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Bolts. Soz. P., Arbeitsgruppe, Litauische Sozialdemokratie, P. P. S.1 ( Boln. Sozialist. Partei); 194 Ronstit. Demofraten( Kadetten").

Es wurden nach dem Proporzsystem 9 Aelteste der ersten Liste, 5 der zweiten und 3 der dritten gewählt.

Philologische Fakultät. Von den drei gewählten Aeltesten sind zwei von der Sozialdemokratie, einer von den konstitutionellen Demokraten.

Mathematische Fakultät: Gewählt zu Weltesten nach dem Proporz system: drei Sozialdemokraten( vereinigte Partei); zwei von der Koalition der Soz.- Rev., der litauischen Sozialdemokratie, der P. P. S. und Arbeitsgruppe, ein konstitutioneller Demokrat.

Naturwissenschaftliche Fakultät: 287 Stimmen für die Liste der Sozialdemokraten, gewählt 6; 133 für die Soz.- Rev. und ihre Soalierten, gewählt 2; 37 für die der konstitutionellen Demokraten; Bein Aeltester gewählt.

Es wäre töricht, etwa zu glauben, daß die Regierung urplötzlich thr gutes Herz gegenüber den Studenten entdeckt oder ihnen die bielen Schwierigkeiten vergessen hätte, die sie dem Barismus in der legten Zeit bereiten halfen. In Mostau liegen die Dinge ähnlich wie in Petersburg , und ein Telegramm, das gestern ( Donnerstag) der Nuss. Korresp." auging, schildert die Situation in furzen Worten folgendermaßen:

Glücklich wieder angelangt.

Petersburg, 17. Ditober. Gestern trafen der Kaiser und die Kaiserin auf dem Wasserwege hier ein und besuchten die an der Nitolaibrüde liegende kaiserliche Jacht Standard".

Nach Sibirien.

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solchem Auftrage der Helm gehört. Doch mag man darüber hin-| mal mit dem Fluch der Lächerlichkeit belastet hat. Von Jend wegsehen und das bestimmte Auftreten des Schwindlers wie den nach Sedan, von Sedan nach Köpenick , das sind die schönen unbedingten Gehorsam des Soldaten, auch den ganz ungewöhn- Erfolge des Regiments der ostelbischen Mandschus! lichen Auftrag des Herrn Hauptmann" in Rechnung stellen. Wie aber in Köpenick ! Wie konnte es angehen, daß der Bürger­meister, selber Offizier der Reserve, sich von einem derartig fostümierten Gauner, der gerade aus dem Zuchthaus zu kommen schien", düpieren und sich wie ein Verbrecher behandeln ließ?" Und an anderer Stelle:

Lentwein über den südwestafrikanischen Aufstand.

Der frühere Gouverneur von Südwestafrika, Oberst Leut­ wein , hat ein Werk über Südwestafrika erscheinen lassen, das höchst interessante Aufschlüsse über die Ursachen des Krieges gibt. Leutwein , dieser beste Kenner der südwestafrikanischen Ver " Der wachthabende Unteroffizier hat nach unserer Auffassung hältnisse, tonstatiert zunächst, daß der Anstoß zu dem ganzen süd­nicht ganz instruktionsmäßig gehandelt. Er hätte sich bei einiger westafrikanischen Striegsabenteuer durch eine ungesetzliche Willkür­Ueberlegung unbedingt sagen müssen, daß ein Offizier, der wirk- handlung eines Schuttruppenoffiziers heraufbeschworen worden ist. lich einen derartigen Auftrag erhält, sich die erforderlichen Mann- Der Kapitän der Bondelzwards, Abraham Christian, schaften nicht auf der Wache zusammenzusuchen braucht, sondern hatte Ende Oktober 1903 einem seiner Untertanen einen Hammel von den zuständigen Instanzen gestellt erhält. Den Mannschaften widerrechtlich weggenommen. Der Geschädigte beklagte sich bei dem wiederum mußte ein Verdacht aufsteigen, als der so seltsam ge- deutschen Distriktchef in Warmbad, Leutnant Jobst. Dieser kleidete und gebaute Offizier ihnen je eine Mark zum Mittag- forderte den Kapitän vor sein Gericht. Christian erschien nicht, doch essen spendete. Aber, wie gesagt, den Mannschaften mag man gewährte er dem von ihm geschädigten Bondelzward für den wider­ihre Unbefangenheit und ihre Kritiflosigkeit noch nachsehen." rechtlich angeeigneten Hammel eine Entschädigung von Die Anforderung, welche die Deutsche Tageszeitung" 20 Mart. Damit hätte die Angelegenheit für Leutnant Jobst Einstweilen ist es der hiesigen Universitätsdeputation ge- mit allen Mitteln zum Kadavergehorsam gedrillt, ordneten den hier an die Einsicht der Soldaten stellt, ist geradezu absurd. erledigt sein müssen, und zwar umso mehr, als durch Artikel 4 des mit den Bondelzwards abgeschlossenen lungen, in Petersburg über die hiesige Administration den fich, sobald der Herr Hauptmann" an sie mit einer ge- Schutzvertrages dem Kapitän Abraham Christian Sieg davonzutragen. Morgen wird die Universität eröffnet. fälschten kaiserlichen Kabinettsorder herantrat, die Soldaten ausdrücklich die Gerichtsbarkeit bei Streitig. Die Stimmung ist hier jedoch sehr gedrückt, da man nicht naturgemäß dem Befehl ihres vermeintlichen Vorgesetzten feiten unter Eingeborenen vorbehalten worden zweifelt, daß die hiesige Administration, besonders der Stadt- blindlings unter. Mochten fie selbst in der Tatsache, daß der tvar. Leutnant Jobst hatte also keinerlei Recht, aus dem vor­hauptmann, um ihr Verhalten zu rechtfertigen, neue Unruhen Offizier nicht, wie vorgeschrieben ist, einen Helm aufhatte, liegenden Anlaß den Kapitän überhaupt vor sein Gericht zu zitieren; provozieren werden. etwas Befremdendes erblicken, so wagten sie doch in der er hatte aber, nachdem die Angelegenheit nunmehr gütlich beigelegt Zerstörte Hoffnungen. ihnen eingepauften gedankenlosen Unterwürfigkeit, die so oft war, erst recht alle Veranlassung gehabt, mit dem erreichten Der Aufruf, den die baltischen Junker unlängst an die deutsche Soldaten schwere Mißhandlungen schweigend erdulden läßt, moralischen Erfolge zufrieden zu sein. Trotzdem forderte Jugend" erließen und in dem die Organisierung eines modernen nichts zu äußern; bestraft doch das Militärgesebbuch(§§ 94 Leutnant Jobst den Kapitän nochmals vor sein Gericht, Kreuzzuges gegen die revolutionären Räuberbanden", die von der und 95) den Soldaten, der durch Worte, Gebärden oder und als Abraham Christian unter dem Vorgeben, er sei frank, internationalen Sozialdemokratie dirigiert" würden, vorgeschlagen andere Handlungen seinen Ungehorsam zu erkennen gibt oder wiederum nicht selbst erschien, dafür aber seine sämtlichen war, scheint keinen Erfolg gehabt zu haben. Die deutschen Blätter seinen Borgesezten über einen von ihm erhaltenen Dienst- Großleute schickte, ließ Leutnant Jobst diese Großleute als Geißeln hatten seit Monaten Geld zur Anschaffung von Panzern gesammelt, befehl zur Rede stellt, mit Gefängnis oder Festungshaft bis einsperren und rückte selbst mit fünf Polizeisoldaten gegen die Werft und jetzt sollen diese blizblanken Panzerhemden an irgendwelche Steppenföhne abgetreten werden; denn die baltischen Junterfamilien, zu drei Jahren, wenn die Gehorsamsverweigerung vor ver- des Kapitäns vor. Als dann zwei der Polizeisoldaten den fich heftig die feit Dezember 1905 im Auslande weilen, halten es nicht für sammelter Mannschaft geschieht, sogar bis zu fünf Jahren. sträubenden Kapitän gewaltsam fortzuschleppen suchten, eröffneten die möglich, augenblicklich zurückzukehren"!- Die baltischen Gouverneure Ob der Befehl berechtigt, ob er unsinnig ist, oder ob er gegen in der Werft versammelten Hottentotten das Feuer, dem Leutnant haben sich an das Ministerium des Inneren mit der Bitte gewandt, das Strafgesetzbuch verstößt, geht den Soldaten nichts an. Jobst, die zwei Polizeisoldaten und der Kapitän selbst nach Kur- und Livland Personen zu entfenden, die geneigt wären, Nach§ 47 ist der Vorgesezte allein ver- zum Opfer fielen. Das war das Signal zum Kampfe mit den Landwächterdienste zu erfüllen, weil die örtliche Bevölkerung nicht antwortlich. Allerdings kann der Soldat, wenn der Vor- Bondelzwards, der nur das Vorspiel der Erhebung sämtlicher Ein­mehr dazu zu haben sei. gesetzte Befehle erteilt, die offenkundig gegen das Strafgesetz- geborenen bedeutete. Also weder Straferpeditionen", weder Kriegs- noch Feldgerichte buch verstoßen, zur Strafe herangezogen werden, jedoch nur, Der Krieg mit den Bondelzwarts ist also von deutscher Seite haben die Bevölkerung zur Zarentreue erziehen können. Nur die blühende Industrie und der relative Wohlstand der Bevölkerung ist wenn ihm bei der Ausführung bekannt ge- burch einen schreienden Gewaltakt heraufbeschworen worden! Und es bernichtet worden. Und das haben der Adel und die deutschen wesen ist, daß der Befehl des Vorgesetzten ist nicht minder bezeichnend, daß das deutsche Volk erst jetzt durch Bastoren nur gewollt. Das war ihre Nache für die zerstörten eine Handlung betraf, die ein bürger- das Werk des früheren Gouverneurs von Südwestafrika erfährt, Schlöffer. liches oder militärisches Verbrechen oder wodurch denn eigentlich das ungeheuere Blutvergießen in Südwest­Die Gemeinden zahlen noch jetzt ächzend die ihnen auferlegten Bergehen bezweckte. Der Soldat darf also nur dann afrika entstanden ist. Wäre Oberst Leutwein zufälligerweise nicht Straffummen. Wie hoch diese sind, dafür nur ein Beispiel: Jm den Befehl nicht befolgen, wenn er direkt weiß, daß der seines Postens enthoben worden, so würde man wohl über­Streife Riga allein hatten die Bauerngemeinden( sechs an der Bahl) Offizier ihn zur Begehung eines Verbrechens gebrauchen haupt nichts über diese Ursache des Krieges er. im Laufe der verflossenen acht Monate eine Geldbuße von will. Irgendwelche sonstigen Bedenken, g en fie auch fahren haben! mögen 21000 Rubeln an die Militärverwaltung zu entrichten! Einige noch so begründet sein, geben dem Soldaten Oberst Leutwein macht aber noch andere intereſſante Angaben Gemeindeverwaltungen sind schon mehrere Male bestraft worden! Er teilt mit, mit welch fein Recht zum Ungehorsam.§ 48 bestimmt über die Zustände vor dem Kriege. ausdrücklich, daß, wenn auch sein Gewissen beispiellosen Strengen die Justiz gegenüber den Ein­oder die Vorschriften seiner Religion dem geborenen ausgeübt wurde. Während der elfjährigen Amtszeit Soldaten verbieten, den Befehl seines Leutweins wurden sieben Weiße durch Eingeborene getötet. Bur Vorgesezten zu befolgen, er ihm doch un- Sühne für diese Taten wurden an fünfzehn Eingeborenen die Todes­bedingt Folge leisten muß. ftrafe vollstreckt. Demgegenüber wurden fünf Eingeborene, darunter Doch alle diese Bestimmungen find den Soldaten un- die Tochter eines Häuptlings durch Weiße ermordet. Von bekannt, nur sehr wenige dürften die sämtlichen Paragraphen diesen weißen Mördern wurde kein einiger mit dem Tode bestraft. des Militärgesetzes fennen und noch wenigere die sonder- Die Sühne bestand vielmehr insgesamt aus 6 Jahren 3 Monaten baren Interpretationen, die diese Paragraphen schon vor den Gefängnis! Charakteristisch für diese Art der Rechtsprechung ist die Mit­Kriegsgerichten gefunden haben. Der Soldat weiß nur, teilung, daß in einem Falle in der ersten Instanz 5 Jahre Zucht daß er gehorchen muß, gehorchen in jedem haus verhängt wurden, dagegen in der zweiten Instanz nur drei all, auch wenn Ehre, Selbstachtung, Ge- Monate Gefängnis. In einem anderen Falle erfolgte in erster felbst wenn er weiß, daß er, wenn sein Vorgesetzter ein Ver- Jahren Gefängnis. Die Strafe, die für die Ermordung von fünf wissen und Religion es ihm verbieten. Und Instanz Freisprechung, in zweiter Instanz die Verurteilung zu drei war also zusammen bei brechen beabsichtigt, den Gehorsam verweigern fann, so tommt Eingeborenen verhängt wurde, nicht einmal so start, wie die Strafe, die er doch nach seiner ganzen Lage und seiner Erziehung zu weitem nur eines einzigen Weißen Weißen aus­blinder Unterwürfigkeit gar nicht dazu, anzunehmen, sein für die Totung auch Vorgesetzter hege eine derartige Absicht; bedeutet doch nach gesprochen und vollstreckt wurde. Hinzu kommt, daß unter diesen militärischen Begriffen schon eine solche Annahme eine Mordtaten die viehische Tat des Prinzen Arenberg Von Jena nach Köpenick . schwere Achtungsverletzung. Sicherlich aber fonnte feiner der nicht mit eingerechnetist! Ebenso charakteristisch für das Wenn ich so unter den preußischen Erzellenzen size, Soldaten, der an der Köpenicker Affäre beteiligt gewesen ist, zweierlei Maß, das für Weiße und Eingeborene in der Rechtspflege so wird mir der Gegensatz zwischen Norddeutschland und als der vermeintliche Hauptmann ihn zur Vornahme einer galt, ist die Tatsache, daß nach den Angaben Leutwveins allein nach Süddeutschland recht klar. Der süddeutsche Liberalismus Verhaftung kommandierte, ohne weiteres annehmen, der Ausweis der Akten des Lazaretts Windhut in dem Jahre 1902/1903 tommt gegen die Junker nicht auf. Sie sind zu zahlreich, noch 8 Eingeborene wegen körperlicher Verlegungen, die zu mächtig und haben das Königtum und die Armee auf Herr Hauptmann plane ein Verbrechen. Es ist eine unverschämte Vertuschung, die Soldaten durch Mißhandlungen Weißer, meist der Dienst herr­ihrer Seite. Auch das Zentrum geht mit ihnen. Alles, was ich in diesen vier Jahren erlebt habe, erklärt sich aus dafür verantwortlich zu machen, daß sie blindlings dem Befehlschaft, herbeigeführt waren, in Lazarettbehandlung gewesen eines vermeintlichen Vorgesetzten folgten. Ueberall in waren. Die gerichtliche Sühne für diese brutalen Körperverlegungen diesem Gegensatz." Hohenlohes Denkwürdigkeiten. Preußen wäre unter gleichen Verhältnissen die gleiche blinde der Eingeborenen bestand stets nur in Geldstrafen, während um­Die Welt lacht. Ueber die deutschen Grenzen hinaus, Unterordnung erfolgt. Die Schuld an dem Vorkommnis gekehrt Fälle tätlichen Angriffs Eingeborener auf Weiße stets mit über den englischen Kanal und den atlantischen Ozean hin- trifft nicht die beteiligten Soldaten; sie trifft den Militaris- Kettenhaft und Hieben bestraft wurden! Dabei erklärt Leutwein weg dringt ein schrilles Hohngelächter. Die Welt lacht auf mus, das militärische Erziehungssystem, die Militärgefeß- die Klagen über die angeblich besondere Faulheit und Unzuver­lässigkeit der eingeborenen Bediensteten ausdrücklich für un Roften des preußischen Junkerstaats. Die Achtung, die deutsche gebung. Eher als die Soldaten trifft den Köpenicker Bürger- begründet! Wissenschaft, deutsche Industrie sich im Auslande erworben haben, erstickt in einem spöttischen Gelächter. Die gebildeten meister ein Vorwurf. Er mußte wissen, daß der Kaiser eine Streise des Auslandes sehen ohnehin bei allem Respekt vor derartige Verhaftung nicht vornehmen lassen darf. Aber auch den Leistungen deutscher Wissenschaft und deutschen Gewerbe- er, und das ist äußerst charakteristisch für das Gefühl der Rechts­fleißes auf die Verfassungsinstitution Preußens und seine sicherheit in Preußen, scheint einen derartigen kaiserlichen Mandarinen mit spöttischem Lächeln herab; Minister von der Befehl nicht für unmöglich gehalten zu haben; und zudem geistigen Universalität eines Podbielsti und dem philosophischen fühlte er sich als Reserveoffizier, der als solcher der Militär­Wiffen eines Studt dünken ihnen nur eristenzmöglich in Preußen; behörde untersteht. Vielleicht mag er sich auch mehr oder aber die Komit der Köpenicker Rathausbesetzung hat dieses weniger deutlich an so manches Kriegsgerichtsurteil oder an halbverstohlene ironische Lachen zu ohrenbetäubenden Lach - gewiffe Kabinettsorders erinnert haben, in denen den Be­falven gesteigert. Würde für den Kulturstaat Preußen auch der amten Respekt vor den Offiziersuniformen gepredigt wird. Satz gelten, daß Lächerlichkeit tötet, die ostelbische Junkerschaft Bum Beispiel an folgende Order: müßte wie einst in Jena unter Gelächter zusammenbrechen. Doch die ostelbischen Mandschus haben schon so manchen Schimpf und Spott erduldet, daß auch dieses Hohngelächter an ihrer Dickhäutigkeit abprallt. Mit jener Unverschämtheit, die sie erst fürzlich wieder in ihren Ausführungen über die Kata­strophe von Jena bewiesen hat, sucht auch jetzt wieder die agrar - konservative Presse die Schuld an dem Erfolg des Köpenicker Geniestreiches von den Schultern ihrer Gönner abzuwälzen auf die an der Affäre beteiligten Soldaten und den Köpenicker Bürgermeister. Ein widerlicher Kniff, denn dieselbe Presse, die heute gegen die Soldaten die Anschuldi­gung erhebt, daß sie blindlings dem Befehl ihres vermeint­lichen Vorgesekten gefolgt sind, ist bisher stets dafür ein­getreten, durch geistlosen Drill jeden eigenen Willen, jedes Denken in der Mannschaft abzutöten und sie zu einer bloßen Gefechtsmaschine in der Hand ihrer Vorgesetzten zu degradieren.

Petersburg, 18. Oftober.( B. S.) Das ehemalige Dumamitglied Ramschwilij, der in der sozialistischen Fraktion der befte Redner war, ist zu drei Jahren Verbannung nach Sibirien verurteilt worden.

Wieder einer!

Petersburg, 18. Oftober. Wie dem Dto" aus Saratow ge­meldet wird, ergab die Untersuchung, daß der Haupturheber des Kaffenraubes, der fürzlich in einer Fabrit begangen worden ist, der Chef der Geheimpolizei ist, welcher seinen Gehülfen zu der Tat an Chef der Geheimpolizei ist, welcher seinen Gehülfen zu der Tat an gestiftet hatte!

Politische Ueberlicht.

Berlin , den 18. Dftober.

Gegenüber dieser bisher von der konservativen Presse eingenommenen Haltung erscheint es geradezu lächerlich, wenn jetzt die Deutsche Tageszeitung" schreibt:

Diese von Leutwein mitgeteilten Tatsachen beweisen, in welcher Weise die Eingeborenen den Brutalitäten der weißen Herrenmenschen nahezu schonungslos ausgeliefert waren, während jeder Vergeltungsaft der Eingeborenen mit schonungsloser Härte be­straft wurde. Daß solche Zustände schließlich zur Erhebung der Eingeborenen führen mußten, ist nur zu begreiflich! Und diese Barbareien deutscher Kolonialfege muß das deutsche Volt mit rund 500 Millionen Mark bezahlen!

V

Deutsches Reich . " Der Offizier weist sich durch die Uniform aus und darf Ein Zeichen der Zeit! demgemäß besondere Rücksichten erwarten. Sein Stand legt Bei dem vorjährigen Bergarbeiterstreit spielte eine hervorragende ihm aber die Verpflichtung auf, polizeilichen Anordnungen nach- Rolle als Führer des Scharfmachertums ein Herr Engel, Berg­zukommen. Sollte dies nicht geschehen, so geht die Befugnis meister a. D., Sekretär des Vereins für die bergbaulichen Interessen. der Beamten nur dahin, den Offizier ruhig und in angemessener Herr Engel war der schärfste Vertreter des unbedingten Art darauf aufmerksam zu machen, daß er gegen eine polizei-" Herrn im Hause Standpunktes", der bedingungslose liche Anordnung gefehlt habe. Sollte der Offizier einer solchen Unterwerfung der Arbeiter forderte. Er war der Stratege des Aufforderung nicht sofort Folge geben, so haben die Beamten scharfmacherischen Feldzugsplanes, der sich nicht nur Meldung zu machen. Weiter gehen ihre Befugnisse nicht, da es vorzuziehen ist, daß eine lebertretung augenblicklich ungerügt bleibt und erst später eine strenge Rüge zur Folge hat, als daß ein Zusammenstoß zwischen Offizieren und Beamten herbei geführt wird."

gegen die Arbeiter, sondern auch gegen die Regierung richtete. Im Interesse des Friedens fuchte diese zu vermitteln, sie wurde aber von Herrn Engel brüst zurückgewiesen; den Vertretern der Regierung setzte man den Stuhl vor die Türe mit der fategorischen Erklärung, sie habe sich in die Angelegen­heiten der Kohlenmagnaten nicht einzumischen. und bitterböse Dinge wurden der Regierung in dem von Herrn Engel redigierten Organ Glüdauf" gesagt. Minister Möller avancierte zum Förderer der Sozialdemokratie.

Das Beispiel bestätigt aufs neue, daß Reserveoffiziere zur Leitung wichtiger städtischer Aemter nicht geeignet sind, da fie infolge ihres Militärverhältnisses und der aus diesem entspringenden Rücksichten und Beziehungen nicht die ge­Und mit Eifer wurde der Feldzug gegen die Regierung fort­nügende Selbständigkeit und Freiheit zu energischer Wahrung der Selbstverwaltungsinteressen ihres Gemeinwesens be- gesetzt, bis das vom Grafen Bülow angekündigte Reformgesetz sich zu einem richtigen Arbeitertruzgesetz ausgewachsen hatte, das den fizzen. Ein Mann in der Hauptmannsuniform mit Müße ohne die Mag die konservative Presse sich noch so sehr bemühen, Bergarbeitern statt des versprochenen Brotes Steine bot. Auch das fühlte die Rache des Scharfmachertums nicht. Minister zweite Kokarde und mit einer wie ein Strid zusammengedrehten die symptomatische Bedeutung des Köpenicker Geniestreiches Feldbinde mußte doch unter allen Umständen den Soldaten, zum für den Geist des Militarismus und die öffentlich- rechtlichen Möller mußte erst fallen, und er fiel. Bergmeister Engel mindesten dem Wachtunteroffizier verdächtig erscheinen. Jeder Zustände in Preußen abzuschwächen, fie schafft die Tatsache als Anführer der oppositionellen Grubenkönige Unteroffizier muß wissen, daß zum Anzuge eines Offiziers mit nicht aus der Welt, daß der Junkerstaat Preußen sich wieder hat ihn gestürzt. Daß die Macht des Kapitals so weit reicht,