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neuen Kampf, sie wollen es zum Brüch treiben. Sie werden werden, über die Fleischteuerung hinweg zu helfen. Die Qualität Die Scharfmacher in der Holzindustrie.

aber auch die Gesellenschaft gewappnet finden. Die organisierte Arbeiterschaft aber wird für diese Vor­gänge ein äußerst wachsames Auge haben.

Achtung, Metallarbeiter!

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der Fischsorten war so großartig, daß die Frauen für die Zukunft solche Liebesgaben anzunehmen sich weigerten und ihren Männern Die Scharfmacher in der Holzindustrie. auftrugen, folche Einkäufe fernerhin zu unterlassen. Die Firma Eine ganz erhebliche Verschärfung der Situation in der genierte sich nicht, bei anstrengendster Tätigkeit einen Wochenlohn Berliner   Holzindustrie ist durch die Beschlüsse einer Versamm bon 21-25 Mt. zu zahlen, wovon noch Abzüge gemacht worden. Die Werke der Firmen Siemens Schudert und Daß bei einem derart färglichen Verdienst die Hausdiener den lung der Tischlermeister und Holzindustriellen Groß- Berlins Siemens u. Halste sind gesperrt. Die Arbeit ruht zunächst Streik traten, dürfte niemanden verwunderlich erscheinen. Dem eingetreten, die gestern( Montag) abend bei einer Beteiligung nur in einzelnen Abteilungen. Aber es ist zu erwarten, daß die Organisationsvertreter des Vereins Berliner   Hausdiener erklärte von mehr als 2000 Personen in den Konkordiasälen stattfand. Differenz auf andere, eventuell sogar auf alle anderen Ab- der in Arbeiterfreundlichkeit sich aufspielende Mann, des Die Vorstände sämtlicher Arbeitgeberverbände der Berliner  teilungen übergreift. Es werden von der Firma Arbeitswillige Prinzips wegen nichts bewilligen zu können. Die Streifenden Holzindustrie waren vertreten. Die Referate des Vorsitzenden gesucht, und zwar für die Einstellung in den noch nicht für die appellieren an das Solidaritätsgefühl der Berliner   Hausdiener und der Freien Vereinigung der Holzindustriellen Plathen und Arbeitseinstellung betroffenen Werken und Abteilungen. Dieser Vacker und ersuchen, diesen Betrieb streng zu meiden. des Obermeisters der Tischlerinnung a hardt gipfelten Versuch der Täuschung ist aber zu durchsichtig und darf deshalb nie­mand darauf hineinfallen. in der Parole: Scheitern die Verhandlungen, so wird ausgesperrt, ohne Vertrag teine Arbeit! Bur einstimmigen Annahme gelangte folgende Resolution:

Kollegen! Laßt Euch durch keinerlei Erzählung beeinflussen oder beirren, sondern meidet bis zur Beendigung der Differenzen streng die Werte obiger Firmen.

Arbeiterfreundliche Blätter ersuchen wir um Nachdruck. Deutscher   Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin  .

Die Scharfmacher des ganzen deutschen   Schlächtergewerbes

Achtung, Militäreffektensattler! In der Fabrik von Wunder­lich Nachf., in Blankenburg  , haben die Kollegen wegen Abzügen die Arbeit niedergelegt. Wir ersuchen die Kollegen, den Zuzug nach dieser Werkstelle streng fernzuhalten. Die Ortsverwaltung des Verbandes der Sattler. Die heute tagende Versammlung der Tischlermeister und Holzindustriellen Berlins   und der Vororte nimmt Kenntnis von den Deutsches Reich  . Forderungen des Deutschen   Holzarbeiterverbandes und beschließt: Zum Streit der Werkzeugmacher. Die mit den Arbeitgebern walde und Briezen der Unternehmer Siller, Meißner u. bearbeitungsmaschinen auch in den kleinsten Werkstätten die Achtung, Steinfeger! Die Baustellen in Eberswalde  , Freien= 1. Jn Erwägung, daß bei der heutigen Ausnutzung der Holz­gepflogenen Verhandlungen haben abermals zu keinem befriedi- Neubauer sind für organisierte Arbeiter wegen Tarifdifferenzen physische Arbeitskraft unserer Arbeiter nur noch in geringem Maße genden Resultat geführt. Von den Arbeitgebern wurde den Streifenden nur ein Angebot gemacht, wonach sie selbständigen gesperrt. in Anspruch genommen wird und die gegenwärtige Arbeitszeit nur Werkzeugmachern 65 Pf., jung ausgelernten 50 Pf. und den übrigen 8 Stunden 40 Minuten durchschnittlich pro Tag beträgt, kann eine einen Stundenlohn nach freier Vereinbarung zahlen wollen. Für weitere Verkürzung derselben auch in Rücksicht auf die Maschinenschlosser wollen sie einen Mindestlohn von 45 f. be- machen wegen der Mannheimer   Vorgänge mobil. Bekanntlich Konkurrenzfähigkeit des hiesigen Gewerbes nicht zugestanden willigen. Solche Schlosser aber, die zu Werkzeugmachern aus- hatten die Gehülfen des Großschlächters Alb. Imhoff wegen werden. gebildet werden, sollen ebenfalls einen Lohn nach freier Verein- Nichtgewährung wichtiger Forderungen betr. Logis außer dem Hause 2. Jn weiterer Erwägung, daß der Durchschnittslohn barung erhalten. Diese Zugeständnisse wurden von der gestrigen und betreffend Arbeitszeit gekündigt, was Imhoff zum Anlaß nahm, unserer Holzarbeiter, nach der eigenen Statistik des Deutschen  Streitbersammlung als ungenügend abgelehnt. Der Streit einige der Gehülfen noch vor Ablauf der Kündigungsfrist zu ent- Holzarbeiterverbandes 35,10 bis 36,63 M. und der Wochenverdienst wird also weitergeführt. Von den auswärtigen Werk- lassen, was ihm beim Gewerbegericht schlecht bekam. Inzwischen trat die tüchtiger Arbeiter sogar 50 bis 60 M. und darüber beträgt, daß zeugmachern darf wohl erwartet werden, daß sie der Lohnbewegung Innung auf seine Seite, verpflichtete die Meister, niemandem zu liefern, an der Spize aller Gewerbe steht, wird das Verlangen nach weiterer ferner die Berliner   Holzinduſtrie mit derartig hohen Löhnen faſt der Berliner   Kollegen die gebührende Aufmerksamkeit schenken. dem J. bisher geliefert hatte, und beschloß zugleich, alle Gehülfen Lohnerhöhung mit Entschiedenheit zurückgewiesen. Die Militärschneider wollen in eine Lohnbewegung eintreten. auszusperren, die sich nicht verpflichteten, aus 3. Die Forderung einer allgemeinen ohnerhöhung bei Sie hielten am Sonnabendabend eine gutbesuchte Versammlung in der Gewerkschaft auszutreten, Diesen Beschluß haben Akkordarbeiten oder einer teilweisen Beseitigung der den Arminhallen" ab; es ist besonders das Prozentual= system, gegen welches sie ankämpfen. Dies System wurde in den die Mannheimer   Innungsmeister auch wahr gemacht und die letzteren muß als undiskutabel abgelehnt werden. Tarif von 1903 aufgenommen, hat sich aber als eine schwere Schädi- erfolgten Massenkündigungen werden dieser Tage perfekt. Die gung der Arbeiter erwiesen. Die Häuser für Ertrauniformen, Mannheimer Arbeiterschaft hat sich mit den organisierten Gehülfen welche Militärschneider anstellen, können demnach fieben Pro folidarisch erklärt, die betreffenden Meister boyfottiert und auch zent des Lohnes einbehalten, die nach Ablauf eines halben die Wirtschaften, die von jenen Schlächtern Fleischwaren beziehen, Jahres zur Auszahlung kommen, wenn der Arbeiter während öffentlich bekannt gegeben. Jetzt tritt der allgemeine dieser Zeit die Stellung nicht aufgibt. Kündigt der Arbeiter deutsche Fleischermeisterverband auf den Stampfplan. während des halben Jahres, ist sein Geld verloren; er erhält Der Verbandsvorsitzende Karl Marx   in Frankfurt   a. M. hat es nur dann, wenn der Unternehmer kündigt. In einer Reſolution im Verbandsorgan alle Ober- und Sprechmeister auf erklärten die Versammelten, daß dieses System eine Beschrän= fung der Freizügigkeit und eine Unterstellung gefordert, eine Reserve arbeitsmillger Gefellen" zur unter die Gesindeordnung bedeutet; sie betrachten es als Abreise nach Mannheim   bereit" zu stellen, das Mann- Dieser Einschüchterungsversuch der Scharfmacher in der ihre Pflicht, dagegen anzufämpfen und fordern die Arbeiter auf, heimer Jnnungsbureau telegraphisch   entsprechend zu unterrichten, auf Holzindustrie wird natürlich auf die Beschlüsse der Arbeiter­in allen Geschäften Werkstättensibungen abzuhalten und Wunsch von Mannheim   die betr. Gesellen zur Bahn zu bringen, organisation wenig Einfluß ausüben. Der größte Teil der Stellung dazu zu nehmen. Da die Versammlung eine öffentliche ihnen das Verbandsbuch abzufordern und ihnen dafür Fahrkarte Holzarbeiter wird jedoch erstaunt sein über die Lohnziffern, war, konnten bestimmte Beschlüsse nicht gefaßt werden. Man III. Klasse sowie pro Stunde Fahrzeit 30 Pf. Zehrgeld auszu- die in dieser Resolution aufmarschieren. Es ist ja ein alter wird aber nächstens eine Mitgliederversammlung abhalten und nach händigen. Den reisenden Gesellen soll das Innungsgeschent( 50 Pf.) Trick des Unternehmertums, ins Blaue hinein über die den vielfach geäußerten Wünschen eine 15prozentige Lohnerhöhung fordern. Die Reparaturschneider der Post in der nur gezahlt werden, wenn sie nach Mannheim   zu reisen Riesenlöhne ihrer" Arbeiter zu fabeln, wenn die Arbeiter Artilleriestraße beklagten sich in derselben Versammlung über die sich verpflichten. Ganz besonders appelliert der Verbands- es wagen, einen geringen Teil von den Profiten der Unter­schlechten Verhältnisse, unter denen sie zu leiden hätten. Da siken vorsitzende an die Meistersöhne. nehmer zu verlangen. fieben Mann, die bei einem Monatslohn von 90 M. noch das Näh­material besorgen müssen und auch die Reinigung der Arbeits­räume vorzunehmen haben. Diese Räume sollen sehr ungesund sein, um so mehr, als auch darin gebügelt wird. Man wird ver­suchen, eine Besserung dieser Verhältnisse herbeizuführen.

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und

4. Die obligatorische Benuzung des paritätischen Arbeitsnach­weises durch die Arbeitgeber würde die Arbeitnehmerorganisationen ermöglichen, mißliebige Arbeitgeber schwer zu schädigen. 5. Die Abschlagszahlungen bei Akkordarbeiten bleiben in der bisherigen Weise bestehen. Die Festsetzung einer Minimalabschlags= zahlung von 27 M. wöchentlich für jeden Arbeiter ohne Rücksicht auf seine Leistungen wird abgelehnt.

6. Die Versammlung beauftragt die Vorstände, auf Grundlage der von den Arbeitgebern auf dem Gewerbegericht bekanntgegebenen Bedingungen die Verhandlungen fortzusetzen."

Eingegangene Druckschriften.

Die Nachwahl im 10. fächsischen Wahlkreis

Der Mannheimer   Hafenarbeiterstreik ist beendet! Die im Hafen­arbeiterverband organisierten Stüdgutarbeiter, Kran Elevatorenführer haben, wenn sie auch nicht alles erreichten, doch gefiegt, rüden in ihre alten Plätze ein und haben die Arbeit Ach im von Arnims ausgewählte Werke in vier Bänden. Heraus am Sonnabend noch aufnehmen können. Ihre Organisation gegeben und mit Einleitungen versehen von Mar Morris. Mit des Dichters Die Aussperrung in der mechanischen Schuhindustrie. haben sie gefestigt und neben anderen bedingungsweise zu Bildnis und einem Briefe als Handschriftenprobe. XXXVIII, 941 S. Die Versammlung der Ausgesperrten, welche am Montag erfolgenden Zuschlägen einen Tagelohn von 4,50 M.( statt Broschiert 1,50 M., in Leinenband 2 M., feine Ausgabe 3 M., Luxusausgabe bormittag stattfand, hat auf das Vorgehen des Fabrikanten- 4,30 M.) im Minimum erreicht, nur für Neueingestellte gilt der 4 M. Mar Heffes Verlag, Leipzig  . Helene Morsch. J. B. Staub. Ein Edelmensch im schlichtesten Ge verbandes eine Antwort erteilt, welche beweist, daß die Arbeiter Sag von 4,20 m., nach 8 Tagen von 4,30 M. Im Sommer be­sich durch die Aussperrung keineswegs einschüchtern lassen, sondern trägt die Arbeitszeit 10, im Winter 9 Stunden. Ueber- mande. Zweite Auflage. Broschiert 4 M., geb. 5 M. Verlag von Otto es vielmehr für angebracht halten, den unbegründeten Angriff, stunden werden mit 60 Pf. bezahlt und im Winter werden Weber, Leipzig  . Franz Staudinger  . Wirtschaftliche Grundlagen der Moral. 160 S. welchen die Fabrikanten ins Wert sekten, auch ihrerseits mit einem die 12 Stunden von 62 bis 8 Uhr abends für 2 Stunden a 60 Pf. Verlag von Eduard Noether, Darmstadt   1907. Die entsprechenden Vorgehen zu beantworten. gerechnet; Nachtarbeit tostet pro Stunde 1 M. und Elevatorführer erhalten abweichend Durch Berichte der einzelnen Fabrikvertrauensmänner wurde Kran­30 vorstehendem M. Wochenlohn, 75 Pf. für zunächst festgestellt, daß etwa 1000 Ausgesperrte vorhanden sind, bon Der Tarif ist bis 1. Juli 1909 ab= die heute noch ebenso fest zur Sache stehen wie zu Beginn der Aus- Ueberstunden. Criftlichen" und Sperrung. Die Zahl der streitenden Ballschuhmacher beläuft sich geschlossen. Mit dem Friedensschluß ist den noch auf etwa 200. Als hierauf die Situation besprochen wurde, ihrem Führer", Arbeitersekretär Tremmel das Konzept ver gingen mehrere Anträge aus der Versammlung ein, welche fordern, borben. Tremmel hat nicht nur den Unternehmern angeboten, mit die sich durch den Tod unseres Genossen Grünberg   notwendig daß die frivole Aussperrung mit Forderungen beantwortet werde ihnen für die Christlichen allein einen Tarif abzuschließen, sondern machte, fand am gestrigen Tage statt. Im Jahre 1902 war es in solchen bor und zwar wurde beantragt, die unentgeltliche Lieferung der Furni- auch zur Durchführung eines wenigen Tagen einer Nachwahl zum erstenmal gelungen, den Wahlkreis, der eine turen von allen Fabrikanten zu verlangen, ebenso die Einrichtung ein Birtular an sämtliche christlichen" Bahlstellen Deutschlands überwiegend ländliche Bevölkerung umfaßt, durch einen Sozial eines paritätischen Arbeitsnachweises und eine allgemeine Rohn- gerichtet, ihm telegraphisch mitzuteilen, wie viele Arbeits- demokraten im Reichstage vertreten zu sehen. Bei der letzten Wahl erhöhung von 10 Prozent. fräfte ihm zur Verfügung stehen" zu dem angegebenen 3wed, im Jahre 1903 gelang es den Genossen des Kreises, unseren vera Hamacher, der sich am Schluß der Diskussion über diese also zum Streitbruch. Die Reisekosten versprach Tremmel storbenen Genossen Grünberg   mit 13 162 Stimmen von 24 195 Ab­Anträge äußerte, fagte unter anderem: Von den drei Forderungen der Verbandskasse aufzuladen, auch für Arbeiter, die nicht dem stimmenden bereits in der Hauptwahl in den Reichstag zu ent­der Ballschuhmacher, welche die Fabrikanten für unannehmbar er- Verband angehören. Wenn jede Zahlstelle nur einen Mann auf- enden. Damals fielen speziell in Sachsen   die Schläge hageldicht klärten, haben die Arbeiter im Interesse der Verständigung zwei bringt", so schloß das Zirkular, so ist unserer Sache gedient" auf unsere Gegner hernieder. War doch das rote Sachsen   im zurückgezogen und nur die Forderung der Entschädigung für Furni- d. h. dem Streifbruch, um für 41 Bf. pro Stunde Arbeit zu leisten. Was Sturme von der Sozialdemokratie genommen. Bisher feste Burgen turen aufrechterhalten. Dieselbe konnte aus prinzipiellen Gründen die Unternehmer von den Menschen, die danach zu erwarten der Reaktionäre, wurden sie von unseren Genossen genommen, und nicht zurückgezogen werden. Obgleich schon in ganzen Bezirken der waren, halten, beweist die Tatsache, daß sofort nach Bekanntwerden nur noch eine geborstene Säule zeugte von entschwundener Bracht. Schuhindustrie die Furnituren von den Fabrikanten geliefert dieses Zirkulars vor zwei Tagen die Unternehmer Verhandlungen Von 23 Wahlkreisen verblieb den Gegnern ein einziges Mandat. werden, hat sich der Fabrikantenverband in Berlin   auf den eigen- mit den Kämpfenden aufnahmen und sich mit ihren bewährten Leuten und die Genossen des 10. sächsischen Kreises haben erfolgreich dem finnigen Standpunkt gestellt, diese Forderung müsse zurückgewiesen aussöhnten. Ansturm der Gegner standgehalten. Erleichtert wurde ihnen die werden und um die Ballschuhmacher dazu zu zwingen, ist die Aus­Agitation durch das wüste Auftreten des Reichsverbandes. fperrung der Fabrikschuhmacher erfolgt. Jetzt liegt die Situation Der Schneiderstreit in Triest   ist beendet. Durch Ver- der sich in neuerer Zeit bei allen Wahlen betätigt. Nach einem so: Entweder die Ballschuhmacher ziehen die strittige Forderung mittelung der Statthalterei kam eine Einigung zustande, wonach die uns zugehenden Privattelegramm wurde unser Genoffe Pintau zurück, dann ist damit der ganze Konflikt beendet, oder die Forde- Meister eine neunstündige Arbeitszeit( bisher 10 Stunden) und mit 12716 Stimmen gewählt. Der nationalliberale Professor runa, wegen der die Fabrikanten die Aussperrung ins Werk gesetzt eine 10prozentige Lohnerhöhung für die Arbeiter und eine fünf- Saffe erhielt 8372 Stimmen und der Freifinnige Bed 3642 haben, wird auf der ganzen Linie erhoben. Den Ballschuh- prozentige für die Arbeiterinnen zugestanden; jedenfalls ein Stimmen. Bravo Sachsen! machern tann man nicht zumuten, diese Forderung aufzugeben. fchöner Sieg für die Organisation. Sie haben schon durch die Zurückziehung der beiden anderen For­derungen den Fabrikanten eine Brücke zur Verständigung gebaut. Die Fabrikanten haben aber diese Brüde abgebrochen, sie haben den Arbeitern den Fehdehandschuh hingeworfen und die Arbeiter nehmen Forderungen gestellt worden, den Minimalſtundenlohn von 28 auf Im Baugewerbe Amsterdams find vor acht Monaten Letzte Nachrichten und Depefchen. nun, nachdem sie den Fabrikanten acht Tage Zeit gelassen haben 35 Cent zu erhöhen, die Arbeitszeit von 10 auf 9 Stunden zu den Revers zurückzuziehen, den Kampf auf, indem sie die Forde= rung, welche den Vorwand der Aussperrung bildet, allgemein er- berkürzen, die Affordarbeit abzuschaffen und das Lehrlingswesen heben. Der Kampf wegen der freien Lieferung der Furnituren zu regeln. Dieselben Forderungen wurden schon einmal vor drei wird in Berlin   und damit auch für ganz Deutschland   durchgefochten werden. Es handelt sich bei diesem von den Unternehmern herauf­beschworenen Kampf um eine Machtfrage, die sie zum Austrag bringen wollen. Darum ist es berechtigt, bei dieser Gelegenheit auch die Forderung: Einrichtung eines paritätischen Arbeitsnachweises, zu erheben, denn der jezt bestehende Arbeitsnachweis der Fabri­fanten ist eine Institution, durch welche die Fabrikanten ihre Macht über die Arbeiter ausüben. Es gilt nun, diesen Kampf, den die Arbeiter nicht herbeigeführt haben, so zu führen, daß ihn die Ar­beiter gewinnen.

In der Abstimmung über die Anträge wurde die Forderung der unentgeltlichen Lieferung der Furnituren sowie Errichtung eines paritätischen Arbeitsnachweises einstimmig, und die Forde rung einer allgemeinen Lohnerhöhung von 10 Proz. gegen wenige

Stimmen angenommen.

Ein Streik der Hausdiener.

Husland.

Lohnbewegungen und Streiks in Holland  .

Jahren gestellt. Damals kam es zu einem Vertrag zwischen den Unternehmern und den St. Josephs- Gesellenvereinen, dem" Patri­monium" und arnarchistischen Hülfsarbeitwerberein Nieuw Leven". Die übrigen Organisationen lehnten den Vertrag ab, weil sie darin eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen fahen. Der Stunden­lohn war auf 28 Cent festgesetzt worden, bei Akkordarbeit durfte nicht mehr als 40 Proz. darüber hinaus verdient werden; war es nicht möglich, bei Festsetzung der Affordpreise Einigkeit zu erzielen, so mußten die Arbeiter den Akkord zu dem vom Unternehmer an­gebotenen Preis doch übernehmen. Bei den nun geführten Ver­handlungen haben die Unternehmer einige Zugeständnisse gemacht, die auf eine Erhöhung des Ueberstundenzuschlags, der bei der dauernd schlechten Geschäftslage im Baugewerbe faum in Betracht kommt und auf eine Verkürzung der Arbeitszeit für die drei Wintermonate auf 9 Stunden hinauslaufen. Diese Arbeitszeit­verkürzung ist selbstverständlich ganz wertlos, da ja im Winter doch wegen der Lichtverhältnisse nur 8 oder Stunden gearbeitet werden kann. Die Verhandlungen sind gescheitert.

Der Zimmererstreit in Leiden dauert unveränder­lich fort. Die Unternehmer sind dabei, einen Tarif mit den Streit­brechern abzuschließen. Bei den Verhandlungen haben sie die Streifbrecher mit Bier und Zigarren bewirtet; einige Streitbrecher waren aber schon vorher betrunken.

Bei der Konfektionsstoffhandlung Adolf Pitsch, Hausvoigtei­plak 6/7, haben die organisierten Hausdiener seit gestern früh die Arbeit niedergelegt. Die Firma lehnte es ab, eine Lohnzulage zu gewähren. Ein in höflicher Form abgefaßtes Schreiben, worin die Forderungen niedergelegt und begründet waren, hatte nur den Erfolg, daß alles das, was nichts fostete, bewilligt wurde. Die an­haltende Teuerung der allernotwendigsten Lebensmittel bestritt Der Brauerstreit in Wagemingen sowie der man nicht; dagegen glaubte der humane Inhaber der Firma seinen Boykott der Germaniabrauerei" dauern ebenfalls unverändert Hausdienern mit Fischen, welche billig eingekauft und zum angeb- fort. Verhandlungen mit dem Verband der Brauereibesitzer sind lichen Selbstkostenpreis auch an die Fabrikarbeiter abgegeben ergebnislos verlaufen.

Von der Fraktion Drehscheibe". Darmstadt  , 22. Oktober.  ( B. H.  ) Der Ausschuß der national­liberalen Partei des Großherzogtums Hessen wird sicherem Ver­nehmen nach in furzer Frist eine befondere Sibung einberufen, um über die Bestätigung des Sozialdemokraten Eißert Stellung zu nehmen. Die nationalliberale Kammerfraktion wird wahr. scheinlich nach Wiederzusammentritt der Kammer eine Interpella­tion hierüber an die Regierung richten.

Er kann es sein bloß weiß mans nicht! Pirmasens  , 22. Oktober.  ( B. H.  ) Jm benachbarten Waldfisch bach wurde der Handelslehrer Runge verhaftet, unter dem Ver­dacht, der Pfeudo- Hauptmann von Köpenid zu sein. Runge war früher Feldwebel in einem Infanterieregiment zu Frankfurt   a. M. Das Signalement der Berliner   Polizei stimmt genau, auch die Beraleichung der Handschriften hat ergeben, daß Runge der Gauner gewesen sein kann. Der Berliner   und der Köpenicker Kriminal= polizei ist von dieser Verhaftung bis heute abend nichts bekannt geworden.

Dedeneinsturz.

Wiener Neustadt  , 22. Oktober.  ( B. H.  ) In der Deimler Motorenfabrik stürzte heute vormittag eine Betondecke ein. Ein Arbeiter wurde getötet, zwei wurden lebensgefährlich verletzt aus den Trümmern hervorgezogen. Wieviel Personen unter Trümmern liegen, ist noch nicht festgestellt.

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Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: E. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt