Britz.Die Volksversammlung, die hier am IS. Oktober stattfand undStellung nahm gegen eine von den Innungen von Britz und Um-gegend zu gründende freie Hülfskasse, war, wie uns nachträglich mit-geteilt wird, was aber aus dem uns zugesandten Berich nicht her-vorging, nicht von den Innungen, sondem vom GewerkschastskartellNixdorf einberufen.Treptow-Baumschulenweg.Aus der Gemeindevertretung. Ms Schiedsmann für den Bezirk II(Baumschulenweg) wurde Oberpostsekretär Engelmann und als dessenStellvertreter Oberlehrer Künast gewählt.— Ein in der Gemeinde-Vertretung vor längerer Zeit von unseren Genossen geäußerterWunsch, den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr Schadenersatzaus Gemeindemitteln zu leisten, ist dahin geregelt, daß dieWehr aus ihren Mitteln denselben bestreiten will, damit die Frei-Willigkeit der Wehr erhalten bleibt. Die Anschaffung von 40 Feuer-Wehrmänteln wurde beschlossen. Die Errichtung eines Meldeamtesund einer Arrestzelle im Ortsteile Baumschulenweg wurde als dringendanerkannt und beschlossen, dieselbe am 1. April 1007 zu eröffnen.Einem von unseren Genossen geäußerten Wunsche, dasselbe schonfrüher möglich zu machen, kann, nach Aussage des Gemeinde-Vorstehers, noch nicht entsprochen werden, weil bis zu diesem Zeit-punkte das Meldeamt reformiert werden soll, indem das alte Haus-büchersystem durch das Kartensystem ersetzt wird.— Die mechanischeDreh- und Schiebeleiter wird dagegen ihren Stand sobald als tunlichin Baumschulenweg erhalten, weil dieser Ortsteil die größere AnzahlBewohnerzahl hat, und in Treptow die Berliner Wehr zur Hülfe-leistung gerufen werden kann. Zur besseren Beleuchtung verschiedenerStraßen werden elf halbnächtliche und sieben ganznächtliche Laternenaufgestellt. Hierbei kritisierte Genosse Gramenz die ungevflasterteManhcsstraße, in welcher keine einzige Laterne vorhanden ist. NachAussage des Gemeindevorstehers kann daselbst nichts unternommenwerden, weil die Verhandlungen mit dem Eisenbahnfiskus noch nichtbeendet sind, jedoch dürfte dies bis zum Frühjahr zu erwarten sein.Für die Erhebung einer Gemeindesteuer bei Erwerb von Grund-stücken die seit dem 0. Juni 1905 bei bebauten ein Prozentund bei unbebauten l'/z Proz. beträgt, wurde die ministerielleMustersteuerordnung angenommen, welche im wesentlichen das am1. Juli d. I. in Kraft getretene Reichserbschastssteuergesetz und auchdie im Laufe der Jahre ergangenen Gerichtsentscheidungen undVerwaltungsverfügungen berücksichtigt. Die Straße 4, welche dieVerlängerung der Wienerstraße darstellt, wurde beschlossen Lisztstraße,die Straßen 22a, 23a, 7 und IS, zu Baumschulenweg gehörig,Storm-, Eschenbach-, Frauenlob- und Trojanstraße zu benennen.Die Neumessung Treptows nimmt drei Jahre in Anspruchund verursacht einen Kostenpunkt von 36 000 M., davon zahltBerlin, dem zwei Drittel des ganzen Geländes gehören,20 000 M. In langer nichtöffentlicher Sitzung wurde unter anderemdie Festsetzung der Mietsentschädigung der Lehrer und die Gehalts-bezüge der Beamten geregelt. Es wurde nach dem Kommissions-antrage den Lehrern eine Zulage von 83 M.— 660 M. und denRektoren eine Zulage von 150 M.— 800 M. bewilligt. Der Antragunserer Genossen, den Lehrern die verlangten 700 M. zu bewilligen,wurde gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. An Be-amtengehältern wurden bewilligt: Den Sekretären-f- 300= 2500 M.,den Affistenten-f- 200= 2000 M., den Gemeindedienern-f- 150=1650 M. Anfangsgehalt pro Jahr, fällig vom 1. Oktober 1006 an.Eine Anfrage des Genossen Karow, ob auch die nichtangestelltenBurcaubeamten angemessen besoldet werden, da dies ausdem Etat nicht ersichtlich, wurde dahin beantwortet, daß diejenigen,welche sich zur Anstellung eignen und die entsprechende Arbeit leisten.sich mit ihrem Gehalt allmählich den angestellten Beamten nähern.Ein von den sozialdemokratischen Gemeindeverordnetcn gestellterAntrag, welcher in achtzehn Punkten die Lage von zwölf Wege- undneun Kanalisationsarbeitern zu verbessern sucht, wurde der Gehalts-regulierungskommisfion, welcher auch Genosse Gramenz angehört,überwiesen. Wir werden hierüber später berichten.Friedrichsfelde.Die Frau M., deren Mann im Straußberger Kranken-Hause im Mai d. I. verstarb und, lvie wir berichteten, erst nachlanger Zeit auf Umwegen von dem Ableben ihres Mannes Kenntniserhielt, ist jetzt amtlich ersucht worden, die Beerdigungskosten fürihren verstorbenen Mann der Gemeindekasse zurück zu erstatten.Nowawes.Die unhaltbaren Zustände in den Neuendorfer Volksschulen,über die wir bereits verschiedentlich berichtet haben, haben jetzt einederartige EntWickelung erreicht, daß sich auch die Regierung ge-nötigt gesehen hat, mit Zwangsmaßregeln gegen die GemeindeNeuendorf vorzugehen. So lag der am Mittwoch stattgefundenenGemeindevertretersitzung in NowaweS ein Antrag der NeuendorferGemeindevertretung auf Zustimmung zu dem dort gefaßten Be-schlusse auf sofortige Errichtung einer neuen Lehrerin- und dreierLehrerstellen vor, da Neuendorf vor der Vereinigung mit Nowaweszu außerordentlichen Ausgaben nach dem beschlossenen Vereini-gungsvertrage erst die Zustimmung letzterer Gemeinde einholenmutz. Genosse Gruhl führte hierzu aus, daß er erstaunt sei, daßsich die Vertretung mit einem derartigen Antrage beschäftigenmüsse; während sich die Neuendorfer Gemeindeverwaltung sonstnicht genug tun könne in der Hervorhebung ihrer guten finanziellenLage und neuzeitlichen Einrichtungen, stelle sich jetzt heraus, daß diepreußische Regierung l!) die dortige Verwaltung erst zwingenmüsse, damit dieselbe ihren elementarsten Verpflichtungen gegen-über der Volksschule nachkomme; seien doch jetzt in manchen Klassenzirka 80 Kinder untergebracht, und trotzdem habe man noch fliegendeKlassen einrichten müssen, da die jetzigen Schulräume nicht entferntzur Unterbringung der Kinder ausreichen; anstatt die Volksschuleerst gründlich auszubauen, habe man kostspielige Vorschulen, Real-gymnasium und Höhere Töchterschule für die Kinder der Besitzendeneingerichtet» welche nur eine äußerst geringe Frequenz aufweisen;unbedingt notwendig wäre es gewesen, die Räume dieser Schulenbis zur Fertigstellung des neuen Volksschulhauses für die Unter-bringung der Gemeindeschulhnder zu benutzen; jetzt müssen wahr-scheinlich wieder steue Räume gemietet werden, um die zu er-richtenden vier Klassen unterzubringen; Redner empfahl die ein-stimmige Annahme des vorliegenden Antrages, und wurde von derVersammlung demgemäß beschlossen. Der Amtsvorsteher gab derVertretung davon Kenntnis, daß die diesmalige Jahresrechnungeine Einnahme von 194 710 M. und eine Ausgabe von 182 062 M.aufweist— Die Verwaltung des Männer-Altersheims hatte einenAntrag eingereicht auf Erhöbung des täglichen Pslegegeldes von1 M aus 1,25 M. pro Kopf; begründet wurde der Antrag mit denallgemeinen Teuerungsverhältnissen: die Versammlung bewilligtediesen höheren Pflcgesatz.— Ebenfalls gab die Vertretung einemAntrage auf Ergänzung des Baumbestandes in der Turmstratzeund Marienstratze. welche 350 M. Kosten verursacht, ihre Ku-stimmung.— Mit der Bewilligung von 30 M. zur Beschaffungvon Medaillen für eine demnächst hier stattfindende Geflügelaus-stellung wurde der öffentliche Teil der Sitzung geschlossen.Die lebte Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereinsnahm den Bericht vom Mannheimer Parteitag entgegen, welchenGenosse Heinrichs-Rixdorf erstattete. Redner gab eingangs seinerAusführungen seiner Freude über den ruhigen Verlaus des Partei-tags Ausdruck, zu dem auch besonders die Genossen beigetragenhaben, die infolge verschiedener Vorkommnisse im vergangenenJahre persönlich an den Verhandlungen in Mannheim interessiertwaren. Redner beleuchtete dann die einzelnen Punkte der Mann-hcimer Verhandlungen und erklärte, daß die Delegierten unseresKreises bei dem Punkte Massenstreik nicht für das AmendementLegicnS gestimmt hätten, da sie sich von der Uebereinstimmung derKölner mit der Jenaer Resolution nicht überzeugt hätten. Inbezug auf die Lokalorganisicrten hätte Redner gewünscht, daß manin Mannheim eine schärfere Resolution gefaßt hätte, doch sei zuhoffen, daß jetzt der letzte Mahnruf an diese Sonderbündler er-gangen sei»iid der nächste.Parteitag, falls letztere sich bis dahinfischt eitles Bessercfi besonnen hätten, energische Maßregeln gegendiese Arbeiterzersplittercr treffen werde. Referent resümierte sichzum Schluß seines beifällig aufgenommenen Vortrages dahin, daßwohl alle Parteigenossen mit den Verhandlungen dieses Parteitageszufrieden sein könnten, und sei zu wünschen, daß auch in Zukunftin unseren Versammlungen in ebenso sachlicher Weise diskutiertwerde wie in Mannheim, dann werden auch diese der Partei zumSegen gereichen. Die hierauf folgende kurze Diskussion bewegtesich im Sinne des Referats, indem alle Redner ihre volle Befriedi-gung über den Verlauf des Parteitages aussprachen. Im Anschlußhieran ermahnte der Vorsitzende Gomoll die Versammelten, füreine weitere Erstarkung der Organisation und Ausbreitung derPresse zu agitieren, um unserer Bewegung einen kräftigen Rück-halt zu verleihen. Unter„Verschiedenem" fand noch eine Aus-spräche über die bevorstehende Gemeindewahl statt, in welcher alleRedner der Ansicht Ausdruck gaben, daß diesmal mit aller Kraftgearbeitet werden müsse, um unser Ziel, die volle Besetzung derdritten Abteilung, zu ercichen.Vermilcbtes.Eue der Frauenbewegung.Bürgerliche und sozialdemokratische Frauenkongresse.Die 7. Generalversammlung des BundeS deutscher Frauen-vereine tagte vom 3.— 6. Oktober in Nürnberg. Ein ganz anderesBild wie die Konferenz sozialdemokratischer Frauen bietet dieserKongreß. Schon die Begrüßung durch den Bürgermeister derStadt Nürnberg zeigt deutlich, wie unbefangen die Behörden denZusammenkünften der bürgerlichen Frauen gegenüberstehen. Manweiß sehr wohl, daß von dieser Seite kein Umsturz der gegen-wärtigen Gesellschaftsordnung zu befürchten ist.Wie richtig diese Meinung ist, zeigt die Debatte über eineShmpathieerklärung an die russischen Freiheitskämpferinnen. DieAngst der Damen, daß vielleicht die Sympathieerklärung für dierussischen Revolutionäre ein schlechtes Licht auf ihre so lamm-frommen Bestrebungen werfen könnte, ließ eine Resolution zu-stände kommen, die echt-bürgerliche Lauheit verrät. Dieselbelautet:„Der in Nürnberg versammelte Bund deutscher Frauen-vereine gibt seiner tiefen Empörung Ausdruck über die jeder Ge-sittung Hohn sprechenden Greueltaten, die in Rußland aus Rassen-haß und im Interesse der Aufrechterhaltung der Autokratie fort-gesetzt an wehrlosen Frauen und Kindern verübt werden. Ergedenkt ferner mit hoher Bewunderung derjenigen russischen Frauen,die an dem gewaltigen Ringen ihres Volkes um persönliche undbürgerliche Freiheit so heldenhaft teilnehmen."Aus dem Geschäftsbericht verschiedener Kommissionen geht her-bor, daß Petitionen über Petitionen verfaßt worden sind,«sowurde unter anderem eine Petition an den Reichstag und an dieverschiedenen deutschen Landtage beschlossen, in welcher um Ein-führung obligatorischer Fortbildungsschulen für Mädchen nachgesuchtwird. Aus der Kommission zur Hebung der Sittlichkeit war manan die verschiedenen, dem Bunde angehörenden Vereine heran-getreten mit der Bitte, in den Städten für Anstellung von Polizei-assistentinnen bei den Polizeidirektionen zu wirken. Gesagt wurdenoch, daß die Hauptaufgabe darin zu suchen sei, die weibliche Jugendmöglichst lange vor Verführung zu schützen. Wie man das an-fangen will, ist noch Geheimnis. So richtig es auch ist, für dieHebung der Sittlichkeit zu sorgen— in der heutigen Wlrtschafts-ordnung wird man damit nur pehr bedingte Erfolge erzielen. Wasnützen alle Resolutionen, Petitionen und Kongreßbeschlüsse, wennnicht von Grund auf solche Krankheiten der menschlichen Gesellschaft beseitigt werden sollen?Eigentümlich berührt es, wenn wir lesen, wie bei jeder Ge-legenheit den Damen, welche bei der Arbeitsleistung in einer Kom-Mission oder dergleichen geholfen haben, besonderer Dank aus-gesprochen wird. Dies mag wohl zum feinen Ton gehören. Jeden-falls sollte man nicht so viel Wesens-davon machen, wenn Frauen,die kaum weiter Nützliches zu tun haben, gewissermaßen zu ihrerUnterhaltung sich um ihre Rechte und Pflichten im Staatekümmern. Daß nebenbei auch an die notleidende verelendendeKlasse gedacht wird, soll nickst verkannt werden. Die mehr linksstehenden Frauenrechtlerinnen nehmen es auch wohl ernst mit ihrenBcsseruttgsvorschlSgen. doch anerkennenswerte, praktische Arbeit istnoch sehr wenig geleistet worden. Im großen ganzen laufen dieBestrebungen der Bürgerlichen darauf hinaus, für ihre eigene KlaffeVerbesserungen zu schaffen.Wie ganz anders sieht eS auf einer sozialdemokratischenFrauenkonferenz aus. Hier herrscht nur der Gedanke, zu kämpfenum gleiches Recht für alle. Wer tüchtig im Interesse der Bewegunggearbeitet hat, wird solbstverständlich gern gesehen, im übrigenbetrachten wir es als selbstverständlich, daß Frauen, die zu unssich bekennen, auch tun, was in ihren Kräften steht. Hier wirdnicht für Privilegien und Besserstellungen einzelner Klassen ge-rungen, sondern für das Wohl der Gesamtheit. Die Damen könnenes sich auch selbst nicht verhehlen, wie imposant zum Beispiel unsereMannheimer Konferenz war. Frau Bauer äußert sich hierzu inder„Frauenbewegung" recht günstig, obgleich sie ihren Aerger nichtverbergen kann darüber, daß es den nicht zur Partei Gehörendenversagt war, an der Debatte teilzunehmen. Sie spricht sogar denWunsch aus, daß die sozial-demokratischen Frauen bei gegebenenGelegenheiten mit den bürgerlichen Damen zusammen arbeitenmöchten. Wir haben nach dieser Richtung schon zu schlechte Cr-fahrungcn gemacht, um der Mithülfe großes Vertrauen entgegen-bringen zu können. Die Anschauungen gehen zu weit auseinander.Wir sind nicht gewillt, uns- mit den Frauen zusammenzutun inFragen, von denen sie glauben, unsere Hülfe für ihre besonderenInteressen gebrauchen zu können, wie z. B. bei der Organisationder Arbeiterinnen. Verschwdene Ansckauungen, wie sie zwischenbürgerlichen und sozialdemokratischen Krauen bestehen, können inunseren eigenen Reihen nie austauchen. Wir sind uns einig indem Grundgedanken, daß all« gleich sind, daß alle Klassenunterschiedebeseitigt werden müssen. Wir kämpfen für das Wohl aller Staats-bürger und Staatsbürgerinnen, nicht für ein spezifisches Frauen-recht wie die bürgerlichen Damen.Ein Fraucnkongreß tagt in diesen Tagen in Boston, von der„World» Womcns Christian Temperance Union" einberufen. Es istdie Vereinigung der Frauen vieler Nationen, die durch christ-lickie Lehren und Enthaltung von Alkohol die Welterlösen und glücklich machen wollen. Ueber fünfzigLänder sind auf dem Kongreß vertreten. Interessant war dieMitteilung der Sekretärin, daß der Bund fast in allen Ländernseine Mitgliedschaft erhöht habe; ganz besonders sei dies in Schwedengelungen._Versammlungen— Veranstaltungen.Genossen und Genossinnen!Am Mittwoch, den 24. Ottober, abends pünktlich 3'/s Uhr,findet im„Neuen Klubhaus", Kommandantenstr. 72, die Be-richterstattmig von der Mannheimer Frauenkonferenz und vomParteitage statt....Außerdem Berichterstattung der Verttauensperson undNeuwahl derselben.Recht zahlreichen Besuch erwartenDie Vcrtraucnspersonen.».*Britz. Donnerstag, den 25. Ottober, abends S'/a Uhr. bei Weniger,Werderstr. 28: Generalversammlung. Bortrag von Frau Zeetze:.Die Kunst zu arbeiten". 0Verein für die Interessen der Hausangestellten. Vereins.Versammlung bei M. Münch. Steglitzerstr. LS, am Donnerstag, den 25. Ok-tober, abends S Uhr. Vortrag des Herrn Davidsohn über„Dichtungen vonAda Neavi". Gäste willkommen.e»-se, und Disktitierklnb„Mehr Licht". Mittwoch, den 24. d. M.,im L..al von Knapp, Grünthalersw. S- Bortrag.Zentral-Kranken- und Stcrbekasse. E. H. Nr. 71. Charlottcnbura.Mittwoch, den 24. Oktober, abends S'/, Uhr, im Voilshause, Rojinenstr. 3-Mitgliederversammlung.Wieber ein Eisenbahnunfall. In der Nacht vom 20. auf dest21. Oktober fuhr im Bahnhof in Metz der Güterzug Nr. 6600 aufeinen stehenden Wagenpark und beschädigte 10 Waggons. Fünfweitere Wagen wurden vollständig zertrümmert. Zwei Personenerlitten leichte Verletzungen. Die Ursache des Unfalls ist noch nichtfestgestellt, doch glaubt man, daß falsche Gleisfreimeldung dieSchuld daran trägt.Nicht mehr zu retten. Die Arbeiten zur Hebung des Unter.seebootes„Lutin" nehmen ungestört ihren Fortgang. Der Versuch,vorerst die Leichen zu bergen, ist wegen der Unmöglichkeit der Aus-führung aufgegeben worden.—Biserta, 21. Oktober. Die Arbeiten, die darauf abzielen,eine quer unter dem gesunkenen Unterseeboot„Lutin" wegführendeVertiefung aus dem Meeresboden auszuhöhlen, sind heute, zuisteistdank der Bemühungen der zugezogenen-dänischen Taucher, erfolg-reich beendet worden. Es wurde eine starke Kette, mit der dasVorderteil des Bootes gehoben werden soll, unter dem Schiffskörperhindurchgezogen.Feuersbrunst auf Neu-Seeland. In Wellington(Neu-Seeland) brach gestern früh eine Feuersbrunst aus, die größte seitdem Bestehen der Stadt, welche die Unionsbank, andere Banken,Versicherungsinstitute. Hotels und andere Gebäude in Asche legte.1560 Menschen umgekommen!Der Pariser„Matin" meldet aus New Aork: Den letzten Er»Hebungen zufolge sind über 1500 Personen bei dem jüngstenZyklon auf den Antillen umgekommen.Bei der Insel M a t a c u m b e in der Floridastraße ist durchden Zyklon beim Untergang von Baggerschiffen eine größere An-zahl Personen umgekommen; man schätzt ihre Zahl auf 50.Der Regierungsstatistiker Gume in Havanna schätzt denSchaden, der durch den letzten Orkan an der Südostküste an derZuckerernte allein angerichtet wurde, auf 5 MillionenDollar. Der sonstige Sachschaden ist ebenfalls schwer.Nach Meldungen aus Willemstad hat dort das Unwetter, dasvon schweren Regengüssen begleitet war, elf Tage angehalten undseinen Höhepunkt in der Zeit vom 11. bis 14. dieses Monats er-reicht. Viele Wohnhäuser, Dämme und Plantagen haben stark ge-litten; im Hafen ist eine Bark völlig vernichtet.Von der Insel Bonaire wird gemeldet, daß die gleichnamigeHauptstadt überschwemmt und verschiedene kleinere Fahrzeuge aufden Strand geworfen worden sind, von denen drei als verlorengelten. Menschen sind nicht dabei ums Leben gekommen.New Jork, 22. Oktober. Nachrichten aus Coatepec(Mexiko)zufolge sind dort bei dem Orkan, der vor einigen Tagen Zentral-amerika und Westindien heimgesucht hat, über 100 Menschen umsLeben gekommen. Der Vulkan Chulo warf große Mengen schwefel-haltigen Wassers aus, das die Stadt Panchinalco überflutete, wo-bei die meisten Einwohner ertranken. Auch in anderen Orten sollgroßer Schaden angerichtet worden sein. Wie es heißt, sollenPimienta und andere Städte von den Fluten hinweggerisien wordensein._Schiffskatastrophe.Der russische Dampfer„Warjagin", der gestern früh den HafenWladiwostok verließ, geriet auf einen Torpedo und sank sofort. Beidem Unglück kamen 200 Passagiere umL Lebens» nur einer wurdegerettet._Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen BeAcht der städtischenMarklhallen-Direktion.(Großhandel.) Rindfleisch la 67—72 pr. 166 Pfd.,Ha 61-68, Ula 56-66, iVa 52-56. Kalbfleisch, Doppelländer 165—115,la 84-96, IIa 72-82, ITIa 62-76, Holl. 54-66. Hammelfleisch la 73-78,IIa 62—72. Schweinefleisch 63—71. Rehböcke la per Psd. 6,65—0,90,Ha 0,35—0,60. Rotwild la 0,85—0,40, Ha 0,20-0,32. Damwild 0,35—0,48.Wildschweine 0,20—0,35. Frischlinge 0,50. Hasen p. Stück 2,50—3,10, klein1,06—2,00. Kaninchen per stück 0,25—0,75. Wildenten per Stück 1,25 bis1,60. Krickenten 0,60. Bekassinen 0,00. Rebhühner, junge la 0,85—1,20,junge IIa 0,50—0,80, alte 0,60—0,75, junge klcüie 0,00. Hühner.alle per Stück t,25— t,50, alte IIa 0,75—1,20, junge per Stück 0,60—1,20.Tauben per Stück 0,25—0,45, alte 0,00. Enten, junge per Stück1,60—2,00, alte per Stück 0,00, Hamburger, junge Per Stück 0,00. Gänse,Oderbrucher, per Pfund 0,40—0,55, dito Hamburger, junge 0,00,la per Stück 2,56—3,50, IIa 1,00-2,00. Poulet« per Stück 0,00,do. klein 0,00. Hechte per 100 Psd. 71—78, mittel 0,00. groß 0,00, klein 0,00.Aland 0,00. Schleie 98,00, große 0,00, kleine 137—142. Bleie, klein 0,00. Aale,groß 0,00, mittel 85,00, klein-mittel 0,00, unjorliert 0,00. Plötzen 0,00.Karpsen, unsortiert 0,00, do. 30er Lausitzer 0,00, do. 80— 100er 0,00,do. 40er Schlesische 0,00. Barse 0,00, tnatt 0,00. Karauschen 0,60.Bleifische 0,00. Wels 0,00. Bunte Fische 0,00, matt 0,00. Anierik. Lachs laneuer per 100 Pjd. 110—130, do. IIa neuer 90—100, do. Ula neuer 75.Seelachs 20—25. Sprotten, Kieler, Wall 0,75—1,30, Danziger, Wall0,50—0,70. Flundern, pommersche la, per Schock 3—9, do. pommerscheIIa 2—4, Kieler, Stiege la 4—6, oo. mittel per Kiste 2-3, Hamb.Stiege 5-6, halbe Kiste 1,50-2. Bücklinge, per Wall Kieler 2,50—3.50.L-tralsunder 3,50— 4,00. Aale, groß per Psd. 1,10—1,30, mittelgroß 0.80—1,00,klein 0,50— 0,60. Heringe per Schock 4—5. Schellfische Kiste 3—4,do.>L Kiste 2. Kabliau, p. 100 Pfd. 20-25. Hellbutt 0,00. Sardellen. 1902erper Anker 95, 1904er 95, 1905er 90, 1906er 70. Schottische Vollhcringe1905 0,00, largo 40-44, kuU. 36—38, med. 35—42, deutsche 37—44.Heringe, neue MatjeS, per'/, To. 60—120. Sardinen, russ.. Faß1,50—1,60. Bratheringe, Büchse<4 Liter) 1,50— 1,75. Neunaugen,Schocksaß 11, kleine 5—6, Riesen- 14. Hummern, kleine, per Psd. 0,00.Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 0,00, kleine 0,00, unsost. 0,00.Galizier, groß 0,00, mittel 0,00. Eier, Land-, per Schock 4,00—4,60. Butterper 100 Pjd. la 124—127, IIa 115—120, lila 110—114. abfallende 95—105.Saure Gurken Schock 3,50—4,00, Pseffergurkeii 3,50—4,00. Kartoffelnper 100 Pjd. 0,00, raagnurn bonum 1,90— 2,10, Dabersche 1,90— 2, I.IchRosen 0,00, weiße 1,60—1,80, Salalkartoffeln 4,00—5,00. Spinatper 100 Psund 12,00—15,00. Karotten per Schockbund 2.50.Sellerie, hiesige, per Schock 4.00—6,00, do. pommersche 4,00—5,00. Zwiebelngroße, per tOOPsd. 3,00— 3,50. do. kleine 2,25— 3,00. do. hiesige(Perl-)30—50. Charlotten 50—60. Petersilie, grün, Schockbd. 1,25. Kohlrabi perSchock 0,75—0,80. Rettig, bahr., per Schock 2,40—4,80. Radieschen perSchock-Bd. 0,80—1,00. Salat, per Schock 1,80— 2,00. Bohnen, grüne,per 100 Psund 0—00. Wachsbohncn 0—00. Psefferlinge per 100 Psd.10-15. Mohrrüben per 100 Psd. 2—3, Teltower Rüben p. 100 Psd. 10-12.Weiße Rüben, große 1—4, kleine 3—7. Blumenkohl per Mandel 1,50—2,50.do., Erfurter, Kops 0,16—0,19. Wirsingkohl per Schock 4,00—7,00. Rotkohlp. Schock 5,00-9,00. Weißkohl p. Schock 2,00-6,00. Rosenkohl p. 100 Psd.15—20. Steinpilze p. 100 Psd. 15-20. Kohlrüben Schock 2,50-4,00.Kürbis 1,50—3. Birnen, per 100 Psd. hiesige 7—25, Tiroler 0,00,böhmische 6—16. Achsel, per 100 Pjd., kiesige 4—25, Gravenstciner8—20, Tiroler in Fässern 15—26, do. lose 10— 1t, Amcrk. 16—26. Preißel»beeren, schwedische 23—24, Gebirgs- 32—35, Wallnüsse per Schock1,00—1,50. Pflaumen, per 100 Psd., hiesige 2-4, Böhmische 2-5. do. große6—8. Zitronen. Mesiina 300 Stück 19,00—22,00. 360 Stück 10,00—18,00,200 Stück 10-14, 420 Stück, klein 9—13, 500 Stück, klein 10—13.Pfirsiche. Werdersche per 100 Pjd. 0,00, Tiroler 0,00, italienische 50-70.Wasserstand am 22. Oktober. Elbe bei Ausstg— Meter, beiDresden— Meier. bei Magdeburg+ 1,51 Meter.— U n st r u I BeiDtraußsnrt— ,— Meier.— Oder bei Ratibor+ 1,29 Meter.— Neiße»mündung+ 1,50 Meter.— O d er bei Bsteg+ 2,20 Meter.— Oderbei Breslau Unterpegel— 1,00 Meter.Deutsclier Holzarbeiter-Verband.Modelltischlap.Donnerstag, den SS. Oktober er., abends 8',. Uhr, in SchmibSGesellschaftshans, Gartenstr. S:BnsnoKon- Versammlungder Mll- u. Jabriktisebler sowie Melldrecbsler.Tagesordnung: 1 Vortrag des Genossen Nitschke: Wohinführt die wirtschaftliche Entwickelumz? 2. Branchenange�en�tem � �Ver,