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erste sozialdemokratische Beigeordnete in Hessen , der bestätigt worden Stadtb. Hinke( Soz.): Wir würden ein bedeutendes Aequi-| Aufbesserungen haben sich allerdings vornehmlich nicht auf eine ist. Danach ist anzunehmen, daß die vom Kreisausschuß be- valent aus der Hand geben, wenn wir die Vorlage annehmen. Die Aufbesserung des Minimallohns bezogen, sondern die Stala wurde anstandeten sozialdemokratischen Beigeordneten zu Mühlheim und Kirchengemeinden wollen doch das neue Verwaltungsgebäude mit verbessert durch die Verwandlung der vierjährigen Stufen des Kelsterbach von der Regierung bestätigt werden. dem Erker über die neue Flucht hinaus bauen, sie haben also ein Aufrückens in dreijährige. Der Minimallohn wird ja in der

In Preußen ist die Bestätigung eines Sozialdemokraten als Stadtrat absolut undenkbar. Preußen ist eben allezeit voran in Deutschland .

Opfer für Wüft- West. Nach einem amtlichen Bericht sind am 1. Oktober d. J. bei Dassiefontein gefallen: Gefreiter Hugo Gräfe, geboren am 28. 6. 82 zu Gerichtshain, Brustschuß. Reiter Karl Strauß, geboren am 18. 9. 77 zu Reustubingen, Bruſt­schuß. Reiter Emil Schley, geboren am 31. 1. 83 zu Frigow, Brustschuß. Reiter Heinrich Ortmeier, geboren am 18. 5. 84 zu Kirchlengern , Kopfschuß. Reiter Leo Stranz, geboren am 27. 8. 83 zu Wylatkowo, Bruftschuß.

Die Beigeordneten in Hessen sind etwa den Magistrats- bezüglich der Verlegung der Gräber zum Ziel kommen, als eventuell friedigt wurden, ist nicht wunderbar; wir haben es auch nicht er­Die Beigeordneten in Hessen sind etwa den Magistrats- erhebliches Interesse an der Sache; sie werden auch erheblich schneller Regel von jüngeren Leuten bezogen. Daß nicht alle Wünsche be­mitgliedern, den Stadträten in den altpreußischen Landesteilen zu die städtischen Behörden. wartet, ebensowenig wie bei den Lehrern und Beamten. Das bergleichen. In der Abstimmung wird der Ausschußantrag auf Ablehnung Ziel ist nicht zu erreichen, daß so viel bewilligt wird, wie bewilligt der Vorlage mit geringer Mehrheit angenommen. werden soll. Die Anträge der Arbeiter, oder richtiger gesagt, An das Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Forderungen( Hört! hört! Bewegung) werden von den Ver­Kreuz soll für dessen fernere Hülfstätigkeit zugunsten des süd- waltungsstellen geprüft; deren Vorschläge wieder werden vom westafrikanischen Expeditionskorps die Summe von 1000 M. Magistrat geprüft werden und die Beschlüsse im Etat zur Er gewährt werden. Die Versammlung stimmt zu. scheinung kommen. Heute in einer gemischten Deputation die Die sozial- fortschrittliche Fraktion( Stadtv. Deutsch u. Gen.) Sache generell zu verhandeln, halte ich nicht für praktisch. Zu­hat den Antrag eingebracht, nächst müssen doch die einzelnen Verwaltungsstellen gehört werden. den Magistrat zu ersuchen, der Einsehung einer be- Unter diesen Verhältnissen kann ich eine dringende Notwendigkeit sonderen Verwaltungsdeputation für die für den Antrag nicht einsehen und bitte, ihn abzulehnen, Hafen- und Speicherangelegenheiten zuzustimmen. Teuerungszulagen können wir doch nicht zu einer ständigen Ein­Der Antragsteller führt aus, daß es schon heute an der richtung machen. Die Erfahrungen, welche wir damit im einzelnen Zeit fei, eine solche besondere Deputation einzujeten, welche von gemacht haben, sind nicht gerade geeignet, uns zu ermutigen.( Sehr vornherein bei der Ausführung der von der Stadt beschlossenen richtig!) Wir lehnen also eine wohlwollende Prüfung von An­und geplanten Hafen- und Speicherbauten mitwirken könnte. trägen dieser Art nicht ab; um so mehr bedauere ich, daß der Vor Stadtv. Singer( Soz.): Der Gedanke ist jedenfalls lebhafter redner glaubte, mit einer Drohung schließen zu müssen( Leb­Erwägung wert. Zurzeit aber haben wir keine Veranlassung, dem hafte Zustimmung bei der Mehrheit.) Antrage zuzustimmen. Wenn die große Anlage am Stralauer Anger ausgeführt sein wird, werden wir zu überlegen haben, ob die Verkehrsdeputation weiter die ihr in dieser Beziehung über­tragenen Aufgaben übernehmen kann. Gegenwärtig ist diese De­putation mitten in der Arbeit, diese Einrichtungen zu schaffen.

Verwundet: Gefreiter Gustav Frost, geboren am 16. 6. 79 zu Kochern, schiver, Bauch-, Becken- und Gliedschuß, an demselben Tage gestorben. Gefreiter Mag Krüger, geboren am 10. 12. 81 zu Berlin , schwer, Fleischschuß rechten Oberschenkel. Reiter Franz Felber, geboren am 3. 5. 82 zu Berlin , schwer, Bauch­schuß. Reiter Hermann Almstadt, geboren am 11. 4. 88 zu Einbeck , schwer, Beckenschuß. Reiter Karl Blog, geboren am 25. 4. 84 zu Bugar, leicht, Fleischschuß rechten Unterarm. Reiter Johannes Busch , geboren am 26. 12. 86 zu Homberg a. Ohm, leicht, Streifschuß rechte Schulter.

Am 2. Oktober d. J. bei Dassiefontein gefallen: Gefreiter Rudolf Braun, geboren am 2. 4. 81 zu Rosenheim , Brustschuß. Gefreiter Julius Stahl, geboren am 1. 7. 78 zu Plappeville, Brustschuß. Gefreiter Sebastian Wallner, geboren am 15. 4. 82 zu Brandberg , Schuß Brust, Bauch und rechte Hand. Schwerverwundet und am 3. Oftober d. J. gestorben: Gefreiter Josef Sigl, geboren am 28. 1. 80 zu München , Bauch­schuß. Telegramm aus Buea ( Kamerun ): Assistenzarzt Dr. Kurt b. Stabel, geboren am 20. 6. 79 zu Crossen, am 15. Sept. d. J. an Herzkrampf, Dysenterie gestorben.

Ausland. Frankreich .

Bestrafte Gesetzesverächter.

Rouen , 11. Oftober. Der Präfett enthob die Bürgermeister von Le Houlme und Heron ihres Amtes, weil sie versucht hatten, die von den Lehrern aus den Schulzimmern entfernten Kruzifire wieder anbringen zu lassen.

Soldaten- Bibliotheken.

Baris 11. Oftober. Der Kriegsminister ordnete die Gründung bon Bibliotheken für die Soldaten in sämtlichen Garnisonen an. Zu diesem Zwecke wird ein erster Kredit von 20 000 Fr. zur Be­schaffung von Büchern gefordert.

Dänemark .

Kopenhagen , 11. Oktober. ( W. T. B.) Das Folkething hat heute die von der linken Reformpartei beantragte Antwort auf die Thronrede mit 63 Stimmen bei 44 Stimmenthaltungen an­genommen. In der Antwort wird der Regierung bei Durchführung der in der Thronrede genannten Reformen die Unterstützung des Folkethings zugesichert.

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Schweden .

Ein neues Strafurteil gegen einen Antimilitaristen. Das Rathausgericht von Jönköping hat am Dienstag den Expeditor Adolf Olsson als Verfasser eines antimilitaristischen Flugblattes au sechs Monaten Gefängnis verurteilt! Bedenkt man, daß das Norrköpinger Rathausgericht Olov Sundström eines ähn­lichen Bergehens wegen zu einem Jahre Strafarbeit verdammte, fo erscheint das Urteil gegen Olsson milde, zumal in Olssons Aufruf An Smalands Arbeiterjugend" schärfere Wendungen enthalten sind als in Sundströms Schrift. Das Jönköpinger Gericht hat die durch Staaffs Ministerium eingeführten Strafverschärfungen nicht an­gewandt und offenbar mehr danach getrachtet, ein Urteil zu fällen, das sich vor dem allgemeinen Rechtsgefühl leichter verantworten läßt. Hätte man in Norrköping nach denselben Grundsäßen geurteilt, so Where Sundström wohl mit einer Geldbuße oder ganz kurzen Ge­fängnisstrafe dabongekommen. Die Rechtsprechung hängt eben in diesen Straffachen von dem Gutbünten der betreffenden Richter ab.-

Kommunales. Stadtverordneten - Versammlung.

Stadtv. Rosenow( N. L.) kann nicht recht erkennen, welchen Zweck der Antrag haben soll. Die Verkehrsdeputation habe doch rasch genug gearbeitet. Daß die Kaufmannswelt das Empfinden habe, es gehe mit diesen Dingen nicht recht vorwärts, sei begreiflich; aber auf diesem Wege erreiche man die Abhülfe nicht. Die Schwierigkeiten lägen weit mehr bei den Staatsbehörden und in dem bureaukratischen Geschäftsgang.

Stadtv. Caffel( A. L.): Kollege Mommsen und ich beantragen folgende motivierte Tagesordnung:

In Erwägung, daß die Erhöhung der Löhne in den ver schiedenen Verwaltungszweigen nicht generell, sondern zwed­mäßig nur in den einzelnen Verwaltungszweigen im Falle des Bedürfnisses geschehen kann, daher zunächst der Prüfung in den Verwaltungsdeputationen unterliegen muß, da ferner solche Ver handlungen bereits schweben und da schon mehrfach im laufenden Etat Erhöhungen stattgefunden haben, geht die Versammlung über den Antrag Arons zur Tagesordnung über."

Wir stehen keineswegs dem Verlangen der Arbeiter nach Lohn­Stadtv. Kämpf( A. 2.) befürchtet von dem Antrage zurzeit erhöhungen feindlich gegenüber; dieses Verlangen muß sorgfältig lediglich eine Verschleppung der Arbeiten und empfiehlt Ablehnung. geprüft werden und Magistrat und Versammlung werden es ev. Oberbürgermeister Kirschner: Der Zeitpunkt zur Einfeßung nicht an Opfern fehlen lassen, um eine gerechte und notwendige einer solchen Deputation ist noch nicht gekommen. Die Verzögerung Lohnerhöhung eintreten zu lassen. Aber der. vorgeschlagene Weg der Arbeiten ist nicht Schuld des Magistrats, sondern ist begründet ist nicht der geeignete. Wir können die Regelung der Löhne der in den Verhältnissen. Die Hafenanlage an der Oberspree wird Arbeiter nicht generell bewirken, weil die Arbeiten in den ver­gehemmt durch die Notwendigkeit vorheriger Lösung von technischen schiedenen Verwaltungsziveigen verschieden geartet sind. Deshalb und Verwaltungsfragen. Das Verlangen der Versammlung nach kann auch eine Deputation nichts nützen. In den Verwaltungs­Ermäßigung des Preises für das dort abzutretende fiskalische deputationen sizen ja überall Mitglieder unserer Versammlung Terrain haben wir schon vor mehr als Jahresfrist beim Fiskus an- und auch Mitglieder der Partei der Kollegen Arons und Genossen. hängig gemacht, ohne bisher eine endgültige Antwort zu erhalten. Sie haben dort überall Gelegenheit, solche Anträge zu stellen und Anscheinend will der Fistus hier auf Liegegelder nicht verzichten, können eventuell weiter an Versammlung und Magistrat gehen. und es scheint, als ob diese Frage mit der der Preisermäßigung Verhandlungen über Erhöhung der Löhne schweben bei einzelnen verquidt werden soll. Eine Hafenverwaltungsdeputation brauchen Verwaltungen, und der Magistrat hat bereits eine Kommission wir doch erst, wenn der Hafen da ist. für diese Lohnfragen eingesetzt. Wir wollen uns also nicht etwa der Lohnerhöhung widersehen, sondern wir wollen nur verhüten, daß eine Deroute in unsere Verwaltung gebracht wird; darum wollen wir keine besondere Deputation, da sie höchstens erschwerend wirken kann. Teuerungszulagen kommen dem wirklichen Bedürf­nis nach Erhöhung der Gehälter nach dem eigenen Zugeständnis eines Freundes der Antragsteller nicht entgegen; deshalb können sie keine ständige Einrichtung werden. Dauernd fann Teuerungszulagen schon deshalb nicht genutzt werden, weil dabei notwendig eine gewisse Schablonenhaftigkeit Plak greift. Halten die Teuerungsverhältnisse an, so kann durch Teuerungszulagen erst recht nicht abgeholfen werden. Die Drohung mit Ausständen usw. kann uns dabei nicht irre machen; das wäre ja nur ein gefeß­mäßiges Recht der Arbeiter, aber eine solche Ankündigung fann die Berliner Stadtgemeinde nicht vermögen, von wohlerwogenen Beschlüssen abzugehen; wir können doch nicht einfach den Diktaten der Arbeiter folgen. Wir werden daher einstimmig für den An­trag auf Uebergang zur Tagesordnung stimmen.

Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.): Auch wir sehen zurzeit keinen Anlaß, dem Antrag Deutsch zuzustimmen.

Stadtv. Gronewaldt( A. 2.) verlangt gerade aus den vom Ober­bürgermeister entwickelten Gründen baldigst eine eigene Abteilung in der Verkehrsdeputation für diese Angelegenheiten; man müsse beizeiten für die zwed mäßige Ausführung der Bauten usw forgen.

früh das Licht der Welt erblickt. Stadtv. Jacobi( A. L.): Alle diese Ausführungen haben viel zu Stadtv. Deutsch zieht den Antrag zurüd, verwahrt sich aber da­gegen, der Verkehrsdeputation Mißtrauen bezeugt zu haben. Von den Stadtvo. Dr. Arons u. Gen.( Soz.) liegt der An­trag vom 4. Oktober bor :

1. Die Versammlung ersucht den Magistrat, mit ihr in ge­mischter Deputation über eine durch die gegenwärtigen Verhält­nisse dringend gebotene Erhöhung der Löhne der städtischen Arbeiter für das nächste Etatsjahr zu be­

raten.

2. Inzwischen ersucht die Versammlung, den städtischen Ar­beitern, die nicht mehr als 2000 m. Einkommen haben, eine Zeuerungszulage von 75 m., zahlbar in drei Raten a 25 M., zu bewilligen.

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durch

Stadtv. Singer( Soz.): Der Erklärung des Oberbürger­meisters gegenüber würden wir wünschen, daß sich das zugesagte Wohlwollen eingehender betätigte, und zwar bezüglich der Schnelligkeit der Ausführung und des Maßes der Zugeständnisse. Bisher ist letteres ganz minimal geblieben. Einige kleine Er Stadtv.inge( Soz.): Unser Antrag soll sich natürlich auch höhungen sind ja eingetreten, das bestreiten wir nicht, aber bei auf Angestellte und Beamte der Stadt beziehen, welche unter 2000 der anhaltenden Teuerung, gegenüber der wirtschaftlichen Not und Mark Ginkommen haben. Bereits im vergangenen Jahre er dem steigenden Elend wird doch die Frage brennend, ob nicht der örterten wir hier einen Antrag der sozial- fortschrittlichen Mit Minimaljab erhöht werden muß. Der Sperling in der Hand ist glieder auf Gewährung einer Notstandszulage. Damals wurde ein doch besser als die Taube auf dem Dache. Die gemachten Zulagen Ausschuß eingesetzt, dessen Anträge die Versammlung fast einmütig stehen auch in gar keinem Verhältnis zu der Bewertung der Arbeit annahm; der Magistrat brachte dann eine Vorlage, welche Bei anderer Kategorien, und das ist der eigentliche und der berechtigte hülfen von 75 resp. 50 m. sowie eine Revision der Besoldungen und Grund der Unzufriedenheit: die städtischen Arbeiter sind die Stief Löhne in Aussicht nahmen. Den darauf erfolgten Beschlüssen der finder der städtischen Verwaltung. Ihre ganze Leidensgeschichte Versammlung ist der Magistrat dann beigetreten. In den Debatten will ich hier nicht aufrollen; was hat es für unsägliche Mühe ge­wurde allfeitig anerkannt, daß es sich nicht bloß um eine vorüber- loftet, bis Arbeiterausschüsse, bis Urlaub für die Arbeiter ein­gehende Teuerungszulage handeln könne, sondern daß man an eine geführt wurde! Ich habe den lebhaften Wunsch, da wir keines­dauernde Aufbesserung der betreffenden Löhne und Gehälter wegs danach geizen, einen unzufriedenen städtischen Arbeiterstand denken müsse. Eine Erklärung des Oberbürgermeisters im Ausschuß zu haben, daß die Angelegenheit im Magistrat so beschleunigt wird, gab Hoffnung auf eine dauernde Erhöhung der Löhne für die daß noch recht viele von den Angestellten und Arbeitern etwas von Arbeiter. Diese dauernde Erhöhung ist aber ausgeblieben; wir dem Wohlwollen des Magistrats verspüren. Wenn Sie es als haben wohl die Beamten und Lehrer, zum Teil erheblich, auf- Drohung ansehen, daß jemand hier auszusprechen wagt, daß die gebessert, aber die Arbeiterlöhne, insbesondere die Anfangslöhne Arbeiter eventuell von ihrem gefeßlichen Recht Gebrauch machen, sind nicht aufgebessert worden. Die Anfangslöhne sind noch jetzt so haben Sie mit diesem Ausdruck recht, aber Hinge hat nur ge­3,50 M. in faft allen städtischen Betrieben, bei den Wasserwerten ist zeigt, es liege im Interesse der Stadt, eine Verständigung zwischen eine Zulage von 10 Bf. gewährt worden! Die Hoffnungen der ihr und den Arbeitern herbeizuführen. Daß auch die Organisation Arbeiter sind zuschanden geworden, trotzdem sie erneut durch ihre der Arbeiter eine Macht ist, die respektiert werden muß, ist eine Ausschüsse und in großen Bersammlungen auf ihre Notlage hin. Tatsache; das Verhältnis von Herren und Knechten ist heute durch gewiesen haben. Es ist seitens des Magistrats nichts geschehen, die moderne Entwickelung beseitigt. Sobald Sie die Organisation obwohl ein großer Teil dieser Angestellten und Arbeiter eine starke der Arbeiter als berechtigt anerkennen, werden alle Schwierigkeiten Familie haben und sie bei den jeßigen Teuerungsverhältnissen nicht verschwinden.( Unruhe und Lachen.) Daß die Arbeiter in der genügend ernähren können. Die Teuerung für alle Lebensbedürf Lage sind, ihren Forderungen eventuell auf andere Weise Nach­niffe, wie sie Kollege Dove auf dem Berliner Städtetage 1905 sta brud zu verleihen, ist richtig und kann ruhig ausgesprochen werden; tistisch bertrat, ist seitdem auf allen Gebieten fortgeschritten; der darüber braucht niemand nervös zu werden. Teuerungszulagen Preis für Rindfleisch, Schweinefleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch follen auch nach meiner Meinung immer nur ein Notbehelf sein; ist weiter gestiegen; die damit einhergehende Steigerung der Preise die Löhne müssen dauernd die Ernährung des Arbeiters und für Brotgetreide, Eier usw. hat ebenfalls angehalten, und man fann seiner Familie garantieren. Als Notbehelf aber bleibt nichts heute direkt von einer Unterernährung großer Teile der deutschen anderes übrig, und so gut das im vorigen Jahre anerkannt wurde, Arbeiterschaft reden. Die Fortdauer der Steigerung dieser so gut müßte es auch in diesem Jahr geschehen, denn die Lebens­Teuerungspreise wird auch durch die Angaben des kaiserlichen mittelpreise find dank unserer unglaublich dummen und unfeligen Statistischen Amtes bewiesen. Angesichts dieser Tatsache haben schon Handelspolitik noch höher gestiegen als im vorigen Jahre. mehrere Kommunen sich zu besonderen Maßregeln entschlossen, welche Deswegen haben wir an zweiter Stelle diese Forderung Wenn die Frage gründlich behandelt werden die Lage ihrer Arbeiter und Angestellten erleichtern sollen, so Char - gestellt. braucht ca und Zeit, lottenburg und Spandau ; in letterem Orte wird auch die Erhöhung foll, deshalb wir find der Löhne mit rückwirkender Kraft gewährt. Ich fann Sie nur dem bescheidenen Zwischenvorschlag von 75 M. gekommen. bitten, für die Berliner Arbeiter ein gleiches zu tun. Dieselben Nun erachten Herr Cassel und der Oberbürgermeister die Einsetzung Gründe sprechen für unseren Antrag auf Gewährung einer einer Deputation für unnötig und wollen die Sache dem Teuerungszulage bis zum Inkrafttreten der erhöhten Löhne; es nächst durch einzelne Verwaltungen machen. Das wollen wir find bis dahin noch sechs Monate, die harten Wintermonate, wo er nicht. Gerade hier liegt ein berechtigter Grund der In­höhte Ausgaben an jeden Hausstand herantreten. Hat sich doch zufriedenheit der städtischen Arbeiter. Der Trost, daß unsere selbst die Eisenbahnverwaltung in gewissen Bezirken jebt entschließen Kollegen in den Verwaltungen ja solche Anträge stellen und weiter müssen, den Mindestlohn für Arbeiter auf 4 M. zu erhöhen, weil verfolgen können, ist ein sehr magerer. Wir sind ja nach harten fie unter diesem Satz keine Arbeiter mehr erlangen fann! Für Kämpfen jezt in den meisten Deputationen vertreten, aber einmal Berlin kommen noch die teueren Wohnungsverhältnisse in Betracht. halten diese Lohnfragen die laufenden Geschäfte ungeheuerlich auf und Die Berliner Arbeiter haben daher einen Minimallohn von 4 M. dann ist es für uns nicht die Hauptsache, einen solchen Ressort­gefordert; dieser bescheidenen Forderung sollte doch endlich in partikularismus zu entfalten; wir wollen in diesen Deputationen dahin beiderseitigem Interesse nachgekommen werden. Wenn das nicht ge- wirken, die Lage der Arbeiter überhaupt auf ein höheres Niveau zu bringen. Stadtv. Werner( N. L.) tritt namens seiner Fraktion ebenfalls schicht, werden sich die Arbeiter vielleicht mit ihren Bitten an eine Gerade in solchen Fragen halte ich das Arbeiten in gemischter für die Annahme des Magistratsantrages ein und beruft sich dafür andere Stelle wenden, sie werden vielleicht zu anderen Mitteln Deputation viel mehr geeignet als in einem Ausschuß, wie er von namentlich auf Petitionen der dortigen Anwohnerschaft. greifen und würden eventuell zum Ausstand getrieben( Unruhe); anderer Seite beantragt ist. Hätten wir in Berlin eine soziale Stadtv. Brunzlow( A. 2.) verteidigt dagegen den Ausschuß- und es wäre doch der Stadt Berlin nicht würdig, wenn sie nicht Kommission in der Stadtverwaltung, wie andere Städte eine solche antrag, für den die überwiegende Mehrheit seiner Freunde stimmen alles daran sekte, ihre Arbeiter dergestalt zu entlohnen, daß sie besigen, dann wäre dies eine Aufgabe für fie; aber bei der Sterilität, werde. Die Verlegung selbst von Erbbegräbnissen sei nicht so solche Bitten nicht weiter zu stellen haben. Es handelt sich um unter der Berlin in dieser Beziehung Icidet, muß eben eine ge­schwierig, wie ein Fall aus jüngster Zeit beweise. 15 000 Arbeiter und mit den Angehörigen um rund 50 000 Per- mischte Deputation ad hoc diese Instanz erfegen. Gegen die Stadtschulrat Michaelis: Mit der Ablehnung der Vorlage fonen! motivierte Tagesordnung erkläre ich mich ganz entschieden. Die würden jahrelange mühselige Verhandlungen scheitern. Neue Ber - Oberbürgermeister Kirschner: Daß der laufende Etat eine Notwendigkeit einer Erhöhung der Bezüge der städtischen Arbeiter handlungen möchten taum Erfolg versprechen. Die Kirchengemeinden Aufbefferung der Arbeiterlöhne überhaupt nicht enthält, ist eine ist von teiner Seite bestritten worden; diese Feststellung zu machen, ist haben gar kein besonderes Interesse an der hier vorgeschlagenen unrichtige Behauptung. Berbesserungen sind eingetreten, und wertvoll. Es ist übrigens doch ein viel besseres Verhältnis nach allen Regelung. Man sollte doch wenigstens den hier gebotenen Fort- awar in nicht geringem Maße, bei der Gasverwaltung, der Richtungen, wenn die städtischen Arbeiter einerseits von ihrem Pflicht­schritt akzeptieren. Straßenreinigung, den Wasserwerken und auf dem Wiehhof. Diese gefühl burchbrungen sind und andererseits nicht vor diesem Forum ols

30, Sigung bom Donnerstag, den 11. Oktober, nachmittags 5 Uhr. Die Verhandlungen werden vom Vorsteher Dr. Langerhans gegen 5% Uhr eröffnet. Die Vorlage betr. den Erwerb einer Fläche vom Grundstück Nordufer 1/2 zur bebauungsplanmäßigen Anlegung des Nord­ufers war feinerzeit einem Ausschusse überwiefen worden. Namens des letteren befürwortet heute Stadtv. Wallach( A. L.) die unveränderte Annahme, da alle Anstände nunmehr behoben feien. Ohne Debatte befchließt die Versammlung nach dem Ausschuß­antrage. Ueber die Vorlage wegen Freilegung eines Teiles des im Eigentum der Stadtgemeinde befindlichen Straßenlandes an der Ede der Josty und Prenzlauerstraße und Ueber­laffung eines anderen Zeiles dieses Terrains an die Kirchen gemeinden von St. Nikolai und St. Marien hat der Ausschuß be­raten, der für die Vorlage wegen Anlegung einer Verbindungsstraße zwischen der Neuen Königstraße und Mendelssohnstraße im Zuge der Gollnow - und Josthstraße eingesetzt ist. Die Mehrheit des Aus­schusses ist der Meinung, daß die wachsenden Anforderungen des Verkehrs die alsbaldige Verbreiterung der Jostystraße notwendig machen. Nach der Vorlage würde aber die vier Meter in diese Straße einspringende alte Kirchhofsmauer stehen bleiben. Mit acht gegen fechs Stimmen wird empfohlen, die Vorlage abzulehnen und den Magistrat zu ersuchen, mit den Kirchengemeinden dahingehend einen Vertrag abzuschließen, daß eine vollständige Regulierung des Bürgersteiges in der Josthstraße ermöglicht werde. Referent ist Stadtv. Manasse( Soz.). Die Minderheit hatte mit großem Nachdruck die Annahme der Vorlage befürwortet, da die Zurüd legung der hinter der Mauer liegenden Gräber für die Kirchen­gemeinden ein unerfüllbares Verlangen sei. Stadtv. Lindau ( Fr. Fr.) spricht sich für die Vorlage aus, da die Freilegung der Gräber nicht zu erzwingen sei. Die alte Mauer könnte eventuell noch hundert Jahre stehen, während die Stadt jetzt wenigstens einen Neubau derselben ohne irgendwelche Kosten, also eine Verschönerung des Stadtteiles erlangen könne. Auch sei die Jofthstraße feineswegs zu eng.

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