrechts- politischen Verhältnisse in Deutschland um ganz bestimmte Rechte Frauen, die ihre Menschenrechte verteidigen, Rechte, ohne die kein bewegung und Massenstreit" mit aller Entschiedenheit betont, daß in handelt, für die der Massenstreit inszeniert werden muß, und weil Bolt mehr existieren fann, gezwungen, alles aufzubieten, um ein den Massen der Genossen der Gedanke des Massenstreits tiefe Wurzel wir im eigenen Interesse den Wunsch haben müssen, folches Attentat zurückzuweisen, tofte es, was es wolle.( Sehr geschlagen habe, und daß es nur eines entscheidenden Schrittes folche Demonstration vollständig in der Hand zu haben, verlangen Lichtig!) Ich habe die felferfeste Ueberzeugung, daß dann weit über von seiten der Leitung bedurft hätte. Nebenbei möchte ich den wir, daß in viel höherem Maße jezt agitiert und aufgeklärt den Rahmen der deutschen Sozialdemokratie, weit über den Rahmen Genossen doch raten, zu bedenken, daß wir eine demokratische wird, damit wir im gegebenen Moment unsere disziplinierten der Gewerkschaften hinaus die gesamte Arbeiterffaffe, soweit Bartei sind und sind und nicht eine Regierung haben, die mit Massen, die die undisziplinierten fortreißen sollen, in fie politisch denkt und fühlt, soweit sie überhaupt eine ihrer alles umfassenden Weisheit zu beschließen hat, während Sie der Hand haben, so daß keine Dummheit gemacht wird.( Sehr Idee bon dem ungeheueren Werte Werte dieser Rechte befize, nur als Schachfiguren zu betrachten sind.( Heiterkeit und Zu- richtig!) Jch erkläre Ihnen im Namen des gesamten Parteifich einmütig diesem Kampf anschließen wird.( Sehr richtig!) ſtimmung.) Das erste muß also sein, daß wirklich in den Massen vorstandes und der Kontrollkommission, die wir darüber beraten Ganz anders, wenn es sich um ein Recht handelt, das man erst der Genossen Stimmung für den Massenstreit vorhanden ist, und haben, wir stehen auf dem Boden, daß zwar der Massenstreit noterobern muß. Wir müssen uns flar machen, daß die Kraft für Er- diese Stimmung muß dann ihrerseits den Vorstand vorwärtstreiben. wendig sei, aber wir lassen uns nicht in einen Maffenstreit oberung von Rechten, die in den Einzelstaaten wurzeln, durch Von alledent haben wir nicht das geringste gehört. Da wird Bezug hinein heben, einerlei von welcher Seite das geschieht.( LebGründung des Deutschen Reichs ganz bedeutend geschwächt ist. Ich genommen auf die Versammlungen am 21. Januar, 18. März und hafter Beifall.) Wir betrachten den Wassenstreit als die letzte glaube nicht, daß ein süddeutscher Genosse behaupten wollte, es sei 1. Mai. Es mag ja sein, daß der eine oder der andere Rettung unserer Partei, aber als ein Kampfmittel, das wir mit ausschließlich ihnen zu danken, daß sie das allgemeine Wahlrecht Redner in der Hize des Gefechtes eine Drohung mit aller Kraft und Disziplin und Selbstbeherrschung anwenden müssen,
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