Handen. Die Entstehung des Feuers, das erst bemerkt wurde, als der Qualm in die Schlafzimmer drang, wird auf die Entzündung bon Preßkohlen zurückgeführt. Diese und die Holzvorräte brannten im Keller und verursachten enormen Qualm.
Faft gleichzeitig hatte der 11. Zug einen ähnlichen Brand in der Hafenheide 65 zu löschen. Dort standen in einem Keller Lattenberschläge, in denen Preßkohlen lagerten, in Flammen. Nachts um i Uhr brannten in einem Kesselhause. in der Melchiorstr. 10 Maschinen, Kohlen und anderes. Ferner hatte die Wehr in der Rüdersdorferstr. 26 au tun, wo in einem Kesselhause Feuer ausgekommen war. Späne und anderes waren dort in Brand ge= raten. Wegen eines Gardinenbrandes erfolgte ein Alarm nach der Linienstr. 247. Außerdem wurde die Wehr noch nach der Kaiser Wilhelmstr. 18m und anderen Stellen gerufen.
Der Sportpark Steglit rüstet für nächsten Sonntag, den 7. Ottober, nochmals zu einem Renntage. Zwei Dauerrennen mit Motorschrittmachern stehen auf dem Programm, und zwar eins über 50, das andere über 100 Kilometer. Im ersteren konkurrieren Goor, Ryser, Stellbrink und Schipke. Die Attraktion bildet das längere Rennen, in dem die gegenwärtig tatsächlich schnellsten vier Fahrer der Welt zusammentreffen. Dies sind der Inhaber des Stundenweltrekords Baul Guignard, der seit drei Monaten in Deutschland nicht besiegt wurde und den Großen Preis von Berlin , das Zweistundenrennen in Leipzig und zweimal die Meisterschaft von Europa gewann, die Sieger der beiden Großen Preise von Europa in Steglitz und Leipzig , Thaddäus Robl und Piet Didentmann, die beiden alten Rivalen, und der schnelle Franzose Contenet, der Inhaber des Leipziger Bahnrekords über die Stunde( 87,100 Kilometer).
Vorort- Nachrichten.
die Stadtverordneten Dr. Borchardt und Genossen darüber, wann erhalten. Selbstverständlich muß das Gehalt dieser Belden Beamten die Gemeinde allein tragen. eine Beschlußfaffung zu erwarten sei. Eine Besprechung der von Dr. Borchardt begründeten Inter - befügt übrigens noch eine Anlage, welche der Gemeinde wohl Kosten pellation erübrigte sich, da der Oberbürgermeister Schuste hrus verursacht, aber keinen Pfennig einbringt, nämlich die Rennbahn An Renntagen sind alle einigermaßen abkömmliche eine entgegenkommende Erklärung abgab und für die nächste Sigung Karlshorji. eine Vorlage betreffs Einsegung einer gemischten Deputation in Polizeibeamte auf der Rennbahn dienstlich beschäftigt, um einerseits Aussicht stellte. für Ordnung zu sorgen und andererseits darauf zu achten, daß Wettlustige ihr Geld nicht beim Buchmacher, sondern am Totalisator verspielen. Während nun jeder kleine Schausteller für Luſtbarkeitssteuer und auch für Aufsichtsgebühren seinen Tribut im voraus an die Gemeindekasse zahlen muß, ist der Verein für„ Hindernisrennen" trot seiner großen Einnahmen, trotz seiner großen Konzerte von jeglicher Abgabe befreit. Daß ein Unternehmen wie dieses solche Vorzüge genießt, ist nicht gut zu verstehen. Treptow - Baumschulenweg.
Die Anfrage der Stadtb. Bollmann( lib.) und Genossen, wie weit die Verhandlungen wegen Erwerbung geeigneten Terrains behufs Errichtung eines
Gemeindefriedhofes
gebiehen seien, beantwortete Bürgermeister Matting dahin, daß ber vom Magistrat eingesetzte Ausschuß bei der Regierung um die Genehmigung zur Anlage eines Gemeindefriedhofes auf den MöckrizWiesen nachgesucht habe. Eine Entscheidung habe die Regierung noch nicht getroffen.
Der Gerüsteinsturz beim Neubau des SchillerTheaters bildete den Inhalt einer weiteren Interpellation.
Wie in anderen Vororten, so treiben auch in Treptow - Baum schulenweg des Abends sogenannte schwere Jungens ihr Unwesen, von denen Passanten angerempelt werden. Trotzdem auch TreptowBaumschulenweg mit Sicherheitsbeamten genügend versehen ist, geStadtv. Hirsch( Soz.) setzte in seiner Begründung die Ur- lingt es nur in den seltensten Fällen, polizeilichen Schuß zu erhalten. fachen des Unfalles vom 29. Auguſt auseinander und hielt den Daß die Polizei beim Ueberwachen von Verſammlungen so schwer mehrheitsparteien und dem Magistrat vor Augen, daß fie bei einem zur Stelle ist, haben die Einwohner bisher noch nicht wahrgenommen. früheren Unfall auf demselben Bau alle Unregelmäßigkeiten der Im Interesse der Einwohnerschaft liegt es, daß auch des Abends Unternehmer rundweg bestritten hätten. Leider habe der Vorfall spät Schuß anzutreffen ist. Die Treptow - Baumschulenweger Behörde bewiesen, wie berechtigt die Beschwerden der Arbeiter gewesen seien wird hoffentlich aus dieser Anregung nicht auf eine notwendige Ver und wie leichtsinnig man mit dem Leben und der Gesundheit der mehrung der Sicherheitsbeamten schließen, sondern in Zukunft auf Arbeiter umgehe. eine gute Verteilung derselben bedacht sein.
Wider Erwarten gab Oberbürgermeister Sch u ste hrus, der bei dem früheren Unfall sich als Sachwalter der Unternehmer entpuppt hatte und nicht genug über sozialdemokratischen Terrorismus getern fonnte, diesmal zu, daß seiner Ansicht nach die Unternehmer die Schuldigen seien.
Stadtv. Hirsch nagelte dies Zugeständnis fest und vertrat von neuem die Forderung der Anstellung von Arbeiterkontrolleuren und von Vergebung städtischer Arbeiten nur an solche Firmen, die die zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern vereinbarten Bedingungen innehalten.
Dienstmädchenlos. Die traurige und rechtlose Lage der Dienst boten, die zugleich der Schlüssel zur Dienstbotennot ist, ist schon des öfteren gefchildert worden. So manche Herrschaft weiß nicht genug von der Begehrlichkeit der Dienstmädchen von heute zu sprechen, und in der Regel sind es gerade diejenigen, die ihnen nicht immer die größte Bewegungsfreiheit und die besten Bedingungen im Dienſte stellen. So hatte die in der Baumschulenstr. 7 bei dem Bankbeamten Helbing dienende M. Sendte nicht gerade die beste Zeit und, wie man uns mitteilt, nicht etwa, daß sie in der Verrichtung ihrer Die Herren von der bürgerlichen Mehrheit verhielten sich, ab- Arbeiten pflichtvergessen war, sondern weil sie sich den unregelgesehen von Dr. Spiegel, ruhig, sie mochten wohl zu der Ermäßigen Launen ihrer Herrin nicht in gewünschter Weise fügen fenntnis gekommen sein, daß es auf die Dauer nicht geht, Beschwerden wollte. Die Frau soll sich sogar zu Schlägen verstiegen haben. von Arbeitern mit ein paar Phrafen von der Begehrlichkeit der Als sich das Dienstmädchen bei ifrem„ Herrn" über Massen und der Notlage der Unternehmer abzutun. die Behandlung beschwerte, verbot dieser ihr, mit irgend einer Person über das Vorgefallene zu sprechen. Das Mädchen fündigte. Von jetzt ab hinderte man sie, ihren freien Sonntag zu machen. Als sie um Urlaub bat, um sich eine andere Stellung zu fuchen, ließ man sie nach Ach und Krach wohl gehen, hinderte sie jedoch, ihren Dienst zu Ende zu führen. Bei ihrer Entlohnung wurden 10 M. abgezogen mit der Motivierung, daß an ihre Stelle die Herrschaft sich eine Reinemachefrau holen müsse. Für den Fall, daß das Dienstmädchen noch Ansprüche geltend machen würde, legte man ihr einen Schein zur Unterschrift vor, daß sie nichts mehr zu verlangen habe. Dieses Vorkommnis nur eins von den vielen- erklärt mehr als alles überflüssige Gerede die Dienstbotennot. Die Zeit allzu großen Duldens ist auch bei unseren Dienstboten vorüber, auch sie empfinden den Drang nach Besserstellung ihrer Lage. Reinickendorf - Oft.
Ein sozialdemokratischer Antrag auf Einführung einer Wohnungsinspektion
Die Charlottenburger Stadtverordneten hielten am Mittwoch eine äußerst umfangreiche und wichtige Sigung ab. Eine lebhafte Debatte rief zunächst der Fall Penzig hervor. Die Regierung hat bekanntlich der Wahl des liberalen Stadtverordneten Dr. Benzig in die Schuldeputation ohne Angabe bon Gründen die Bestätigung versagt. Die hiergegen eingelegte Beschwerde der Versammlung hat der Kultusminister mit dem Hinweis darauf abschlägig beschieden, daß Herr Dr. Penzig den Religions durch für diese Tätigkeit vorgebildete Techniker und Hygieniker unterricht, eine der wesentlichsten Grundlagen der preußischen Bolts- wurde von dem Stadtv. Vogel( Soz.) ausführlich begründet. schule", planmäßig und in entschiedener Weise bekämpfe. Diesen Redner wies an der Hand eines umfangreichen Materials die hohe Bescheid des Ministers unterzog als erster Redner Stadtverordneter Bedeutung der Wohnungsinspektion für die Volksgesundheitspflege nach, Dr. Crüger( lib.) einer scharfen Stritit. Es handele sich hier um eine er zog aber nach einer zufriedenstellenden Erklärung des Oberbürgerprinzipielle Frage, um den Versuch der Vernichtung des Selbst- meisters seinen Antrag schließlich zurück. Wenn demnächst in Charlotten verwaltungsrechts der Gemeinden durch die staatliche Aufsichts- burg eine sachgemäße Wohnungsinspektion eingeführt wird, so ist das behörde. Der Minister tehre in erster Linie den Standpunkt des nicht zum mindesten dem fortgesetzten Drängen der sozialdemokratischen Kirchenministers heraus und scheine ganz vergessen zu haben, daß Fraktion zu danken. er auch noch Unterrichtsminister sei. Auf die Entscheidung des Endlich überwies die Versammlung noch den von den SozialMinisters gebe es nur eine Antwort: die Wiederwahl von demokraten eingebrachten Antrag auf Dr. Penzig in die Schuldeputation. Will der Minister den Konflikt haben, so mag er ihn haben, wir werden den Fehdehandschuh auf nehmen. Das sind wir nicht nur uns, sondern auch den übrigen Kommunen schuldig.
Revision des Normaletats
nach kurzer Begründung durch den Stadtv. Hirsch einem Ausschuß von 15 Mitgliedern. Die sonst noch erledigten Vorlagen ermangeln des allgemeinen Interesses.
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Otto Glas. Von einem schmerzlichen Verlust sind die Genossen Reinickendorfs betroffen. Dtto Glas, in dem sich die Parteibewegung Reinickendorfs verkörperte, ist am Mittwoch früh furz nach Beginn In ähnlichem Sinne äußerte sich Stadtv. Dr. Riel von der meist aus Nationalliberalen bestehenden Freien Vereinigung. der Arbeit an den Folgen eines Schlaganfalles gestorben. Noch am So scharf auch das Vorgehen des Ministers zu verurteilen sei, so hätten Sonntag, zur Feier seines 50. Geburtstages, sprachen seine Freunde wir doch leider fein Mittel, dem Minister unsere Ansicht aufzuzwingen. Bon aufsehenerregenden Vorkommnissen in der Dr. Edelschen den Wunsch aus, daß er noch lange in ihrer Mitte sein sollte. Während Es scheine ganz ausgeschlossen, daß wir etwas erreichen, wenn wir Heilanstalt für Gemütstranke zu Charlottenburg wußte am Mittwoch der schwersten Zeit des Sozialistengesetzes war Glas VertrauensDr. Benzig wieder wählen, bestätigt wird er das nächste Mal eben abend eine Korrespondenz zu berichten. In derselben wurde be- mann des damals noch großen Agitationsbezirkes Reinickendorf . Der sowenig wie jetzt. Wolle die Versammlung aber zwecks Aussprache hauptet, daß die Kranken unmenschlich behandelt und von den Arbeiterbildungsverein als die erste Organisation nach dem Sozialisteneines ganz besonders energischen Protestes nochmals Benzig wärtern mit Stöcken und Gummischläuchen traftiert würden. Um gesetz, wie der jetzige Wahlverein, zählten ihn zu den Gründern. präsentieren, so werde er und vielleicht der größte Teil seiner fie am Schreien zu verhindern, verabreichte man ihnen stark wirkende Eine große, aufopfernde und allezeit freudige Tätigkeit für die Sache Freunde für die Wiederwahl sein. Stadtv. Borchardt( Soz.) führte aus, daß das Bestätigungs- Betäubungsmittel. Die plögliche Enthüllung wird auf folgendes des Proletariats zeichnete ihn aus. Möge er den jüngeren Genossen Stadty. Borchardt( So.) führte aus, daß das Bestätigungs- Vorkommnis recht gefeßlich überhaupt nicht existiere, sondern von der Regierung Vorkommnis zurückgeführt: Am 30. Auguſt ſtarb in der Anstalt ein leuchtendes Vorbild sein. Die Beerdigung findet am Sonntag usurpiert sei. Wenn man auf diesem Standpunkte stehe, bleibe nur der 35 Jahre alte frühere Arbeiter Benno Rothschild, der als statt und wird im Inseratenteil noch besonders bekannt gegeben. der schon früher von ihm vorgeschlagene Weg übrig, daß die Ver- Epileptiker seit einem Jahre in der Anstalt interniert war. fammlung einfach eine städtische Deputation zur Verwaltung der Kurze Zeit darauf erhielt der Bruder des Verstorbenen Mit Lysol zu vergiften verfuchte sich gestern abend die in der äußeren Angelegenheiten der Schule einsetze. Er halte auch heute eine Karte, worin mitgeteilt wurde, daß sein Bruder keines Provinzstraße in Reinickendorf wohnhafte 23jährige Fabrikarbeiterin noch diesen Weg für den geeignetsten. Wolle aber die Versammlung natürlichen Todes gestorben sei. Rothschild stellte am 6. September Frida R. Auf das Geschrei der Lebensmüden eilten die Nachbarn wahl von Benzig einen besonders starken Protest erheben zu können, Mittwoch zwei belastete Wärter verhaften. Der Leiter der Heilanstalt den Magen aus und veranlaßte die lleberführung des Mädchens diesen Weg nicht beschreiten, sondern glaube sie, durch die Wieder der Staatsanwaltschaft die Karte zur Verfügung und diese ließ am herbei, die das Mädchen bewußtlos auf dem Boden liegend vorfanden. Der sofort hinzugerufene Arzt pumpte der Unglücklichen so würden seine Freunde den Eindruck dieses Protestes nicht dadurch abschwächen, daß sie Dr. Benzig nicht wiederwählen, sie würden ihm, Erklärung:„ Die Verhaftung eines vor einem Monat entlassenen liegt. Das Motiv der Tat soll Liebesgram sein. Dr. Edel gibt zu der Angelegenheit folgende nach dem Lazarus- Krankenhause, wo die R. fast hoffnungslos danieder wenn er vorgeschlagen wird, ihre Stimmen geben. Hiermit war die Angelegenheit erledigt. Es unterliegt keinem Pflegers des Asyls für Gemütskranke zu Charlottenburg ist desZweifel, daß Dr. Penzig wiedergewählt wird. halb erfolgt, weil dieser bei einem erregten einem erregten epileptischen Spandau . Geisteskranken in der Abwehr eines Angriffes seine Befugnisse Das„ Spandauer Tageblatt" teilt in seiner Donnerstagnummer überschritten hatte. Ein fürzlich probeweise eingestellter Oberpfleger den von der Berliner sozialdemokratischen Stadtverordnetenfraftion wurde gleichfalls in Haft genommen, da er ohne Auftrag der Aerzte gestellten Antrag, betreffend die Erhöhung der Löhne der städtischen hervor. Frau Stadtschulrat Minna Cauer hatte ihre Aufnahme in dem Patienten Chloral verabreicht hatte. Der betreffende Patient, Arbeiter und Gewährung einer Teuerungszulage mit und bemerkt die Wählerliste mit dem Hinweis auf§ 5 der Städteordnung in ein durch chronische Krankheit stark geschwächter Mann starb an Verbindung mit§ 24 Titel 1 des Allgemeinen Landrechts beantragt. Bauchfellentzündung. Die genannten Unregelmäßigkeiten fanden in Der Ausschuß hat dem Einspruch nicht stattgegeben. dem am Charlottenburger Ufer belegenen besonderen Hause für die von der Stadt Berlin der Anstalt in Pflege gegebenen epileptischen Kranten statt."
Der Bericht des Ausschusses über die Einsprüche gegen die Richtigkeit der Wählerliste rief eine Debatte über das
Frauenstimmrecht
Sanitätsrat
"
hierzu:
" Da sind wir Spandauer den Berlinern doch über; wir haben nicht erst gewartet, bis unsere auf dem Aussterbeetat stehende fozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion einen derartigen Antrag gestellt hat; wir sind, Gott sei Dant, mit dieser Arbeit endlich fertig geworden und haben die städtischen Arbeiter reichlich bedacht, wenn dies auch das sozialdemokratische Leiborgan, der Vorwärts", nicht zugestehen will. Wir sind übrigens gespannt, ob die reiche Residenzstadt Berlin die Löhne ihrer Arbeiter so reichlich bemessen wird, wie dies das arme Spandau getan hat. Wir werden später, wenn die Stadtverordneten und der Magistrat von Berlin seine diesbezüglichen Beschlüsse gefaßt hat, noch einmal auf diese Angelegenheit zurüdkommen und es würde uns freuen, wenn wir bas Gegenteil von dem berichten könnten, was wir jetzt befürchten."
Als Referent des Ausschusses betonte Stadtv. Hirsch, daß die Stadtverordnetenversammlung teine gesetzgebende Körperschaft sei; wäre sie dies, dann hätte der Ausschuß vielleicht den Frauen, falls Ob diese Darstellung richtig ist, dürfte die nähere Untersuchung die sonstigen gesetzlichen Voraussetzungen zutreffen, das Wahlrecht. eingeräumt. Die Versammlung habe nur zu prüfen, ob Frauen ergeben; fest steht, daß dem Kranken Chloral( ein Mittel, welches auf Grund der bestehenden Gesetze in die Wählerliste auf die Kranken zur Beruhigung erhalten) ohne Anordnung des Arztes genommen werden könnten und diese Frage habe er ber- in größeren Mengen zugeführt worden ist. Wie verlautet, sollen neint. Nach der Städteordnung von 1808 hatten die Frauen den Kranken auch größere Mengen Betäubungsmittel zugeführt unter bestimmten Voraussetzungen das Bürgerrecht, aber nicht worden sein, wenn Revision stattfinden sollte, so daß dieselben bei das Wahlrecht. 1881 sei ihnen das Bürgerrecht genommen. Davon, der Revision wie stumm und bewußtlos dalagen. Die gegen die daß sie ein Wahlrecht hätten, sei in der geltenden Städteordnung nicht die Rede. Alle Kommentatoren stimmten darin überein, daß wärter Tietz und Maloffa eingeleitete Untersuchung hat, wie der ihnen fein Wahlrecht zustehe, das Oberverwaltungsgericht habe sich B. 8. am Mittag" mitgeteilt wird, den Zwed, zu ermitteln, ob die Es gehört sicher eine starke Dosis Dreistigkeit dazu, von einer aus Anlaß eines Spezialfalles allerdings handelte es sich da um bei Rothschild festgestellte Bauchfellentzündung auf ein strafbares auf dem Aussterbe- Etat stehenden sozialdemokratischen Stadtdie Auslegung der Landgemeindeordnung auf den gleichen Verschulden zurückzuführen ist oder nicht. Ueber den Mißbrauch des verordnetenfraktion zu sprechen. Ein Blatt, das so dem GewissensStandpunkt gestellt. Wünschenswert wäre es, wenn Frau Cauer Medikaments durch den Oberwärter Malotka wird bemerkt, daß früh zwang und der politischen Mundtotmachung der Arbeiter das Wort eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts herbeiführen würde. morgens in der Expedition der Anstalt die Oberwärter und redet, hätte, selbst wenn von einem Rückgang der Sozialdemokratie Dem gegenüber betonte Wärterinnen die für die einzelnen Kranken benötigten Medikamente die Rede sein könnte, alle Ursache, etwas zurückhaltender zu sein. Stadtv. Dr. Borchardt( Soz.) den Standpunkt der sozial- in Empfang nehmen. Die Medikamente sind also zwar den Ober- Indes hat auch der Spandauer Magistrat nicht ohne äußeren demokratischen Fraktion. Wir brauchen uns nicht darum zu fümmern, ob man 1850 geglaubt hat, die Frauen eriſtieren im wärtern zugänglich, dürfen aber nur auf Anweisung eines Arztes Anstoß eine Gehalts- und Lohnzulage in Aussicht gestellt. die die Ges hälter öffentlichen Leben überhaupt nicht, sondern wir haben uns nach den verabfolgt werden. Im Falle Rothschild ist festgestellt, daß Malotta Unsere Genossen waren es gerade immer, und Löhne der Arbeiter niedrigen Beamten und gegenwärtigen Verhältnissen zu richten, und hiernach eristieren die einmal Chloralhydrat eigenmächtig verabfolgt hat. schon längst für aufbesserungsbedürftig hielten; denn zwischen den Frauen im öffentlichen Leben sehr wohl. Deshalb haben die Frauen, Wie der„ Lokal- Anzeiger" gestern abend berichtete, ist noch ein Privilegierten Spandaus und Berlins besteht kein Unterschied in soweit sie die Voraussetzungen der Städteordnung erfüllen, das dritter Anstaltswärter verhaftet worden. Die Verhaftung soll des- dieser Frage. Diese wie jene zeigen ein nur mangelndes Verständnis Bürgerrecht und damit auch das Wahlrecht. Wir haben uns nicht halb erfolgt sein, um einer Kollisionsgefahr bei den notwendig ge- für die Lage der unteren Beamten und Arbeiter. Und daß die ängstlich an die Anschauungen von vor 50 Jahren zu klammern, wordenen zahlreichen Vernehmungen zu begegnen. Magistratsvorlage in ihrer jezigen Gestalt noch sehr unzulänglich ist, sondern unsere Entscheidungen nach dem Wortlaut der Gesetze zu haben wir dem„ Spand. Tagbl." erst vor kurzem unter die Nase ge treffen. Deshalb find wir der Meinung, daß dem Einspruch von halten, wofür es uns allerdings bis heute die Antwort schuldig geFrau Cauer stattzugeben sei. Die Versammlung ties mit Inapper Mehrheit den Einspruch blieben ist. Wer sich in der Beit der Teuerungsverhältnisse brüstet, wenn doch einmal etwas für die Arbeiter geschieht, zeigt nur das zurüd. Nach Erledigung einer Reihe Vorlagen von geringerer Begeringe Verständnis für die Lage derselben. deutung befaßte sich die Versammlung mit der Frage der
Verwendung städtischen Terrains.
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Der Magervichhof, der bekanntlich der Genossenschaft für Vieh bertvertung gehört, gestaltet sich immer mehr zu einem Großbetriebe aus. Die vorhandenen Stallungen mußten erweitert werden, so die große Rinderhalle, welche über 2000 Rinder faßt. Zu einem Ueberblid über den Verkehr mögen folgende Bahlen dienen: 1904-05 Potsdam. tourden aufgetrieben 35 450 Rinder, 265 465 Schweine, 2365 418 Die hiesige Arbeiter- Bildungsschule beginnt heute ihren neuen mit Nationalökonomie". Vortragender ist Auf Antrag der sozialdemokratischen Fraktion hatte die Ver- Gänse. Der Pferdemarkt, welcher allmonatlich einmal abgehalten Kursus fammlung am 20. Dezember 1905 beschlossen, den Magistrat zu er- wird, scheint dagegen den Erwartungen nicht zu entsprechen. Im Dr. Goldschmidt. Der Kursus umfaßt zehn Abende. Er findet fuchen, mit ihr in gemischter Deputation zu beraten, auf welche allgemeinen dürfte Herr Detonomierat Ring, die Seele des ganzen heute und an jedem Freitag der folgenden Wochen abwechselnd in Weise das Terrain, welches die Stadt durch Kauf eines Teiles der Unternehmens, großes Glück mit diesem landwirtschaftlichen Unter- Potsdam( Nestaurant Ladenthin) und in Nowawes - Neuendorf Jungfernheide sowie zur Ermöglichung des Bismardstraßen- Projektes nehmen haben. Die Gemeinde Friedrichsfelde hat bisher( Schmidts deutsche Festfäle) statt. Die Vorträge beginnen pünktlich vom Fistus erworben hat, gänzlich oder doch zu einem Teile für von dieser gewerblichen Anlage Nuhen noch nicht gezogen. Die um 9 Uhr und enden um 10 Uhr. Der Besuch des heutigen die Stadt nußbar gemacht werden fann, ohne daß es durch Verkauf Verwaltung hat bisher keine Gewerbesteuer bezahlt. Die Gemeinde ersten Vortrags steht jedem unentgeltlich frei. Möge die hiesige aus städtischem in privaten Befig übergeht. Da der Magistrat auf ist dagegen verpflichtet, dagegen verpflichtet, ständig zwei Polizeibeamte auf organisierte Arbeiterschaft nun dafür sorgen, daß dieser zweite Kursus diesen Beschluß noch keine Antwort erteilt, hatte, interpellierten ihn dem Viehhofe zu stationieren, um die Ordnung aufrecht zu lebenso gut besucht wird wie der erste.
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