Nr. 264. 23. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 11. November 1906.
Krieges. Hierzu bemerkt Goltz:„ Eine so simple Anschauungsweise v. d. Goltz keine ein so fürchterliches und offenbar aufrichtiges Ents
Der preußische Zusammenbruch durfte in der Stadt der Aufklärung, die auch das eigene Elend vom iegen ein, als daß in den Tagen vor Jena einmal die Mißhandlung
Die junkerlichen Versuche, die Katastrophe des allpreußischen Staates auf den„ Geist der Zeit", auf die Aufklärung" und" Humanität" zurückzuführen, find an und für sich so kindisch, daß es sich kaum lohnen würde, ernsthaft darüber zu reden, wenn nicht auch in historischen Werken, die diesen Namen wirklich verdienen, wenigstens entfernt antlingende Vorwürfe erhoben würden, Vorwürfe über die gemeinen und wütenden Schimpfreden", die von bürgerlicher Seite gegen den geschlagenen Adel ertönt seien.
"
erhabenen kosmopolitischen Standpunkt herab betrachtete, nicht un- eines Schneidergesellen, noch dazu auf Anstiften feiner Kameraden, gerügt bleiben. Die„ Berlinischen Nachrichten" beeilten sich, die von den Behörden wieder gut gemacht worden sein soll. Auch soll Petersburger Kollegin ob ihres guten Glaubens zu verhöhnen und damals auf„ Unruhestifter" in Berlin nicht sofort vom Militär gefügten hinzu:„ Alle Preußen wünschen die Fortsetzung des Krieges- schoffen, sondern der Bürgerschaft überlassen worden sein, sie zu dies kann man wohl in Petersburg glauben, aber nicht in Berlin "." beruhigen, worüber sich heute noch in der Brust des Generals Mit dem„ Hohne" wird es wohl nicht sehr weit hergewesen sein, da v. d. Goltz ein so edler wie patriotischer Unwille regt. Nach diesem sich der General v. d. Golz sonst schwerlich das genaue Zitat ge- großen Denker ist die ununterbrochene Mißhandlung der Arbeiterschenkt hätte, aber was diese Aeußerung mit der Aufklärung" und klasse die sicherste Vorkehrung gegen ein neues Jena , und man kann dem„ erhabenen kosmopolitischen Standpunkt" zu tun haben soll, ist ihm danach die Anerkennung nicht versagen, daß er die junkerliche völlig unbegreiflich. Die„ Berlinischen Nachrichten" sprachen nur in Staats- und Weltweisheit mit Löffeln gegessen hat. Höchstens tönnte sehr zurückhaltender Form eine Tatsache aus, die durch das man sich darüber wundern, was ihn eigentlich noch beunruhigt, denn Friedensgewinsel des Königs und seiner Junker vor dem„ Korfen und wenn dieser Gesichtspunkt entscheiden soll, so ist das neudeutsche dessen Rotten" in viel beschämenderer Weise bekräftigt wurde. Im Reich gegen ein neues Jena vom Kopfe bis zu den Füßen ges So schreibt May Lehmann in seiner Biographie Scharnhorsts: übrigen ist es wieder eine komische Anmaßung der heutigen Junker, panzert. „ Bürgerstand und Adel wurden beinahe wie gutes und böses von einer Presse, die von ihren Vorfahren durch eine nichtswürdige Indessen die glorreichste Junkerrechnung hat immer noch ein Prinzip gegenübergestellt. Jener enthalte die arbeitende Klasse, die Benjur gehudelt und geichunden wurde, Ausbrüche flammenden Loch, und das instinktive Gefühl, daß Aufklärung" und" Humanität“ Mehrzahl der Beamten und Gelehrten, die Wohlhabenden, die Heldenmuts zu beanspruchen. heute von ganz anderem Schlage sind, wie vor hundert Jahren, Künstler; dieser das arrogante, hochmütige, prahlerische, fenntnislofe Es ist ebenso komisch, wenn der General v. d. Goltz darüber beunruhigt diese Braven über die Maßen. Und wer wollte leugnen, Militär, die mit Schulden beladenen Gutsbesitzer, welche keine Idee jammert, daß die Berliner militärischen Dienst für den Fremden daß diese schwarze Sorge ihren triftigen Grund hat! Das„ wahrvon ihren Pflichten hätten, die Müßiggänger, welche durch Erbrechte, getan hätten, während wenige Jahre zuvor jeder Versuch, die hafte Reich des Rechtes, gegründet auf Gleichheit alles dessen, was Setrat, Güterschacher und Schwindel groß geworden seien, die Wüst- Kantonfreiheit der Hauptstadt aufzuheben, als ein schmähliches Menschengesicht trägt", ist heute nicht mehr der Traum eines einlinge, Liederjahne, reisenden Spieler und Pflastertreter. Wohl Attentat auf die Privilegien der Bürgerschaft bezeichnet worden war. samen Denkers; schon gehen die Steine von Hand zu Hand, die sich umlagere der Adel den Thron, aber nicht als dessen Welch schreckliches Verbrechen, wenn die Berliner Bürger sich dagegen zu diesem mächtigen Bau wölben sollen, und es ist nur die unheilStütze, sondern wie Blutegel, die da, wo sie faufen, das gesträubt hatten, sich als Rekruten von jedem junkerlichen Rüpel bare Torheit unaufhaltsam untergehender Klassen, die sich in den Einsaugen so lange ausüben, bis sie überladen hinfallen in Offiziersuniform balb tot prügeln zu lassen! Der„ militärische Rodomontaden der heutigen Junker über ihre Vorfahren von Jena und zerplatzen.„ Sie find gefühllos gegen alle anderen Dienst für den Fremden" aber bestand einfach darin, daß die austobt. Eindrücke als den des Vollsaugens, wenn sie auch ihren gewissen Franzosen sofort nach ihrem Einzuge in Berlin die Berliner Bürger Sie erreichen damit nichts, als daß sie neuen Haß erregen Tod voraussehen; ebenso geht's jetzt unserem Adel; er saugt so bewaffneten, um in ihrer eigenen Stadt die Polizei auszuüben. gegen ihre Klasse, gegen eine Klasse, neben die gestellt die meiſten lange an dem Marke des Landes, bis er selbst darüber zugrunde und es gibt keine blutigere Satire auf die damalige, wie auf die Klaffen der Unterdrückung, die von der Weltgeschichte noch so schwarz geht und von dem Feinde abgezapft wird!" Da dieser nichtswürdige heutige Junterherrschaft in Preußen, als daß im Jahre 1906 der gemalt werden mögen, doch die entschiedene Tendenz verraten, ins Stand die Führerstellen in der Armee hatte, so muß er auch die Berliner Bürgerschaft noch immer vorenthalten wird, was ihr die Weißliche zu schimmern. Hauptschuld an der Niederlage tragen. Die zurüdfehrenden Ge- französischen Eroberer vor hundert Jahren sofort gewährten. Freilich meinen schrien alle: wir sind verraten und verkauft worden, die die Franzosen wußten, daß sie als Befreier kamen, Offiziere waren alle hinter der Front." Ganz anders die Bürger: während die preußischen Junker sich immer nur als brutale Unterfie dachten wahrhaft patriotisch! Wie hätte in der Brust derer, die drücker empfinden, und gewiß mit allem historischen Rechte. fo niedrigen Standesneid hegten, Naum sein können für Pietät, Nationalstolz und Sittenstrenge. Die„ Vertrauten Briefe" und " Feuerbrände" wälzen sich im Kote und schwelgen in Boten. Sie wühlen mit wollüstigem Behagen in der Schande des Vaterlandes. Sie kriechen in hündischer Devotion vor dem Korsen und den Rotten, die in seinem Gefolge kamen." So Max Lehmann .
"
-
"
Unzweifelhaft hatte die bürgerliche Aufklärung“ und„ Humanität" mit dem altpreußischen Staate nichts zu tun. Nahezu alle ihre großen Denker und Dichter haben mit Abscheu und Entsetzen auf dieses vermaledeite, durch und durch verfaulte Gemeinwesen geblickt. Aber den französischen Eroberern gegenüber hat das preußische Bürgertum immerhin eine ungleich würdigere Zurückhaltung zu beobachten gewußt, als die Junker und der König; von den nam haften Vertretern der bürgerlichen Klasse, die vor hundert Jahren in Berlin lebten, ist nur der Historiker Johannes v. Müller in einer Weise zum Storien" übergelaufen, die sich an Würdelosigkeit mit den winselnden Briefen des Königs an Napoleon vergleichen ließ, zu geschweigen der Hunderte und Hunderte von junkerlichen Landesverrätern.
Recht der Notwehr gegenüber Militärmißhandlungen.
"
Gestern hatte sich Genosse Weber als verantwortlicher Res dakteur des Vorwärts" vor der vierten Strafkammer des Land gerichts I zu verantworten. Weber soll sich der Aufforderung zur Begehung einer strafbaren Handlung schuldig gemacht, also gegen § 111 des Strafgesetzbuchs verstoßen haben. Die Aufforderung zur Be Er hat zunächst die Farben sehr start aufgetragen; um nur gebung einer strafbaren Handlung soll enthalten sein in dem Schlußiazz gleich an den letzten Saz anzuknüpfen, so waren im„ hündischen Goldat" in Nr. 168 des„ Vorwärts" veröffentlicht ist. In dem eines Artikels, der unter der Ueberschrift:„ Ein verschwundener Kriechen" vor dem„ Korsen" in den Tagen nach Jena die Junker Artikel wird mitgeteilt: Einem Soldaten Dabrowsky in Allenstein immer voran; darin hatten sie dem Bürgertum auch nicht ein Atom fei von dem Vizefeldwebel Gorfow beim Fechten die Brust und der vorzuwerfen. Allein davon abgesehen, so irrt die ganze Zornrede darin, Arm braun und blau geschlagen worden, der Soldat habe sich desdaß sie Vorstellungen, die heute aller Welt geläufig sind, Vorbalb frant melden wollen, das habe aber der Bizefeldwebel verboten. stellungen wie„ Nationalstolz" und" Vaterlandsliebe" in eine Zeit Dennoch habe sich der Soldat frank gemeldet, er sei ins Lazarett aufzurückträgt, wo sie für alle Welt oder doch mindestens für den genommen worden, und als er nach 13 Tagen aus dem Lazarett altpreußischen Staat schlechthin nichts bedeuteten. Und nicht nur Charakteristisch für die hier behandelte Frage ist die Haltung Ablauf dieser Zeit habe der Vizefeldwebel den Soldaten wegen entlassen wurde, habe er noch eine Woche Schonung erhalten. Nach das: es war gerade das Lebensprinzip dieses in Geburtsstände ein- des größten Bürgers, des namhaftesten Vertreters von„ Aufklärung" Nichtbefolgung des Befehls, sich nicht frant zu melden, gemeldet, und geschachtelten Gemeinwesens, alles auszurotten, was etwa nach und Humanität", der damals in Berlin lebte: Johann Gottlieb der Soldat sei deswegen mit drei Tagen Mittelarrest bestraft " Nationalstolz" und" Vaterlandsliebe" aussah. Niemand hatte den Fichtes. Er hatte im Jahre 1799 erklärt:„ Es ist nichts gewisser worden! Nach Verbüßung dieser Strafe habe der Vizefeldwebel den bewaffneten Widerstand der Bevölkerung gegen die ins Land ge- als das Gewisseste, daß, wenn nicht die Franzosen die ungeheuerste Soldaten, weil derselbe nicht rasiert war, rechts und links drungenen und das Land grausam verwüstenden Feinde so kategorisch Uebermacht erringen und in Deutschland , wenigstens in einem be- ins Gesicht geschlagen, fo daß er wiederholt mit dem verboten und so höhnisch verspottet wie der alte Friß, und es war trächtlichen Teile desselben, eine Veränderung durchsetzen, in einigen Kopf gegen den Ofen flog. Der Soldat fei seitdem ganz aus seinem Geiste gesprochen, wenn der Gouverneur von Jahren fein Mensch mehr, der dafür bekannt ist, in seinem Leben verschwunden, ihn vergeblich vergeblich gesucht, er habe haben, Berlin auf die erste Kunde von der Niederlage bei Jena die Parole einen freien Gedanken gedacht zu genommen. eine Ruhestätte fich wahrscheinlich das Leben Im Anschluß in diese Darstellung des Sachverhalts wird ausgab: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Genau so hätte der finden wird". Fichte nannte die Deutschen " Toren", für den gefragt, ob dem Kriegsminister dieser Fall bekannt sei, ob gegen den " große König" nicht nur gesprochen, sondern genau so hat er oft Fall, daß fie das Joch des französischen Weltbespoten abwürfen, um Bigefeldwebel ein Strafverfahren beabsichtigt fei, ob der Kriegsminister genug gesprochen, speziell auch wenn im siebenjährigenjährigen Kriege fich wieder das Joch eines deutschen Teildespoten aufzuladen; er die Arreststrafe des verschwundenen Soldaten billige. Weiter sagt Berlin von feindlichen Einfällen bedroht wurde. Wo nun mit einem meinte, wenn man nicht im Auge behielte, was Deutschland zu der Artikel, der Kriegsminister müsse doch dafür sorgen, daß die Male der„ Nationalstolz" und die„ Vaterlandsliebe" herkommen werden habe, so läge nicht so viel daran, ob ein franzöfifcher Soldaten auf das Recht der Notwehr gegenüber Weißhandlungen sollten, als der altpreußische Staat unter der Last seiner Sünden Marschall, wie Bernadotte , an dem wenigstens früher begeisternde hingewiesen werden und daß den Soldaten ein wirkliches Beschwerdezusammenbrach, ist wirklich nicht zu erkennen, und wenn man es Bilder der Freiheit vorübergezogen sind, oder ein deutscher, auf- recht eingeräumt werde. Der Artikel schließt mit den Worten: bom heutigen Standpunkte aus als„ unschön" empfinden mag, daß geblasener Edelmann ohne Sitten und mit Roheit und frechem desertiert sein oder sich ein Leid zugefügt haben Mag der arme gequälte Soldat, dessen Leiden wir schilderten, Bürger und Bauern nach der Schlacht bei Jena keineswegs um die be- Uebermute über einen Teil von Deutschland gebiete". Diese Auf- Unglüd trägt unser militärisches System, in dem der untere Soldat fiegte„ Nation" und das zertretene„ Vaterland" trauerten, sondern nur flärung" und" Humanität“ mag denn den heutigen Junkern unsanft sich rechtlos achtet. Verständlich, aber bedauerlich ist es, wenn ein die froh aufatmende Empfindung hatten, von einer greulichen Land- genug in die Ohren flingen. Soldat, um der Rechtlosigkeit, den Beinigungen und ferneren plage befreit zu sein, so trägt die Schuld daran einzig und allein das Aber derselbe Fichte hat mehr zur Entwickelung der nationalen Brutalisierung seiner Menschenwürde zu entgehen, sich das Leben König und das Junkertum. Sie hatten es danach getrieben, und Gesinnung getan als fämtliche preußischen Junker und Könige nimmt. Noch mehr zu bedauern freilich ist, daß ein Soldat, wenn es ist gar kein Anlaß zu pathetischen Zornreden oder auch nur zu zusammengenommen. Während die französischen Trommeln durch er zu solchem Schritt greift, nicht vorher einen oder einige seiner tragischen Sentimentalitäten, sondern es ist nur eine Sache der ein- die Straßen Berlins wirbelten und die preußischen Junker mit Beiniger auf seine Reise mitnimmt. fachsten Logit, wenn die Ernte den herrschenden Klassen ebenso bitter schmeckte, wie die Saat den beherrschten Klassen bitter ge
schmeckt hatte.
"
er sich selbst den Tod säuft.
Die Vertrauten Briefe", die Feuerbrände" und die sonstige sogenannte„ Schmähliteratur", die nach der Niederlage von Jena üppig ins Kraut schoß, enthält viel Uebertreibung, aber noch viel mehr Wahrheit. Nichts konnte treffender sein, als der Vergleich des Adels mit dem Blutegel, der sich vollsaugt, unbekümmert darum, ob Und diese Pamphlete waren feineswegs, oder doch keineswegs allein, von niedrigem Standesneid" diftiert: ein Haupt der Pamphletisten war ein Kriegsrat v. Coelln, der als ehrenwerter Beamte sich den gemeinen Diebstählen wider setzt hatte, die königliche Günstlinge nach der Vernichtung Bolens am polnischen Staats- und Kirchengut begingen, und der deshalb die schwerste Unbill zu ertragen gehabt hatte; es ist begreiflich, daß dieser gepeinigte Mann nicht fein säuberlich mit einer Klaffe umsprang, die ihn um Ehre und Existenz gebracht hatte, weil er reine Hände besaß und deshalb auf diebische Junkerfinger geklopft
hatte.
man habe
ant
dem Artikel
Schuld an dem
beginnt. In
Jemand,
feigen Ränken und Schwänken die Acht Napoleons auf den preußischen der mit den Worten:„ Noch mehr zu bedauern" Unter Anklage stand lediglich der allerletzte Satz des Artikels, Reformminister Stein herabzuziehen suchten und auch wirklich herab- diesem Saß soll die strafbare Aufforderung zur Begehung einer zogen, hielt Fichte seine mächtigen Reden an die deutsche Nation , strafbaren Handlung liegen. freilich nicht um den altpreußischen Staat aus dem Grabe der Schande 23eber, zur Aeußerung auf die Anklage aufgefordert, sagte, wieder zu erwecken, sondern als glorreicher Stämpfer für ein wahr- er fei erstaunt gewesen, daß er wegen des Artikels überhaupt haftes Reich des Rechts, wie es noch nie in der Welt erschienen ist, angeflagt worden sei. Zunächst habe er geglaubt, die Anklage weil die in dem Artikel in aller Begeisterung für Freiheit des Bürgers, die wir in der alten fei erhoben, dargestellten TatWelt erbliden, ohne Aufopferung der Mehrzahl der Menschen als Slaven, aber noch größer geworden, als er fah, daß es nur der fachen nicht zutreffend sein sein sollten. Sein Erstaunen sei ohne welche die alten Staaten nicht bestehen konnten: für Freiheit, legte Saß ist, auf den sich die Anklage gründet. gegründet auf Gleichheit alles dessen, was Menschengesicht trägt der so mißhandelt werde, wie im vorliegenden Falle der Golbat wäre der preußische Staat an diesem„ Geist der Zeit" untergegangen, Dabrowsky und dem jeder Weg, zu seinem Rechte zu kommen, abwelch unermeßliches Glück für die deutsche Nation! Aber das deutsche geschnitten sei, fönne sich eben nicht anders helfen als durch Notwehr. Bürgertum war in seiner Masse noch zu schwach, um sich auf die Wenn ein Offizier mißhandelt werden sollte, der würde doch Gedankenhöhe eines Fichte zu erheben; die Saat, die dieser große fofort den Degen ziehen und seinen Angreifer niederstechen, und das Denter gestreut hatte, schoß nur in die Halme, um mit Eidbruch und werde man begreiflich finden. Liegt es anderen Soldaten gegen Lug und Trug von König- und Junkertum geerntet zu werden; fein Träger des vornehmsten Rodes" ungestraft beleidigen lassen. über anders? Nach einer bekannten Aeußerung solle fich ja man weiß, wie schamlos nach dem Siege über den auswärtigen Auch sei ja den Soldaten zur Pflicht gemacht worden, sich zu Feind die Versprechungen gebrochen worden sind, die in der Stunde wehren, wenn des Königs Rod" angegriffen werde. Nach dem der Not der bürgerlichen und bäuerlichen Klaffe gegeben worden Gesez hätten zweifellos auch die Soldaten den Mißhandlungen
waren,
"
"
-
-
bertrete er
durch Borgesetzte gegenüber das Recht der Notwehr. Diesem GeSich selbst als ein seidenes Tuch herauszustreichen, hatte das danken habe der Schluß des Artikels Ausdruck gegeben. Es werde damalige Bürgertum freilich keinen begründeten Anlaß. Die ein. Summa Summarum gibt es keine albernere Vorstellung, als bedauert, daß der mißhandelte Soldat sich das Leben nimmt, es fache Tatsache, daß es die scheußlichen Quälereien des Juntertums daß die gaunernden und wuchernden, die fuchtelnden und prügelnden nicht, was ja in solcher Lage wie der des Soldaten Dabrowsky, be werde aber auch bedauert, daß, wenn er diesen Schritt tut, er jahrzehntelang geduldig ertragen hatte, war ein durchschlagender Be- Junker von Jena an der Aufklärung" und" Humanität" umgekommen greiflich und erklärlich wäre, er vorher seinem Beiniger gegenüber weis dafür, wie sehr es ihm noch an innerer Straft gebrach. fein sollen, von der sie so viel wußten, wie der menschenfressende Notwehr übt. Diese Auffassung fagte Weber So konnte es auch nicht mit stolzem Selbstbewußtsein dem aus- Wilde von der Kunst des Lesens und Schreibens. Man stellt aber auch heute noch. Gine Aufforderung an die Soldaten, vorwärtigen Feinde entgegen treten. In der Berliner Bürgerschaft ist die Dinge vom Kopfe wieder auf die Füße, wenn man gegen die kommenden Falles in diesem Sinne zu handeln, enthalte der unter bor hundert Jahren manches vorgekommen, was man hündische bürgerliche Aufklärung“ und„ Humanität" den Vorwurf erhebt, mit Anklage stehende Saß nicht. Wie stelle man sich denn die Sachlage Devotion" vor dem„ Storsen" nennen mag, wenn man anders nur den preußischen Junkern nicht ganz anders umgesprungen zu sein, bor? Ein Soldat, wenn er mal in solche Lage tommt wie nicht bergißt hinzuzufügen, daß sie in dieser Beziehung vom als sie tatsächlich umgesprungen ist. Das ist ihre historische Sünde, Dabrowsky, erinnert sich des Artikels, der am 22. Juli im preußischen Junfertum nach Qualität und Quantität hundertfach deren sich die Aufklärung" und" Humanität" freilich nicht wieder Selbstmord, aber er empfiehlt Notwehr; nun wirst du also erst den Vorwärts" gestanden hat und sagt nun: Der Artikel bedauert zwar übertroffen wurde. schuldig machen werden. Denn heute steht hinter ihnen nicht eine schlagenden Vorgesezten in Notwehr niederhauen und dann, weil Heinrich v. Kleist, selbst ein märkischer Junker, schildert in seinen schwächliche Bürgerklasse, über die nur einzelne Gedankenriesen Notwehr doch vielleicht nicht vom Gericht anerkannt wird, dich selbst grimmigen Satiren auf die Kriecherei vor dem Feinde als Schuldige in emporragen, sondern eine feste und unerschütterliche Bhalang, an morden, wiewohl das der Vorwärts" nicht billigt. Und so soll erster Reihe einen Offizier, in zweiter ein Edelfräulein, erst in dritter der aller Junkerverrat spurlos zerstäubt, das flassenbewußte ein Soldat, wenn er geprügelt wird, argumentieren? Man darf einen Bürgermeister. General v. d. Golz an seinem Teile, der in Proletariat, dessen Reihen von Jahr zu Jahr stärker anschwellen doch nicht aus dem Artikel ein paar Worte aus dem Zusammenhang seiner diden Tendenzschrift die Sünden des Adels so fein zu ver- und damit den endlichen Untergang des preußischen Junkertums von tuschen weiß, hat die Berliner Zeitungen aus dem November und Jahr zu Jahr näher rücken. Das dunkle Bewußtsein dieser Tatsache lebt denn auch in den Dezember 1806 bis aufs letzte Pünktchen durchstudiert, um Bürgerfeigheit und Bürgerverrat zu entdecken, doch besonders reich ist seine Schriften, die von den heutigen Gamaschenknöpfen und KommißAusbeute auch nicht. So hatte das russische Regierungsblatt am stiefelern zu Ehren ihrer Ahnen von 1806 veröffentlicht worden sind. 16. November erklärt, alle Preußen wünschten die Fortsetzung des Unter allen angeblichen„ Ursachen" von Jena flößt dem General
"
Der Verteidiger, Rechtsanwalt Rosenfeld, stellte mehrere Dabrowsky über die Wahrheit der im Artikel angeführten Tatsachen. Beweisanträge. Er beantragte die Vernehmung des Soldaten Ferner beantragte der Verteidiger die Vernehmung des Kriegsministers v. Einem darüber, daß trante Soldaten ver pflichtet sind, sich krank zu melden; ferner, daß den Soldaten