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Br. 250. 23. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Die Wahlmänner- Ersatzwahlen im 3. Berliner   Landtagswahlkreise finden heute, Dienstag, den 6. November, von vormittags 11 Uhr bis abends 7 Uhr statt. Versäume kein Urwähler, in dessen Bezirk eine Ersatzwahl vollzogen wird, feine Stimme abzugeben; ins­besondere wollen die Wähler, die aus einem jezt zur Wahl stehenden Bezirk verzogen sind, ihrer Wahlpflicht genügen.

Die Wahl

ist eine indirette. Der Wähler wählt nicht den Abgeordneten, sondern den Wahlmann und erst die Wahlmänner werden zur Wahl des Abgeordneten berufen, Auch die Stimmabgabe ist öffent­I ich. Der Wähler tritt an den Tisch des Wahlvorstandes heran und nennt auf die Frage des Wahlvorstehers:" Wen wählen Sie?" den Namen des zu wählenden Wahlmannes. Die vor den Wahllokalen ausgegebenen Stimmzettel dienen nur zur Information der Wähler.

Als Wahllegitimation

gilt: Steuerquittung, Invaliditätskarte, Militärpapiere, Miets­kontrakt usw. oder die den Urwählern der bei den Ersatzwahlen in Betracht kommenden Abteilungen bom Magistrat für diese Wahl zugesandten Wahlkarten. Lettere enthalten die Nummer des Urwahlbezirks, die Wahlabteilung und die Nummer, unter welcher der Urwähler in der Abteilungs­liste berzeichnet steht, sowie Tag der Wahl nebst Wahlzeit und das Wahllokal. Geht zeitig zur Wahl!

Dienstag, 6. November 1906.

Pankow  . Am Donnerstag, den 8. November, abends 8%, Uhr, Ausbildung der Torfschicht läßt darauf schließen, daß hier, mitten findet im Feldschlößchen des Herrn Großfurt eine öffentliche Ver- auf dem Leipziger Plaz, sich früher ein Teich befunden hat, und sammlung statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Reichstags- das scheint auch der Fund einer Kanonenkugel von zirka abgeordneten Alwin Kör sten über: Der Wert der Gewerbegerichte 25 Zentimeter Durchmesser zu bestätigen, auf welche man kürzlich für den Industriearbeiter. 2. Aufstellung der Kandidaten. Angesichts in einer Tiefe von etwa zwei Meter stieß. Anscheinend ist das Ge­der am 12. November cr. bevorstehenden Beisigerwahlen für das schoß, das bei der Beschießung Berlins   vielleicht dem Schloßviertel hiesige Gewerbegericht fordern wir insbesondere sämtliche örtliche gegolten hat, abgeirrt und in diesen Teich( oder durch Sumpfwasser und Werkstattvertrauensleute der verschiedenen Gewerkschaften auf, erweichten Boden) eingeschlagen. für zahlreichen Besuch dieser Versammlung Sorge zu tragen. Der Vorstand des Wahlvereins.

Berliner   Nachrichten.

Das Berliner   Gewerbegericht

Automobile für die Berliner Feuerwehr. Der Magistrat von Berlin   hat im März d. J. 50 000 M. zur Vornahme von Versuchen mit Automobilfahrzeugen für die Feuerwehr bewilligt. Eine aus Fachmännern und Offizieren der Berliner Feuerwehr bestehende Kommission entschied sich dafür, ein Dampf- und ein Elektro­Automobil zu Versuchs zwecken zu bauen und von sogenannten Explosionsmotoren( Benzin usw.) tegen nicht genügender Betriebs­ficherheit, die eine dauernde Betriebsbereitschaft in Frage stellen, hat im Jahre 1905/06, über das jetzt der Jahresbericht vor- abzusehen. Die beiden Typen befinden sich in der Automobil liegt, eine bedeutende 3 unahme der Prozesse gehabt. Ausstellung. Nach Schluß der Ausstellung sollen die Versuche mit Diesmal gingen 13 582 Klagen( im Vorjahre 12 693) ein. den Fahrzeugen, die bequem 35 Kilometer in der Stunde Da 755 vor Abhaltung des ersten Termins erledigt wurden, zurüdlegen tönnen, beginnen. Um zu erproben, welcher Thp sich so blieben für die Rechtsprechung 12 827 Klagen. Hiervon für die Berliner   Verhältnisse am besten eignet, follen 10 000- stilo­wurden erledigt: 5790 durch Vergleich, 70 durch Verzicht, dem Ausfall dieser Probefahrten und Versuche wird es sich ent meter mit beiden Fahrzeugen zurückgelegt werden. Erst nach 2574 durch Klagezurücknahme bezw. Rubenlassen, 701 durch scheiden, ob für die im Bau begriffene Wache in der Olivaerstraße Abgabe ans Innungsschiedsgericht, 61 durch Anerkennungs-( Friedrichshain  ) ein neuer kompletter Automobil- Löschzug( 4) beschafft urteil, 1740 durch Versäumnisurteil, 1115 durch kontra- werden wird. Bewährt sich dieser Zug, der voraussichtlich im nächsten diftorisches Urteil( und zwar 549 mit Beweisaufnahme, 540 Jahre gebildet werden muß, dann kann der Frage der allmählichen ohne Beweisaufnahme, 26 nach Eidesleistung durch eine Umwandlung der bestehenden 19 Dampfsprißenzüge in Automobil­Partei). 743 Klagen wurden unerledigt in das folgende Löschzüge näher getreten werden. Jahr hinübergenommen.

Nur 3598 Klagen wurden durch die Kammern, d. h. Jeder Wähler, welcher es ermöglichen kann, übe sein Wahl- in Verhandlungen mit Beisitzern, erledigt. An der Gesamt­recht zeitig aus. zahl der 12 827 Klagen waren die einzelnen Kammern Da bei der Fristwahl die Abstimmung pünktlich zur fest- folgendermaßen beteiligt: I. Schneiderei, Näherei mit 2460; gesetzten Stunde für geschlossen erklärt wird, auch wenn sich noch 11. Textil-, Leder-, Buzindustrie mit 831; III. Baugewerbe Wähler im Wahlraume befinden, welche ihre Stimme noch nicht ab- mit 2006; IV. Holzindustrie mit 815; V. Metallindustrie verkehrenden Linien folgendermaßen abzulenten: bei Linie 11 gegeben haben, so wird dringend empfohlen,

möglichst frühzeitig, spätestens aber eine Stunde vor Schluß

zur Wahl zu erscheinen.

F

der Wahlzeit

Die aus ihrem bisherigen Bezirke oder aus dem Kreise Berzogenen werden dringend aufgefordert, heute ihrer Wahlpflicht zu genügen. Gerade auf die Saumseligkeit dieser Wähler bauen unsere Gegner ihre Siegeshoffnungen. Sie wissen, daß gerade unsere Partei durch die Umzüge von einem Bezirk in den anderen ober von einem Stadtteil nach dem anderen am meisten betroffen wird und uns dadurch viele Wähler entzogen werden. Da ist es doppelt Pflicht, daß diese Genoffen, die in einem zur Wahl stehenden

mit 1590; VI. Nahrung, Beherbergung, Erquicung mit 2568; VII. Handel, Verkehr mit 1492; VIII. Allgemein mit 1065. Gegenüber dem Vorjahre ist nur bei Kammer I eine Verminderung der Klagen, bei allen anderen Kammern eine Bermehrung eingetreten. Rammer III( Bau) hat im letzten Jahrfünft eine ununterbrochene und sehr bedeutende Ver­mehrung gehabt, nachdem ihr das vorletzte Jahrfünft eine ebenso bedeutende Verminderung gebracht hatte. Sie hatte ieht im Jahre 1905/06 bereits über doppelt soviel Klagen wie in 1901/02, aber immer noch nicht wieder soviel wie in 1896/97. In diesem Auf und Ab spiegelt sich das wechselnde mehr oder Minder der Berliner   Bautätigkeit.

Linienverlegung bei der Straßenbahn. Die Straßenbahn be= absichtigt die Gleiskreuzungen in der Straße An der Jannowitz­brücke, der Holzmarkt- und Alexanderstraße auszuwechseln. In der Nacht vom Freitag, den 9., zum Sonnabend, den 10. November, sollen die Kreuzungen verlegt werden, während die Auswechselung in der Nacht vom Donnerstag, den 15. zum 16. November, erfolgen foll. Es wird deshalb notwendig, in den beiden Nächten die dort gegen die Wagen 1 Uhr 42 Min. und 2 Uhr ab Görlizer Bahnhof und 1 Uhr 4 Min., 1 Uhr 30 Min. und 2 Uhr ab Moabit   in beiden Richtungen nicht durch die Brückenstraße, sondern durch die Köpe­niderstraße, über das Engelufer, über die Schillingbrüde, durch die Andreasstraße, die Große und Kleine Frankfurterstraße und die Landsbergerstraße; bei Linie 35 geht der Wagen 1 Uhr 19 Min. ab Kreuzberg   wie bei Linie 11.

Panik im Zirkus. Große Aufregung herrschte in der Sonntag

Nachmittagsvorstellung im Zirkus Busch, als der Dompteur Willh Peters seine zehn Tiger und sechs Löwen vorführte.

der

Ein Löwe,

von Anfang an sich ungeduldig zeigte und öfter nach­brücklich auf seinen Platz verwiesen werden mußte, stürzte sich auf Herrn Peters, als er zwei sich balgende Tiger zur Ruhe bringen Dabei kam der Dompteur zu Fall. Sofort gingen auch

Der Streitgegenstand war 8483mal Lohn-, wollte.

Bezirk gewohnt haben, die Hoffnungen der Gegner auf ihre Saum- 4532mal Lohn- oder Entschädigungsanspruch aus bor   die beiden Tiger auf ihn los, und der Dompteur erhielt einen feligkeit zunichte machen durch Ausübung ihres Wahlrechts. Das zeitiger Entlassung ohne Kündigung, 1337mal Schaden- so träftigen Prankenschlag ins Gesicht, daß er stark blutete. 1129mal Herausgabe bon Wahlrecht zum preußischen Landtag ist ohnehin ein solch fümmer- erjab, Arbeitspapieren, Das rechte Augenlid wurde ihm ganz aufgerissen und der linke Arm so weiter, liches, daß es nicht noch durch Nachlässigkeit geopfert werden darf. Handwerkszeug und 545mal Ausstellung vollständig zerfleischt. Auch an den Beinen wurde Herr Peters durch eines Arbeitszeugnisses usw. usw. usw. Vielfach wurden einige Bisse verwundet. Die Verlegungen sind so schwerer Natur, Genossen, die helfen wollen, mit einer Klage gleichzeitig mehrere Ansprüche geltend ge- daß der Tierbändiger in den nächsten Wochen kaum wird auftreten werden heute notwendig gebraucht. An solchen hat es zwar macht, z. B. rückständiger Lohn, Lohnentschädigung, Heraus- tönnen. Blinde Revolverschüsse und Eisenstangen brachten die Tiere noch nicht gefehlt, allein wünschenswert ist es, daß recht gabe von Papieren usw. In 5960 Fällen blieb das Objekt wieder zur Ruhe, die Dressurnummer mußte natürlich abgebrochen zahlreiche Genossen sich an dieser Hülfsarbeit be- unter 20 M., in 5679 Fällen lag es zwischen 20 M. und 100 werden. Panifartig verließen die Inhaber der Parkettsize, überwiegend teiligen. Die diesmalige Landtagswahl vollzieht sich insofern in Mart, nur in 943 Fällen ging es über 100 m. hinaus. Der Kinder, ihre Plätze, doch konnten sie durch die Umsichtigkeit der An­anderer Form als bisher, als die Wähler nicht alle zu Anfang der höchste Betrag war diesmal 33 129 m., der niedrigste gestellten wieder beruhigt werden, worauf die Vorstellung ihren Fort­Wahlhandlung im Wahllokal anwesend zu sein brauchen, sondern im 20 93f. gang nehmen konnte. Laufe der Wahlstunden ihr Wahlrecht ausüben fönnen. Dieser Um­Von Arbeitgebern wurden nur 784 Klagen an­stand wird zweifellos unseren Gegnern Veranlassung geben, die gestrengt, von Arbeitnehmern 12798. Unter diesen faumseligen Wähler zur Wahl heranzuholen. Das muß auch waren 2640 Klagen von Frauen und Mädchen, 411 von von unserer Seite geschehen, und diese Arbeit kann um so intensiver Seimarbeitern, 130 von Lehrlingen, 185 von Lauf- und getan werden, wenn zahlreiche Hülfskräfte sich an der Wahlarbeit Arbeitsburschen. Stark vermehrt haben sich besonders die lauer Allee zurückfahren. Auf dem Bahnhof wurde er plöblich von beteiligen. Aus diesem Grunde ergeht an diejenigen Genoffen, die von Heimarbeitern ausgehenden Klagen, deren Zahl im Vor­nicht im 3. 2andtagswahltreise wohnen und sonst abtömmlich sind, die Bitte, sich heute den Wahlfomitees jahre nicht halb so groß war. zur Verfügung zu stellen.

Die Wahlbureaus

befinden sich an folgenden Stellen:

-

Die städtische Stiftungsdeputation( Boftstr. 16) macht bekannt: Am 24. November 1906 und 23. Februar 1907 fommen aus Mitteln der Elias und Friederike Meyer- Stiftung- Vermächtnis der Für die Tage der Wahlmännerwahlen( 6. und 7. November) ist unterstügungen von je 1000 Stüd Preßfohlen an Juden und Nicht­Frau Mathilde Weigert geb. Meyer- eine Anzahl Kohlen­das Zentral- Wahlbureau juden zur Verteilung.

bei Karl Fahrow, Ravenéstr. 6. Amt III, 2137, aufgeschlagen. Das Bureau für die 1. Abteilung ist bei Julius Wernau, Schwedterstr. 23. Amt III, 33.

Für die 2. Abteilung bei Heimann, Dunderstr. 79. Amt III, 5304. Für die 3. Abteilung bei Friedr. Gaule, Schönhauser Allee 57. Amt III, 3754.

Für die 4. Abteilung bei Fritz Wilfe, Brunnenstr. 188. Amt III, 6325. Für die 5. Abteilung bei Fritz Bergmann, Brunnenstr. 79.

Amt III, 2572.

Für die 6. Abteilung bei Agthen, Pflugstr. 5. Amt III, 2271. Für die 7. Abteilung bei Karl Bachstein, Salzwedelerstr. 16. Amt II, 2791.

Amt II, 729.

Für die 8. Abteilung bei Otto Petri, Zwinglistraße 15c. Für die 9. Abteilung bei Friz Ziez, Wiesenstr. 29, Amt II, 1238. Für die 10. Abteilung bei Heinrich Sauerweier, Marstr. 16. Für die 11. Abteilung a) bei Bachgänger, Prinzen- Allee 82. Für die 11. Abteilung b) bei Hoffmann, Swinemünderstr. 47. Im fünften Kreise befindet sich das Bureau bei Ernst Wittchow, Elsasserstr. 68, Ede Kleine Hamburgerstr. 27. Amt III, 8965( Neben anschluß).

Die Wahl der 2. und 1. Abteilung findet am Mittwoch statt und zwar wählt die zweite Abteilung von 11 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags und die erste Abteilung von 5 Uhr nachmittags bis 7 Uhr nachmittags.

Gesuche müssen enthalten:

1. Vor-, Zuname, eventuell Geburtsname.

2. Geburtstag und Geburtsort, bei verheirateten, verwitweten und geschiedenen Bittstellern, auch des Ehegatten, 3. Angabe, ob und wieviel Kinder unter 14 Jahren am Leben sind.

4. Angabe der Religion. In jedem Gesuch muß ferner vom Armenkommissionsvorsteher bescheinigt sei, daß Bittsteller und sein Ehegatte weder Almofen noch Pflegegeld erhalten. Unvollständige Gesuche bleiben Unvollständige Gesuche bleiben un­berücksichtigt, ebenso alle Gesuche, die nach dem 12. November 1906 eingehen.

Bahnhof Gesundbrunnen ab. Der 78jährige Hospitalist Ferdinand Ein aufregender Vorgang spielte sich gestern abend auf dent Meier hatte in der Grünthalerstraße Verwandte besucht und wollte spät abends vom Bahnhof Gesundbrunnen   wieder nach der Prenz­auf die Gleise hinab, wo er bewußtlos liegen blieb. In diesem Augenblick nahte ein Ringbahnzug und zweifellos wäre M. über­fahren und zermalmt worden, wenn nicht im lebten Augenblick ein Bahnbeamter hinzugesprungen wäre und mit Unterstützung von Fahrgästen den Gefährdeten gerettet hätte. M. hatte sich bei dem Sturz eine große tlaffende Schädelverlegung zugezogen und wurde in besinnungslosem Zustande in ein Krankenhaus gebracht.

Auch ein Bauunternehmer". Der Bauunternehmer Kurzhals aus der Brunnenstraße ist, wie berichtet, vor vierzehn Tagen mit Hinterlassung einer sehr beträchtlichen Schuldenlast spurlos vers schwunden. Obgleich die Kriminalpolizei sofort die nach Bremen  deutende Spur des Flüchtlings aufnahm, ist es ihm doch gelungen, nach Amerifa zu entkommen. S. ist, wie das Amtsgericht dieser Tage den Gläubigern mitteilte, in Südamerika   gelandt. Wie sich jetzt herausgestellt hat, sind nicht nur Bauhandwerker von dem Bau­unternehmer hintergangen worden, sondern auch eine Berliner   Bank, die St. auf gefälschte Wechsel Geld gegeben hatte. Insgesamt beträgt der Schaden der Interessenten etwa 30 000.

Der wahre Mörder? Zu dem Raubmord bei Fürstenwalde  wird jetzt eine neue Lesart verbreitet: Im Laufe der Unter­Der Vorstand des deutschen Städtetages trat am Montagmittag suchung haben sich seit Freitag Zweifel darüber eingestellt, ob der unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschner- Berlin zu Arbeiter Ignaz Polenic auch tatsächlich der wahre Mörder ist. unter dem dringenden Berdacht der Täterschaft verhaftete polnische sammen. Es lagen verschiedene Anträge von allgemeinem Interesse Eine Reihe von Zeugen, die am Sonnabend vom Untersuchungs.. bor  , unter anderem ein Antrag auf baldige Einberufung des richter vernommen worden sind, konnten ihre früher gemachten deutschen Städtetages, sowie eine Anfrage von Ludwigshafen   wegen Aussagen nicht aufrecht erhalten. Es hat sich jetzt auch heraus­Einberufung eines allgemeinen außerordentlichen Städte gestellt, daß die bei P. vorgefundenen blutbefleckten Kleidungs­tages anläßlich der herrschenden Fleischnot. Der ftüde fein schwerwiegendes Beweismaterial für die Schuld des Referent war der Oberbürgermeister Beutler- Dresden. Ferner lag Verhafteten sind. Die gefundene Hose gehört dem P. überhaupt ein Antrag von Stuttgart   vor: Es möge der deutsche Städtetag nicht und die auf der Weste entdeckten Blutspuren befinden sich an oder eins feiner Organe( Vorstand oder Hauptausschuß) die Wünsche derselben Stelle, an der P. am Körper eine Wunde hatte. Außer des ersten deutschen Städtetages bezüglich der Fleischteuerung nach dem soll der Arbeiter die Weste am Mordtage überhaupt nicht ge= drücklich erneuern usw." Referent Oberbürgermeister Becker- Köln. tragen haben. Sein Alibi vermag P. allerdings nicht hinreichend Rach längerer eingehender Beratung, an der sich besonders lebhaft nachzuweisen. In Betracht kommt hierbei die Zeit von 1 hr die genannten Herren sowie die Oberbürgermeister Ehlert- Danzig. nachts bis 4 Uhr morgens. Da aber die Schlafgenossen des Bolen b. Borscht- München, Dr. Adides- Frankfurt a. M., Saten- Stettin, bei seiner damaligen Heimkehr nicht nach der Uhr gesehen haben, Fuß- Kiel, Stadtrat Namslau- Berlin und Stadtverordnetenvorsteher so ist eine Täuschung in der Zeit nicht ausgeschlossen. Sollte der Dr. Langerhans- Berlin beteiligten, wurde beschloffen, unverzüglich Verhaftete, der nach wie vor seine Unschuld beteuert, kein Ge­Petitionen an den Reichstag   und Reichstanzler zu richten. ständnis ablegen, so dürfte es wohl schwer halten, die Mordtat in In diesen Petitionen soll betont werden, daß die Voraussagungen, nächster Zeit vollkommen aufzuklären. wonach schon im vorigen Jahre bezw. diesen Sommer eine Er­Religiosität: gut Humanität: desgleichen. Die Gattin Rigdorf. Heute, Dienstag, findet in Hoppes Festfälen die mäßigung der Fleischpreise eintreten würde, nicht eingetreten sind, Generalversammlung des Wahlvereins statt. In Anbetracht der während andererseits die Befürchtung, daß eine weitere Steigerung Wilhelms II. hat fürzlich, vor ein bis zwei Wochen, wieder wichtigen Tagesordnung- u. a Aufstellung der Kandidaten zur Stadt- der Fleischpreise zu erwarten sei, sich bewahrheitet. Der Vorstand ihren Geburtstag gefeiert, und natürlich hat sie auch wieder wird um zahlreiches und pünktliches Erscheinen wird unter Berufung seiner Vollmachten eine unverzügliche vor- aus der Bürgerschaft" die üblichen Glückwünsche gefriegt. ersucht. Der Vorstand. übergehende Aufhebung der Fleischzölle( nicht der Viehzölle) er in einer öffentlich ausgelegten Gratulantenliste hat sich ein bitten und darauf hinweisen, daß dies auch bei Aufrechterhaltung gezeignet, wer Lust dazu hatte, und der Magistrat hat ein offi­Treptow- Baumschulenweg. Heute abend 8 Uhr findet die der fanitären Maßnahmen, wie Fleischbeschau usw., ohne die Bolts- zielles Glüdwunschschreiben übersandt. Jetzt wird die Dant. regelmäßige Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Wahl- gesundheit zu gefährden, im Interesse der gefährdeten Volts: agung beröffentlicht, die den Gratulanten zuteil geworden ist. Diesmal wird der Bürgerschaft der königlichen Haupt- und vereins in Treptow   bei Mohlau  , Stefholz str. 36, statt. ernährung usw. empfehlenswert sei. Residenzstadt   Berlin  " eine uneingeschränkt gute Zensur ausgestellt. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Redakteurs Hans Blod Da wird lobend geredet von den Arbeiten und Mühen", die von über Organisation". Diskussion. Vereinsangelegenheiten. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist es Pflicht eines jeden Genoffen, der Einwohnerschaft aufgewandt werden, um den vielen fitt Der Vorstand. in dieser Versammlung zu erscheinen. lichen und religiösen Gefahren entgegenzuwirken, die die Großstadt in sich bürgt". Anerkennend wird hervorgehoben die bolle Hingabe", mit der erfahrene Männer und Frauen zu­sammentraten zur Bekämpfung der leider in erschreckender Weise vorhandenen lle bel stände in der Säuglingspflege". Der Magistrat hat für seinen besonderen Schreibebrief auch eine besondere Dantjagung erhalten. Ueber die Abwehr filtlicher und

Partei- Angelegenheiten.

verordnetenwahl.

Einen interessanten Einblick in die geologischen Verhältnisse des Leipziger Plates gewähren die jetzt an der Kreuzung der Untergrundbaugrube mit der Leipzigerstraße stattfindenden Erd­arbeiten. Man sieht dort eine muldenförmig gebogene, ziemlich Lichtenberg  . Heute, den 6. November, abends 81/2 Uhr, findet in starte Torfschicht, unter welcher eine breite Lage toniger Erde den Gebr. Arnholds Schwarzer Adler, Frankfurter Chauffee 5, der vierte Uebergang zu dem märkischen Sandgrund vermittelt. Der Torf ist Bortragsabend statt. Auf der Tagesordnung steht: Taktische zwar noch nicht reif", immerhin aber schon so tompakt, daß kubit­Brobleme bei der Reichsgründung. Genossen, agitiert für regen metergroße Blöde beim Untergraben der Schicht losgebrochen sind. Besuch dieser recht interessanten Veranstaltung. Der Vorstand. die sich ziemlich schwer ortleinern laffen. Die muldenförmige