Dritter Wahlkreis. In den A r m i n h a l l e n referierte RsichStagSabgeordneter K. P i n k a u- Leipzig. Er sprach vor einer von zirka 1000 Personen besuchten Versammlung, die um 8� Uhr polizeilich abgesperrt wurde. Ter Referent schilderte in drastischen Worten die Lebensverhältnisse im sächsischen Gebiete zum Vergleich der übrigen Staaten Deutsch - lands. Von besonderem Eindruck war der Hinweis auf die unge- bcure Bereicherung der Grotzgrundbesitzer bei Verlauf der Güter. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. 'Die Versammlung bei Möhring im„Märkischen Hof" wurde schon vor Beginn abgesperrt, so daß eine große Zahl der Besucher umkehren mußte. Hier referierte unter großem Beifall der Genosse Reichstagsabgeordneter Heine vor zirka 700 Per- sonen. Zahlreiche Frauen waren anwesend, dieselben gaben dem Referenten durch Zwischenrufe ihre Zustimmung. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Die Versammlung im Gewerkschaftshaus, um 8� Uhr abgesperrt, und von zirka 1500 Personen besucht, hörte ein Referat des Genossen Molkenbuhr. Trotz der durch die Ueberfüllung des Saales hervorgerufenen hohen Tempe- ratur folgte die Kopf an Kopf dicht gedrängte Menge in muster- hafter Ruhe den interessanten Ausführungen. Zum Schluß forderte Redner zum Anschluß an die Parteiorganisation auf, um stark genug zu sein, endlich die Macht der Junkerpartei zu brechen und erträg- liche Verhältnisse für die Arbeiterschaft zu erobern.(Brausender Beifall.) Die Resolution fand einstimmige Annahme. Vierter Wahlkreis. Bei Keller in der Koppenstraße referierte Genosse Singer. Die Versammlung war um VU Uhr polizeilich abgesperrt. Der Saal sowie die Galerie waren bis auf den letzten Platz gefüllt. An» ivesend waren 3000 bis 4000 Personen. Auf der Straße warteten Tausende auf Einlaß. Die Polizei, die in Kompagniestärke erschien, fand selbstverständlich keinen Anlaß zum Einschreiten. Gen. Singer kritisierte in scharfer Weise das Verhalten des Minister P o d b i e l s k i zu der Fleischteuerung sowie die Stellung zu der Firma T i p p e l s t i r ch u. C o. Er wies dann durch Zahlen nach, wie es die Junker der- standen haben, in den letzten zehn Jahren die Fleischpreise um das Doppelte zu erhöhen. Diese Teuerung kann nur durch Oeffnen der Grenzen und Aufheben der Fleischzölle behoben werden. Die Re- soültion wurde ein st immig angenommen. Die Versammlung bei L i t f i n in der Memeler Straße wurde schon um 7�. Uhr wegen Ueberfüllung abgesperrt, obgleich Tische und Stühle aus dem Saale entfernt waren. Ungefähr 1000 Personen füllten den Saal und verschiedene Hunderte mußten wieder um- kehren. Das Referat des Genossen Förster, welches des öfteren von stürmischen Beifallskundgebungen unterbrochen wurde, fand lebhaften Beifall. Die Versammlungsbesucher mußten, da die Stühle entfernt waren, zirka 2 Stunden stehend, den Vortrag an- hören. Im„Elysium" in der Lanbsberger Allee waren sämtliche Tische und Stühle aus dem Saale entfernt. Kopf an Kopf gedrängt stand die Menge in einer Anzahl von 2500 Personen. Bereits um fh8 Uhr mußte der Saal polizeilich gesperrt werden. Die Später- kommenden gingen in dichten Scharen auf und ab. Das Referat hatte Genosse Maurenbrecher übernommen, der sich seiner Aufgabe in trefflicher Weise erledigte. In der Diskussion iprach ein Herr Wolf aus Hirschbcrg, anscheinend ein Sendapostel des Reichsverbandes, der mit seinen nicht das Thema berührenden Ausführungen die Geduld der Zuhörer mißbrauchte. In seinen Schlußausführungen führte der Referent diesen Herrn aufs treff» lichstc ab. Der Andrang nach der Drachenburg war ein derartig gewaltiger, daß der Saal kurz nach 7 Uhr polizeilich gesperrt wurde. Etwa 2000 Personen fanden keinen Einlaß. Hier hatte G r u n w a l d das Referat übernommen, der in scharfen Worten die Volksfeindlichkeit der herrschenden Klassen und ihre Stellung zu der Fleischnot und dem Zollwucher darlegte. Die Versammlung in„Sanssouci " war schon lange vor Beginn derselben abgesperrt worden; Tausende von Personen liattcn daher keinen Einlaß finden können. Zahlreich waren die Frauen in der Versammlung anwesend; ein glänzendes Zeugnis ihres Interesses an der allgemeinen Verteuerung der Lebensmittel. Genosse H a a s e referierte über das Thema in zündender Rede. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Fünfter Wahlkreis. Die in den„M u s i k e r- Sä l e n" einberufene Versammlung wurde um 8� Uhr polizeilich abgesperrt. Ein starkes Polizei- aufgebot achtete scharf darauf, daß nicht einer von den mehreren Hundert von der Absperrung Betroffenen durch irgend einen Seitengang Eingang in den Versammlungssaal finde. Weit über 1500 Besucher- folgten aufmerksam den Ausführungen des Ge- nassen A. Bebel, der hier als Referent erschienen war. Den treffenden Worten, durch welche der Referent die Zustände Preußen-Deutschlands scharf geißelte, wurde stürmischer Beifall ge- zollt. Die den Versammelten durch den Referenten vorgelegte Re- solution fand einstimmige Annahme. Eine Diskussion fand nicht statt. Im Schweizergarten war kurz nach 8 Uhr sowohl der geräumige Saal wie die Nebenräume von einer dichtgedrängten. etwa 2000köpfigen Menge, darunter zahlreiche Frauen, gefüllt und wurde polizeilich abgeiperrt. Referent war Genosse Robert Schmidt. In sarkastischer Rede beleuchtete er zunächst die zoll- politischen und sonstigen, insbesondere finanziellen Machenschaften des nunmehr endlich gegangenen agrarischen Vertrauensmannes Viktor v. Podbielsii. Die Grenzsperren für Schlachtvieh wie über- Haupt die ganze volksfeindliche, ausbeuterische gegenwärtige Reichs- Politik zog der Redner in den Kreis seiner Betrachtungen, wie häufige lebhafte Zustimmungen zeigten, in völliger Ueberein- stimnzung mit der ganzen Versammlung, welche insbesondere der rücksichtslosen Nacktzeichnung der herrschenden, verlogenen, re- aktionären Sippe stürmisch Beifall zollte. Sechster Wahlkreis. Die Versammlung in H e n s e l s F e st s ä l e n in der In- balidcnstraße wurde um �8 Uhr polizeilich gesperrt. Nur der kleinere Teil der Anströmenden konnte Einlaß erhalten, um die Ausführungen des Genossen Goldberg zu hören. So gestaltete sich die Versammlung zu einer wirksamen Demonstration gegen Fleischwucher und VolkSausbeutung. Die„Berolina-Festsäle" wurden bereits kurz nach 7 Uhr polizeilich abgesperrt. Nachdem Tische und Stühle entfernt wurden, waren ungefähr 700 Personen anwesend. Hunderte mutzten wieder umkehren. Der Referent W i l k e geißelte in oft von großem Beifall begleiteten Vortrag das preußische Junkertum. Nun ist es genug— fort mit dem Zollwucher— öffnet die Grenzen! schloß er. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Die in Schulz' Festsälen, Belforterstraße. tagende Volks- uersammlung wurde bereits kurz nach 8 Uhr polizeilich abgesperrt, Die dicht gedrängte Menge, unter der das weibliche Element sehr stark vertreten war, lauschte mit großer Spannung den Ausführungen des Genossen Th. Fischer. Brausender Beifall lohnte den Redner. Die vorgelegte Resolution wird einstimmig angenommen. In Wernaus Festsälen in der Schwedterstraße referierte Genosse K ü h n- Langenbielau. Die Versammlung war um 7'h Uhr vollständig überfüllt, so daß Tische und Stuhle entfernt werden mußten. Sämtliche Nebenräume waren vollständig besetzt, so daß hunderte keinen Einlaß fanden. Die Versammlung war von zirka 1000 Personen besucht, die dem markigen Vortrage des Referenten mit großer Aufmerksamkeit folgten. Gegner meldeten sich nicht zum Wort, trotz mehrmaliger Aufforderung seitens des Vorsitzenden. Der Kösliner Hof wurde ebenfalls polizeilich abgesperrt. lieber 1000 Personen konnten keinen Einlaß finden. Im Saal waren 2400 Anwesende, die Mann an Mann standen, um den Aus- führungen des Genossen Bernhard B r u n s zu lauschen, der, unter- hrochen von brausendem Beifall, sich in vorzüglicher Weise seiner Aufgabe entledigte. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Die Versammlung, welche in Schirms Salon in der Bad- straße stattfand, mußte kurz nach 71h Uhr bereits abgesperrt werden, weil der große Raum sich als zu klein erwies. Stehend hörten die Erschienenen, unter denen zat'wse Frauen waren, die Rede des Genossen Ledebour an, da Tische und Stühle aus dem Saale entfernt waren. Auf der Straße wogte stundenlang eine große Menschenmenge auf und ab; es war die Masse derer, die keinen Einlaß mehr gefunden hatten. Die Versammlung in den Germania -Sälen wurde, wie viele der anderen, schon um 71/4 Uhr polizeilich abgesperrt. Viele Hunderte fanden keinen Einlaß. Der Referent, Genosse Adolf Hoffmann , geißelte in wuchtiger Weise die schamlose Aus- beutung des Volkes durch die Junkerfippe. Die Versammlung war ein so imposanter Protest gegen die Maßnahmen der Regierung, daß sie den Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird. Die Versammlung in der Kronen-Brauerei wurde um 1h8 Uhr polizeilich abgesperrt. Galerie und Saal waren bis zum letzten Platz gefüllt. Tausende mußten draußen bleiben. Referent Genosse Dr. Gradnauer schilderte in seinem ändert- halbstündigen Vortrage an der Hand trefflichen Materials, bis zu welchen enormen Preisen die Lebensmittel durch die Zölle und Grenzsperren gestiegen sind, und erntete von der auch zahlreich von Frauen besuchten Versammlung reichen Beifall. In der Dis- kussion richtete die Genossin Wulff an die anwesenden Frauen noch ermahnende Worte in betreff der Organisationen der Frauen. Die Resolution fand einstimmige Annahme. AdlerShof . Der Saal war überfüllt. Der Referent Genosse D u p o n t fand reichen Beifall. Die Resolution wurde mit Be- geisterung angenommen. Baumschulenweg. Eine von über 450 Personen besuchte Ver- sammlung protestierte in Speers Festsälcn gegen den Fleisch- und Brotwucher. Reichstaasabgeordneter Stolle geißelte in ein- gehender Weise die Politik der Regierung und die Unersättlichkeit der Agrarier. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. In Treptow war die Versammlung überfüllt. 530 Personen füllten den Saal des„Feldschlößchens" in der Elsenstraße, welches auf Rixdorfer Gebiet liegt. Die Tische mußten entfernt werden, um die Besucher, welche zum großen Teil aus Frauen bestanden, zu fassen. Der Referent, Genosse E b e r t, ging in scharf pointierter Rede von Fleisch- und Brotwucherern zu Leibe, geißelte die Hans Tampf-Politik Bülows. die Marinepolitik und forderte zu tat- kräftiger Mitarbeit in den Gewerkschaften und Wahlvereinen auf. Die Resolution gelangte einstimmig zur Annahme. Charlottenburg . Die Versammlung im„Volkshause" zu Char- lottenburg war von zirka 2000 Personen besucht und polizeilich ab- gesperrt. Hunderte von Frauen und Männern, welche herbeigeströmt waren, fanden keinen Einlaß. Das Referat hatte Reichstags abgeordneter Genosse Meist übernommen und löste in einer l'/zstündigen Rede diese seine Aufgabe in sehr befriedigender Weise unter großem Beifall der Anwesenden. Die Resolution wurde ein- stimmig angenommen. Charlottenburg . Die Versammlung in den Schulzschen Festsälen in der Kaiser Friedrichstr. 24 war um 8 Uhr schon über- füllt, so daß die Räume polizeilich abgesperrt wurden. Es waren 600 Personen anwesend, Hunderte mußten leider wieder umkehren, da auch das letzte Plätzchen trotz Entfernung von Tischen und Stühlen besetzt war. Reichstagsabgeordneter Genosse Tutzauer hielt einen äußerst interessanten Vortrag, welcher häufig von Beifallskundgebungen unterbrochen wurde. Friedenau . Vor überfüllter Versammlung im Gesellschafts- haus sprach in packender Weise Paul Hirsch - Charlottenburg . Die Resolution sand einstimmige Annahme. KönigS-Wufierhausen.(Telegraphische Meldung.) Versamm. lung von 600 Personen besucht, Resolution einstimmig angenommen. Groß- Lichterfelde . Die Teilnehmer an der Versammlung im großen Saale des„ K a i s e r h o f"— für den östlichen Ortsteil— war eine bedeutende. Unter den ungefähr 600 VersammlungS- besuchem war eine außerordentlich« Anzahl Frauen. Die Aus- führungen des Referenten Genossen Z u b e i l fanden stürmische Zu- stiinmuiig und die Resolution einstimmige Annahme. In der Dis- kusfion sprach Genosse EiSner im Sinne des Referates und über die„Machr des Zirkus Busch". Johannisthal . Hier sprach in den„Rittersälen" in stark besuchter Versammlung Benno Maaß- Berlin unter lebhaftem Beifall gegen die volksfeindliche Wucherpolitik der herrschenden Kreise. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Köpenick.(Telegraphische Meldung.) Die Versammlung war überfüllt. 1500 Personen waren anwesend. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Marienfelde . Vor einer borwiegend von ländlichen Arbeitern besuchten, stark besetzten Versammlung sprach Genosse Ritter- Berlin. Reicher Applaus lohnte den Vortragenden für seine treff- lichen Ausführungen. In der Diskussion zog Genosse Greulich die örtlichen Gutsverhältniffe an, die so recht beweisen, daß die Landwirtschaft unter den Wucherzöllen ein glänzendes Geschäft macht. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Mariendorf . Die Protestversammlung, die hier im größten Saale stattfand und sehr gut besucht war, darunter ein gut Teil Frauen, folgte den Ausführungen des Referenten Genossen H. M ü l l e r mit großem Interesse und Zustimmungskundgebungen. An der Diskussion beteiligte sich Genosse Komnick, der die Aus- führungen des Referenten vorzüglich ergänzte. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Rixdorf. In der Versammlung bei Thiel, Bergstraße, waren weit über 1500 Personen anwesend. Vor 8 Uhr mußte das Versamm- lungslokal abgesperrt werden. Nach Ansicht des Polizeiaufgebots mußten über 1000 Personen, die keinen Einlaß bekamen, umkehren. Der Referent war der Reichstagsabgeordnete N o s k e- Chemnitz. Genosse Schöpflin iReichstagsabgeordneter) ergänzte die Aus- führungen des Referenten und wandte sich hauptsächlich an die an- wesenden Frauen. Der Vorsitzende Boeske erinnerte die Versamm- lung daran, daß sie am 14. sowie am 16. d. M. bei der hier statt- findenden Stadtverordnetenwahl ihre volle Schuldigkeit tun solle. In der Versammlung bei Hoppe referierte Genosse Stück- l e n. Lange vor Beginn der Versammlung, nachdem Tische und Stühle entfernt waren, wurde der Saal polizeilich abge- sperrt. Die Anzahl der Versammlungsbesucher betrug weit über 2000 Personen, darunter viele Frauen. In seiner IlÄstündigen, mit beißender Satire vorgetragenen Rede� wird der Referent oft durch lebhaften Beifall unterbrochen. Schmargenderf. In der hier stattgefundenen Versammlung referierte die Genossin AnnaMesch vor einer Versammlung von 150 Personen. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Schöneberg . Der große Saal von Obst und die Nebenräume waren vollständig überfüllt. Sämtliche Tische und fast alle Stühle waren aus dem Saale entfernt worden, trotzdem konnten viele keinen Einlaß finden und mutzten wieder umkehren. In kernigen Worten und an drastischen Beispielen führte der Referent Genosse Koblenzer den Versammelten die daS gesamte Volk schwer schädigende Zollpolitik vor Augen. Mit großem Beifall wurden seine Ausführungen aufgenommen und fand die Resolution einstimmige Annahme. Die Versammlung im„Klubhaus, Schöneberg , Hauptstr. 5/6, wurde wegen Ueberfüllung polizeilich abgesperrt. Reichstags- abgeordneter Genosse Kunert referierte vor einer seinem Vor- trage mit spannendem Interesse folgenden Zuhörerschaft. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Tempelhof . Vor sehr gut besuchter Versammlung sprach S t r ö b e l in zirka Inständigem Vortrage. Resolution einstimmig angenommen. Wilmersdorf . Die Protestversammlung fand hier im stark überfüllten Saale des„Luisenpark " mit zirka 800 Besuchern, darunter vielen Frauen, statt. Referent, Genosse Stadtverordneter K o tz k e- Berlin, führte den Anwesenden in klarer und scharfer Weise die Folgen und Wirkungen des Wuchertarifs vor Augen, des öfteren durch entrüstete Zwischenrufe der Versammlung seine Ausführungen bestätigt erhaltend. Die verlesene Protestresolu- tion wurde einstimmig angenommen. Borsigwalde . Der Referent Reichstagsabgeordneter Fräßdorf schilderte in 1l/z stündigem Referat die Wirkungen des Zolltarifs aus die arbeitende Bevölkerung und forderte die Anwesenden zur polittschen. gewerkschaftlichen und konsumgenossenschaftlichen Organi- sation auf. ebenso zum Abonnement auf die Parteipresse. In den Wahlverein wurden 10 Genossen aufgenommen. Anwesend waren zirka 250 Personen. In Friedrichsfelde referierte Genosse H a b e r l a n d- Essen. Die Versammlung war gut besucht, besonders von Frauen. Zirka 400 Personen waren anwesend. Die Resolution wurde ange- nommen. Karlshorst . Die Versammlung im Restaurant Fürstenbad war von 120 Personen besucht. Die Anwesenden folgten mit steigen- dem Interesse den Ausführungen des Reichstagsabgeordneten L i p i n s k i. Der Redner faßte seine Darlegungen in einem scharfen Protest gegen diese Lebensmittelverteuerungspolitik zu- sammen, dem die Versammlung sich in ungeteiltem Matze anschloß. Die Resolution wurde mit großem Beifall angenommen. Lichtenberg . In den.Prachtsälen des Ostens" referierte Genosse Dr. Wey l. Der Saal wurde um 8'/z Uhr polizeilicherseits gesperrt. Anwesend waren 1500 Personen: hunderte mußten umkehren. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Die Versammlung in Lichtenberg im Schwarzen Adler war überfüllt. Das Referat hielt der Reichstagsabgeordnete S i n d e r- mann. Lautlos hörte die Versammlung den packenden Aus- führungen des Redners zu, um ihm am Schluß starken Beifall zu zollen. Die bekannte Resolution wurde einstimmig angenommen. Mit einem Hoch wurde die imposante Versammlung geschlossen. Oberschöneweide . Die Volksversammlung, in„Wilhel- m i n e n h o s" tagend, war von 1000 Personen besucht. Als Re- ferent war Parteisekretär Genosse Müller erschienen. Der- selbe erledigte in fesselnder Weise seine Aufgabe. Die Versammlung der Pankowcr Genossen fand im überfüllten Saale von Ebersbach statt. Obgleich durch Zusammenrücken Platz geschaffen wurde, mußten doch die Späterkommenden mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Bemerkenswert war daS Erscheinen einer größeren Anzahl Bürgerlicher. Hildenbrand- Stuttgart sprach unter großem Beifall. Friedrichshagen . Hier fand bereits am Sonntagnachmittag eine autbesuchte Versammlung in Conrads Festsälen statt, in der Genosse Düwell über„Fleischnot und Zollwucher".referierte. Der Vortrag wurde wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochen und am Schlüsse stürmisch applaudiert. Eine Diskussion fand nicht statt. Auch Gegner meldeten sich trotz der Aufforderung des Bor - sitzenden nicht zum Wort. In Reinickendorf sprach in einer von zirka 400 Personen be- suchten Versammlung Genosse Albrecht Fülle. Nach den treff- lichen Ausführungen des Referenten fand die Resolution begeisterte Zustimmung. Rummelsburg . Schon lange vor Beginn der Versammlung war der Saal der Witwe W e i g e l überfüllt. Obgleich Tische und Stühle entfernt wurden, mußten viele Bersammlungsbesucher wieder umkehren. Genosse V. E l m verstand eS durch feine auf statistisches Material gestützten Ausführungen den Beifall der Ver- sammlung zu finden. Seiner Aufforderung, es nicht bei der Zu- stimmung zur Resolution bewenden zu lassen, sondern auch die Tat folgen zu lassen und dem Wahlverein beizutreten, wurde vielfach nachgekommen. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. Weißensee. In dem weitüberfüllten„P r ä l a t e n'-Saal sprach Genosse M o h s. Auf der Straße war eme starke Menschenmasse versammelt, welche leider keinen Einlaß mehr findest konnte. Die Resolutton wurde einstimmig angenommen. GewerKfcKaMicKes. Das amerikanische Großkapital- kündigt eine Reihe von Lohnerhöhungen an. Die Pennshl- vania Railroad Company, die größte Eisenbahngesell. schaft, hat für ihre 150 000 Angestellte eine Lohnerhöhung von 12 Millionen Dollar bewilligt.„New Jork Herald" macht bekannt, daß der Standard O e l T r u st die Löhne von 60 000 Angestellten erhöht. Der Kupfertrust hat alle Angestellten davon in Kenntnis gesetzt, daß eine zehnprozentige Lohnerhöhung be- schlössen worden sei. Die großen Textilwerke in den Neuenglandstaaten haben kürzlich die Löhne erhöht und viele Eisenbahngesellschaften haben ihren Angestellten eine Besserung der Arbeitsverhältnisse angekündigt.— Es heißt, daß die Trustgewalten mit diesem Entgegenkommen heraufziehende Stürme beschwichtigen wollen, denn immer ernstlicher lehnt sich das Volk gegen die Ausbeutung durch die Trusts aus. Im allgemeinen aber ist die Erscheinung nicht neu, daß gerade das Großkapital cS vorzieht, mit starken Gewerkschaften in Amerika feste Verträge zu schließen, die durch ein wenig Entgegenkommen an Dauerhaftigkeit gewinnen und auf Jahre hinaus dem Großkavital Ruhe und Frieden verbürgen. Das Großkapital rechnet aereits mit den großen Gewerkschaften als mit bestiistmten Machtfaktoren der Arbeiterschaft, während das Kleinkapital noch in ärgster und er- bittertstcr Weise gegen die Gewerkschaften ankämpft und sie zu zerstören sucht. Die Gewerkschaftsführer wissen diese Unterschiede voll zu würdigen und verstehen die Gründe für das scheinbare große Entgegenkommen der Trusts. Daß die neue Losung von der Verstaatlichung der Eisenbahnen oder die A n t i t r u st g e s e tz e oder Roosevelts Drohung mit Matznahmen.zur Zerschlagung der großen Vermögen eine besondere Wirkung erzielt haben sollten, ist bei der großen Machtstellung der Trusts kaum anzu- nehmen, wenn diese scheinbare Nachgiebigkeit auch vielfach so aus- gelegt wird und damit zugleich— irgend welche ernstlichen Maß- nahmen verhütet werden.„„ � (Siehe auch 1. Beilage.) Au» 6inZegangene Druck Ickriften. Feldzugsbriefe des Grafen Paul Hatzseldt an seine Frau 1870—71. _ dem Großen tzauptquai iier de» Königs Wilhelm von Preußen . Mit Fllustraüonen. 21 Bogen. Preis brosch. 7.50 M.. gebd. 10 M. Verlag von Heinrich Schmidt u. Karl Günther in Leipzig . 1W6. .Nene Gesellschaft«. Hcsl 7. Soziaiiitische Wochen, chnst. Herausgeber: Dr Heimich Braun und Lilv Braun. Verlag: B-ilüi.�chonebcrg. Preis(Or daS Emzechest 10 Ps.. pro Monat 40 Ps.. pro Licrlchahr 1.20 M. Letzte JVaebnebten und Depefeben« Ueberfall einer Räuberbande. K-nstantin-pel, 13. November. (B. H. ) In einer Ortschaft bei Serres beging'eine griechische Bande Greueltaten gegen die dortigen bulgarischen Einwohner. Sechzehn Bulgaren wurden ge- tötet. Lexantko. Reda'teur:. Hans Weber, Berlin . Inseratenteil vexantg?,.: kß. Glocke. Berlin . Druck u.Berlag: BorwärtSBuchdr.v.Perla2SangaltWaulSingerLcCo.,BerlinLW. Hierzu 3 Beilagen u.llnterhaltungsblatt
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