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färe alle Monat eine Ergänzungswahl des Vorstandes und somit die Einberufung einer Generalversammlung notwendig. Es tann dies wohl nicht im Interesse der Kaffe liegen, ganz zu schweigen von den Ausgaben, die die Kasse zu tragen hätte. Die Ver­sammelten erhoffen daher einer alsbaldigen Aufhebung der Ver­fügung vom 11. August d. J. engegensehen zu können."

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dieses Jahres, ihrer" gelben Garde die Spende einer namhaften Ein christliches Opfer der Nürnberger Streitjustiz. Summe als Grundfonds zugesichert. Aus Dankbarkeit für diese Die vielen Streifprozesse, die sich seit Monaten vor den Nürn  edle Menschenfreundlichkeit beschlossen die braven Gründer des Ver- berger Gerichten abspielen, werden von den Christlichen wader eins denn auch, daß im Falle seiner Auflösung das gesamte Kassen- ausgeschlachtet und als eklatante Beweise für den sozialdemokrati. vermögen der Firma zufallen soll. Die anfängliche Opposition schen Terrorismus" angeführt. Nun ist aber auch einmal ein gegen diesen Beschluß wurde mit dem Hinweis beschwichtigt, daß die Christlicher in die Maschen des§ 153 verstrict worden. Hinsichtlich des Streites zwischen dem Kassenvorstand und Gründung des Vereins und der Kasse von jenem Beschlusse direkt Der Maschinist Meier, der Vorstandsmitglied des christlichen dem Rendanten, der am 1. Oktober entlassen wurde, hat sich jetzt abhänge und die gelbe Gewerkschaft von vornherein ein halbtotes Holzarbeiterverbandes ist, erhielt im Juni den Besuch des christlich Herausgestellt, daß der Entlassene verschiedene Unregelmäßigkeiten Kind" sei, wenn man sich dem widersetze. Was Wunder, daß die organisierten Holzarbeiters Sturm, der ihm mitteilte, daß er zum Schaden der Kaffe begangen hat. So beliebte es ihm 3. B., Direktion jetzt alle Mittel anwendet, um ihr halbtotes Kind" in der Braßschen Fabrik, wo damals gestreift wurde, Arbeit ange­den Mitgliederbestand in mehreren Quartalen um 800 bis 1000 möglichst am Leben zu erhalten. Haben Drohungen und Er- nommen habe. Meier meinte dazu, wenn Sturm dort arbeite, zu hoch anzugeben. Dadurch erwuchs der Kasse in einem preffungen nichts genüßt, nun so versucht man es mal zur Ab- sei er ja ein Streitbrecher. Sie unterhielten sich lange freund­Quartal an den Verein Berliner Kaffenärzte" allein schon eine wechselung mit doppelter Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, schaftlich, endlich verabschiedete sich Sturm. nußlose Mehrausgabe von nicht weniger wie 875 M., weil die selbstverständlich mit dem unausgesprochenen Hintergedanken, die Kaffe pro Kopf und Quartal ihrer Mitglieder an den Aerzteverein Kandare schon zu rechter Zeit wieder straffer anzuziehen, falls die bertraglich 87% Pf. zu zahlen hat. Bisher war diese unrichtige Mehrheit der Arbeiter dumm genug sein sollte, der Direktion auf Angabe des Mitgliederbestandes dem behördlichen Revisor, Herrn die Leimrute zu friechen. Vorläufig ist dies jedoch nicht zu be­Magistratssekretär Engel, noch stets entgangen, bis er jetzt forgen, wenn sich die gelbe" Kolonne in trauter Gemeinschaft darauf aufmerksam gemacht wurde. Außerdem hat der Rendant mit den Hirschen" auch bereits rühmt, schon 3000 Mitglieder im als Selbstzahler jahrelang nur zwei Drittel des Beitrages, nämlich Werk zu besißen. Trotz aller Protektionen sowohl von seiten der 72 Pf., gezahlt, während er den vollen Beitrag von 1,08 M. zu Werksleitung wie auch von seiten der Polizei lettere gestattete entrichten hatte. Ueber diese Punkte ist von der Behörde bereits fürzlich wohlwollend die Verteilung eines gelben Flugblattes auf ein Revisionsprotokoll beim Vorstand eingegangen. Ob noch andere den Fabrikwegen, wogegen fie die Verteilung eines vom Metall­Berfehlungen nachzuweisen sind, wird die weitere Untersuchung erarbeiterverband herausgegebenen Flugblattes verbot- dürfte der geben. Bemerkt sei, daß der Rendant annähernd 18 Jahre in gesunde Sinn der Arbeitermehrheit wohl zweifellos erkannt haben, feinem Amt war und nicht Arbeitnehmer, sondern daß die Direktion sich in der gelben Gewerkschaft" lediglich eite Töpfermeister und zweifacher Hausbesizer ist. Truppe willfähriger Ausbeutungsobjekte zu schaffen beabsichtigt, der sie dann später desto rücksichtsloser das Fell über die Ohren ziehen kann. Daran wird auch die momentane Kaßenfreundlichkeit der Meister und Werkführer nichts ändern, denn auch diese ist weiter nichts wie nur eine vorübergehende Erscheinung".

Gewerkschaftliches.

Kann die Polizei einer Gewerkschaft die Faffung des Statuts vorschreiben?

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Nach vielen Wochen entstand zwischen den beiden ein kleiner Konflikt, und nun rannte Sturm zum Gericht, um seinen christlichen Mitbruder zu denunzieren, daß er damals durch die Bezeichnung Streitbrecher ihn zur Niederlegung der Arbeit habe beranlassen wollen. Die Folge war, daß Meier ein Strafmandat auf 10 Tage Haft erhielt, gegen das er Einspruch erhob.

Vor Gericht spielte der christliche Denunziant eine überaus klägliche Rolle, aber trotz alledem verurteilte das Schöffengericht den Meier zu einem Tage Haft.

Husland.

Tarifbruch der dänischen Eisenindustriellen.

Im Mai vorigen Jahres wurde den dänischen Gießereihülfs= arbeitern durch Aussperrungsdrohungen ein Vertrag aufgezwungen, wonach sie vor dem 1. Februar 1907 keine Erhöhung ihres Minimal­stundenlohnes von 30 Dere verlangen sollten. Die Marimalarbeits­zeit wurde auf 10 Stunden festgesetzt und außerdem wurde be= ftimmt, daß Veränderungen der durch Uebereinkommen festgelegten Arbeitsbedingungen nur durch Verhandlungen der Parteien ein­geführt werden können. Nun haben die Eisenfabrikanten nach Ver­handlungen mit den Organisationen der Former und der Schmiede, zeit um eine halbe Stunde verkürzt. Dem sollten sich die Hülfs. unter Ausschluß des Arbeitsmannsverbandes, die tägliche Arbeits­arbeiter fügen, ohne für die verlorene Arbeitszeit irgendwelche Vergütung zu erhalten. In den Gießereien, wo Sonnabends so wie so schon 3 Stunden früher Feierabend gemacht wird, sank ihr Wochenverdienst von 17,10 auf 16,20 Stronen. Ihr Protest dagegen wurde von den steinreichen Fabrikanten höhnisch abgewiesen. arbeiter, ohne formell den Streit zu erklären, die Ar. Darauf haben in der vorigen Woche gegen 600 Gießerei. beitspläge berlassen, um womöglich andere Arbeit anzu­nehmen. Nachdem es soweit gekommen war, haben die Eisen­fabrikanten, die im Volksmunde ihrer Lohnbrüdereien und Aus­sperrungsgelüfte wegen Ritter des Hungers" genannt werden, den Arbeitsmannsverband aufgefordert, die Sache einem Einigungsamt oder Schiedsgericht zu überweisen. Der Verband hat jedoch den Fabrikanten geantwortet, daß es ihre Sache sei, diesen Schritt zu einzuführen, wie sie vor dem 1. November bestanden. Dazu haben tun, und sie ersucht, die Arbeits- oder Lohnverhältnisse wieder fich die Fabrikanten aber bis jetzt noch nicht entschlossen. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.)

Achtung, Metallarbeiter! Sicherem Vernehmen nach sollen die In Bergisch Gladbach   hatte sich ein Zweigverein des Firmen Siemens u. Halske   und Siemens- Schudert in Städten des chriftlichen Metallarbeiterverbandes gebildet, der nach dem Rotterdam   11. a. m. Arbeitskräfte suchen. Wir machen hierdurch Auslandes, so in Wien  , Budapest  , Brüssel, Antwerpen  , Amsterdam  , Statut die Möglichkeit hatte, Frauen aufzunehmen, und nochmals auf den hiesigen Streit und die Aussperrung aufmerksam solche auch aufnahm. Da nun der Verband zur Durch- und ersuchen die dortige Partei- und Gewerkschaftspresse, vor Zuzug führung seines Zweckes, die Lage der Mitglieder zu heben, zu warnen. auch das Mittel der Beeinflussung der Gesetzgebung( des Ortsverwaltung Berlin   des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Parlaments usw.) in Aussicht genommen hat, so nahm die Polizeiverwaltung an, daß es sich um einen politischen apparate, famt es vor einigen Tagen in der Presserei zu Differenzen In den Tolkin- Werken" zu Weißensee, Fabrik für Sprech Verein gemäߧ 8 des preußischen Vereins- awischen den Arbeitern und der Werksleitung, die jest jedoch ihre gesezes handele, dem Frauen nicht als Mitglieder Erledigung gefunden haben. Wegen einer Ueberstundenforderung angehören dürften. Sie schritt aber nicht wegen Ueber- war dort nämlich eine Kommission beim Obermeister vorstellig ge­tretung des des§ 8 des Gesetzes ein, sondern ver- worden mit dem Ersuchen, dieser möge veranlassen, daß sie die Wünsche langte vom Vorstande, daß er ihr ein Statut einreiche, das der Arbeiter bei der Direktion persönlich vortragen könnte. Der Ober­,, den gesetzlichen Vorschriften entspreche", das heißt, welches meister wies die Leute jedoch schroff ab und gab ihnen obendrein die Mitgliedschaft von Frauen ausschließe". furzerhand ihre Entlassung. Einer zweiten Kommission ging es Mit anderen Worten, die Polizei verlangte eine Aenderung entlassen. Ein derartiges Verhalten dieses selbstherrlichen Vor­ebenso, und auch eine dritte Kommission wurde vom Obermeister der Statuten und die Einreichung des geänderten gefekten" brachte die übrigen Arbeiter der Presserei natürlich in Statuts. Als der Vorstand dem nicht nachkam, wurden begreifliche Erregung. Sie drohten sämtlich mit Arbeitsnieder­die fünf Vorstandsmitglieder( Sträßer und Gen.) wegen Ueber- legung. Eine neue Kommission verschaffte sich unter Umgehung des tretung des§ 2 des Vereinsgesetzes angeklagt, welcher be- Obermeisters Butritt zur Direktion, und jetzt fam es zu Verhand­Die Justiz im Dienste des Klassenhasses. Rom  , den 13. November. stimmt:" Die Vorsteher von Vereinen, welche eine Einwirkung lungen, in deren Verlauf die Entlassungen rüdgängig gemacht und( Fig. Ber.) Heute haben die Mailänder   Geschworenen einen Wahr­auf öffentliche Angelegenheiten bezwecken, sind verpflichtet, die Differenzen beigelegt wurden. Auch ist die Einsehung eines spruch getan, der sich den schandbarsten Urteilen der deutschen Statuten des Vereins und das Verzeichnis der Mitglieder ständigen Arbeiterausschusses von der Diriktion zugestanden worden. Klaffenjustiz würdig an die Seite stellt. Während des legten binnen drei Tagen nach Stiftung des Vereins und jede Aende­Ueber eine Bewegung der Hutmacher brachten wir in unserer Generalstreits drangen Ausständige in Mailand   in eine Fabrit ein, rung der Statuten oder der Vereinsmitglieder binnen drei Tagen, Nummer vom 13. November eine Notiz, die verschiedene Unrichtig- um die dort beschäftigten Arbeiter zum Mitstreifen zu bewegen. Die nachdem sie eingetreten ist, der Ortspolizei zur Kenntnisnahme feiten enthält. So beträgt die Zahl der nicht organisierten Hut Streifenden waren unbewaffnet und hatten keinerlei gewaltsame einzureichen, derselben auch auf Erfordern jede darauf bezüg- macher mit 1500, sondern höchstenfalls 500. Die Bewegung ist Absichten. An der Tür empfing fie der Portier der Fabrik mit dem liche Auskunft zu erteilen."- Das Landgericht Köln   als im wesentlichen auf eine Verkürzung der Arbeitszeit gerichtet, ohne Messer in der Hand und stach einen der Eindringenden zu Tode, Berufungsinstanz sprach jedoch die Angeklagten frei, und das daß dabei eine Erhöhung der Affordjäße angejtrebi wire, Die einen anderen zum Krüppel. Wahrspruch und Urteil: Der Portier Stammergericht verwarf die Revision der Staatsanwalt- festen Wochenlöhne sollen natürlich bei der vertürzten Arbeitszeit wird freigesprochen, weil er in der Notwehr gehandelt haben schaft mit folgender Begründung: Die Polizeibehörde erhalte dieselben bleiben. Bestimmte Beschlüsse sollen in einer Versamm- soll, der zum Krüppel Gestochene und ein anderer erhält je 20 Monat durch das Vereinsgesetz nicht die Befugnis, solche Statuten ung am 28. November gefaßt werden.

Gefängnis!!

zu verlangen, die ihr genehm seien. Sie müsse sich mit der Achtung, Friseurgehülfen! Differenzen bestehen noch bei folgen­Einreichung des Statuts begnügen, das ein den Firmen: Bethge, Friedenstraße 36, Krause, Ropernitus: Die Stadtverordnetenwahlen in Rixdorf Verein habe.( Das hatte sie aber erhalten.) Verstoße ein straße 14, Milde, Rüdersdorferstraße 40, Neumann, Zorn für die zweite Abteilung fanden gestern statt. Entsprechend dem Verein gegen die Vorschriften des Vereinsgefezes, dann stände dorferstraße 60 und Almsta edi, Rummelsburgerstraße 66 in es ja der Polizei frei, deswegen ein Strafverfahren zu ver- Friedrichsberg. Beigelegt find die Differenzen im Geschäft Schön- größeren Geldsad der Wähler war es unseren Genossen nicht anlassen. Im vorliegenden Falle sei die Freisprechung gerecht- und jest bort ein organisierter Gehülfe beschäftigt ist. Desgleichen Nordbezirk erhielten unsere Kandidaten 56 Stimmen, gewählt Teinstraße 28, da genanntes Geschäft in andere Hände übergegangen möglich, einen Kandidaten unserer Partei durchzubringen. Im fertigt.

Berlin   und Umgegend.

Zum Streit in den Siemenswerten.

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werden die Kollegen darauf aufmerksam gemacht, daß der Kollege wurden die Kandidaten der Mittelstandspartei mit 187 bis Czwojdak, welcher bis jetzt noch in der Schillingstraße 23 be- 275 Stimmen. Im Ostbezirk erhielt unser Kandidat 76 Stimmen, schäftigt ist, ausgeschlossen wurde und als organisierter Kollege nicht die Gegner kommen mit 218 resp. 169 Stimmen in Stichwahl. mehr betrachtet werden kann. Achtet darauf, daß die Kontroll- Im Südbezirk erhielten unsere Kandidaten 99 refp. 104 Stimmen. farten regelrecht gestempelt sind.

Der Vorstand des Verbandes deutscher Barbier- und Friseurgehülfen. J. A.: Baumgart, Schillingstraße 15.

Deutfches Reich. Achtung, Binnenschiffer!

Hier kommt unser Genosse Müller mit 104 Stimmen mit dem

Gegenkandidaten Behnke, der 149 Stimmen erhielt, in Stichwahl. Gewählt wurde der Gegner Gnidowsky mit 217 Stimmen. Im Westbezirk erhielten unsere Kandidaten je 102 Stimmen. Die Gegner brachten 102-125 Stimmen auf und findet eine Stich

Der Arbeitgeberberband hat in allen in den Schifferorten er- twahl zwischen den gegnerischen bürgerlichen Kandidaten statt. scheinenden Zeitungen folgende Anzeige erscheinen lassen:

Bootslente erhalten kostenlos Stellung auf Frachtschiffen bei

105 M. Monatslohn. Sonstige Bedingungen zu erfahren bei ben Letzte Nachrichten und Depeschen.

Heuerstellen des Arbeitgeberverbandes für Binnenschiffahrt und verwandte Gewerbe in Hamburg  , Dovenfleth 25, in Magdeburg  , Werftstr. 33/34, in Dresden  , Marstr. 17.

Bauernunruhen wegen Wahlentrechtung. Moskau  , 16. November.  ( B. H.  ) Infolge des jüngsten Be. schlusses des Senats zum Wahlgeset, wodurch u. a. auch ganze Bauernkategorien von den Wahlen ausgeschloffen werden, sind unter der bäuerlichen Bevölkerung Zentralrußlands erhebliche Unruhen ausgebrochen, die zu Beginn der Wahlen noch größere Dimens fionen annehmen dürften. Die Behörden haben daher schon jett große Vorbeugungsmaßregeln getroffen. Die Polizei wurde über­all vermehrt; die Regierung hat den Gouverneuren vorgeschrieben, gegen die revolutionären Bauern vorsichtig, jedoch mit aller Ent­schiedenheit vorzugehen, im Notfalle auch vor den äußersten Mitteln nicht zurückzuschrecken. Also

Bersammlungsverbote.

Bon der Direktion der beiden Siemensfirmen und ihrer Be­amtenschaft, den Meistern und Wertführern, werden gegenwärtig alle Mittel der Ueberredung und des sanften Druds angewandt, um die noch im Werke tätigen Arbeiter und Arbeiterinnen zu be= stimmen, sich doch um des Himmels willen nicht etwa auch an dem Streit zu beteiligen, falls sie einen diesbezüglichen Ruf von der Organisation erhalten sollten. So nett, so liebenswürdig sind diese Arbeiter noch nie von ihren Vorgesetzten" behandelt worden, wie jetzt, da ein paar Tausend ihrer Kollegen im Streit stehen. Die Meister scheinen mit einemmal ganz andere Menschen geworden zu sein. Während sie früher bei jeder Gelegenheit die Arbeiter grob und barsch anranzten und ihre Untergebenen" meistens in ausgesuchter Hochnasigkeit fühlen ließen, daß sie sich von den Ar­beitern als durch eine weite Kluft getrennt betrachteten, zeigen sie sich jetzt von einer so ausnehmend freundlichen Seite, daß man Kollegen! Laßt Euch durch diese Machination nicht schon beinahe von Kaßenfreundlichkeit reden könnte. Den Aus- täuschen, die Arbeitgeber wollen Euch in die Falle locken. Da spruch des Direktors Dihlmann dem Arbeiterausschuß gegen fich bisher aus unseren Reihen trotz aller Lockungen und Drohungen über, die Meister müßten gegen die Arbeiter zuweilen kurz und teine Streitbrecher gefunden haben, versuchen sie es auf diese Weise. derb sein, weil sie doch keine Kommissionsräte seien, scheinen die Meister jetzt durch eine geradezu auffallende Liebenswürdigkeit in Liefert Euch nicht im letzten Augenblick dem Arbeitgeberverbande aller Foun desavouieren zu wollen. Es ist aber auch nicht unwahr- aus, haltet alle Kollegen am Orte zurüd, so lange bis die Streit scheinlich, daß die Herren von den Direktoren einen etwas deut. leitung oder der Verbandsvorstand etwas anderes anordnet. lichen Wink mit dem Zaunpfahl erhalten haben, durch ein möglichst Der Arbeitgeberverband sigt mit seiner Taktik fest und ist nun anständiges Benehmen die noch tätigen Arbeiter im Wert zu auf der Suche nach Dummen  , die ihn herausreißen; toer auf halten. Natürlich hat das alles seine guten Gründe. Die Direktion diese Anzeige reinfällt, ist Streitbrecher. möchte ihren Betrieb bekanntlich gar zu gerne völlig organisations nochmals, Kollegen, haltet fest an Eueren Beschlüssen und haltet die rein" haben. Das kann sie aber selbstverständlich nicht etwa durch Augen offen! Einer achte auf den anderen! eine allgemeine Entlassung sämtlicher organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen erreichen, weil sonst der Betrieb zu drei Vierteln von Arbeitskräften entblößt würde, und so viel brauchbarer Ersatz läßt sich eben nicht herbeischaffen, selbst wenn alle Herbergen zur Heimat im Deutschen Reiche ihre Stammgäste nach dem Nonnen­Mit der geplanten Aussperrung auf den Kieler   und übrigen damm expedieren sollten. Deswegen verfällt man im Wert auf das deutschen   Schiffswerften beschäftigten sich am Mittwochabend in afferdings etwas durchsichtige Mittel, durch größte Liebenswürdig Kiel  , Gaarden und Wellingdorf   drei Massenbersammlungen der feit und Zuvorkommenheit die Arbeiter zu bewegen, ihrer Organi- Werft- und Metallarbeiter, die sämtlich wegen Ueberfüllung polizei­Helsingfors, 16. November.  ( W. T. B.) Ein vom Senats= fation doch den Rücken zu fehren. Alles, alles, und noch einen lich gesperrt werden mußten. In einstimmig angenommenen Reso- profurator nach Björneborg abfommandierter Beamter entdeckte und ganzen Haufen dazu will man den Arbeitern gewähren, wenn sie lutionen wurde das Vorhaben der Scharfmacher aufs schärfste ge- tonfiszierte zirka 100 Gewehre und eine große Menge Patronen. nur aus der Organisation austreten möchten. Ja sogar einen bollwertigen Erfaz" für die Organisation will man den Arbeitern geißelt. Bezüglich, der auf der Wellingdorfer Schiffswerft von Man nimmt an, daß die beschlagnahmten Waffen zu den von den bieten, nämlich die gelbe Gewerkschaft" oder, wie das Stocks u. Stolbe streikenden Schiffszimmerer und Schiffbauer, von Leitern des gegenwärtig verbotenen Verbandes Woima erworbenen Ding offiziell benamst ist, den Unterstüßungsverein der Siemens- beren Unterwerfung der Arbeitgeberberband die allgemeine Aus­werfe". In den sanftesten Flötentönen wissen die Meister und Sperrung abhängig macht, wurde einhellig beschlossen, daß die Ver sammelten jede Einwirkung auf die Streifenden ablehnen und es Wertführer jetzt zu reden, wenn sie als direktionsseitig beglaubigte biefen überlassen, die Bewegung so zu beenden, wie sie es in ihrem Agitatoren der gelben Gewerkschaft" den Arbeitern höchst schwung- Interesse für notwendig erachten. boll die Vorteile" des Unterstüßungsvereins anpreisen. Vor ein paar Wochen flang es aus dem Munde dieser Herrschaften zwar Die Aussperrung der Kieler   Elektromonteure wurde durch noch verteufelt anders. Da hieß es einfach:" Wer nicht dem einen zwischen der Lohntommission der Elektromonteure und dem Unterstübungsverein beitritt, wird entlassen." Nachdem der Metall- Arbeitgeberverband vereinbarten Tarif, in dem den Forderungen arbeiterverband wegen dieser erpresserischen Maßnahmen aber bei der Elektromonteure( 9stündige Arbeitszeit bei gleichbleibendem der Staatsanwaltschaft die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Lohne) im wesentlichen Rechnung getragen wird, beendet. Diverse Meister usw. beantragt hat, zieht man bei dem gelben" Mitgliederfang jeßt andere Saiten auf. Wirklich, die Direktion läßt es sich an Mühe und Arbeit für ihren Unterstüßungsverein" schon etwas fosten. Hatten die Direktoren Dihlmann und Fellinger doch bereits bei der Gründung desselben, im Juli die regelmäßige Arbeit wieder aufgenommen worden.

Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.:

Die Streifleitung.

Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten.

Die Lage im Hamburger Hafen  .

Gestern früh ist auf allen im Hafen liegenden Getreideschiffen

Petersburg  , 16. November.  ( B. H.  ) Das Polizeidepartement hat alle Gendarmerieverwaltungen angewiesen, die Vorber sammlungen der revolutionären Parteien, auf denen die Delea gierten für den in diesem Monat geplanten Parteitag gewählt werden sollen, aufzulösen.

Waffen gehören.

Beschlagnahmte Munition.

Ein probates Mittel. Rom  , 16. November.  ( W. T. B.) In einem Schreiben an den Kardinalvikar von Rom Respighi sagt der Papst, die betrübende Lage der Kirche, die von vielen ihrer Söhne, die ihre Feinde ge­worden seien, bekämpft und unterdrückt werden, zeige, daß der rechte Augenblic gekommen sei, zum Gebet feine Zuflucht zu nehmen. Der Kardinal solle daher Priester der Diözese Rom anweifen, pro inimicis bis zum Ende dieses Jahres beim Lesen der Messe das Gebet zu sprechen und die Gläubigen zu ermahnen, ihre Gebete mit denen der Priester zu vereinigen.

.Glade, Berlin  . Drud u. Berlag: Bortvärts Buchbr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt