Bei Erledigung der inneren Fragen muß man, wenn man zur richtigen Stellungnahme gelangen will, auf das Wollen, die Absicht fehen und die Form ignorieren.
Ein Bildungsausschuß von 25 Mitgliedern, bestehend aus Theoretikern und Praktikern, dient als Zentralstelle für die Bil Vorträge und Vortragskurse und die dazu gehörigen Literaturdungsbestrebungen. Er stellt organisch aufgebaute Programme für nachweise zusammen, erteilt Ratschläge für belehrende und künftlerische Veranstaltungen, vermittelt rednerische und künstlerische Kräfte und sucht auf andere geeignete Weise seiner Aufgabe gerecht der Landes- bezw. Bezirksorganisationen allährlich von Parteizu werden. Der Ausschuß wird auf Grund einer Vorschlagsliste in ihm durch zwei Delegierte vertreten. Eine ständige Geschäftsvorstand und Kontrollfommission gewählt; der Parteivorstand ist stelle des Bildungsausschusses vermittelt den Verkehr mit den Parteiorganisationen im Reiche."
trägen, sowie später auch die bei der Frage der Jugendorganisation Diesem Ausschusse wurden dann die Thesen zu sämtlichen An sehr dankbar für diese Berichtigung, die wir selbstverständlich mit gestellten Anträge überwiesen. Wir sind dem Genossen Singer großer Befriedigung berzeichnen.
Ein Irrtum. Durch die füddeutsche Parteipreffe geht folgende
Notiz:
Die Folgen von Mannheim . Die lokalistische Allgemeine Metallarbeiterzeitung" in Berlin wurde bisher in der „ Vortvärts"-Druckerei hergestellt. Jetzt hat diese erklärt, daß eine weitere Drudlegung bei ihr nicht mehr stattfinden dürfe."
Fortschritte vorbereitet und er hat endlich die Inangriffnahme Mit den Verhandlungen über die inneren Parteifragen hatte bisher unbestellter Arbeitsgebiete eingeleitet. ber Parteitag diesmal seine Kraft erschöpft; weder die Frage der Volkserziehung noch die des Strafrechts hat er behandelt, wie wir fraten in Stellungen gibt, für die keine Gewerkschaften bestehen, Bedenkt man, daß es auch Tausende von Sozialdemoauf unseren Parteitagen gewöhnt sind, eine Frage zu behandeln: so darf man als nächstes Ziel gut und gern die Forderung stellen, nämlich indem die Parteivertreter sich aussprechen. Der Parteitag daß die Zahl der Mitglieder der Wahlvereine auf die Höhe der ist in beiden Fragen nicht über die Anhörung der Referate hinaus- Zahl der Mitglieder der Gewerkschaften gebracht werden muß. gekommen. In der Frage der Boltserziehung wird das wahrscheinlich auf dem nächsten Parteitage nachgeholt werden, da der" Bil- Resolution die Besprechung der Bedeutung des Massenstreites in Wohl empfahl sich nach dieser( der Jenaer Red. d.".") dungsausschuß" den Auftrag bekommen hat, Bericht zu erstatten. Versammlungen, Vereinen und Presse. Dagegen scheint die Frage des Strafrechts durch Anhörung des empfahl, war die Agitation dafür, das große Mittel auch gegen Was sich aber nicht Referats und Annahme der Thesen des Referenten als erledigt fleine Uebel anzuwenden, und ebenso das unzeitgemäße Angstangesehen worden zu sein. Wir bedauern das; es wäre beiden geschrei der Genossen, die in Zeitungsartikeln und Reden, die ganz Gegenständen mehr gedient gewesen, wenn man nur einen, diesen andere Ziele hatten, schon die Aufforderung zum Massenstreit, den aber forgfältig behandelt hätte; das nächste Mal wäre für den Abmarsch ins Lager des romanischen Generalstreifes fahen. anderen Zeit gewesen. übertriebene Kleinmütigkeit in anderen Kreisen führten eine durchSpielen mit dem Feuer in fleinen bedeutungslosen Kreisen und aus unerwünschte Form der Debatte über den Generalstreit her Zwiespalt ergeben konnte. Dem mußte ein Ende gemacht werden bet, aus der sich, wenn es so weiter ging, mancher unerquickliche und dem hat ein Ende gemacht der Parteitag in Mannheim . An und für sich war es nicht schön, daß nun die Vorbedingungen und Voraussetzungen des Massenstreits erörtert werden mußten, denn das nötigte uns, die Drohung von Jena ein wenig in ihrer Wirkung abzuschwächen, das gab ängstlichen Gemütern die Gelegenheit, von Gegensäzen zwischen Partei und Gewerkschaft zu reden, die gar nicht vorhanden sind, auf Schwächen der Organisation hinAls der Kölner Gewerkschaftskongreß seinen Beschluß zum ftimmungen und Meinungsverschiedenheiten einmal vorhanden zuweisen, die man besser ohne Worte beseitigt. Aber, wo MißMassenstreit beschlossen hatte, da begann in der Partei eine rüd- find, werden sie fortdauern und immer neues Uebel stiften, wenn" Frantf. Btg." schreiben: Sozialdemokratische Geschworene. Aus Pforzheim läßt sich die fichtslose Seke gegen die führenden Gewerkschaftler; der Parteitag man sie nicht in voller Oeffentlichkeit diskutiert. Die an sich unin Mannheim hat mit übergroßer Mehrheit ausgesprochen, daß dazu erwünschte erneute Debatte des Massenstreiks war demnach zur Tagen viel darüber zu lesen, daß in Konstanz der dortige Führer In badischen und außerbadischen Blättern war in den letzten kein Grund vorhanden war. Wir sehen in diesem Beschluß vor Notwendigkeit geworden und sie hat zum Ziele geführt. Es ist der Sozialdemokratie, Malermeister Krohn, als Geschworener für allen Dingen ein geschichtliches Muß; soweit ein Verdienst der Partei mehr Klarheit geschaffen worden über das wann und wie, und es die nächste Schwurgerichtssession ausgelost wurde. Mit Recht wurde darin liegt, ist es nur, daß er schon jetzt und nicht in Jahr und Tag ist festgestellt worden, daß bei großen Fragen weder die Ver- von Karlsruhe aus darauf hingewiesen, daß das nichts Außergewöhn Sucht man sich die Bedeutung des Mannheimer Parteitages trauenspersonen der Partei wie die der Gewerkschaften abgeneigt liches ist, daß auch die früheren Druder des„ Voltsfreund", Bonning Sucht man sich die Bedeutung des Mannheimer Parteitages für die Taktik der Partei zu vergegenwärtigen, so erscheinen danach sind, gemeinsam auch diese wuchtigste aller Waffen des Proletariats und Burger, schon als Geschworene ausersehen waren. Zur OktoberDresden und Jena nur noch im Werte einer„ kräftigen Anfeuerung" in Anwendung zu bringen." session des Karlsruher Schwurgerichts ist aber auch von hier um eine Wendung des Vorwärts" zu gebrauchen. Die Partei aus ein namhafter Führer der Sozialdemokratie als Geschworener scheint wieder mehr zur Würdigung politischer Tatsachen und politiberufen, Juwelier Wilhelm Strozz, der vor neun Jahren sozial fcher Arbeit gelangen zu wollen und als erfreulichstes Ergebnis demokratischer Landtagskandidat war, noch heute sich zu den Grunds erhoffen wir, daß die Massenstreitdebatte damit ihr Ende gefunden sätzen der sozialdemokratischen Partei bekennt und diese als Stadthaben möge. verordneter vertritt. Daß Anhänger der Sozialdemokratie das Ami eines Schöffen bersahen, fam hier schon gewiß ein Dutzend mal vor. In Norddeutschland wird die Ordnung von ihren verordneten Hütern nicht also leichtfertig in Gefahr gebracht.
Wer sich etwa darauf einlassen wollte, zu untersuchen, wie der Kölner Beschluß mit dem Jenaer Beschluß zum Massenstreik zu bereinbaren sei, der käme in eine heillose Verwirrung. Es wäre ja freilich aus mancherlei Rücksichten noch ersprießlicher, wenn früher gefaßte Beschlüsse, die eine unerwünschte Auslegung erfahren haben, auch formell forrigiert würden. Indessen genügt schließlich auch die Auslegung seitens der berufenen Instanz. Die geht dahin, daß in der Stellung zum Massenstreit zwischen Partei und Gewerkschaften tein Widerspruch besteht.
gefaßt wurde.
Die Gewerkschaftsführer haben den Aengstlichen den Gefallen getan auszusprechen woran wir noch feinen Augenblick zu zweifeln Anlaß gefunden hatten, daß sie so gute Sozialdemofraten feien wie irgend einer und nicht daran denten, die deutsche Arbeiterbewegung in den Sumpf der nüchternen Nurgewerkschaftlerei zu führen und darauf ist die Partei in einer scheinbaren Kreisbewegung zur vollen Würdigung der Wirklichkeit und des Wertes der Gegenwartsfaktoren gelangt, die sie eine Zeitlang verloren zu haben schien. Das gereicht der Partei sicher zum Vorteil; es scheint uns die Lehre zu enthalten, daß die Wirklichkeit sich doch auch gegen den klangvollsten Wortschwall immer wieder durchzusehen vermag. Mit Worten allein fann man eben keine Politik treiben. Dieses Ergebnis des Mannheimer Parteitages ist uns so er freulich, daß ir über einige unangenehme Begleiterscheinungen, wie die untwürdige Debatte gegen Stampfer ebenso hinweg sehen wollen, wie wir uns auf die nächste Zukunft vertrösten gegenüber der Nichtberücksichtigung mancher organisatorischer Vorschläge. Unser Antrag, der Parteitag möge zeitweilig die Parteifunktionäre und Redakteure zu gemeinschaftlichen Beratungen zusammenberufen, fand bekanntlich gleich einigen ähnlichen nicht die genügende Unterstüßung. Wir sind dennoch überzeugt, daß wir über kurz oder lang zu organisatorischen Einrichtungen gelangen werden, die dem von uns beabsichtigten Zwede entsprechen. Für Preußen ist es unentiation behrlich, einen engeren Zusammenhang der Organisation zu schaffen schon aus dem Grunde, daß die paar preußischen Parteigenossen, die um Berlin herum wohnen auch den ihnen zukommenden Einfluß auf die gemeinsame Parteiarbeit ausüben und dem Parteivorstans ihre Wünsche ebenso deutlich bemerkbar machen können, wie die so bedeutende" Berliner Parteigenossenschaft. Inzwischen freuen wir uns der in Mannheim zutage getretenen Einsicht, und hoffen von ihr das Beste für die Fortentwickelung der
Partei."
Brandenburger Zeitung":
" In seinem Schlußwort zum Mannheimer Parteitag, welches wir mit dem Rest des Berichtes über die Tagung in heutiger Nummer wiedergeben, hat Genosse Singer besonders freudige Töne über den Verlauf der diesjährigen roten Woche" gefunden. Es geschah dies vor allem im Hinblick auf die Beseitigung der Differenzen zwischen Partei und Gewerkschaft, soweit sie die Frage des politischen Massenstreits betrafen und darüber hinaus das Verhältnis der beiden großen Zweige der Arbeiterbewegung zueinander. Gine zweitägige Debatte ging vorher, eine Aussprache, auf welche die flaffenbewußte deutsche Arbeiterschaft für alle Zeiten nur stola sein kann ob der fachlichen Bedeutsamkeit derselben und der in ihr zum Ausdruck kommenden warm- persönlichen Hingabe an die große Aufgabe, in deren Dienst Partei wie Gewerkschaften stehen...." Im weiteren Verlauf des Artikels druckt die Brandenburger Zeitung" von der Magdeburger Volts stimme" den Voltsstimme" Paffus ihres Parteitagsartitels ab, der die Organisation und die Leistungen der Berliner Parteimitgliedschaft behandelt und setzt hinzu:
" Die Leistungen der Berliner in die richtige Beleuchtung zu feben, bedeutet nicht zu verkennen, daß die Kräftigung der äußeren tie inneren Stärke der Gesamtpartei in unentwegter Arbeit überall das heißeste Bestreben der Genoffen sein muß. Der Parteitag zu Mannheim gibt die nachdrücklichsten Antriebe hierzu."
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,, Braunschweiger Volksfreund":
.. Der Unwille, der nach der Dresdener Tagung in weiten Kreisen der Parteigenossenschaft zum Ausdruck tam, hat offenbar überallhin erzieherisch gewirkt, so daß allseitig der Wunsch nach Verständigung vorherrschend war. Man ist des inneren Haders und Krafeels, an dem lediglich unsere Gegner ihre Augenweide haben, nachgerade müde geworden.
"
Gewiß, der Auftakt in Mannheim war noch ganz auf den Dresdener Ton gestimmt. Thiele- Halle hatte sich das Dresdener Bokabularium der Braun und Komp. vollig zu eigen gemacht und fuchte den„ Borwärts"-Konflikt auf seine Art zu fruftifizieren; das Bitatenragout Stampfers aus der Braunschen Sudelfüche und die treffsichere Antwort des Vorwärts" darauf boten ihm eine sehr bequeme Handhabe. Indessen hatte sich Thiele so sehr in Zeit und Ort geirrt, daß er allerseits gründlich abblizte. Wohl versuchten es tags darauf nochmals Stampfer und Braun selbst, weil ihr geTehriger Schüler sein Debut so spottschlecht bestanden hatte, mit einem fleinwenig Theaterdonner; jedoch der Parteitag rief die Donnerer ob ihres Lärmens sehr merklich zur Tagesordnung. Mit Recht! Die Beiten sind wahrlich viel zu ernst, um die innere Selbstzerfleischung noch weiter zu treiben. Bielleicht dämmert diese Ansicht nachgerade auch denen um Braun auf! So ist es denn gekommen, daß der " Vorwärts"-Konflift, um dessentwillen im vorigen Jahre ganze Ströme von Tinte geflossen sind, in Mannheim so gut wie gar teine Rolle gespielt hat; übrigens sehr zum Aerger unserer Gegner, die schon darauf gebrannt hatten, ihre Parteisuppe am Feuer des " Vorwärts"-Konflifts fochen zu fönnen.
Hus der Partei.
Der niederrheinische Parteitag wird am 21. und 22. Oftober in Sagen tagen. Auf der Tagesordnung stehen außer den geschäft lichen Angelegenheiten Organisation und Agitation, die nächsten Reichstagswahlen, die Kommunalwahlen und der internationale Stongrej in Stuttgart . Zu dem Agitationsbezirk gehören außer den 12 Wahlkreisen des Regierungsbezirks Düsseldorf die westfälischen Kreise Hagen - Schwelm , Altena - Iserlohn und Siegen. Aus dem Geschäftsbericht, den das Agitationskomitee soeben jetzt veröffentlicht, ergibt sich, daß es in dem Bezirk noch drei rückständige Kreise gibt, in denen es bisher noch nicht gelang, eine feste Organisation für die Partei zu schaffen. Es sind dies: Mörs- Rees, Cleve- Geldern und Siegen. In Mörs- Rees dürfte es indessen bald zu einer solchen kommen, während der an die holländische Grenze sich anschließende und vom Pfaffentum völlig beherrschte Kreis Cleve Geldern vorläufig noch ziemlich unzugänglich für unsere Partei ist. Auch find die Löhne dort so entfeßlich niedrig, daß bei ihrem Jammerdasein den Arbeitern jede Energie fehlt, um den Kampf gegen das volksverdummende Zentrum mit einigem Erfolg aufzunehmen. Im Kreise Siegen dagegen, der infolge seiner isolierten Lage schwer zu bearbeiten ist, hat der Terrorismus des Unternehmertums es bisher verhindert, daß unserer Partei ein ständiger tätiger Vertrauensmann erhalten blieb. In den anderen 12 Wahlkreisen ist die Kreisorganis fation im Sinne des Jenaer Parteistatuts durchgeführt mit Ausnahme von Solingen , wo man sich bis jetzt noch nicht entschließen fonnte, mit dem alten System zu brechen. Wie in gewerkschaftlicher Hinsicht es hier im Westen lange gewährt hat, bis den breiten Massen festen Fuß faßte, so jezt auch in der politischen der Geist des Zusammenschlusses in festen Organisationen unter Bewegung. Indessen geht es auch hier voran, wie der Geschäftsdie Zahl der politisch organisierten Genoffen von 8784 auf 11 203, bericht zeigt. Im Geschäftsjahr 1904/05 stieg im Agitationsbezirk also um 2509 oder 28,5 Proz. Am Schluffe des jetzigen Berichtsjahres betrug die Mitgliederzahl 15 917, sie ist also um 4624 oder 40,9 Proz. gestiegen. Das Verhältnis der politisch organifierten Genossen zu den sozialdemokratischen Stimmen bei der Hauptmahl 1903 bewegt sich zwischen 4( Sempen) und 13,8 Proz. Monat. Höhere Beiträge haben die Kreise Düsseldorf ( 50 Pf.), ( Solingen ). Der Minimalbeitrag beträgt 30 Pf. pro Effen( 40 Pf.), Duisburg- Mülheim und Krefeld je 10 Pf. pro Woche. Anzeichen, daß infolge höherer Beiträge die Mitgliederzahl ungünstig beeinflußt werde, sind nirgends hervorgetreten. schritt aufzuweisen. Der vorjährige Bericht zählte fünf Orte mit Auch die Frauenbewegung hat einen erfreulichen Forteiner Frauenbewegung, diesmal find es 24. Abonnentinnen der Gleichheit" wurden im Vorjahre 1069 gezählt, diesmal sind es 2634, die sich auf 42 Orte berteilen.
An Flugschriften wurden im Berichtsjahre über 700 000 Gremplare verbreitet, etwa 100 000 mehr als im Jahre vorher, darunter 170 000 Eremplare der vom Agitationsfomitee herausgegebenen Broschüre„ Aufgepaßt!" und 175 000 Exemplare der gleichfalls gegen das Zentrum sich richtenden Broschüre Du sollst fein falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten". Wahlflug blätter sind in diesen Ziffern nicht einbegriffen. Die monatlich erscheinende Agitationsschrift Morgenrot" hat rund 15 000 regel mäßige Abnehmer; dazu kommen die Gratisverteilungen. Von der Parteipresse ist noch zu berichten, daß in Duisburg Mülheim seit dem 1. Oktober d. J. ein Kopfbaktion für den lokalen Teil erscheint, und die Essener Genossen blatt der Dortmunder Arbeiter- Beitung" mit selbständiger Reihr Projekt eines selbständigen Blattes soweit gefördert haben, daß dieses vom 1. April n. J. erscheinen und in eigener Offizin hergestellt wird. Die„ Volts- Zeitung" in Düsseldorf wird im Laufe des Winters eine Rotationsmaschine bekommen und weitere Verbesserungen vornehmen. Besoldete Parteisekretäre sind jetzt in drei Wahlkreisen vorhanden: Essen, Duisburg - Mül hausen und Düsseldorf .
=
Die Parteieinnahmen in den Wahlkreisen be. trugen im letzten Berichtsjahr insgesamt 56 155,15 M. gegen 35 661,99 M. im Vorjahre. Es ist also eine Mehreinnahme von 20 493,16 2.57,4 Broz. zu verzeichnen. An das Agitationsfomitee wurden abgeführt 5 446,76 m. gegen 4681,70 M. im Vorjahr und an den Parteivorstand 3783,82 M. gegen 3447,83 2. im Borjahr. Die Kassenbestände betragen insgesamt 11 584,72. gegen 7407,18 2. am Schlusse des vorigen Berichtsjahres.
daß
die Ablehnung der weiteren Drucklegung schon vor dem MannDie Stichmarte dieser Notiz erledigt sich durch die Feststellung, Heimer Parteitage geschah.
Ein Sozialdemokrat an prinzlicher Tafel. Die bürgerliche Bresse Badens meldete dieser Tage:
„ Der„ rote Vize", der sozialistische Abgeordnete Adolf Ged, hat bekanntlich beim Empfang des Kammerpräsidiums am Jubelfeste unseres Großherzogs gefehlt. Dagegen nahm er am Samstag an einem Essen teil, das der Bruder des Großherzogs Prinz Karl als Präsident der Ersten Kammer dem Tandständischen Ausschuß in herkömmlicher Weise gab. Ja, er soll sich fogar hierbei längere Zeit mit dem Prinzen Start unterhalten haben.
Im Anschluß daran wird die Erwartung ausgesprochen, daß dem roten Bize" von der Partei gehörig der Kopf gewaschen werden dürfte.
des
Die Mannheimer, Bolts stimme" bemerkt dazu: Im übrigen ist nicht zu leugnen, daß die Teilnahme unseres Abgeordneten Adolf Geck an der Frühstücstafel des Prinzen Karl in den weitesten Kreisen unserer Partei, insbesondere auch unter den außerbadischen Delegierten des Parteitages, aufs unangenehmste berührte. Nicht als ob wir es unter allen Um ständen für eine Versündigung an den Prinzipien unserer Partei hielten, wenn ein Sozialdemokrat mit einem leibhaftigen Prinzen zusammentrifft! Aber daß es gerade der Parteigenosse Adolf Geck war, der, die Einladung des Prinzen Karl afzeptierte, ob wohl sein gemäßigterer" Gesinnungsgenosse Drees bach während seiner Zugehörigkeit zum landständischen Ausschuß die Annahme derselben stets ablehnte, das ist das Merkwürdige an der Sache."
Genoffen Dreesbach gefolgt wäre. Wir hätten es lieber gefehen, wenn Genosse Ged dem Beispiel
dem Zentralorgan der schweizerischen sozialdemokratischen Partei, Bom Fortschritt der Presse. Als Redakteure am„ Grütlianer", das bisher dreimal wöchentlich erschien und vom 15. November an täglich erscheint, wurden vom Zentralkomitee des Grütlivereins gebeide in Zürich . wählt die Genossen Kantonsrat Hans Wirz und Paul Brandt,
titelt sich ein Monatsblatt, dessen erste Nummer in diesen Tagen Von der Jugendbewegung. Der Jung Sozialist" be in Christiania erschienen ist. Es wird herausgegeben vom " Sozialdemokratischen Jugendverband wegens" und redigiert von Harald Solberg.
Nor
Die sozialistische Schule in New York , die Stiftung einer be güterten Genossin, der verstorbenen Frau Rand, wurde am Diens tag feierlich eröffnet. Die Schule heißt ,, Rand School of Social Science"( Schule für soziale Wissenschaft) und dient der wissenschaft lichen Ausbildung von Leuten, die fich für den Sozialismus inter effieren und die Propaganda für denselben in Wort und Schrift fördern wollen. Columbia- Universität, wie die Londoner Tribune" mitteilt, und Unter den Lehrern sind zwei Professoren der zwar Franklin Giddings und Dr. Beard. Neunzig Studenten haben sich einschreiben lassen. Die Schule steht in engster Verbindung mit der sozialistischen Partei und unter der Leitung eines tüchtigen Genossen.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Straffonto der Presse. Genosse Koepke vom Boltsblatt für Harburg" wurde von der Straffammer in Stade wegen Beleidigung des Gemeindevorstehers von Neuland zu 200 Mart Geldstrafe verurteilt.
Genosse Kirchpfennig von der Schwäb. Boltsztg." zu Augsburg wurde vom dortigen Schöffengericht zu einer Gelda strafe von 100 m. verurteilt. Das Vergehen erblickten die Mataboren des gelben Verbandes der Maschinenfabrik Augsburg, Chate let und Schwinger, in zwei Artikeln, in denen ein Konterfei ihrer Taten gegeben war, das ihnen nicht gefiel.
Aus Induftrie und Handel.
Erhardt- Krupp.
Zu dem jetzt in der Presse wieder erörterten Thema: Erhardt Strupp schreibt man uns:
Der Bildungsausschuß. Die Leipziger Boltszeitung" schrieb in ihrer Donnerstagnummer: In unserem vorgestrigen Leitartikel über den Parteitag hatten wir unser Bedauern aus- Wenn bisher das unbestreitbare Monopol Krupp in weiteren gesprochen, daß nicht wenigstens der praktische Vorschlag der beiden Kreisen der Bevölkerung noch weniger Anstoß erregt hat, so ist das Referenten in der Erziehungsfrage, einen Bildungsausschuß von in der Hauptsache dem Ruf des preußischen Beamtentums zu 25 Personen als dauernde Parteiinstitution niederzusetzen, anges schreiben. Bisher wußte man den Schein der unbedingten Integrität nommen, sondern nur erst einem Ausschuß bon sieben Personen überwiesen worden sei.( Wir haben die Stelle am Freitag in nach außen zu wahren. Damit ist es nun durch die Affäre Tippelsunserem Zitat aus diesem Artikel abgedruckt. Red. d.„ B.") So firch vorbei. Für die Folge wird man in Preußen- Deutschland etwas hatten wir den, wie es scheint, in diesem Punkte nicht ganz for bescheidener sein wie bisher, wenn von der Beamtenforruption in retten Bericht verstanden. Genosse Singer ist nun so freundlich, anderen Ländern die Rede ist. Podbielski ist ein smarter Geschäftsuns mitzuteilen, daß der von den Referenten im Einverständnis mann, aber wer will behaupten, er entspräche dem Jdeal von Korrekt mit dem Parteivorstand und der Kontrollkommission unter Ubände heit, das man bei preußischen Staatsbeamten und Staatsvertretern rung des ursprünglichen Vorschlages beantragte Bildungsausschuß als selbstverständlich voraussetze? Wenn Podbielski bleiben kann, von sieben Personen eingesetzt worden ist. Er wird demnächst von dann ist sicher schon vieles möglich gewesen, manches was bisher Parteivorstand und Kontrollkommission gewählt werden und seine " Dem Parteitage zu Mannheim kann man das Zeugnis geben. Arbeiten beginnen, unter den Bedingungen, die ihm durch die für ausgeschloffen galt, ist sicher längst gang und gäbe, und vieles saß er glüdlich verlaufen ist. Er hat wichtige streitige Fragen zu Annahme des Punktes V in den Leitfäßen der Referenten auf Faule hat sich sicher unter dem falschen Scheine tabellofer Storreltharmonischem Abschluß geführt, uns deutlicher als bisher Straft erlegt worden sind. Der Abschnitt des Bunttes V, in dem bon heit entwickeln können. So urteilt heute die öffentliche Meinung! und Schwächen der Organisation erkennen gelehrt und damit neuel dem Bildungsausschuß die Rede ist, lautet: Und ausgenommen die paar Interessenten, haben die legten Er
Eine noch größere Enttäuschung sollte ihnen die Debatte über den politischen Massenstreit bereiten.... Alles in allem ist in Mannheim ein großes Werk bollbracht worden, das die günstigsten Wirkungen für die Zukunft der deutschen Arbeiterbewegung verspricht...."
„ Schleswig- Holsteinische Volkszeitung":