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1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 261.
Parteinachrichten.
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Sonntag, den 6. November 1892.
9. Jahrg.
ersteren, bei den letzteren zwischen 7,50 und 60 m. per Woche. obige Mittheilung entnehmen, wird es wenigstens ausdrücklich ver Nur 5 M. ist der Mindestverdienst der Webergesellen, 110 M. sichert. Und warum sollte sie das auch nicht gewesen sein? Ste verdiente ein Kunstformer und Kunstgießer in einer Platin-, wird sicherlich ebenso freiwillig" gewesen sein, wie die Samn! Bei den Stadtverordneten Wahlen in Halberstadt wurden in der britten Klasse für die sozialdemokratischen Ran Gold- und Silberwaaren- Fabrik, 100 M. überschritten zuweilen lung der schlecht bezahlten Post Unterbeamten zu dem gleichen Solche Sammlungen bibaten Dr. med. Grohn 161, Hutfabrikant A. Heine 128, auch einzelne Rohrrichter in einer Präzisionszieherei und Steinmetz- Zweck oder die einstmalige Schnorrerei unter den armen schlesischen Lischlermeister Gerlach und Zigarrenfabrikant ebbel je gefellen in der Marmor- und Granitindustrie. Bei den Ar Bergarbeitern für die Bismarckspende. Hebbel 128 Stimmen abgegeben, während die Gegner unter rüdfichte beiterinnen schwanken die Beitlöhne zwischen 3 M. 50 Pf. und find überhaupt immer freiwillig". Können die obersten Leiter rücksichts- 27 m. 20 Pf., eine Arbeiterin in einem Weißwaaren- der betreffenden Betriebe dafür, daß der erste Gedanke dazu in lofefter Ausnutzung ihres wirthschaftlichen Einflusses für ihre Ronfektionsgeschäft verdiente sogar 75 M. Wochenlohn. Die der Regel nicht in dem Kopfe eines der untersten, schlechtest be.
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der einzelnen Briefe zu ermöglichen.
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in die jeder sein Scherflein unbemerkt
Kandidaten 568-668 Wähler auf die Beine brachten. niedrigsten und höchsten Löhne für jugendliche Arbeiter betrugen zahlten und meist gedrückten Arbeiter, sondern eines mehr oder 1,50. und 15 M., für jugendliche Arbeiterinnen 2 M. und weniger subalternen Beamten entsteht? Anders aber liegt es Die Sozialdemokraten in letersen stellten zu den Stadt- 13,50 m., für Lehrlinge 2,50 m. und 18 M., für Arbeitsburschen mit der Frage, ob auch die Betheiligung an der Samm verordneten Wahlen zwei Kandidaten auf. 6 und 12 M. Werkmeister verdienten 20-100 M., Direttricen lung bei allen ebenso freiwillig" gewesen ist, wie die Anregung 24-40 M., Vorarbeiterinnen 16-30 M. Wie schon gesagt, dazu bei dem, der den ersten Gedanken hatte. Von den StraßenUeber den bisherigen Landtags- Abgeordneten Schnitger haben diese Statistiken der Gewerbebeputation wenig werth, da fegern wird versichert, es habe fich fein einziger ausgeschlossen. in Sem go, der jüngst zur sozialdemokratischen Partei über- fie nur die ungeheuren Verschiebenheiten der Zohnsäße erkennen Von den Postbeamten wurde beinahe ebenso günstiges berichtet. getreten ist, schreibt die Lippische Post" in einem Artikel Sur laffen, in ihrer Allgemeinheit aber geeignet sind, die thatsächlichen Dort hatte sich sogar Herr v. Stephan betheiligt, mit 20 m. Landtagswahl": Verhältnisse in einem falschen Lichte erscheinen zu lassen. Die Db und eventuell wie viel Herr Schlosky beigetragen hat, wird Der am 26. v. M. erfolgte formelle Uebertritt des bisherigen gewerkschaftlichen Organisationen müssen sich daher die Pflege nicht verrathen. Aber natürlich wird auch er sich nicht ausLandtags- Abgeordneten Leopold Schnitger in Lemgo zur Sozial- Der Statistit ganz besonders angelegen sein laffen, um eine geschlossen haben. Troß alledem stehen wir dieser seltenen Gindemokratie wird nicht verfehlen, in Lippe und über die Grenzen bessere Einsicht in die herrschenden wirthschaftlichen Verhältnisse müthigkeit von Vorgesetzten und Untergebenen etwas mißtrauisch dieses hinaus Aussehen zu erregen. gegenüber. So lange solche Kollekten in der jetzt üblichen Weise, Herr Schnitger hat lange Jahre hindurch im öffentlichen d. h. durch Einzeichnung in eine Lifte, gemacht werden, ist die Leben seiner Baterstadt und auch in lippischen Landesangelegen Die vierte Klaffe hat auf den preußischen Staatsbahnen, Gefahr nicht ausgeschlossen, daß nicht doch am Ende einige unheiten eine hervorragende Rolle gespielt, ja man fann sagen, daß wie ein Artikel in der Wochenschrift Nation" ausführt, im freiwillige Beiträge darunter find. Wenn man eine Sammelbüchse er lange Jahre hindurch nicht allein unter den unteren Volks- Laufe der letzten Jahre die größte Bedeutung erlangt. Während aufstellen würde, in tlaffen, nein auch unter einem großen Theil der wohlhabenden die brei ersten Klassen trotz absoluter Steigerung des Verkehrs legen könnte, wie viel da wohl manchmal zusammen tommen Bürger in Lemgo als anerkannter Führer in vielen Fragen ein und der Einnahmen doch relativ von Jahr zu Jahr an Be- würde? Wir sind nicht neugierig darauf. Wir müssen bei allen abfolutes Regiment führte. Er beherrschte früher seinen Anhang deutung eingebüßt haben, ist die vierte Klasse immer gewichtiger diesen Rolletten immer an eine Rollette denken, die im Früh in einer ganz auffälligen Weise und bestimmte, was geschehen in den Bordergrund getreten. Im Jahre 1890/91 entfielen auf jahr 1888 oder 1889 auf den Kontrollversammlungen hier in sollte. Er bekleidete nacheinander die verschiedensten Ghrenämter die vierte Klasse von den Einnahmen aus dem gesammten Per- Berlin zum Besten eines Kaiserdenkmals, wenn wir nicht irren, in der städtischen Verwaltung und übte sowohl als Magistrats- fonenverkehr bereits 26 pCt., von der Zahl der beförderten Ber - stattfand. Ein uniformirter Befreiter mit einer leeren, decellosen mitglied wie als Stadtverordneter so großen Einfluß, daß sich sonen 38 pet. und von dem gesammten Verkehr, d. h. der Zahl Bigarrentiste und neben ihm ein Feldwebel mit Argusaugen fogar jest hochgestellte Beamte um seine Freundschaft bewarben ber von sämmtlichen Reisenden zusammen zurückgelegten Rilo- schritten die Reihen ab und sammelten die Beiträge. So lange und der Regel nach von seinem Verhalten die Anstellung städti- meter sogar 391/2 pGt. Mit anderen Worten: von dem ge- man sich noch außer Gehör- und Gesichtsweite der beiden, sowie scher Beamten bis etwa zum Jahre 1880 abhing. Er war un- sammten Personenverkehr der preußischen Staatsbahnen fallen der zuschauenden Lieutenants und des Hauptmanns befand, berkennbar der geistige Führer der großen Masse Lemgo's und allein 2/5 auf die vierte Klasse. Die Erklärung dafür sucht die konnte man allerlei hören, was gar nicht nach Freiwilligkeit" hatte als gewandter Boltsredner einen felten versagenden Erfolg Nation" in den„ Grleichterungen", welche die Bahnverwaltung aussah. Nachher zahlte aber jeder ohne Ausnahme. Die Sammin den öffentlichen Verhandlungen und Versammlungen. in den letzten Jahren für die Reifenden der vierten Klasse ein- lungen wurden, nachdem sie einige Tage hindurch fortgesetzt wor geführt haben soll. Mag sein, daß die Aufstellung einiger höchst den waren, plöglich eingestellt. Es wird Zeit, daß den„ freiEine Journalistenkonferenz der czecho- slavi- primitiver und niederträchtig unbequemer Bänke das Reisen in willigen" Cholera- Kolletten unter schlecht bezahlten Beamten" bald fchen fozialistischen Parteipresse, wurde in den ber vierten Klasse manchem jetzt angenehmer erscheinen läßt, als ebenso ein Ende gemacht wird. Tagen vom 30. Oftober bis 1. November in Brünn abgehalten. früher. Aber selbst bei normaler Besetzung eines Wagens vierter Klasse Die Geschichte einer Fälschung. Vor kurzem wurde der Eie sollte ursprünglich in Böhmisch- Trübau stattfinden, konnte muß auch heute noch mindestens die Hälfte, in vielen Wagen noch aber dort nicht abgehalten werden, weil der Bezirkshauptmann weit mehr als die Hälfte der Insassen stehen. 17 Stehplätze Tischlermeister Anton Grehl zu einigen Jahren Gefängniß yon Landskron dem Gesez und Recht zum Hohn die dortigen 8 Sitzpläße" kann man auch heute noch in einer großen Anzahl verurtheilt, weil er eine Reihe von Wechselfälschungen verübt hatte, ihre Lokale nicht herzugeben. Er hatte weiter gedroht, die ähnlicher, Erleichterungen" kann die auffällige Bevorzugung der damit Aechter der heiligen bürgerlichen Ordnung wurde. Er Stonferenz mit Gewalt zu hintertreiben. Angesichts dieser Ver- 4. klasse nicht allein erflären. Für gewöhnlich greift man doch nur war weder Revolutionär, noch besaß er einen angeborenen" gewaltigung beschlossen die Konferenzmitglieder, nach Brünn zu dann nach dem Minderwerthigen, wenn man zu den Beſſeren fein schlechten Charakter, Eigenschaften, die gewöhnlich dem Spießreifen und die Stonferenz dort abzuhalten. Bertreten waren auf Geld hat. Es ist gar keine Frage, daß die fortschreitende Proletarijirung bürger die Haare vor Angst zu Berge treiben und in ihm die Der Konferenz alle politischen und mehrere Fachblätter. Zur ber Massen sich auch bei der Benubung der Eisenbahnen bemerkbar Borstellung der Zerstörung von Recht, Moral und Tugend erBerathung gelangten Parteifragen. macht. Die höchst verdächtige Beliebtheit der 4. Klasse hat genau wecken. Im Gegentheil, G. war der Besten einer, so recht nach in demselben Maße zugenommen, wie die Verarmung der Arbeiter dem Wunsche der Bourgeoisie. Als Tischlergeselle hätte er, nach bevölkerung. Die unaufhaltsam fortschreitende Proletarisirung, zuverlässigen Mittheilungen, am liebsten den Tag in 24 Arbeit 3- bie fich überall und in jeder Form bem Beobachter aufbrängt, ſtunden eingetheilt. Natürlich sparte er auch, wie es sich für fodas eigentlich nur noch Bornistheit oder Böswilligteit fich folch einen, Dann gehört. Nach jahrelanger angeſtrengter sodas nur oder ich barbeit, nach vielem Knuffen und Stnausern, pardon- Sparen
Todtenlifte der Partei. Am 31. Oftober starb in Rat he gender Optikus Max Wiesenthal, ein treuer ParteiRoſe, der namentlich unter dem Ausnahmegeses, als in Rathenow bie Bewegung entfland, kets und lüchtig auf dem
Boften war.
Tokales.
den Staatsbahnen eine empfindliche Verminderung der Einnahmen hatte er es zu einem fleinen Rapitälchen gebracht, das bringen, wie im Handel und in der Industrie ja schon heute die sich durch eine hinzukommende Erbschaft noch vergrößerte. mangelnde Kauffraft der Massen das Geschäft von Zeit Es langte jegt, um damit etwas" anfangen zu können, zu Zeit völlig lahm legt. Es ist eben doch eine gefähr er etablirte sich, wenn auch vorläufig in fleinem Rahmen. liche Sache mit der allzu weit gehenden Ausbeutung des Proletariates. Allzu straff gespannt, zerreißt der Bogen, und auf den Schüßen prallt der Pfeil zurück."
Arbeiter- Bildungsschule. Heute, Sonntag, den 6. November, Bormittags 10 Uhr, findet seitens der Schüler und Mit: glieber ber Schule eine Besichtigung der städtischen Wasserwerke or dem Stralauer Thor statt. Die Theilnehmer versammeln sich
Man fonnte sich als selbständiger Meister" durchstümpern. Da er billig und gut arbeitete, erhielt Meister G. Kundschaft, deren Austurm er nachgeben und sich vergrößern mußte. Dazu tam, daß die Geschäftskonjunktur eine aufsteigende wurde. Er be schäftigte bald 12 Gefellen. Trotzdem hatte er feinen besonderen Werdienst, da viel Geld für Neuanschaffung von Werkzeugen zc. ausgegeben werden mußte, so daß er nicht dazu kam, ein größeres Kapital für schlechtere Beiten anzusammeln. Der wirthschaftliche
leber die Berliner Lohnverhältnisse liegt wieder eine e Statistik vor, welche durch die Gewerbe- Deputation des bagistrats veranlaßt worden ist. Es iſt dieſen Statistiten tein Berhältnisse nicht zur Anschauung bringen, was sehr erklärlich vor dem Eingang daselbst. befonders hoher Berth beigumeffen, da dieselben die thatsächlichen Aufschwung war nur ein vorübergehender, die Bestellungen erscheint, wenn man die Quellen sich betrachtet, aus denen diese blieben aus und es mußte auf Lager" gearbeitet werden. Bald Statistischen Angaben fließen und auch bei der vorliegenden Die Cholera- Kollekte ist auch unter den Mannschaften fehlte G. das Geld, um allen feinen Verpflichtungen gerecht der städtischen Straßenreinigungs- Verwaltung um- werden zu können. Die nächste Folge war die Verschleuderung berhältnisse im Geptember 1891 und umfaßt 36 584 Personen, gegangen. Im ganzen sind 228 W. für die Nothleidenden Ham- der auf Lager befindlichen Gebrauchsartifel; die bringendsten über, welche von 60 Innungen, 47 Drtstrantenfassen, 8 Gewert: burgs von den Berliner Straßenfegern aufgebracht und durch Bedürfnisse mußten eben befriedigt werden. Wie immer in bereinen( Dirſch- Dunder), 23' anderen( 8) Arbeitervereinen und den Direktor Schlosky an die Haupt- Stiftungsfasse des Magistrate solchen Fällen, wurde dadurch der Konflikt zwischen Ein385 Unternehmern Bericht erstattet worden ist. Gs erübrigt dem- abgeführt worden. Daß dieses Opfer für die Spender in dop- nahmen und Ausgaben noch viel mehr vergrößert. einzelnen Berufsarten in der Statistit näher einzugehen, es dürfte llar sein, der die geringen Gehälter und die gedrückte Lage der Drängen wird immer ungestümer; wo einen Ausweg finden? bielmehr genügen, nur Ginzelheiten aus der Statiſtit herauszugreifen. Berliner Straßenfeger tennt. Wenn es schon fläglich genug iſt, Ginen Ausweg, der ihn nicht gleich mit dem Strafrichter in o befagt dieselbe u. M. Bon ven( oben erwähnten) 36 584 Per- daß man für die Rothleibenden Hamburgs überhaupt den Klingel- Berbindung brachte? Gin falscher Wechsel half aus der Noth; fonen arbeiteten 7179 nur in Attory, 7602 empfingen neben Zeit- beutel umgehen läßt, ftatt ihnen von Staatswegen zu helfen, fo vielleicht ließ er sich einlösen, bevor jemand dahinter kam; die John auch Stückflohn. Unter den Attordarbeitern befinden sich auch ist es noch tläglicher, daß man sogar Beiträge aus Kreifen an- Beiten, mußten ja wieder beſſere werben. Sie wurden's bischen 10 und 60 m., bei den Arbeitern zwischen 3 und 41 22. den Bettelfact schwingen müssen. Natürlich ist diese Sammlung pflichtungen sollten erfüllt werden, der awechsel harrte der Ausper Woche; der Stüdlohn zwischen 5 und 110 W. bei den eine ganz freiwillige" gewesen. In der Notiz, der wir die lösung, was jetzt thun? Gefälscht hatte man ja nun doch schon,
Sonntagsplauderet.
Die
nicht mehr ab von ihm, ihr
mal die jetzigen Staatsstügen überkommen, so oft merkungen, die der Altreichskanzler bei Bier und Tabaks ein neuer Reporter fich dem Heim des Herzogs dunft darüber veröffentlichen läßt. Wem dieser Trost genügt, R. C. Von Max Bewer, dem ersten Bismarckschilderer, nähert. Der schleichende Tod geht um in den Reihen der der mag die höhere Einsicht der jeweiligen Machthaber ist der Herzog von Lauenburg auf Hans Blum gekommen, Geheimnißträger, aber auch die große Masse erfährt wenig- preisen, und ein erhebendes Bewußtsein soll es für ihn sein, 68 gehört mehr als menschlicher Scharfsinn dazu, eine end- stens, wie überaus frivol bisweilen mit ihrem Geschick ge- sein Herzblut versprißen zu dürfen: 10 lang ein Tropfen Blut noch glüht und eine Faust den Degen zieht!" giltige Entscheidung darüber zu treffen, ob der Erkanzler in spielt wird. der Wahl seiner Anekdotenvertreiber sich verbessert oder ver- Der Erkanzler spielt mit dem Feuer. Und dieses Feuer So dient ein jeder der Kultur. Die Herren Blum und erhellt bligartig Situationen und Personen, und wenn Harden mögen vielleicht nicht gewußt haben, welchen Dienst franze ein neues Blatt einzufügen. diger Anwalt gemacht hat, dazu angethan ist, seinem Ruhmes- Jemand Demagogie zu treiben versteht, so kann er es wie fie der Menschheit leisteten, als sie sich zum Sprachrohr kein Anderer. Aber nicht ihm wird der Lohn seiner jüng- Seiner Durchlaucht hergaben. Der schwarze Cremer lebte Seine Durchlaucht macht sich das billige Vergnügen, sten Thaten, sondern die Früchte seiner jetzigen Thätigkeit Jahre lang in konservativen Bürgervereinen davon, daß er angenehme Wige aus seinem Leben zu erzählen. Was Herr werden Denjenigen zu gute kommen, an die der Kanzler den steifleinenen Stüßen von Thron und Altar erzählen konnte, Sarden übrig ließ, fehrt Herr Blum zusammen, und die wahrscheinlich zu allerletzt denkt. Möge er noch recht oft an er hätte einmal in einem Nachthemd des Fürsten von Bis gläubige Menge lauscht aubachtsvoll darauf: wie er sich dem unschuldigen Herzen des Herrn Hans Blum ruhen und march geschlafen. Immer und immer wieder ertönte brausender räuspert und wie er spudt. Und mit dem göttlichen Zynis möge er ihm, so oft ihn der Kummer drückt, seine Schmerzen Jubel, wenn diese Heldenthat dem andächtigen Zuhörermus, der die genialen Menschen auszuzeichnen scheint, flagen, die Welt kann nur profitiren, und keine Kritik kann treise verkündet wurde, aber heute ist man anspruchsvoller werben die allertiefsten Staatsgeheimnisse ausgeplaudert die sogenannte„ hohe Politik" schärfer geißeln, als es die geworden. Man will mehr wissen, und unersättlich ist bie alle Welt findet bestätigt, mit wie wenig lieblichen Enthüllungen thun. Leute vom Schlage des Neugier. Der nächste Reporter muß sich anstrengen, wenn Weisheit selbst in sogenannten entscheidenden Augen- Herrn Hans Blum werden sich immer finden, die ihre geist er Neues berichten will, und pikant würde es vielleicht geliebtes Gemeinwesen volle Feder dazu hergeben, dem Spießbürger die erleuchtete werden, wenn man Näheres über die Geheimgeschichte set
und
gesteuert wird.
Auch das ist sehr
Es ist fürwahr ein gefährliches Spiel, Weisheit des ehemaligen Kanzlers zu übermitteln, und die Bismarckspenden und noch einiger anderer Dinge erfahren welches der Gäfularmensch in Barzin treibt, und es wäre Geschwäßigkeit des Alters fommt in diesem Falle wenigstens tönnte. Seine Durchlaucht hat sich hierüber bisher aus dem schlichten Unterthanenverstand fast unbegreiflich, wenn den Leuten zu gute, die ein Interesse daran haben, zu er- geschwiegen, und gerade dieses geheimnißvolle Schweigen nicht der große Mann ſtets nach dem rabiaten Grundsay fahren, wie im gegebenen Falle mit ihnen gewaltet und ge- reizt die Wißbegierde. Herr Blum hat nicht danach ge anach uns die Sintfluth" gelebt und gehandelt hätte. Mit Schaltet wird. Es ist ohne Frage nicht allzu schwer, aus fragt, auch Herr Harden hielt es für überflüssig, sich nach starter Hand entfernt er den Nimbus der Glorie und den einer Chamade" eine Fanfare" zu machen, aber schwer solchen Kleinigkeiten zu erkundigen. sich eben Urtheilslosen verklärte, und da er, der erste Vasall", in rück- und bei einer langen Pfeife und Spatenbier, welches alle mehr für Tyras und die anderen Reichshunde, deren Wedeln Heiligenschein, der die Heldengestalten in den Augen der sollte es eigentlich sein, darüber zu wizeln und zu spötteln merkwürdig fichtslosem Rachedurst aus der Schule plaudert, sieht auch die Interviewer lobend hervorheben, angenehm sein sollende sie unter Umständen beseligt. Wenn aber wieder ein wackerer mit dem die Großen dieser Welt von ihren Liebedienern heute ihre Söhne betrauern,
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intereffiren.
mitgeben, die
dekorirt werden. Indiskretion ist Ehrensache", scheint der Brust auf den blutgetränkten Schlachtfeldern begraben liegen, wahrheitsgemäßen Antworten würden gewiß weite Kreise neueste Grundsatz des grundsahreichen Mannes zu sein, und Männer, die ihre Väter in den Massengräbern wissen, ein Gefühl des Grauens und des Schreckens muß jedes- sie mögen Trost suchen und finden in den reizvollen Be- I