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Nr. 264. 23. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sontag, 1. November 1906.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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Brennmaterialienverteuerung die Preise der Produkte heraufzusetzen. zeugmaschinen gegen die gleiche Zeit 1903 um fast das Vierfache, die Da sie den Bedarf an Kohlen und Kots aus eigenen Anlagen decken, Ausfuhr um nicht ganz das Doppelte gestiegen. Gegen das Vorjahr wird durch eine Kohlenverteuerung ihr eigenes Kostenkonto gar nicht ist die Einfuhr um rund 26 000 Doppelzentner von 39 549 auf Doppelzentner gestiegen, die Ausfuhr weist bei höher belastet, nur für Hausbrand und für Konsumenten von Jn- 65 538 Berlin, 10. November 1906. von 300 692 Doppelzentner ein Plus dustriekohlen, die nicht eigene Gruben besigen, erhöhen sich die einer Gesamtmenge Verteuerung der Brennmaterialien. Neue Fusion. Maschinen- Selbstkosten. Für einen Teil von ihnen wird die Sache noch von rund 60 000 Doppelzentner auf. In der Einfuhr steht Außenhandel. Chemische Industrie. Getreidemarkt. Roh- Amerika mit 45 033 Doppelzentner hervorragend an erster Stelle. schlimmer durch Verteuerung der übrigen Rohmaterialien Zu den Sorgen über die Lage des Geldmarktes, die stark genug eisen, Halbzeug Obwohl Roheisen- und Kohlenmarktpreis die Die Zunahme gegen das Vorjahr beträgt 20 603 Doppelzentner. waren, trog der verschiedensten Hausieversuche, die Börse zu einer Erzeugungskosten der hauptsächlich in Betracht kommenden Kombi- Unsere Gesamtausfuhrziffer ist beeinträchtigt durch den Rückgang des Während wir z. B. in den ersten drei starken Reserve zu veranlassen, tritt jezt die über Erwarten fräftige nationsbetriebe gar nicht berühren, nehmen diese die höheren Exportes nach Rußland . Breissteigerung für Brennmaterialien. Nach den verschiedenen Materialpreise doch zum Anlaß von Preisaufschlägen auf Halbzeug. Quartalen 1905 nach dort 40 505 Doppelzentner ausführten, ist für Boranzeigen konnte man ja auf eine mäßige Erhöhung der Für Blöcke und Knüppel kommen die heutigen Preise denen von 1900 die gleiche Zeit 1906 eine Menge von nur 27 816 Doppelzentner Breise gefaßt sein, aber das Syndikat hat mit seinen neuen ichon bedenklich nahe, während die Preise für Blech- und Drahtstifte erzielt worden. Und diese Menge entfällt in der Hauptsache auf die Richtpreisen selbst die schlimmsten Erwartungen übertroffen. Die sich ziemlich tief unter dem damaligen Stand halten. Nur für Stab- lezten Monate. Erhöhungen schwanken für Kohlen zwischen 4 bis 16 Prozent, eisen und Walzdraht ist die Spannung zwischen Materialkosten und Nach einer Zusammenstellung des Vereins zur Wahrung der für Sots zwischen 11,8 bis 40 Prozent und für Briketts zwischen Berkaufspreis nicht mehr sehr weit von der damaligen Distanz ent- Interessen der chemischen Industrie Deutschlands " erbrachten für das 6,2 bis 8 Proz. Koblen und Koks wurden um 1-2,50 M. pro Tonne fernt. Die neuen Kohlenpreise, denen sich bald erhöhte Halbzeug- legte Geschäftsjahr 142 Gesellschaften mit einem eingezahlten Kapital verteuert, Brifetts um 75 Bf. bis 1 M. Ausgerechnet sofort nach preise zugefellen werden, stören das Verhältnis wieder. Lassen die von 460 Mill. Mart, 84 Mill. Mark Obligationen und 142 Mill. dem die Verwaltungen der Gruben die Forderungen der Berg- gemischten Werke, welche ja auch die Festsetzung der Preise für Mark offener Reserven, insgesamt an Dividenden und Zinsen arbeiter abgelehnt haben, beschließt das Kohlensyndikat eine Preis- Fertigerzeugnisse mehr oder minder bestimmen. ein weiteres An- 69,5 Mill. Mark oder im Durchschnitt auf das ganze investierte herauffezung, die überall verbitternd und aufreizend wirken muß. ziehen dieser nicht zu, weil sie befürchten müssen, eventuell schnell Stapital 10,12 Broz. gegen 9,52 oz. im Vorjahre. Die chemische Und während die Arbeiter von den Zechen mit der tröstlichen einen Konjunkturumschwung herbeizuführen, dann belasten die neuen Industrie wirft für das Kapital reiche Erträge ab, dagegen sind die Versicherung abgespeist werden, durch energische Vorstellung bei der Preisaufschläge für Rohmaterialien lediglich die reinen Werke. Arbeitsverhältnisse im allgemeinen sehr unbefriedigend. Die Tätig­Regierung folle auf eine Erleichterung der Fleisch resp. Vieheinfuhr Finden diefe aber in erhöhten Verkaufspreisen einen Ausgleich für feit in den chemischen Betrieben ist allgemein äußerst gesundheits­hingewirkt und damit eine Verbilligung des Fleisches herbeigeführt die Belastung, dann haben sie noch nichts gewonnen, die Beute schädlich, da man aber in der Hauptsache mit ungelernten Arbeitern auskommt, bleiben die Löhne bei langen Arbeitszeiten gedrückt. In werden, geben die Syndikatsherren den Junkern ein Argument in fällt allein den Kohlenkönigen und den gemischten Werken zu. die Hände, das sie gegen Maßnahmen ausspielen können, die auf Diese Verhältnisse müssen naturgemäß die Konzentrations - der chemischen Industrie zeigt sich recht sinnenfällig die Harmonie eine Fleischverbilligung hinzielen. Geradezu wie Hohn flingt es, bestrebungen fördern. Und wenn nicht alle Anzeichen trügen, steht zwischen Kapital und Arbeit. E3 wenn die Kohlenkönige der neuen Preisherauffezung folgende Be- die Bildung eines neuen Montantrustes unmittelbar bevor. Am Weizenmarkt find anscheinend die Haussiers eifrig an der gründung voraufschicken: Die Erhöhung, welche die neuen Richtpreise handelt sich um die Vereinigung zwischen der Harpener Bergwerks- Arbeit. Jedenfalls ist in Amerika das Angebot ziemlich schwach, die mit sich bringen, rechtfertigt sich aus der andauernd erheblichen gesellschaft und der Rombacher Hütte. Die Vorbereitung zu der Händler halten zurück. Angeblich soll für Argentinien troß Erweite­Steigerung der Selbstkosten der Zechen, für die ein Ausgleich in den Fusion kann in der wechselseitigen Uebernahme bon rung der Anbaufläche eine beträchtliche Minderernte zu erwarten heutigen Preisen nicht gegeben ist. Direktoren der einen Gesellschaft in den Aufsichtsrat der sein. In Deutschland litt der Verkehr unter dem teilweisen Versagen Nachdem man die Bergarbeiter mit den Lohnforderungen zurück- anderen erblicken. Die Fusion zwischen Rombach und der Transportmittel. Der Eingang über Hamburg ist im Dftober gewiesen hat und angesichts der glänzenden Geschäftsabschlüsse für Harpen wird ein Gebilde schaffen, welches den Montantrust Gelsen- bei Weizen und Roggen gegen Oftober 1905 erheblich zurück­bas legte Jahr und der weiter gestiegenen Betriebsergebnisse in den firchen- Schalte- Rote Erde noch überragt. In der Kohlenproduktion gegangen, in Gerste und Mais gestiegen. Die Vergleichszahlen sind ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres, muß die obige Be- würden die beiden Riesen sich ziemlich die Wage halten, dagegen die folgenden: gründung die Junker ja geradezu aufstacheln, sich selbst in der Be- überragt Nombach den Aachener Hütten- Aftienverein in der gehrlichkeit auch nicht den geringsten Zwang anzutun. Die An- schweren Hüttenindustrie, wie die Beteiligungsziffer beim Stahl­gelegenheit hat aber noch eine andere ernste Seite. Bisher hat man verband ergibt. Danach find angeschlossen immer gegen Warnungen vor Preisüberspannung mit dem Einwand operiert, von den Preisen, die der Krise von 1900 voraufgingen, sei man noch weit entfernt. Mit den jetzt festgesezten Preisen hat man aber bei der Kotskohle den damaligen Preis um 1,75 M. überschritten. Und auch mit dem Roheisenpreis ist man über den Preisstand von 1900 fchon weit hinaus und nahe an In Produkten A hat die Rombacher Hütte überhaupt die größte den Saß angekommen, der damals erst nach Hereinbruch der Krise Beteiligungsziffer, das ihr zunächst folgende Unternehmen ist Krupp auf Grund langfristiger Verträge zur Geltung fam und dadurch die mit 402 080 Tonnen Beteiligung. Und das Schwergewicht bei den Lage weiter ungünstig beeinflußte. Und jetzt auch wieder arbeitet Rombacher Werken liegt in der Herstellung von Halbzeug. Hierin das Roheisensyndikat in derselben Richtung. Wie berichtet wird, ist Rombach dem Stahlverband mit einer Beteiligung von 275 453 verlangt das Syndikat nicht nur für Zusagkäufe pro II. Jahres- Tonnen oder 14 Prozent der Gesamtproduktion sämtlicher Werke an viertel 1907 die letthin beschlossenen Preisaufschläge, es drängt geschlossen. Die nächst höchste Beteiligungsziffer in Halbzeug hat auch zu Abschlüssen für das ganze nächste Jahr auf Grundlage der Lothr. H.-V. Kuuttingen mit 177 842 Tonnen, dann folgt Krupp der höchsten Preise. Das sind Erscheinungen, die verteufelt viel mit 164 854 Tonnen; der Aachener Hütten- Verein steht mit 97 915 Aehnlichkeit haben mit denen, die der leßten Strise unmittelbar Tonnen erst an siebenter Stelle. In den beiden wichtigen Artikeln: vorauf gingen. Und auch die Börse, die zunächst in den Aufschlägen Kohlen und Halbzeug würde der neue Montanriese an erster Stelle des Syndikats ein günstiges Prognostikon für die Dauer der in Deutschland , ja in dieser Kombination an erster Stelle der Welt Konjunktur erblickte, befehrte fich schnell zu einer anderen Auffassung. stehen. Man kann der Befürchtung sich nicht erwehren, daß das Wirtschafts - Die gesteigerte Produktionstätigkeit kommt naturgemäß auch in bild schnell ein anderes Gesicht bekommen kann, wenn die ver- vermehrter Berwendung von Maschinen in Erscheinung. Die arbeitende Industrie in derselben Weise mit Preisherauffezungen Maschinenindustrie in Deutschland wird in ihrer Entwickelung durch nachfolgt. Und das wird geschehen, oder aber die reinen Werte die Zoll- und Syndikatspolitit eher gehemmt als gefördert. In den haben die Zeche zu bezahlen. Für die meisten gemischten Betriebe ersten neun Monaten dieses Jahres ist nach einer Aufstellung des liegt nämlich gar fein zwingender Anlaß vor, wegen der Vereins deutscher Werkzeugmaschinenfabriken die Einfuhr von Werks

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Weizen Roggen Gerste Mais

t

t

t

1905

1906

56 881 38 088

30 341 15 079

41 210 119 508

43 008

49 596

Die sichtbaren Weizenweltbestände waren aber bedeutend größer als im Vormonat und zu der gleichen Zeit des Vorjahres. Es wurden nämlich ermittelt in 1000 Quarters Europa

zusammen Amerifa u. Argentinien zus.

1. Nov. 1905 1. Dft. 1906 1. Nov. 1906

8040 6925

8690 7640

9200

8985

14 965

16 330

18 185

Insgesamt Die Verschiffungen nach Europa find gering, angeblich soll die amerikanische Frühjahrweizenernte überhaupt überschäßt sein. Nach den bisherigen Abfuhren wird die Ausfuhr Amerifas für dieses Jahr auf noch nicht 20 Millionen Quarters Weizen geschäßt, während die früheren Kalkulationen auf 30 bis 35 Millionen Quarters hinauf­reichten. Wie sich die Verhältnisse am Getreidemarkt gestalten werden, läßt sich noch nicht absehen. Daß die hohen Fleischpreise durch starkes Herabgehen der Getreidepreise etwas in ihrer Wirkung gemildert werden, dafür ist aber Aussicht nicht vorhanden. D.

Meter, bet

Wasserstand am 10. November. Elbe bei Auffig Dresden 1,40 Meter, bei Magdeburg +1,03 Meter. Unstrut bei Straußfurt - Weter. Neißca - Dder bei Ratibor +0,96 Meter. mündung+ 1,28 Meter. Dder bei Brieg +1,72 Meter. Oder bei Breslau Unterpegel 1,42 Meter.

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