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werden kann. Wir bemerken hierzu, daß es sich hierbei doch um das Flugblatt handelt, welches der Zentralparteivorstand in Berlin  herausgegeben hat. Die Besteller wollen sich daher an diesen wenden. Um Abdruck dieser Notiz wird die Parteipreffe gebeten. der Brediger der freireligiösen Gemeinde in Mainz   und ehemalige In den Schoß der alleinseligmachenden Kirche zurückgekehrt ist Parteigenoffe

gemeine direkte und geheime Wahlrecht aufgetreten und auch immer auftreten werden."

Wir nehmen die bedingungslose Versicherung ad notam und werden die Damen bei paffender Gelegenheit daran erinnern.

In einer Fußnote wendet sich die Redaktion weiter gegen die könne doch unmöglich für jede Schreiberin verantwortlich gemacht fürzlich von uns zitierten Auslassungen der Frauenrechtlerin Rema über das Frauenwahlrecht. Sie meint, die radikale Frauenbewegung läßt auf Rückenſtärke

Der Bund deutscher Frauenvereine und die russische Revolution.

Charakter. Es läßt sich unseres Grachtens nicht leugnen, daß die, der Schweiz   Bestellungen auf Flugblätter, denen er gar nicht gerecht Aggressive iezt weniger in die Erscheinung trat, daß Bebel jetzt viel mehr die Schwierigkeiten eines politischen Massenstreits betonte und daß er die Anwendung dieses Kampfmittels hauptsächlich zur Defensive bei Attentaten auf bestehende Rechte empfahl. Nun find wir die letzten, welche die vorsichtige Abwägung der Chancen von der Berpflichtung auf bestimmte Aktionen irgendwie vernachlässigt zu zubieten, daß die deutsche Arbeiterbewegung er zuvor dem Vorstand der sozialdemokratischen Partei die Mit werden, für die die Frauenbewegung nur die melkende Kuh ist". nicht etwa allzusehr in die bloße Defensive ge- teilung gemacht hatte, daß er aus der Partei austrete, da er Mainz   schließen, aber diese selbstbewußte Sprache kollidiert schon gleich mit drängt wird, daß sie die Kraft des Angriffs vor- auf immer verlasse, erließ er am Donnerstag an der Spitze des dem, was einige Tage später auf der Generalversammlung des bereitet und den Mut zum Angriff gewinnt. Bebel führte aus, daß in Preußen auch deshalb noch nicht an öffentlichen Widerruf", worin es heißt: ultramontanen Mainzer Journal" einen feierlichen Bundes deutscher   Frauenvereine passierte. Uns wird darüber unterm eine Massenstreitbewegung gegen das Dreitklassenwahlsystem zu 4. Oftober geschrieben: denten gewesen sei, weil das Verständnis der Massen für die preußische Gesetzgebung noch nicht in erheblichem Maße vorhanden sei. Aus dieser an sich richtigen Begründung darf jedoch nicht ge­schlossen werden, daß der politische Massenstreit als Angriffs waffe nun zurückgestellt werden solle. Es darf daraus nur geschlossen werden, daß die Sozialdemokratie in Preußen, ungeachtet der Fülle der das Reich betreffenden Aufgaben der nächsten Beit, alles aufbieten muß, um das Interesse und das Verständnis der Bevölkerung für die einzel­staatliche Gesebgebung zu steigern, welche nicht nur bie allerwichtigsten Kulturangelegenheiten umfaßt, sondern auch von dem Junkertum und der Kapitalistenklasse als ein Mittel aus­genutzt wird, um die Reichsgesetzgebung immer mehr zu durch kreuzen und zu lähmen. In Sachsen   besteht, dank jahrzehnte langer Betätigung der Sozialdemokratie, starkes und nachhaltiges Interesse weiter Boltskreise für die Landesgesetzgebung und die einzelstaatliche Wahlrechtsfrage. Wenn fortdauernd das schmähliche Wahlunrecht von den herrschenden Klassen und den Regierungen aufreat erhalten wird, dann wird die Arbeiterklasse, ohne sich in Unbesonnenheiten zu stürzen, z umschärften Angriff auf die reaktionären Bollwerke vorgehen müssen. Die Feude der Arbeiter klasse werden sich irren, wenn sie meinen, daß die Sozialdemokratie den Frieden mit den Gewerkschaften durch die Preisgabe der Massen­streitwaffe erkauft habe. Vielmehr ist durch die Beseitigung dieses Suvistes der deutschen   Arbeiterbewegung die Geschloffenheit, und ihrem Angriff gegen das System der Entrechtung die Kraft und die Wucht gesichert worden."

und" Unglauben zu verbreiten. Nicht durch äußere Umstände ver­Achteinviertel Jahre habe ich leider vergeudet, um Irrlehren anlagt, sondern von innerster Ueberzeugung und von wieder­erwachtem gläubigem Empfinden gedrängt, bin ich endlich zur Gra In Nürnberg   tagt gegenwärtig der Kongreß des Bundes fennntis gelangt, einen schweren Fehler, einen großen Irrtum deutscher   Frauenvereine. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegen­dadurch begangen zu haben. Ich bedauere tief und aufrichtig das heiten, die für die breite Deffentlichkeit kein Intereffe haben, erbat ergernis, welches ich durch meine bisherige Tätigkeit in Mainz   fich eine Vorstandsdame, Frau Marianne Weber  , außerhalb der und Umgegend sowie in anderen Städten während dieser 8 Jahre Tagesordnung das Wort und begründete eine Sympathieerklärung gegeben habe, ich widerrufe alle Irrlehren, die ich während dieser für die russischen Freiheitskämpferinnen. Zeit, sei es mündlich oder schriftlich, verbreitete, und bitte sowohl den katholischen Klerus wie auch das katholische Volt, mir zu ver zeihen."

Der neue Weltpriester", wie sich der Mann in der Unterschrift nennt, hatte sich erst vor einigen Wochen berheiratet. ezt hat er seine Gattin verlaffen mit dem schriftlichen Bemerken, fie möge ihre Rechtsansprüche an ihn durch einen Anwalt geltend machen, er reise nach dem Süden, den Frieden mit Rom   zu machen. Zucco war in der Partei bis vor wenigen Tagen sehr fleißig tätig. Die Erklärung für seine plötzliche Einsicht" und feierliche Ab­schwörung der Irrlehren", sowie die demütige Bitte um Ver zeihung an den katholischen Klerus dürfte allem Anschein nach auf pathologischem Gebiete zu suchen sein, da die begleitenden Um­stände sonst auf ein bedenkliches Maß von Charakterschwäche schließen ließen.

lich auszuschlachten wagen, dagegen wird von der Kanzel und im Deffentlich werden die Ultramontanen den Fall" wohl schwer­Beichtstuhl um so mehr damit operiert werden, um den Gläubigen daran die Wunderwirkungen der katholischen Kirche und Verworfen­heit der Sozialdemokratie klar zu machen.

gelegt worden.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

,, Sächsisches Volksblatt"( 3widau): Arbeitsreiche Tage liegen hinter dem deutschen   Arbeiterparla­ment in Mannheim  , aber sie sind nicht vergeblich gewesen. Sie haben vor allen Dingen das eine Große und Schöne gebracht, Straffonto der Presse. Zu drei Wochen Gefängnis daß von nun ab Gewerkschaften und politische Partei im Sozialis- wurde Genosse Deifel von der Bergischen Arbeiter mus wirklich das Primäre und Grundlegende erkennen. stimme" durch das Solinger   Schöffengericht wegen Beleidigung Allerdings, in der Resolution Bebel- Kautsky tommt dies nicht mit eines Maurermeisters berurteilt. Mehreren Beweisanträgen Deutlichkeit zum Ausdruck, weil der Schlußsatz des Kautskyschen unseres Genossen wurde nicht stattgegeben. Es ist Berufung ein Amendements, der dieses forderte, gestrichen worden ist aus Gründen des Entgegenkommens und nachdem aus den Reden der Gewerkschaftsführer die Anerkennung des Grundfazes, daß, wer Aus Induftrie und Handel. in unseren Gewerkschaften tätig ist, selbstverständlich Sozial= demokrat zu sein habe, deutlich erkennbar herausflang. Die Die Zahl der Bergarbeiter der Welt darf auf zirka 5 Millionen sogenannte Neutralität der Gewerkschaften, soweit solche angenommen werden. Nach einer Zusammenstellung, die dem nämlich bis zur Verleugnung des politischen Klassencharakters englischen Parlament unterbreitet wurde, waren in Großbritannien  führen könnte, ist fünftig unmöglich. Unsere Gewerkschaften, selbst und Irland   sowie in den britischen   Kolonien und Besizungen im wenn sie bei ihren Kämpfen durch die fluge Tattit bestimmt Jahre 1904 1 730 977 Personen im Bergwerks- und Steinbruch werden, die Sozialdemokratie nicht bei jeder Gelegenheit zu be- betriebe tätig. In allen übrigen Ländern der Welt, soweit Ziffern tonen, werden fünftig auf dem Boden der sozialdemokra= für sie zu erhalten waren, betrug die Zahl der Bergleute im Jahre 1904 tischen Klassenkampftheorie stehen. Hier ist ein für 3 237 488. Die Länder, in denen die Zahl der Berg'eute besonders allemal durch die kombinierte Resolution Bebel- Kautsky ein Riegel hoch ist, sind folgende: vorgeschoben worden; auch von einer besonderen Theorie der Gewerkschaftsbewegung" tann nicht mehr geredet werden.

Auch über den politischen Massenstreik herrscht nun endlich Uebereinstimmung in beiden Richtungen. Die Auf= * lärung über Wesen und Natur des politischen Massenstreiks wird ruhig fortgesetzt werden, die Propagierung desselben freilich, die viele mit der Aufklärungsarbeit über diese Form des Streits immer verwechselt haben, wird unterbleiben. Man wird nicht bei jeder Wahlrechtsänderung und dergleichen sofort mit dem politischen Massenstreit kommen. Bebels Referat über diese Frage fann als mustergültig gelten. Ohne die Vor­aussetzungen zum politischen Massenstreit in den Arbeiter­organisationen und bei gegebenen politischen Situationen wird es zu dergleichen Streits nicht fommen. Die Verantwortung der Bartei und der Zentralgewerkschaften für eine solche Eventuali­tät ist zu groß; der mögliche Erfolg muß den hohen Einsatz wert sein. Das ist es, was immer schon von den kühleren Köpfen in der Partei erwogen worden ist."

Aus der Partei.

Die Parteischule.

In einer Besprechung, die auf Wunsch des Genossen Mauren­brecher zwischen ihm und dem Parteivorstand stattfand, erfuchte Genosse Maurenbrecher, ihn von dem ihm übertragenen Posten an der Parteiſchule zu entbinden, welchem Ersuchen der Parteivorstand nachlam.

Das Tageblatt der französischen   Sozialisten in Gefahr! Aus Paris   tommt eine traurige Meldung. Es wird uns von unferem dortigen Korrespondenten telegraphiert:

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Die Humanité" veröffentlicht heute einen verzweifelten Appell an die Genossen. Jaurès   erklärt, daß trotz einer Auf­lage bon 30 000 Exemplaren das Blatt unhaltbar ist, ohne 3000 neue Abonnenten und 10 000 Einzelfäufer. Vor vier Tagen wurden Jaurès   200 000 Fr. angeboten gegen die Verpflichtung, die Angriffe auf die russischen Finanzen ein­zustellen und neue russische Anleihen nicht zu bekämpfen. Jaurès   will selbstverständlich lieber den Untergang des Blattes. Ebenso hat er auch einen Posten zurückgewiesen, der ihm als Gegenleistung für gewisse bei der Regierung zu unternehmende peinliche Schritte angeboten worden ist. Es sei besser, erklärt er, daß das Blatt eingehe, als daß es sein Leben um solchen Preis friste. Die Aktionäre sind zum 15. Dktober zur Liquidations­versammlung einberufen. Die Arbeiter werden in letzter Stunde beschworen, das Blatt zu retten.

Großbritannien   und Irland. Deutschland  .

1903

1904

Zahl der Bergarbeiter

Die Resolution lautete:

Der in Nürnberg   versammelte Bund der Frauenbereine gibt seiner tiefen Entrüstung Ausdrud über die jeder Gesittung Hohn sprechenden Greueltaten, die in Rußland   aus Rassenhaß und im Interesse der Aufrechterhaltung der Autokratie fortgesezt an wehr losen Frauen und Kindern verübt wird.

Er gedenkt ferner mit hoher Bewunderung derjenigen russischen Frauen, die an dem gewaltigen Ringen ihres Volkes um persön­liche und bürgerliche Freiheit so heldenhaft teilnehmen.

Der auf dem Boden der modernen Frauenbewegung stehende Bund spricht den russischen Freiheitskämpferinnen seine vollste Sympathie aus."

Wenn wir nun glaubten, diese Resolution würde zur Ehre der deutschen  " Frauen debattelos einstimmig angenommen, so irrten wir uns ganz bedeutend, es entspann sich eine zwei Stunden lange Debatte.

Fräulein Pappenheim Frankfurt a. M. begrüßte die eingebrachte Resolution aufs freudigste und bat um einstimmige Annahme. Dann erhob sich eine deutsche" Frau aus Lübeck   und protestierte entschieden gegen eine Sympathieerklärung für die Bombenwerferinnen in Rußland  , das sei ja etwas Unerhörtes. Frau Professor Krudenberg bat um Aussetzung der Abstimmung, da sie sich nicht getraue, eigenmächtig und ohne Zustimmung ihrer Mandatgeberinnen dieser Erklärung zuzustimmen. Und auch Minna Cauer  - Berlin   ist gegen die Resolution; sie ist der Ansicht, daß eher gegen die Greueltaten der Revolutionäre ein Protest not­wendig wäre. Frl. Blum ist wohl für eine Sympathieerklärung für die leidenden Frauen, nicht aber für die Freiheits­tämpferinnen. Eine gebildete" deutsche Frau verlangt statt ,, Autokratie" das Wort Klassenhaß" zu sehen. Schließlich wird Streichung des Sages mit dem Wort Autokratie beantragt.

Um eine Einigung(!) zustande zu bringen, wird der Satz mit dem Worte Autokratie zurüdgezogen, worauf der erste Saß der Resolution mit allen gegen fünf Stimmen angenommen wird. Nun folgte die Diskussion über den zweiten Sazz, die sich noch heftiger und leidenschaftlicher gestaltete wie die über ben ersten und die sich hauptsächlich um das Bombenwerfen drehte. Während ver schiedene Rednerinnen zu erklären suchten, daß in der Resolution tein Wort vom Bombenwerfen stehe, verlangten eine Anzahl Damen unter Führung eines Frl. Bongfort- Hamburg, Frau Professor. Kruckenberg, Fr. Schallmeier- Halle, einer Delegiertin aus Tilfit und Frl. Blum- Spandau  , Vertreterin des Berliner   Lehrerinnenvereins, die Faffung des zweiten Sazes in eine ganz unpolitische Form". Die Abstimmung ergibt die Annahme des zweiten Sages mit Dreifünftel- Mehrheit. Nun macht Frau Krudenberg einen neuen Vorstoß gegen diese anarchistische" Resolution; fie erklärt, bie ganze Abstimmung sei null und nichtig, weil die im Statut ge forderte Unterstügungsfrage bei Einbringung eines Antrages nicht gestellt worden sei. Das geschieht nachträglich und nun erfolgte die Annahme der gesamten Resolution mit 3- Mehrheit, nachdem Eine zuvor der dritte Saz ebenfalls zurückgezogen worden war. Frau Hußemann, die sich als Vertreterin der Presse vorstellte, Alle anderen Länder haben weniger als 150 000 in Bergwerks  - wollte zum Schluß einen Antrag angenommen wissen, der den an betrieben tätige Arbeiter. Ganz genau sind die Ziffern nicht, da für wesenden männlichen Vertretern der Presse verbiete, mehr als das einen Teil der Länder die in Steinbrüchen Beschäftigten mitgezählt Abstimmungsresultat über die Resolution und diese selbst mitzu­find, bei anderen Ländern wieder die Zahl der Bergarbeiter nicht teilen. Ueber diese Unverfrorenheit wurde zur Tagesordnung über vollständig ermittelt werden konnte. gegangen. Die angenommene Resolution hat also folgenden Wortlaut:

Vereinigte Staaten von Amerika Rußland

Frankreich

Desterreich- Ungarn  

Verbündete Malayenstaaten Japan.

.

970 044

783 646

974 634 814 352

592 294

607 079

844 245

344 245

321 883

322 536

225 104

186 337

163 530

3 487 083

225 371 192 669 168 530 3 644 396

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Folgen der Fahrkartensteuer. Die Zittauer   Handels- und Getverbekammer beschloß, bei der Staatsbahnverwaltung wegen Mehreinstellung von Wagen vierter Klasse vorstellig zu werden. Der Antragsteller hatte darauf verwiesen, daß die erhebliche Steigerung des Verkehrs zu 90 Prozent auf die vierte Klasse entfällt. Die Ein­führung der Fahrkartensteuer habe jedenfalls einen großen Teil der Reisenden aus der dritten in die vierte Klasse getrieben. Diese so führte ein anderer Redner aus sei oft überfüllt, 60 Per­sonen gelte als normal. Er habe einmal sogar 78 Personen in einem Wagen vierter Klasse gezählt und das am 1. Juli bei koloffaler Hize! Die Leute feien zum Teil krant in Dresden   an­gekommen. Die Eingabe soll der Staatsbahnverwaltung sofort und als dringlich bezeichnet zugestellt werden. Was die Fahr fartensteuer einbringt, muß für neue Wagen bierter Klasse aus­gegeben werden, das nennt man bei uns Reform! Kaffee- Zölle. Die Hauptländer Europas   belegen zurzeit die Kaffee- Einfuhr mit folgenden Zöllen: pro 100 Kilogr. 125 M.

Frankreich  . Italien  . Spanien  

Portugal  

Desterreich- Ungarn.

Norwegen  

( ohne Gegenseitigkeitsvertrag) ( mit

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120

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27

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112

" 1

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81

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63

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Griechenland  .

81

.

"

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"

Deutschland  

40

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"

"

114 Bfb.

14

" P

"

100 Kilogr. 13

"

8

"

"

frei.

England Schweden Belgien Niederlande

Der in Nürnberg   versammelte Bund deutscher   Frauen­vereine gibt seiner tiefen Entrüstung Ausdruck über die jeder Ges fittung Hohnsprechenden Greueltaten, die in Rußland   aus Raffens haß fortgesetzt an wehrlosen Frauen und Kindern verübt werden. Er gedenkt ferner mit hoher Bewunderung derjenigen russischen Frauen, die an dem gewaltigen Ringen ihres Volkes um persön liche und bürgerliche Freiheit so heldenhaft teilnehmen."

Die Bundesleitung scheint für das Blamable dieses Vorganges, welcher durchaus nicht für die Zuverläßlichkeit der bürgerlichen Frauen spricht, etwas Empfinden zu haben. In einem uns zugegangenen offiziellen Bericht wird nur kurz von der Debatte Notiz genommen, ohne ein wirkliches Stimmungsbild zu geben. Und dann heißt es: Die Resolution wird mit großer Majorität angenommen. Davon, daß der anstößige" Sag im ersten Absatz von der Versammlung abgelehnt worden ist, wird nichts mitgeteilt und er ist in der mit geteilten Resolution auch nicht gestrichen!

Mariendorf  . Der biefige Frauen- und Mädchenbildungsverein hielt am 26. September seine Generalversammlung ab. Die Vor­sigende gab einen Ueberblick über die Entwickelung des Vereins. Im Oftober 1905 wurde der Verein mit einem Mitgliederstamm von 26 Personen gegründet. Nach einem Jahr war die Zahl der Mit­glieder auf 65 gestiegen. Versammlungen fanden jeden Monat statt. Regelmäßig wurden belehrende Vorträge gehalten. Herr Dr. Sommers feld sprach über die gesundheitsmäßige Erziehung der Kinder", Frl. Baader über Kinderarbeit", Herr Dr. Binkus über Frauenkrankheiten und Krebsleiden", Herrküter über die Frau in der heutigen Gesellschaft". Herr Eichler über Moderne Sittenlehre", Herr Miethke über Erd­und Feuerbestattung", Frau Thiel über Zweck und Ziele der Bildungsvereine", Herr Schulz über" Die Volfsschule", Herr Schmidt über Die Jdee des Gottesbegriffes" und Herr Störmer über Die Der meiste Kaffee kommt aus Brasilien  , und obgleich in Süd- Behandlung und die Interessen des weiblichen Proletariats". Der Es wäre aufs höchste bedauerlich, wenn dem Blatte nicht die amerika   noch in 14 anderen Republiken die Kaffeekultur, auch für Besuch in der letzten Zeit ließ viel zu wünschen übrig. Der Kassiererin unmittelbare Hülfe zu teil würde, der es bedarf. Unsere französische den Export, betrieben wird, steht Brasilien   nicht nur an der Spike wurde Decharge erteilt. Dann folgte die Wahl des Vorstandes. Bruderpartei wäre dann ohne Tageblatt im ganzen Lande, ohne ein aller Staaten, sondern produziert und exportiert weit mehr, als Die Mitgliederversammlung im Oktober fällt aus. Am 27. Dt. feine 14 füdamerikanischen Rivalen zusammengenommen. Der tober feiert der Verein sein erstes Stiftungsfest bei Borchfeld in bernehmbares Sprachrohr in der Metropole Paris  ! Wir sollten brasilianische Delegierte auf dem Panamerikanischen Kongreß machte Mariendorf  , Feldstraße. meinen, daß angesichts dieser Eventualität die französische   Sozial- den Vorschlag, daß alle 15 Kaffeeländer" gemeinsam die hohen demokratie alles aufbieten müßte, um die Humanité" zu halten. So Einfuhrzölle auf Kaffee in europäischen   Ländern bekämpfen sollten. sehr zu berücksichtigen ist, daß die Schaffung und Erhaltung einer Dieser Vorschlag wird gegenwärtig von der Presse in Brafilien sozialistischen Tagespreffe in Frankreich   viel schwieriger ist als in erörtert, es scheint aber, daß Brasilien  , weil es der Hauptinteressent hat ein Familienbrama im Finomkanal gefunden. In der Nähe Deutschland  , soviel Straft müßte die geeinigte Partei doch auf- ist, darin wenig Unterstügung finden wird. bringen fönnen, daß sie ein bestehendes Tageblatt existenzfähig machte!

Wegen Besuches des Mannheimer   Parteitages gemaßregelt. Entlassen wurde ein Arbeiter der Bürstenfabrik Gallus Mahler zu Magdeburg  . Sein Verbrechen ist, daß er den Parteitag besuchte. Der Inhaber der Fabrit ist Mitglied des Reichsverbandes zur Ver­Leumbung der Sozialdemokratie. Das sagt doch alles.

Ein fonderbares Mißverständnis. Das Norddeutsche Boltsblatt" zu Bant  - wilhelmshaven   schreibt: Kürz­lich meldeten wir den Vereinsfunktionären des hiesigen Bezirks, daß Flugblätter zur Aufklärung der Militärpflichtigen unentgeltlich beim Genossen Buddenberg in Bant zu erhalten sind. Die Notiz ging in eine Reihe von Parteiblättern über und nun erhält der Genosse Buddenberg aus allen Teilen Deutschlands   und sogar aus

Aus der Frauenbewegung.

Vermischtes.

Mutter und Tochter in den Tod. Ginen traurigen Abschluß bon Eberswalde wurden die Leichen der 56jährigen Ehefrau des Rentiers Rehfeld aus der Eisenbahnstraße in Eberswalde   und dessen 30jähriger Tochter gelandet. Die letztere war vor etwa einem Jahre nerventrant geworden und sie befürchtete, daß sie dem Jrrjinn anheimfallen werde. In ihrer Verzweiflung unter­Das Frauenwahlrecht und die bürgerliche Frauenbewegung. nahm Fräulein Rehfeld wiederholt Selbstmordversuche, aber stets Zur Frauenkonferenz in Mannheim   nimmt Minna Cauer   in gelang es, fie zu vereiteln. Auch die Mutter litt schwer unter dem einem Artifel in dem von ihr herausgegebenen Organ Die Frauen- verhängnisvollen Geschick ihrer Tochter. Die beiden Frauen faßten bewegung" Stellung. Sie moquiert sich darüber, daß die Genossin schließlich den Entschluß, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Bettin in ihrem Referat über das Frauenstimmrecht die radikalen Gestern vormittag entfernten sie sich aus der Wohnung und ver Frauenrechtlerinnen als nicht grundsägliche Freunde und fichere geblich wartete Herr R. auf die Rückkehr seiner Angehörigen. Gr Stämpfer für das Frauentvahlrecht bezeichnet habe. Minna Cauer   follte sie nur als Leichen wiedersehen. Frau R. war mit ihrer bemerkt dazu: Tochter nach dem Finowfanal gegangen, wo sie sich am Ufer mit Nun, hier erlauben wir uns dagegen zu protestieren, daß wir einem Strid zusammenbanden und sich dann die Böschung hinab Rabitalen jemals etwas anderes ausgesprochen haben, als daß ins Wasser stürzten. Ihre Leichen kornten bald darauf geborgen wir grundsäglich überall und bei jeder Gelegenheit für das all. werden.