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dieser kümmerliche Lumpenproletarier, dieser ausgepichte Verbrecher" nur in Hauptmannsuniform zu schlüpfen, brauchte, obendrein in eine sehr vorschriftswidrige Hauptmannsuniform, um sofort zwölf Gardegrenadiere in den Bann des Kadaver­gehorsams zu schlagen und eine ganze Stadt samt Bürger meister, Polizeiinspektor und Gendarmerie zu terrorisieren!

Fr. A. Sorge+

Ueber Wiesbaden erhalten wir eine schmerzliche Nachricht. Genosse Eugen Dietgen telegraphiert uns:

" Fr. A. Sorge, der Nestor der amerikanischen Sozialdemo­kratie, ist heute zu New York sanft entschlafen, nicht ganz 79 Jahre alt."

hm die tog nale Feder aus der Hand

werteste an dem Prozeß ist die Erklärung des Angeklagten, daß er die Leute eines Gutes wie eine Familie betrachte; die geringen Züchtigungen, zu denen er sich berechtigt hielt, seien nur erfolgt, wenn die Leute das Vieh schlecht behandelten."

Der Mann fand sehr milde Richter. Daß er mit seinen Anschauungen über das Recht zu Züchtigungen nicht allein steht in den Kreisen der Junker und Junkergehülfen, ist bekannt. Wer will es aber den Landarbeitern verdenken, wenn ihnen solche familiäre" Behandlung nicht gefällt und sie sich ihr durch Fortzug vom Lande zu entziehen suchen?

"

Aber nicht nur unser Militarismus ist durch dies geniale Satirspiel an den Pranger gestellt, sondern auch unsere Strafjustiz und unsere ho ch wohllöbliche Polizei. Einem erst vor wenigen Monaten entlassenen Zuchthäusler, Es ist ein Verlust der internationalen Sozialdemokratie, den der unter Polizeiaufsicht stand, gelang es, einen solchen diese Worte melden. Was Sorge für die Arbeiterbewegung zweier Die Junker denken indessen nicht daran, ihr Brügelrecht" auf Coup auszuführen! Aber noch mehr. Es ist sehr wahr- Welten bedeutet, das hat uns eben erst das Werk gezeigt, das er zugeben. Wenn sich deutsche und russische Arbeiter die Knute nicht scheinlich, daß der alte Verbrecher gerade durch das Vorgehen uns kurz vor seinem Abscheiden geschenkt hat und das nun sein mehr gefallen laffen wollen, so jammern die Agrarier über Leute der Polizei zu seiner Tat getrieben worden ist. Die Recherchen Vermächtnis geworden ist, sein Briefwechsel, das wertvolle Buch, not und rufen nach der Einfuhr von Kulis! Wie die über die Personalien und die Vergangenheit Voigts werden wohl das eben die Presse verlassen hat. Gin Werk, von dem Genoss Berliner Bolts- Beitung" mitteilt, beabsichtigen die landwirtschaft­noch ergeben, durch welche Umstände dieser zweifellos ungewöhn- Mehring in der Neuen Zeit" schrieb, daß es dazu bestimmt sei. lichen Vereine Westpreußens, im Hinblick auf die Leutenot auf lich begabte Mann zum Verbrecher geworden ist. Bei der Ver- ein dauerndes Denkmal in der Literatur nicht nur der deutschen, dem Lande" an die westpreußische Landwirtschaftskammer die Bitte haftung erklärte Voigt, daß es ihm seine Grundsäge" verboten sondern auch der internationalen Sozialdemokratie zu werden zu richten, gemeinsam mit anderen Landivirtschaftskammern Preußens haben würden, einen Privatmann auch nur um einen Pfennig Die Arbeit daran hat die letzten Monde des greisen Kämpfers bei der Staatsregierung in dringender Weise" dahin vor­zu prellen. Daß diese Aeußerung feine leere Ruhmredigkeit ausgefüllt. Der Tod hat ihm die noch nasse Feber aus der Hand stellig zu werden, auf bestimmte Zeiträume die Einführung von Der Tod hat ihm die n war, beweist der Umstand, daß Voigt bei seinen Kardinal- genommen. Chinesen zweds Verwendung bei landwirtschaftlichen Arbeiten zu vergehen niemals Privatpersonen erleichtert hat, Ein alter Achtundvierziger ist in Sorge gestorben. Gleich veranlassen. Die Herren Agrarier Westpreußens versprechen sich von sondern stets öffentliche Rassen. So ist er ber- anderen, die später ihren Namen in die Geschichte der Arbeiter einer Rede des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen in Königsberg , urteilt worden wegen Fälschung von Posturkunden, so bewegung unverlöschlich eingetragen haben, hat Sorge im badischen der die Landflucht als ganz fürchterlich" bezeichnete, die beste Unter­hat er seine letzten fünfzehn Jahre Zuchthaus zubiftiert Revolutionsheere mitgekämpft, gleich ihnen mußte er die Heimat stützung für diese Bestrebungen und hoffen auf geneigtes Ohr bei erhalten wegen der Beraubung einer Gerichtskasse. fliehen, wo er zum Tode verurteilt war. Aus der Schweiz , aus der Regierung. Er blieb also nur seinem alten System treu, indem er seinen Belgien ward er von der Reaktion hinausgehetzt. In Amerika fand verblüffend genialen Handstreich gegen die Köpenicker Stadt er schließlich eine bleibende Statt. Die Not, die bittere Not des tasse ausführte. Der Mann hat sich also offenbar sein eigenes Flüchtlings, das Elend des Erils hat er freilich mit über das große System zurechtgelegt und feine eigene Rechtsphilosophie ge- Waffer genommen. Aber es hat ihn nicht gebrochen, er blieb, der schaffen. Als er anfangs dieses Jahres seine Strafe verbüßt er war, und bald finden wir ihn wieder in der jungen Arbeiter hatte, scheint er den ernstlichen Versuch gemacht zu bewegung der Union . Sorge war es, der die ersten amerikanischen haben, fich für den Rest seines Lebens in ehrlicher Arbeiter zur internationalen Arbeiterassociation führte. Und als Arbeit durchzuschlagen. Er hatte denn auch in im Jahre 1872 der Zwang der Verhältnisse die Verlegung des Wismar Arbeit gefunden und sich offenbar durch Generalrats der Internationale nach New York bedangen, da ward Fleiß und Anstelligkeit das Butrauen seines Arbeitgebers Sorge sein hervorragendstes Mitglied. Bis zu ihrem letzten Augen­erworben. Aber die Polizei machte ihm durch blick hat Sorge sein Bestes für die große Organisation des Prole. die Ausweisung aus Mecklenburg aus Mecklenburg einen tariats getan.

Strich durch alle seine 8utunftsrechnungen. Welch großes Vertrauen er bei den Größten der proletarischen Und noch einmal brachte ihn die Polizei um seine Arbeits- Bewegung genoß, das zeigen die zahlreichen Briefe, die Marg, stelle. Voigt hatte als Maschinist in einer Pantoffelfabrik in Engels und andere vor, in und nach dieser Zeit an ihn gerichtet Berlin von neuem Arbeit gefunden, als er abermals durch haben. die Polizei aus Nixdorf wegen seiner Vor- Sorges Name wird eingetragen werden in die Tafel, darauf strafen ausgewiesen wurde. Derartig gehetzt und all die Treuen verzeichnet stehen, die bis zum letzten Atemzuge ge­umhergestoßen, geriet der als vogelfrei Behandelte wiederum fämpft und gearbeitet haben für die Befreiung des Proletariats. auf die Verbrecherlaufbahn. Voigt ist aber nur ein Aus berufener Feder hoffen wir in Kürze dem Toten eine Musterbeispiel für viele andere Verbrecher, denen würdigere Nachschrift widmen zu können, als sie uns heute die durch die gleichen unbegreiflichen, aber allgemein späte Stunde zu schreiben erlaubt. geübten polizeilichen Ausweisungsmaßregeln jede Möglich­teit genommen wird, sich wieder zu rehabilitieren und durch der Hände Arbeit den Lebensunterhalt zu ver­dienen, Nicht nur unser Militarismus wird durch die Köpenicker Affäre in bengalische Beleuchtung gerückt, sondern auch unsere famose Strafiustiz und unsere wunder­same Polizeipraris!

Deutfches Reich. Verseuchtes preußisches Vieh.

Zuzutrauen wäre das dem Kabinett Pod- Bülow schon. Indes, die deutsche Arbeiterbewegung ist auch noch da und sie würde den Herren auf den turulischen Seffeln und unter den geflickten Stroh­dächern zu solchem Tanze ganz gehörig aufzuspielen wissen. Zur fünstlichen Lebensmittelteuerung noch die Kulieinfuhr, das wäre eine gar zu familiäre Behandlung", die die deutsche Arbeiterschaft sicherlich nicht ruhig hinnehmen würde!-

Die Folter der Untersuchungshaft.

Zu dem Prozeß des Kaiserdeputierten Hirsch in Breslau ist ein Nachtrag zu schreiben, der recht bezeichnend für die Humanität" unseres viel gepriesenen Zeitalters ist. Es wird uns aus Breslau berichtet:

Hirsch saß seit dem 2. Mai in Untersuchungshaft. Er ist ver­heiratet und hatte außerdem für seinen 82 jährigen Vater zu sorgen. Obwohl nun von Anfang an nicht die geringsten Anzeichen dafür vorlagen, daß der Untersuchungsrichter Firle den am Krawall völlig unbeteiligten Hirsch mit einem Schein von Necht als den Rädelsführer" hätte betrachten tönnen, so wurden doch seine Anträge auf Haftentlassung brüst abgelehnt. Der Hinweis des Verhafteten, daß sein Vater die Schmach nicht überleben werde, wurde ebenso ignoriert wie der, daß er schon wegen feines alten Vaters, der sein Stolz und seine Freude sei, nicht fliehen würde. Jm Gefängnis selbst versäumte Hirsch nicht, sich so oft wie möglich, auch bei seinem Berteidiger, nach dem Befinden feines Vaters zu 20 erkundigen. Nun war der Hauptbelastungszeuge gegen Hirsch jener famose Nicht nur die ausländischen Landwirte halten den Vieh- Arbeitswillige Runge, ein Mensch, der, wie ja die Be bestand Ostelbiens für gefährlich verseucht, auch das sächsische weisaufnahme ergeben hat, von seinem eigenen Vater jedes Ver­Ministerium scheint derselben Ansicht zu sein, denn es warnt gehens für fähig gehalten wurde. Hirsch kannte diese Qualitäten vor der Einfuhr preußischen Viehs. In einer Bekanntmachung des Runge und es war sein Stolz, dem Untersuchungsrichter Firle im amtlichen Dresdener Journal" wird gesagt: madeinmal ins Gesicht sagen zu können:" Dieser Runge denunziert ja Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit wiederholt vorgekommene feinen eigenen Vater, während ich keine größere Freude kenne als Einschleppung der Maul- und Klauenfeuche aus Norddeutschland die, für meinen alten Water zu sorgen". nach Sachsen ist die Seuchengefahr für die Klauen Er sollte diese Freude nicht wieder erleben. Sein Vater über­viehbestände des Landes eine größere geworden. Die Viehbesizer werden auf die erhöhte Gefahr auf Die Viehbesitzer werden auf die erhöhte Gefahr auf- stand den Schmerz ob der( wie er wußte) zu Unrecht erfolgten Ber­Eine zeitlang in Haft befand. Der Sohn erfuhr es nicht. Besuche durfte merksam gemacht und sollen zu besonderer Aufmerksamkeit haftung seines Schnes nicht und starb, nachdem Hirsch sich 4 Wochen angehalten werden. Helden einer unerhörten Satire verherrlichen, dann wird Gras er nicht empfangen, wochenlang saß er in seiner Zelle, ohne seinen über die Geschichte wachsen, und unsere deutsche Stultur- durch die Einfuhr ausländischer Tiere der Gefahr der noch sein Regiment, das jest glüdlicherweise gebrochen ist.") Hirschs Das agrarische Gerede, daß die deutschen Viehbestände verteidiger sprechen zu dürfen! Herr Firle führte damals herrlichkeit mit ihrem ſtupiden militärischen Kadaver- Verseuchung ausgesetzt seien, wird durch diese offizielle Be- noch sein Regiment, das jetzt glücklicherweise gebrochen ist.") Hirschs gehorsam, ihren polizeilichen Unbegreiflichkeiten und Barbareien kanntmachung der fächsischen Regierung gründlich wiederlegt. Verteidiger wagte nicht, dem Aermsten mitzuteilen, welch harter und ihrer mittelalterlichen Strafjustiz wird ebenso unverändert Die Viehbestände in Sachsen sind danach durch die Einfuhr liebe genügend, um zu wissen, daß er sofort zusammengebrochen, Er kannte seinen Klienten und seine Bater­fortvegetieren wie bisher. Niemand wird mehr des Helden aus den Gefilden der preußischen Agrarier viel mehr daß er einfach verhandlungsunfähig geworden wäre. von Köpenick gedenken, und erst wenn der Lebendbegrabene gefährdet als durch das Vieh, das aus dem Auslande in die daß er einfach verhandlungsunfähig geworden wäre. hinter den Zuchthausmauern seinen legten Atemzug ausfächsischen Schlachthäuser gebracht wird. So kam es, daß der Rädelsführer" während der Verhandlung unausgefezt im Zuhörerraum seinen alten Vater suchte, der bereits gehaucht hat, wird man sich vielleicht noch einmal flüchtig des fächsischen Schlachthäuser gebracht wird. grotesten Ereignisses aus dem Jahre 1906 erinnern!- seit 3 Monaten unter der Erde ruht...

Der Hauptmann von Stöpenick wird vermutlich den Nest feines Lebens als zum Rückfall getriebener Verbrecher im Zuchthause zubringen. Ein Mann, der durch den Köpenicker Ueberfall bewiesen hat, daß er seinen Fähigkeiten nach nicht nur die subalterne Stelle eines Hauptmanns, sondern eines viel höheren Offiziersgrades zu bekleiden berechtigt wäre, wird als gemeiner, rückfälliger Verbrecher im Zucht­haus lebendig begraben werden. noch wird ihn die Presse, werden ihn die Bossenbühnen als

Das Arbeitsministerium.

Paris , 25. Oktober. ( Eig. Ber.)

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Schlag ihn getroffen.

Eine ganz einfache Sache? Abends um 10 Uhr wurde das Urteil gesprochen. Die Ge­Auf die vom Berliner Korrespondenten der Münchener schworenen erklärten all den Wust von Material, das Firle und Neuesten Nachrichten" bestätigte frühere Meldung, daß der Erbpring Staatsanwalt im Verein mit Arbeitswilligen und Scharfmachern Die Betite République", die das offiziöse Blatt der neuen Re- bon Hohenlohe- Langenburg bereits als Kolonialdirektor das Gehalt wider ihn zusammengetragen, für elenden Plunder und ließen es- erteilt die nationalliberale Magdeburger Beitung" als gelegentlich erfaßten. Sofort wurde Hirsch aus der Haft entlassen. Jubelnd eines Staatssekretärs von 44 000 m. auf Vorschuß" erhalten habe, gezwungenermaßen nur noch zu, daß ihn die Schlingen des§ 153 offiziöses Organ folgende Auskunft:

gierung zu werden scheint, macht heute einige Mitteilungen über das neue Arbeitsministerium, die in einigen Punkten von den ersten Nachrichten abweichen. In einer Konferenz. der die Minister Viviani, Doumergue , Barthou und Caillaug beiwohnten, wurde gestern die Drganisation und der Wirkungskreis des Arbeits­ministeriums bestimmt. Der Ministerrát nahm die Vorschläge mit einigen Aenderungen an. Danach wird von einer Zuweisung der dem Ministerium des Innern unterstehenden Direktion der Armen­pflege und der öffentlichen Hygiene an das neue Ministerium Ab­stand genommen. Das Gesundheitsamt hat eigentlich nur mit der Seuchenbekämpfung und der Kontrolle der Seehäfen zu tun. Von sehr großer Bedeutung ist die Zuweisung eines Teils der Bergwerksverwal tung. Hier kann ein energischer und sozialpolitisch fortgeschrittener Minister Gelegenheit zu nugbringender Betätigung finden. Der Arbeitsminister wird die Regelung der Arbeitsbedingungen in den Bergwerken und das Bruderladenwesen überwachen. Ganz besonders wichtig aber find folgende Bunfte: Der Minister der öffentlichen Arbeiten wird fünftig teine Bergwerkstonzession ohne die Zustimmung des Ministers der Arbeit erteilen können! Auch werden die Arbeiterdelegierten ihre Berichte über die Sicherheitsverhältnisse in den Gruben dirett dem Minister der Arbeit einsenden. Auf diese Art soll die Abhängigkeit der Dele­gierten von den Ingenieuren aufgehoben werden.

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" Im Reichsschazamt gibt es zwei Dispositionsfonds, den og er seiner Mutter in die Arme und nie werden wir, die wir fog. kaiserlichen Dispositionsfonds für Gnadenbewilligungen aller der Szene beiwohnten, vergessen, wie er seine Mutter fragte: Art und den zur Verfügung des Reichskanzlers stehenden für Wo ist der Vater?..." unvorhergesehene Ausgaben bestimmten Dispositionsfonds, über Welche Feder soll den Schmerz des, Sohnes schildern, als er die dessen Verwendung dem Reichstag Rechenschaft abgelegt wird. Der entsetzliche Wahrheit erfuhr, den Schmerz der Mutter, die sie ihm erstere Fonds ist vollständig mit Beschlag belegt durch Benfions zu enthüllen gezwungen war! Die Tatsache aber, daß sein Vater. zuschüsse für Militärpersonen und ähnliche Zwede; für Bu- vor Schmerz gestorben, und daß er, weil in den Klauen der Bres­wendungen an den Erbprinzen konnte also nur der zweite lauer Justiz, ihn nicht noch einmal hatte sprechen, ihm nicht noch Fonds in Betracht kommen. Aus diesem mußte überhaupt das einmal hatte seine völlige Unschuld beteuern können, diese Tatsache Gehalt in der etatsmäßigen Höhe für den Erbprinzen wird ihn und Millionen andere veranlassen, den heutigen Rechts" bezogen werden, da der beurlaubte Kolonialdirektor Dr. Stübel das im Etat 1906 vorgesehene Gehalt noch bis zum 1. April d. J. zuständen ewig zu fluchen und für ihre Beseitigung zu kämpfen!- bezogen hat. Aber nur in der etatsmäßigen Höhe durfte auch aus diesem Fonds das Gehalt für den Erbprinzen entnommen Zur Fleischnot. werden, weil der Rechnungshof darüber hinausgehende Zahlungen In der legten Sigung der Stadtverordnetenversammlung in beanstandet haben würde. Für diesen Fall hätte der zahlende Düsseldorf gab der Oberbürgermeister den Verwaltungsbericht Kassenborstand sogar haftbar gemacht werden können. Der Mangel und die Uebersicht über den Haushaltsplan. Er schloß seine Aus­unzureichender Beläge für die Zahlungen an den Erbprinzen führungen: So ist das Gesamtbild des Etatentwurfs 1907 und das hat dann erst auf den Gedanken geführt, die überschüssigen Zahlungen zunächst als Vorschuß zu buchen. Das ist der einfache Sachverhalt.

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ganze Wirtschaftsbild unserer Stadt günstig. Bedauerlich bleibt die andauernde Steigerung der gesamten Lebens. haltung und zu beklagen ist, daß diese Steigerung ganz besonders trifft die unentbehrlichsten Lebensbedürfnisse, unser wichtigstes Nahrungsmittel" Fleischnot zu sprechen; sein Antrag, die Frage auf die Tagesordnung In der Diskussion tam auch der Redner der Liberalen auf die der nächsten Sigung au fezen, wurde angenommen.

In dem soeben erschienenen Jahresbericht der Düsseldorfer Handelstammer heißt es: Die Geschäftslage der Metzger und speziell der Schweinemegger ist einfach trostlos. Infolge der andauernd und außergewöhnlich hohen Viehpreise sind fehr viele nicht gut fundierte Existenzen zugrunde gegangen. Andere haben durch Aufnahmen von Kapitalien, welche geschäftlich ein­geschossen werden mußten, ihr Anwesen bedeutend höher belastet und günstiger Gestellte haben schwere Einbuße an Betriebskapital erlitten. Die Grenzen müssen unbedingt geöffnet werden,

Das ehrsame Blatt verschiebt die Frage. Es teilt mit, daß der Erbprinz sein Gehalt aus dem Dispofitionsfonds, der dem Reichs Schließlich seien noch einige von der Petite République" tangler zur Verfügung steht, erhalten hat. Darum handelt es sich mitgeteilte Aeußerungen Vivianis wiedergegeben. Der neue jedoch gar nicht. Die Frage ist vielmehr, ob der Erbpring, obgleich Minister fagte ihrem Redakteur: Indem ich die mir er als Kolonialdirektor nur auf ein Gehalt bon 20 000 M. Anspruch bon Herrn Clémenceau angebotene Mitarbeiterschaft an hatte, dennoch das Gehalt eines Staatssekretärs von 44 000 M. be­nahm, habe ich meine politische Vergangenheit nicht im zogen hat, wenn auch vielleicht nur auf Borschuß", ob also ein geringsten verleugnen wollen. Ich bin Sozialist. Ich bleibe Verstoß gegen das Budgetrecht vorliegt, oder nicht. Das Schweigen, meinen Ideen, meinen sozialistischen Freunden treu. Wie Millerand in welches sich die ganz- und halboffiziöse Bresse auf diese Frage im Ministerium Waldeck- Rousseau , wie Briand im Kabinett Sarrien , hüllt, läßt als sicher annehmen, daß die Meldung der Münchener so bewahre ich meine Freiheit der Aktion und der Propaganda.(?) Im N. Nachr." richtig ist. Arbeitsministerium werde ich mich bemühen, die Reformen zit verwirk­lichen, die ich als Deputierter auf der Tribüne der Kammer vertreten habe. Ich werde aus dem Ministerium der Arbeit ein Ministerium Die Straffammer zu Glogau hat dieser Tage einen Guts­der Arbeiter, für die Arbeiter machen! Die Durchführung der Alters- inspektor Rindfleisch vom Gute Georgendorf bei Steinau a. d. Oder versicherung wird eine meiner nächsten Aufgaben sein. Ich zu 600 M. Geldstrafe verurteilt, weil er in 11 Fällen der Miß der Art, wie er die Untersuchung im 3 ander und Krawall­zähle auf eine Mitwirkung meines Kollegen von den Finanzen, handlung von Arbeitern, u. a. auch einer gali- prozeß geführt, auch nicht etwa infolge der an 20 gegen ihn von um eine Organisation zu schaffen, die sofort wirksam werden kann. zischen Arbeiterin schuldig war, die bor einigen Rechtsanwälten eingereichten Beschwerden wurde er durch Ver­Für ebenso notwendig halte ich eine baldige Lösung Monaten plöglich starb, allerdings nach Ansicht der medi- fügung des Landgerichtspräsidenten Vierhaus in der 8ivil. abteilung taltgestellt. Firle hatte nämlich einen wegen angeblichen der Frage der Schiedsgerichte bei Streits. Desgleichen ist eine Erzinischen Sachverständigen nicht an den Folgen der Miß- Diebstahls verhafteten Lehrling zwei volle Monate figen lassen, ohne weiterung der gewerkschaftlichen Freiheiten notwendig. Das Problem handlungen, da sie krant gewesen sei. Der Staatsanwalt hatte ihn zu verhören, obwohl das Gesetz vorschreibt, daß des kollektiven Arbeitsvertrages muß aufgeworfen und gelöst werden." drei Monate Gefängnis gegen den prügellustigen Inspektor be- je der Verhaftete spätestens 24 Stunden nach Die Vorsätze Vivianis find ja recht lobenswert. Warten wir ab, antragt, der sechsmal mit geringen Geldstrafen vorbestraft ist, feiner Einlieferung vom Richter vernommen wie er sie berwirklicht.- darunter dreimal wegen Körperverlegung. Das Bemerkens werden mu?!

Familiäre" Behandlung.

V

*) Infolge einer Enthüllung der Volkswacht", nicht etwa wegen