Nr. 283. 23. Jahrgang.
Storkow- Charlottenburg.
herigen Vertragsbauer nachgekommen war. Selbst von den Freunden heiten Anlaß gegeben hatte, aus den Fahrrohren vollständig der Gesellschaft innerhalb der Deputation hatte es feiner gewagt, entfernt. dieses Vorgehen der Gesellschaft auch nur zu entschuldigen Nach dem Radialsystem ist die Berliner Stadtrohrpost von und der oben erwähnte Beschluß war einstimmig gefaßt Jahr zu Jahr bis zur Gegenwart weiter ausgebaut worden, wobei worden. In dem jetzt eingegangenen Antwortschreiben er sich allerdings die Notwendigkeit einstellte, einzelne Querlinien zu flärt Sonntag, den 9. Dezember 1906, nachmittags 4 Uhr, findet in verkehrsdeputation die Gesellschaft fühl, daß sie den Standpunkt der schaffen und sehr verkehrsreiche Streden mit doppelten Fahrrohren nicht anerkennen tönne. auszurüsten. Gegenwärtig sind 70 Postämter in Berlin und den Tempelhof, Restaurant Wilhelms- Garten, Inhaber Mudulys, Die Linie 68 fei feine neue Zinie, sondern nur die Verlängerung Vororten dem im ganzen 130 Kilometer langen Fahrrohrneze anBerlinerstr. 9, die Generalversammlung des Kreises einer schon bestehenden. Wenn bisher auch in solchen Fällen die geschlossen. mit folgender Tagesordnung statt: Genehmigung eingeholt wäre, so sei das aus einer Art Courtoisie Gegenwärtig sind sämtliche alte Felbingerschen Luftpumpen geschehen, die man jezt aber nicht mehr befolgen würde.§ 33 bon der Bildfläche verschwunden und durch Maschinen moderner Abjazz 3 des Vertrages bestimmt:" Bu einer Veränderung, die eine Konstruktion und hoher Nußleistung ersetzt. Es war von einVerkürzung der Linie des jeweiligen Fahrplanes mit sich bringen schneidendem Wert, daß der Rohrpost- Maschinenmeister Scharfenwürde, ist die Zustimmung des Magistrats erforderlich." Das befage, berg im Jahre 1889 mit einem neuen Apparat hervortrat, der im daß die Verlängerung einer bestehenden Linie feiner Zustimmung wesentlichen nur aus einer fleinen pultförmigen Empfangskammer bedürfe. Die Gesellschaft werde daher dem Verlangen nach Ein- mit einem Luftwechsel- bezw. Absperrhahn bestand und sich an jeder ſtellung der Linie nicht nachkommen und gebe anheim, den Streitfall Wand leicht befestigen ließ. Dieser inzwischen noch vereinfachte einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Apparat, den jeder Unterbeamte ohne weiteres bedienen kann, hat die Ausbreitung der Rohrpost wesentlich erleichtert und die Betriebssicherheit erhöht. Er ist gegenwärtig innerhalb des Berliner Bezirks in 190 Exemplaren in Benußung.
1. Der preußische Parteitag. Referent: Genoffe Baul Hirsch. 2. Anträge zum preußischen Parteitag und Wahl der Delegierten zu demselben. 3. Verschiedenes.
Anträge, welche auf der Generalversammlung ihre Erledigung finden sollen, müssen bis spätestens Donnerstag, den 6. Dezember 1906, in unserem Bureau eingesandt sein. Die Generalversammlung wird pünktlich eröffnet. Laut Statut ist jeder Wahlverein berechtigt, drei Delegierte zu entsenden; die Delegierten müssen mit Mandat versehen sein. Parteigenossen haben als Gäste Zutritt.
Der Zentralvorstand.
J. A.: W. Eberhardt.
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Die Stichwahl im dritten Berliner Landtagswahlkreise hat, wie vorauszusehen war, mit dem Siege des freisinnigen Volksparteilers geendet. Dr. Müller Sagan erhielt 1370 Stimmen, während für den Genossen Ledebour 1108 Stimmen abgegeben wurden. Auf die einzelnen WahlTotale bezw. Stadtteile verteilen sich die Stimmen wie folgt: Wahllokal
Die Deputation beschloß, diesen Rechtsstandpunkt der Gesellschaft mitzuteilen und, falls er nicht anerkannt würde, an das Schiedsgericht zu appellieren.
An der Hand einer Karte fonnte nun sofort gezeigt werden, daß die Behauptung, die Linie 68 fei nur die Verlängerung einer schon bestehenden, den Tatsachen nicht entspricht. Sodann wies der Oberbürgermeister in scharfsinnigen Ausführungen nach, daß die an- Als die Berliner Stadtrohrpost vor 30 Jahren den Betrieb gezogene Bestimmung des§ 33 Abs. 3 fich dem Sinne und der Ent- aufnahm, wurde sie allgemein mit Freude begrüßt und bewundert. stehungsgeschichte nach nur auf§ 33 Abs. 2 beziehen könne. In As aber einige Jahre später der Fernsprecher auftrat, verblaßte diefem Absaz werde nämlich für eine große Zahl von Vororten der ihr Ansehen und viele prophezeiten der Bustepost raschen Untergang, 10 Bf.- Tarif eingeführt und durch die Bestimmung des Absatz 3 Diese Prophezeiungen haben sich nicht erfüllt. Die Rohrpost ist fofle lediglich verhindert werden, daß die Gesellschaft diesen im von Jahr zu Jahr gewachsen, und gegenwärtig besitzt die PostIntereffe von Groß- Berlin eingeführten Fahrplan verfürze und so verwaltung in dieser Einrichtung ein ausgedehntes unterirdisches den 10 Pfennig- Tarif durchlöchere. Keinesfalls sei daher Verkehrsmittel, das für die Beförderung von Telegrammen und 8:38 2bf. 1, bie befage:" Der Fahrplan unterliegt der Zustimmung Briefe und Karten von unschätzbarem Wert ist und an Einfachheit Absatz 8 eine Einschränkung der ganz generellen Bestimmung von Eilsendungen und für die rasche Auswechselung fehlgeleiteter des Magistrate." und Betriebssicherheit so leicht nicht überboten werden kann. Die pneumatische Beförderung wird, gerade infolge ihrer Einfachheit und der daraus entspringenden Sicherheit, voraussichtlich niemals ganz verdrängt werden, und an geeigneten Stellen und für bc= Für die städtische Untergrundbahn Süd- Nord stimmte Zwecke ihren Plas auch dann noch mit Ehren behaupten, find dem Wunsch der Stadtverordneten- Bersammlung entsprechend wenn für den Batet- und gewöhnlichen Briefverkehr in Berlin genaue Projekte für die Trace unter der Friedrichstraße aufgestellt fleine Untergrundbahnen mit elektrisch betriebenen Karren erbaut worden. Nach eingehender Beratung hat die Subkommission sich für werden sollen, wie es Werner v. Siemens schon vor 25 Jahren die Friedrichstraßen- Trace entschieden, dabei aber den Wunsch aus- borschwebte. gesprochen, daß gleichzeitig auch das ursprüngliche Projekt weiter Eine Milliarde Postanweisungsgelder. Im Stadt- und Es haben gegen die Wahl am 27. November 246 Wahl- follen nunmehr Verhandlungen mit dem Eisenbahnfistus wegen Zu- 1905/06 zum erstenmal mehr als eine Milliarde Mart auf Postwerde. gefördert Die Deputation trat diesem Beschluß bei und es Nachbarortsverkehr von Berlin sind im Rechnungsjahre männer mehr für Herrn Müller gestimmt; insgesamt haben gänge vom Bahnhof Friedrichstraße, mit dem Militärfiskus wegen anweisungen von auswärts ausgezahlt worden. Im Vorjahre hatte von den 2759 Wahlmännern des Kreises diesmal 2478 ihr abtretung eines Teiles der Pepiniere und mit verschiedenen Unter- anweisungen von auswärts ausgezahlt worden. Im Vorjahre hatte fie noch 986 Millionen, im legten Jahre über 1049 Millionen Mark Wahlrecht ausgeübt. Es ist nicht zu leugnen, daß Herr nehmern wegen Neubaues der Weidendammer Brücke eröffnet sie noch 986 Millionen, im lezten Jahre über 1049 Millionen Mark Müller- Sagan die Hülfe der Konservativen erhalten hat, ob- werden. betragen. Die Summe verteilt sich auf nicht ganz 181 Millionen wohl eine Korrespondenz diese konservative Hülfe durch die Bezüglich der geplanten städtischen Straßenbahn- Stüd Bostanweisungen. Der Eingang von auswärts ist nicht viel Bemerkung zu verkleinern sucht, daß von den 211 Wahl- linien wurde unter der Vorausseßung, daß der Polizeipräsident mehr als die Hälfte davon. Er betrug im letzten Jahre 5983/, Millionen männern, die bei der Wahl am 27. November für Ulrich für die Nordlinien keine erschwerenden Bedingungen stellen wird, Mart auf 7 Millionen Stüd. Im Stadtverkehr wurden 274 Millionen männern, die bei der Wahl am 27. November für Ulrich stimmten, diesmal die Hälfte gefehlt haben sollen. Das be- beschlossen, dem Magistrat und die Versammlung um die Ermächti- Mark auf über 6 Millionen Bostanweisungen ein- und ausbezahlt. zweifelt aber die Staatsbürger- Beitung" wie auch die„ Tägliche gehen zu dürfen. Bezüglich der Südlinien muß noch der Schieds- Straßenbriefkasten zählt man 2741, Hausbrieffaſten 123. 3 063 492 Einwohnern. Es find 252 Postanstalten vorhanden. zweifelt aber die„ Staatsbürger- Beitung" wie auch die Tägliche gung zu ersuchen, zunächst mit dem Bau der Nordlinien allein vor- Der Berliner Bezirk hat jest 631 Quadratkilometer Fläche mit Rundschau", die schreibt:
Gruppe I Sophienstraße
II Fröbel, Kastanien- Allee
III Ballschmieder, Gesundbrunnen
IV Brauerei Bazenhofer, Moabit
V Gesellschaftshaus Wedding
werden konnten."
δας
Müller Ledebour 293 155 Stimmen 279 227
266 286
322 201 210 239
"
fpruch abgewartet werden.
ihres Bestehens.
Amts
Es haben hiernach in der Stichwahl sämtliche konservativen Mit dem Gemeindevorstand von Borhagen- Rummels- liche Verkaufsstellen für Postwertzeichen bestehen jetzt 564. Die Wahlmänner für den Freifinnigen gestimmt, für den außerdem burg wird feit längerer Zeit über den Bau von Straßenbahnen reichseigene Posthalterei hat 1362 Postpferde. Beschäftigt werden 10 023 Beamte, 13 151 Unterbeamte, 141 Vorarbeiter und 1265 offenbar auch noch Reserven aus der eigenen Partei beschafft verhandelt. Der Stadtgemeinde Berlin stehen aus dem Vertrage von 1903 wichtige Rechte für den Bau eigener städtischer Bahnen Arbeiter, so daß im ganzen Bezirk 25 601 Personen bei der Post beOb nun alle konservativen Wahlmänner bis auf den legten in der Borhagenerstraße zu. Bei den Verhandlungen trat nun zuschäftigt sind. Das Haupttelegraphenamt verfügt über 475 Leitungen. Mann für Dr. Müller gestimmt haben, mag dahingestellt tage, daß Borhagen- Rummelsburg mit der Großen Straßenbahn einen Es hat 1905/06 über 20 Millionen Durchgangstelegramme, 995 435 Fern bleiben; fest steht, daß ihm die Hülfe der Konservativen zuteil Separatvertrag gefchloffen hatte, der für den Fall in Kraft treten sollte, aufgegebene, 638 636 eingegangene Telegramme bearbeitet. Die Mitteilung gespräche wurden täglich 630 338 vermittelt, davon fast 1 Million geworden ist und er nur so in den Landtag einziehen kann. daß Berlin von seinen Rechten Gebrauch macht. Leicht ist den Freifinnigen diesmal ihr Sieg nicht geworden, dieses Separatvertrags wurde vom Gemeindevorstand in schroffer Ortsgespräche, über 130 000 Borortsgespräche und 8878 Ferngespräche. Leicht ist den Freifinnigen diesmal ihr Sieg nicht geworden, Form verweigert. Trok dieses mehr als befremdlichen Verfahrens In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Fernverbindungen und das Freudengeſchrei, in das sie nach Ausfall der Wahl- wünschte die Verkehrsdeputation die Verhandlungen weiter geführt um 307 Proz., die der Vorortverbindungen um 58 Proz. und die männerwahlen einstimmten, wurde erheblich gedämpft durch zu haben. Dies ist geschehen, doch haben die Verhandlungen ein der Ortsverbindungen um 42 Proz. vermehrt. den Ausfall der Abgeordnetenwahl am 27. November. Da Ergebnis noch nicht gezeitigt, weil die bisherigen Vorschläge von Schlußakt einer Liebestragödie. In früher Morgenstunde hat zeigte es sich nämlich deutlich, daß die Faselei von einer bei Rummelsburg wohl eine Stärkung der Position der Großen Straßen- fich gestern in der Friedrichsfelderstraße eine blutige Liebestragödie den Wahlmännerwahlen erlittenen Schlappe unserer Partei bahn, aber eine sehr erhebliche Minderung der Berlin jezt zustehenden abgespielt. Der 20 Jahre alte Hausdiener Hermann Stoll aus der eine gröbliche Selbsttäuschung war. Die uns angedichtete Rechte im Gefolge haben würden. Die Verhandlungen sollen fort Tegelerstr. 11 versuchte das 19 Jahre alte Dienstmädchen Anna Koch, Schlappe verwandelte sich in einen Zuwachs der Wahl- geführt werden. das sich in der Friedrichsfelderstr. 29 in Stellung befindet, zu era männerstimmen und erste Mal mußte sich der schießen, da sie seinen Bewerbungen nicht Gehör schenken wollte. Freifinn trotz des elenden Dreiklassenwahlsystems mit der Entwickelung der Berliner Stadtrohrpost während der 30 Jahre Er verlegte sie schwer durch einen Schuß in die linte Brust. Stoll brachte sich darauf einen Schuß in die rechte Schläfe bei. As Sozialdemokratie in der Stich wah I messen. Das war nur Bolizeigefangener wurde er nach der Charité gebracht. Das nöglich, weil die Freisinnigen ihre Leute" nicht kannten, Bor 30 Jahren, am 1. Dezember 1876, ist bie Berliner Stadt- Mädchen wurde in das Krankenhaus am Friedrichshain ge= Denn sie hatten es fertig gebracht, in einzelnen Fällen Kandi- rohrpost dem Betriebe übergeben worden. Der Wiener Ingenieur bracht. Stoll unterhielt seit fünf Monaten ein Verhältnis aten aufzustellen, die für den Sozialdemokraten votierten. Freiherr Ritter v. Felbinger und dessen Geschäftsteilhaber, der mit Anna Koch. Das hübsche Mädchen wollte von Stoll seit einiger In der Stichwahl traten vor allem die Lehrer und Rektoren Franzose Crespin, waren nach den Blättern für Poſt- und Tele- Beit nichts mehr wissen, da er sie mit unbegründeter Eifersucht graphie" die Erfinder und Erbauer. Die Luftpumpen, Dampf- quälte. Als fie gestern morgen wie an jedem Tage Frühstück ausfür ihren Müller Mann für Mann in die Schranken und maschinen, Kessel, Rohre tamen aus Desterreich, die Rohrpost- trug, folgte er ihr von 5 bis 5%, Uhr. Beim Verlassen des Hauses tüßten somit die Hand, die sie schlägt. apparate aus Paris . Es waren zunächst vier Luftpumpstationen, Friedrichsfelderstr. 3 stellte er sie mit der Frage, weshalb sie ihn Grund zum Jubeln haben die Freisinnigen ob dieses in der Oranienburgers, Mauer-, Pallisaden- und Ritterstraße, er verschmähe. Als sie antwortete:" Ich mag Dich wegen Deiner Sieges nicht. Ihrer Zahl nach hätten sie schon in der Haupt- richtet und jede mit zwei vertikal angeordneten Luftpumpenpaaren, Eifersucht nicht mehr," zog er einen Revolver aus der Tasche und wahl ihren Kandidaten allein durchbringen müssen. die durch liegende Dampfmaschinen von 25 bezw. 12 Pferdestärken schoß auf sie. In dem Augenblide, als ihn Arbeiter, die das Haus Dann aber ist dieser Sieg nur dem„ elendesten aller angetrieben wurden, ausgerüstet worden. verließen, ergreifen wollten, schoß sich St. eine Kugel in die rechte Wahlsysteme", dem Dreiflassenwahlrecht zu danken, das Die Fahrrohrlinien bestanden aus schmiedeeisernen, glatten Schläfe und brach schwer verwundet zusammen. dem Geldsack alle Privilegien sichert und der großen Rohren von 65 Millimeter lichter Weite mit gut zentrierten, durch Masse der Bevölkerung jede Vertretung im Landtage un- Gummiringe abgedichteten Flanschverbindungen. möglich macht. Unsere Genossen waren sich von vornherein wurden zumeist in die Straßen- Fahrdämme, die damals ein noch voll bewußt, wie der Ausgang dieses Stampfes sein werde. wenig kostspieliges, primitives Pflaster trugen, einen Meter tief gebettet. Bei den Einführungen der Rohrlinien in die Aemter Wenn sie dennoch die viele Mühe und die zahlreichen Opfer legte man besonderes Gewicht auf möglichst große Kurven und brachten, die die Wahlbeteiligung im Gefolge hat, so nur des stellte diese selten unter 2 Meter Radius her. Jede einzelne von halb, um wiederum der großen Masse zu zeigen, wie entrechtet Amt zu Amt führende Fahrrohrlinie war mit einem Wasserfack sie ist und wie der Kampf zu richten ist gegen die Beseitigung versehen, aus dessen Standrohr das sich aus der komprimierten des Dreiklassenwahlrechts. Diese Wahl hat das von neuem Luft niederschlagende Kondenswaffer abgeblasen werden konnte. bewiesen und es gilt, in Zukunft mit immer größerer Energie Das Gesamtnet der Fahrrohre bestand, wie die Blätter für und Zähigkeit auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Immer stärker Post und Telegraphie" hervorheben, im wesentlichen aus drei muß unser Ruf ertönen: Fort mit dem Dreiklaffenwahlrecht! großen Streifen, die vom Haupt- Telegraphenamt, dem Mittelpunkt bes Reges, ausgingen und je drei bis acht Bostämter miteinander Her mit dem allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten verbanden. Im gangen waren 14 Post- und Telegraphenämter an Wahlrecht! geschlossen. Die Gesamtlänge der Fahrrohre betrug 30 Kilometer. Die Züge folgten in Intervallen von 15 Minuten.
Die städtische Verkehrsbeputation
Die Rohre
Zu einem neuen Rencontre des Löwen ,, Lco" mit dem Dompteur Peters ist es am Montagabend im Zirkus Busch gekommen. Während am Morgen vor einem geladenen Publikum das Zusammenkommen des Dompteurs mit den Bestien ohne jeden Zwischenfall verlaufen war, ging das am Abend nicht so glatt ab, benn auch der Dompteur keine Verlegung erlitt. Es wird darüber berichtet: Peters, der den seinerzeit berlebten Arm noch in der Binde trug, hatte unter dem Hurra des Publikums den Käfig betreten und einige prächtige Kränze mit Widmungsschleifen entgegengenommen. Er wendete sich, nachdem sämtliche Löwen und Tiger auf ihren Sißen Platz genommen hatten, zunächst seinem alten Widersacher zu, deffen an der Ausgangstür belegener Blab am Gitter die Aufschrift:" Leo, der Attentäter", trug; sofort richtete sich die Bestie auf und schlug mit der Tage nach ihrem Herrn, glücklicherweise ohne diesen zu verleben. Peters, der sich im gleichen Augenblick von hinten durch einen herankommenden Tiger Dieses System wurde bis zum Jahre 1883 noch weiter aus- bedroht sah, antwortete durch einen Revolverschuß und jagte den hielt gestern eine Sigung ab und es gelangten zunächst die Bergebaut und durch Zweiglinien nach Charlottenburg und Moabit Tiger zurück. Der Löwe ließ sich jedoch zunächst nicht zur Raison handlungen mit der Continentalen Gesellschaft erweitert. Zu den ursprünglichen Bumpstationen traten während bringen, und Peters, der durch den verbundenen linken Arm sehr für elettrische Unternehmungen wegen Umwandlung dieser Zeit vier neue gleichartige Stationen, und zwar in der behindert war, sah sich gezwungen, die Manege auf einige Augenihres hiesigen Straßenbahnunternehmens in eine Aftiengesellschaft Mödernstraße, Köpeniderstraße, Goethestraße in Charlottenburg blide zu verlassen. Er tehrte jedoch sofort zurüd, und es gelang und Verlängerung ihrer Bahnlinie durch die Elisabethstraße bis zur und Turmstraße. Die maschinellen Ausrüstungen der letztbezeich ihm und seinen Leuten," Leo" so lange durch Knallen mit der Kurzestraße zum Vortrage. Nach furzer Debatte wurde der Antrag neten Stationen wurden zwar noch durch Vermittelung der Firmen Beitsche und Werfen mit Stühlen in Schach zu halten, bis auf zwei bezüglich der Verlängerung der Linie durch die Elisabethstraße von Felbinger u. Crespin beschafft, mußten aber in Deutschland Löwen alle anderen Bestien in ihre Käfige zurüdgetrieben waren. Jest sollte sich indessen die ohnehin aufgeregte Szene infolge der der für die städtischen Bahnen bestehenden Verkehrstommiffion zur hergestellt werden. Borberatung überwiesen. Der Antrag wegen Umwandlung des Um die Mitte der achtziger Jahre nahm die Reichspostver- fich steigernden Wut Leos" noch mehr zuspißen. Man warf dem hiesigen Straßenbahnunternehmens in eine besondere Aftiengesellschaft waltung den weiteren Ausbau der Rohrpostanlage selbst in die rasenden Tiere einen regelrechten Lasso aus starkem Lau über den wurde mit der Maßgabe genehmigt, daß bei allen Abrechungen der Hand. Das v. Felbingersche System genügte den Ansprüchen nicht Kopf und zog unter Mithülfe beherzter Herren des Parketts mit neuen Gesellschaft mit der Stadt das Konzessionskonto von 150 000 m., mehr. Die Beförderung von Amt zu Amt in großen Kreisen war bereinten Kräften an der Schlinge, die jedoch von Leo" und seinen mit dem die alte Gesellschaft die neue zu belasten beabsichtigt, voll zu langsam, die Baufen zwischen je zwei Zügen waren zu groß, nunmehrigen beiden Mitattentätern spielend auseinandergezogen tommen außer Anfaz zu bleiben habe. und in denjenigen Rohrzweigen, die nur mittels Druckluft befahren wurde, wodurch" Leo" wieder frei und um so wütender wurde. Die Weitervermietung der beiden Dampferanlagestellen am wurden, verursachte die sich niederschlagende Feuchtigkeit, die im Erst nach einer großen Zahl von allen Seiten auf die Bestien abGröben- Ufer an die Spree Havel Dampfschiffahrts Gesellschaft Winter zu Gisbildungen und Verstopfungen führte, mannigfache gefeuerter Revolverschüsse gelang es schließlich, unter sehr starter " Stern" wurde für weitere drei Jahre gegen eine jährliche An- Störungen und Schwierigkeiten. Man begann mit der Auflösung Erregung des Publikums, die Tiere durch Peitschenhiebe in ihre erkennungsgebühr von 300 m. genehmigt. der Kreise und schuf allmählich ein großes Radialsystem mit dem Käfige zu treiben. Vor zwei Monaten hatte die Verkehrsdeputation bekanntlich bes Haupt- Telegraphenamt als Mittelpunkt, wobei nach dem Prinzip Todessturz vom Bau. Auf dem Abrißgrundstück Lothringerschloffen, der Großen Straßenbahngesellschaft die verfahren wurde, durch besondere von den Pumpstationen ausstraße 104 hat sich Montagabend ein bebauerlicher Unglüdsfall zuEinstellung der Linie 68 von der Frankfurter Chauffee gehende Luftzuführungs- Rohrleitungen möglichst jedes zweite Post- getragen. In der dritten Etage waren eine Anzahl von Arbeitern ( Hubertusstraße) über Alexanderplat- Stettiner Bahnhof nach der amt n. Kraftluft zu versehen und von jeder solchen Straftquelle damit beschäftigt, die Balfen aus dem Fußboden herauszulösen und Seestraße aufzugeben. Der Gesellschaft hatte es beliebt, in traffer aus die Büchsenzüge in ein und demselben Fahrrohre mit Druck hierbei erhielt der 52jährige Julius Jepske, der an der Außenseite Bertragsverlegung der Verkehrsdeputation von der geschehenen Ein- luft zum nächsten Amt hin und mit verdünnter Luft wieder zurüd stand, einen so unglüdlichen Stoß vor die Brust, daß er rüdlings richtung dieser Linie einfach Kenntnis zu geben, während sie nach zu befördern. Auf diese Weise wurde das laufende Material in in die Tiefe hinabstürzte. Mit zerschmetterten Gliedern blieb der Als ein Arzt hinzufam, war J. bem Vertrag die Genehmigung zum Betrieb einer jeden neuen Linie jedem Rohrzweige verringert, die Fahrgeschwindigkeit erhöht, die Bedauernswerte unten liegen. einzuholen hat und dieser Pragis auch während der ganzen bis Bugfolge verdichtet und die Feuchtigkeit, die au großen Verlegen- I bereits an den Folgen eines erlittenen Schädelbruches gestorben.
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