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Norwegen  .

Ihre Entlassung genommen haben der Finanzminister Hagerup Bull   und der Ackerbauminister Binje. An ihrer Stelle sind Abra­ ham Berge   zum Finanzminister und Svend Aarrestad zum Acer­bauminister ernannt worden.

fraten.

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Amerika  .

Die Wahlen.

Bei den Wahlen in Pennsylvanien   haben die Ver­einigten Bergarbeiter von Amerika  " einen bemerkenswerten Erfolg errungen; zwei ihrer Führer sind in den Kongreß und sechs ihrer Mitglieder in die gesetzgebende Versammlung des Staates Pennsylvanien   gewählt worden; alle acht sind Demo­In Nevada ist eine starke demokratische Strömung her­borgetreten, obgleich die gesetzgebende Körperschaft republi­tanisch geblieben ist. In Nord- Dakota und Idaho   scheinen die Republikaner  gefiegt zu haben.

"

Nach einem Privattelegramm des B. T." soll in Illinois  Ser erste sozialistische Kongreßmann seit Bestehen der Re­ publik   gewählt sein. Hoffentlich bestätigt sich diese Mel­Dung.

Druckfehler- Berichtigung: In dem Artikel Eine Antwort" muß es in der ersten Spalte, neunter Absatz, Beile acht heißen statt: Die Hinrichtung der Jagodjo war auch in ihrer Weise berechtigt", war in ihrer Weise unberechtigt. In der dritten Spalte, zweitleiter Absatz, britte Beile von unten mnß es heißen statt: angenommen war"," wie angenommen werden Statt Jagodja ist überall zu lesen Jagodjo.

muß".

Gewerkschaftliches.

Der Reichsverband zur Bekämpfung der Arbeiterschaft und die " gelben Gewerkschaften".

In Augsburg  , wo die neue Seuche, das gelbe Ge­werkschaftsfieber, zuerst ernstlich in die Erscheinung trat, wird zur Ausbreitung der Strankheit das Mögliche getan. Bisher war es nur gelungen, in der großen Waschinenfabrik einen nennenswerten Erfolg mit dieser neuen Art der Bekämpfung der Arbeiterklasse durch die Arbeiter selbst zu erzielen. Jetzt, wo es nachgewiesenermaßen in den Reihen der gelben Ge­werkschaftler zu rumoren beginnt, jetzt versucht man sein Glück auch in anderen Fabriken.

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8. Der gegenwärtige Organisationsstand muß gegenseitig respet tiert werden und ist eine Agitation, die darauf abzielt, sich gegena seitig Mitglieder abzutreiben, zu verurteilen. ihre Vertrauensleute und Mitglieder. Von diesem Uebereinkommen verständigen beide Organisationen

feine Mitglieder nicht in der Sand. In den Betrieben sagen die Gesellen: Gestreift wird unter allen Umständen, wie der Bertrag auch ausfallen möge. Man wolle eben streiken, weil seit zwei Das Vertragsverhältnis habe doch keinen Sinn, wenn die Arbeit Jahren nicht mehr gestreift wurde.- Hierauf erwiderte Glocke: geber die Verhältnisse nicht berücksichtigen wollen, die sich derart ge= Der Beschluß hat Gültigkeit für ganz Württemberg  . ändert haben, daß eine Verbesserung des Vertrages notwendig ist. Eine Notzüchtigung des§ 153 bedeutet folgender Fall. Während Ge sei nicht wahr, daß der Verband die Absicht habe, unter allen des Maurerstreifs in Augsburg   fing ein auf Ernteurlaub Umständen zu streiken. In den Versammlungen des Verbandes sei stets betont worden, daß die Arbeiter Wert auf das Vertrags­entlaffener Soldat bei einem Bauunternehmer als Streit berhältnis legen. Was aber schließlich geschehen werde, wenn die brecher zu arbeiten ant. Da sagte ein früherer Arbeits­Arbeitgeber auf eine Verbesserung des Vertrages nicht eingehen, follege, der nicht streifte, sondern bereits zu den neuen zu dem Streifbrecher, er solle doch das sei abzuwarten. Wenn es wahr sei, daß in den Werkstellen Bedingungen arbeitete, schuldet, denn in ihrer Fachzeitung" hätten sie so geschrieben, heraus, er soll sich schämen, später werde er dann darum angeschaut. vom Streit gesprochen werde, dann hätten die Meister dies ver- feinen Streifbrecher machen, er komme doch wieder vom Militär Wegen dieser Worte erhielt der Maurer einen Strafbefehl. Bei Gericht bag bie Arbeiter glauben müssen, die Meister wollen den E. cit. Die weiteren Verhandlungen mußten hier abgebrochen werden, stellte sich heraus, daß der Beschuldigte den Urlauber nicht zur weil die Kommission noch eine Differenz zu verhandeln hatte, Teilnahme am Streit veranlassen wollte, sondern es wurde ein deren Erledigung nur deswillen sehr lange Zeit erforderte, weil wandsfrei nachgewiesen, daß der Maurer von seinem Meister bereits der betreffende Arbeitgeber sich hartnädig und anhaltend weigerte, vor den unter Anklage gestellten Worten die Zusicherung erhalten den Spruch der Kommission anzuerkennen. hatte, daß er den Ernteurlauber auch noch einstelle, und mit dieser Zusicherung ging der Maurer erst hin und wollte seinen Freund und Kollegen holen zur gut bezahlten Arbeit, nicht zum Streit! Dessen ungeachtet verurteilte das Schöffengericht den Maurer

daß

In der nächsten Sizung wird die Tarifberatung fortgesetzt. Es soll über Lohn und Abschlagszahlung in Verbindung mit der Frage der Arbeitszeit gesprochen werden.

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auf Grund des§ 153 der G.-D. zu fünf Tagen Gefängnis!

Husland.

gramm aus Paris   haben dort infolge von Meinungsverschieden Aussperrung in der Textilbranche zu Paris  . Nach einem Tele­heiten mit ihren Arbeitern die Besizer von 22 Fabriken der Tuchs branche, die etwa 8000 Arbeiter beschäftigen, ihren Arbeitern ge­fündigt.

Berunglückte Bergleute.

Ueber den Streik der Kammacher ist zu berichten, daß noch 14 Betriebe mit 186 Arbeitern sich im Ausstande befinden; 12 Be­triebe mit 184 Arbeitern haben bewilligt. Die Fabrikanten, bei denen noch gestreift wird, gehören der Freien Vereinigung der Saarschmudfabrikanten" an. Der Vorstand dieser Vereinigung hat in einem Rundschreiben an ihre Arbeiter die Forderung abgelehnt mit der Begründung, daß sie der auswärtigen Konkurrenz halber die Forderungen nicht bewilligen fönnen. Demgegenüber sei be­merkt, daß, wenn die auswärtigen Kollegen Lohnforderungen stellten, Pontypridd, die seit dem 1. November die Arbeit eingestellt hatten, Gefiegt. 2600 Arbeiter der Great Western- Kohlengruben in immer auf die Konkurrenz von Berlin   hingewiesen worden ist. Um Arbeitswillige zu bekommen, suchen die Fabrikanten in um dadurch gegen die Beschäftigung nichtorganisierter Bergarbeiter den bürgerlichen Blättern Leute, die gar nicht in der Kammbranche Protest zu erheben, haben gestern beschlossen, die Arbeit wieder Bescheid wissen, z. B. Mechaniker, Uhrmacher, Drechsler, Graveure aufzunehmen, da 300 nichtorganisierte Arbeiter versprochen haben, usw. und versprechen diesen hohe Löhne. Jedoch währt die dem Bergarbeiterverbande beizutreten. Freude nicht lange, denn die so Angeworbenen lösen das Arbeits­verhältnis, sobald sie erst mehr Einblick in die Verhältnisse der Kammbranche bekommen. Die Arbeit ist sehr ungesund und man muß bei den gezahlten Löhnen äußerst intensiv arbeiten. Um die Letzte Nachrichten und Depefchen. bei ben Arbeitswilligen mit den Streifenden nicht in Berührung kommen au laffen, werden in einer Fabrik die Arbeitswilligen per Kahn nach der Jannowißbrücke transportiert. Mit dem Streikposten­stehen haben die Arbeiter einen schweren Stand, denn bei einzelnen Fabriten werden die Streikposten des Tags über mehrmals arretiert und ihnen mit Strafantrag gedroht. Troß dieser Maß nahmen und der unwahren Behauptung der Unternehmer, daß bei Firmen, die bewilligt haben, die Arbeiter die Arbeit bedingungs­In der bekannten Fabrik 2. A. Riedinger, sowie los aufgenommen hätten, bliden die Streifenden ruhig der Zukunft in den Vereinigten landwirtschaftlichen Maschinenfabriken entgegen, denn das alles sind nur Schreckschüsse, um Uneinigkeit vorm. Epple u. Burbaum, auch in der Ha indischen Berlin   fernzuhalten.- Arbeiterfreundliche Blätter werden um Haind unter den Arbeitern zu stiften. Zuzug von Kammachern ist von Papierfabrit sind in den letzten Wochen derartige Gründungen Abdrud gebeten. bersucht worden. Die Veranstaltungen zu den Gründungen sind sicher direkt oder indirekt auf den bekannten Direktor verſanımlung des Verbandes der Berliner   Schuhfabrikanten be Die Forderungen der Fabrikschuhmacher abgelehnt! Gine General- sohnes der Ermordeten, Rechtsanwalts Karl Hau   aus Bernkastel  . Buz, der Ausschußmitglied Troppau  , 3. November.  ( W. T. V.) Heute früh blieb der berbandes ist, zurückzuführen. Wenn auch im allgemeinen schäftigte sich gestern abend im Altstädter Hof" mit den Forderungen größte Teil der Belegschaft im Hauptschacht in Orlau und heute nach­nur Hofarbeiter und solche Leute für die Prätorianergarde Resolution zur Annahme, in der erklärt wird, daß die Forderung in Domtrau und in der Sophien- Zeche in Boremba aus. Der Grund der Fabrikschuhmacher. Nach längerer Beratung gelangte eine mittag die Belegschaften des Bettina und des Eleonoren- Schachtes gewonnen wurden, welche wegen Alters oder Invalidität wo des paritätischen Arbeitsnachweises für die Fabrikanten überhaupt des Ausstandes liegt in Lohnstreitigkeiten. anders keine Arbeit zu bekommen glaubten, so bedarf es doch undiskutabel sei und daß auch die geforderte zehnprozentige Lohus der größten Aufmerksamkeit und der intensivsten Aufklärungs- erhöhung unter feinen Umständen bewilligt werden könne, weil dies arbeit, um dieser neuesten Kampfesmethode der Mannen des angesichts der Lage des Gewerbes unmöglich sei. Die Beschluß soll Reichsverbandes mit Erfolg entgegenzutreten. Und daran, den Arbeitnehmern sofort mitgeteilt werden. Die Herren Unter dessen sind wir überzeugt, werden es die Organisationen in die Lage der Schuhmachergehülfen gestattet ihnen nämlich nicht, bei nehmer werden sich die Sache hoffentlich noch einmal überlegen Augsburg   nicht fehlen lassen. den bisherigen Löhnen auszukommen.

Berlin   und Umgegend. Achtung, Metallarbeiter!

des

Reichs­

Der Regulator", das Organ der unentwegten Hirsch- Dunder­schen Streitbrecher, bringt in seiner Nr. 45 einen längeren Artikel über die Differenz bei Siemens. Auf das Geschwafel einzugehen lohnt sich nicht. Es ist nichts weiter als das krampfhafte Be­mühen, unter den unglaublichsten Verrenkungen sich wegen des Streifbruchs bei Siemens zu rechtfertigen.

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Was uns bloß noch fehlte!

Für Berlin   und die Mark Brandenburg wird vom Berliner  politischen Polenkomitee ein polnischer Gewerkschaftsverband ge­bildet.

Deutfches Reich.

Zum Streif der Binnenschiffer.

Zu welchen Mitteln die Schiffahrtsgesellschaften schon Zuflucht In Köln   haben die Christlichen die Hirsch- Dunderschen ber- nehmen, um ihre brachliegenden Fahrzeuge zu bemannen, zeigt hauen. In Berlin   unter den Mitglieder der freien Gewerkschaften sind die Hirsch- Dunderschen trotz aller Sünden ja vor solchen Aus- folgender drastische Vorfall: Ein Bootsmann, welcher in der Ham­burger Strafanstalt" Fuhlsbüttel  " eine dreimonatige Freiheits­fällen geschützt. Wir Wilden sind eben bessere Menschen. Wir ersuchen alle Arbeiter, trok des Hirsch- Dunderschen Ränke- trafe verbüßte, erhielt kurz vor seiner Entlassung( 1) den Besuch des Herrn Gefängnisinspettors, welcher in Begleitung spiels die Siemens- Betriebe streng zu meiden. eines Herrn erschien, der sich als Vertreter einer Elb schiffahrtsgesellschaft entpuppte. Der Inspektor teilte dem Gefangenen nun mit, daß der ihn begleitende Herr tüchtige Bootsleute suche und er bei demselben sofort nach seiner Entlassung in Dienſt treten könne. Auf die Frage des Inhaftierten, wie das tomme und bei welcher Gesellschaft die Arbeit zu vergeben sei, wurde ihm erklärt, daß die Bootsleute auf der Elbe   streiften und es deshalb an Mannschaften mangele. Nunmehr verwahrte sich der Gefangene, welcher, nebenbei bemerkt, sich kein entehrendes Ver­brechen hat zuschulden kommen lassen, energisch gegen eine solche 3umutung, worauf der Herr Inspektor ihm bedeutete, wenn er sich noch lange so frech benehmen würde, könnte er noch drei Tage Extrabergütigung erhalten. Wie weit muß es doch schon mit der Moral der Herren Scharfmacher vom Arbeitgeberberband gekommen sein, daß sie schon versuchen, ihre kostbare Ware aus den Gefängnissen zu beziehen.

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Deutscher   Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin  . Die Tarifverhandlungen der Holzarbeiter. Die Schlichtungs­fommission beschäftigte sich in ihrer Sizung am Mittwoch wieder mit der Frage der Arbeitszeitverkürzung. Zum Beweise, daß die immer intensiver werdende Arbeit ihre schädliche Wirkung auf den Arbeiter ausübt, führte Glode die Krankenziffern der Tischler- Innungstrantentasse an. Während im Jahre 1898 27 Proz. aller Kassenmitglieder frant waren, stieg die Zahl bis zum Jahre 1905 auf 34 Proz. Die Lungenkrankheiten vermehrten sich in derselben Zeit von 12 auf 15 Proz. und die Nerventrant­Obermeister Ra hardt bestritt heiten von 1,90 auf 5,7 Prog. die Beweiskraft dieser Zahlen und meinte, sie sprächen durchaus nicht dafür, daß die Arbeitszeit verkürzt werden müsse. Ferner machte iode diejenigen Betriebe namhaft, welche heut schon weniger ale 52 Stunden in der Woche arbeiten. Es sind deren 161 mit 3141 Tischlergesellen. Die Arbeitszeit betwegt sich von 51% Stunden bis herab zu 48 Stunden, welche in einem Betriebe mit 9 Gesellen die herrschende Arbeitszeit iſt. Seitens der Arbeitgeber wurde die Richtigkeit dieser Liste angezweifelt. Sie fagten, auch sie hätten eine Liste der Betriebe mit kürzerer Arbeits zeit aufgestellt, aber nur halb so viele Betriebe herausgefunden wie die Vertreter der Arbeiter. Die Differenz scheint sich dadurch zu erklären, daß die Arbeitgeber die Genossenschaften nicht als bollwertige Arbeitgeber ansehen und auch, daß sie die Betriebe mit 51% stündiger Arbeitszeit gar nicht mitgerechnet hatten. Die halbe Stunde, meinten die Arbeitgeber, käme ja gar nicht in Betracht. Darauf bemerkte Glode, wenn die halbe Stunde für die Arbeit­geber gar keine Rolle spiele, dann würden wohl weitere Stunden auch nicht von so erheblicher Bedeutung sein, daß sie nicht bewilligt werden fönnten. Das wollten die Arbeitgeber jedoch nicht zu geben. Obermeister Ra hardt sagte, wenn die Arbeitszeit ber­fürzt werde, was ja nur bei gleichzeitiger Lohnerhöhung durch geführt werden könne, dann würden 500-700 Kleinmeister die Bude zumachen müssen. Herr Bry stellte sogar die eigentümliche Behauptung auf, die Verkürzung der Arbeitszeit würde das Heer der Arbeitslosen vermehren.

Bon Pontius zu Pilatus   geschickt.

Auf die von den Bergarbeiterorganisationen im Ruhrgebiet   an den Minister für Handel und Gewerbe gerichtete Eingabe betreffend das Ueberschichtenwesen im Bergbau und die Sperrmaß regel der Bechen   ist jetzt bei dem Mitgliede der Siebenerkommission, Gewerkschaftssekretär Hammacher, eine Antwort eingelaufen. Es wird darin mitgeteilt, daß der Handelsminister die Eingabe zur ressort­mäßigen Erledigung" dem fgl. Oberbergamte in Dortmund   überwiesen habe. Das Oberbergamt stelle sich auf den Standpunkt, daß es in der Frage der 8echensperre unzuständig" sei und deshalb ein Eingreifen in dieser Richtung ablehnen müsse. In bezug auf das Ueberschichten weien bemerke das Oberbergamt, es feien Erhebungen im Gange", um festzustellen, ob tatsächlich leber­schichten im Uebermaß verfahren werden. Die von den Drgani­fationen geforderte Einberufung des im neuen Berggesetz vor­gesehenen Gesundheitsbeirats folle in die Wege geleitet werden. Für die Zechensperre ist vermutlich der Bergbauliche Verein zuständig", dem sich auch die Regierung unterordnen muß!

Breslau  , 8. November.  ( W. T. B.) Die Schlesische Zeitung" meldet aus Königshütte: Heute mittag verunglückten auf dem Ostfelde der Königsgrube" beim Abbau drei Berglente, von denen einer sofort tot war, während ein anderer auf dem Transport zum Krankenhause verstarb. Der dritte Bergmann wurde schwerverletzt ins Knappschaftslagarett gebracht.

Berhafteter Mörder.

Baden- Baden  , 8. November.  ( W. T. B.) Bei der hiesigen Polizei­Molitor in London   verhaftet worden ist in der Person des Schwieger­

behörde ist die Nachricht eingetroffen, daß der Mörder der Frau

Arbeits­

Das Arbeitsministerium vor dem Parlament. Paris  , 8. November.  ( W. T. B.) Deputiertenkammer. Zur Beratung steht die Kreditforderung für das neue bor, er habe mit der Schaffung dieses Ministeriums als Anarchist ministerium. Mehrere Redner werfen dem Ministerpräsidenten

gehandelt. Arbeitsminister. Viviani führt aus, das Arbeits­ministerium sei gebildet worden, um die Gesetzgebung betreffend die Arbeiter zusammenhängender zu gestalten und um einen sozialen Aft, ein leuchtendes Symbol der Politik zu vollenden. Der Minister fügt hinzu, daß er durch Taten das Vertrauen der Ar­beiter gewinnen werde.( Beifall links.) Seine Pflicht sei es, die Bedürfnisse der Arbeiter vorauszusehen, und ihnen die Freiheit zu erhalten. Er werde den Wirkungskreis der Fachvereine erweitern. Auf jeden Fall sollten die Arbeiter wissen, daß ihre Emanzipation nicht durch Katastrophen, sondern durch ständiges Bemühen er­reicht werde.( Beifall.) Er werde vor dem Senat die Forderung der Arbeiter betreffend Einführung des Zehnstundentages befürworten. Er glaube, daß das Kollektivrecht das individuelle Recht nicht auf­Redner fährt fort: Der lösen müsse.( Anhaltender Beifall.) Kampf zwischen den vom Glücke Begünstigten und denen, die ihr Glück schauen. wird weniger durch menschliches Handeln, als durch die latente Macht der Dinge geschlichtet werden. Wir haben durch unser antiklerikales Werk die Lichter am Himmel, dessen Nichtigkeit wir zeigten, ausgelöscht. Doch das Werk ist damit noch nicht vollendet, wir stehen erst an seinem Anfang.( Lebhafter Beifall.) Viviani schließt seine Ausführungen mit der Aufforderung an die Sozialisten und Republikaner, mitzuarbeiten an den sozialen Re­formen. Der Rede folgte ein Beifallssturm. Der Minister wurde lebhaft beglückwünscht, besonders von Clemenceau  . Die Linke be= antragte den öffentlichen Anschlag der Rede. Der Antrag wurde mit 368 gegen 129 Stimmen angenommen. Nach weiterer kurzer Debatte gelangten die Forderungen für das Arbeitsministerium mit 512 gegen 20 Stimmen zur Annahme.

Beendigung des Weberstreifs.

Verviers  , 8. November.  ( W. T. B.) Die Syndikate der Webereiarbeiter haben mit großer Mehrheit die Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen. Von 1085 Ausständigen stimmten 727 für den Beschluß. Die Wiederaufnahme der Arbeit soll am Montag

erfolgen.

Dammbruch.

Riva, 8. November.  ( B. H.  ) Ein Teil der Stadt ist infolge eines heute morgen stattgehabten Dammbruches überschwemmt. Die Kirchen, Kasernen und viele Billen stehen unter Waffer, mehrere Häufer mußten wegen drohenden Einsturzes geräumt werden.

Eine Million Rubel geraubt.

Warschau  , 8. November.  ( Meldung der Petersburger Tele­graphen- Agentur.) Bei der Station Rogow der Warschau- Wiener Eisenbahn wurde heute auf einen Boftzug eine Bombe geworfen. Aus dem Zuge wurde annähernd eine Million Rubel geraubt. f Biele Personen sollen getötet oder verwundet worden sein.

Attentat auf Polizeibeamte.

Tiflis  , 8. November.  ( W. T. B.) Auf dem Golovinsky Prospekt wurde heute eine Bombe geworfen, durch deren Explosion ein Polizei­kommissar, zwei Schuhleute und eine vorübergehende Dame tödliche Verlegungen erlitten.

Ein Riesenbrand.

Grenzstreitigkeiten zwischen dem Deutschen   Metall­Nachdem jo längere Zeit debattiert worden war und der Wunsch arbeiter Verband und dem Verband der Fabrik, nach Schluß der Debatte über die Arbeitszeit geäußert wurde, Land- und Hülfsarbeiter gaben Veranlassung zu einer stellte Glode an die Arbeitgeber die bestimmte Frage, ob sie denn überhaupt bereit seien, eine Verkürzung der Arbeitszeit zu- Konferenz, die im Stuttgarter   Gewerkschaftshause tagte. An der zugestehen. Ueber das Maß der Verkürzung fönne man sich ja selben nahmen teil die Ortsverwaltungsmitglieder der Stuttgarter  später einigen, notwendig wäre es jedoch, daß sich die Arbeitgeber Verwaltungsstellen beider Verbände, ferner die Bezirksleiter Vor­jetzt erklären, ob sie im Brinzip für oder gegen die Verkürzung der hölzer vom Metallarbeiter- Verband und Wörner vom Fabritarbeiter­Hongkong, 8. November.  ( W. T. B.) Ein Telegramm aus Arbeitszeit seien. Die Arbeitgeber antworteten, fie tönnten sich Verband sowie die Genossen Näther und Lehmann als Vertreter des Vor­in dieser Hinsicht nicht festlegen, es müsse erst über die Frage der standes der Vereinigten Gewerkschaften. Nach eingehender gegenseitiger Kanton berichtet, daß dort eine verheerende Feuersbrunst gegen­Lohnerhöhung und Abschlagszahlung gesprochen werden, die ja so Aussprache wurde folgende Resolution einstimmig zum Beschluß erhoben: über der Borstadt Schamien wütet, durch die bereits über fünf­eng mit der Arbeitszeitverkürzung zusammenhänge, daß die leztere 1. Bei etwa zu stellenden Lohnforderungen oder bei Abwehr- hundert Häuser zerstört worden sind. Es wehe ein starker Wind, die nicht für sich allein entschieden werden tönne. Was die Löhne be- bewegungen, fei es in einem oder in mehreren Betrieben der Metall- Niederlassung der Europäer   sei bedroht gewesen, aber jetzt außer trifft, so meinte Herr Rahardt, er werde beweisen, daß die- industrie hat die eine Organisation die andere davon in Kenntnis Gefahr. Verluste an Menschenleben werden nicht gemeldet. jelben jetzt schon so hoch seien, daß eine Erhöhung nicht angängig zu setzen und eine Verständigung über die einzuschlagende Tattit fei. Herr Brh sagte, die Betriebe der Bautischlerei würden unter herbeizuführen. feinen Umständen eine Vertürzung der Arbeitszeit bewilligen, in anderen Branchen wäre es vielleicht möglich. Es werde ja übrigens doch zum Streit fommen, der Holzarbeiterverband habe Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Invergenteil verantw.:

2. Der Fabritarbeiter- Verband unterläßt fünftig in der Metall­industrie das Abhalten von Versammlungen und die Kleinagitation zum Zwecke der Gewinnung neuer Mitglieder.

Nach weiteren Nachrichten aus Kanton wütet dort die Feuers­brunst in unverminderter Heftigkeit weiter; alle Restaurants und Spielhäuser seien vernichtet. Von den ausländischen Schiffen ge­landete Mannschaften beteiligen sich heldenmütig an der Bekämpfung des Brandes.

E. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hieran 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt