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sogar die hochmoralische und tugendhafte„ Kreuz- Zeitung " sich,[ lagen in Augenschein nahmen und die in der zuvorkommensten volver verlangte und erklärte, daß er erst sie und dann sich wie sie schreibt, auf spezielles Ersuchen dazu hergiebt, eine Be- Weise gegebenen Erklärungen verfolgte. Der Rundgang durch die todtschießen müsse. Die erschreckte Frau sprang fofort aus dem richtigung wiederzugeben, wonach Schritte eingeleitet worden Werte nahm über zwei Stunden in Anspruch und befriedigte Bett und in der Hoffnung, daß sich der Ehemann wieder be find, um die Zurücknahme des in Prag gegen Bertha Rother er- allgemein, so daß der Wunsch ausgesprochen wurde, bald wieder ruhigen werde, that sie fo, als ob sie demselben helfen wollte, laffenen Ausweisungsbefehls, der übrigens nicht wegen Hoch- eine ähnliche Besichtigung vorzunehmen, was auch von seiten den Revolver, dessen Aufenthalt sie genau fannte, zu suchen. Der stapelei, sondern blos wegen der privaten Beziehungen derselben des Vorstandes veranlaßt werden wird. Am Sonntag, den Mann beruhigte sich aber feineswegs, ging vielmehr unter aller erlassen sein soll, zu erwirken." 13. d. M., Vormittags 9 Uhr, findet ein Besuch der Urania nebst hand frausen Reden von Mord und Todtschlag in das Kinder Welcher hohe Herr vom böhmischen Feudaladel- oder Vorstellung:„ Eine Reise nach Amerika im Jahre 1492 und eine zimmer und äußerte zu den vom Lärm aufgewachten und reicht es noch höher hinauf? mag wohl z. 3. zu den Füßen Reise im Jahre 1892". statt. Zum Eintritt berechtigen die ausweinenden Kindern:„ Ihr seid zivar meine Kinder, der Berliner Droschtenkutschers- Tochter liegen, daß neben der gegebenen Billets. müßt aber alle sterben, dann seid ihr versorgt." Er Prager Polizei sich sogar die Kreuz- Zeitung " genöthigt sieht, riß dann seinen Jungen so heftig aus dem Bett, vor der vielgeliebten" Kokotte ihre Reverenz zu machen!?- Marktpreise in Berlin am 8. November, nach Ermitte- daß derselbe zur Erde fiel und sich den Fuß verstauchte, lungen des Polizeipräsidiums. Weizen per 100 kg. guter von und als er dann noch ein Küchenmesser ergriff und in der Luft Vermift wird seit Sonntag Mittag der Glastünftler Adolf 16,20-15,50 M., mittlerer von 15,40-11,80 m., geringer von damit herumsuchtelte, da ergriff die geängstigte Frau die Flucht Weber, der an der landwirthschaftlichen Hochschule beschäftigt 14,70-14,00 M. Roggen per 100 kg. guter von 14,40-14,10 m., und die mitleidigen Portiersleute des Hauses nahmen sie bei sich war und Scharnhorststr. 37 wohnte. Da seine Gattin verreit mittlerer von 14,00-13,80 m., geringer von 13,70-13,40 M. auf, ließen aber sofort einen Schußmann herbeiholen. Als der war und erst am Montage zurückkehren wollte, begab sich der Gerste per 100 kg. gute von 18,00-16,70 M., mittlere von selbe erschien, verlangte der Angeklagte sofort Auskunft über den 34 Jahre alte Mann nach einem noch nicht bekannten Wirths- 16,60-15,40 m., geringe von 15,30-14,00 Hafer per Verbleib seiner Frau, welche er aufhängen müsse, dann aber hause, um dort das Mittagsmahl einzunehmen. Er hatte seinen 100 Kg. guter von 16,50-15,80 m., mittlerer von 15,70-15,10., stürmte er barfüßig und nur mit einem Hemd und dürner Heinen Hund gewohnheitsmäßig mitgenommen, ist aber mit diesem geringer von 15,00-14,40. Stroh, Richt per 100 Kg. von Hose bekleidet, hinaus auf die Straße und nach dem zusammen seitdem verschwunden. Wie die Ehefrau meint, hat 4,50-3,80 M. Heu per 100 g. von 6,50-4,80 M. Erbsen nächsten Polizeibureau, wo er wiederum seine Frau verlangte Herr Weber an Baarmitteln etwa 150 m., fowie eine goldene per 100 kg. von 45,00-25,00. Speisebohnen, weiße per Man sperrte den aufgeregten Mann zunächst in eine Belle, und Ühr mit Kelte bei sich gehabt. 100 Kg. von 50,00-20,00 M. Linsen per 100 g. von 80,00 er wurde dann in das Untersuchungsgefängniß geführt, von wo er bis 30,00 m. Kartoffeln per 100 g. von 6,00-4,00 M. Rind nach 8 Tagen wieder zu seiner Frau zurückkehrte. Die nächtliche fleisch von der Keule per 1 Kg. von 1,60-1,20 m. Bauchfleisch Szene gab Anlaß zu einer Anklage wegen Bedrohung, das per 1 Rg. von 1,40 0,90 W. Schweinefleisch per 1 Kg. von Schöffengericht fah aber versuchten Todschlag als vor 1,60-1,10 M. Kalbfleisch per 1 Kg. von 1,60-1,00 M. Hammel- liegend an und verwies die Sache an das Schwurgericht. fleisch per 1 Kg. von 1,50-0,80. Butter per 1 Kg. von 2,80 Gestern verblieb der Angeklagte, der seitdem wieder in aller Har bis 2,00 M. Gier per 60 Stück von 5,00-2,60 m. Fische per monie mit seiner Frau zusammenlebt und von der letzteren das 1 Kg.: Karpfen von 2,40-1,20 m. ale von 2,80-1,00. befte Bengniß erhält, daß er den Erzeß in einem Bustante Bander von 2,40-1,00 m. Sechte von 1,80-1,00 m. Barsche völliger Apathie begangen haben müsse, da er von demselben von 1,60-0,70 M. Schleie von 2,40-1,20 m. Bleie von 1,40 bis 0,70 M. Krebse per 60 Stück von 12,00-2,00 m.
Die Kellnerin Marie P., die bis zum 5. b. M. in einer Wirthschaft in der Zimmerstraße beschäftigt gewesen war, erhielt vorgestern Nachmittag eine angeblich von einer früheren Dienstgenoffin unterzeichnete Rohrpostkarte mit der Aufforderung, fich fofort wieder in dem Geschäft einzufinden, um eine andere Rellnerin zu vertreten, die plötzlich ausgeblieben fei. Die P. leistete dieser Aufforderung Folge und erfuhr, daß die Rohrpost tarte gefälscht war. Als sie nach einer Abwesenheit von einer Stunde in ihre Wohnung zurückkehrte, fand sie, daß unterdessen die Thüre mit Hilfe eines Nachschlüssels, der noch im Schlüffelloch steckte, geöffnet worden war. Aus der Wohnung der P. waren ihr Spartaffenbuch und ihre sämmtlichen Schmuckfachen, letztere im Werthe von 2000 M. gestohlen worden. Unter diesen Schmucksachen befanden sich zwei sehr werthvolle Ringe, der eine mit einem viereckigen Diamanten, einem Rubin und einem Saphir; auf dem zweiten Ring befindet sich ein größerer Saphir, umgeben von kleinen Brillanten.
absolut nichts wisse und f. 3. sehr verwundert gewesen fei, als er sich beim Erwachen in der Zelle des Polizeibureaus Polizeibericht. Am 8. d. M. Morgens wurde in der Be- befunden habe. Diese etwas ungeheuerlich klingende Behauptung wurde durch die Beweisaufnahme etwas glaublicher, denn dürfnißanstalt des Bahnhofes Jannowißbrücke die Leiche eines es wurde festgestellt, daß der Angeklagte in seiner Stammkneipe neugeborenen Kindes aufgefunden. Vor dem Hause Groß an jenem Abend nicht nur 20 Seidel Bier, sondern auch beerenstraße 23 gerieth Mittags ein achtjähriger Knabe unter die an jenem Abend nicht nur 20 Seidel Bier, sondern auch beim Knobeln auf sein Theil 30 Eier Rognats vertilgt Räder eines Geschäftswagens und wurde durch Ueberfahren auf batte!! Daß dies selbst für den ausgepichtesten Münchener der Stelle getödtet.- Nachmittags wurde am Bahnhof Magen zu viel sei, erkannte mit dem Vertheidiger auch der Friedrichstraße ein Kaufmann durch eine Droschke überfahren Staatsanwalt an, indem er beantragte, den Angeklagten frei und anscheinend innerlich verlegt, so daß seine Ueberführung Wieder hat sich in Pankow ein Unglücksfall er nach der Charitee erforderlich wurde.- Abends fiel ein Rauf- aufprechen, da er die That im Zustande sinnloser Trunkenheit bes eignet. Am Dienstag ist das zweijährige Söhnchen des Gast- mann vor dem Hause Kommandantenstraße 62 zur Erde und er- gangen habe. Die Geschworenen waren derselben Meinung und wirths Borthaus in der Damerowstraße von einem Bierwagen lift eine anscheinend unbedeutende Verlegung am Kopfe; da er fiches erfolgte deshalb die Freisprechung des Angeklagten. todtgefahren worden. Es hat dieser Fall eine große jedoch nicht erholte, mußte er nach der Charitee gebracht werden. Aehnlichkeit mit dem vor einigen Monaten vorgekommenen In ihrer Wohnung im Keller des Hauses Alexandrinenstr. 42 Königl. Raifeel. Küchenchef- so lautete der Titel, den Todtfahren des Kindes des Kohlenhändlers Steinborn in der wurden der Portier Röste und seine Ehefrau, durch Leuchtgas sich ein junger gewandter Schwindler, der gestern in der Person Schulzestraße. In beiden Fällen sind die Kinder vor der elter - erstickt, todt aufgefunden. Das Gas ist infolge Bruchs des von des Kochs Erich Julius Haberland vor der zweiten Straf lichen Wohnung, während die Eltern in der Wohnung waren, der Straße nach dem Hause führenden Rohrs ausgeströmt. fammer des Landgerichts I stand, beigelegt hatte, um unter dieser überfahren, in beiden Fällen waren es Bierwagen, ebenso wie Gine Frau wurde in ihrer Wohnung in der Markusstraße mit Maste eine ganze Anzahl von Geschäftsleuten zu betrügen. Der es in beiden Fällen fast ganz von dem Verkehr abseits liegende durchschnittenen Pulsadern aufgefunden und noch lebend nach wegen zahlreicher Fälle des Betruges, Diebstahls, ber Straßen waren, in denen sich die Unfälle ereigneten. der Charitee gebracht. Im Laufe des Tages fanden vier kleine Urkundenfälschung, der unbefugten Führung des Brände statt. Adelsdiplom 3 und einer Uniform angetlagte 24jährige Mensch ist der Sohn sehr ehrenwerther Eltern, welche seit vielen Jahren ein Restaurationsgeschäft besitzen. Der mit unglaub lichem Leichtsinn behaftete Angeklagte hatte in einem Ulanen regiment gedient, war Koch in dem Offizierkasino gewesen und nach Ablauf seiner Dienstzeit bei seinem Vater in das Geschäft eingetreten. Als er dort wegen seiner leichtsinnigen Streiche ent lassen wurde, legte er sich auf Hochstapeleien, die zum Theil der Was aus einer sogenannten betrunkenen Geschichte" Originalität nicht entbehrten. Nachdem er in Köln und Mainz werden kann, zeigte recht deutlich eine Anklage wegen vermehrere Hoteliers mit der Zeche durchgebrannt war, fam er fuchten Todtschlages, welche gestern gegen den Buch- hierher nach Berlin und brandschaßte eine ganze Reihe von Geschäfts drucker Ludwig S. vor dem Schwurgericht hiesigen Land- leuten, die als Kunden seines Vaters auch ihn persönlich kannten. gerichts I verhandelt wurde. Der Angeklagte war längere Beit Er redete denselben vor, daß er nach Berlin gekommen sei, in einer hiesigen größeren Buchdruckerei als Verwalter beschäftigt um Einkäufe für das Geschäft seines Vaters zu machen, und verdiente ein schönes Stück Geld. Seit 7 Jahren ist er daß ihm aber das Geld etwas inapp geworden sei. Die Kunden verheirathet, Vater von drei Kindern und lebte bisher mit seiner waren sofort bereit, ihm mit Summen von 100-200 M. aus Familie im allgemeinen ganz einträchtig. Da fam das Unglück zuhelfen. Tragikomisch ist die Schwindelmethode, die sich der Eine graufige Entdeckung wurde vorgestern Abend 9 Uhr über ihn: seine Stellung wurde ihm gekündigt und wenn Angeklagte wie folgt ausgesonnen hatte. Im Juli faufte er sich auf dem Grundstücke Alexandrinenstraße 74 gemacht. Man fand er auch bald eine andere Stellung in Aussicht hatte, so hierselbst in der Rosenstraße eine alte Offiziers- Uniform und etwas nahe und er be- einen Offiziersdegen. Auf den Epaulettes feiner Uniform prangten
Der Schlächter Malinsky, der vor ein paar Tagen in der Friedrichstraße auf feixe ehemalige Verlobte Elisa Holtz mehrere Revolverschüsse abgegeben, und nachdem er sich in felbft= mörderischer Absicht zwei Wunden beigebracht hatte, nach dem Krankenhaus am Urban überführt wurde, ist gestern ins Untersuchung gefängniß eingeliefert worden. Von dem Ergebnis der gerichtlichen Untersuchung werde es abhängen, ob gegen Malinsky wegen versuchten Mordes oder wegen versuchten Todtschlags vorgegangen werden wird. Vor seiner Abführung ins Untersuchungsgefängniß ist Malinsky noch im Polizeipräsidium vernommen worden. Bei seiner Vernehmung legte Malinsky einen Brief der Holtz vor, den er unmittelbar vor Verübung der That bekommen hat und der die Mittheilung enthält, daß die Holh ihre bisher mit ihm unterhaltenen Beziehungen wegen Mangels an Neigung abbreche.
das Portier Köste'sche Ehepaar in seiner mit Gas erfüllten
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Gerichts- Beitung.
Kellerwohnung erstickt vor. Wie es scheint, ist der Tod schon in ging ihm dieser Wechsel doch etwas nahe und in Kneipen mehr Geld zu verzehren, als ihm ein Paar goldene Kronen. Da der Angeklagte ein schlank auf
Ganz föst
der vorhergehenden Nacht eingetreten. Arzt, Polizei und Feuer- selbst und seiner ganzen Familie dienlich war. Der Angeklagte gewachsener Mensch ist, so sah er in dieser Uniform fehr wehr waren zwar zur Stelle, vermochten aber naturgemäß Silfe ist geborener Münchener und da erscheint es nicht gar so sehr schneidig" aus. In dieser Tracht fuhr er dann gewöhnlich in nicht mehr zu bringen. Nach den behördlichen Feststellungen lag verwunderlich, daß er pro Abend 15-20 Gläser Bier zu zweispännigem Wagen vor hiesigen größeren Geschäften vo unter dem Fenster der Fellerwohnung ein undicht gewordenes fich nahm. Der häusliche Friede litt aber unter dieser ver- und führte sich daselbst als ein Herr von Heybebred, Gasrohr. Die Feuerwehr sperrte die Leitung ab, um weiteres änderten Lebensweise manchmal Schiffbruch, denn die Frau des im Dienst des Hof- Marschallamtes und Chef der Hoffüche Se Unheil zu verhüten. Die beiden alten Zeute waren erst vermist Angeklagten konnte in einzelnen Fällen ihren Unmuth über des Majestät des Kaisers" ein. Seine Kenntniß aller Küchenworden, als zur sonst gewohnten Zeit die Hausbeleuchtung nicht Gatten Bierhaus- Heldenthaten nicht zurückhalten. Bei einer angelegenheiten unterstützte ihn bei dieser Komödie. Er fragte angezündet wurde, doch war noch eine geraume Zeit vergangen, folchen Gelegenheit war es, daß ehe die Polizei benachrichtigt wurde und die verschlossene Wohnung Vorwürfen feiner Chehälfte entgehen der Angeklagte den die beglückten Geschäftsinhaber, ob sie gesonnen feien, Lieferungen wollte und einen für die faiserliche Küche zu übernehmen und vereinbarte für die durch einen Schloffer hatte öffnen laffen. Erft gegen 11 Uhr geladenen Revolver zu sich steckte. Seine Ehefrau aber, einzelnen Konsumartikel ganz bestimmte feste Preise. Abends wurden die beiden" Leichen nach dem Schauhause welche Unglück ahnte, fuchte Schauhause welche Unglück ahnte, fuchte ihm die Mordwaffe zu lich ist der Schwindel, den er dann in Szene setzte, wenn die überführt. entreißen und die Hausbewohner wurden plöglich durch einen Verhandlungen mit den Kaufleuten zu Ende waren. Er ging Der Kellner Wilhelm Christel, Prinzenstraße 10 wohn- lauten Knall erschreckt: beim Ringen war der Revolver los mit gemessenen Schritten an's Telephon, ließ sich an haft, ersucht uns um die Mittheilung, daß er mit dem in unserer gegangen und die Kugel in die Wand eingedrungen, ohne wei- scheinend mit dem Hofmarschallamt verbinden und führte mit Nr. 261 vom Sonntag erwähnten Kellner gleichen Namens nicht in der Nacht zum 3. Februar b. I., als der Angeklagte nach den Abschluß der mit dem betr. Kaufmann verabredeten Lieferung teren Schaden anzurichten. Eine sehr häßliche Szene entwickelte demselben längere natürlich fingirte- Gespräche, die sich auf identisch ist. sich d. einem längeren Gelage in seine in der Leipzigerstraße belegene bezog. Aus seinen laut vernehmbaren Worten mußte man dann Arbeiter- Bildungsschule. Zu der am Sonntag, den Wohnung zurückkehrte. Nachdem er sich ganz vernünftig zur entnehmen, daß plötzlich ein Herr v. Rauch im Hofmarschallamt 6. November veranstalteten Besichtigung der städtischen Waffer- Nuhe begraben hatte, wurde nach einer Weile Frau S. durch aus Telephon getreten sei und den Angeklagten ersuche, für ihn werke vor dem Stralauer Thor hatte sich eine große Anzahl ein Würgen am Halse erweckt und sah ihren Ehemann ein Geschäft abzuwickeln und eine bestimmte Summe zu verau Schüler und Mitglieder eingefunden, die mit Interesse die An- vor sich stehen, welcher mit wilder Miene seinen Re- lagen. Mit tiefem Bedauern erklärte dann der Angeklagte durchs Re- lagen.
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Pianist von der Gräfin d'Agoult( Daniel Stern) hatte, durch falsche und verhehlte Depeschen aus Deutschland zum dreifarbigen Fahnen es soll heute Abend illuminirt mit der er lange Zeit im ehelichen Verhältniß lebte. Diese Krieg zu zivingen!" Ehe war sehr glücklich und Ollivier hatte den Ruf eines Das nennt man Diplomatie!" unterbrach ich schandernd. Im Laufe des Nachmittags stellte sich jedoch heraus, tugendhaften Ehemannes. Er besaß fein Vermögen, aber" Hören Sie weiter," fuhr Alexander Weill fort. Den daß die Nachricht eine falsche.- ein Börsenmanöver- war. als Reduer und Staatsmann war er schon berühmt. 15. Juli sagte mir Ollivier, den ich auf der Place de la Ollivier hält von seinem Balkon aus eine Ansprache an Meyerbeer wollte ihn persönlich kennen lernen, und zu concorde antraf: Der Friede ist gesichert eher gäbe ich Menge. diesem Zwecke gab ich es war im April des Jahres meine Demission." Woher nun kam es, daß derselbe Nun desto besser. Wenigstens würde man nicht be einen großen Ball, dem die meisten Belebritäten Mann einige Tage später, statt seine Demission zu geben, leuchten müssen. Diese Freudenkundgebungen anläßlich ver der Kunst und der Wissenschaft beiwohnten und wo natür- den Krieg selbst d'un coeur léger, wie er in der Kammer nichteter Armeen"- b. h. anläßlich zahlloser zerriffener lich Ollivier, der von mir von der Absicht Meyerbeers sagte, erklärte?" Leben und gebrochener Herzen- das hätte in mir aud wieder den Flaubert'schen Wunsch erweckt:„ Ach wär' ich
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unterrichtet war, die erste Rolle spielte. Er gefiel Meyer- Leichten Herzens!" rief ich mit neuem Schauer. beer. Die Sache war nicht leicht in Gang zu bringen." Hier liegt ein Geheimniß, das ich aufklären kann. doch bei den Beduinen!" Meyerbeer kannte die unabhängige Originalität seiner zweiten Der Kaiser, für den das Geld nie einen anderen Werth hat, Am 7. August Unglücksbotschaft. Der Kaiser eilt aus Tochter, die nie einen anderen Gatten, als den ihrer freien als um Liebe und Freundschaft sich zu erkaufener St. Cloud nach dem Kriegsschauplatz. Der Feind ist ins Wahl ehelichen würde. Es wurde verabredet, daß Ollivier glaubte, wie Jugurtha in Rom , ganz Frankreich wäre feil, Land gedrungen. Die Blätter können ihrer Entrüstung über nach Baden komme, um dort dem Mädchen zufällig vor- die Männer wie die Weiber hat die Gewohnheit, die Invasion" nicht heftig genug Ausdruck geben. Der gestellt zu werden, als Meyerbeer plöglich vierzehn Tage wenn er einen Minister annimmt, der nicht reich ist, ihn Ruf à Berlin !"- däuchte mir bedeutete doch auch bes nach diesem Ball starb. Ollivier war es erinnern Sie durch ein Geschenk von einer Million Franken näher an sich absichtigten Einfall doch daran war nichts Ent fich? der ihm im Nordbahnhof eine Trauer- und Lob- zu fesseln. Daru allein, der mir dieses Geheimniß entdeckte, rüstendes; daß aber die östlichen Barbaren in das rede hielt. Nun behaupte ich, ja, ich bin dessen sicher: lehnte dieses Geschenk ab: timeo Danaos et dona ferentes. Schöne, gottgeliebte Frankreich einzufallen sich unterstanden: hätte Ollivier die Tochter Meyerbeers geheirathet, der und er allein, nicht gebunden, gab seine Demission. So das war schier Wildheit, Frevel dem mußte rasch ge Krieg zwischen Frankreich und Deutschland wäre nicht aus lange der Kaiser zauderte, erklärte sich Ollivier, mit der steuert werden. gebrochen! Hier meine plausiblen Beweise. Borerst hätte goldenen Rette an seinen Meister gefesselt, neutral cher Der interimistische Kriegsminister erläßt ein Dekret, Meyerbeer , der das Kaiserthum bis zur Verachtung haßte, für den Frieden. Sobald aber der Kaiser von seiner Frau daß alle rüstigen Bürger von dreißig bis vierzig Jahren, nie seinem Tochtermann erlaubt, Minister des Kaisers zu werden. und ihren drei ultramontanen Anabaptisten überrumpelt welche der Nationalgarde noch nicht angehören, derselben Man weiß, daß, wenn Ollivier der Kammer gedroht hätte, ward, erklärte sich auch Ollivier für den Krieg und ent- sofort einverleibt werden müssen. Es bildet sich ein Mi eber seine Demission zu geben, als den Krieg zu erklären, feelte fich lebendig mit leichtem Herzen" und voller nisterium der Landesvertheidigung. Die bewilligte Kriegs dieselbe Kammer nie den Krieg erklärt hätte. Der gegen Tasche." anleihe von fünfhundert wird auf tausend Millionen e wärtige Krieg ist das Werk dreier intinter Stuben- und höht. Ganz herzerfrischend ist es, wie opferfähig die Leute Geheimminister der Kaiserin, mit Namen: Jerome David, über das Geld und das Leben der anderen stets verfügen. Baul de Cassagnac und Duc de Grammont. Die Kaiserin, Eine kleine finanzielle Unannehmlichkeit macht sich den von dem Papste aufgereizt, dessen religiöse Puppe sie ist, Publikum zwar sogleich fühlbar: wenn man Banknoten wollte diesen Krieg, an dessen Sieg sie nicht zweifelte, un wechseln will, muß man dem Wechsler zehn Prozent zahlen die Nachfolge ihres Sohnes zu sichern. Sie sagte:" C'est es ist nicht so viel Geld vorhanden, als die Bank von ma guerre à moi et à mon fils!" und die drei obengenannten" An der Börse ist eine Depesche fangeschlagen: wir Frankreich Noten ausgeben darf. päpstlichen Anabaptisten" waren ihre geheimen Werkzeuge, haben gesiegt. Die Armee des Königs von Preußen ist Und jetzt, deutscherseits Sieg auf Sieg... um den Kaiser, der feinen Krieg wollte, und die Kammer so gut wie vernichtet.... Die Stadt schmückt sich mit! ( Fortsegung folgt.)
,, O Monsieur, o Madame
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welches Glück, welche große Nachricht!" Mit diesen Worten stürzten eines Tages Friedrichs Kammerdiener und hinter ihm der Koch in unser Zimmer. Es war am Tage von Wörth. Was giebt's?"
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