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unter Auszahlung des Lohnes für drei Tage. Dieser Angriff der 115 Jahre. Für die Vorjahre 1904 und 1903 stellte sich dieses Ver- 1 zweifelt worden. Die drei Frauen, die ihre Aufnahme in die Wahl­Firma Bolle auf das Recht der Arbeiter, einer Organisation an- hältnis auf 487 bezw. 502 Kinder und 513 bezw. 498 Erwachsene. liste fordern, find indes anderer Meinung, sie wollen nicht abwarten, zugehören, hat in weiteren Kreisen große Entrüstung herbor- Wie bereits aus den vorstehenden Angaben ersichtlich ist, hat ob und bis die Gesetzgebung ihnen zu ihrem vermeintlichen Recht gerufen und eine energische Abwehr ist in Aussicht genommen. fich die Kindersterblichkeit im Jahre 1905 etwas vermehrt. Haupt- verhilft, sie glauben, daß das geltende Gesetz ihnen bereits dieses sächlich sind die Säuglinge, namentlich auf dem Lande, daran Recht gibt. beteiligt, denn es starben von 1000 Lebendgeborenen im ersten Lebensjahre bei den ehelichen bei den unehelichen in den in den auf dem Städten

im Jahresdurchschnitte beztv. im Jahre

Städten

auf dem Lande

Lande

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Daß die Meiereiarbeiter allen Grund haben sich zu organi­fieren, zeigt ein Blick auf die miserablen Verhältnisse, unter denen fie leiden. Es sind etwa 60-80 Mann, die wie in einer Kaserne leben, nach strengen Regeln, mit Strafregister und Instruktions stunden und dem bei Bolle unvermeidlichen Kirchgang. Wer bis um 11 1hr nicht im Bett sein kann, muß eine Urlaubsfarte er­bitten, sonst muß er Strafe bezahlen. 4-12 Mann werden in 1876/80 einem Raum untergebracht; die Betten stehen übereinander. Um 1881/85 3 Uhr morgens, von einigen schon um 23 Uhr, wird mit der 1886/90 Arbeit begonnen und um 4 Uhr Feierabend gemacht. Verspätungen 1891/95 ( aber nur beim Beginn der Arbeit) werden mit 5-20 f. bestraft. 1896/1900. Wer die Instruktionsstunde mit anschließendem Kirchgang ber- 1901 fäumt, muß gar 50 Pf. Strafe bezahlen. Alle drei Wochen gibt es 1902 einen freien Sonntag, und wenn der freie Mann" bis 12 Uhr 1903 abends ausbleibt, drückt Herr Bolle gnädigst ein Auge zu. Er 1904 zahlt einem Meier den hohen Lohn von 35 bis 40 M. pro Monat 1905 zum Anfang und gibt jedes Jahr eine Zulage von 5 M., sodaß Daß eine Mutterschaftsversicherung dringend not tut, demonstrieren kommen kann, und das ist natürlich der Höchstlohn. Er erhält ja ehelichen. Ueber ein Drittel von den armen Geschöpfen rafft der ein Meier im Laufe der Jahre sogar bis auf 55 M. pro Monat mit erschreckender Deutlichkeit die Sterblichkeitsziffern bei den Un­Kost und Logis! An der Kost haben freilich die immer unzu- Tod schon im ersten Lebensjahre dahin. Und wir nennen uns: friedenen Meier am meisten auszusetzen; sie behaupten, sie würden Kulturbolk! nicht satt und schimpfen über die Schmalzstullen und trockenen Schrippen. Früher, als die Meier sich noch nicht um den Verband fümmerten, waren sie viel zufriedener und murrten nicht so viel tie heute. Kein Wunder, daß Herr Bolle sehr grimmig auf den Verband zu sprechen ist.

Deutfches Reich.

Ein neuer Hafenarbeiterstreit in Stettin . Wie die Ostsee­Beitung" meldet, ist gestern auf allen Schiffen der Neuen Dampfer­Kompagnie von den Hafenarbeitern der Ausstand erklärt worden, weil man ihrem Verlangen, die dem Hafenarbeiterverbande nicht angehörenden, bisher dort beschäftigten Arbeiter zu entlassen, nicht willfahren wollte.

Ein Flößerstreik. Wie die Ostdeutsche Presse" meldet, sind die Flößer von Nakel und Umgegend, im ganzen 300 Mann, in den Ausstand getreten. Die Lohnfrage soll bei dem Ausstande nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Der Streit der Lambrechter Weber und Weberinnen dauert un­berändert fort. Alle Einigungsversuche feitens der Arbeiter wurden durch das Verhalten der Unternehmer illuforisch gemacht. Die Fabrikanten bemühen sich, von auswärts Streitbrecher zu bekommen, was ihnen bis jetzt noch nicht gelungen ist. Zuzug von Webern und Weberinnen ist deshalb streng fernzuhalten. liche Blätter werden um Abdruck gebeten.

Husland.

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Arbeiterfreund

Die Textilarbeiteraussperrung in Enschede . In dieser Woche sind die Textilfabriken schon am Mittwoch ge­schlossen worden, so daß die 7000 Arbeiter und Arbeiterinnen nur für drei Tage Lohn erhielten. Die Fabrit Lamshoeve", wo ge­streift wird, darf jedoch nach dem weisen Ratschluß des Fabri­tantenvereins die ganze Woche über arbeiten und die nächste Woche auch. Dadurch soll dieser Fabrik Gelegenheit gegeben werden, jederzeit Ersatz für die Streifenden anzunehmen, falls sich Streit­brecher einfinden. Bisher hat die Aussperrung die Wirkung, daß der Textilarbeiterverband immer mehr Mitglieder gewinnt. Die Ausgesperrten auf die Dauer aus eigenen Mitteln zu unterstüßen ist der Verband nicht imftande; er hat sich nun an den Verband der niederländischen Gewerkschaften um Hülfe gewandt, die wohl gewiß auch nicht ausbleiben wird.

Unter Mitwirkung des Bürgermeisters von Enschede ist ein bürgerliches Komitee gebildet worden, das eine Ginigung zwischen den Parteien anstreben soll.

Soziales.

Für den Berkehr mit Nahrungsmitteln von Bedeutung ist ein Urteil des Kammergerichts. Für rechtsgültig erklärte das Kammer­gericht eine für Barmen erlassene Polizeiverordnung, welche vor­schreibt, daß als Holländerkäse nur Käse verkauft werden dürfe, der einen Mindestfestgehalt von 24 Proz. habe. Das Gericht führte aus, daß das Nahrungsmittelgeseß die Gültigkeit der Verordnung nicht ausschließe. Die Verordnung wolle das Publikum schüßen, indem

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Landarbeiterlos.

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In Hof hatte sich der Pferdeknecht Wawrzyniec Grabowski aus Rußland wegen Bergehens wider die öffentliche Ordnung zu ver­antworten. Der arme Mensch weinte, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen, als ihn der Gendarm in den Gerichtssaal führte. Das Verbrechen, dessen er sich schuldig gemacht haben soll, wirft ein recht bezeichnendes Licht auf die rechtliche Stellung der Landarbeiter. Der Gutsbesizer Rudolf Echwabe in Mödlareuth , ein echter deut scher Patriot" und waschechter Agrarier, hat sich eine Anzahl galizische und russische Landarbeiter fommen lassen; durch Ver­träge", deren Bedeutung und Folgen die Leute nicht tannten, sind diese auf 1 Jahr ihres Selbstbestimmungsrechtes beraubt. Die Leute, die keine Ahnung von den Verhältnissen haben, die weder Sprache noch Sitten kennen, sind vollständig schutz- und rechtlos; auf Grund ihres Vertrages müssen sie bleiben, oder zu was gäbe es denn Richterfalls es ihnen einfallen sollte, den Dienst borzeitig zu verlassen, dann sind ja die Gefängnisse da. Das mußte auch der junge russische Landarbeiter erfahren. Er ist im März 1906 in Dienst getreten und hätte bis dahin 1907 bleiben müssen, hat aber schon im Juni den Kompottschüsseln des Herrn Schwabe dieu gesagt. Als er fort wollte, hat ihm Schwabe die Papiere sowie 36 M. Lohn einbehalten. Da ließ der junge Russe seinen Leidensgenossen gegenüber die Worte fallen: Wenn ich meine Papiere und mein Geld nicht bekomme, zünde ich das Gut an.'" Bur näheren Information wollen wir noch mitteilen, daß der ganze Jahreslohn des jungen Russen 216 M. betrug, und daß laut Vertrag der Gutsbesißer den Lohn für zwei Monate einbehalten konnte. Der junge Ruffe, der kein Wort Deutsch kann, so daß Herr Kauf mann Blauzwirn als Dolmetscher fungieren mußte, gab an, er fei deshalb fort, weil das Essen sehr schlecht und er Hunger hatte, auch war die Arbeit zu schwer, und überdies wurde er vom Sohn des Gutsbesizers geprügelt; er will die Aeußerung nur als Ver­wünschung" gebraucht haben. Der Besizer, als Zeuge vernommen, bestritt selbstredend, daß geprügelt worden sei und die Kost hm, mag sein, daß den Polen diese nicht schmecke. Weiter hatte die agrarische Staatsstüße nichts zu sagen. Das Gericht verurteilte den armen Teufel von Landarbeiter wegen Dienstentlaufens zu 8 Tagen Haft und wegen Drohung zu 3 Wochen Gefängnis; er hat nach richterlicher Deduktion durch seine Worte öffentlichen Frieden gestört". Der Herr Gutsbesitzer aber, der die Leute hierher ge­schafft hat, der hat keine Beunruhigung dadurch verursacht, der gilt auch in Zukunft als guter Deutscher " und als Patriot im Rechtsstaat Preußen- Deutschland .

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Aus Induftrie und Handel.

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Die amerikanische Automobilindustrie nimmt einen immer größeren Aufschwung. Die Zahl der Autowagen, die gegenwärtig in den Vereinigten Staaten im Gebrauche find, wird auf wenigftens 80 000 geschäzt; New York hat davon allein 30 000 registrierte Automobile. Im letzten Jahre waren 121 Fabriken mit dem Automobilenbau tätig. Für den Automobilsport wurden während des Jahres 50 000 000 Dollar verausgabt, wie die Zeitungen schäßen, und davon dürften 40 Millionen in die Taschen der Fabrikanten ge­flossen sein.

Die ganze Frage spitzt sich also dahin zu: Besitzen selbständige Frauen das Bürgerrecht, wenn sie ein Jahr lang in der Stadt wohnen und die übrigen Voraussetzungen des§ 5 der Städteordnung erfüllen, oder besigen sie es nicht?"

Der Referent verneinte die Frage und beantragte in Ueberein­stimmung mit dem Magistrat, den Einspruch zu verwerfen. Dann fam's noch besser. Wir folgen einem Bericht der Danziger N. Nachr.":

Stadtv. Schmidt, der sich während des größten Teil des Referats angeregt nach allen Seiten unterhalten hat und einmal mit den Händen das Drehen eines Leierkastens imitierte, spricht dem Refe­Sein ausführliches renten den Dank der Stadtverordneten aus. Referat werde hoffentlich dem Druck übergeben werden und ein Wahr­zeichen für die Frauen sein, sich nicht wieder hervorzuwagen. Auch er stehe auf dem Standpunkte des Referenten; denn sonst wäre im Gesetze doch wohl auch von Tanten und Cousinen die Rede gewesen. Ghre angetan.( Diesen Satz mit gehobener Stimme.) Im übrigen habe der Referent der Sache viel zu viel

Später paufte Schmidt nochmals in derselben Weise los, und damit war die Sache erledigt. Die Frauen sehen da wieder, mit welcher Objektivität und von welchen Gesichtspunkten aus bürger­liche Volksvertreter" ihren berechtigten Forderungen entgegentreten. Je kräftiger die Frauen bei allen Wahlen den Sieg der sozialistischen Kandidaten fördern, desto näher kommen sie dem Ziele. Keinem Sozialdemokraten wird es einfallen, den Frauen das Wahlrecht zu verweigern.

Eine Fachschule für Dienstmädchen.

Kopenhagens Dienstmädchenvereinigung wird am 1. November eine Fachschule eröffnen, in der jungen Mädchen unter 20 Jahren, die Mitglieder der Organisation sind, unentgeltlich Unterricht in allgemeiner Hausarbeit, im Kochen, Waschen, Blätten usw. erteilt wird. Der Kursus dauert ein halbes Jahr. Kost und Logis wird den Teilnehmerinnen ebenfalls unentgeltlich gewährt. Gegen Ent­gelt fönnen auch ältere, in Stellung befindliche Dienstmädchen am Unterricht teilnehmen, und es wird den Herrschaften anheimgestellt, ihnen die dazu nötige Freizeit von 12 bis 6 Uhr zu gewähren. Für die Fachschule gilt felbstverständlich der übrigens auch von vielen Herrschaften anerkannte, von der Dienstmädchenorganisation auf­Die Schülerinnen sind verpflichtet, nach Ab­gestellte Tarifvertrag. ichluß des Unterrichts eine Stellung durch den Arbeitsnachweis der Organisation anzunehmen. Die Kosten der Schule sollen teils durch Beiträge, teils durch Servierung und Verkauf der zubereiteten Speisen sowie durch Uebernahme von Basch- und Plättarbeit gedeckt werden. Auch erwartet man, daß Staat und Kommune das Unternehmen unterstüßen werden.

In einem Vortrage über die Fachschule, den die Drganisations vorfißende Frt. Marie Christensen am Mittwoch in einer öffentlichen Versammlung hielt, bemerkte fie, baß tüchtige Dienstmädchen ber­bältnismäßig felten seien, so daß die Organisation manchmal feine ausgebildeten Arbeitskräfte habe vermitteln können. Das liege daran, daß die Dienstmädchen in den Hauswesen sich mit allen möglichen Arbeiten beichäftigen müßten, wobei sie sich keine be= sondere Ausbildung verschaffen könnten. Die Rednerin schloß mit den Worten:

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Die Dienstmädchen müssen bessere Arbeitsbedingungen und mehr Freiheit haben, sonst werden sie untüchtig in ihrem Fach sein. Ihr Stand muß ein Gewerbe so gut wie alle anderen sein. Und auch das sollen sie in der neuen Fachschulelernen."

Verfammlungen.

Ueber die Antwort der Unternehmer auf die Forderungene Ber Rohrer wurde in einer Versammlung der Angehörigen dieser Branche, die Dienstag im Englischen Garten " tagte, nach einem Vortrage des Genossen Stribow folgendes berichtet: Dem Unter­nehmerverband ist von den vereinigten Kommissionen der lokal­und zentralorganisierten Rohrer ein Tarif unterbreitet worden, der fich von dem von 1903 wesentlich nur dadurch unterscheidet, daß pro Quadratmeter 2 Pfennig Lohn mehr gefordert werden. Gine Antwort erfolgte erst gar nicht. Sie mußte durch persönliches An­gehen von Kommissionsmitgliedern herausgeholt werden. Der Schriftführer Krause des Verbandes der Rohrdeckenfabrikanten gab schließlich schriftlich bekannt, daß der Verband beschlossen habe, daß es bei der augenblicklichen Lage des Bau- und Geldmarkts den Fabri­fie für Waren mit bestimmten Bezeichnungen eine bestimmte Qualität Aus der Elektrizitätsindustrie. Außerordentlich rege wurden fanten unmöglich sei, die Lohnerhöhung zu bewilligen. Es ent­vorschreibe. Sie finde im Polizeiverordnungsrecht ihre Stüße. Ihre im laufendenJahre die Betriebe des Elektrizitätsgewerbes bon spann sich eine sehr lebhafte Debatte, in der vielfach an der Ant­Swedmäßigkeit habe das Gericht nicht nachzuprüfen. Die Sache des der Automobil- Industrie in Anspruch genommen. Sowohl an wort der Fabrikantenvereinigung scharfe Kritik geübt und die Not­Angeklagten Wessel, den das Landgericht wegen vermeintlicher Un- ber Bahl der Automobilbaufabriken als auch der der wendigkeit der Stärkung der Organisationen betont wurde. gültigkeit der Verordnung freigesprochen hatte, wurde zu nochmaliger Automobilbetriebs- Gesellschaften, die im laufenden Jahre Schließlich wurde folgende Resolution gegen brei Stimmen an­Berhandlung an die Vorinstanz zurückverwiesen.

wurden,

neu gegründet läßt fich ersehen, welch einen bedeutenden Aufschwung die deutsche Automobilindustrie nimmt. Die Bewegung der Bevölkerung in Preußen im Jahre 1905, Im August allein wurden fünf neue Automobilbetriebs­Geboren sind im Jahre 1905 in Breußen 659 602 Knaben und Gesellschaften gegründet. Die Gestaltung der Aussichten im 320 390 Mädchen, zufammen 1279 992 Kinder. Totgeboren waren Elektrizitätsgewerbe hängt eng zusammen mit der Fortdauer der Hoch­darunter 21 564 Knaben und 16 808 Mädchen; das Verhältnis aller konjunktur im Bergbau und Eisengewerbe. In einer so günstigen Zeit wie Geborenen zu den Totgeborenen war daher, wie auch früher, bei gegenwärtig gehen die Werke verhältnismäßig leicht dazu über, eine Knaben ungünstiger als bei den Mädchen. Gegen das Vorjahr hat imgestaltung des Betriebes vorzunehmen, wobei man mehr und eine Abnahme der Geborenen um 24 705 oder um etwa 1,89 Proz mehr zur Einführung elektrischen Betriebes übergeht. Auf den stattgefunden; dem Jahre 1903 gegenüber, in welchem nur fistalischen Bergwerken im Saarrevier sind im laufenden Jahre schon 1274 666 Geborene gemeldet waren, ist immer noch ein Fortschritt bedeutende Neuanlagen geschaffen worden, um in wenigen Jahren um 5 326 Geborene oder um 0,4 Proz. zu verzeichnen. den direkten Dampfantrieb durch elektrischen zu ersetzen. Zu diesem Unehelich Geborene gab es 92 212 oder 7,20 Broz.( darunter 3wed wird ein das ganze Industriegebiet durchziehendes Netz von 3923 Totgeborene); es hat somit eine geringe Zunahme der unehelich Stabelleitungen hergestellt, an das alle wichtigeren Betriebspunkte Geborenen gegen das Vorjahr stattgefunden, in welchem deren Zahl angeschlossen werden. 7,1 Proz. betrug.

Die Anzahl der Sterbefälle belief sich auf( einschließlich der Totgeborenen) 765 051; gegen das Vorjahr ist ein sehr erhebliches Ansteigen der Gestorbenen eingetreten, und zwar um 22 741 oder um etwa 3,1 Proz. Der Geburtenüberschuß stellt sich daher noch erheb­lich ungünstiger; er ist von 562 387 auf 514 941 oder um 47 446, gleich 8,4 Proz. gefallen. Auch gegenüber dem Jahre 1903 ergibt fich eine Zunahme der Todesfälle um 17 648, ein Herabgehen des Geburtenüberschusses um 12 322.

Eheschließungen gab es im Jahre 1905 299 988 gegen 294 782 im Jahre 1904 und 285 384 im Jahre 1903. Wir bemerken also wiederum eine Zunahme der Eheschließungen, und zwar um 14 604 gegen das Jahr 1903 und um 5256 gegenüber 1904.

Fälle von Mehrgeburten gab es 16 569 mit 38 292 Kindern. Die Fälle, in denen Drillinge zur Welt kamen, beliefen sich auf 148, Vierlinge gab es drei.

Was das Alter der Eheschließenden anlangt, so heirateten 579 Männer im Alter unter 20 Jahren; im Alter von 20-30 Jahren schritten zur Ehe 218 836 Männer, im Alter von 30-40 58 674, im Alter von 40-50 13 788, im Alter von 50-60 5622 und selbst im Alter von über 60 Jahren gab es noch 2489 Eheschließende.

Bereinigte Stahlwerke van der Zypen, A.-G. in Köln - Deut. Das letzte Geschäftsjahr erbrachte einen Rohgewinn von 2 468 605 M. gegen 179 839 M. im Vorjahre. Aus dem sich ergebenden Reingewinn bon 1 470 452 M. werden 18 Proz. Dividende verteilt; die Gewinn anteile belaufen sich auf 269 448 M.

Aus der Frauenbewegung.

Das Frauenstimmrecht im Danziger Stadtparlament. Gegen die Wahlliste zur Wahl der Stadtväter in Danzig hatten Fräulein Emmendörfer und Genossen Widerspruch erhoben. Sie be­anspruchten als Wahlberechtigte in die Liste aufgenommen zu werden. In der Sigung vom 24. September tam die Angelegenheit zur Er­örterung. Stadtverordneter Behrendt führte dazu unter anderem folgendes aus:

" Es handelt sich darum, daß drei Frauen den Anspruch er heben, in die Liste aufgenommen und damit als stimmfähige Bürger anerkannt zu werden.

genommen: Die Versammelten sehen in der Antwort des Unter­nehmerverbandes auf die bescheidene Anfrage ihrer Kommissionen eine Zurüdseßung. Sie beauftragen ihre Kommissionen, nochmals mit den Unternehmern zu verhandeln und bis zum 2. Oftober eine bindende Antwort zu verlangen. Sollte diese so ausfallen, daß sie nicht annehmbar sei, so werden die Rohrer am 3. Oktober ihre Ant­wort darauf erteilen." Der Tarif soll auch sofort den Unter­nehmern unterbreitet werden, welche nicht dem Arbeitgeberverbande angehören. Am 2. Oftober wird eine weitere Versammlung statt­finden.

Eingegangene Druckfchriften.

" Kommunale Praxis". Wochenschrift für Kommana l- politik und Gemeindefozialismus. Herausgeber Dr. Albert überum. Verlag von Baul Singer, Berlin SW. 68, Lindenstr. 69, Zum Parteitage hat die Kommunale Pragis" eine Sondernummer herausgegeben, die sich im ersten Teile mit der Erziehungsfrage beschäftigt, im zweiten Teile Berichte über die Tätigkeit der sozialdemokratischen Partei in den Gemeinden enthält. Aus dem sehr reichen Inhalte heben wir besonders d.e Darstellung der Aufgaben von Staat und Gemeinde bei der förperlichen Erziehung der Jugend von Dr. Silberstein in Rigdorf, sowie eine Abhandlung von Otto Ühlig über die Jugendfürsorge in Dresden hervor. Wertvolle Fingerzeige gibt auch die programmatische Arbeit Dr. Lindemanns: Warum treiben wir Kommunalpolitit?" Gerade jett, wo die Gemeindewahlen in vielen Gegenden Deutschlands unmittelbar vor der Tür stehen, bietet sich zur Agitation brauchbarer Stoff. Probenummern der Kommunale Praxis" find jederzeit kostenlos vom. Berlage der Kommunalen Praxis", Berlin W. 10, zu erhalten.

Briefkaften der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet wochentäglich von 7 bis 1hr abends statt. Geöffnet 7 Uhr. Sonnabends beginnt die Sprechstunde um. 6 Uhr. Jeder Aufrage ist ein Buchstabe und eine Zahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. G. 5. 68. Uns nicht bekannt. G. 100. M. 1. und 2. Ja.

Die eheschließenden Frauen waren durchweg jünger: im Alter Die Frage, ob dem Einspruch stattzugeben ist oder nicht, ist von unter 20 Jahren heirateten 28 850, im Alter von 20-30 225 026, von prinzipieller Bedeutung und wird, wie ich anzunehmen Ver- 3. Nein. 4. Ja. 5. Nein. 6. Sie können lediglich auf vollen Unterhalt im Alter von 80-40 33 994, im Alter von 40-50 9091. Zwischen anlassung habe, mit unserer Entscheidung taum erledigt fein, flagen und dann pfänden lassen. H. Neuendorf S. 14. 1. Nein. 50-60 Jahren heirateten nur noch 2481 und im Alter von über sondern wohl noch die höheren Instanzen beschäftigen. Ich folgere 2. Wiederholen Sie Ihre Anfrage unter Ergänzung nach der Richtung, das aus dem Umstande, daß die drei Frauen, die den Einspruch welchen Inspektionsbezirk Sie meinen. 5. O.,. R. 73. Sa. 60 Jahren 546 Frauen. Unter Berücksichtigung des Bevölkerungszutvachfes stellt sich die erhoben haben, in der Frauenbewegung tätig sind, die es sich O. B. Ohne Kenntnis des Falles selbst sind die Fragen nicht zu bes Sterblichkeit im Jahre 1905 niedriger als in den Jahren 1908 und unter anderem zur Aufgabe gestellt hat, für die Frauen das antworten. Schildern Sie den Sie interessierenden Fall und knüpfen daran zu kommunalen, R. R. 21. Uns nicht be­firchlichen und politischen die Frage. Allgemeine Fragen sind zwecklos. und 1901, aber höher als 1904 und 1902. Gegenüber den früheren Stimmrecht fannt. St. 70. Dissident. R. S. 22. 1. Sie müssen den Zutritt Nach meiner Ansicht soll bei uns der Jahrfünften ist dagegen eine sehr erhebliche Besserung zu ver- Wahlen zu erreichen. ermöglichen, eventuell durch Abgabe des Schlüssels. 2. Dasselbe Glas. erste Versuch gemacht werden, die Rechtslage zu klären. 2. 10. Engel- Ufer 15. Tischler Köpenick. Sie haben nicht die merken. Von den Verstorbenen waren Kinder im Alter von unter fünf So weit ich das übersehen kann, hat bisher niemand die Rechtslage Schlöffer anzuschaffen. Es ist durchaus unrichtig, daß es gesetzlich unzu. R. N. 23. Neiu. Jahren 176 805 Knaben und 148 436 Mädchen; 9261 Knaben und für unflar gehalten, denn es hat noch nie und nirgend ein Zweifel tässig fet, daß die Fabrikleitung die Schlöffer liefere. 9506 Mädchen starben im Alter von 5-10, 5138 Knaben und 5871 darüber bestanden, daß die Frauen von der Beteiligung an den Mädchen im Alter von 10-15 Jahren. Ueberhaupt waren unter 1000 Wahlen ausgeschlossen, und daß nur die Männer dazu berufen sind. Verstorbenen 488 Kinder unter 15 Jahren und 512 Erwachsene über Das ist meines Wissens auch von den Frauen selbst bisher nicht be­Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

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