Einzelbild herunterladen
 

auf den Fürsten Bismard berufen. Ich will auch ein Wort von ihm anführen, das er geäußert haben soll auf die Frage, ob es wahr sei, daß er auch in die Kolonien gehen wolle: Gewiß gehe ich in die Kolonien, und zwar will ich auf dem Kamel reiten, das diesen Gebanten ausgehedt hat."( Große Heiterkeit.)

an.

deutschen Schuh in Afrita gestellt sind. Zum Naturrecht eines jeden, muß man daran festhalten, daß solche Verfehlungen nicht vortomalt Boltes gehört die Griftenz und das Borhandenfein als ein ge dürfen.( Bravol im Zentrum.) schlossenes Ganzes. Bon christlichen und menschlichen Gesichts. punkten aus verwerfen wir jede Maßnahme, die sich gegen die Egiftens der Eingeborenen richtet, ganz abgesehen davon, daß, wenn die Eingeborenen vernichtet sind, die kühnjten Pläne aller Kolonial schwärmer auch in wirtschaftlicher Beziehung nie und nimmer in Erfüllung gehen werden. Wenn die Kolonialpolitik in dem von mir gezeichneten Sinne betrieben wird, dann hoffe ich, sehen unsere Kolonicen einer besseren und zukunftsreicheren Entwickelung ent­gegen.( Lebhaftes Bravo! im Zentrum.)

Reichsschatsekretär Freiherr von Stengel:

-

Die weitere Debatte wird vertagt Es folgen persönliche Bemerkungen. Abg. Ledebour( foz.): Der Herr Kolonialdirektor hat sich bei wogen gefühlt, hier öffentlich Mitteilung zu machen von einem Briefe, den er an mich ebenso wie an Herrn Abg. Ablaß gerichtet hat, in welchem er mich aufforderte, ihm Material auszuhändigen, das ich in bezug auf Verfehlungen von Beamten hätte. Er hat diesen Brief verlesen, und ich behalte mir nunmehr selbstverständlich die Publikation meiner Antwort vor. Ferner hat er an diese Mits teilung die Bemerkung geknüpft, daß man" hier mit dem Briefe im Hause hausieren gegangen sei. Das ist eine beschimpfende Ber­Der Herr Vorredner hat auf die Erläuterung im ersten Nach dächtigung, die, da er feinen Namen nannte, zunächst den äußeren tragsetat hingewiesen, wo davon die Rede ist, daß die Dedung der Eindruck machte, daß sie gegen mich gerichtet ist. Die Behauptung, Etatsüberschreitungen durch eine besondere Kreditvorlage später daß man mit einem Briefe hier im Haufe hausieren gegangen ist, gefordert werden wird. Es handelt sich hier um Ausgaben, die ge- ift um mich eines parlamentarischen Ausdruces zu bedienen leistet worden sind und geleistet werden mußten übet bas Gtatgeld cine positiv unwahre Behauptung in jeder Beziehung. Ich nehme hinaus, aber uns weber dem Umfange noch der Art nach zurzeit an, daß der Herr Kolonialdirektor diese positiv unwahre Behauptung genügend bekannt sind. Die Zahlungen müssen aber inzwischen fritiflos auf eine Berdächtigung gestützt hat, die durch die geleistet werden, das Reich kann die Gelder nicht schuldig bleiben. Nationalliberale Korrespondenz" verbreitet ist. Gie nennt Die Mittel zur Bestreitung solcher Ausgaben werden genommen natürlich ihren Gewährsmann nicht, ich hoffe aber, daß aus bereiten Fonds der Reichshaupttasse, die erforderlichenfalls er sich nennt( Lachen rechts), ob er nun im Hause oder außerhalb ihre Ergänzung finden durch Begebung von Schaanweisungen. besselben sitt. In dieser Verdächtigung heißt es von meinem Der Reichstag foll durch diese Anmerkung schon jetzt darauf hin- Barteigenossen Bebel, er gehe mit biefem Brief triumphierend im gewiesen werden, daß solche Forderungen noch in Ausücht stehen. Sause hausieren.( Rufe rechts: Also!) Nachdem ich soeben er Sobald die Größe und Art der Statsüberschreitungen bekannt ist, flärt habe, daß es eine positive unwahrheit ist, rufen Sie: Also!" werden diefelben der zuständigen verfassungsmäßigen Beschluß- und unterstüßen diese unwahrheit! Ich erkläre, daß Bebel ben fassung der gesetzgebenden Körperschaften unterstellt werden. Brief noch nicht einmal in ber and gehabt hat, sondern bisher Uebrigens handelt es sich hier um von mir nur eine mündliche Information erhalten hat, da ich es selbstverständlich für meine Pflicht hielt, von dem Briefe, den ich Ueberschreitungen, die einen sehr erheblichen Betrag erreichen von einem Beamten erhalten habe, meinem Franktionsvorstand Kenntnis zu geben. Daß der Kolonialdirektor aber fritiflos, ohne fodaß wir sie aus ordentlichen Mitteln nicht zu decken vermogen. fich zu erfundigen, eine direkte Verdächtigung in beschimpfenden ( Sört! hört!) Daher ist hier ausnahmsweise von einem besonderen Worten... Kreditgesetz die Rede. Rolonialdirektor Dernburg:

werden,

"

Präsident Graf Ballestrem: Beschimpfende Worte sind nicht gefallen; bas hätte ich nicht zugegeben! Abg. Ledebour( Soz.): Der Ausdrud Hausieren " ist ges braucht. Präsident: Auf der linken Seite des Hauses ist einmal ges sagt worden, die Hausterer gehören zu den Edelsten der Nation. ( Schallende Heiterkeit.)

Abg. Lebeborur: Jch teile diese Ansicht des verstorbenen Abg. Raster nicht. Aber auch er hat das in anderem Sinne gemeint. Die von dem Kolonialdirektor gebrauchte Anwendung des Wortes Baufierer " ist nach meinem. Empfinden das Gegenteil eines Stomplimentes.

Bräfibent: Ich glaube nicht, daß es zu den Verpflichtungen eines Mitgliedes des Bundesrats gehört, den Abgeordneten Kom­plimente zu machen.( Große Heiterteit.) Diese Unterlassung ist boch fein Grund zu einer so empfindlichen Beschwerde.

Abg. Ledebour: Ich verwahre mich und meine Barteigenossen dagegen, daß ein Mitglied des Bundesrats derartige unbewiesene und unbeweisbare Behauptungen hier im Sause tolportert. ( Seiterkeit.) Im übrigen werde ich meine weiteren Aus­führungen, die sich nicht in den Rahmen einer persönlichen Be­mertung einfügen lassen, an anderer Stelle machen.

Herr Dr. Semler stellt sich hierher und behauptet, aus prats tischer Erfahrung zu urteilen, weil er eine Vergnügungsfahrt nach Südwestafrika gemacht hat.( Seiterkeit.) Meine Urteile be­ruhen auf meinem Studium und dem, was ich von zuverlässigen Beuten erfahren habe, niemals aber würde ich mir erlauben, felbft nach einem Aufenthalt von 6 Monaten zu behaupten, ich fönne aus praktischer Erfahrung urteilen, während die anderen nur graue Theorie vorbringen.( Sehr gut! im Zentrum und bei den Sozial. demokraten .) Gin Mann, der aus praktischer Erfahrung urteilt, war der Major Eftorp, der gegen die Hottentotten im Felbe stand; diefer sagt: es hätten 10 000 Farmen und 10.000 Kaufleute Blab, also eine weiße Bevölkerung von etwa 100 000 Menschen. Und da meint Abg. Lattmann, daß der Ueberschuß unserer Bevölkerung in unsere Kolonien gehen könnte?( Sehr richtig! rechts.) Ja, meine Herren, Sie flagen doch über die Landflucht; glauben Sie denn, daß Industriearbeiter in die Stolonien gehen?( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Sie haben gar keinen Anlaß, von einem Bevölkerungsüberschuß zu reben, während Sie mit Recht über die zunehmende Entvölkerung des Landes flagen. Auch die Kolonialschwärmer erkennen ja sogar den Minderwert dieser Kolonie So schreibt die Deutsche Rundschau": Die milchende Kuh ist die Schutztruppe, das sind also die Leute, die auf Kosten des Deutschen Reiches erhalten werden. Das ist ja auch der Grund, weshalb so viele Leute eine zahlreiche Schußtruppe da draußen zu erhalten wünschen; denn an dem Tage, an welchem die Truppen zurückgezogen werden, wird ein großer Zusammenbruch in Süd­westafrita erfolgen. Auch ein offigiöses Dokument schildert den Zustand des Landes höchst traurig, nämlich das Generalstabswerk, das freilich dadurch die Bahnforderung begründen will. Wem nützt denn die Weiterführung des Krieges? Wir führen ihn nur zum Vorteil der Landgesellschaften, die mit großen Berdiensten Proviant liefern. Den Hauptvorteil wird eine englische Gesellschaft haben. Als im Etat bon 1906 77,6 Millionen verlangt wurden und wir, um die Summe herabzumindern, eine Verminderung der In den Reden der Herren Vorrebner ist sehr biel Material Schutztruppe verlangten, da rechnete Oberft Deimling uns genau enthalten gewesen, das nur unter Vorlegung der Aften beantwortet vor, ivo jeder einzelne Mann steckte. Damals hatten noch 500 werden kann; ich werde hierauf in der Kommission antworten. Hottentotten, die im Felde standen, Gewehre. Da tam im Früh- Ich möchte zunächst eine Legende zerstören. In einer Korrespondenz jahr die Eisenbahnborlage, und Oberst Deimling erklärte, er heißt es, daß man hier haufieren gehe mit einem Briefe, den ich tönnte erst nach Bewilligung der Bahn eine bestimmte Anzahl an Herrn Ledebour mit der Bitte um Zusendung von Material bon Truppen nennen, die zurückgezogen werben könnten. In unserm geschrieben hätte. Die Sache liegt so: Herr Ledebour hat ebenso Namen wies damals Herr Spahn diesen unwürdigen Handel mit wie andere Mitglieder dieses hohen Hauses, die Material hatten Menschen zurück. Inzwischen sind nun 2000 Mann zurückgezogen, oder borgaben, es zu haben, einen Brief bekommen, in dem ich und weitere 2500 Mann sollen zurückgezogen werden. Wie darauf hinweise, daß ich die Absicht hätte, die Fälle zu untersuchen, können Sie da von uns die unbegrenzte Respektierung der militä in welchen Beschwerden gegen Beamte erhoben worden sind. Wört rischen Autorität verlangen, um ihr die Finanzen Deutschlands lich heißt es weiter:" Es wird mir gefagt, daß auch bei Ihnen auszuliefern? Im Gegenteil scheint es, daß die militärischen solche Beschwerden eingegangen find; ich würde es mit Dant an­Autoritäten dem Druck des Reichstages nachgegeben haben, und erkennen, wenn Sie mir meine Aufgabe durch Mitteilung des Sach­wir haben alle Veranlassung, diesen Drud des Reichstages noch zu verhalts erleichtern würden." Wenn Herr Ledebour bie Sachen verstärken.( Bustimmung bei den Sozialdemokraten.) a bebauere, mir nicht gegeben hat, so hat er vielleicht kein Material, viel den Professor Hasse hier nicht mehr zu sehen; denn heute würde leicht wollte er auch unentwegt" der Regierung keinen Gefallen er sicher an meiner Seite tämpfen. Hat er doch, als er noch tun. Bei einem Mitgliede des hohen Hauses tut es mir leid, daß Abgeordneter war, geschrieben, der kleinen Polizeitruppe. von er sich dieser Aufgabe durch einen Vorwand entzogen hat. Herr 50 Mann folle man 2 Geschüße geben und außerdem 20 Unter- von Richthofen hat gesagt, die Untersuchungskommission wäre besser offiziere, statt sie mit dem Bivilversorgungsschein auszurüften, ihr nicht ernannt worden, um ein Präjudiz zu vermeiden. Darin zuzugesellen, so würde das vollkommen genügen, um den ganzen bat er Recht; sie ist auch nur bestellt worden, weil das Kolonialamt Hottentottenaufstand niederzuwerfen.( Schallende Heiterkeit.) mit laufenden Aufgaben bereits derartig überhäuft ist, daß diese Im Frühjahr haben wir hier einstimmig eine Resolution an. Untersuchung nicht mit der nötigen Gründlichkeit mehr hätte be­genommen, durch die der Reichstanzler ersucht wurde, dafür zu wältigt werden können. Daß forgen, daß die nötigen Schritte getan werden, um eine friedliche Unterwerfung der paar Leute, die noch im Felde stehen und wahr­haftig der Ehre des Deutschen Reiches nichts antun fönnen, herbei­zuführen. Was ist in dieser Richtung geschehen? Diese Frage an die Sache herangehen können und durchaus unbeeinflußt sind, Abg. Ablaß( frs. Bp.)( persönlich): Der Abgeordnete Ledebour stelle ich nun etwa als Zweiter. Noch haben wir keine Antwort ist ein Vorzug, hat aber mit dem Grund der Berufung nichts zu bat foeben zutreffend bestätigt, daß der andere Empfänger eines bekommen. Vielleicht hat der frühere Kolonialdirektor Prinz folchen Briefes ich bin. Der Kolonialdirektor hat sich bemüßigt ge­Hohenlohe teine Zeit gehabt, sich darum zu fümmern; benn nicht Ueber die Bahl von Truppen zu sprechen, die in Südwestafrika fühlt, zu sagen, ich hätte mich der Beantwortung dieses Briefes mit Unrecht schrieb ein süddeutsches Blatt von ihm: Gr fam, nahm nötig find, dazu bin ich nicht der Fachmann; das ist Sache des durch einen Vorwand entzogen. Als höflicher Mensch habe ich dem Borschuß und verschwand."( Lebhaftes: Sehr richtig! bei den Großen Generalstabes. Darüber werden in der Kommission Stolonialdirektor zunächst mitgeteilt, aus welchen Gründen Sozialdemokraten.) Von allen Zusicherungen, die uns damals nähere Mitteilungen gemacht werden. Der Lösungsvertrag mit sich die Beantwortung zunächst verzögert hat. Weiter habe gemacht worden sind bezüglich des Einhalte der Bahl der Konfis. der Firma Tippelskirch wird natürlich auch vorgelegt werden. Was ich ihm mitgeteilt, daß ich erst beabsichtige, ihm tationen und der Fürsorge für die Eingeborenen, ist keine einzige die Berträge mit Wörmann angeht, so weiß ich eigentlich nicht recht, das Material im Plenum zugänglich zu machen. Die Gründe gehalten. Die Verordnung auf Entzug aller Ländereien wurde warum fie im vorigen Jahre nicht vorgelegt find. Vielleicht ist die hierfür werde ich morgen darlegen. Daß ich mich der Pflicht der erlaffen, und zwar in echt bureaukratischer Weise traten sie mit Vorlegung nicht hinreichend deutlich und energisch verlangt worden. Beantwortung durch einen Vorwand entzogen habe, ist eine im dem Tage ihrer Berkündigung in Straft; auch für Leute, die( Seiterkeit, und Widerspruch im Zentrum.) In den Brotokollen höchften Maße unangemessene Verdächtigung, die ich zurüdweise, Hunderte von Kilometern vom Verkündungsort lebten!( hört! der Budgetkommission habe ich darüber nicht viel gefunden, aber die und die man von einem so hohen Beamten nicht erwarten sollte. hört!) Der Kommandogewalt des Kaisers will ich nicht entgegen follen nicht immer sehr vollständig sein. Anerkennung und Kritik( Brabo! lints.) treten. Aber man darf doch wohl der Verwunderung darüber der Wörmannlinie lassen sich sehr wohl bereinigen. Derjenige, Abg. Ledebour( Soz.)( persönlich): Der Kolonialdirektor hat Ausdruck geben, daß in den 2 Jahren der Kriegsführung so oft der sich dabei nicht vorgesehen hat, ist der Reichsfiskus. Es ist die geglaubt, mich in bezug auf die Bemerkung, daß er Material von ein Kommandowechsel eingetreten ist. Oberst Deimling ist bereits Frage gestellt worden: Wer hat die Verträge gemacht? Ich möchte mir erbeten habe, rettifizieren zu müssen. Nachdem er den Wort­der fünfte Kommandeur! Gegen 300 Hottentotten haben wir 10 000 dabei feststellen, daß nicht die Einzelpersonen, die diese Verträge laut des Briefes eben vorgelesen hat, ist das nicht recht verständlich. Mann im Felde und alle Augenblide einen neuen General! Da gemacht haben, für das, was da vorgekommen ist, in Anspruch zu In seinen vorhergehenden Ausführungen hat er die Bemerkung fucht man unwillkürlich nach ähnlichen Beispielen in der Ge- nehmen sind, sondern wie Herr Schrader gesagt hat schichte und es drängt sich der Vergleich mit Spanien auf, das in Anspruch zu nehmen das System, welches nicht genügendes an solche Abgeordnete gewendet, die Material gehabt hätten oder es ist eingeflochten, die sich gegen mich und andere richtet, er hätte sich den Aufstand in Kuba nicht bewältigen fonnte und auch alle Butrauen in die Kolonien hatte und diejes Butrauen nicht ber- borgaben, solches zu haben. Das soll den Anschein erwecken, Augenblicke einen neuen General hinschickte, bis schließlich Amerita breiten konnte, das System, welches sich nicht genügend klar darüber als ob von mir oder anderen Abgeordneten unrichtige Behauptungen sich einmischte. war, welche Mittel für die Entwicklung der Kolonien aufgewendet ausgesprochen worden seien.( Widerspruch des Kolonialdirektors werden müssen und welche Vorbereitungen dafür zu treffen find. Dernburg.) Das ist doch zweifellos, einen solchen Anschein hat er Dieser Mangel an System hat dazu geführt, daß die Kolonial erweden wollen. Nun ist ihm bekannt, daß ich infolge des auf verwaltung mit fachverständigem Personal nicht genügend aus- Anstiften des Kolonialamts unternommenen Verfahrens gegen gestattet war. Für die Ausrüstung verschiedener Grpeditionen war einzelne Beamte vor den Untersuchungsrichter geladen war, und nur ein Offizier und Major Fischer da. Ebenso erklärt sich der daß ich diesem gegenüber jede Herausgabe von Material verweigert Vertrag mit der Wörmann- Linie. Nicht schlechter Wille, nicht ein habe. Daß er angesichts dieser Tatsache sich erlauben darf, mir mal Bequemlichkeit führte dazu, sondern es trat ein, was eben ein- berartige Bemerkungen zu machen, die geeignet sind, mich zu dis­treten mußte, wenn man eine große Zahl von technischen Aufgaben kreditieren, zeigt mur, daß ihm jedes Gefühl für persönlichen und auf eine leine Bahl bon administrativ und juristisch gebildete politischen Tatt abgeht.( Lebhafter Beifall links.) Leute legt. Ganz ebenso war es mit dem Landungsvertrag in Swakopmund . Weil man für den Eisenbahnbau nicht gesorgt hatte, mußte man für 7-8 Millionen einen großen Ochsenpart kaufen und schließlich, weil man eben das Land nicht zeitig genug aufgeschlossen hat, 25-30 Millionen ausgeben. Solche früher ge­machte Fehler müssen wir zu vermeiden lernen. Das hindert aber nicht, daß alle diese Sachen noch einmal funditus( gründlich) unter­sucht werden, und das will ich gern versprechen.

Ich sage mit dem Abg. Schädler: Nicht mehr Soldatenarbeit ist dort unten zu leisten, sondern nur noch Arbeit für eine Polizei­iruppe. Der Kleintrieg tann allerdings noch Jahre dauern. Die Hottentotten leben ja nur von den lleberfällen auf unsere Proviant­wagen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich fragen, wie es mit ben Internierungskosten für die gefangenen Hottentotten, die auf englischem Gebiet interniert sind, steht.

die preußischen Nichter und Staatsanwälte mit frischem und freiem

tun.

Blick

-

Kolonialdirettor Dernburg : Ich wollte nur fonstatieren, daß die Mitteilung des Herrn Ledebour , wonach ich ihn aufgefordert habe, mir Material zu geben, unrichtig ist. Ich habe ihn lediglich gebeten, mir von dem sachlichen Inhalt der Beschwerde Mitteilung zu machen. Das ist etwas anderes.

Präsident Graf Ballestrem: Die Debatte ist wieder eröffnet. Das Wort hat der Abgeordnete Bebel.

Abg. Bebel( Soz.): Jch beantrage die Bertagung. Der Antrag wird angenommen.

sehung der Beratung. Nächste Sizung: Sonnabend 11 Uhr. Tagesordnung: Fort Schluß Uhr.

Parlamentarifches.

Die Nationalliberalen haben im Reichstag eine Interpellation Bassermann eingebracht des Inhalts:

Ist der Herr Reichskanzler bereit über den Stand der gesetz­geberischen Borarbeiten für eine Reform der Strafprozeßordnung Auskunft zu geben?

Hus der Partei.

Die autonomen Zirkel.

Eine Reduzierung der Truppen liegt auch im Interesse der Truppen. Von der Undankbarkeit des Landes gegenüber diesen Truppen, von der Herr Semler sprach, fann feine Rede sein. An Gehältern für sie hat das Reich nicht gespart. Vielleicht meinte Herr Semler diejenigen Leute, die statt Liebesgaben ganze Risten bon Lokal- Anzeigern" herausschickten.( Große Heiterkeit.) Wenn man aber von Undankbarkeit spricht, so frage ich: wie ist es mit den Fällen von Meuterei, wie ist es mit dem Hoch auf Herrn Bebel, das von den Truppen ausgebracht sein soll? Das ist doch keine an­genehme Erscheinung.( Lebhafter Widerspruch bei den Sozialdemo­fraten. Seiterfeit.) Ich bringe diese Sachen gewiß nicht gerne Gewünscht wurde ferner eine Aufstellung über die Militär. vor.( Ruf rechts: Na! na!) Wenn ich dem Herrn auf diesen lasten. Es ist nirgends in der Denkschrift die Rede davon, daß diese Zwischenruf die rechte Antwort geben wollte, müßte ich mir einen militärischen Lasten etwa von den Kolonien abgerechnet werden Ordnungsruf des Herrn Präsidenten zuziehen, so viel ist mir aber sollen, sondern ihre Weglassung ist nur gemacht, um festzustellen, der Zwischenruf nicht wert.( Unruhe rechis.) In den Gang der ob eine Selbstverwaltung möglich ist. Herrn Erzberger bemerke Untersuchung der einzelnen hier borgebrachten Fälle wollen wir ich, daß an der mangelnden Rechnungslegung die Kolonial nicht eingreifen. Die Untersuchung ist erst auf Veranlassung des abteilung so unschuldig ist, wie man überhaupt an solcher Sache jebigen Herrn Kolonialdirektors eingeleitet worden;( Hört! hört!) fein fann.( Seiterkeit.) Der Nachweis für 1896 ist dem Hause den ganzen Sommer noch ging es so fort. Ich erwarte, daß jezt vorgelegt worden, und außerdem ist ein Tableau ausgearbeitet, die Untersuchung in boller Objektivität geführt werden wird. aus dem zu ersehen ist, wo die verschiedenen Rechnungen hängen. Was die neue Bahnvorlage anbetrifft, so betrachten wir sie unter Die Rechnung für das erste Quartal des Jahres 1906 ist bereits dem Gesichtspunkt der Verminderung der Schußtruppen. Die ganze in den Händen des Rechnungshofes. Prompter fann man doch Rom , 27. November.( Eig. Ber.) Stoftenberechnung fußt darauf, daß 5000 Mann dort sind. Man nicht sein. Bur bereits mitgeteilten Entscheidung des Parteivorstandes in hat nun versucht, mich als einen prinzipiellen Kolonialgegner hin- Die Frage des Systems ist eine der allerwichtigsten. Aber wenn der Frage der autonomen Zirkel ist in erster Linie zu bemerken, daß zustellen. Das war ich nie und fann ich nach meiner christlichen man es nicht selbst den Leuten vormacht und zeigt, wie es anders sie sich über die Bestimmungen des Organisationsstatuts wegfest, Weltanschauung nie sein. Diese Weltanschauung verpflichtet mich, zu machen ist, so glauben sie es einfach nicht. Das ist die Er- die in jedem Ort nur eine einzige Organisation anerkennen, die aus mitzuwirken bei der Durchführung der großen göttlichen Welt- fahrung, die ich bisher gemacht habe.( Seiterkeit, Sehr richtig!) topographischen Gründen Ünterabteilungen bilden kann. mission: alle Völker zum Christentum zu führen. Ein Mittel, um Bon verschiedenen Rednern ist schon hervorgehoben, daß die Vor- Die aus politischen Gründen gebildeten Unterabteilungen diesen Auftrag an die Christenheit durchzuführen, sehe ich darin, würfe sich nur gegen einzelne Beamte, nicht gegen die Be- find eben verschiedene Organisationen, der neue modus vivendi ist daß fremde Völker unter den Schuß des Deutschen Reiches gestellt amten im allgemeinen richten. Ich habe eine Liste aufstellen lassen, eine verlappte Föderativorganisation. So bezeichnet auch dieser werden, damit Glaubensboten aus Deutschland dort unter dem aus der sich ergibt, daß die Zahl der Verfehlungen im Verhältnis Beschluß des Parteivorstandes einen nachträglichen Sieg eines refor Schuß der deutschen Regierung die christlichen Lehren verbreiten au der Gesamtzahl der Beamten sehr gering ist. mistischen Prinzips, der übrigens eine durchaus logische Folge ihres können. Das deutsche Volk verdankt dem Christentum so unendlich Nun wende ich mich noch fura au der Bemerkung des Abg. Sieges auf dem Parteitage ist. Es mußte eine Form gefunden viel, daß es die Pflicht hat, Völkern, die nicht auf dieser Höhe Erzberger hinsichtlich des sogen. schwarzen Fonds. Ich stimmé werden, die den Elementen, die den reformistischen Gedanken am stehen, zu helfen. Diese meine Weltanschauung habe ich in allen darin mit dem Abg. Erzberger überein: Wenn es hier irgend etwas tlarsten darstellen, das Recht der Zugehörigkeit zur Partei sichert. Boltsversammlungen stets an die Spipe gestellt. Daraus ergibt gibt, was die Regierung respektieren muß, so ist es das Statsrecht Das Organisationsstatut sah hierfür keine andere Lösung bor als fich: Schutz und Fürsorge für die schwarzen Eingeborenen ist der bes Reichstages. Von diesem Grundsah werde ich persönlich niemals ihre Einordnung in die Parteidisziplin. Nun hat die Tatsache ge Stern einer jeden Kolonialpolitit. Wenn die Kolonialpolitik nicht abweichen. Ich habe eine Untersuchung angestellt, und es wird zeigt, daß die Reformisten diefer Disziplin nicht unterstehen wollen, auf die materielle und sittliche Hebung der Eingeborenen zu sich herausstellen, ob ein Vergehen hiergegen vorgekommen ist und was ihnen allerdings gerade in Mailand durch die Haltung der geschnitten ist da ist die gange koloniale Erschließung ein- ob die Verfehlung in böser Übsicht geschehen ist. In diesem Falle Syndikalisten ungemein schwer gemacht wird. Daher mußte das beatiffen dann versündigen wir uns an denen, die unter den tann man die Sache milder ansehen. In der Sache selbst aber Organisationsstatut geopfert werde