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Nr. 247. 23. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

europäische Kopital sich wünschte. Kein Wunder, daß Kokoffzew so " pessimistisch" in die Zukunft blickt.-

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Dienstag, 23. Oktober 1906.

Organisationspflichten.

Der Mannheimer   Parteitag hat eine Fülle wertvoller

Danach gingen die Soldaten in den Hof, begegneten einem Die russische   Revolution. jungen Mann, dem 18jährigen Handlungsgehülfen Bejsach Chrono­Ein zweiter Gegenstand besorgniserregender Erörterungen in vitsch. Sie töteten ihn durch eine Salve! Ein Bandit, der sich im Rußlands   geheime Herrscher billigen den Staatsbankerott! den höheren Sphären" sind nach dem Towarischtsch" seit geraumer Abort im Hofe versteckte, wurde mit den Bajonetten erstochen! Damit begnügten sich die Soldaten noch nicht, sie begannen die Die zarische Regierung bereitet sich zur Abschließung Beit die künftigen Dumawahlen. Seit Veröffentlichung des Geheim- Nowalijstiftraße nach beiden Nichtungen hin zu beschießen, und so zn einer neuen Anleihe vor. Zwischen Witte, der die west- schreibens Kokoffzews kann die Anleihefrage nicht mehr zurückgestellt wurden mehrere unschuldige Passanten getötet. Im ganzen wurden europäischen Bankiers bearbeitet, und dem Finanzminister werden. Zugleich verringern sich die Chancen derjenigen Minister über zweihundert Schüße abgegeben. Außerdem verhaftete die Rotoffzew hat sich ein reger Depeschenwechsel entsponnen. und einflußreichen Persönlichkeiten, die noch lange ohne die Duma Polizei viele Passanten. Daß einige der unschuldig Verhafteten Die geheimen Machthaber, die gegenwärtig größere Be- au regieren dachten. Bei der letzten Anleihe war die Einberufung der bald wieder freigelassen wurden, allerdings mit zerbrochenen Rippen Duma unerläßliche Bedingung. deutung haben als selbst die Minister, die Häupter der Ultra­Auch jetzt hört man von und ausgeschlagenen Zähnen, sei nur nebenbei bemerkt. monarchisten find nicht schlau genug, um rechtzeitig den Mund" Bersprechungen", die an eine neue Anleihe geknüpft werden. zu halten. Sie laſſen in naivster Weise durchblicken, wohin Damals hatte sich die russische   Regierung mit den Bauern gesteuert wird. Sie verteidigen bereits den kommenden ihnen verhältnismäßig große Freiheiten im Wahlgesetz eingeräumt, verrechnet. Witte hatte seine Hoffnungen auf diese gesetzt, Staatsbankrott! und so waren in die Duma die Herren Madjin und Kompanie hinein- regungen geboten. Zum ersten Male seit Fall des Sozialisten­geraten, deren revolutionäre Reden weder den russischen   Verteidigern gesetzes wurde den Genossen eine Statistik der deutschen   Partei vor­des Barismus noch seinen ausländischen Gläubigern nach dem Sinne gelegt, die trotz ihrer Unvollständigkeit ein Ansporn zu regfamster waren. Letztere hatten ja nichts dagegen, daß der Bar der ersten Tätigkeit auf organisatorischem Gebiete sein muß und sein wird. Duma am 21. Juli den Fußtritt versezte. Daß nun die neue Volts­vertretung anders aussteht, dafür hat wieder Herr Stolypin   zu mustert, wir konnten an dem Votum der mehr als drei Millionen Wir haben im Jahre 1903 die Scharen unserer Anhänger ges forgen. Welche Resultate seine Tätigkeit auf diesem Gebiete zeitigen erkennen, daß sich die Sozialdemokratie beim deutschen   Volle wird, darüber ist man sich noch nicht ganz im Klaren. Aber auch hier hegt bei weitem des größten Vertrauens erfreut; wir gewannen die frohe man nach dem Towarischtsch" Besorgnis, daß gegenwärtig, wo die Zuversicht, daß uns die Zukunft gehört und daß neben den drei Wirren ständig im Wachsen begriffen sind, die Neuwahlen kaum zu den Millionen der über 25 Jahre alten Staatsbürger noch ungezählte erwünschten Ergebnissen führen werden. Die Nachfragen des Polizei- Massen jüngerer Anhänger unseren Fahnen folgen. Die Ver­departements und die darauf erfolgten Berichte der Gouverneure breitung unserer Ideen wird weiteren Fortgang nehmen, die Er­Vielleicht wird morgen oder übermorgen eine Kreatur laffen den Schluß zu, daß faum eine regierungsfreundliche Zu- tenntnis, daß die kapitalistische Produktionsweise den Fortschritten der des Herrn Trischatny Ministerpräsident. Er würde Rußland sammensetzung der neuen Duma zu erwarten ist. Die Erfolge der Kultur, der höher entwickelten Technit zu weichen hat, dringt in in der Tat mit einer chinesischen Mauer umgeben; er würde Schwarzen Banden hat man bedeutend überschätzt, Stolypin   will immer weitere Kreise. die nationale staatsretterische Tat vollbringen und den aber noch die kurze Galgenfrist dazu benutzen, um recht energisch zu Staatsbankrott erklären. Zu beglückwünschen aber wären Werke zu gehen. Daher werden jetzt den Erdeputierten, die das Rußlands   Gläubiger, deren Papiere bis auf Null sinken Wiborger Manifest unterzeichnet haben, endlich die Anklageatten zu­würden!- geschickt und wird den Professoren, Geistlichen usw. die Zugehörigkeit zu politischen Parteien untersagt.

Herr Trischatny ist ein einflußreiches Mitglied des Herr Trischatny ist ein einflußreiches Mitglied des Verbandes des russischen Boltes". Schon häufig hat er als Verbandes des russischen Volkes". Schon häufig hat er als Präsident des Verbandes fungiert. Auch dieser Verband ist mächtiger als die Minister, er spricht zu ihnen in drohendem Zone, er gebietet, und die Minister beugen sich. Im Rußkoje Snamja", dem größten Organ der Ultras, schreibt nun Herr

Trischatny über den fünftigen Staatsbankrott: Sogar wenn wir die Möglichkeit zulassen, daß der Wert

unserer Papiere im Auslande bis auf Null sinft, was fann bie Folge davon sein? Können wir uns nicht im äußersten Falle mit einer chinesischen Mauer zeitweilig umgeben, bis wir unsere Finanzen in Ordnung gebracht haben?"

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Die Rekrutenkampagne.

Die Drganisation des Proletariats, die Drganisation der Arbeiterschaft zu einheitlichen politischen und wirtschaftlichen Ver bänden ist und bleibt unsere erste und wichtigste Aufgabe. Auf diesem Gebiete der Organisation ist aber, gestehen wir es uns mit aller Offenheit ein, noch unendlich wenig geschehen. Hier gilt es die bessernde Hand anzulegen, vor allen Dingen aber bei uns felbst, in der Hauptstadt Preußens, in der Arbeiterschaft Groß- Berlins  .

Im Mitteilungsblatte" ist bersucht worden, den Bes

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In der ehrwürdigen mäßigliberalen Strana"( Nr. 176) ist eine Notiz erschienen, deren Inhalt zweifellos finanz­ministeriellen Ursprungs ist. In der letzten Zeit," so heißt es da, sind in der Presse Gerüchte von Verhandlungen, die Die Regierung sieht schon die Möglichkeit einer maffenhaften angeblich über die Abschließung einer neuen Anleihe geführt Der Winister des Jumern hat die Gouverneure zirkularisch beauftragt, Rekrutenverweigerung voraus und trifft Vorbeugungsmaßregeln. werden, aufgetaucht. Wie wir erfahren konnten, entbehren der Bevölkerung bekannt zu machen, daß diejenigen Gestellungs- zirksführern des Verbandes der Wahlvereine Groß- Berlins   die die Gerüchte über eine neue Anleihe jeder Begründung. Der pflichtigen, welche zur feſtgeſetzten Frist nicht erscheinen, als Defer Gründe flarzulegen, aus denen die mit Recht gerügten Mängel in Finanzminister hat vor einigen Tagen entschieden erklärt, teure einer harten Strafe unterworfen und in den Gegenden, wo der Organisation Berlins   herrühren. Wir lassen, da das Blatt ja daß er vor der Einberufung einer neuen Reichsduma jogar Striegszustand bezw. verstärkter oder außerordentlicher Schutz ver- nur verhältnismäßig wenigen Genossen zugänglich ist, die Aus­prinzipiell feine Verhandlungen über eine neue Anleihe zu- hängt ist, dem Feldfriegsgerichte übergeben werden sollen! führungen folgen. Das Mitteilungsblatt" sagt darüber: lassen wird! Ebenso unrichtig sind die Gerüchte über den In allen Kreisen des Gouvernements Petersburg   werden so viel angeblich geplanten Aufschub der nächsten Couponzahlung Gestellungsämter errichtet als nur möglich, während früher gewöhn­für die bereits bestehenden Anleihen. Vielmehr sind die Jamburg, der als besonders gefährlich gilt, werden Gestellungs­ich in jedem Kreise nur ein Gestellungsamt funktionierte. Im Kreise Couponzahlungen bis März 1907 gesichert und die erforder- ämter fast in jedem Dorfe vorhanden sein. In alle Gegenden, wo lichen Summen bei Pariser Banfiers bereits deponiert. Die Gestellungsämter errichtet werden, sollen um Unruhen borzu­Ratschläge der ausländischen Bankiers, welche dahin gehen, beugen Truppenteile abfommandiert werden. Auch im Gou­daß die Zahlungsfähigkeit unseres Finanzressorts durch einen vernement Sie werden von den Behörden hinsichtlich des Re­20prozentigen Couponabzug, wie dies in Italien   und Spanien   frutenaufgebots ernstliche Befürchtungen gehegt. Das Polizei­der Fall gewesen ist, erleichtert werden könne, sind von dem departement hat den Kiewer   Behörden empfohlen, den Unruhen nach Finanzminister zurückgewiesen worden, welcher erklärt hat, ausbrechen, sie mit den allerschärfsten Maßregeln zu unterdrücken! Möglichkeit auf friedliche Weise vorzubeugen, falls aber solche daß Rußland   auch ohnedies aus der schwierigen Lage heraus- In vielen Gouvernements haben schon die Behörden an die Be­kommen würde." völkerung ernste Ermahnungen in dieser Angelegenheit gerichtet. Die Truppen.

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Der Ruff. Kur." schreibt:

In dieser Notiz, die offenbar zur Beruhigung des Publi­fums bestimmt ist, wirkt der lezte Saz geradezu verblüffend. Es sollen die Gläubiger sein, welche auf eine Coupon­fürzung drängen, und es soll die zarische Regierung sein, die Da die revolutionäre Propaganda unter den russischen Truppen für den Wunsch einer Couponkürzung taube Ohren hat?? noch immer besteht, so hat die russische   Militärverwaltung von neuem Wie aber, wenn sie morgen erklärt, daß sie dem Drängen strafung der Chefs derjenigen Truppenteile, wo unzuverlässige eine Reihe von Maßnahmen getroffen, darunter eine schärfere Be­der Gläubiger nachgegeben hat und in die Couponkürzung Militärperfonen ermittelt werden. willigt?-

Es ist klar: Eine neue Anleihe schwebt in der Luft; aber

Die Folter in Polen  !

gleichzeitig schwebt in der Luft eine baldige Couponkürzung Robotnik", berichtet in seiner Nummer 189 von unerhörten, haar und der darauf folgende Staatsbankrott!

Die neue Anleihe und die Duma.

Das Organ der polnischen sozialistischen   Partei( P. P. S.), sträubenden, der Inquisition   würdigen Foltern, denen ihr in Kielce  hingerichteter Genosse Josef Duda   unterworfen wurde. Wegen Es sind nun bald drei Monate um, seitdem Stolypin   zum Ermordung von Spionen wurde er, nachdem er bei der Verhaftung erstenmal seine Reformen" ankündigte, dabei immer hervorhebend, verwundet worden war, binnen 24 Stunden vor das Feldgericht daß zuerst die Ruhe" wiederhergestellt sein müsse. In allerlegter gestellt und binnen weiteren 24 Stunden hingerichtet. Aber im Zeit ist Stolypin   dann bemüht gewesen, dem Auslande die wieder- Laufe dieser 48 Stunden haben die zarischen Bestien. Zeit genug hergestellte Ruhe" vorzutäuschen. Die offiziellen Telegraphen- Gehirn von Unholden erfinnen kann. Von den Armen des Ge­gehabt, Josef Dunda solchen Martern zu unterziehen, die nur das agenturen erhielten die Weisung, weder über die Erfolge der fangenen wurden lange Streifen Haut abgerissen. Mit glühendem Anarchie, noch über Unruhen im Reiche zu berichten. Daher in Eisen wurden die offenen blutenden Wunden ausgebrannt. Watte der letzten Zeit die knappen Berichte über die Lage in Rußland  . wurde in die Wunden hineingestopft; durch die Berührung mit dem Das internationale Kapital will" Ruhe", che es Geld gibt, und weißglühenden Eisen entzündete sich die Watte und verbrannte das Stolypin   ist redlich bemüht gewesen, nach seiner Art den Wunsch entblößte Fleisch. Unter die Nägel wurden Nadeln eingebohrt. der westeuropäischen Bantiers zu erfüllen. Die verschiedensten Auf die Wunden wurde glühender geschmolzener Siegellad ge­

goffen.

Blutgerichte arbeiten in 80 Gouvernements, die Gefängnisse in ganz Rußland   find überfüllt, in vielen Gouvernements herrscht Dundas Nägeln, taltgewordener Siegellad, mit Blut vermischt, Nach bollzogener Hinrichtung staten noch die Nadeln unter Hungertyphus, und Hülfe ist weder von der Zentralverwaltung, bebedte mit harter Kruste die Finger, verbrannte Wattereste staten noch von den Gemstwos zu erwarten.

Der Handel stockt an allen Eden und Enden, täglich melden die russischen   Blätter von neuen Liquidationen größerer Firmen in Südrußland   und Polen  . Die Großgrundbesitzer in den Ostsee­provinzen schlagen seit Monaten ihre Wälder nieder und verkaufen oder verpfänden ihre Güter an die Agrarbant. Nach einigen Be­rechnungen kostet der russischen Regierung der Krieg im Innern ebensoviel wie der Krieg mit Japan  , die Einnahmequellen schrumpfen

dagegen täglich mehr und mehr zusammen.

So ist z. B. in den acht verflossenen Monaten des Jahres 1906 an direkten Steuern allein ein Minus von 498 777 Rubel im Vergleiche zu 1905 zu verzeichnen. Die Verringerung der ein­laufenden Steuern wird hauptsächlich in den Gouvernements des mittleren Industrie- und des mittleren Schwarzerdrayons be­

in den Wunden.

Aus dem alltäglichen Leben Warschaus  . Man schreibt uns aus Warschau  :

Auf Grund des herrschenden Kriegszustandes verbot der General­gouverneur den Zeitungsverkauf auf den Straßen. Ein paar hundert Menschen kamen dadurch um ihren Verdienst. Die Knaben aber verkaufen hier und da Zeitungen, die sie unter den Jacken tragen. Dft erwischt die Polizei diese kleinen Verbrecher und verhaftet sie. So trifft man häufig einen Zug solcher Knaben im Alter von 8 bis 16 Jahren, von Militär umgeben, daß die Verbrecher" auf die Polizei oder ins Gefängnis führt.

Mittwoch, den 17. Oftober, um 9 Uhr morgens bemerkte ein Schutzmann einen solchen Zeitungsverkäufer und wollte ihn fest nehmen. Der Junge lief fort, die Soldaten, welche den Schutzmann

Die Zeit des Sozialistengesezes hinterließ uns als Erbschaft eine Drganisationsform, die in Wirklichkeit einen vollen Zusammen­hang der Partei in Berlin   nicht ermöglichte. Das Lose Bertrauens­männersystem, welches gewiß seine volle Schuldigkeit getan hatte, war durch das lächerliche Gesetz, politische Vereine dürfen nicht miteinander in Verbindung treten" zu statistischen Fest­stellungen nicht imstande, und so mußte Berlin   in bezug auf die Organisationsziffern in seiner Entwickelung zurückbleiben, um so mehr, als eine ganze Reihe nicht der schlechtesten Genossen an dem alten System der Dezentralisation mit Leib und Seele hingen und von politischer Zentralisation nichts wissen wollten. Nach Aufhebung des Verbindungsverbotes hat sich die Reorganisation und Zentralisation jedoch langsam durchgerungen und ist im De­zember 1905 zu allgemeiner Anerkennung gelangt. Wenn einzelne Parteiblätter den Berliner   Genossen hämische und ungerechte Vor­würfe machen, so berkennen sie den Weg, welchen die Entwickelung in Berlin   genommen.

Mit schweren Zeitopfern hatten die unbezahlten Beamten einzelner Wahlvereine in Berlin   und Umgegend sich an die Arbeit gemacht und eine Berufsstatistik ihrer Mitglieder zusammen­gestellt. Es waren und blieben aber immer nur Angaben, welche fich auf eine verhältnismäßig geringe 3nhl von Genossen er streckten und daher für eine allgemeine Beurteilung und Ver gleichung von sehr geringer Bedeutung waren. Die harte Arbeit hatte nicht den Wert, welchen sie verdiente.

Die bisherigen Versuche, die auch an anderen Orten unter­nommen wurden, statistisches Material über die Wahlvereine zu er­langen, festzustellen, aus welchen Berufen sich unsere Partei zusammensetzt, inwieweit die Genoffen der Organisation ihren gewerkschaftlichen Pflichten nachkommen: alle diese Bemühungen waren von geringem Werte, da die Zusammenfassung zu einem Gesamtbilde fehlte.

zu machen. In

In dem Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik", Heft vom September 1906, hat es unser Genosse Dr. Michels- Marburg  unternommen, eine Reihe Parteimitgliedschaften nach Berufen zu analysieren. Seine Untersuchungen beweisen zunächst, daß die gewerkschaftlichen Berufsverbände es bisher nur in geringem Maße berstanden haben, ihre Mitglieder der politischen Organisation geneigt Düsseldorf   waren 1905 v. über 11000 Frankfurt   a./M. waren 1905 b. 17819 Gewerksch.- M. nur 2245( 12,6%) 1534( 13,9 München  Leipzig  ( St.u.2.) 1905 politisch organisiert. Geht man die einzelnen Berufe durch, so ergeben sich geradezu beschämende Ziffern; so waren z. B. von

2091

1905

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36522 48897

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6704( 18,3

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16000( 32,7

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1083 Buchdrudern in Frankfurt   a./m. 666,07% Leipzig  199 9,05 organisiert. Man glaube aber nicht, daß wir geflissentlich die neutralen" Buchdrucker herausgegriffen hätten. Wenden wir uns zu einer fürzlich vorgenommenen Statistik, welche die lokal­organisierten Rinnnerer durch Fragebogen inszeniert hatten, so ergab sich, daß von 2088 Befragten 1123 geantwortet hatten und von diesen nur 386 politisch in der sozialdemokratischen Partei organi­fiert waren. Mit einiger Bestimmtheit ist anzunehmen, daß niemand, der sich

obachtet. Eine Zunahme der Steuern ist nur in den Ostsee  - den Jungen, den 16jährigen Kafimir Brus, und ein vorbeigehendes zur politischen Organisation zählt, die Antwort verweigert habe; das gouvernements, den Gouvernements des Königreichs Polen   und 15jähriges Mädchen, eine Näherin. Dies geschah auf einer belebten Fazit iſt alſo, daß von diesen Gewerkschaftlern, welche sich doch Transkautafiens zu bemerken, also in den Gebieten, wo die Re- Straße. Aber in Warschau   ist man an dergleichen schon gewöhnt. als ganz besonders zielbewußt betrachten, nur 18,5 Broz. ihrer Partei­gierungsbestien mit Feuer und Schwert vorgingen, ganze Dörfer Um 12 Uhr mittags desselben Tages tam folgender Fall vor: pflicht genügten. einäscherten und jedes bewegliche Eigentum tonfiszierten. Von In der Trambahn fuhren drei Kassenboten der städtischen Trambahn. Noch betrübender aber fallen andere Vergleiche für Berlin   aus. diesen Gebieten wird im nächsten Jahre sicher kaum ein Drittel Sie führten 2000 Rubel in zwei Säcken bei sich, die sie nach der Nach der Statistik der Berliner   Gewerkschaftskommission der gewöhnlichen Steuern eingehen. Nun noch einige Zahlen, Hauptverwaltung bringen follten. An der Ede Nalewsti und für 1905 zählten die Zentralverbände in Berlin   224 277 Mitglieder. die sich auf die Zahlungen beziehen, die die Bauern zum Zwed des St. Jersta umgingelten etwa zwanzig Banditen die Trambahn. Leider existiert eine genaue Feststellung für Groß- Berlin nicht, Austaufs. der Kronländereien 99 Jahre lang leisten sollen: Im Einer versetzte dem Staffierer mit einem Revolver einen Hieb auf den da beispielsweise der Holzarbeiterverband nur mit 22 060 Mitgliedern Jahre 1906 find an Auskaufszahlungen während der ersten acht Nowalijstiftraße zu. Der an der Ede stehende Schutzmann ließ aufgeführt ist, weil die Vororte Berlins   als eigene Zahlstellen direkt Kopf, die anderen nahmen ihm die 2000 Rubel und liefen auf die Monate 12 975 361 Rubel, in derselben Zeit des Jahres 1905 da­seine Soldaten auf die Davonlaufenden Feuer geben. Diese nach Stuttgart   ressortieren. Aehnlich steht es mit den Vorort­gegen 18 688 567 Rubel eingelaufen, mithin im laufenden Jahre warfen einen Sad 1000 Rubel fort, einer lief in zahlstellen des Schneiderverbandes und der Schuhmacher, der 5713 206 Rubel weniger. Welche Zahlen werden erst die in einen Geschäftsladen, zwei in den Hof desselben Hauses. Handels- und Transportarbeiter sowie einiger anderer Berufe. direkten Steuern( Zoll, Afzise usw.) aufzuweisen haben! Die Der Schußmann eilte nach, ein Bandit verwundete ihn durch Sicher aber betrug die Zahl der in Groß- Berlin gewerkschaftlich wirtschaftliche Krisis, die immer neue Gebiete erfaßt, zwingt ja Revolverschüsse, doch überlieferte der Verwundete jenen den organisierten Arbeiter weit über 300 000, toogegen die acht Wahl­den an und für sich schon unterernährten Arbeiter und Bauern Soldaten, die ihm das Geld, die anderen 1000 Rubel, abnahmen bereine Groß- Berlins im gleichen Jahre 41 700 Mitglieder zählten. direkt zum Hungern. Ueber den geringen Absah klagten schon die und ihn dem mit einer Notte Soldaten herbeigeeilten Offizier Wenn man annimmt, daß 5700 Mitglieder Kleinhändler, Staufleute auf dem Nischninowgoroder Jahrmarkte  . Unterdessen übergaben. Kleinkaufleute find oder zu den Als die Soldaten nun erfuhren, daß sich in demselben Hause Kleingewerbetreibende, hat sich die Lage noch bedeutend verschlimmert. fo ergibt sich, daß zwei Banditen versteckt hatten, begannen sie darauf loszuschießen. sogenannten freien Berufen zählen, Das sind also die Folgen der Stolypinschen Regierungs  - Sie schoffen in die Geschäfte, durch die Fensterläden, in die Woh- nicht mehr als 12 Broz. gewerkschaftlich tätiger lunt"& ist allerdings eine Ruhe, aber nicht die, die das west. Inungen erster, aweiter und dritter Stage. beiter den Wahlbereinen angehören, ein äußerst geringer

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