Nr. 248. 23. Jahrgang.
Rußlands Verkauf an das Ausland. Nachstehenden Vorschlag der Russisch- Amerikanischen Technischen und Handels- Compagnie" an die amerikanischen Kommissionäre veröffentlicht die„ Rietsch": " Anbei wird Ihnen das Verzeichnis und die Beschreibung bon 12 Konzessionen im europäischen Rußland und in Sibirien mitgeteilt. 1. Eisenbahn im europäischen Rußland von Wladikawkas bis Tiflis , 30 000 000 Dollar. 2. Eisenbahn im europäischen Rußland von Petersburg bis Slawjanst, 50 000 000 Dollar. 3. Eisenbahn in Sibirien von Artzamaj bis Chabaromst, 125 000 000 Dollar. 4. Eisenbahn in Sibirien von Omst bis Semipalatinst, 23 000 000 Dollar. 5. Waldexploitation in Persien am Kaspischen Meer, 1 000 000 Dollar. 6. Fischfang im europäischen Rußland auf den Wolga - Sandbänken bei Astrachan , 4 000 000 Dollar. 7. Schwefelbergiverke im europäischen Ruß land im Kaukasus , 150 000 Dollar. 8. Graphitbrüche in Sibirien , an der chinesischen Grenze, 100 Meilen von der sibirischen Eisenbahn entfernt, 250 000 Dollar. 9. Goldfelder in Sibirien , 1200 Meilen von Irkutsk gen Norden entfernt, an den Ufern des Witim, 5 000 000 Dollar. 10. Goldminen in Sibirien , 60 Meilen von der chinesischen Eisenbahn entfernt, 500 000 Dollar. 11. Goldfelder in Sibirien , 10 Meilen von der Transbaikal- Eisenbahn entfernt, bei Nertschinst, 2 500 000 Dollar. 12. Kupfer- und Eisenbergwerfe in Sibirien , 60 Meilen von der TransbaikalEisenbahn entfernt, bei Tschita , 2 500 000 Dollar.
Alle diese Konzeffionen können entweder verkauft werden, oder aber es können dafür besondere Gesellschaften gegründet werden. Die Konzessionen auf die Eisenbahnen werden in naher Rukunft von der kaiserlich russischen Regierung, die sich für den möglichst schnellen Bau dieser Linien zweds wirtschaftlicher Entwickelung des Landes sehr interessiert, garantiert werden. Ob Sie die Geschäfte in Amerika oder Europa abschließen, in beiden Fällen werden Sie 5 Proz. von den Eisenbahnkonzessionen und 10 Proz. von den übrigen Unternehmungen erhalten, gleichgültig, ob Sie dieselben direkt oder indirekt zustande bringen." Dieses Zirkular ist vom Präsidenten der Gesellschaft Graf Tiesenhausen unterzeichnet. Dieser selbe Graf Tiesenhausen ist Beamter des russischen Konsulats in New York ! Der Vizepräsident der Kompagnie Botrefi ist eine dem Konsul nahestehende Persönlich
feit.
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Der Sinn des Schreibens ist klar: Die russische Regierung berschmäht keinen Weg mehr, um Geld und wiederum Geld zu erhalten. Wie hoch die Zahl der Millionen sein würde, die fie für alle feilgebotenen Schätze erzielen könnte, wissen wir nicht, sie würde aber sicherlich eine beträchtliche sein. Jedenfalls könnte die Regierung ihre Kasse wieder füllen und ihre Schreckensherrschaft mit frischen Kräften fortsetzen, das Blut des russischen Volkes fließen lassen, zahllose neue Greueltaten inszenieren. Das russische Volk würde aber dafür dem Auslande tributpflichtig, die Reichtümer des Landes, die im Schoße der Erde ruhenden Schäße würden in fremde Hände wandern. Was schert sich die russische Regierung um das Wohl des Volkes, um die Zukunft des Landes, um die kommenden Geschlechter? Heute will sie herrschen, heute genießen und Blut vergießen! Nach ihr die Sintflut!
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Die Reaktionäre verlangen Abschaffung der Goldwährung!! Anläßlich des Kiewer Kongresses der„ Echtrussischen Männer" hat die ultrareaktionäre Zeitung„ Kiewljanin" das Programm des Verbandes des russischen Volkes, das vor kurzem in Petersburg angenommen wurde, vollständig veröffentlicht. Da heißt es unter
anderem:
„ Der Verband wird die Vermehrung der Zahl der Wertzeichen durch die Abschaffung der Goldwährung und die Einführung des nationalen Kreditrubels erstreben."
Das wollen also die gegenwärtig mächtigsten politischen Elemente Rußlands , vor denen die Minister sich entschuldigen müssen, wenn jene mit ihnen unzufrieden sind.
Mittwoch, 24. Oktober 1906.
Die Sozialdemokratie Lettlands . Darauf hielt Stadtverordneter Reuber Ohligs ein instruk Unlängst hatte die Parteileitung eine Konferenz der Land- tives Referat über die Kommunalwahlen. Der Vortrag sowie die propagandisten( d. H. der Agitatoren unter dem Landproletariat) ein- sich anschließende Diskussion zeigten wieder, welch eine Fülle von berufen. Hierbei erwies sich, daß trotz der Tausende von hin- Betätigungsmaterial uns auf kommunalem Gebiete geboten ist. gerichteten, eingeferferten und geflohenen Genossen auf dem flachen Dant des infolge des hohen Zensus im Rheinland besonders un Lande der Partei noch immer zirta 3000 organisierte Mitglieder günstigen Wahlsystems ist es in den rheinischen Großstädten den angehören, die jederzeit bereit sind, in den aktiven Kampf ein- Genossen mit einer einzigen Ausnahme bisher nicht gelungen, mit dem Frühjahr ist die Zahl der organisierten Genossen auf dem Städten steht die Entscheidung auf des Meſſers Schneide. Die zutreten und auch seine Folgen auf sich zu nehmen. Im Vergleich Stadtverordnetenmandate zu erobern, aber in verschiedenen flachen Lande gewachsen. Gemeindewahlkämpfe find hier reine politische Kämpfe und werden
maßregeln die Propaganda und die Organisierung unter dem Land- Klaſſen geberden sich, als sei schon mit dem Einbruch eines sozialAuf der Konferenz wurde beschlossen, trotz aller blutigen Repressiv- mit dementsprechender Erbitterung geführt. Die herrschenden proletariat mit allen Sträften fortzusehen, den ökonomischen und demokratischen Stadtverordneten in ihre Privilegien das Ende ihrer politischen Kampf gegen die Junker mit erneuter Straft weiter- Macht da. In den kleineren Städten und Landgemeinden des zuführen und auch den bewaffneten Einzelkampf gelten zu lassen, Agitationsbezirts gibt es nach dem Bericht 69 sozialdemokratische wobei nur immer die lokalen Verhältnisse in Betracht zu ziehen Vertreter. Auf dem Parteitag fonnte aber mitgeteilt werden, daß find. ber diesjährigen Refrutenaushebung aus, weil jegt gerade ziel- Duisburg weitere fünf Mandate hinzugekommen sind. Dem Die Konferenz sprach sich gegen einen Massenwiderstand bei in den letzten Tagen in zwei Orten des Wahlkreises Mülheimbewußte sozialdemokratische Genossen im Heere nötig feien, um eine terrorifierenden Großkapitalismus muß eben Stückchen auf Stückerfolgreiche Agitation unter dem Militär purchzuführen. Weiter be- chen abgerungen werden; jeder Erfolg unserer Partei wiegt hier fchloß die Stonferenz, fich an den Dumawahlen zu beteiligen.
Punkte gefaßt:
Der niederrheinische Parteitag
doppelt schwer. Abgesehen davon, daß die Gemeindevertreter an= gewiesen werden, überall die Einführung der Wertzuwachs. steuer zu beantragen, legte sich der Parteitag nicht auf weitere bestimmte Beschlüsse fest, sondern empfahl die gegebenen Anregungen, besonders die regelmäßige Einberufung von Konferenzen der Gemeindevertreter dem Agitationskomitee zur Beachtung und vertraut diesem und den Kreisleitungen, daß das durch die Verhältnisse gebotene Notwendige geschehen werde.
Der nächste Bezirksparteitag findet in Düsseldorf statt. Das Agitationskomitee behält seinen Siz in Elberfeld .
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Verhandlungsbericht.
tagte am Sonntag und Montag unter dem Vorsitze des Genoffen Bühler- Essen im Volkshaus zu Hagen i. W. Es gehören zu dem Agitationsbezirk die 12 Wahlkreise des Regierungsbezirks Düsseldorf und die westfälischen Wahlkreise Hagen - Schwelm , Bei dem letzten Punkt der Tagesordnung, verschiedene AnAltena- Iserlohn und Siegen. Teil nahmen außer dem Agitations- träge, gab es noch eine lebhafte Debatte über die Agitation in komitce 76 Delegierte, ferner die Reichstagsabgeordneten und der Jugend. Anträge von Solingen und Essen, die sich Kandidaten des Bezirks, sowie die nach dem Statut zugelassenen auf die Bildung von Bildungsausschüssen, Herausgabe von FlugVertreter der Presse, zusammen 101 Genoffen. Der Parteivorstand blättern das Arrangement von Versammlungen, die Anstellung war durch den Genossen Moltenbuhr vertreten. Aus dem ge- pädagogisch gebildeter Kräfte usw. beziehen, wurden dem Agitationsdruckten Geschäftsbericht hat der Vorwärts" schon am 7. d. M. fomitee als Material überwiesen mit dem Wunsche, daß im nächsten die wichtigsten Angaben veröffentlicht. Aus dem von Gewehr- Jahre die Sache nach Möglichkeit gefördert und über das Ergebnis Elberfeld erstatteten mündlichen Bericht sei noch erwähnt, daß die dem nächsten Barteitage Bericht erstattet werde. Beschlossen wurde Aufgaben des Agitationsfomitees sehr umfangreiche waren, fallen auf Antrag Dr. Laufenbergs, überall der Errichtung von Lehrdoch die drei wichtigsten Reichstagsnachwahlen in Essen, Hagen - fursen näher zu treten, und das Agitationskomitee zu beauftragen, Schwelm und Altena - Iserlohn in das Berichtsjahr. Dazu kam, daß bis zum nächsten Parteitage zu ermitteln, inwieweit Genossen zur das noch nicht lange eingerichtete Sekretariat plöblich verwaiste Verfügung stehen, die sich zu Lehrvorträgen eignen. und die Stelle zwei Monate unbesetzt war. Dann übernahm sie Genosse Haberland- Barmen. Abgesehen von der Herausgabe eines Kommentars zum Kommunalprogramm sind aber alle Arbeiten ausgeführt worden und ist auch auf der ganzen Linie ein guter Fortschritt zu verzeichnen. Die Zahl der politisch organi. Die lekte große Aktion der Leipziger Justiz gegen die fierten Genossen ist im letzten Jahre um 40,9 Proz. gestiegen gegen 28,5 Proz. im Vorjahre. Der Bericht des Sekretärs sagt weiter: „ Leipziger Volkszeitung ". Man müsse endlich davon Abstand nehmen, immer Abgeordnete für Leipzig , den 22. Dktober. Agitationstouren zu verlangen. Ein Abgeordneter Brauche über 6 Wochen, wolle er alle Orte des Bezirks, in denen Versammlungen möglich sind, berücksichtigen. In der Legislaturperiode 1898/1903 Der Prozeß begann heute vormittag 9 Uhr im Landgericht zu hatte der ganze Westen( Rheinland- Westfalen ) nur einen Ab- eipzig. Außer den bereits schon mitgeteilten Zengen wurde noch geordneten( Elberfeld - Barmen), jetzt aber hat der niederrheinische Genosse änisch, politischer Redakteur der" Leipziger VolksBezirk vier und der Dortmunder Bezirk zwei sozialdemokratische lesung des Eröffnungsbeschlusses führte der Angeklagte, Genosse zeitung" und der berühmte iman geladen. Nach BerAbgeordnete, die nach Lage ihrer Verhältnisse alle ihre Schuldigkeit getan haben. Entsprechend dem Fortschritt der Partei find die Seger zu seiner Verteidigung aus, daß der Artikeln eigener polizeilichen und richterlichen Verfolgungen ge: Sache" eine Abwehr darstelle gegen die Angriffe des Oberwachsen, die der Berichterstatter an der Hand der gesetzlichen Be- staatsanwalts Böhme und auch die mehrfachen Angriffe der Assessoren Lange und Frante und des Amtsrichters Häne I auf ſtimmungen scharf kritisierte. Der Bericht des Kassierers Bollens weist inklusive eines die Redakteure der Leipziger Volkszeitung " und das Blatt selbst. zuschusses des Parteivorstandes bon 1100 M. und eines über- Der Eröffnungsbeschluß rede zwar davon, daß der inkriminierte nommenen Kassenbestandes von 2477,72 M. eine Einnahme von Artikel dem Oberstaatsanwalt Böhme den Vorwurf macht, daß 10 469,85 M. auf, dem eine Ausgabe von 9633,18 M. gegenübersteht. er die glorreiche Methode der Beschimpfung der In der sehr eingehenden Debatte wurden gleichfalls die viel Leipz. Boltsztg." feit dem 9. Februar, seit dem großen Aufreizungsfachen polizeilichen Schikanen scharf gerügt, besonders aus den prozeß prattiziere, in Wirklichkeit habe er aber in früheren ProKreisen Duisburg- Mülheim, Essen, Lennep- Mettmann und Hagen . geffenso am 20. Januar 1905 gegen den angeklagten Redakteur Gin unerhörter Zustand ist es, daß die Behörden oft Strafmandate ton der 2. V." getroffen werden müsse. Ebenso bezeichnete er den Der„ L. V.", den Genossen Lange erklärt, daß der Sauherdenerlaffen für Tätigkeiten, die der oberste Gerichtshof längst als zu Genossen Lange in herabsetzender Weise als einen Sigredakteur, lässig erklärt hat. Folgende Beschlüsse wurden zu diesem während sich die Schuldigen feige zurüdzögen. In ähnlicher Weise plaidierte er gegen denselben Genossen in einem Prozeß am mal, soll das Agitationskomitee die Kreisleiter zu einer gemein- begnügte fich der Staatsanwalt nicht mit dem Angeklagten, der alle Bei allen wichtigen Anlässen, mindestens alle Vierteljahr ein- 24. Februar. In dem großen Aufreizungsprozeß am 9. Februar samen Besprechung einladen. Die Kreisleitungen sind verpflichtet, halbjährlich genaue besondere die politischen Redakteure an, die keine Freunde der Verpreßgesetzlichen Vorschriften deckte, sondern griff darüber hinaus insstatistische Berichte über den Stand der Bewegung dem Agitations- antwortlichkeit seien, denen ihre Person möglicherweise zu lieb sei, komitee einzusenden. Das Agitationsfomitee soll eine praktische Anleitung für Ver- und die deshalb die Vorsicht für den besseren Teil der Tapferkeit hielten. Ihr Verantwortlichkeitsgefühl hätte sie veranlassen sollen sammlungsleiter und für die Verbreitung von Schriften heraus- herzukommen und zu sagen: Wir sind es gewesen.( Tablean!) In dem dritten Falle mun handelt sich's um die Angriffe, die Die Kreisleitungen sind verpflichtet, eine Abschrift der der Amtsrichter Hänel in der Privatbeleidigungsflage imans vierteljährigen Abrechnungen dem Agitationskomitee ein gegen die Leipziger Volkszeitung " gerichtet hat, indem er nachdem, zusenden. was der Liman in den Leipziger Neuesten Nachrichten" geschrieben Am zweiten Verhandlungstage referierte zunächst Genosse hat, sagte, es sei gerichtsnotorisch, daß die Leipziger Volkszeitung " Haberland Barmen über die Reichstagserfahwahlen des ihre politischen Gegner in wüster und roher Weise beschimpfe". Auch letzten Jahres und die kommenden allgemeinen Wahlen. Die Er hier sei dieser Angriff, meinte Genoffe Seger weiter, völlig Vor etlichen Tagen entnahmen wir einem Denunziationsartikel fazwahlen des Bezirks, die alle drei erfreuliche Resultate auf- beplaciert gewesen, denn Hänel habe nur einen Artikel der der„ Kreuz- Zeitung " einige Säge, in denen der bürgerliche Tintentuli weisen, haben uns eine Fülle von Winken für die nächsten all- Leipziger Bolkszeitung", gegen die„ Neuesten Nachrichten" verlesen die Ostseeprovinzen als Waffendepot für ganz Rußland hinstellt. Selbst die Gegner haben schon wiederholt zu erkennen gegeben, die Schimpfartikel der„ N. N." gegen die". V." verlesen zu lassen. gemeinen Wahlen gegeben, die der Redner im einzelnen erörterte. lassen, während er umgedreht einen Beweisantrag abgelehnt habe, Wir knüpften daran die Bemerkung, daß auf diese Weise die baltischen daß die nächsten Reichstagswahlen im rheinisch- Der vierte Fall ist das Zitat aus einem schriftlichen Gerichtsurteil Henter vom Auslande her zu ihrer Blutarbeit angespornt werden. westfälischen Industriebezirk mit bisher nie bes Hülfsrichters Franke, daß den sozialdemokratischen Redakteuren Die baltische Junkerpresse machte auch wirklich durch den Abdruck des bagewesener Erbitterung geführt werden der Leipziger Volkszeitung " das ethische Empfinden für die Ehre Artikels der„ Kreuz- Zeitung " die russischen Behörden auf die wichtige dürften. ihrer Mitmenschen abhanden gekommen sei und daß eine Besserung Entdeckung des reichsdeutschen Bruderorgans aufmerksam, und schon Die Diskussion betraf die allgemeine politische Situation und nur durch drakonische Strafen erzielt werden könne. berichtet das offiziöse Depeschenbureau von neuen Massen die auf ein allgemeines Kompromiß gegen die Sozialdemokratie Auf die Frage des Vorsitzenden, was der Angeklagte unter dem arretierungen und Massenhaussuchungen in Riga . Ganze Häuser- hinauslaufenden Bestrebungen der bürgerlichen Parteien. Unsere Bur Ordnung rufen" des Oberstaatsanwalts verstehe, bemerkte komplexe sind vom Militär eingeschlossen, zu Dußenden werden die Partei beachtet wohl fortgesezt die Bewegungen des Feindes, geht Genosse Seger, daß die politischen Redakteure eine Erklärung Menschen in die Gefängnisse abgeführt. Alle Arrestlokale sind über- aber den ihr durch unsere Grundsäße vorgeschriebenen Weg ge- gegen Böhme erlassen hätten, worin sie deffen Vorwurf der radeaus vorwärts. Dr. Laufenberg Düsseldorf hat aus Feigheit gegen sie als eine leichtfertige Verdächtigung zurückwiefen. gerechnet, daß dem deutschen Volte durch die Zollpolitik seit den 70er Diesen öffentlich erteilten Ordnungsruf habe Oberstaatsanwalt Böhme Die" Düna- Zeitung" berichtet noch von Militärverstärkungen, Jahren etwa 40 Milliarden aus der Tasche geraubt worden sind. eingesteckt, weil er ihn einstecken mußte. Oberstaatsanwalt Böhme die in Riga eintreffen. Jeder ankommende Bug enthält mehrere Er hält es für zwedmäßig, eine genaue Aufstellung darüber herzu- rief darauf in den Verhandlungsfaal ganz erregt hinein: Wagen mit Soldaten, jeder abgehende Zug einige Arrestantenwagen stellen, wieviel dem Reiche und wieviel den Agrariern durch die" Das habe ich nicht gemußt". Es behauptete dann mit politischen„ Verbrechern". Viele sind gefesselt, unter diesen be- Bölle und indirekten Steuern geopfert werden mußte. Auch Ge- Staatsanwaltschaft: Daß die politischen Medakteure der„ Leipziger merkt man frühere Angestellte der elektrischen Straßenbahn, die in noffe Molkenbuhr griff in diese Debatte in fehr wirkungs- Volkszeitung" teine Freunde der Verantwortlichkeit feien, aus sei dem eigenen einer Zahl von 500-600 aus Riga ausgewiesen werden! Seit dem voller Weise ein. Auf eine Anregung in der Diskussion teilte er Lager, der Mannheimer 19. August streiken die Straßenbahner. Der Betrieb ist jetzt mit mit, daß der Parteivorstand bereits beschlossen habe, mit Beginn Boltsstimme" in einem Artifel inglaublich", der Säcii„ Sächsider Reichstagstätigkeit eine allgemeine Brotest bewegung fchen Arbeiter Beitung", die die Voltszeitung" verlogen Hülfe von Militär auf einigen Linien eröffnet, die Wagen fahren gegen die Verteuerung der Lebensmittel einzu- genannt hatte, sowie in dem, orrespondent", dem Verbandsaber seit der Aufforderung zum Boykott, die das Rigafche fozial- leiten. Die Wirkungen der neuen Zölle würden sich erst in organ der Buchdrucker, dargetan worden. Gegen diese Anführung demokratische Komitee vor einigen Wochen erließ, fast leer. Beinahe nächster Zeit in ihrem vollen Umfange zeigen. Nicht auf glänzende bemerkte sowohl der Verteidiger Dr. Liebknecht als auch der täglich kommen Unglücksfälle auf diesen Linien vor. Nach einer Versammlungen und glänzende Rebner folle man fich verlassen, Angeklagte, daß die Auffassung dieser Blätter einmütig von der Zusammenstellung des„ Muhsu Laiti" sind vom 1. September bis sondern die Kleinarbeit, die Hausagitation müsse es in der sozialdemokratischen Preffe zurückgewiesen worden sei. zum 3. Oktober auf das Konto der Streifbrecher 37 schwere Ver- Hauptsache bringen. Die unter dem Zwange des SozialistenDie Vernehmung des Oberstaatsanwalts Böhme legungen und mehrere Todesfälle zu schreiben. Die Stadtväter ent- gejeges geschaffene innere Organisation müsse heute freiwillig überziehen der Direktion nicht etwa die Konzession, sondern bezahlen all erstehen und der dichtbevölkerte westliche Industriebezirk eigene gestaltete sich zu einer schweren Niederlage für die staatsanwaltschaftnoch einen Teil der Unkosten, die die Militärwachtposten verursachen! sich dazu besonders gut. Ferner wurde in der Diskussion empfohlen, liche Praxis gegen die„ Leipz. Volksztg." Seine Rolle, die er als womit man schon in einigen Wahlkreisen begonnen hat, nämlich Beuge gespielt hat, wird am besten durch die Bemerkung des VorAm 12. Oktober sind wieder drei Personen vom Feldgericht zu neben dem Ausbau der Organisation schon jetzt einen Kampf- fißenden Adam charakterisiert: Herr Oberstaatsanwalt, Riga und zwei vom Feldgericht zu Mitau zum Tode verurteilt fonds zur Bestreitung der Wahlkosten anzulegen. Auf Antrag von Sie sind ja nicht der Angeklagtel" Böhme gab worden. In Lubanen( Livland ) sind fünf Personen„ auf der Flucht" Siegen wurde das Agitationsfomitee beauftragt, für den Wahlkreis ohne weiteres das in den Artikeln und Prozeßberichten der erschoffen woorden. Rigasche Blätter sprechen von der Ernennung Eiegen baldigft ein Flugblatt herauszugeben, das sich speziell Leipziger Volkszeitung " Behauptete zu und war verwundert, daß die im Prozeß Beteiligten eine andere Auffassung von der staatsdes Generals v. Möller- SatomeIsty zum Generalgouverneur gegen die Stöckerei richtet. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung betraf den anwaltlichen Tätigkeit hätten. Die wenigste Beit glaubte man, er der Ostseeprovinzen. Beim Hören dieses Namens allein verbreitet fich Grauen und Sorge; denn neben Orlow hat wohl niemand von internationalen Kongres in Stuttgart . Da entsprechend stehe als Zeuge vor Gericht, sein Beugnis flang wie ein Plaidoyer. den zahlreichen Satrapen des garen so viel unschuldiges Blut ber- dem Mannheimer Beschluß die Verteilung der Delegierten noch Das Gericht lehnte die Beweisanträge ab, die darauf abden zahlreichen Satrapen des Zaren so viel unschuldiges Blut ver- nicht stattgefunden hat, der niederrheinische Bezirk aber sicher drei zielten, die sozialistentöterische Tätigkeit Böhmes vor dent gossen wie Möller- Sakomelsky. Sein Wirkungskreis war, wie be- Delegierte zu entsenden haben dürfte, wurden die Genossen 9. Februar d. J. zum Gegenstande der Beweiserhebung zu machen. fannt, Sibirien . Das arme Baltenland geht wieder blutigen Zeitena berland, Gewehr und Dr. Laufenberg, und für Dadurch wurde der Angeklagte berhindert, die staatsanwaltschaftentgegen. Die Kreuz- Beitung" wird diese Maßnahmen der russischen den Fall, daß es vier sein sollten, noch Genosse hengsbach- Köln lichen Anwürfe gegen den verstorbenen früheren Abgeordneten Regierung mit Freuden begrüßen. als Delegierte gewählt. Albert Schmidt in Burgstädt , den Böhme in einer
Die„ Ruhe". Da die Ereignisse der letzten Tage bewiesen haben, daß die tuffischen Hochschulen noch immer nicht in der gewünschten Weise funktionieren können, so ziehen es zahlreiche Studenten vor, ihre Studien im Auslande fortzusetzen, vorwiegend reisen Techniker ab.
Baltische Sorgen.
fült, Männer werden in Frauengefängnissen untergebracht.
geben.
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