Risiko der Arbeit. Entsehlich verbrüht wurden am Montag Abend in der Pulverfabrik zu Spandau zwei bei der Reparatur einer Dampfleitung beschäftigte Schloffer, Heinrich und Breitfeld, durch ausströmenden Dampf. Man schaffte die Verunglückten sofort nach dem städtischen Krankenhause. Heinrich ist in Berlin wohnhaft; seine Mutter wurde noch am Abend von dem Unglück seitens der Direktion telegraphisch benachrichtigt. Ob Hoffnung auf Wiedergenesung vorhanden, weiß man nicht.
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hatte. Sobald er vernahm, daß Pollack B. gestochen habe, eilte In den kleinsten Territorien dagegen, in Schwarzburg -| Kaufleute" war, welche' die soziale Lage der kaufmännischen er dem Rempler nach und gerieth auch bald mit ihm aneinander. Sondershausen , erfordert das fürstliche Haus 515 034 M., Schwarz- Angestellten aufzubessern sich angelegen sein ließ. Meine Fraktion Nach einigem Hin- und Herstoßen ergriff Pollack die Flucht. burg - Rudolstadt 291 317 M., Braunschweig 1 125 324 M., das war es, welche den Versuch machte, für die Sonntagsruhe gesetzDiesen Augenblic benußte Lange, um seinen Gegner ein Taschen- Großherzogthum Heffen 1230 002 m. In Summa sind die liche Bestimmungen herbeizuführen. Wir glaubten damals als messer, welches er mittlerweise hervorgeholt hatte, mit Wucht Zivillisten aller 22 deutschen Fürsten zusammen auf etwas über Uebergang zu einer Zeit, wo von einer Sonntagsarbeit überin den Nacken zu stoßen. Eine Beraubung des Pollack stellt 2. 40 Millionen Mark im Jahre anzuschlagen. Die Krondotationen haupt nicht mehr die Rede sein wird, eine Beschränkung derselben auf 5 Stunden fordern zu müssen. Inzwischen war die vom entschieden in Abrede; er will weder die Uhr, noch das Porte- des Auslandes betragen dagegen in monnaie fich angeeignet haben. Da nach diesen Gegenständen Referenten schon erwähnte Enquete vorgenommen worden, und da sahen wir mit Genugthuung, daß unsere Forderungen in noch gesucht wird, sei noch mitgetheilt, daß die Uhr die Nr. 19 358 vollständiger Uebereinstimmung standen mit den Wünschen der trägt. Ein Uhrmacher, der die Uhr einmal reparirte, fonnte Als die Kunddiese Nummer feststellen; dagegen weiß er sich nicht zu entsinnen, Arbeitgeber sowohl wie der Arbeitnehmer. daß die Uhr einen Sekundenzeiger hatte. gebungen aus Interessententreisen später uns zeigten, daß diesen eine dreistündige Sonntagsarbeit hinreichend erscheine, brachte meine Fraktion einen dahin gehenden Antrag ein. unferer gesehen von ursprünglichen Ansicht, Sonntagsarbeit überhaupt beseitigt werden müsse, doch wir Alles der Meinung, daß müssen, was zur Aufbesserung der Lage der gedrückten Klassen. führt. Und wir glaubten, daß durch die vorläufig dreistündige Arbeit ein wesentlicher Vortheil gegen den bisherigen Zustand geschaffen sei und stellten deshalb diese Forderung an die Gesetzgebung. Aber wir waren uns auch darüber klar, daß, wenn von einer wirksamen Ruhe am Sonntag die Rede sein soll, diese dem Personal nicht zerrissen werden darf, und zerrissen wird sie durch die im Plenum angenommenen Bestimmungen. Wir Sozialdemo fraten sind trot unserer religiösen Toleranz feineswegs gewillt, auf irgend welche Sonntagsheiligung Rücksicht zu nehmen. Soll den Angestellten eine wirkliche Nuhe gegeben werden, so versteht es sich von selbst, daß dieselbe nicht zum eineu Theil auf den Vormittag, zum anderen Theile auf den Nachmittag verlegt werden darf, da sie sonst nicht das Papier werth sein würde, auf dem sie geschrieben ist.( Stürmischer Beifall.) Wir haben deshalb gefordert, daß die dreistündige Sonntagsarbeit spätestens Mittags beendet sein müsse, und wir haben das mit lediglich der Stimmung, welche die Bevölkerung beherrscht, Ausdruck gegeben.
Das Eingehen einer unsinnigen Wette hat abermals Unheil angerichtet. In einer in der Reichenbergerstraße belegenen Restauration wettete gestern Abend, wie uns ein Berichterstatter meldet, ein gewisser F., daß er im Stande wäre, 20 Große, d. h. mit Nordhäufer gefüllte große Schnapsgläser, hintereinander herunterzustürzen. Ohne auf die Einwendungen des Wirthes und einiger Gäste zu achten, beharrte F. auf Austrag der Wette und die Trinkprobe begann. 15 Gläser hatte er bereits geleert. Jetzt griff er zum fechszehnten, aber dessen Rand hatten kaum seine Lippen berührt, als F., wie vom Blige getroffen, umstürzte und gleich einem Todten dalag. Die zur Stelle geschafften Aerzte fonstatirten eine Vergiftung durch Alkohol und erst nach vielen Bemühungen wollte es gelingen, den Mann soweit ins Bewußt sein zurückzurufen, daß er in Bethanien eingeliefert werden fonnte.
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Versammlungen.
Wollen wir eine wirkliche
Obgleich wir bei allen sozialen Fragen allein das Interesse der Unterdrückten ins Auge fassen, so wissen wir doch, daß die Sonntagsruhe ebenfalls im Interesse der Unternehmer liegt und wir wissen auch ganz gut, daß diese sehr froh sein würden, wenn durch die Bestimmung, daß am Sonntag nicht verkauft werden dürfe, einer Schundkonkurrenz ein Ende gemacht würde.( Stürmischer Beifall). Wir haben dagegeu gesprochen, daß es den Ortsverwaltungen überlassen sein soll, die Zeit zu regeln, namentlich wenn es sich ura Meine Herren! machen Sie sich ein Bild, 5 Stunden handelt. wenn junge Leute hinter dem Ladentisch stehen, ohne etwas zu thun zu haben- denn am Sonntag Nachmittag ist, wie schon der Referent ausführte, kein Geschäftsverkehr( Bustimmung) und die anderen Leute festtäglich gekleidet indie freie Naturgehen sehen, um sich dort zu erholen und neue Kräfte zu sammeln.( Stürmische Unterbrechungen.) Erbitterung und Empörung muß in den Herzen der Angestellten Platz greifen, und man muß sich nur wundern über die Dummheit mancher Unternehmer, welche einer in ihrem eigenen Intereffe liegenden humanen Bestimmung Widerstand entgegen sehen.( Großer anhaltender Beifall.)
Die Sonntagsruhe der Kaufleute. Behufs Stellungnahme zu den Beschlüssen der zweiten Lesung der Arbeiterschuß- Gefeße( Gewerbe- Ordnung) im Deutschen Reichs tage fand Dienstag Abend in dem großen Saale der Brauerei Tivoli eine von weit über 2000 Personen besuchte Versammlung von Handlungsgehilfen, Handlungsgehilfinnen und selbständigen Kaufleuten unter dem Vorsitz des Genossen August Hinge statt. Schriftlich eingeladen waren sämmtliche Mitglieder der Arbeiterschutz- Kommission im Reichstage, von ihnen hatten sich Hinsichtlich der Alters- und Juvaliditätsversicherung entschuldigt die Abgeordneten Ballestrem, Diet, Hähnle, Hirsch, find die Auskünfte und Anordnungen der Polizeireviere, wie schon Kleist- Rezow, Puttkamer, Hartmann, Wöllmer, Merbach, Bebel öfter berichtet worden ist, vielfach widersprechend und also zum und Grillenberger. Erschienen waren von Allen allein die Theil falsch. Wir machen das weniger den Polizeibehörden zum Reichstags- Abgeordneten Singer und Molten Vorwurf, die Schuld daran ist vielmehr dem Gesetze felbst beizubuhr und mit ihnen Blo3. messen, das vielfach schwer verständlich, unklar und lückenhaft ist. Als einziger Punkt stand auf der Tagesordnung ein Referat Jetzt werden uns aber auch Fälle mitgetheilt, in welchen das des Genossen A. Auerbach über: Eingreifen der Polizeibehörde ein tendenziöses zu Gunsten der Sonntagsruhe erlangen oder nicht?" Derselbe führte in einem Unternehmer und zu Ungunsten der Arbeiter ist. Das Gesez längeren Vortrage, bei welchem er ein reiches statistisches Material ordnet bekanntlich an, daß die Quittungskarte auf Verlangen" zur Hand hatte, aus: Die Frage der Sonntagsruhe sei für die vom Unternehmer dem Arbeiter einzuhändigen ist. Beffer wäre faufmännische Bevölkerung eine brennende geworden, aber sie allerdings die Bestimmung, daß die Karte fich überhaupt in den habe diese schon oft beschäftigt. Als nach energischer Agitation Händen der Arbeiter befinden muß; dem Unternehmer die Gin- im Jahre 1884 dem Reichstage dann eine diesbezügliche Vorlage händigung der Karte abzufordern, trägt der Arbeiter oft Bedenken, vorgelegen habe, sei dieselbe auf Betreiben des damaligen Reichsweil ihm dies Chikanen eintragen oder die Lösung des Arbeits- kanzlers in einer Enquete begraben worden, aus einem Bericht verhältnisses zur Folge haben könnte. In mehreren Fällen haben der Regierung über die stattgehabte Enquete habe sich jedoch er nun Arbeiter, z. B. einer uns zugegangenen Mittheilung nach, geben, daß die Majorität der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich für Tischler, die Verabfolgung der Karte vom Arbeitgeber" ver eine unbedingte Nuhe ausgesprochen habe. Beim Zusammentritt des langt, sind aber mit diesem Verlangen abgewiesen worden und jetzigen Reichstages wurden diesem nun zwei Arbeiterschutz- AnNun aber zu einem Punkt, der außerordentlich wichtig ist! haben sich daher an das zuständige Polizeirevier( d. h. das träge vorgelegt, einer seitens der Regierung und der zweite jenige, in deffen Bezirk der Arbeitgeber" wohnt) gewendet, um feitens der sozialdemokratischen Fraktion. Die Angestellten in Die Arbeiterschutz- Kommission hat in Uebereinstimmung mit uns die Verabfolgung der Karte zu erzwingen. Mehrere Polizei- Berlin nahmen zu beiden Anträgen Stellung, ihnen genügt hin- die drei Feiertage vollständig frei zu lassen beschlossen und e3 reviere haben sich jedoch geweigert, hierzu mitzuwirken und ersichtlich der Sonntagsruhe die sozialdemokratische Forderung auch wäre zu wünschen, daß hierbei im Reichstage keine Abänderung flärt, die Polizeibeamten hätten ohnehin Arbeit genug durch die nicht ganz. Demzufolge modifigirte Bebel später in der Arbeiter vorgenommen werde. Da hat sich nun aber hier wie auf allen Gebieten der Altersversicherung, die Arbeiter sollten sich mit ihrem Anspruch schutz- Kommission den Antrag seiner Fraktion derart, daß die Gewerbegericht wenden. In einer Versammlung, wo Sonntagsarbeit nur in Verkaufsstellen und auch da nur drei Gewerbe- Ordnungs- Verhandlungen ein Kartell gebildet; nachdem ein folcher Fall zur Sprache gebracht und an den anwesenden Stunden und zwar bis spätestens 12 Uhr Mittags gestattet sein solle. das alte zu Gründe gegangen ist an dem Unwillen des Voltes, Polizeilieutenant das Ersuchen gerichtet wurde, den bezüglichen Wie sehr die sozialdemokratische Fraktion damit der Stimmung durch das Aufraffen der Boltsmaffen am 20. Februar des Theil der Verhandlung in seinen Bericht aufzunehmen, erklärte in den weitesten faufmännischen Kreisen Rechnung getragen hat, vorigen Jahres tanzt jetzt auf dessen Grabe ein neues Kartell. der Beamte fich für hierzu nicht verpflichtet und nicht gewillt. geht daraus hervor, daß nachträglich der Verband deutscher kauf- Die Wünsche, welche hier eben ein Anhänger der deutschfreifinnigen Wir erwarten, daß diese Veröffentlichung den Erfolg haben männischer Vereine, der etwa 100 000 Gehilfen und Brinzipale Partei laut werden ließ, mögen den deutschfreisinnigen Vertretern wird, die geeignete Anweisung der Revierbeamten herbei zu vertritt, in seiner Generalversammlung dieselben Forderungen im Reichstag in den Ohren gellen, so daß sie zu der Stellungführen. aufstellte. Trotzdem wurde in der Kommission der Antrag Bebel nahme veranlaßt werden mögen, welche hier zum Ausdruck geDer Antrag, welcher auf eine fünfund Genoffen mit allen gegen die Stimmen der sozialdemokrati- langte.( Zustimmung.). fchen Vertreter abgelehnt. Ferner besagt ein Antrag Bebel, daß stündige Arbeitszeit und bis drei Uhr Nachmittags hinausläuft, an den ersten Pfingst, Oster- und Weihnachts- Feiertagen jegliche trägt den Namen eines freisinnigen Abgeordneten( Hört, Hört Thätigkeit zu untersagen sei, welcher Antrag in der Kommission Und die Mehrheit der deutschfreisinnigen Herren steht auf dernangenommen wurde. Es war weiter verlangt worden, daß sämmt- felben Standpunkt, fie folgt dem neuen Kartell, an deffen Spitze liche Verkaufsstellen zu einer bestimmten Zeit geschlossen werden müssen, der Name Gutfleisch steht, nur eine verschwindende Zahl von ein darauf hinzielender Antrag Auer und Genossen war wieder ihnen kann sich hin und wieder zu anderer Meinung aufAchtung! Mariendorf . Freunde und Genossen! Solltet mit allen Stimmen gegen die der sozialdemokratischen Fraktion schwingen.( Beifall.) abgelehnt worden.( Hört! hört!) Redner mißbilligt auch, daß Das sind die Punkte, welche für uns bezüglich der SonnIhr bei Ausflügen Mariendorf besuchen, so bitten wir, doch folgende Wirthe zu berücksichtigen, die ihre Lokale hergeben und die Ortsverwaltungen befugt sein sollen, die Arbeitszeit am Sonntagsruhe für das kaufmännische Personal maßgebend waren. Ich ben„ Vorwärts" auslegen. Es sind dies: 1. D. Schensch, Reichs- tag herabzusetzen, daß sie dafür aber selbst die Zeit der Thätig fann nur Ihnen mit dem Referenten gemeinsam zurufen: Gorgen garten; 2. Blocksdorf's Restaurant; 8. G. Haad, Schwarzer teit bestimmen tönnen. Sollte jedoch dieser Punkt in Kraft Sie dafür, daß die Mitglieder des Reichstages bei der dritten Adler. Ferner liegt der Vorwärts" aus bei: 1. Hilgert, Acter- treten, so müßten die kaufmännischen Angestellten vor die Ber- Lesung unterrichtet sind, welche Stimmung in den kaufmännischen straße; 2. Rockel, Chauffeestraße; 3. Stolzenburg, Chauffeestraße; liner Stadtverwaltung hintreten und die Bestimmung verlangen, Kreisen vorherrschend ist. Doch halte ich es für meine Pflicht, straße; 2. Rockel, Chausseestraße; 3. Stolzenburg, Chausseestraße; daß die Verkaufsstellen spätestens um 10 Uhr geschlossen werden obgleich ich Ihnen andererseits anrathe, alle Kräfte zur Herbei4. Schramm, Dorfstraße; 5. Dahlemann, Marienhöhe. Besonders machen wir darauf aufmerksam, daß auf Südende müßten. Redner ist nun der Meinung, daß die Angestellten mit führung anderer Beschlüsse aufzubieten, Sie zu warnen, sich großen fein Lokal zur Versammlungen zu haben ist und der Vorwärts" aller Entschiedenheit dahin wirken müssen, daß in der britten Illusionen hinzugeben. Lesung für sie ein günstiger Beschluß gefaßt werde, ferner Betreffs Ihrer Resolution und der Deputation an den nicht ausliegt. Genossen! wir appelliren an Eure Solidarität. empfiehlt er die Absendung einer Deputation an den Handels- Handelsminister, mögen Sie es auch immerhin beschließen, kann Die Lokal- Kommission. minister von Berlepsch, welche diesem die Wünsche der Versamm ich Ihnen im Voraus sagen, daß bei dem Klasseninteresse, welche lung und der kaufmännischen Bevölkerung überhaupt übermitteln in der Mehrheit des Reichstags ihren Ausbruck finden, an eine solle. Zum Schluß bringt der Referent folgende Resolution zur Aussicht auf irgend welchen Erfolg schwerlich zu denken sein dürfte. Daraus folgt aber nicht, daß Sie die Flinte ins Korn Verlesung und bittet um einstimmige Annahme derselben: Die heute den 24. cr. auf Tivoli versammelten selbst- werfen sollen. D, nein, der Rath, den ich Ihnen geben kann, ist ständigen Kaufleute, Sandlungsgehilfen und Gehilfinnen müssen der: Nehmen Sie die Resolution an, aber vergessen Gie dar im Interesse der geistigen und körperlichen Entwickelung ber über nicht die unabläffige Agitation.( Großer, stürmischer Beifall.) Angehörigen des Kaufmannsstandes prinzipiell volle Sonntags- Sie müssen in Ihren Kreisen dafür Sorge tragen, daß Ihre Be wegung so machtvoll wird, daß Ihnen kein Machthaber wider ruhe fordern. Die Versammlung trägt jedoch der in zweiter Lesung hervor stehen kann.( Stürmischer Beifall.) getretenen Ansicht der Mehrheit des Reichstages Rechnung und stellt daher als mindeste Forderung auf:
Der Restaurateur Gustav Köhler, Wasserthorstraße 15, theilt uns mit, daß am Sonnabend ein Invalide mit einem Arm in fein Lotal tam. Der Invalide ließ daselbst eine Drehorgel stehen, die er bisher noch nicht abgeholt hat. Es ist anzunehmen, daß der Mann das Lotal nicht wiederfinden kann und sei er auf diesem Wege darauf aufmerksam gemacht.
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Polizeibericht. Am 24. b. M., Nachmittags wurde ein Mann in seiner Wohnung, in der Reinickendorferstraße, todt aufgefunden. Anscheinend hat sich derselbe vergiftet. Abends wurde ein Mann vor dem Hause Münzstr. 8, mit einer anscheinend durch einen Fall herbeigeführten bedeutenden Berletzung am Kopfe angetroffen und nach dem St. Hedwigs Krankenhause gebracht. Zu derselben Zeit stürzte der Arbeiter Biedermann im Hause Ackerstr. 114 vom Treppenabsatz im dritten Stock in den Hausflur hinab und verstarb auf der Stelle infolge In der Nacht zum des erlittenen Schädel- und Genickbruchs. 25. d. M. wurden vor dem Hause Bergstr. 79 der Arbeiter Jrmler, der Kutscher Müller und der Schlosser Schellhammer ohne jede Veranlassung von etwa sechs unbekannten Männern überfallen und gemißhandelt. Hierbei erhielt Jrmler mehrere Messerstiche in den Kopf und in die linke Hand. - Am 24. d. M. Abends fand in einem Zigarrengeschäft Reinickendorferstr. 28 B ein kleines Feuer statt und in der darauffolgenden Nacht geriethen auf dem Holzplatz von Land am Borhagenerwege Fachwerkschuppen und Holzvorräthe in Brand.
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Theater.
Im Leffingtheater wurde vorgestern Abend zum ersten Mal der Probepfeil von Oskar Blumenthal aufgeführt. Das Stück selbst ist bekannt, es ist eines jener eleganten Salonstücke, in welchen sich unsere Bourgeoiste hauptsächlich gefällt. Im Wesentlichen wird die Sucht der Frauen der oberen zehntausend, fich in irgend welche Künstler" zu vergaffen, gegeißelt.
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1. Böllige Sonntagsruhe für alle Angestellten in Engros-, Fabrit- und Bankgeschäften.
Das ist die Aufgabe, die Sie zu erfüllen haben, Wollen Sie eine Besserung herbeiführen, so müssen Sie sie sich er. kämpfen, doch einen Kampf fönnen Sie nur führen, indem Sie sich politisch organisiren. Mit der Befriedigung, sich„ liberal" nennen, kommt man heute nicht mehr weit. 2. Höchstens 5 Stunden Sonntagsarbeit in Verkaufsstellen au Hegen daher den Wunsch, daß Ihre Forderungen wirklich aller Art, die jedoch spätestens um 1 Ühr geschlossen sein müssen. Sie Die von der Mehrheit des Deutschen Reichstags beliebte Sonntags zum Ausdruck kommen, so forgen Sie auch dafür, daß ruhe ohne Festsetzung eines Endtermins muß die Versammlung auf Sie in der Gesetzgebung nur durch solche Männer vertreten werGrund der thatsächlichen Verhältnisse als unwirksam bezeichnen. ben, die jederzeit bereit sind, für Ihre Interessen einzutreten. Die kaufmännischen Angestellten müssen ferner fordern, daß die( Lebhafte Bustimmung.) zehnstündige Sonntagsarbeit während der vier Wochen vor WeihAlso nochmals zum Schluß empfehle ich Ihnen: nehmen
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nachten sowie sonstiger Ausnahme spätestens um 6 Uhr Übends Sie die Resolution an, vergessen Sie aber darüber nicht die beendet sein muß. Sie wünschen, daß die Inventur nicht an wichtige Thatsache, daß Sie agitiren müssen, unablässig agitiren einem Sonntag vorgenommen werden darf. Mit aller Kraft müssen, damit Ihre Interessen zum Ausdruck gelangen.( Anprotestiren die Angestellten im Handelsgewerbe gegen die geplante haltend stürmische Beifallssalven.) Auf Antrag des Genossen Mieker wurde hierauf, damit nicht Durchlöcherung des in der Arbeiterschutz- Kommission angenommenen Untrages, daß keinerlei Arbeit am ersten Oster -, Pfingſt- und der günstige Gindruck, den die Versammlung auf die Kollegen, Weihnachts Feiertag stattfinden darf, da sie berechtigt zu fowie nach außen hin gemacht habe, verwischt werbe, bie Dissein glauben, wenigstens drei Tage im ganzen Jahre zu ihrer tussion geschlossen. Verfügung zu haben. Stürmischer, langanhaltender Beifall lohnte den Redner für feine Ausführungen. In der Diskussion sprach Herr Noah seine vollſte Uebereinstimmung mit dem deferenten in allen Punkten aus, desgleichen trat Herr Fröhlich für die Sonntagsruhe ein.
Die Darstellung war eine mustergiltige. Herr Klein gab den Baron v. d. Egge, den halbruinirten Roue, mit vollendeter Eleganz; feiner würdig war Herr Schönfeld als Pianist Krafinsty. Herr Blende war ausgezeichnet als Rittmeister Dedenroth. Von den en verdient Fräulein Haverland als Hortense alle Anerkennung, ebenso Frau von Pöllnig als Gräfin fall begrüßt wurde: Alexander.
Soziale Uebersicht.
Es erhielt hierauf das Wort der Reichstags- Abgeordnete, Genosse Paul Singer, welcher mit stürmischen zurufen und Bei
Die Resolution des Genossen Auerbach wurde hierauf unter großem Beifall einFür die Deputation an den stimmig angenommen. Minister wurden die Herren Hinte , Rosenthal, Noa und Kanne
gießer gewählt.
Nachdem die Versammlung vom Vorsitzenden mit einem stürmisch aufgenommenen Hoch auf die Gozialdemokratie ge schlossen war, verließen die Massen unter Hochrufen und dem Gesange der Marseillaise den Saal.
Ich bin der Einladung des Vorsitzenden zu dieser Versammlung gern gefolgt und das um so lieber, als ich als Mitglied der Arbeiter und Arbeiterinnen der Schäftebranche. Arbeiterschutz- Kommission gewiß Veranlassung habe, zu Ihnen zu sprechen. Vorher möchte ich noch ganz kurz meine Freunde Bebel In einer von Genossen Gabriel geleiteten öffentlichen Verund Grillenberger entschuldigen, welche mich dazu beauftragt sammlung der in der Schäftebranche beschäftigten Arbeiter und haben, sie sind heute durch anderweitige dringende Beschäftigung Arbeiterinnen, zu der auch die Kleinmeister eingeladen waren besprach Montag Abend Genosse Krause die Stellungnahme der Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe ist, wie der Referent Arbeiter dieser Branche zu einer Lohnbewegung in diesem Jahre. schon richtig anführte, der Gegenstand langjähriger Grhebungen Im vorigen Jahre sei, führte der Referent aus, ein siegreicher gewesen, und aus meiner früheren kaufmännischen Thätig. Lohnkampf ausgefochten worden, dies veranlasse, sich auch dieses mich noch heute mit Freuden, daß Jahr mit derselben Frage zu beschäftigen. In der Schäfteallein die„ Freie Organisation junger branche wäre fortlaufend in Folge des immer mehr überhand
Fürstengehälter. Die Ausgaben der 4 deutschen König- verhindert, zu erscheinen. reiche für ihre Hoshaltungen beziffern sich folgendermaßen:
Breußen Bayern Sachsen Württemberg
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