Einzelbild herunterladen
 

-

schwerer Körperver­

expeditionen" eingeschränkt die Zahl der Opfer fiel auf 209 im zusetzen vermöchten. Podbielski würde froß alledem ein sammenrottung mit einem Stock auf den Maurer Müller | Monate März April. Im weiteren Verlaufe der Beruhigungs- neuer Podbielski folgen, ebenso wie der verantwort- eingeschlagen haben soll. Hähnel hat das von Anfang an bestritten. arbeit" steigt die Zahl der Opfer von Monat zu Monat. Im Juli lich Zeichnende unserer Politik jederzeit einen Nachfolger Es wurde jedoch die Anklage wegen ist wieder die Zahl 1000 erreicht. Im September proklamiert Herr finden würde, der zwar eine andere Nummer, aber legung gegen ihn erhoben. Er schrieb nun an einige Arbeiter, die Stolypin feine" Todesgefeße", und laut Urteil" der Feldgerichte büßen 147 Menschen ihr Leben ein, die Gesamtzahl der Opfer ist das gleiche System repräsentiert. Nichtsdestoweniger bei dem Vorfall zugegen gewesen waren Briefe, in denen er ihnen 638. In den letzten sechzehn Tagen( bis zum 30. Oftober) wurden verlohnt es schon, von diesen Katbalgereien um die Gunst nahelegte, daß sie sich doch des Vorganges näher erinnern 310 Hinrichtungen registriert, der Krone Notiz zu nehmen, um die ganze Kläglichkeit des und durch gegenseitige Aussprache ihr Gedächtnis Systems, wie heute unter den Herrschenden die Beute ver- auffrischen möchten. Außerdem schrieb er noch: Es müßte doch teilt wird, zu charakterisieren! mit dem Teufel zugehen, wenn wir mit unseren Zeugen gegen die Gesellen nicht auftommen tönnten."

Von den 16 992 Stonstitutionsopfern" tommen 13 381 auf die Untertanen" Bäterchens, die übrigen 3611 wurden den Reihen der zarentreuen Truppen, der Schwarzen Hunderte, des Polizei- und Gendarmeriestabes entnommen.

Interessant ist auch die Verteilung der Opfer nach den Be­

mit 1086 Toten und Verwundeten.

Politifche Ueberlicht.

"

"

-

--

Der Freifinn in Aengsten.

11

"

Diese Briefschreiberei sollte für Hähnel zum Verhängnis werden.

1

das Maximum

ruhigungsgebieten": Am meisten hat der Süden gelitten( hier Die Furcht, das Mandat im dritten Berliner Landtags- Ein Adressat, der Arbeiter Pommel, fand in einem solchen Briefe wurden die meisten Pogroms gezählt; es ist dieses das Hauptwahlkreise fönnte der Sozialdemokratie zufallen, hat bei dem etwas Unerlaubtes; er lief damit zur Staatsantvaltschaft. Und der arbeitsfeld der Schwarzen Hunderte, des Verbandes echt ruffischer leitenden Blatt der freisinnigen Volkspartei, der von Herrn Tatbestand zur Erhebung einer Anklage wegen ver Leute usw.) 4368 Menschenleben; darauf folgen die Hauptstädte Dr. Müller inspirierten Freien Deutschen Presse" einen Tob- fuchter Verleitung zum Meineid war gegeben, und mit 2369( der größte Teil entfällt auf Moskau ), Polen mit 2010, fuchtsanfall ausgelöst. Unser Artikel vom Sonnabend, worin Hähnel hatte sich nun deshalb vor dem Landgericht Dresden zu ver­die Ostseeprovinzen mit 1610, Kaukasusgebiet mit 1586 und Sibirien den Freifinnigen ein Teil ihrer Sünden vorgehalten wird, antworten. Nach umfangreicher Beweisaufnahme wurde er für schuldig be­Diefes find Bahlen, die natürlich keineswegs die Zahl der Opfer hat Herrn Dr. Müller nicht gefallen, und so überhäuft er erreichen, aber schon der Fluch der Angehörigen jener 16 000 Opfer denn getreu der von jeher in der Zimmerstraße geübten funden und verurteilt. Tradition den Vorwärts" mit pöbelhaften Schimpf- Nach Reichsgerichtsentscheidungen und Kommentatoren wie muß die Regierungsbeſtien frzittern laffenworten. Der Borwärts" foll einen ganzen Sack voll Lügen" Stenglein u. a. muß bei einer Bestrafung nach'§ 159 in der ble Straf­über die freifinnige Volkspartei ausgeschüttet haben; er be- tat, hier also in dem Briefe, zu erkennen sein, daß der Täter die haupte mit einer wirklich staunenswerten Unverfrorenheit", Berleitung bezweckte, der andere soll eine falsche Aussage machen die Freisinnigen hätten in Wirklichkeit noch niemals die mit dem Bewußtsein, er werde bereidigt werden". Wir können nach Berlin , den 5. November. Interessen der Arbeiter wahrgenommen. Weiter wird es als dem, was über den Wortlaut der Briefe Hähnels gemeldet wird, Zwischen Furcht und Hoffnung. bollends lächerlich bezeichnet, wenn der Vorwärts" behauptet, nicht zugeben, daß daraus der Wille hervorgehe, die Adressaten zum Die allgemeine Ministerkrise ruft in der Presse die selt- die Freifinnigen hätten nichts zur Beseitigung des Drei- zum Meineid zu verleiten. Es fehlt alles, was die verbrecherische Absicht beweisen könnte. Solche Sätze, wie die oben zitierten, famisten Aeußerungen hervor. Während vor einigen Tagen klaffenwahlsystems in Preußen getan. anscheinend niemand wußte, was da werden würde, scheint So leid es uns tut, wir müssen unsere Behauptungen tönnen allenfalls Meineidsverleitung bezwecken, müssen es bie Situation sich gegenwärtig einigermaßen aufzuklären. So bollinhaltlich aufrecht erhalten, selbst auf die Gefahr hin, daß aber durchaus nicht. So wie Hähnel schrieb, tann auch ein Mann erleben wir das schnurrige Schauspiel, daß Blätter vom Herr Dr. Müller uns mit noch angenehmeren Schimpfereien schreiben, der die Ermittelung der Wahrheit will. Arbeiter sind teine Schlage der Post" und der Deutschen Tagesbesudelt. Der erste Vorwurf gegen die Freisinnigen richtete Stajuiſten und nicht solche Meister der deutschen Sprache, daß sie in Beitung" auf einmal bedenkliche Slagen über den Ab- sich dagegen, daß sie seit dem Tode von Mar Hirsch nicht mehr solchem Falle stets treffsicher eine Ausdrucksweise wählen könnten, folutismus zu stöhnen beginnen. So schreibt die" Post": für einen einigermaßen vernünftigen Arbeiterschuß in die jeglichen Verdacht ausschließen würde. Das Gericht hat geglaubt, daß Hähnel zum Meineid verleiten Wenn eine Lehre mit voller Sicherheit aus dem Zusammen- Preußen eingetreten sind. Damit sollte nicht etwa Herrn wollte und hat nach dieser seiner subjektiven Ueberzeugung das bruche des preußischen Staates vor jezt 100 Jahren gezogen Dr. Hirsch Anerkennung für sein Wirken gezollt werden, wie wollte und hat nach dieser seiner ſubjektiven Ueberzeugung das werden kann, so ist es der gänzliche Niederbruch des auf die die Freie Deutsche Presse" ihren Lesern glauben machen will. Urteil gefällt. Es ist in der Strafzumessung weit über das Mindeſt­Berson des großen Königs zugeschnittenen friderizianischen Mit der Art und Weise, wie Mar Hirsch die Interessen der sind 5 Jahre Zuchthaus. Streiffünder haben im allgemeinen in maß ein Jahr Zuchthaus - hinausgegangen zentralistischen Absolutismus. Nur dadurch, daß Arbeiter wahrgenommen hat, können wir uns durchaus nicht Deutschland nicht auf Milde zu rechnen. die lebendigen Kräfte der Boltsseele wieder in den Dienst des Vaterlandes gestellt und zur Mitarbeit einverstanden erklären, aber er hat doch wenigstens den Ein Streik bildet den Hintergrund des Dramas, die Taten berufen wurden, konnte der preußische Staat wieder schwachen Versuch gemacht, etwas zu erreichen. Er hat u. a. Arbeitswilliger haben den Anstoß auch zum Urteil gegen Hähnel aufgerichtet und zur Durchführung seiner deutschen Mission die Hinzuziehung von Aerzten, Arbeitern und Frauen- aller- Arbeitswilliger haben den Anstoß auch zum Urteil gegen Hähnel gegeben. Und bei den vielen Juſtizirrtümern, die schon in befähigt werden. Auch das heutige Preußen wie das dings nur als Assistenten zur Gewerbeinspektion beantragt. Streifprozessen begangen worden, bei dem Ünvermögen so vieler Deutsche Reich können sich nur als Verfaffungsstaaten im Seit seinem Tode ist ein ähnlicher Antrag von der frei Richter, sich von den Vorurteilen ihrer Klasse gegen den bollen Sinne des Wortes gedeihlich weiter entwideln. Dazu tommt, finnigen Landtagsfraktion nicht wieder eingebracht worden, Streifenden, der andere hindert", an freiwilliger Arbeit daß bei dem Reichtum und der Wielgestaltigkeit des öffentlichen und auch bei anderen Gelegenheiten war von einem Eintreten freizumachen, werden wir Lebens in unserer Zeit der Versuch eines deutschen der Freisinnigen für die Arbeiter nichts zu merken. Wir sind fürchtung nicht los, daß hier ein Juftigirrtum vorliegen könne, daß wir auch in diesem Falle die Be­Kaisers, fein eigener Kanzler zu sein, not­wendig zu einem gefährlichen Dilettantismus auf die angekündigte Aufzählung der Verdienste des Frei- der Schatten des Klassentampfes, der in den Prozeß Hähnel hinein­finns um die Sache der Arbeiter gespannt. Warum rückt die fiel, den Richter die Briefe Hähnels dunkler und schlimmer hat er Auch in der Deutschen Tageszeitung", dem Freie Deutsche Presse" aber nicht sofort mit der Sprache scheinen lassen, als sie wirklich sind. Drgan Knuten- Dertels, begegnen wir ähnlichen Klagen. Es heraus? Aus dem einfachen Grunde, weil sie gar nicht Die furchtbare Gefahr, in die die Verräter ihrer eigenen Slaffe, heißt da: imstande ist, unsere Behauptungen durch Tatsachen zu die Arbeitswilligen, den flassenbewußten Arbeiter bringen können, Wir dürfen uns niemals von dem verfassungs- widerlegen. zeigt der Prozeß Hähnel wieder einmal in erbitternder Deutlichkeit! mäßigen Standpuntte abbringen lassen, auch nicht durch Was nun die Stellung des Freisinns zum Wahlrecht be- Es wird Zeit, daß dieser Sumpf der Knechtseligkeit und des sogenannte absolutistische Neigungen. Im Gegenteil, um so trifft, so ist es eine grobe Fälschung, wenn die Freie Deutsche Schmarogertums, den das Arbeitswilligentum dastellt, trocken gelegt fester müssen wir uns in diesen Standpunkt ein- Bresse" behauptet, der Programmforderung auf Ausdehnung wird. Die Propaganda des Klassenbewußtseins, die Erweckung des wurzeln, um fo weniger dürfen wir dulden, daß er durch des Reichstagswahlrechtes auf die Landtagswahlen sei zu Selbstgefühls im Lohnstlaven ist der Weg dahin.- Grundsatz, an dem wir immer festgehalten haben und den wir jeder passenden Zeit im Abgeordnetenhause kräftig Ausdruck nicht aufzugeben gedenken. Andererseits ist es freilich mit dem gegeben worden. Sollten Herrn Dr. Müller wirklich die ersten Kanzler des Reichs dringend zu wünschen, daß der Träger der Krone möglichst felten ohne ministerielle Bekleidungsstü de in der Deffentlichkeit erscheint; sonst wird die Aufrechterhaltung dieses eigentlich selbstverständlichen Grund­fazes erheblich erschwert."

in der Politit führen müßte."

"

ist der

Auch die Kreuzzeitung " mahnt den Monarchen, daß er mit den Neigungen des Volkes zur Kritif rechnen müsse. Andererseits freilich müsse das Volk die Persönlichkeit des Monarchen als gegeben hinnehmen.

--

Dreitaiserbündnis?

Die Boff. 3tg." philofophiert über das Gerücht, daß ein Dreifaiserbündnis im Werte sei. Ein solches Dreikaiferbündnis habe zur Zeit der heiligen Alliance bestanden. Heute jedoch sei es Frankreich sei aber nicht nur gleichzeitig der Freund Englands, aussichtslos, denn Rußland sei der intime Freund Frankreichs , fondern auch Italiens . Irgend welche Bedeutung könne also ein Dreitaiserbündnis nicht erlangen.

parlamentarischen Vorgänge aus dem Jahre 1873 unbekannt sein? Wir können das um so weniger annehmen, als noch in der letzten Session der Zentrumsführer Dr. Porsch an diese Vorgänge erinnert hat. Versuchen wir also, dem altersschwachen Gedächtnis des Freisinns etwas nachzuhelfen! Im Jahre 1873, wo die drei konservativen Parteien nur 65 Mandate im Abgeordnetenhause hatten, während das liberale Zentrum Die auswärtige Politit jei gegenwärtig nicht allenthalben über 3, die Nationalliberalen über 174, die Fortschrittspartei durchsichtig". Sie werde vielleicht in einiger Zeit noch dunkler" über 68, das Zentrum über 88 und die Polen über 18 Sige werden. Die Folgen aller diplomatischen Züge auf dem europäi­Diese Auslassungen konservativer und agrarischer Blätter, verfügten, beantragte Abg. Windthorst die Einführung des schen Schachbrett ließen sich nicht ohne weiteres vorausfagen". Nur diese Warnungen vor einem allzu ausgeprägten Absolutismus allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Landtagswahl- lich sei, meinen Plan wie das Dreitaiserbündnis plausibel und durch­bas leuchte ein, daß der heutige Augenblid so ungeeignet wie mög fönnten wundernehmen, wenn man sich nicht des alten Junker- rechts. Aber das liberale Abgeordnetenhaus hat diesem An- führbar zu machen". sprüchleins erinnerte: Und der König absolut, wenn er trag nicht einmal die Ehre eines anständigen Begräbnisses, Statt sich in derartigen Gemeinpläßen zu bewegen, sollte die uns den Willen tut! Offenbar befürchtet man in kon- einer Kommissionsberatung, erwiesen, es hat vielmehr die freisinnige Preffe vielmehr ein positives Programm für servativen Streisen, daß die absolutistischen Neigungen der zweite Lesung auf sechs Monate vertagt. Zu den Mitgliedern, unsere" hohe Politik aufstellen. Dieses Programm wäre einfach Krone, die man im übrigen so gern hätschelte, im gegen die in namentlicher Abstimmung für die Vertagung hätte, um weiteres Mißtrauen bei seinen Nachbarn zu verhindern. In dahin zu formulieren, daß Deutschland einstweilen alles aufzubieten wärtigen Augenblicke zum Nachteil des gerade während der gestimmt haben, gehörten u. a. die Abgeordneten Dr. Hänel, erster Linie wäre also dem Flottenrüsten Ginhalt zu Periode des Fleischwuchers besonders rafflustigen Kraut- lot- Berlin, Dr. Mommsen, Parisius, Eugen Richter , Ridert, tun, das uns das Mißtrauen und die Feindschaft der imperia junfertums ausschlagen könnten! Birchow, Zelle lauter waschechte Freisinnige. Der Antrag liftischen Kreise Englands zugezogen hat. Weiterhin wäre mit aller Zweifellos ist die Position Podchens erist nicht wieder auf die Tagesordnung gekommen. Das Ver- Energie zu verhindern, daß durch irgend eine augenblickliche schüttert. Das verrät eine Notiz des Berl. Tage- schleppungsmanöver erreichte seinen Zwed. Und demgegen aune ähnliche Situationen geschaffen würden, blattes", in der beruhigend versichert wird, daß von einer über behauptet die Freie Deutsche Presse", der Freifinn babe wie sie die Tanger - Reise und der ganze Marotto Kanzlerfrise keine Rede sein könne. Podbielskis Zustand jei zu jeder passenden Zeit im Abgeordnetenhause der Forderung eine systematische Bekämpfung unserer törichten handel heraufbeschworen haben. Endlich wäre durch gesundheitlich allerdings ein derartiger, daß er seinem Posten der Ausdehnung des Reichstagswahlrechts auf die Landtags- Kolonialpolitik zu verhindern, daß man sich im Ausland auf die Dauer nicht gewachsen sein dürfte. Deutlicher noch wahlen fräftig. Ausdruck gegeben. Damals erschien ihm der Befürchtung hingäbe, daß die gegenwärtige Kolonialpolitik nur werden die Münchener Neuesten Nachrichten" offenbar die Zeit nicht passend, weil er dem Dreiklassenwahl- den Vorwand bildete, um sich auf spätere große koloniale Er. die in einer Polemik gegen die Deutsche Tageszeitung" ber fystem Vorteile erhoffte. oberungen vorzubereiten. Eine solche Politit würde die inter­sichern, daß es in der Tat beschlossene Sache sei, daß Maß­nahmen zur Linderung der Fleischnot getroffen würden. ist freilich nicht zu erwarten, daß er derart auf eine Sanierung" nationale Lage, die nach der Boff. 8tg." angeblich fo dunkel" feir foll, in wenigen Jahren vollständig klären. Von dem Freisinn Diesen optimistischen Versicherungen werden, im Münchener unserer auswärtigen Politik dringen wird!- Blátt dann noch allerhand Drohungen gesellt: Es sei zu erwarten, daß, wenn es nötig sei, kundige Leute vont der Linken des Hauses ihr Wissen über Herrn v. Pod- Mut. haben wird, unsere Angaben zu bestreiten. Wenn er Wir glauben nicht, daß Herr Dr. Müller den traurigen bielstis geschäftliche Talente und Taten wünscht, sind wir gern bereit, ihm mit weiterem Material zu auspaden würden: die berkrachte Transvaal ausstellung, die Beteiligung am Offizier- und Beamtenverein, dienen, wodurch der Inhalt unseres Artikels vom Sonnabend voll bestätigt wird!- die Zusammenhänge mit der ebenfalls verkrachten Vermögens­verwaltungsstelle, gewisse Tagen für Güterhypotheken, Ver­bindungen mit bekannten Geldleuten, seine Milch- und Vieh­lieferungen und endlich die Tippelskirchaffäre.

"

"

feitigung des Dreiklassenwahlsystems verlangt, aber ihr Ein­Erst 20 Jahre später haben die Freisinnigen die Be­fluß war bereits gebrochen, sie waren zu einer völlig be­deutungslosen Partei herabgefunken.

B

Deutfches Reich.

Ein Schreckensurteil.

"

Die Verminderung der füdwestafrikanischen Besatzungstruppen. Das anscheinend Dernburg - offigiöse Berl. Tageblatt" meldet, daß im Laufe des Winters 1907 die füdwestafrikanische Truppenzahl auf 5500 Mann herabgesetzt werden soll. Rund 5000 Mann follen im Winter allmählich zurückgezogen werden. Der Kolonialdirektor Dernburg werde mit dem am 11. November in Deutschland eine treffenden Gouverneur b. b. Lindequist dahingehende Bea sprechungen abhalten, und man glaube, daß Lindequist diesen In tentionen zustimmen werde. Nach der Verminderung der Schuh­truppe dürfte auch im April 1907 Schwierigkeiten eintretender Kriegszustand aufgehoben und die borausgesetzt, daß keine neuen Truppen als Friedensbesabung gelten.

-

ad

Aus alledem gewinnt es den Anschein, als ob sich in dem Eine furchtbare Strafe hat am Freitag die 3. Straflammer des Duell Bülow kontra Podbielski die Wagschale z ugunsten Landgerichts Dresden über ein Mitglied einer freien Gewerkschaft, Bülows neigen wolle. Verkündet doch auch die Täg l. gegen den Maurer Karl Mar Hähnel aus Königstein ver- Diese Mitteilungen decken sich im großen und ganzen mit Rundschau", daß, Lukanus Podchen am Sonn- hängt. Zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und 10 Jahren denen, was bereits die Dortmunder Zeitung" angekündigt hat. tag feinen Besuch abgestattet habe und daß die Ehr verlust wurde der Unglückliche verurteilt. Versuchte Ver- Rur dürfte durch die Zurüdziehung von 5000 Mann die südwestafri. Bodbielski- offiziöse Erklärung, dieser Besuch habe feinerlei leitung zum Meineide wird ihm zur Last gelegt. Eine lanische Truppenzahl erst auf einige 10 000, nicht aber auf 5500 Mann reduziert werden. An den Kosten würde die Erklärung des Bedeutung, mit einem großen Fragezeichen zu ber- Streitaffäre ist der Ausgangspunkt der Sache ein Friedenszustandes wenig ändern. Zirka 30 Millionen Mart sehen sei. Busammenstoß mit Arbeitswilligen bildet den Hintergrund des furcht- pro Jahr würde uns Südwestafrika auch nach Eintritt des Friedens So raufen sich liberale, freifonservative Schlotjunker und baren Dramas. foften! oftelbische Krautjunker ingrimmig um ihre Lieblinge. Und Ant Neubau einer Gasanstalt bei Schandau tam es zum Ueber die Aufgaben der bevorstehenden Reichstagssession die ganze Rauferei gipfelt schließlich in flehenden oder Streit. Die organisierten Arbeiter legten die Arbeit nieder. Das leitartikelt die ölnische Boltszeitung". Das Blatt meint, auch drohenden Beschwörungen der aller- fam der Freien Bereinigung der Streitbrecher zu außer dem, was aus der vorigen Session noch rückständig sei, würden höchsten" Stelle, doch ja nicht die selbstherrlichen An- Dresden gerade gelegen, und eine ganze Kolonne siedelte sofort der Etat und die Finanzlage, dann noch Kolonialfragen einen großen wandlungen zu überspannen, sondern die konstitutionellen" nach Schandau über, um tatkräftig Rausreißerdienste zu leisten. Teil der Arbeit des Reichstages in Anspruch nehmen. Das sei feine Institutionen zu respektieren. Im Grunde aber handelt es Es ist verständlich, daß sich der für bessere Lohn- und Arbeits- besonders angenehme Tagesordnung für den Reichstag. Und auch sich für jeden der Beteiligten nur darum, den Träger verhältnisse kämpfenden Arbeiter eine große Erregung bemächtigte. Die gerüchtiveise angekündigte Militärvorlage und im Zu­der Krone für sich zu gewinnen! Am 17. April fam es schließlich auf der Gleststraße in Schandan sammenhange damit die neue Steuervorlage zähle zu den Uns fann es vollständig gleichgültig sein, wer bei diesen zu einem Zusammenstoß zwischen Streifenden und Streitbrechern. minder angenehmen Aussichten für den Reichstag. Dann fragt Intrigen obfiegt. Denn mag. auch bei dem kleinlichen Bank Mehrere Gewerkschaftsmitglieder sind deshalb zu harten Strafen ver- das Blatt: um die momentane Beute die Krone für den Augenblick urteilt. worden. Sie hatten sich gegen Arbeitswillige ber­den. Ausschlag geben, so wäre es doch ein Köhlerglaube, zu gangen! Der Maurer Hähnel befand sich auch unter den wähnen, daß die wirklich ausschlaggebenden politischen damaligen Angeffagten, er war aber noch wegen schwerer und sozialen Faktoren sich auf die Dauer nicht durch- Körververleguna angeklagt worden, weil er bei der Zu­er bei der 8u­

"

Soll wirklich nichts anderes vorgelegt werden? Der Reichs­tag hat seinerseits doch bekanntlich auch gewiffe Wünsche, und diese zum Teil schon mehrfach in Resolutionen zum Ausdruck gebracht, welche mit großer Mehrheit beschlossen wurden. Soll