Pro und contra.
Nachdem wir gestern den Bachausschen Artikel wiedergegeben haben, der sich für den Buchdruckertaris aussprach, lassen wir nachstehend autkys Begründung seines Standpunktes wir nachstehend Kauttys Begründung seines Standpunktes folgen:
II.
Nochmals der neue Buchdruckertarif.
Indes auch ihnen gegenüber bleibe ich bei meiner Behauptung bom Bankrott der Taktik des Buchdruckerverbandes, ja ich bin sogar der Meinung, daß der zureichende Grund für diesen Satz eine vierfache Wurzel hat, nach vier verschiedenen Richtungen hin bewiesen werden kann.
Zunächst bedeutet der neue Tarif den Bankrott der gewerkschaftlichen Theorie, auf der diese Taktik aufgebaut ist, der Theorie, daß die bloße gewerkschaftliche Organisation ohne Kampf mit den Unternehmern, schon infolge des Wachsens der Kultur und der sozialpolitischen Einsicht in allen Klassen genüge, ein stetiges Aufsteigen der Arbeiter zu sichern.
Der neue Tarif bringt den Buchdruckern eine zehnprozentige Rohnerhöhung in einer Zeit allgemeiner Teuerung, eines Anwachsens der Lebensmittelpreise um 15 bis 20 Proz. Das heißt, das Steigen des Geldlohns ist unzureichend, das Steigen der Warenpreise wett zu machen, der reale Lohn, die Menge der Lebensmittel, über die der Buchdruder verfügt, sinkt im Vergleich zum letzten Tarif.
mit denen anderer Arbeiterschichten vergleicht, kommt dasselbe den kommenden Jahren die Kampfesfähigkeit des BuchdruckerverResultat des Unvermögens heraus. bandes bedroht durch den Geist, der in ihm gehegt und gepflegt Aber freilich, die Buchdrucker sollen unter besonders un- wird. Der Geist ist in allen Stämpfen der entscheidende Faktor, günstigen Umständen zu leiden haben: über ihnen schwebt das nicht irgend ein gespenstischer Geist, sondern der durch bestimmte Gespenst der Gehmaschine.. Diese soll es sein, die an allen Bedingungen naturgefeßlich erzeugte Wille. Die Bedingungen zur unbefriedigenden Ergebnissen der Tarifabmachungen schuld ist, Erzeugung von Kampfesfähigkeit sind aber im Buchdruckerverband und nicht die Taktik der Verbandsleitung. zurzeit die denkbar ungünstigsten. Zur Kampfesfähigkeit gehört
Sicher ist die Sehmaschine ein sehr gewichtiger Faktor, den vor allem die Erkenntnis, daß der Kampfpreis den Kampf lohnt. die Buchdrucker bei der Gestaltung ihrer Tattit nicht außer acht Nun, der„ Korrespondent" redet seinen Lesern systematisch ein, daß Eine Entgegnung von K. Kautsky. laffen dürfen. Werden sie aber durch die Setmaschine tampf- unter den gegebenen Umständen nicht mehr zu erreichen sei, als Genosse Backhaus bestreitet meine Behauptung, daß die ge- unfähig? Durchaus nicht. Bei einem Lohnkampf sind die leben- die Unternehmer ohnehin geben, daß diese ruiniert würden, wenn werkschaftlicheTaktik des Buchdruckerverbandes Bankrott gemacht digen überschüssigen Produktivkräfte, die Arbeitslosen und Arbeits- sie mehr bewilligten. Er redet ihnen aber auch ein, daß die Unterhabe. Der Begriff des Bankrotts ist freilich ein relativer. Er willigen, viel gefährlichere Gegner als tote Maschinen, die nur nehmer schon ohne Kampf alles zugeständen, was sie geben könnten, hängt nicht bloß von der Höhe des Erfolges ab, den ein Unter- durch Arbeiter in Bewegung gesetzt werden können. In bezug auf daß also selbst durch einen siegreichen Kampf nicht mehr zu er nehmen erzielt, sondern auch von der Höhe des Erfolges, den man Arbeitslose und Arbeitswillige sind aber die Buchdrucker augen- reichen sei als durch friedliche Vereinbarung. Wer wollte unter bon ihm erwartet. Wenn der eine ein gutes Geschäft dort sieht. blicklich besser daran wie jedes andere große Gewerbe. Sind solchen Umständen die Opfer und Gefahren eines Kampfes auf sich wo der andere einen Bankrott konstatiert, braucht der Unterschied Streiks bei diesen nicht unmöglich, dann also bei jenen erst recht nehmen? in der Auffassung nicht daher zu rühren, daß beide über die tat- nicht. Daß man während des Streiks die ausständigen Handsetzer Der Korrespondent" erzeugt aber überdies systematisch in sächlich erreichten Erfolge verschiedener Meinung sind; er kann durch Maschinen ausreichend ersetzt, ist ausgeschlossen, wenn die seinen Lesern das Gefühl, daß nicht bloß der Preis einen Kampf auch daraus entspringen, daß sich die Anforderungen der Maschinensezer mitstreiken. So rasch können neue Maschinenseher nicht lohne, sondern auch, daß der Verband einem Kampfe nicht beiden unterscheiden, der eine weit anspruchsloser ist als der nicht angelernt und auch neue Maschinen nicht in genügender Bahl gewachsen sei, daß ein solcher naturnotwendig zur Niederlage führe. andere. Und es scheint mir allerdings, daß an Bescheidenheit der herbeigeschafft werden. Wenn Genosse Backhaus das leugnet, so verweise ich ihn auf die Forderungen Genosse Backhaus und die sonstigen Verfechter des Viel weniger während des Streits als nach dem Streit ist die in meinem ersten Artikel darüber vorgeführten Zitate, die die neuen Tarifs nichts zu wünschen übrig lassen. Maschine dem Handsezer gefährlich; sie droht ihn zu gefährden sichere Niederlage für die Buchdrucker im Falle eines gerade wenn er den Streif gewinnt. Je höher die Errungenschaften Streifes prophezeien. des Arbeiters, desto größer die Neigung des Kapitalisten, ihn durch Natürlich wäre es eine Torheit, den Streik um jeden Preis die. Maschine zu ersehen. Amerika mit seinen hohen Löhnen ist zu predigen. Man darf ohne Not keinen Streit unter ungünstigen das Land der Maschinen, auch der Setzmaschinen, die sich in Verhältnissen beginnen und man kann unter Umständen auch ohne Ländern mit niederen Löhnen nur langsam einbürgern. Streit viel erreichen. Nie aber wird eine Gewerkschaft nennens Aber ist es nun die Aufgabe der Handsetzer, den Siegeszug werte Konzessionen erlangen ohne die Streitfähigkeit, ohne der Maschine dadurch zu verlangsamen, daß sie selbst so bescheiden die Entschlossenheit ihrer Mitglieder zum Kampfe, ohne die Zuverals möglich werden? Diese Art, die Maschine zu bekämpfen, sicht ihrer Mitglieder, daß sie dem Gegner im Kampfe gewachsen wäre ja noch reaktionärer als die primitive Art der Arbeiter der sind, und ohne die Ueberzeugung der Gegner, daß sie einen vervierziger Jahre, die die Maschinen einfach zertrümmerten. derblichen Kampf heraufbeschwören, wenn sie den Bogen zu straff Sicherlich haben die Arbeiter nicht die Aufgabe, dem Ein- spannen. Wohl muß ein General bei der Verwendung seiner dringen der Maschine gleichmütig gegenüber zu stehen, aber wo sie Truppen jede denkbare Vorsicht anwenden, er darf sie nicht leichtdie Kraft besißen, den Unternehmern Bedingungen zu stellen, gibt fertig und ohne Not ins Feuer schicken und muß, wenn sich sein es nur ein e Methode, die ebenso dem augenblicklichen Interesse Ziel durch Unterhandlungen erreichen läßt, diese vorziehen. Aber der betroffenen Arbeiter wie dem dauernden Interesse des ge- bei alledem muß er stets darauf bedacht sein, in seinen Truppen samten Proletariats und der allgemeinen Kulturentwickelung ent- das Bewußtsein ihrer Schlagfertigkeit und der Notwendigkeit der spricht, und das ist nicht jene, die Konkurrenzfähigkeit der Hand- Ueberwindung des Gegners wach zu halten. Was immer er durch arbeiter gegenüber der Maschine durch geringen Lohn und lange| Manöver und Unterhandlungen erreichen mag, er kann es nur Arbeitszeit möglichst zu steigern, sondern die, den Profit, den der erreichen an der Spize eines schlagfertigen und entschlossenen Kapitalist aus der Maschine zieht, möglichst zu verringern, von der Heeres, das in die Schlacht zu schicken er bereit ist, wenn die Unterhöheren Produktivität der Maschine möglichst viel für den Ar- handlungen nicht ein befriedigendes Resultat ergeben; er fann es beiter herauszuschlagen durch Erhöhung des Lohnes und Verringe- nur erreichen, wenn die Truppen mit Freuden bereit sind, jedes rung der Arbeitszeit für die Maschinenarbeit. Opfer für den Sieg zu bringen. Der„ Korrespondent" hat aber Das ist die einzige Methode, das Eindringen der Maschine systematisch in den Führern und den Massen des Buchdruckervernicht zu verhindern, aber es zu einem möglichst schmerzlosen zu bandes das Gefühl genährt, daß ein Kampf unter allen Umständen gestalten. Nur in seltenen Ausnahmefällen haben die Arbeiter die vermieden werden müsse, da er nur mit einer Niederlage endigen Kraft, diese Methode zu erzwingen, aber die Buchdrucker erfreuen könne, und hat so einen Geist erzeugt, der allerdings von bornsich dieser seltenen Ausnahme. Und 1901 waren ihre Vertreter herein zu jedem Kampfe untauglich machte. Mit diesem Geist noch genügend mit Klassenbewußtsein erfüllt, um die daraus er- lassen sich allerdings keine Schlachten schlagen und keine Streits stehenden Aufgaben zu begreifen. Damals legten sie den größten gewinnen. Da muß man sich mit dem zufrieden geben, was die Wert darauf, die Lage der Maschinenseger möglichst günstig zu ge- Herren Prinzipale gewähren, und um Siege zu bringen, bleibt stalten. Sie erlangten für diese den achtstündigen Arbeitstag, nichts übrig, als Niederlagen als Siege zu preisen und jeden als wenigstens für Zeitungssatz, und die Aufhebung der Affordarbeit. einen Feind der Buchdrucker zu beschimpfen, der dieses sinnreiche Sollte die Erneuerung des Tarifs eine erhebliche Verbesserung Berfahren nicht mitmacht. Da verschwindet aber auch jede Mög für die Buchdruder bringen können, dann war vor allem der Hebel lichkeit fünftiger Siege. Denn die Unternehmer kennen nun diese Nun meint Genoffe Backhaus freilich, die anderen Gewerk- bei den Maschinensegern anzulegen. Ohne eine bedeutende Ver- Stimmung selbst aufs genaueste, sie wissen, daß sie, solange der schaften hätten auch nicht mehr erlangt. Wäre dies richtig, so be befferung der Lage dieser Schicht drohte jede erhebliche Verbesse- heutige Geist des Korrespondent" herrscht, feinen Kampf zu wiese dies noch lange nicht die Kraft des Buchdruckerverbandes, rung der Lage der Handfeber ein gefährliches Geschenk zu werden, fürchten haben, daß sie dem Verband alles bieten dürfen, daß deffen es bezeugte bloß eine Ohnmacht der übrigen Gewerkschaften. denn sie mußte den Antrieb zur Einführung der Sehmaschine geistige Vertreter Mut und Entschiedenheit nicht zum Stampfe Aber seine Behauptung ist nicht richtig. Schon die Zahlen, die er steigern. Eine Verbesserung der Lage der Maschinenseher mußte gegen die Unternehmer, sondern nur zur Verleumdung der selbst anführt, sprechen gegen ihn. Nach der jüngsten Statistik des Correspondenzblatt der Ge- sein, eine für ihre Selbsterhaltung unerläßliche Forderung, für die daher für die Gesamtheit der Seher eine conditio sine qua non Sozialdemokratie finden. Und das ist die vierte und schlimmste Seite des Bankrotts der werkschaften" sind von den 5659 gewerkschaftlichen Bewegungen man auch einen Kampf nicht scheuen durfte. gewerkschaftlichen Taktik des Buchdruckerverbandes. der deutschen Arbeiterschaft im verflossenen Jahre 84 Proz. erfolgAber gerade wegen der Wichtigkeit dieses Punktes für die Werden die Buchdrucker aus dem unbefriedigenden Ergebnis reich verlaufen. Von den 2604 Streits und Aussperrungen, die kommende Entwickelung der Arbeitsverhältnisse im Buchdrucker- der diesjährigen Tarifverhandlungen erkennen, daß der jetzt berstattfanden, endeten 1296 oder nahezu 50 Broz. mit einem bollen gewerbe bestanden die Unternehmer mit besonderer Zähigkeit folgte Weg in den Sumpf führt, daß sie eine andere Richtung eins Erfolg und 654 oder 25 Proz. mit teilweisem Erfolg. Also 75 Proz. darauf, hier nicht bloß keine Verbesserungen zuzulassen, sondern schlagen müssen, die sie nicht von der allgemeinen Arbeiterbewegung aller Streite wurden siegreich durchgeführt. In dem jezigen Jahre ist aber die Konjunktur noch günstiger. sogar positive Verschlechterungen durchzusehen nicht bloß re- entfernt, sondern der großen Armee des gesamten kämpfenden Trotzdem erklärt das Organ der stärksten Gewerkschaft Deutsch - lative Verschlechterungen, wie auf den anderen Gebieten, sondern Proletariats zuführt? absolute Verschlechterungen, Aufhebung schon bestehender Er- Wer vermöchte das heute zu sagen. Sehr ermutigend ist es lands, ein Streit sei für diese von vornherein unmöglich, er müſſe rungenschaften. Und so groß war entweder die Furcht vor einem aber nicht, wenn selbst Parteigenossen unter den Buchdruckern, wie berloren gehen! Es erklärt also den Verband für schwächer als Kampfe oder die Verständnislosigkeit für die Bedeutung dieser Backhaus, kein Empfinden für das verächtliche Treiben Rerhäusers zahlreiche andere Gewerkschaften. Und nun die Erfolge der Streiks. Die Buchdrucker erlangten Position, daß die Gehülfenvertreter diese, die wichtigste und ent- haben und dessen infame Beschimpfungen des fämpfenden Prole= eine Aufbesserung, die in fleineren Orten 1,50 bis 2,50 M. beträgt, scheidendste, kampflos preisgaben und mit den augenblicklichen fariats und seiner großen Biele gelassen hinnehmen, dagegen jede in größeren Orten höher steigt. Dagegen verzeichnet die erwähnte Interessen der Maschinenseher zugleich die dauernden der gesamten Stritit, die von Parteiorganen am„ Korrespondent" oder am neuen Statistik, daß bei den Lohnbewegungen des Jahres 1905 414 106 Seberschaft verrieten. Sie stimmten der Einführung der Atford- Tarif geübt wird, als eine Beleidigung der Buchdrucker entarbeit an der Maschine beim Zeitungssatz zu, der Festseßung rüstet abwehren. Das ist ebenso zu bewerten, wie wenn das Arbeiter und Arbeiterinnen eine Lohnerhöhung von 860 876. einer Mindestleistung für die Ausbildung der Maschinen- deutsche Volt sich mit seinem" Führer" Podbielski solidarisch erpro Woche, also pro Kopf mehr als 2 M. errangen. Genosse Badhaus frägt daraufhin, was man von den Buch- setzer, sowie einer Bestimmung über das Pußen der Maschine, das flärte und jede Brandmarkung des biederen Pod als eine Bes brudern wolle, die zum mindesten ebensoviel ohne Streif erreicht bon jetzt an außerhalb der Arbeitszeit geschehen darf, einer Be- schimpfung der deutschen Nation empfände, die gerochen werden hätten. Er bergißt indes, daß diese Zahlen nicht vergleichbar sind. Stimmung, die die Maschinenseher einer Verlängerung der muß. Auf jeden Fall haben die Buchdrucker, solange der Verband
Die Arbeitszeit wird wohl gleichzeitig um eine halbe Stunde pro Woche verringert. Aber da inzwischen durch mannigfache Methoden die Intensität der Arbeit bedeutend gestiegen ist, erweist sich diese unbedeutende Verkürzung als unzureichend, das Plus an Verausgabung von Arbeitskraft auszugleichen, das aus der gewachsenen Intensität der Arbeit entspringt. Seit 1901 ist also der Reallohn gesunken und die Arbeitsleistung gestiegen, und der neue Tarif geht nicht einmal so weit, dies völlig auszugleichen und den Zustand von 1901 herzustellen, sondern er bleibt hinter diesem zurück. Er legt demnach nicht eine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung der Lage der Buchdrucker für die nächsten Jahre fest. Die Taktik des Buchdruckerverbandes erweist sich als unfähig, ihr Programm einer stetigen Verbesserung der Lage der Buchdrucker durchzusehen; sie erweist sich nicht einmal start genug, den Beginn ihrer Verelendung aufzuhalten. Das darf man wohl einen Bankrott nennen.
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Raffalle bereits wetterte.
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Die Statistik des Correspondenzblatt" gibt keine Relativzahlen täglichen Arbeitszeit um eine halbe Stunde an, ist nicht in der Lage, zu sagen, wie hoch die Löhne vor der gleichsehen( vergleiche zum Beispiel in der Beilage des Kors seine bisherige Tattit weiter verfolgt, feine Aussicht, etwas anderes Lohnerhöhung waren. Darauf kommt aber bei der Ermessung des respondent" vom 30. Oktober den Artikel von C. N.:" Das Be- in stetig wachsender Progression zu erlangen, als Erfolges alles an. Wenn eine Arbeiterschaft mit 10 M. Wochen- rechnen an der Sehmaschine"). Damit haben sie nicht bloß die scheidenheit jene verdammte Bedürfnislosigkeit, gegen die lohn eine Lohnerhöhung von 2 M. durchsetzt, bedeutet dies viel Lage der Maschinensezer erheblich verschlechtert, sondern auch den mehr als dieselbe Lohnerhöhung für einen Wochenlohn von 30 m. Profit erheblich vermehrt, den die Sehmaschine dem Unternehmer Die in der Statistik des„ Correspondenzblatt" verzeichneten Ar- abwirft und damit den Antrieb verstärkt, Handseßer durch Setbeiterschichten sind aber sicher fast alle schlechter entlohnt als die maschinen zu verdrängen. Buchdrucker.
Dann aber entstammen diese Zahlen dem Jahre 1905, in dem die Zölle ihre Wirksamkeit noch nicht entfaltet hatten, die Lebensmittelteuerung noch nicht zu ihrer bisherigen Größe gebiehen war. Eine Lohnerhöhung, die 1905 ausreichen mochte, ist keineswegs ausreichend 1906.
gegen uns.
Die„ fluge Realpolitik" des Friedens um jeden Preis hat also dahin geführt, gerade in der für die Entwickelung des Arbeitsverhältnisses wichtigsten Frage die Interessen der Arbeiterschaft völlig preiszugeben. Und das ist der dritte Grund, warum man von einem Bankrott der bisherigen Verbandstaktit reden kann.
Die Zufriedenheit so mancher unter ihnen mit ihrem„ Erfolge" zeigt, daß nicht wenige es auf diesem Gebiete schon unglaub lich weit gebracht haben. Indes Bescheidenheit ist eine Bier, Doch weiter kommt man ohne ihr.
Aus dem Lothringischen Bergrevier.
Nun tröstet sich Genosse Backhaus damit, daß, was diesmal versäumt worden, das nächste Mal nachgeholt werden wird. Wenn Ein Lothringisches Saarabien enthüllte ein Prozeß, der sich Und überhaupt, wollte man die Erfolge der Buchdrucker mit man inzwischen die Organisation ausbaue, werde sie bei der am 13. und 14. November vor der Straffammer des Landdenen anderer Gewerkschaften vergleichen, dann dürfte man nicht nächsten Tarifberatung schlagfertiger fein als jeßt. gerichts Metz gegen den Bezirksleiter Karius- Kneutingen die Lohnerhöhungen eines einzelnen Jahres heranziehen, man Ja, ist vom Ausbau der Organisation noch viel zu erwarten? bom christlichen Gewerkverein abspielte. Der Bergarbeiter müßte untersuchen, wie die Löhne in anderen Branchen nicht von Genosse Badhaus berichtigt mich, nicht 87 Proz. der Buchdrucker Karius foll in einer öffentlichen Bergarbeiterversammlung am Zeit des letzten Tarifs. Dann würde sich das Bild wohl etwas Das ist gerade nicht sehr präzis ausgedrückt. Aber darüber möge de Wendel haben es die Arbeiter schlechter als das Vieh. Sie 1904 bis 1905, sondern von 1901 bis 1906 gestiegen sind, feit der seien organisiert,„ die Zahl dürfte 80 Proz. kaum überschreiten". 14. Januar 1906 in Hayingen die lothringischen Grubenkröfuſſe de Wendel beleidigt haben, indem er gesagt haben soll: Bei zuungunsten der Buchdrucker verschieben. Leider fehlt uns zurzeit das Material, diese Untersuchung vorzunehmen. Aber auf feinen er sich mit meiner Quelle auseinandersehen, der Schrift von Fall beweisen die Zahlen, die Genosse Backhaus vorbringt, etwas 2. Brunner über" Die deutschen Gewerkschaften 1891 bis 1904" würden nicht als gleichberechtigte Arbeiter angesehen und be ( Berlin , Verlag der Generalfommission), wo auf Tafel III an- handelt, sondern nur als Arbeitstiere betrachtet. Die Stiftung der Indes wenn er schon nur die Zahlen eines einzigen Jahres gegeben ist, daß von je 100 Berufsangehörigen bei den Buchbrucern Firma von 100 000 m. sei Unfinn, nüße den Arbeitern nichts, zu borbrachte, mußte er diese doch wenigstens vollständig anführen. samt den Hülfsarbeitern 87,08 in Bentralverbänden organisiert mal die Firma in einem Jahr mehr als das Doppelte an Straf Das tat er aber nicht. Er beschränkte sich auf die Angaben über waren. Man kann doch nicht annehmen, daß die Hülfsarbeiter geldern den Arbeitern abziehe. Das System der Werksökonomie Lohnerhöhungen und glaubte, daraus schließen zu dürfen, daß prozentuell besser organisiert seien als die eigentlichen Buchdrucker.( Werkskonsum) sei verwerflich. Die Arbeiterfrauen holten dort andere Arbeiterschichten auch nicht mehr erlangten als die Buch- Aber auch wenn die Zahl der organisierten Buchdrucker wirklich mehr Ware als sie brauchten und als sie abholten, wenn sie dieselbe sofort bezahlen müßten. Dieses Borgsystem verschulde, daß am bruder. Er bergaß aber ganz, die Angaben über errungene Ver- nur 80 Proz. betrüge, so wäre diese Zahl schon eine so hohe, daß Monatsschluß viele Arbeiter feinen Pfennig Lohn herausbekämen. fürzungen der Arbeitszeit anzuführen, und doch sind die eine erhebliche Stärkung der Organisation nicht mehr zu er- Im Dezember hätten auf Grube Hayingen allein 109 Mann am Errungenschaften auf diesem Gebiet nicht minder wichtig wie die warten ist. Lohntage gar nichts mehr herausbekommen, einer habe noch 24 M. auf dem des Arbeitslohns. Um so sicherer aber darf man etwas anderes erwarten: die nachzahlen sollen! Die de Wendelschen Arbeiter seien nichts mehr Aber freilich, er hätte da zugeben müssen, daß 1905 Krise. Nach fünf Jahren sind die fetten Zeiten der Hoch- als die Sklaven des Mittelalters, die ebenfalls nur Essen und 165 734 Arbeiter durch ihr Eintreten in eine Bewegung eine Ver- konjunktur längst vorbei und stecken wir wahrscheinlich tief im Sleidung statt Lohn erhielten. Diese Ausführungen hatte der kürzung der Arbeitszeit von wöchentlich 617 737 Stunden, also pro Sumpfe der Depression. Und inzwischen ist der technische Fort - Polizeikommissar 3adert aufgeschrieben und der Kreisdirektion Kopf von mehr als 3% Stunden, mehr als eine halbe schritt auch nicht stehen geblieben und hat die Sezmaschine weitere eingeschickt, die sie an de Wendel übersandte. Dieser fühlte sich Stunde täglich, erlangten, während die stärkste deutsche Ge- Fortschritte gemacht: und unter solchen Umständen will man im beleidigt und stellte Strafantrag. Der Staatsanwalt erhob darauf werkschaft sich heute, in der Zeit der Hochkonjunktur, für unfähig Kampfe das erobern, wofür man heute von vornherein jeden Kampf im öffentlichen Interesse Anklage, nicht bloß wegen öffentlicher erklärt, von der Arbeitszeit, die schon vor einem Jahrzehnt er- wegen angeblicher Aussichtslosigkeit ausgeschloffen hat? Was man Beleidigung, sondern auch wegen Au freizung zum Klaffenrungen wurde, mehr als eine halbe Stunde in der Woche abzu- in dem Jahre nicht wagt, wo 84 Proz. aller Lohnbewegungen er ha ß. Das Gericht hielt hierfür den Tatbestand nicht als aus. ringen. Ist das Wort Bankrott für ein derartiges Ergebnis zu folgreich verliefen, wo die Zahl der Arbeitslosen auf ein Minimum reichend und mußte der Staatsanwalt in diesem Punkte die Anhart? reduziert war, soll errungen werden in Zeiten stärkster Arbeits- flage fallen lassen. Man sieht, nicht bloß wenn man die frühere Lage der Buch- losigkeit, die jeden Angriffstreit unmöglich macht? bruder mit der jebigen, sondern auch wenn man deren Erfolge
Indes mehr noch als durch Krise und Sehmaschinen wird in
Aus der Verhandlung ging hervor, daß den Bergleuten monata lich 6, 10, 15, 20 und mehr Mart an Steinstrafen abaezvaev werden.