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Br. 233. 23. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Samabend, 6. Oktober 1906.

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Ausführungen richtigzustellen.

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werden vermag.

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lassen, weil ihnen das Schwergewicht einer theoretisch- wissenschaft­lichen Bildung fehlt."

Aus der zusammenfassenden Schlußbetrachtung:

Wir glauben, daß die Partei allen Anlaß hat, mit den Ergebnissen dieser Tagung zufrieden zu sein; sie werden in mannig­deutschen Arbeiterbewegung zu erfrischen und zu kräftigen. facher Beziehung dazu dienen, die historische Entwickelung der

die Massenstreiffrage...

Genossen Bader   und den Genossen im Reiche verraten, daß Wels sächsischen Wahlbewegung mit revolutionärer Gewalt aus den Das Mannheimer   Ergebnis." Vorsitzender der Berliner   Filiale des Zentralverbandes der Massen hervorgebrochen und dann vom Parteivorstand gebremst" Als wir in unserer Donnerstagnummer den Artikel der Tapezierer und eifriger Bekämpfer der Lokalisten ist! Auch worden sei, mußte gründlich abgetan werden, wenn es nicht unheil Magdeburger Volksstimme", das Mannheimer Ergebnis", zum Genosse Bader   hätte das leicht in Erfahrung bringen können. Aber stiften sollte, und so war Bebel gezwungen, die Hindernisse, die in Deutschland   einem Massenstreit im Wege stehen, mit einer Schärfe Abdruck brachten, erklärten wir, auf eine Kritif des Artikels ver- der Zweck mußte ihm das Mittel heiligen, und der Zweck war ja zichten zu wollen. zu betonen, die einen gewissen Gegensatz zu seiner Rede in Jena  die Partei von der Kraleelerei zu befreien! Inzwischen hat sich bereits am Dienstag eine zu bilden schien. Magdeburger   Parteiversammlung, in der die Delegierten zum Nun spuft in dem Artikel der Magdeburger Boltsstimme" auch Auch an seinen Ausführungen über die preußisch russische Mannheimer   Parteitag Bericht erstatteten, mit diesem Artikel an allen Ecken und Enden das Wort des Genossen Wels von dem Interventionsfrage haben wir um so weniger etwas auszusetzen, Beschäftigt. Dies der Provinz". Die beiden Magdeburger   Delegierten, die Genoijen schleunigst mit der ganzen Parteigenossenschaft außerhalb Berlins   als Genosse Maurenbrecher in der Neuen Gesellschaft" entdeckte, " Bäckerdugend" wird als wir dem Sinne nach dieselben Einwendungen gemacht haben, so Brandes und Holzapfel, erflärten, der " Boltsstimme" gebe nur die Meinung der Redaktion, nicht die der identifiziert, obgleich ja schon das Wort Bäckerdugend" dem Zweifel daß wir vor einer furchtbar ernsten Situation" ständen und Bülow Magdeburger Arbeiter wieder; sein Bessimismus entspreche durchaus Ausdruck gibt, daß dies Dußend wirklich aus Zwölfen besteht. Nun, demnächst Bismards polnische Politit vom Jahre 1863 wiederholen Magdeburger   Arbeiter wieder; sein Pessimismus entſpreche durchaus der Mannheimer   Parteitag hat auch ganz sicherlich nicht den Bebel diese Quartanerweisheit abgetan. Es ist sicherlich nicht sehr Ausdruck gibt, daß dies Dußend wirklich aus zwölfen besteht. Nun, würde. Schärfer als wir, aber deshalb gewiß nicht zu scharf, hat nicht dem Eindruck, den sie in Mannheim   empfangen hätten. Genosse Eindruck empfangen, daß Genosse Wels der deutschen   Bartei angenehm, wenn die deutsche   Reichsregierung auf dem sozialdemo Bader, Redakteur des Magdeburger   Parteiorgans, gab die Er­klärung ab, daß er der Verfasser des Artikels sei, dessen Grundton eine solch geradezu blödsinnige Provokation ins Gesicht geschleudert fratischen Parteitage gewissermaßen vor dem Verdachte allzu reak­durchaus kein pessimistischer gewesen sei. Er habe den Artikel mur Etwas Derartiges lag ihm um so ferner, als die tionärer Absichten geschützt werden muß, allein die Schuld daran Berliner  " mit geschrieben, weil er Besorgnis gehegt habe, daß die Verliner sich ihren Auffassungen in Mannheim   nichts trägt allein jenes" Bäderdußend" von Literaten, die ihre haltlose wiederum als weniger isoliert dastanden. Sie hatten die Phantasie an allen Ecken und Enden der Windrose herumflattern den Lokalisten ins Schlepptau nehmen lassen Genugtuung, fich in ihren Auffassungen beispielsweise mit den und dem Parteivorstand das Leben sauer machen würden. das Leben jauer machen würden. Er habe mit seinem Artikel lebiglich dem Parteivorstand Samburgern und Leipzigern stets zusammenzufinden, und nicht nur mit ihnen, sondern zweifellos mit der großen Mehrheit des Partei­gegen die Berliner   Zersplitterer zu Hülfe kommen und die Attion, die in Mannheim   begonnen habe, nämlich die tages. Das Bäckerbugend, von dem Wels sprach, war in der Tat Partei von der Kraleelerei zu befreien", unterstützen versicht, daß die in Mannheim   durch Hinwegräumung so mannig nur ein Bäderdugend". Wir hegen deshalb auch die feste Bu­wollen. Die Versammlung wurde nach Baders Rede vertagt. facher Mißverständnisse und Vorurteile geschaffene Einheitlichkeit Angesichts dieser Diskussion, die sich in Magdeburg   an den Artikel der übergroßen Mehrheit der Partei auch durch den Artikel In erster Reihe gilt dies von den Auseinandersetzungen über der Magdeburger Boltsstimme" gefnüpft hat, erscheint es uns nun doch notwendig, wenigstens einige der schlimmsten Schiefheiten des der Magdeburger Volksstimme" nicht wieder erschüttert zu feitigung der Reibereien, die sich zwischen den gewerkschaftlichen Worum es sich in Mannheim   allein handeln konnte, war die Bes Artikels und der von Baader in der Versammlung selbst gemachten Auf die den Berlinern vorgeworfenen Mängel ihrer politischen eingestellt hatten. Das ist in erfreulichem Maße gelungen, nicht mit und den politischen Organisationen der Arbeiterklasse allmählich Wir hatten die Vermutung geäußert, daß der Artikel offenbar Organisation einzugehen, wird sich wohl ein andermal Gelegenheit irgendwelchem Hintergedanken auf einer von beiden Seiten finden. Wer, wie Genosse Gerisch, die Berliner   Parteiverhältnisse denn wenn die vorhanden gewesen wären, so wäre es nicht ge­nicht Magdeburger   Ursprungs sei. Genosse Bader   hat nunmehr die Autorschaft für sich in Anspruch genommen. Unsere Vermutung aus jahrzehntelanger Erfahrung fennt, dürfte wohl als berufenerer lungen sondern weil das gemeinsame Ziel die einen wie die Beurteiler gelten, als Genosse Bader.  stützte sich sowohl auf den Inhalt wie den Stil des Artikels. Und Im übrigen besigen die anderen zu gemeinsamer Arbeit zwingt. Dieser Zwang wird sich jedenfalls hat Bader   bei der Abfassung des Artikels nicht nur eine Berliner   keineswegs die ihnen zugeschriebene Arroganz, nicht immer wieder geltend machen, auch wenn die getrennten Wege, auf sei es wie immer gearteten Kritik Anregungen denen die gewerkschaftlichen und die politischen Organisationen bas erstaunliche Gabe bewiesen, sich in die Gedankengänge eines anderen auch aus der gemeinsame Ziel berfolgen müssen, einmal wieder Irrungen zwischen ganz überraschend einzuleben, sondern er hat auch das früher bei zu entnehmen. Zwar ist die Zahl der politisch Organisierten Groß- beiben Teilen veranlassen sollten. Diese Möglichkeit ist niemals ganz überraschend einzuleben, sondern er hat auch das früher bei ihm nicht beobachtete Talent befundet, einen fremden und obendrein Berlins   inzwischen auf mehr als 50 000 gestiegen, allein die Berliner   böllig zu beseitigen, aber durch die gegenseitige Verständigung in werden auf der Grundlage der jegt seit furzem gefchaffenen Zentral- Mannheim ist sie auf absehbare Zeit ausgeschlossen, und das genügt febr eigenartigen Stil geradezu täuschend nachzuahmen. Doch wenden organisation emsig weiter bauen. Und so bedeutend auch die finanzielle vollständig. Vor allen Dingen bildet auch die Massenstreiffrage Opfermütigkeit der Berliner   war die von der Magdeburger   feinen Gegenstand des Streites mehr; sie ist nach beiden Seiten so Der erste Absatz des Artikels beklagt es, daß Bebel in Jena  " Volksstimme" angezogenen Zahlen bleiben hinter den wirklichen Klargesteckt, sowohl nach der Seite der Möglichkeit wie nach der Seite nicht auch zugleich seine Mannheimer   Rede gehalten habe. Hätte er so werden sie sich gleich der Unmöglichkeit, daß nur noch ein böser Wille sie verdrehen kann, schon in Jena   statt einer halben seine ganze Rede gehalten, so würde Leistungen um Hunderttausende zurück! wie er weder in den Gewerkschaften, noch in der Partei, dafür aber die Partei bon manchem inneren lähmenden Zwist verschont ge- wohl bemühen, diese Leistungen künftig noch ganz beträchtlich zu um so reichlicher unter den bürgerlichen Schwäßern vorhanden ist. blieben sein und wir hätten die Kräfte, die dadurch frei geworden, Die beiden hochwichtigen Fragen, die sonst noch auf der Tages­Schließlich noch ein Wort in eigener Sache. Der Artikel der ordnung des Mannheimer   Parteitages standen, haben nun freilich zum energischen und erfolgreichen Kampfe gegen den Gegner ver­werten können." Tatsächlich", heißt es dann weiter, ist der Jenaer des Vorwärts" ins Land gegangen ohne recht fräftige" Artikel wie die Massenstreiffrage. werten tönnen."" Tatsächlich", heißt es dann weiter, ist der Jenaer Magdeburger Boltsstimme" behauptet, es sei schwerlich eine Nummer aus Mangel an Zeit nicht eine so gründliche Grledigung gefunden, Trompetenstoß in manchen von uns hineingefahren und hat ihn zu Streifzügen angeftachelt, die sonst unterblieben wären". Wenn wir diesen gegen Parteigenoffen. Die Genossen in Ost und West, in Nord und Sat richtig deuten, haben wir es hier mit einer wunderlichen und Süd, ja in Berlin   selbst seien vom Vorwärts" ohne Unterlaß höchst bedenklichen Spielart des Personenkultes zu tun. " gebeutelt, geschüttelt, gescholten und zurechtgewiesen, gehauen und gewiß die legten, die verdienten und bewährten Parteiführern ein geschimpft" worden. Der Vorrat der aufgewandten Schimpfworte gee Stunde eine revisionistische Stimme in der Neuen Gesellschaft" gewisses Maß von Autorität und Vertrauen mißgönnen. Wir haben nüge den übertriebensten Ansprüchen. Diese Behauptungen sind keine gerade Bebel jene schmerzliche Empörung nachzufühlen vermocht, der unrichtigkeit mehr, fie qualifizieren sich als unwahrheit. Der er in Mannheim   Worte verlieh, als er in einem Referat über den Vorwärts" hat in wenigen Fällen politische Seitensprünge einzelner Maffenstreit sagte: Man hätte doch erwarten dürfen, daß wenigstens Massenstreit sagte: Man hätte doch erwarten dürfen, daß wenigstens Genossen registriert und fachlich bekämpft, wie das seine verdammte einige der Parteiblätter sich die Frage vorgelegt hätten, ob einem Pflicht war. Meist hat er sich in der Abwehr gegen nichts weniger als Manne, der nunmehr ein Menschenalter lang für die Partei gekämpft liebenswürdige Angriffe befunden und sich auch hierbei der denkbar hat, ob einem solchen Manne eine derartige Felonie und Niedertracht größten Sachlichkeit befleißigt. Hätte er anders gehandelt, so wäre der Mannheimer   Parteitag schwerlich so rasch über die vom Genossen ( feine eigene Auffassung innerhalb weniger Monate verleugnet zu Thiele zur Sprache gebrachte Angelegenheit zur Tagesordnung über- Bildungsfrage einige Schönheitsfehler aufweisen sollten, so hätte haben. Red.) zugetraut werden kann." Aber etwas ganz anderes ist es, einem bewährten Führer unbegrenztes Vertrauen entgegen gegangen. Dies Urteil des Parteitages versetzt uns in die an­zubringen, als seine eigene Stellungnahme einfach den Angenehme Lage, die freundliche Kritik des Genossen Bader   mit aller fichten eines solchen Führers unterzuordnen. Es wäre traurig Gelaffenheit zu ertragen. Sätte es fich nicht darum gehandelt, an um die Partei bestellt, wenn die Worte selbst eines Bebel die Wirkung einigen Beispielen die Methode der Angriffe der Magdeburger  hätten, taktische Differenzen sei es heraufzubeschwören, sei es zu" Boltsstimme" zu kennzeichnen, fo hätten wir an diesen sich ja selbst unterbrüden. Daß die Stellungnahme zu einer Frage wie der des ur Genüge charakterisierenden Artikel überhaupt kein Wort der Entgegnung verschwendet. Massenstreiks nicht durch politische Grundsäße, sondern durch die Rede eines einzelnen Genossen bestimmt werden tönnte, hätten wir vor der zitierten Auslassung der Magdeburger Boltsstimme" für ganz unmöglich gehalten!

wir uns dem Inhalt selbst zu.

Wir sind

Mehrere Abschnitte des Artikels beschäftigten sich alsdann mit dem vermeintlichen und angeblich unheilvollen Einflusse des ,, Berlinertums" auf den Parteivorstand. Das Berlinertum wird bann ohne weiteres mit den Lokalisten und Anarcho­fozialisten in einen Topf geworfen. Die Lokalisten, heißt es, sprächen in der Berliner   Parteibewegung noch immer recht gewichtige Töne. Sie erführen von Parteiseite heim­liche und offene Förderung. Hätten sich doch bei der letzten Mai­feier drei Redakteure des Vorwärts" gerade zu ihnen hingezogen gefühlt. Ließen sich doch nicht wenige Berliner   Parteigenoffen durch das große Mundwerk der Lokalisten gewaltig imponieren und beeinflussen. Sei doch selbst Bebels Jenaer   Rede durch die anarchosozialistische Feenpalastversammlung unverkennbar beeinflußt

worden.

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steigern.

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Die Parteipresse zum Parteitaq.

,, Leipziger Volkszeitung":

Aber so gut wie die Thesen des Genossen Haase, hätte man auch die Leitfäße des Genossen Schulz und der Genossin Zetkin   annehmen sollen. Sie haben schon seit ein paar Monaten der Kritik der Partei unterlegen, und sind allgemein gebilligt worden, bis fich in zwölfter

erhob, die an einigen Säßen mätelte, angeblich als Muster­beispielen für die klassisch- eratte Dent- und Ausbrudsweise, die die allein echten Erkenner und Bekenner der wahren Lehre auszeichnet". Schon der Ort, wo die Kritik erschien, und die Art, wie sie sich aus­brüdte, stellte ihren sachlichen Tendenzen kein günstiges Zeugnis aus, wie sie denn auch wirklich nur aus ganz hinfälligem Gerede bestand, das den ihm gespendeten Beifall der gegnerischen Presse in hohem Grade verdiente. Indessen selbst wenn die Leitfäße zur Bildungsausschuß von 25 Personen als dauernde Parteiinstitution niederzusehen, diskutiert und angenommen werden können, statt daß dieser Vorschlag auch erst einem Ausschuß von 7 Personen über­wiesen wurde. Dadurch ist die praktische Erledigung der Bildungs­frage wieder auf die lange Bank geschoben worden, was im Interesse der Sache nur bedauert werden tann; gewisse Vorkomm­niffe gerade auf diesem Parteitage haben doch eindringlich genug daran gemahnt, daß mit gelegentlichen, gewiß sehr gut gemeinten, aber nicht sorgfältig genug vorbereiteten Anläufen auf einem so schwierigen und wichtigen Gebiete viel eher Schaden als Nutzen gestiftet werden kann."

,, Sächsische Arbeiterzeitung": Seit manchem Jahr hat kein Parteitag der deutschen   Sozial­demokratie so prächtige und wertvolle Ergebnisse gezeitigt, wie die rote Woche in Mannheim  . Einmal ist das unendlich wichtige Erziehungsproblem auf diesem Parteitage zum erstenmal gründlich und umfassend zur Behandlung gelangt. Sodann hat der Parteitag die wichtigsten Fragen der Strafrechtspflege behandelt. Es mag nebenbei die Meinung ausgesprochen werden, daß bei derartigen Themata wie dem Erziehungsproblem und der Straf­rechtspflege, auf unseren Parteitagen fünftig eine noch günstigere Behandlungsmethode eingeschlagen werden möchte. Bei der Fülle der Arbeiten unserer Parteitage ist es schwer, überhaupt für solche Angelegenheiten Zeit zu gewinnen. Erfreulicherweise hat sich die Befürchtung, daß die Strafrechtspflege gar nicht würde zur Be­ratung gelangen fönnen, als unnötig erwiesen. Jedoch mußte von einer Diskussion völlig abgesehen werden. Dieser Uebelstand ließe sich vermeiden, wenn in solchen Fällen die Referate schon etwa vier Wochen vor dem Parteitage im Druck vorgelegt würden. Dann hat der Referent nicht nötig, den zweis oder dreistündigen Vortrag zu halten, er tann sich mit einer furzen Uebersicht begnügen und eine wertvolle Diskussion kann sich daran knüpfen, da diejenigen, welche auf dem betreffenden Gebiete Sachverständige sind, sich auf Grund des gedruckten Referates vorbereiten konnten.

Freie Bahn aber ist für die deutsche Arbeiterbewegung ge= schaffen worden durch die Hinwegräumung des Konfliktsstoffes, der fich zwischen Partei und Gewerkschaften gehäuft hatte.

Aus einem Artikel: Die Massenstreitdebatte: Aber wenn auch nicht dieser Ausfall( auf die Leipziger Volkszeitung". Red. d. Vorw."), so war doch der Geist, der durch die Rede des Genossen Legien wehte, ein wirkliches, obgleich un­gewolltes Verdienst: es war derselbe subalterne und unflare Geist, der sich schon auf dem Kölner   Parteitage in der Rede desselben Genossen breit machte, und das trasse Hervortreten dieses Geistes zeigte mit aller Klarheit, wo die eigentliche Ursache der Reibungen zwischen Gewerkschaften und Partei liegt. Solange die An­schauungen, zu denen sich Genosse Legien in Mannheim   bekannte, innerhalb der deutschen   Gewerkschaften eine mehr oder minder breite Stätte finden, solange wird es mehr oder minder nicht an Zündstoff fehlen, der früher oder später zwischen den beiden großen weigen der deutschen   Arbeiterbewegung explodieren kann. Nicht die Gewerkschaften sind je von dem radikalen Parteiflügel bekämpft Daß durch derartige absolut beweislose Verdächtigungen der worden, wie der Genoffe Legien und seine näheren Gesinnungs­Berliner, der Vorwärts"-Redaktion und des Parteivorstandes die genossen glauben machen wollen, sondern bekämpft worden ist nur Partei von der Krateclerei befreit" werden könnte, wird außer dem die Auffassung der gewerkschaftlichen Aufgaben, Wege und Ziele, Genossen Bader   schwerlich irgend jemand glauben. Es ist voll die diese Genoffen bertreten. Bon ganz anderem Gehalte waren die Reden anderer Gewert­ständig unrichtig, daß das große Mundwerk der Lokalisten, von dem man in der Redaktion der Magdeburger   Boltsstimme" die aben- schaftsführer, wie namentlich der Genossen Bömelburg und Reichel; fie gaben der Massenstreikdebatte des Mannheimer   Parteitages teuerlichsten Vorstellungen zu haben scheint, auf die Berliner   Partei- bas eigentliche Gepräge, soweit es sich darin um die fünftigen bewegung irgend welchen Einfluß ausübte. Ebenso ist es eine Beziehungen zwischen Gewerkschaften und Partei handelt. Wir Wahnvorstellung, daß die Lokalisten von den Berliner   Parteigenoffen haben wiederholt schon darauf hingewiesen, daß sich diese Be­In Mannheim   ist der Wille zur Verständigung machtvoll zum oder sonst irgend jemandem heimlich oder öffentlich gefördert ziehungen nicht in bestimmte Regeln faffen lassen, daß es für sie werden. Wenn drei Vorwärts"-Redakteure am 1. Mai dieses feine Norm gibt, die ein- für allemal gültig wäre, sondern daß Ausdruck gelangt. Auf die Auseinandersehungen über den politischen Jahres in lokalistischen Versammlungen sprachen, so geschah das gegenseitiger guter Wille und gegenseitige flare Erkenntnis dabei Massenstreit, in welche die gesamte Frage der Beziehungen von das Beste tun müssen. Nach dieser Richtung hin geben aber Bömel- Partei zu Gewerkschaften einbezogen wurde, darf die deutsche wahrhaftig nicht, um der lokalistischen Sonderbündelei Borschub zu burg   und seine Freunde durchaus annehmbare Bürgschaften, und Arbeiterbewegung wahrlich stolz sein. Es war eine der besten und Teisten, vielmehr haben sowohl die Redaktion als ganzes, wie die wenn der Geist, der ihre Reden beseelte, in den Gewerkschaften geistig am höchsten stehenden Diskussionen unserer Parteitage. einzelnen Redakteure oft genug mit allem Nachdruck erklärt lebendig bleibt oder wieder lebendig wird, so darf man mit Recht Schon die polemische Form stach äußerst erfreulich ab von der Art, auch in lokalistischen Versammlungen!- daß die gewerkschaftliche sagen, daß der Mannheimer   Parteitag die Steine des Anstoßes wie in den letzten Jahren manches Mal unsere Diskussionen geführt Sonderbündelei ebenso verwerflich wie töricht sei und alle zielbewußten zwischen Gewerkschaften und Partei weggeräumt hat. Es fommt worden sind. Fast allenthalben waren die Redner beslissen, nicht Parteigenossen die Pflicht hätten, den Zentralverbänden beizutreten. dann auch weniger auf den Wortlaut des Friedensschlusses an. dem Vertreter einer anderen Meinung von vornherein die Allerdings hat es die Redaktion des Vorwärts" bisher stets für Dem guten Willen darf man die offene Hand bieten, um so mehr, schlechtesten Pläne zu unterstellen. Vielmehr versuchte man, auch von dem wir selbstverständlich in keiner dem Standpunkte des anderen gerecht zu werden. Es zeigte sich, das wirksamste Mittel gehalten, der Zersplitterung der Arbeit als der schlechte Wille mit allen Bieren durch daß dann die sa chlichen Gegensäße feineswegs so unüberbrüd­bewegung dadurch entgegenzutreten, daß sie die Lokalisten von der Weise voraussehen, daß er vorhanden sei Verwerflichkeit ihrer Sonderbündelei zu überzeugen suchte. Ob jede auf dem Papier noch so fest verklausulierte Resolution fahren bar waren, als es zuvor schien. Wohl mag es manchem Bartei­genossen fast erstaunlich scheinen, daß nun der Gegensatz zwischen bloßes chimpfen auf die Lokalisten und Angrchosozialisten ein Was die Maffenstreiffrage im eigentlichen Sinne des Wortes dem Beschluß des Gewerkschaftstongresses in Köln   und der Jenenser Wir haben aber befieres Mittel ist, eine Einheitlichkeit der Arbeiterbewegung anbetrifft, so befand sich Genosse Bebel in einer gewiffen Zwangs- Resolution als erledigt erklärt werden konnte. herbeizuführen, glauben wir ruhig dem Urteil der Parteigenoffen lage. Wir sind weit entfernt, diejenigen Genoffen zu tabeln, die schon früher ausführlich nachgewiesen, daß jener Gegensatz mehr überlassen zu dürfen. Wenn Genosse Bader   behauptet, Genoffe in der preußisch- sächsischen Wahlbewegung auch die Möglichkeit eines ein scheinbarer war, verursacht durch die verschiedenen Absichten, Bebel habe sich in Jena   durch die Anarchosozialisten schieben lassen, Massenstreits ins Auge gefaßt haben; es wäre sogar unnatürlich welche beide Stongreffe verfolgten, daß er erst durch erbitterte so befindet er sich darin mit den Anarchosozialisten selbst einmal in trau- gewesen, wenn in einem mit boller ingebung geführten Kampfe Polemit weit über seine wirkliche Bedeutung hinaus übertrieben lichster Uebereinstimmung. Er umgibt die Anarchosozialisten dadurch mit nicht auch Hoffnungen erwacht wären, die über das zunächst er worden ist.... reichbare Biel hinausgeschweift wären, und es war hinlänglich dafür einem unverdienten mbus, für den sie ihm aufrichtig dankbar sein gesorgt, daß diese Bäume nicht in den Himmel wuchsen. Aber das Auch der Vorsitzende der Preßkommiffion, Genosse Wels, Gerede, das kurz vor den Parteitage von der Gruppe Braun­ist von Bader als Ueberberliner" tr anarcho- sozialistisch- lokalistisch- Gisner- Stampfer- Maurenbrecher angezettelt wurde, das Gerede von radikalistischen Schiebertolonne" einverleibt worden. Wir wollen dem dem Verlangen nach dem Massenstreik, das in der preußisch­

dürfen.

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Nun mag es allerdings scheinen, als habe die Partei diesen Friedensschluß um einen hohen Preis erkauft. So wenig es, wie sich bersteht, die Absicht Bebels in Jena   war, die Partei blindlings für einen demnächstigen Massenstreif zu engagieren, so trug sein damaliges Vorgehen einen wesentlich aggressiven