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MitteilMffekt Wer BerfehwTtaen von BcamUn JTjnen zu über. Mitteln, nuht nachkommen zu können. Mit einiger Sicherheit kann ,ch annehmen, daß die Tatsachen, um die es sich handelt, sowieso bereits früher den für die Leitung der Kolonialverwaltung verant- wörtlichen Personen unterbreitet worden, ohne daß Remendur er- folgte. Erst dann find verschiedene Abgeordnete davon in Kenntnis gesetzt worden, um einen Appell an die Oeffentlichkeit zu erwirken. Einige dieser Angelegenheiten wurde daraufhin in öffentlicher Erörterung angeschnitten. Eine gründlichere Besprechung wurde für spatere Zeiten in Aussicht gestellt. Volle Ausklärung über alle d,e beregten Mißstände in voller Oeffentlichkeit ist daher erforderlich. Ein Abgeordneter, dessen Hülfe dazu in Anspruch genommen wurde, darf sich meines Erachtens in keiner Weise für die öffentliche Er- orterung-die Hände binden. Dazu kommt, daß auf Anstiften der Kolonialverwaltung hin dw Staatsanwaltschaft gegen eine Anzahl Personen, von denen-man vermutete, daß sie Abgeordneten solche Beschwerden zugänglich ge- macht haben, ein Strafverfahren eingeleitet hat. in dessen Verlauf jene Abgeordneten unter Nichachtung der Abgeordnetenimmunität mit Zeugenvernehmungen und Haussuchungen behelligt wurden." Die Vorgänge in der gestrigen Sitzung beweisen, wie berechkigt meine Vorsicht gegenüber Herrn Der n bürg gewesen ist. Ich wurde aber auch höchst überrascht durch die Mitteilung, daß Herr E r z b e r g e r dem Wunsche des Kolonialdirektors seinerseits nachgekommen ist. Denn gerade die fortdauernden Ankündigungen des Herrn Erzberger. daß er für den Reichstag überraschende Eni- hullungen über koloniale Mißstände auf Grund des ihm zuge- gangenen Materials vorbereite, waren, wie ja aus meinem obigen Briefe hervorgeht, mitbestimmend für mich. Herrn Dernburgs Er- suchen nicht nachzukommen. Ebenso lag auch in der Behandlung, die Herrn Erzberger   in der Untersuchungssache wider Götz und Ge- nossen zu teil wurde, einer der Gründe für meine Ablehnung. Um so unverantwortlicher ist es von Herrn Erzberger. daß er nach seiner schwächlichen Preisgebung der Jmmunitätsrechte der Abge- ordneten jetzt auch noch auf Dernburgs Verlockung hin die pomp. hast angekündigte große Abrechnung über koloniale Mißstände im Reichstage so kläglich hat unter den Tisch fallen lassen. Was Herrn Dernburg   anbetrifft, so erledigt sich jedes weitere Wort zur Charakterisierung seines Verhaltens. Er ist selbst in die Grube gefallen, die er anderen graben wollte. NnliP. 30, November 1906, G, L e d e b o u r. Hudland. Schweiz  . Alle Preßvergehcn politischer Art vor daS Schwurgericht zu ver- weisen hat der Große Rat des Kantons Bern auf Antrag unseres Genossen Advokaten Albrecht-Biel bei der Revision der Gerichts- organisation beschlossen. Die Bolksabstimmung über die Frage der Trennung der Kirche vom Staate hat der Große Rat(Landtag) des Kantons Neuenburg beschlossen. Im Kanton S o l o t h u r n hat die Bewilligung einer Mietzinsentschädigung von 3000 Fr. an den neuen Bischof durch den Großen Rat die Frage der Trennung der Kirche vom Staate plötzlich auf die Tagesordnung gebracht. Gegen die Nachtruhe im Bäckcrgewerbe im Kanton Tessin   wüten die empörten Bäckermeister unablässig weiter. Jetzt richten sie eine darauf bezügliche Eingabe an den Großen Rat, die aber in so ge- meiner Sprache abgefaßt war, daß der Rat kurzerhand Uebergang zur Tagesordnung beschloß., In den BaSlcr Bürgerrat wurde unser Genosse Regicrungsrat Wullschleger wiedergewählt. Die Behörde besteht aus 22 Kon- servativen, 17 Liberalen und 1 Sozialdemokraten. Italien  . Rom  , 30. November. Die lebte Volkszählung ergab für Italien   eine Bevölkerungsziffer von 33 340 014, was eine Zunahme von 871 202 Personen seit dem Jahre 1901 bedeutet. Spanien  . Madrid  , 30. November. Die Zusammensetzung des neuen Kabinetts hat insofern Aendcrungen erfahren, als Romanones aus- geschieden und B a r r o s o an seiner Stelle Justizniinister geworden ist, während an Stelle Barrosos Quiroga Rallesteros das Portefeuille des Innern übernommen hat. England. Die Unterrichtsvorlage wurde am Donnerstag im Oberhause bei dichtbesetztem Hause weiterberatcn. Lord Lansdowne(Kons.) bezeichnete einzelne wesentliche Abänderungsvorschläge, auf deren Annahme die Opposition nicht bestehen werde. Es machte sich infolgedessen allgemein die Anschauung geltend, daß diese Zu- geständnisse als Grundlage der Erörterung zwischen den beiden Häusern, wenn nicht a ls Grundlage eines Kompro Misses dienen werden. Es gelangte allerdings ein von Lord Salisburh gestellter An- trag, nach welchem in Schulen, die den Lokalbehörden gehören. unter gewissen Umständen Vorkehrungen für einen solchen Unter- richt getroffen werden sollen, trotzdem die Regierung ihn be- kämpfte, zur Annahme. Dieser Antrag wird, wie anzunehmen ist, vom Unterhause sicher abgelehnt werden, und in parlamen- tarischen Kreisen herrscht jetzt eine große Meinungsverschiedenheit über die Möglichkeit eines Kompromisses. Unter den Ministeriellen gibt es eine starke Partei, die jeder Konzession von feiten der Re- gierung vollkommen abgeneigt ist. Marokko. Tanger  , 29. November.  (Meldung der Agence HavaS.) Die hiesige französische   Kolonie hat heute eine Versammlung abgehalten und eine Resolution gefaßt, in welcher darauf hingewiesen wird, daß infolge der durch die vollständige Abdankung des Machsen hervorgerufenen Anarchie die Lage der französischen   und der ge- samten europäischen Kolonie unerträglich geworden sei und der stanzösische Gesandte ersucht wird, die Aufmerksamkeit des Mutterstaates unumwunden auf diese sowohl für die Interessen wie auch für das Ansehen der Kolonie schädliche Lage zu lenken in Hinsicht darauf, daß Maßnahmen getroffen würden, um die Ge- währleistung der Verträge und die Sicherheit der Personen sicher- zustellen. Toulon  , 30. November. Die vom Admiral Touchard befehligte Schiffsdivifion ist heute früh 8ll3 Uhr nach Tanger   in See gegangen. Die Division besteht aus den LinienschiffenSuffreu",.Saint Louis" und.Charlemagne"._ GcwerkfcbaftUcbcQ. ßcrtin und Qmgcgcnd. Große Berliner" Sozialpolitik. Eine Vertrauensmännerversammlung der Schaffner und Fahrer der Großen Berliner   Straßenbahn fand gestern vormittag im Verwaltungsgebäude Leipziger Platz statt. Wie in stüheren Fällen, so wurden auch dieses Mal wieder Wünsche nach Gehaltsaufbesserungen vorgebracht. Die Direktion lehnte dieselben ab mit dem Hinweis, daß erst gerade vor einem Jahre eine allgemeine Gehaltsaufbesserung in Kraft getreten sei. die mit der kurz vorhergegangenen zusammen eine jährliche Mehrausgabe von einer Mllion Mark im Gefolge habe. Seit 1VVO seien die Bezüge der Schaffner und Fahrer pro Mann um zirka 62 Prozent gestiegen. Die verlangte Er- höhung der Fahrerzulage von SO auf 7S Pf. wurde aus gleichen Gründen abgelehnt. Dagegen versicherte die Direktion, daß sie in jeder Weise dafür sorgen werde, daß die Fahrer den Schaffnern gleichberechtigt und nicht als eine zweite Klasse von Angestellten angesehen werden. In Fällen wo Dienstunterbrechung nach Zusamnicnstößen eintritt, will die Direktion, wenn sich nach- träglich die Unschuld des betreffenden Fahrers herausstellt, bei Nachzahlung der entzogenen Fahrzulagemöglichstes Eutgegenkommen" üben. Bei erwiesener UnschuldEntgegenkommen"! Die Wünsche nach Erweiterung des Urlaubes wurden ebenfalls nicht voll be- friedigt; doch wird im nächsten Jahre durchweg vom dritten Jahre der Anstellung an ein Urlaub von fünf Tagen, der e v e n t. durch Zusammenlegung zweier freier Tage verlängert" werden kann und vom 10. Jahre(!) an ein Urlaub von sieben Tage gewährt, der in gleicher Weise zu verlängern" ist. Auch das Werkstatt- und Handwerkerpersonal erhält für die Zukunft Urlaub. Es wurden verschiedene Wünsche, die sich auf gleichmäßige Verteilung der freien Tage bezogen, vor- gebracht, deren Berücksichtigung zum großen Teilin Aussicht ge- stellt" wurde. Die Gleichstellung des Personals der Charlottenburger  Straßenbahn mit dem der Großen Berliner  , die ebenfalls verlangt wurde, wird sich im Laufe des nächsten Jahres vollziehen, mit Aus- nähme der Ruhegehaltsverhältnisse, bei denen sich wegen der ver- schiedenen Art der Kassen beider Unternehmungen größere Schtvicrig- leiten bieten. Auf Wünsche nach schnellerer Einführung der z e h n- st ü n d i g e n D u r ch s ch n i t t s d i e n st z e i l für die Schaffner konnte darauf hingewiesen werden, daß die Einführung bereits im Werke ist; der Durchschnittsdienst betrage gegenwärtig 10 Stunden 20 Minuten und werde mit Ablauf des nächsten Jahres 10 Stunden erreicht haben._ Ein Kartell der deutschen   Militäreffektenfabriken? Seit sechs Wochen stehen die Arbeiter der hiesigen Militär- effcktenfabrik von Wunderlich Nflgr., Inhaber W. Backhaus, im Abwchrstrcik, und zwar lediglich deshalb, weil sich die Arbeiter in dieser Zeit der Teuerung, in dieser Zeit der eigentlich not- wendigen Lohnerhöhungen, nicht widerspruchslos eine 20prozcniige Verschlechterung der bestehend� Löhne gefallen lassen wollten. Einer dieserhalb vorstellig werdenden Kominission wurde in selten schroffer Weise zu verstehen gegeben, daß es bei dem Machtspruch des Herrn Backhaus bleibe; wem das nicht patzt, der könne gehen. Und sie gingen alle; denn von 103 Beschäftigten blieben nur inkl. der Meister 0 Getreue im Betriebe. Soweit wäre dieser Vorgang nicht gerade neu; nur im Zu- sammenhang mit anderen Vorgängen erhält derselbe erhöhtes Interesse. Die deutschen   Militärsattler, an deren Spitze eine Tarif- kommission steht, welche ihren Sitz in Berlin   hat, haben es ver- stanÄen, die Aufmerksamkeit der deutschen   Kricgsministerien auf sich zu lenken, die Arbeitsverhältnisse dieser Branche waren des öfteren Gegenstand der Parlamentskritik. So fiel bcr einer solchen Gelegenheit dem interpellierenden Sattler und Rcichstagsabgeord- neten I. A u e r gegenüber das Wort von denunbekannten Sattler- gesellen". Doch, ganz gleichgültig, wie sich die Vertreter der Regie- rung gegenüber dem Interpellanten verhielten, anerkannt soll werden, daß trotzdem durch das Eingreifen des preußischen Kriegs- Ministers, welcher bestimmte, d»ß bei Submissionen nur solche Firmen berücksichtigt werden sollten, welche auskömmliche und an- ständige Löhne zahlen, eine Besserung der mißlichen Lage der Militärsattler stattgefunden hat. Den Löwenanteil an dieser Auf- besierung mögen ja die Unternehmer, die ihre Preise im Verhältnis zu den geringen Lohnerhöhungen und Materialpreissteigerungen ganz exorbitant hochgeschraubt haben, eingeheimst haben; doch eine geringe Aufbesserung der Sattlerlöhne, die allerdings durch die stattgefundene Steigerung der LebenSsiiittelpreise längft Widder weit gemacht wurde, steht fest. Für Berlin   besteht nun ein Tarifvertrag, der zum 30. Dezember d. I. abläuft, da er von den Arbeitern gekündigt wurde, um bei den meisten Positionen den heutigen Verhältnissen entsprechende Auf- befferungen zu erreichen. Es haben dieserhalb mit den Fabrikanten, deren Spiritus rector obengenannter Herr Backhaus ist, bereits Verhandlungen stattgefunden. Bisher gingen die Berliner   Sattler infolge ihrer besseren Organisation und selbstverständlich, weil die Großstadt Berlin   eben höhere Arbeitslöhne bedingt, in Fragen der Lohnerhöhung voraus, jedoch stets sich bemühend, die Kollegen in der Provinz schrittweise nachzuholen. Die Löhne waren infolge dieser Bemühungen hier am Orte wohl absolut um ein geringes höher, jedoch nicht relativ. Es gab jedoch auch in der Provinz Fabrikanten, welche ohne weiteres den Berliner   Tarif voll zahlten. Bei unseren jetzigen Verhandlungen hatten wir uns bereits mit den hiesigen Fabrikanten auf eine mäßige Steigerung der Ar- beitslöhne geeinigt, plötzlich schlug der Wind um, und dieeigenen Herren im Hause" erklärten, nicht mehrHerr im eigenen Hause" zu sein, sondern sie müßten nunmehr erst die auswärtigen Fabrikanten fragen, ob sie, die Berliner   Fabrikanten, auch diese von ihnen selbst für angemessen gehaltenen Löhne zahlen dürfen. Sonderbar, höchst sonderbar! Während sonst in allen Tonarten über die billige Konkurrenz gezetert wurde, erlaubten jetzt die auswärtigen Herren ihren Berliner   Kollegen nicht, wohltätig zu sein und höhere Löhne zu zahlen. Man kam in Wiesbaden   zu- sanimen, arbeitete einen Äikordtarif aus, der wohl einige Ver- befferungen, jedoch auch ebensoviele Verschlechterungen der bis- herigen Löhne enthielt. Und dieses Monstrum von Tarif sollten die Berliner   Sattler vertraglich auf längere Zeit anerkennen. Man will ietzt also die Konkurrenz zwingen, nicht höhere Löhne zu zahlen, während es früher umgekehrt war! Warum wohl? Wir fragen: Besteht ein Kartell? Das ift natürlich auch für den Arbeitgeber Staat von Wichtigkeit zu wissen und zwar aus sehr naheliegenden Gründen. Das Schlimmste kommt jedoch noch. Tie Berliner Militärsattler hatten, veranlaßt durch das namenlose Elend, das die Heimarbeit in unserem Berufe verursachte, den Kampf gegen diesen sozialen Mißstand, durch den diese Berufsgruppe vollständig degene­riert war, und von anderen Gruppen des Berufes deswegen für minderwertig erachtet wurde, energisch in die Hand genommen. Es gelang nach jahrelangem Kampfe, vor zwei Jahren vertraglich festzulegen, daß nur noch Arbeiter über 45 Jahre als Heimarbeiter beschäftigt werden sollten. Der erste Schritt, dem ganz allmählich weitere Maßnahmen folgen sollten, war geschehen. Die wenigen Gründe, die von einzelnen Fabrikanten gegen diese Matznahmen angeführt wurden, erkannte man nach zweijähriger Praxis als Scheingründe. Nichts stand einer Fortführung im Sinne der lang- samen Beseitigung dieses Uebels im Wege. Wenn, ja wenn Herr Backhaus es sich nicht in den Kopf gesetzt hätte, hier den starken Mann zu spielen. Die Fabrikanten verlangen von uns nichts weniger, als eine tarifvertragliche Festlegung dahingehend, daß alle Arbeiter über 30 Jahre, insbesondere aber diejenigen, die einen eigenen Haus- stand haben, eventuell verpflichtet sind, als Heimarbeiter zu arbeiten. Das bedeutet also die vertragliche Anerkennung eines Zustandes, wie er selbst vor 30 bis 40 Jahren in unserer Branche nicht bestanden hat. Während also alle Welt und alle Sozial- Politiker, ja sogar die deutsche Regierung, darüber nachdenkt, wie die Heimarbeit beseitigt oder doch eingeschränkt werden könnte, wagen es die Herren Berliner   Militäreffektenfabrikantrn, mit dein hochmögendem Herrn B. an der Spitze, die zwangsweise Einführung der Heimarbeit für einen Beruf herbeizuführen, der ausschließlich Staatsarbeiten anfertigt. Wir fragen deshalb nochmals:Ist die Stimmung im Kriegs- Ministerium jetzt umgeschlagen?" Wie die Antwort auch ausfallen möge, die Berliner   Sattler werden, wenn es notwendig werden sollte, gegen die Wiedereinführung der Heimarbeit zu' kämpfen wissen. Pflicht aller Kollegen muß es nun sein, Berlin   streng zu meiden. Verband der Sattler. Die Hauptverwaltung. Berlin   LO. 16. Adalbertstr. 56. Die Maschinisten und Heizer der Brauereien Berlins   stehen in Unterhandlungen wegen eines neuen Lohntarifes. Tic einzelnen Forderungen(vor einiger Zeit imVorwärts" bekannt gegeben) haben viel Opposition erregt, aber die Organisation ist entschlossen� sämtliche Forderungen energisch zu vertreten. Tie Zahl der Maschinisten und Heizer in den Brauereien Berlins   ist nicht groß; sie wird auf 183 berechnet, davon sind 107 organisiert. Eine neue Forderung, die Arbeitsruhe am I. Mai, wurde von den Brauereien alsundiskutabel" bezeichnet. Höhnisch wurde bemerkt, daß man mit diesem Wunsche warten könnte, bis der Zukunftsstaat ein» gerichtet sei. Ein Lohn von 30 M. die Woche wird als zu hoch be» zeichnet trotz der hohen Dividenden, welche die Brauereien ab- werfen. Die Einführung der achtstündigen Arbeitsschichten wird von dem Maschinenpersonal verlangt. Trotz dcr� Wechselschichten kommen jetzt viele llebcrstundcn vor, und die Statistik, die vor einigen Tagen imVorwärts" veröffentlicht wurde, die lieber» stunden in den Brauereien betreffend, kann durch folgende Zahlen ergänzt werden: Es wurden Ucbcrstunden innerhalb 19 Wochen gemacht in der Brauerei von: von Maschinisten von Heizern Patzenhofer... 140 80 Berliner   Bock.. 105(am Sonntag) 103(am Sonntag) Happoldt.... 30+ 18(am Sonntag) 33+ 36«am Sonntag) 176 Ueberstunden 116 Ueberstunden 183 Sonntagsstunden 199 Sonntagsstunden In den Granit-, Syenit- und Marmorwerkcn Koppel u. Sohn in Nördlingen  (Bayern  ) sind sämtliche organisierten Arbeiter aus- gesperrt worden, weil sie sich weigerten, einen ganz niederträchtigen Vertrag zu unterschreiben. Die Firma sucht unter falschen Vor» spiegelungcn in ganz Deutschland   Steinmetzen, während die dortigen Arbeiter brutal hinausgeworfen wurden. (Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.) Achtung! Zigaretten- Arbeiter! Die Gerüchte von angebliche» Differenzen bei der Finna Namkori-Phänomen sind erfunden. Bei der Firma herrscht das beste Einvernehmen. Die Werkstattkommission. Deutfcbeo Reich. Die Gewerbegerichtswahl in Tortmund geschah am Mittwoch zum ersten Male auf Grund des Proportionalwahlsystems. Letztere? gelangt bekanntlich immer zur Einführung, wenn die Christen jede Aussicht verloren haben, jemals wieder die Mehrheit zu erlangen. Dann erheben sie ein großes Geschrei über die Ungerechtigkeit des Mehrheitssystems. So auch in Dortmund  . So lange sie freilich in der Mebrheit sind, hüten sie sich wohl, auf Einführung des Pro- portionalwahlsystems zu dringen. In Dortmund   wollten die Christen nun diesmal eine Kraftprobe veranstalten. Und da sie keine ehrlichen Mittel zur Bekämpfung der freien Gewerkschaften haben, greifen sie wie immer zu den infamsten Verleumdungen. Treuliche Dienste leistete ihnen natürlich dieTremonia  ", jenes Zentrumsorgan, das die Christen vor einem halben Jahre noch selber als das schofelste Unternehmerblatt gebrandmarkt haben, welches die öffentliche Meinung fälsche. Es hat alles nichts genützt, die Christen erlebten abermals den gewohnten Reinfall. Für die Liste der freien Gewerkschaften stimmten 1985, für die Liste der Christen 1305. für die Liste der Hirsch-Dunckerschen 245 Wähler. Es waren 18 Beisitzer zu wählen. Wir erhalten also 10 Sitze, die Christen 7, die Hirsche 1. Aber es kam noch etwas, woran die schlauen Christen nicht gedacht hatten; es zeigte sich auch eine sozialdemokratische Arbeitgeberliste, die vierzig Stimmen auf sich vereinigte. Die christliche Arbeitgeberliste brachte 220 Stimmen auf. Da ebenfalls 18 Beisitzer zu wählen waren, erhielten wir nun auch noch zwei Arbeitgeberbeisitzer. Bergarbeiterbewegung im Zwickauer   Kohlenrevier. Während sämtliche deutsche   Bergarbeiterverbände es sich zur Aufgabe gestellt haben, den Lohn den Teuerungsverhältnissen ent» sprechend in die Höhe zu treiben und eine Regelung der Arbeits- zeit durch gemeinsames Vorgehen herbeizuführen, hatte die Ver- waltung der Wilhelmschächte in Zwickau   die Dreistigkeit, zu de- kretieren. daß ab 19. November statt der zehnstündigen Schichten elfstündige zu leisten sind. Dadurch wurde eine große Erregung in die Bergsklaven getragen, die sich bald auch in Taten äußerte. Auf Schacht II haben es die Bergarbeiter durchgesetzt, daß nach wenigen Tagen die elfstündige Schicht wieder abgeschafft wurde. Das paßte der Verwaltung natürlich nicht in den Kram. Aber sie sollte bald erfahren, daß allgemein und mit Recht und im Interesse ihrer Gesundheit die Bergleute es satt haben, sich so über Gebühr ab- zurackcrn. Nun hat ein großer Teil der Belegschaft des Schachtes l am Mittwochabend vor Anfahrt der Nachtschicht beschlossen, eben- falls nur zehnstündig anzufahren und diesen Beschluß auch in die Tat umgesetzt. Damit haben die Belegschaften der Wilhelmsschächtc den in anderen Werken beschäftigten Kameraden ein schönes Bei, spiel, den Grubcnherren aber die richtige Antwort gegeben. Eingegangene vruckfckritten. Das neue preuhische Einkommensteuergesetz vom 19. Juni 1906, gültig ab Neujahr 1907. Preis 1,20 M. Verlag L. Schwarz u. Komp.. Kürschners   Jahrbuch 1907. Kalender-, Merk- und Nachschlagebuch. 500 Seiten. 1 M., geb. 1.50 M.(Hermann Hillger  . Verlag, Berlin  >V. 9). Sozialer Fortschritt Nr. 84. lieber die wirtschastlichen Ausgaben der städtischen Verwaltung. Von Dr. V. Tomtonianz. Preis 28 Ps. Verlag: 0~ T cr�Kon g o ii aa t und seine Emingenschasten. Ein Kapitel auS.Red Rübber" von E D. Morel. Dem deutschen   Publikum gewidmet von L. Deutz. 28 Seiten. Selbstverlag. Druck: Rothschild Behren  » u. Komp., ..xnnwira Herausgegeben von M. Buber  . Band I. DaS Proletariat. Von W. Sombart  . Band II. Tie Religion. Von G. Simmel  . Band III. Die Politik. Von A. Mar. Band IV. Der Streik. Bon E. Bernstein. Preis jedes einzelnen BandeS kartomnert 1,50 Mark, gebunden 2 Mark. Verlag: Rüttm u. Loening in Franksurt am Main.  _ Letzte JVachncbten und Dcpefchca Stadtverordnctenwahlsieg. Iserlohn  , 80. November.  (Privatdepesche desVorwärts".) Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl errangen unsere Ge- nossen einen glänzenden Sieg. Für die Kandidaten der Partei wurden 10781100 Stimmen abgegeben, während auf die Freisinnskandidaten 837868 Stimmen entfielen. Die Hülfsaktio». Witten  , 30. November.  (W. T. B.) Die hiesigen Stadtverord- neten haben heute in außerordentlicher Sitzung den Beschluß ge- faßt, dem Magistrat der Stadt Witten   20 000 M. zur Verfügung zu stellen. Bisher sind insgesamt 75 000 M. für die Berunglückten zur Verfügung gestellt worden. Trotz alledem. Moskau  , 30. November.  (Meldung der Petersburger Tele- graphenagentur.) Bei den heutigen Wahlen für da? Zentralkomitee der Universität stimmten 5497 Studenten ab, und zwar 2044 Sozial- demokraten, 1402 Anhänger der Kadettenpartei. 1253 Sozialrevo- lutionäre, 203 Unabhängige. 314 Anhänger der Arbeitspartei. 121 Polen   und 35 Zionisten. Das Zentralkomitee wird bestehen aus 12 Sozialdemokraten, 3 Anhänger der Kadettenpartei. 7 Sozial- revolutionären, 2 Anhänger der Arbcitspartei, 1 Unabhängiger und 1 Pole. e�xantw. Redakteur: HatiS Weber. Berlin  . Inseratenteil verantS.1 kt- Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: BorwäriS BuMr. u. Verlag««Mit&ml Singer SiCo.. Berlin   SW. Hierzu HBeilase»».Uattrdollmui»klst1