ob das einzelne Mitglied für oder gegen den Anschluß ist. Wir übermitteln dem Vorstand des Vereins hiermit diesen Beschluß mit dem Ersuchen, nunmehr die notwendigen Schritte im eigenen Interesse des Vereins so schnell wie möglich einleiten Mit bestem Gruß
zu wollen.
Ausland.
Der Friedensschluß in der Enscheder Textilindustrie. Wie bereits eine Depesche meldete, ist der Streik und die Auss
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Will die holländische Textilarbeiterschaft mit Erfolg einen Kampf gegen diesen Unternehmerverband führen, so muß sie selbstverständlich mindestens ebenso start organisiert sein, und das ist leider bis jetzt noch nicht der Fall.
Same und der Abstimmung hinzuweisen. Das Flugblatt foll 1 Der neue Minimallohntarif der Kontobucharbeiter und mit einer Abstimmungstarte versehen sein, die in einer vom Arbeiterinnen ist nun endgültig abgeschlossen. Die BranchenVorstand des Vereins noch näher zu bestimmenden Zeit, an bersammlung, die am Freitag den großen Saal der Arminhallen diesen abgeliefert werden muß, und zwar mit der Erklärung, füllte, hat der Tariffommission den Auftrag erteilt, den Lohntari sperrung der Zertilarbeiter von Enschede beendet. Die Arbeit zu unterschreiben. Wie der„ Vorwärts" bereits mitteilte, hatte die Fabrikantenvereinigung auf den Beschluß der letzten Branchen- wurde gestern vormittag wieder aufgenommen. Die Streitenden versammlung, vor endgültiger Anerkennung des Lohntarifs zu ver- haben sich mit 23 gegen 7 Stimmen mit einem Vermittlungslangen, daß der Akkordtarif vorgelegt werde, ablehnend geantwortet. borschlag einverstanden erklärt, wonach im November eine KomDas Antwortschreiben, das am Freitag verlesen wurde, enthielt mission von Fabrikanten- und Arbeitervertretern über die gegen die auch die Mitteilung, daß der Vorstand der Fabrikantenvereinigung Arbeits- und Lohnverhältnisse der Fabrik Bamshoeve" vorliegenden Mitgliedern anheim gegeben hat, die im neuen Tarif aufge- den Beschwerden verhandeln soll. Der Erfolg des Streits ist also führten Löhne schon vom 1. Oktober ab vorläufig einzuführen. ein ziemlich zweifelhafter. Gleichwohl können die Streifenden, Die angeregte Abstimmung soll heute stattfinden. Außerdem erklärten sich die Fabrikanten bereit, sofort, und zwar und vor allem kann die große Masse der Ausgesperrten mit diesem Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission ist an einem von den Vertretern der Arbeitnehmer zu bestimmenden Ausgang des Kampfes einigermaßen zufrieden sein. Der Gegner, inzwischen nicht müßig gewesen. Um den Mitgliedern des Tage, mit der Beratung des Affordtarifs zu beginnen. Unter der sich durch den kleinen, unüberlegt durchgeführten Streit herausVereins den Uebergang zum Transportarbeiter- Verband noch lung, die endgültige Anerkennung des Lohntarifs zu beschließen, iation Niederlands, die alle ihre Mitglieder bei hohen diesen Voraussetzungen empfahl der Referent& Iar der Versamm gefordert fühlte, ist die stärtste Unternehmerorganis weiter zu erleichtern, ist der Transportarbeiter- Verband zu was dann ohne weiteres geschah. Konventionalstrafen verpflichtet, wenn bei einem Mitgliede gestreift folgenden Zugeständnissen veranlaßt worden: Die Versammlung erteilte der Tarifkommission ferner die wird und dadurch, die Streikenden mitgerechnet, auch nur 50 ArDie Unterstügungssäge und die darauf bezüglichen Be- Vollmacht, bei Beratung des Affordtarifs, soweit sie es für möglich beiter oder Arbeiterinnen arbeitslos werden, ihr ganzes Arbeitsstimmungen des Vereinsstatuts bleiben für die den Vereins- erachtet, die einzelnen Positionen mit den Fabrikantenvertretern personal zunächst auf zwei Tage, dann auf 4, und schließlich die beitrag von 25 Pfennig weiter zahlenden Mitglieder be- endgültig festzuseßen, damit dann die neuen Preise sofort einge- ganze Woche lang auszusperren. In der Fabrik Bamshoeve hatten stehen. Eine Aenderung dieses Zustandes beschließen nur die führt werden können. Zum Schluß forderte der Branchen- 56 Personen die Arbeit eingestellt; man forderte 14 andere auf, den Vereinsbeitrag von 25 Pfennig zahlenden Mitglieder. Das halten, daß der neue Tarif auch wirklich in allen Teilen durch- lehnten, hatte man genau die Zahl erreicht, die das Statut der vertrauensmann Reese die Anwesenden auf, streng darauf zu die Arbeit der Streikenden zu verrichten und als diese das abs Vereinsvermögen wird als Ortsfonds für die neue Mitglied- geführt wird, und sich in Streitfällen an das Tariffchiedsgericht zu Fabrikantenvereinigung zur Durchführung der allgemeinen Ausschaft I festgelegt und darf nur im Interesse der ehemaligen wenden. Er machte ferner darauf aufmerksam, daß nun mit aller sperrung voraussetzt. Vereinsmitglieder verwandt werden, soweit dieselben Mit- Kraft dahin gewirkt werden muß, daß auch die außerhalb der Verglieder des Zentralverbandes bleiben. Ueber die Art der einigung stehenden Kontobuchfabrikanten veranlaßt werden, den Verwendung dieses Vermögens beschließen nur diese Vereins- neuen Tarif anzuerkennen. mitglieder.- Der Ausschuß der Berliner Gewerkschafts- Aus der Versammlung wurde die Tariffommission aufgekommission garantiert die Junehaltung dieser Vereinbarungen. fordert. dahin zu wirken, daß in gemischten Betrieben die für die Buchdrucker eingeführte Verfürzung der Arbeitszeit den BuchTolerantere Uebergangsbestimmungen sind wohl nie in bindern nicht vorenthalten wird. Sämtliche Budapester Bäckergehülfen, etwa 1800, tündigen für den 11. Oktober den Streit an, wogegen die Meister eine Aus ähnlichen Fällen vorgesehen worden. Wir gehen soweit, zu sperrung vorbereiten. Die Meister wollen durch Kleingewerbebehaupten, daß bei gleichem Entgegenkommen seitens der arbeiter hat sich die allgemeine Situation in feiner Weise geändert. Während der dritten Woche des Ausstandes der Ballschuh- treibende, nötigenfalls auch durch Militär backen lassen, und teilen Zentralverbände schon so manche Lokalorganisation ver- Die im Anfang der Woche ſtattgefundene Berhandlung scheiterte mit, daß durch den Streit die Versorgung der Hauptstadt nicht schwunden wäre und daß diese Bestimmungen geradezu vor- wiederum daran, daß die Kommission der Fabrikanten auf ihrem leiden werde. bildlich sein könnten für einen weiteren Versuch, das Auf- Standpunkte beharrte, nur zu verhandeln, wenn die Kommission Die Pariser Bäder fämpfen ebenfalls um den wöchentlichen gehen der bisherigen Sonderorganisationen in die Zentral der Streifenden bindende Beschlüsse fassen könne. Dieses Ver- Ruhetag. Da dieserhalb ein Ausstand derselben befürchtet wird, verbände herbeizuführen. Es ist hoch anzuerkennen, daß der langen ist um so unberechtigter, als in der Kommission der Arbeit- erließ der Generalgouverneur von Paris Befehl, daß die MilitärTransportarbeiter- Verband sich zu einem solchen Entgegen geber die beiden Fabrikanten, um welche es sich bei der Beratung bäder heute feinen Urlaub erhalten sollen, damit sie eventuell für Diese kommen bereitfinden ließ, statt die weitere Entwickelung der handelt, Sitz und Stimme haben, somit zu jeder Zeit in der Lage die Brotversorgung von Paris verwendet werden können. Macht der Verhältnisse zu überlassen. Denn daß der Verein sind, ihnen unliebsame Beschlüsse zu verhindern. Die übrigen militärische Verteidigung der Republik gegen den Hungertod ist der Berliner Hausdiener Anschluß an die moderne Arbeiter- beigetreten. Trotzdem lehnt diese Vereinigung es ab, in ihrer beutung der Arbeiterschaft auch unter der freiesten Staatsform ihre der Berliner Hausdiener Anschluß an die moderne Arbeiter- Ballschuhfabrikanten sind jetzt ebenfalls der Unternehmervereinigung charakteristisch dafür, daß in der kapitalistischen Gesellschaft die Ausbewegung suchen muß, haben seine Mitglieder ausreichend Angelegenheit ebenfalls zu verhandeln. Sie stüßt sich hierbei an- Giftblüten treibt. genug erfahren. Er braucht trotz seiner Mittel für die Kämpfe geblich auf ihr Statut, welches verbieten soll, während der Dauer einen moralischen Rückhalt, wie ihn nur die organi- einer Lohnbewegung in diefelbe verwidelte Arbeitgeber auf Board of Trade Lloyd, George, hat in einem Schreiben den Der Streit der Werftarbeiter am Clyde. Der Präsident des fierte Gesamtarbeiterschaft zu gewähren vermag. Er braucht zunehmen. Es ist aber die Annahme nicht von der Hand zu weisen, Board of Trade Lloyd, George, hat in einem Schreiben den die Presse, die der modernen Arbeiterbewegung zur Ver- daß diese Tattik nur deshalb beobachtet wird, weil der Fabrikanten- streitenden Eisenarbeitern des Clydedistrikts angeboten, den Board of fügung steht. Und er kann schon deswegen nicht stolz allein verband sich in seinem eigenen Interesse nicht mit der gesamten Trade als Schiedsrichter anzunehmen. stehen, weil die Berstreuung seiner Berufsangehörigen in ber- Ausstandsbewegung identifizieren will, und nur deshalb seine beiden älteren Mitglieder in Schuh nimmt. schiedene Drganisationen ihm auf die Dauer den Kampf fahrt werden zu Hülfe genommen, um die Streitarbeit den ArbeitsPost und Paketmit dem Kapital so sehr erschweren würde, daß er daran er willigen zuzustellen; selbst in die Wohnungen einzelner Streifenden lahmen muß. Und mit ihm vielleicht auch die anderen schickt man Arbeit, um sie auf diese Weise zum Abfall zu bewegen. Organisationen! Doch ist der Liebe Mühe umsonst. An die Kundschaft werden von feiten vieler Firmen Zirkulare versendet, in welchen um Aufschub der Lieferungen ersucht wird. Auch dieses Mittel wird nur kurze In dem Stadium, bis zu welchem die Angelegenheit jetzt Beit verfangen, denn die Saison schreitet vor und die Arbeit wird gediehen ist, heißt es ja für die Mitglieder des Vereins immer dringender gebraucht. Diese Verhältnisse werden wesentnicht mehr zu entscheiden, ob Anschluß oder Nichtanschlußlich dazu beitragen, die Unternehmer von dem Standpunkt ab an den Transportarbeiter- Verband, sondern Anschluß oder zubringen, Bedingungen zu stellen, ehe die Verhandlungen auf Nichtanschluß an bewegung!
Die Hausdiener wären dann wie früher machtlos und schutzlos der Uebermacht des Kapitals überliefert!
die moderne Arbeiter
Das ist sicher ein Preis, um den auch die Mitglieder des Vereins Berliner Hausdiener bereit sein müßten, die Opfer zu bringen, welche der viel ältere Verein Berliner Droschfenfutscher brachte! Wenn man im Angesichte der Uebertrittsbedingungen von Opfern überhaupt reden kann!
Hinein also in die Einheitsorganisation!
genommen sind.
Deutfches Reich.
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Arges Mißgeschick mit ihrem Antrage auf Erlaß eines Einhaltsbefehls gegen die Boykottierung ihres Betriebes hat die Brauerei„ Storchshöhe" in Oschersleben . In dieser Brauerei sind Anfang August d. J. zwei Brauer gemaßregelt worden. Den Anträgen auf Wiedereinstellung der Gemaßregelten gegenüber verhielt sich die Brauerei ablehnend; ja der Braumeister äußerte zu den Arbeitern: aßt Such man mit Eurem Verbande aufhängen!" Die Folge war der Boykott. In Flugblättern, in Inseraten und zahlreichen Notizen der Arbeiterblätter ist vor dem Genuß des Bieres der Brauerei Storchshöhe" gewarnt worden. Der Streit bei der Firma C. P. Goerz ist nach viertägiger Die Brauerei hat von dem Boykott beträchtlichen Schaden und statt Dauer beendet. Nachdem hintereinander sechs Abteilungen einmütig die Maßregelung zurückzunehmen und Frieden zu schließen, betrat die Arbeit niedergelegt hatten, fanden gestern abermals Verhand- sie den Klageweg. Sie strengte gegen den" Zentralverband der lungen mit der Direktion statt, die zu einem befriedigenden Ergebnis Brauer, vertreten durch den Vorsitzenden Gg. Bauer in Hannover führten. Die Firma erklärte sich bereit, den entlassenen Vertrauens- und den Gauleiter Stöd lein in Leipzig " Klage an mit dem mann im Werk wieder einzustellen. Außerdem versicherte die Direktion, Antrage auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen die Beihrerseits alles zu vermeiden, was zu ähnlichen Differenzen führen flagten, jede Kundgebung gegen die Brauerei, die sich als Verfönne, womit gleichzeitig ausgedrückt war, daß in Zukunft keinerlei Berufserklärung erweist, zu unterlassen bei einer Strafe von 1000 M. vorzugung der„ Gelben" vor den Drganisierten wieder stattfinden darf. für jeden Uebertretungsfall." Diese Erklärungen konnten die Streifenden als annehmbar bezeichnen, Am 19. September schon stand Termin vor der vierten Zivilund so wurde denn in der gestrigen Streifversammlung beschlossen, tammer in Hannover an. Diese Kammer wies die Sache ab, da die Arbeit am Montag wieder aufzunehmen. sie nicht zuständig, weil Bentralverband nicht mit G, sondern Hoffentlich wird die Direktion ihren Meistern jetzt auch umgehend mit 3 geschrieben war! Vor der zuständigen" Kammer nun fand die nötigen Anweisungen geben, damit diese Herren ihren hoch- Termin am Freitag statt. Der Vertreter der Brauereien behauptete mütigen Maßregelungseifer einfürallemal zügeln. Jedenfalls dürfte die Verhängung des Boykotts verstoße gegen§ 153 der Gewerbedie Firma an dieser kleinen Streitprobe gesehen haben, daß sie mit ordnung und§ 826 des Bürgerlichen Gesetzbuches . Es sei damit ihren ehrenwerten Meistern allein nicht produzieren kann. Auch die eine Geschäftsschädigung beabsichtigt, nicht aber die Erzielung " Gelbsucht" bermag gegen die Solidarität der organisierten Arbeiter besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen, und nur den letzteren nichts auszurichten. Boykott habe das Reichsgericht für erlaubt erklärt.
Die gelbe" Morgenpost".
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In einer Versammlung der Gelben" von der Firma Goera, die am Freitag in den Hohenzollerusälen" stattfand, wurden die Streitberichte im„ Vorwärts" und in der„ Morgenpost" angegriffen. Der anwesende Vertreter der„ Morgenpost " wurde um eine" Berichtigung" ersucht. Dieser erhob sich zu einer Ansprache an die Bersammelten und gab seinem Bedauern Ausdrud, daß die Berichte
in seinem Blatte nicht mit den Ansichten der Gelben" übereinstimmten; die„ Morgenpost" wolle es gewiß nicht wieder tun, wenn man ihr diesmal noch verzeihe. Zur Genugtuung der direktionsfreundlichen„ Gelben" war gestern auch eine Erklärung von seiten der Direktion über den Streit in der Morgenpost" zu lesen.
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Achtung, Holzarbeiter! Die Tischler und Polierer der Schweriner Pianofabrik stehen im Streit. Agenten aus Schwerin suchen Arbeitswillige unter der Adresse Koppenstraße 3 nach dort anzuwerben. Wir ersuchen die Kollegen, Arbeit nach Schwerin nicht anzunehmen; auch dafür zu sorgen, daß Buzug ferngehalten wird. Die Ortsverwaltung.
Troß dieser schönen Gründe tam es nicht zu einer Entscheidung, da die Klage an die falsche Adresse gerichtet war. Der Zentralvorfibende hat an dem Boytott weder mitgewirkt, noch hat er ihn veranlaßt. Die Sache ist betrieben worden von dem Gauvorsitzenden Stöd lein, der auch die Flugblätter zeichnete. Nach dem Statut wird der Zentralverband der Brauer aber nicht vertreten durch den Vorsitzenden und dem Gauleiter, sondern durch den Vorstand, der aus 11 Personen besteht. Dieser Vorstand hat aber keine Stenntnis von den Boykottpublikationen gehabt.
Der Vertreter der Brauereien zog die Klage trotzdem nicht zurück, er fonnte sich aber auch nicht erklären und bat um Vertagung auf einen neuen Termin. In die Vertagung wurde eingewilligt und der nächste Termin auf den 23. Oktober festgesetzt. Wenn bis dahin die Brauerei nicht eingelentt hat, wird sie zu dem Schaden noch den Spott haben. Denn wenn dem Zentralverband der Brauereiarbeiter etwas untersagt werden soll, dann muß sich die lage gegen den Vorstand richten; soll dem Gauleiter der fernere Betrieb des Baykotts verboten werden, dann ist nur das Gericht in Leipzig zuständig. Die Brauerei hat also entschieden Bech mit ihrer Anwendung des jetzt so beliebten Mittels der Einhaltsbefehle.
Der Streit der Rheinflößer ist, wie in Mainz , nun auch in Mannheim beendet.
An die organisierte Arbeiterschaft Berlins und der Umgegend! In den Milchbetrieben von Bolle ,,, Schweizerhof" und In der Baubeschlagfabrik Simonswert zu Rheda in Westf. Milch zentrale hat die Organisation in der letzten Zeit be- find Differenzen ausgebrochen, die wahrscheinlich zum Ausstand deutende Fortschritte gemacht. Deswegen hat die Seftionsleitung führen werden. Da die Firma alle Versuche unternimmt, Arbeitses für notwendig befunden, für die Kutscher und Mitfahrer dieser willige heranzulocken, wird ersucht, auf die Werbungen acht zu Betriebe eine Legitimationstarte herauszugeben, damit sich die geben und den Zuzug fernzuhalten. Kollegen jederzeit als organisationszugehörig ausweisen fönnen. Der Streit der Buchbinder in der lithographisch- artistischen Die Karte ist von brauner Farbe und nur dann gültig, wenn Kunstanstalt A.-G.( vormals Gebr. Obpacher) in München dauert dieselbe ordnungsmäßig jeden Monat abgestempelt ist. unverändert Die jetzt,
Gerichts- Zeitung.
Flugschriftverbreitung.
Gegen den Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter" richtete sich eine gestern vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte verhandelte Anklage gegen die Lehrlinge Liebrandt und Deetjens. Die ihnen zur Last gelegte Handlung bestand darin, daß sie öffentlich bor einer Gemeindeschule an die aus dem Fortbildungsunterricht herauskommenden Lehrlinge Flugblätter verteilt hatten, in denen zum Beitritt zum Verein aufgefordert wurde. Sie erhielten des= halb ein polizeiliches Strafmandat über je 30 M. wegen Verbreitung sozialdemokratischer Hehschriften ohne polizeiliche Ges nehmigung". Hiergegen hatten sie Einspruch eingelegt. In der schöffengerichtlichen Verhandlung wurde u. a. auch das Flugblatt verlesen. Der Amtsanwalt beantragte darauf Verwerfung des Einspruchs, da es sich um Flugblätter eines offenbar sozialdemo tratischen Vereins handle und deshalb eine exemplarische Strafe am Plaze sei. Rechtsanwalt Dr. Broh entgegnete als Verteidiger der Lehrlinge, daß dies doch auf eine Parteijustiz hinauslaufen würde, die zweifellos unstatthaft sei. Auch sei der Verein kein politischer. Auf alle Fälle berfolgten die jungen Leute, die für die geistige und körperliche Hebung ihrer Jugendgenossen wirken, ideale Zwecke und verdienten feineswegs eine so unberhältnismäßig hohe Strafe; gegen Mitglieder der christlichen Jüng lingsvereine würde eine solche zweifellos nicht beantragt werden. Das Gericht setzte die Strafe auf 15 M. herab. Bei der Strafabmessung sei, wie der Vorsitzende ausführte, maßgebend ge= wesen, daß das Flugblatt einerseits eine Reihe idealer Forderungen enthalte, andererseits aber die Form vielfach eine übertriebene und für die Jugend ungeeignet sei.
Nach den im vorliegenden Fall zur Anwendung gebrachten §§ 10 und 41 des altpreußischen Preßgesetzes vom 12. Mai 1851 ist die unentgeltliche nicht gewerbsmäßige Verteilung von Bekanntmachungen, Plakaten und Aufrufen auf öffentlichen Wegen, Straßen, Pläßen oder an anderen öffentlichen Orten ohne vorherige polizeiliche Erlaubnis mit 1 M. bis 150 M. oder mit Haft bis zu 6 Wochen bedroht. Nirgends im Gesetz ist die Verbreitung sozialdemokratischer Hetschriften" mit Strafe bedroht. Polizeiberfügung hat das neue Verbrechen entdeckt. Leider hat das Gericht nicht gleich in erster Instanz auf Freisprechung era fannt.
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Berfaultes Fleisch.
Die
Als einen schweren Verstoß gegen das Leben und die Gesund heit ihrer Mitmenschen bezeichnete der Staatsanwalt die Handder Schlächterfrau Alwine Heinrich, lungsweise welche sich vor der 4. Straftammer des Landgerichts I wegen eines wissentlichen Vergehens gegen das Gesetz betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln verantworten mußte. Die Angeklagte stand schon mehrere Male unter einer gleichen Anklage vor dem StrafDas erste Mal wurde Frau H. zu einer empfindlichen richter. Geldstrafe verurteilt. Dies diente ihr keineswegs zur Warnung, denn bald darauf wurde wiederum bereits in Fäulnis übergegangenes Fleisch bei der Angeklagten beschlagnahmt. Das Gericht faßte Frau H. damals etwas schärfer an und verurteilte sie zu einem Monat Gefängnis. Troß dieser Bestrafung gelang es der Angeklagten, in der Markthalle II in der Lindenstraße einen Verkaufsstand zu eröffnen. Am 29. Mai d. J. wurde anläßlich einer Revision durch den Polizeiarzt Dr. Hilde brandt ein Bosten Schweinebrägen beschlagnahmt, der bereits vollständig in Fäulnis übergegangen war. Obgleich der Geruch schon den Zustand des Fleisches erkennen ließ, hatte die Angeklagte es noch versucht, es zu verkaufen. Die Folge war die jetzige Anklage wegen Nahrungsmittelbergehens. Der Staatsanwalt hielt mit Rücksicht darauf, daß gegen derartige gewiffenlose Verkäufer von Nahrungsmitteln mit der ganzen Schärfe des Gefeßes borgegangen werden müsse, eine empfindliche Strafe für angebracht und beantragte deshalb eine Gefängnisstrafe von drei Monaten. Das Gericht erkannte auf sechs Wochen Gefängnis.
Wir appellieren hiermit an die gesamte Arbeiterschaft und arbeit herſtellen zu laffen, indem fie an eine größere Auflage Letzte Nachrichten und Depefchen.
namentlich die Frauen, die junge vorwärtsstrebende Organisation Seidenpoftfarten mit lithographischem Blumendruck sowie an glatte Zur Lohnbewegung der Bergleute. zu unterstüßen und nur dann mit den Kutschern und Mitfahrern Postkarten mit englischem Text und lithographischem Blumendruck Dortmund , 6. Oftober.( Privatdepesche des Vorwärts"). In obiger Betriebe in geschäftliche Verbindung zu treten, wenn dieselben Goldschnitte anbringen läßt. Daß die Anfertigung dieser Streit in der Lage find, sich als klassenbewußte Arbeiter ausweisen zu arbeit von den organisierten Buchbindern verweigert wird, ist Verfolg des gestrigen Beschlusses der Siebenerkommission finden morgen selbstverständlich. Weiter ist darauf aufmerksam zu machen, daß zwei Belegschaftsversammlungen der Zeche Kaiserstuhl" statt, um genannte Firma in verschiedenen Fachzeitschriften Personal unter Stellung zu nehmen zu der Ablehnung der Forderungen. Chiffre sucht und den Reflektanten in ihrem Antwortschreiben berheimlicht, daß ihr Betrieb bestreift wird. Man halte Zuzug
tönnen.
Die Sektionsleitung
der Geschäftskutscher des Zentralverbandes der Handels- und Transportarbeiter Deutschlands . Ortsverwaltung Berlin I. J. A.: Gustav Alisch. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.:
strikte fern und unterstütze dadurch die Ausständigen.
Ferzu 5 Beilaget