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Br. 231. 23. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donerstag, 4. Oktober 1906.

Partei- Angelegenheiten.

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Sozialdemokraten ins rote Haus ent- angerechnet werden kann, daß solche Zustände bestehen, so würde doch vielleicht eine Besserung in denselben eintreten, wenn die Kommissionen mehr auf Besichtigung der Wohnungen hielten. Was Bur Lokallifte! In Lankwiz steht das Lokal Restaurant zum der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung fommen. Unsere allem bei ihnen einen praktischen Blick und einen steifen Naden Die Billett- und Luftbarkeitssteuer wird in der heutigen Sigung aber die Mitglieder der Kommissionen anlangt, fo muß man bor grünen Kranz", Calandrellistraße 27, jeziger Inhaber Hermann ablehnende Stellung, die sich deckt mit der, die die sozialdemokratische boraussehen dürfen, denn die liebe lange Angewohnheit und das Rezer, nach wie vor der Arbeiterschaft zur Verfügung. Bezugnehmend auf unsre Publitation in Nr. 226 vom Freitag, und so wird das Schicksal dieses kulturfeindlichen Steuerprojettes find mächtige Hemmungsfattoren auf dem Wege des Fortschritts, Fraktion einnimmt, haben wir zu wiederholten Malen dargelegt Prinzip der Beharrlichkeit bei den unterstützungsbedürftigen Leuten den 28. September cr. teilen wir mit, daß der dort genannte davon abhängen, wie sich die freisinnige Mehrheit im Roten Hause und über gesund und ungesund haben gewisse Streise eine abgrund­Lotterieverein Gemütlichkeit", welcher sein Stiftungsfest in einem ge- zu dem Steuermonstrum stellen wird. Von einer Seite wird be- tiefe verschiedene Auffassung. Hier galt es, die Schlaffen auf­sperrten Lokal abgehalten hat, in der Tegelerstraße tagt und daher richtet, daß die Neue Linke dasselbe glatt ablehnen will, während zurütteln, der Gleichgültigkeit zu wehren und immer und immer mit dem Verein" Gemütlichkeit, gegründet 1899", welcher die sogenannte Große Fraktion" einen Ausschuß einfegen will. wieder den betreffenden Häusern und Familien einen Besuch zu Eberswalderstraße 1 feine Sigungen abhält, in teiner Damit stimmt nun wieder nicht, daß die" Bossische Zeitung" in machen und mit sanfter Gewalt auf Reformen zu drängen. Wer eise identisch ist. ihrer gestrigen Abendausgabe glatte Ablehnung voraussagt. Sie sich's nicht verdrießen läßt, bis hoch in die Dachgeschosse der Die Lokalkommission. fchreibt: Häuser zu steigen, wird Menschen in Verhältnissen leben sehen, Die Magistratsvorlage über die Einführung einer Billett- die an mittelalterliche Ghettos erinnern. Der Besucher muß sich und Lustbarkeitssteuer wird morgen von der Stadtverordneten - aber nicht allein auf seinen Blick verlassen, sondern auch fragen. bersammlung mit großer Mehrheit abgelehnt werden. Es wird Denn sehr richtig sagt Herder: Sag', o Weiser, wodurch Du zu dem Entwurf nicht einmal ein feierliches Begräbnis in einem solchem Wissen gelangteft? Dadurch, daß ich mich nie andre zu Ausschuß vergönnt sein. Dieser Beschluß wird in der Bürgerschaft fragen gescheut." Die Luft-, Licht- und Raumverhältnisse einer lebhafte Befriedigung erregen und der Beunruhigung ein Ende Wohnung erkennt der Besucher ohne zu fragen, über den Erwerb, machen, die seit dem ersten Auftauchen des Steuerplanes in weiten die Steuerlasten und das Familienleben der Armen, Kranten und Kreisen geherrscht hat. Verlassenen wird er sich Auskunft bei letteren selbst und den Be­hörden einholen müssen, um Vorschläge im Sinne seines Auftrages für die öffentliche Wohlfahrt machen zu können.

Weißensee . Der Bericht vom Parteitage wird am Dienstag, Sen 16. Oftober, bei Tschentscher, Langhansstr. 106, gegeben. Wir machen die Gewerkschaftsvorstände aufmerksam, für diese Versamm­lung zu agitieren und nicht am gleichen Tage selbst Versammlungen abzuhalten.

Wannsee . Laut Beschluß der letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet jeden Donnerstag nach dem 1. und nach dem 15. des Monats abends 8 Uhr im Vereinslokal Diskutierabend statt. Die Genossen werden hiermit aufgefordert, sich recht zahlreich daran zu beteiligen. Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Aufstellung eines Kandidaten für den 8. Kommunal

Wahlbezirk.

Nicht mehr ganz drei Wochen trennen uns von der Stadtverordneten - Ersatzwahl, die der 8. Wahlbezirk ( Stadtbezirke 67-74, zur Tempelhofer Vorstadt gehörend und im zweiten Reichstagswahlkreis liegend) am 23. Otto­ber vorzunehmen hat. Der Bezirk war zuletzt durch einen Sozialdemokraten, durch unseren Genossen Antric, im roten Hause vertreten. Der Freifinn, dem dieser Bezirk in der Wahl vom Herbst 1903 abgenommen wurde, wird voraus­sichtlich den Versuch machen, ihn jetzt zurück zu erobern. Da wird es nicht ohne Kampf zu erreichen sein, daß das Mandat im Besitz der Sozialdemokratie verbleibt.

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In der Begründung der Ablehnung mag die Mehrheit nicht einig sein. Die einen halten zwar eine Luftbarkeitssteuer für schifanös und unzulässig, eine Theaterbillettsteuer aber für grund­säglich nicht unannehmbar, zumal da der Besuch der Theater heute durch hohe Eintrittspreise, Vorverkaufsgebühr, Billetthandel so ver­teuert sei, daß es auf den Steuerzuschlag nicht mehr antomme. Die anderen sehen auch in der Besteuerung der Theaterbilletts eine Belastung nicht nur des Lurus, sondern des Bildungs­bedürfnisses und der Erholung und betrachten die ohnehin ein­getretene Verteuerung der Billetts nicht als Rechtfertigung der Steuer, sondern als Anlaß, den Theaterbesuch nicht durch eine neue Abgabe weiter zu erschweren. Wir selbst haben sowohl die Lustbarkeits- wie die Billettsteuer von jeher bekämpft und freuen uns daher ihrer Ablehnung, ganz gleich, aus welchen Gründen fie erfolge."

Auch wir wünschen, daß diese Vorlage ohne jede Ausschuß beratung abgesetzt werden möge. Wir haben dieselbe stets bekämpft und zwar schon zu einer Zeit, wo manche der Herren, die heute Gegner dieses Steuerprojektes geworden sind, noch dafür ein getreten sind.

Unserer Meinung nach kann eine Verbesserung der Wohnungs­hygiene weniger dadurch herbeigeführt werden, daß man durch Besuche in den Familien, durch sanften Druck auf Reformen drängt", sondern durch eine ständige Sebung der sozialen Lage der arbeitenden Bevölkerung überhaupt. So wenig wir eine gute Wohnungsaufsicht unterschäßen, so kann eine solche allein erhebliche Verbesserungen auf diesem Gebiete nicht schaffen, wenn der Ar­beiter infolge niedrigen Einkommens gezwungen ist, nur einen geringen Teil für Wohnungsmiete ausgeben zu können. Und für Erbauung zahlreicher kleiner Wohnungen hat Berlin noch nichts getan, wird auch nichts tun, denn bei uns regiert in der Kommune der Hausagrarier.

Bei einem Umzuge schwer verunglückt ist der 33jährige Möbel­transporteur August Poſtler, Manteuffelstraße 103 wohnhaft. . hatte bei einem Umzuge in der Lenaustraße geholfen und glitt plötzlich, als er mit einer Last Möbel die Treppe hinabging, aus Krankenhause am Urban übergeführt. und stürzte ab. Schwerverletzt wurde der Verunglückte nach dem

Eine recht unsichere Hand hatte ein Selbstmordkandidat, der sich gestern in der dritten Morgenstunde im Humboldthain zu er schießen versuchte. Der 37 Jahre alte Kellner Emil Liebig aus der Bellermannstraße 6 wurde schon seit acht Jahren durch ein schweres Ohrenleiden geplagt. Borgestern legte er plöblich seine Arbeit nieder und erklärte, er habe keine Lust mehr am Leben. Ueber den Bahnhof Leipziger Platz der Untergrundbahn macht Er faufte sich einen Revolver und wanderte ruhelos in den Straßen Am Dienstag hat eine öffentliche Kommunal- der Direktor der Hochbahngesellschaft, Regierungsbaumeister Paul umher, bis er schließlich gestern am frühen Morgen im Humboldt­wähler Versammlung des 8. Bezirks, die bei Habel Wittig, in der Wochenschrift des hiesigen Architektenvereins inter - bain anlangte. Dort fekte er sich auf eine Bank nieder, richtete in der Bergmannstraße tagte und gut besucht war, die effante Mitteilungen. Die Zugangstreppen zu den Bahnhöfen die Waffe egen die Stirn und drückte ab. Aber das Geschoß ging Aufstellung eines Wahlkandidaten der werden nach der dem Aufsatz beigegebenen Planstizze an der Süd- fehl und die Hand des Selbstmordkandidaten zitterte derartig, daß Sozialdemokratie vollzogen. Die Vorbesprechungen seite der Leipzigerstraße östlich vom Wrangel- Denkmal, an der Ost- auch die zweite Kugel nicht traf. Beim dritten Versuch drang das der Bezirksführer hatten zu dem Ergebnis geführt, daß den ginnt an der Königgräßerstraße und reicht unter dem Aschinger Rachenhöhle. 2. schleuderte nun die Waffe von sich und wartete ecke der Anlagen angelegt werden. Der Untergrundbahnhof be- Geschoß anstatt in die Stirn in die Oberkiefer und durchschlug die Wählern die drei Genossen Dupont, Gutschmidt, Köderiz als Sotel hindurch bis zur Leipzigerstraße. Er wird nicht, wie die auf den Tod. Aber er kam nicht. Ein Schußmann fand den geeignete Standidaten zu empfehlen seien. In der beschließen- Bahnhöfe der bestehenden Hoch- und Untergrundbahn, mit Seiten- Schwerverletzten später auf und brachte ihn nach der königlichen den Wählerversammlung vom Dienstag wurden keine weiteren bahnsteigen, sondern, wie sämtliche Bahnhöfe der neuen Stadt- Klinik. Vorschläge gemacht. Die Mehrheit der Versammlung erklärte linie, mit Mittelbahnsteig und Zugängen an beiden Enden aus- Der Selbstmord einer jungen Berlinerin liegt einem Kleider­sich dann für den Genossen Dupont und proklamierte ihn gebaut werden; bei dem Bahnhof Leipziger Platz ermöglicht diese fund zugrunde, der am Spreeufer bei Spindlersfelde gemacht zum Kandidaten der Sozialdemokratie im 8. Kommunal- Bahnsteiganlage auch das Umsteigen der auf der östlichen Linie wurde. Spaziergänger entdeckten dicht am Wasser Frauen­wahlbezirk. Dupont, der Vorsitzende des Bildhauerverbandes, Vollendung der Bauausführung und Wiederanwachsen des Rasens gefunden, auf dem der Name der Verkäuferin Elisabeth Rappold wahlbezirk. Dupont, der Vorsitzende des Bildhauerverbandes, ankommenden Fahrgäste auf die Weſtlinie und umgekehrt. Nach fleidungsstüde. In der Rocktasche wurde ein Legitimationspapier war schon im Herbst 1895 in einem anderen Wahlbezirk zum und der Anpflanzungen wird sich das Vorhandensein des Unter- aus Berlin enthalten war. Stadtverordneten gewählt worden, hatte aber bei Ablauf grundbahnhofes im wesentlichen nur durch die beiden Treppen einen Gelbstmord, doch konnte die Leiche der Lebensmüden bisher Es handelt sich hier zweifellos um seines Mandats Ende 1901 nicht wieder kandidiert, weil da- eingänge bemerkbar machen. Ueber die Anordnung dieser Ein noch nicht geborgen werden. mals seine gewerkschaftliche Tätigkeit ihn voll in Anspruch gänge und über die architektonische Ausbildung der Treppen und nahm. ihrer Ginfriedigungen im einzelnen werden die Entwürfe von be= Der Greis als Lebensretter. Eine brave Tat bollbrachte der Vor der Beschlußfaffung über die Aufstellung des Wahl- rufenen Kräften ausgearbeitet und den zuständigen Behörden vor- 72 Jahre alte Gastwirt Friedrich Bobel, dessen Restaurant dicht Kandidaten hörte die Wählerversammlung einen Vortrag gelegt werden, die sich für die Anlage an diesem wichtigen Punkte am Oder- Spree- Kanal liegt. Am Ufer des Kanals hatten eine des Stadtverordneten Genossen 8adek über die Auf- Berlins die Entscheidung vorbehalten haben. Es hat nicht an Anzahl Kinder gespielt und plötzlich stürzte der siebenjährige gaben der Sozialdemokratie im roten Stimmen gefehlt, die das Auftreten der Untergrundbahn mit Schüler Frizz Bullrei in die Fluten. Auf die Hülfeschreie der ihren Eingängen und dem sich davor abspielenden Verkehr auf Spielgefährten eilte 3. hinzu und troß seines hohen Alters sprang Hause". Radek erinnerte an jene Zeit, in der die Sozial- dem Leipziger Blaz ganz vermieden wissen möchten. Es sei aber, er, ohne zu zaudern, dem Knaben, der bereits in die Tiefe ge­demokraten Berlins sich zu ihrem ersten Sturm aufs rote so schreibt Direttor Wittig, vorauszusehen, daß die Untergrund- funken war, nach. Der Greis tauchte unter und nach längeren Haus rüsteten. Damals, im Jahre 1883, waren in den bahntreppen, die jetzt noch als ein neues fremdartiges Element Bemühungen glückte es ihm auch, das Kind zu erfassen und ans Reihen der Genossen die Ansichten über den Wert einer Mit- erscheinen mögen, sich im Bilde der Straßen und Pläge allmählich Land zu bringen. Es war bereits bewußtlos und mußte durch arbeit der Sozialdemokratie an der Gemeindeverwaltung ge- ebenso einbürgern werden, wie vor dreißig Jahren die Straßen- einen Arzt wieder ins Leben zurückgerufen werden. teilt. In den mehr als 20 Jahren, die seitdem verflossen bahnschienen und späterhin die elektrische Oberleitung. Was in sind, haben die Vertreter der Sozialdemokratie im Stadt- dieser Beziehung in Berlin noch bevorstehe, sei in Paris , o bei parlament durch die Tat bewiesen, daß sie dort notwendig besonders günstigen Vorbedingungen ein weitverzweigtes Unter­find. Auch dort stoßen ja Gegensätze der Inter - grundbahnneh rasch ausgebaut wird, bereits eingetreten. Heute effen aufeinander, die im I assengegenja wurzeln, tain über Paris verteilt; sie zeigen sich allerorten, auch an den find wohl schon an hundert derartige Eingänge zu dem Métropoli­auch dort sind gegenüber dem Klüngel der Geldsackspertreter hervorragenden Plätzen und an historisch denkwürdigen Stätten, Arbeiterinteressen zu wahren, für die nur die Sozialdemo- in den Champs- Elisées, am Arc de Triumphe, vor dem Louvre, an fratie nachdrücklich eintreten will und kann. Genosse Badek den Tuilerien, vor der Oper, dem Hôtel de Ville usw. Dem Kunst­wies das nach in einer furzen Besprechung einiger der wich- finn der Gegenwart erwachse die Aufgabe, die Neuanlagen so zu tigsten Gebiete der Gemeindeverwaltung. Er erörterte die gestalten, daß sie sich dem Alten würdig einfügen. Frage einer gerechten Verteilung der Steuerlast, zeigte die Möglichkeit des Betriebes von Unternehmungen der Industrie, des Verkehrs, der Lebensmittelversorgung durch die Stadt­gemeinde, forderte eine durchgreifende Regelung der Lohn­und Arbeitsverhältnisse der Gemeindearbeiter, eine sozial gerichtete Ausgestaltung unseres Schul- und Bildungswesens, Eine Luftballonwettfahrt mit Automobilverfolgung soll nun und so weiter. Auf all' diesen Gebieten kann die Mitarbeit der Sozialdemokraten fruchtbringend werden und ist es viel- Er hat Untersuchungen hierüber bei 6551 Kindern aus dem auch von Berlin ausgehen. Es sind folgende Bestimmungen ge troffen: fach schon geworden. In demselben Maße, wie die Zahl der Scheunenviertel und dem Viertel am Moltenmarkt angestellt. Es steigen vier Ballons mit weißer, roter, gelber und blauer Sozialdemokraten im roten Hause zunahm, und die sozial- Notwendig sei für Kinder von 7, 8 und 9 Jahren eine Schlafzeit Flagge auf. Die Automobile finden sich 12 Uhr mittags auf der demokratische Fraktion an Einfluß gewann, bequemte die bon 8 Uhr abends bis 7 Uhr morgens, von 9 und 10 Jahren Spandauerstraße ein, beim ehemaligen Aeronautischen Obserba bürgerliche Mehrheit sich zu Zugeständnissen, die sie früher bon 29 Uhr bis 7 Uhr, bon 12 und 13 Jahren von 9, von 14 Jahren torium am Tegeler Schießplab, gegenüber der Kaserne des Luft­bon 10 Uhr, sämtlich bis morgens 7 Uhr. Gegenüber diesen not- schifferbataillons. Die Kommission sportif läßt 12 Uhr mittags als unmöglich zurückgewiesen hatte. In der Diskussion, wendigen Schlafzeiten von 11 bis 9% Stunden finden sich Diffe- einen Pilotenballon auf. 12 Uhr 15 Minuten tönnen die Wagen die sich an den Vortrag anschloß, wurde besonders die Lage renzen von 40 Minuten bei siebenjährigen Kindern, bei allen abfahren, falls die Windrichtung über Berlin geht, anderenfalls be­der Gemeindearbeiter noch näher beleuchtet. Von einem anderen von mehr als einer Stunde bis zu 1 Stunde 40 Minuten. stimmt die Kommission sportif die Abfahrt. Die Ballons müssen früheren Gemeindearbeiter, Genossen Hoffmann, wurde ge- Die Ursache ist nicht in der Ueberbürdung durch die Schule zu zwei Stunden nach erfolgtem Aufstieg landen, jedoch kann die schildert, wie in den städtischen Betrieben besonders die suchen; auch die ererbten und erworbenen tranthaften Zustände Stommiffion sportif diese Zeit auf drei Stunden verlängern. In Organisierten drangsaliert werden, so daß für sie das sind nur unerheblich. Als hauptsächliche Ursachen kommen in Be- jedem Ballon und jedem Automobil fährt ein Unparteiischer mit. Roalitionsrecht nur auf dem Papier steht. Zadek hob in tracht die Unfähigkeit der Eltern, die Bedeutung des Schlafes au Es gibt vier Ehrenpreise Kunstgegenstände aus Silber, welche seinem Schlußwort hervor, daß solchen Drangsalierungen be- würdigen, und vor allem mißliche soziale Berhält. den Ballonführern bezw. den Automobilisten zufallen. Alle Ballon­gegnet werden kann durch unermüdliche Stärkung der nisse. Nur ein Drittel der Kinder kann in einem Bett allein und Automobilführer erhalten eine filberne Grinnerungsmedaille. schlafen. Ueber 63 Proz. schlafen zu zweien und Organisation und durch fortdauernde Mehrung der Vertreter Broz. zu dritt, nicht gering ist auch die Zahl, die sogar zu überfahren und schwer verletzt wurde gestern in der Aus dem Straßengetriebe. Von einem Omnibus der Sozialdemokratie im roten Hause. bieren in einem Bett schlafen müssen. In der Presse Weberstraße der Privatier Lehmann, welcher einen Omnibus der Im 8. Bezirk, dessen Wähler am 23. Oktober zur Ersatz- müsse man viel eindringender auf die Schädlichkeit hinweisen, die Linie 19 bemukt hatte. Er sprang in der Nähe der Landsberger­wahl schreiten sollen, ist nicht ein neuer Sit zu erobern, Kinder des Abends zu Vergnügungen mitzunehmen, und auf die Straße von dem in der Fahrt befindlichen Wagen ab, ohne darauf sondern ein alter zu behaupten, aber diese Wahl ist darum verderbliche aufregende Lektüre. Dann aber sollte auch die Schule zu achten, daß unmittelbar hinter dem Gefährt ein zweiter Omnibus nicht minder wichtig. Bis jetzt hat der Freisinn den im Sommer nicht vor 8, im Winter nicht vor 9 Uhr beginnen, folgte. Der Führer des letzteren bemühte sich vergeblich, das Ge Wählern noch keinen Kandidaten präsentiert, doch ist es denn ein früheres zubettbringen der Kinder ist durch die gesamten spann rechtzeitig zum Stehen zu bringen. 2. wurde von den Pferden aweifellos, daß das geschehen wird. Wo es fich darum sozialen Verhältnisse nicht möglich. Zum Schluß weist der Vor- niedergerissen und geriet unter den schweren Wagen, deſſen Räder tragende noch auf die Verdienste hin, die sich Staat und Gemeinde ihm über die Brust und Beine hinweggingen. Der Schwerverletzte, handelt, der Sozialdemokratie einen ihrer Bezirke streitig zu erwerben können durch Schaffung billiger und gesunder Arbeiter welcher eine Quetschung des Brustkastens, Bein- und Rippenbrüche machen, da liebt es der Freisinn, möglichst spät mit wohnungen. erlitten hatte, wurde nach dem Krankenhause Friedrichshain über­feinem Randidaten hervorzutreten. Diese In der Diskuffton bestätigt Schularzt Slocifti- Botsdam, daß geführt. Ein Zusammenstoß eines Straßenbahn. Vorsicht ist nötig; denn wenn der Auserforene zu zeitig dem ein früheres Bubettbringen nicht gut möglich ist und wendet sich wagens mit einem Zweirade fand gestern nachmittag in der Lichte der Deffentlichkeit preisgegeben wird, dann haben die gegen das Beibehalten der sogenannten guten Stube". Rektor Dorotheenstraße statt. Der in der Lothringenstraße 41 in Weißenfee Wähler die Möglichkeit, ihn genauer zu betrachten, als ihm Fuhrmann- Breslau meint, daß ein späterer Schulanfang nicht wohnende Kaufmann Brize fuhr, vom Brandenburger Tor und seinen Gönnern lieb ist. möglich sei. Die fleineren Kinder müßten trotzdem früh aufstehen tommend, auf einem Zweirade die Dorotheenstraße entlang. In der Mit einer Mahnung zu eifrigsfer Agitation wurde die und dann allein in der Wohnung bleiben. Nähe der Wilhelmstraße steuerte er die Maschine, einem Möbel­Wie es in den Wohnungen Berlins aussieht. wagen ausweichend, auf das Straßenbahngleis, auf welchem ihm Wählerbersammlung vom Borsigenden Genossen Werner ge- bringt der Kongreß für Kinderforschung und Jugendfürsorge ein Straßenbahnzug der Linie O( Charlottenburger Straßenbahn)| schlossen. Möge diese Mahnung beherzigt werden auch von mieder an den Tag. Es ist wahrhaft betrübend, wenn man da entgegentam. B. faufte gegen den Borderperron des Kraftwagens, denen unserer Genossen, die nicht an der Versammlung teil- hört, daß in manchen Wohnungen der Hauptstadt die Kinder zu wurde zurückgeschleudert und stürzte seitlich auf das Straßenpflaster. nahmen. Wenn jeder seine Pflicht tut, so wird am zweien, zu dreien, ja sogar zu vieren in einem Bett schlafen. Wenn Der Kaufmann erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und wurde in 23, Oftober der 8. Bezirk aufs neue einen les auch nit durchweg den Gesundheitskommissionen aur Schuld besinnungslosem Zustande nach der Charité übergeführt

Auf einem Kongreß für Kinderforschung und Jugendfürsorge, der gegenwärtig hier in Berlin tagt, hat ein Berliner Schularzt Dr. Bernhardt ein Referat gehalten, das auf unsere sozialen Ver­hältnisse ein grelles Schlaglicht wirft und dessen Inhalt wir des­wegen kurz wiedergeben möchten. Dr. Bernhardt sprach:

Ueber den Schlaf der Berliner Gemeinde. schüler."

Berliner Buchgewerbesaal. Am 1. Oktober wurde der Berliner Buchgewerbesaal, welcher zahlreichen buchgewerblichen Korporationen als Versammlungs- und Ausstellungsraum dient, aus dem bis­herigen Lokal, Friedrichstr. 231, nach dem Geheimrat Hofmannschen Papierhaus, Dessauerstr. 2, verlegt. Der Buchgewerbesaal befindet sich dort im Borderhause 3 Treppen und ist, wie bisher, täglich von 11 Uhr vormittags bis 2 1hr nachmittags geöffnet. Es liegen dort die neuesten Fachzeitschriften aus, und es steht den Besuchern auf Wunsch die Bibliothet der Berliner Typographischen Gesell­schaft während der Lesestunden zur Verfügung.